Zitat von VerkorksterKirk
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Und das macht die Unglaubwürdigkeit der ganzen Sache aus. Azetburs Umschwung käme nicht nur aus dem sprichwörtlichen Nichts und würde ihrer bisherigen Persönlichkeit völlig widersprechen - dieser Umschwung käme sogar erst dann zustande, nachdem Kirk sich wirklich idiotisch und egozentrisch verhalten hat, also die Vorurteile besätigte.
Der Film dreht sich in ziemlich vielen Aspekten um das Thema Vertrauen.
Spock: "Haben sie vertrauen in die Zukunft, Valeris!"
Valeris: "Aber ist das logisch?"
Spock: "Logik ist der Anfang aller Weisheiten, nicht das Ende"
[Im Original ist von "faith" die Rede.]
Kirk: "Ich haben den Klingonen nie getraut und werde ihnen nie trauen."
Kirk: "Gorkon zu vertrauen wäre mir nie eingefallen."
Gorkon: "Sie vertrauen mir nicht...das kann ich Ihnen nicht verübeln."
Ich habe dies jetzt aus dem Gedächtnis rezitiert und man möge mich ggf. korrigieren.
Kirk hat allen Grund dazu den Klingonen und auch Azetbur nicht zu trauen. Sie haben seinen Sohn getötet, Azetbur hat ihn unschuldig, in einem Schausprozess, ins Gefängnis werfen lassen.
Im Gefängnis wird sich Kirk seiner eigenen Voreingenommenheit und Angst bewusst. Er erkennt, dass es anderen Leuten (den Attentätern) noch viel schlimmer ergangen sein muss und sie deshalb zu drastischen Maßnahmen gegriffen haben. Hier verliert er sein Vorurteil, obwohl es ihm eigentlich nichts bringt.
Über Azetbur erfahren wir weniger, aber ihre Situation ist mit der von Kirk vergleichbar. Sie hatte auch vorher Vorurteile gegenüber den Menschen und vertraut ihnen nicht. Sie verliert ihren Vater durch ein menschliches Attentat.
Sie bricht die Friedensgespräche aber trotzdem nicht ab. Sie braucht den Frieden, vertraut den Menschen aber verständlicherweise nicht. Sie setzt Kirk einem Schauprozess aus, obwohl es keine Beweise für Kirks Schuld gibt. Sie muss sich doch auch fragen, warum sich die Enterprise ergeben hat und warum Kirk und McCoy zur Kronos 1 rübergebeamt sind. Das dürfte doch eigentlich als Grundlage für Zweifel interpretierbar sein, oder nicht? Vielleicht will sie das nicht sehen, weil sie Genugtung für den Tod ihres Vaters will und lässt Kirk deshalb vor Gericht stellen, wo das Urteil schon vorher feststeht. usw.
Der Entscheidende Wendepunkt in ihrer Ansicht ist dann aber Kirks offene und ehrliche Rede über die Zukunft. Kirk weist darauf hin, dass es Hardliner gibt, die sich vor der Zukunft fürchten. Azetbur erkennt vielleicht zum ersten Mal was ihr Vater z.B. beim Dinner sagen wollte, welches Ideal er wirklich vertrat und dass es ein Fehler war Kirk als Sündenbock zu opfern. Sie erkennt, dass eine gemeinsame Zukunft nur auf Vertrauen bauen kann und sie reicht Kirk daraufhin die Hand.
Ich finde, dass da nichts aus dem "Nichts" kommt, es wird nur nicht im Dialog übermittelt sondern auf der Bildebene.
Ich hoffe das macht irgendwie Sinn, aber ich muss jetzt erstmal weg.
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