Zitat von -Matze-
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Es ging auch nicht um persönliche Diskussionen. Sondern um konkret vorgebrachte Argumente zum Thema.
Ich möchte den Denkfehler seitens Himmelsläufer, den ich entdeckt zu haben glaube, und der dem gegenseitigen Verständnis im Wege steht, mit einem Beispiel illustrieren (wenn nicht für ihn, dann für eventuelle Mitleser):
Bekanntlich meinte Himmelsläufer, es gäbe eine bestimmte, sehr positive Aussage in diesem Film ("Überwindung von Vorurteilen ist wichtig").
Ich widerspreche und sage, dass diese Aussage vom Film zwar behauptet wird, er aber tatsächlich eher das Gegenteil ausdrückt.
Er, viele, und offenbar auch der Moderator meinen, dass es eine rein persönliche Einschätzung ist, was der Film für einen aussagt; da sich diese Aussage nicht objektivieren lässt und jeder frei wäre, ist es als persönlicher Angriff zu werten, wenn etwa ich kritisiere, Himmelsläufer liege mit seinem Verständnis daneben. (Wäre es kein Film sondern etwa eine mathematische Formel, käme kaum jemand auf die Idee, die Kritik als "persönliche Diffamierung" od. ähnl. zu bezeichnen.)
Nun mein Beispiel (der Moderator wird begreifen, dass ich mich dennoch auf den Film und die laufende Diskussion beziehe, obwohl STVI darin nicht vorkommt):
Im Detektivfilm #1 kommt der Inspektor dem Verbrecher auf die schliche durch scharfsinnige Deduktion und Kombinationsgabe. Der Mörder, so genial und intelligent er ist, hat Spuren bei seiner Tat hinterlassen, die vom Inspektor aufgespürt werden; auch verstrickt er sich in kl. Widersprüche. Der scharfsinnige Inspektor deckt alles auf. Am Ende wird der Täter gestellt. Die Aussage: Verbrechen zahlt sich nicht aus.
Im Detektivfilm #2 gibt es ebenfalls einen Mord. Der Ermittler setzt nun alles daran, den Täter zu finden. Er überschreitet dabei selbst die Grenzen der Legalität, schlägt und foltert, erpresst, nötigt mögliche Mitwisser, kämpft sich so Schritt für Schritt zum Täter vor und nimmt ihn schließlich in Gewahrsam. Weil auch hier der Verbrecher am Ende geschnappt und seiner Strafe zugeführt wird, könnte man sagen: Verbrechen zahlt sich nicht aus. Ja, der Ermittler sagt vielleicht sogar am Ende diesen Satz, und ein Zuschauer könnte meinen: Jawoll!
Tatsächlich erzählt Detektivfilm #2 eine andere Geschichte. Nämlich: Verbrechen ist notwendig. Ohne Verbrechen, die vom Ermittler begangen wurden, hätte er das Verbrechen nicht aufklären können - so die Message. Was er am Ende sagt kann diese Tatsachen unmöglich aufwiegen.
STVI ist für mich - wie ich schon nachgezeichnet habe - ein solcher Film (übrigens gerade, wenns um die "Detektivgeschichte", die den größten Teil des Plots ausmacht, geht). Jemand kann trotzdem behaupten, dass der Film eine - wie immer geartete - moralische Botschaft hat. Aber er muss mit Widerspruch rechnen, weil sich das Gegenteil aufzeigen lässt.
Wenn nun jemand meinte, Detektivfilm #2 wäre moralisch und trete gegen Verbrechen auf, einfach, weil man das so empfinde, dann löst man damit verständlicherweise Diskussionsbedarf aus (der übrigens direkt mit dem Film zu tun hat).
Wenn man eine Diskussion darüber abwürgt, erst recht.
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