Zitat von Souvreign
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Diesen Punkt hat Largo m. E. bereits bestens ausgeführt: Zum einen gibt es interessanterweise ohnehin keinen Krieg zwischen Föderation und Klingonen, zum anderen ging es ja etwa im Kalten Krieg um weltanschauliche und machtpolitische Fragen. Der Film verliert darüber weder ein Wort noch deutet er was diesbezügl. an.
Stattdessen faselt Chang etwas von "... so, wie es bestimmt ist" (??) und Cartwright etwas von "in die Knie zwingen", was eigentlich heißt, er will Frieden (also nicht "keinen Frieden" interessanterweise), allerdings durch Besiegen. Aber - wie soll dieser Sieg anders aussehen, als dass die Gegner die weiße Fahne schwenken?
Das mit der Abrüstung, die Chang und Cartwright angeblich ein Dorn im Auge sei, hast du dir jetzt ausgedacht, wenn ich nicht irre - der Film verliert über derartige Aspekte der Wirtschaft wieder kein Wörtchen noch ein Andeutchen, oder?
Verstehst du, dass mich deine Antwort diesbezügl. nicht befriedigen kann?
Auch unter den Vulkaniern kann es Hardliner geben. Nicht alle Personen eines Volkes sind so strigent und gleichförmig, wie und das auch Star Trek häufiger weismachen wollte. Valeris sagt selber aus, sie wollte die Föderation in Ihren Augen retten (vor den Klingonen, einem Verlust an militärischer Stärke (beides wurde im Filmmehr als deutlich), einem möglichen Präventivschlag, falls nur einseitig abgerüstet werden sollte (nicht im Film erklärt, aber auch gut denkbar)). Und von Spock erzogen wurde sie sicher nicht. Er hat nur Ihre Karriere verfolgt und denkt, sie wäre eine fähige erste Offizierin, was ja auch zutreffend ist, abgesehen von ihren persönlichen Ansichten.
Aber wieder bleibt bei Valeris nur "sie will keinen Frieden, weil sie keinen Frieden will". Bei Vulkaniern kommt eben hinzu: Die denken oder argumentieren zumindest logisch.
Und da liegt für mich die Krux des Films: Nichts wäre interessanter als einer Valeris zuzuhören, wie und warum es "logisch" sein sollte, Frieden zu verhindern. Denn tatsächlich müsste doch nichts logischer sein, als für diesen Frieden einzutreten (um lange und erfolgreich zu leben, etc. pp.). Spock tut es aus diesem Grund. Sein Vater sowieso. Die Vulkanier an sich sind Logiker und keine Aggressoren.
Ich stimme dir zu: Eine abweichende Meinung innerhalb des Volkes kann sehr realistisch und faszinierend sein. Es hätte dem Film gut getan, hätten wir "logische Argumente" gegen Friedensverhandlungen gehört. Mit Valeris war die Chance gegeben. Oft genug gab es die Möglichkeit, ihre außergewöhnlichen Beweggründe zu beleuchten. Sie wurde nicht genutzt. Warum?
Stattdessen passiert erstaunliches (sry, wenn ich zu weit vom Thema abschweifen sollte, aber es illustriert für mich diese Inkohärenz): Spock unterbricht ihre vermeintlich logischen Ausführungen, nicht um sie mit seiner knallharten Logik eines besseren zu belehren, sondern um die Logik an sich als Argument unglültig zu machen! ("Logik ist nicht das Ende der Weisheit.")
In der Dialektik des Films kann das m. E. nur bedeuten: Friedensverhandlungen sind nicht logisch; hier geht es um etwas, das jenseits der logischen Erkenntnis liegt. - Friede = unlogisch?
Dass sie die Föderation retten wollte, indem die Föderation keine Allianzen schließt sondern mit möglichst vielen Völkern im Krieg lebt, der ja per se darauf aus, das ein oder andere Völkerkonstrukt zu vernichten, ist jedenfalls für mich fern jeder Logik und eine miese Erklärung. Nein, eigentlich gar keine Erklärung, sondern umotivierte Behauptung. Verstehst du, was ich sagen will?
Haben wir den selben Film gesehen?
1. Versuch: Gorkon ermorden, der Sternenflotte die Tat in die Schuhe schieben, der Friedensprozess ist Geschichte. Das hat halt nicht geklappt, da Kirk durch sein Stellen entsprechenden Kräften im Klingonischen Rat den Wind aus den Segeln genommen hat. Und weil Azetbur als Nachfolgerin bestimmt wurde, die den Friedensprozess fortführt, aber Kirk als Schuldigen ansieht (zunächst), und durch seine Verurteilung für Sie diese Tat damit abgegolten ist.
2. Versuch: Den Föderatrionspräsidenten umbringen und dadurch den Friedensprozess behindern.
1. Versuch: Gorkon ermorden, der Sternenflotte die Tat in die Schuhe schieben, der Friedensprozess ist Geschichte. Das hat halt nicht geklappt, da Kirk durch sein Stellen entsprechenden Kräften im Klingonischen Rat den Wind aus den Segeln genommen hat. Und weil Azetbur als Nachfolgerin bestimmt wurde, die den Friedensprozess fortführt, aber Kirk als Schuldigen ansieht (zunächst), und durch seine Verurteilung für Sie diese Tat damit abgegolten ist.
2. Versuch: Den Föderatrionspräsidenten umbringen und dadurch den Friedensprozess behindern.
Ich kann die folgen, dass der Friedensprozess gestoppt werden sollte durch ein Attentat auf den obersten Repräsentanten dieser Friedensbemühungen. Soweit so klar.
Das Attentat sollte der Föderation in die (Gravitations)Schuhe geschoben werden. Soweit so klar.
Den Attentätern wurde durch das Sich-Stellen Kirks der Wind aus den Segeln genommen - da beginnt die Verwirrung.
Hatten Chang & Co vor, an Ort und Stelle einen Krieg anzuzetteln (durch Feuern auf die Enterprise, die sich dann selbst verteidigt usw. usf.)?
War es wirklich so, dass die Gefangennahmen Kirks "ungünstig" für die Verschwörer war?
Da kann ich nicht folgen! Kirk als Gefangener der Klingonen ist das Beste, was allen Friedensgegnern passieren konnte! So werden Kriege provoziert und gefochten!! Soweit läuft also alles nach Plan für die Verschwörer. Chang nutzt seine Möglichkeiten auf's beste. Chapeau!
Wind aus den Segeln nehmen die Präsidenten und Kanzler - beide stehen felsenfest zu ihrer Überzeugung, Friedensverhandlungen zu führen (eine furchtbar naive Darstellung btw.).
Ja, die Friedensverhandlungen finden sogar nach der Verurteilung Kirks statt. Mr. Strahleblauauge und die Klingonenkanzlerin scheinen von Anfang an davon überzeugt, dass es um eine Intrige gegen den Frieden geht, angezettelt von einigen Schwarzen Schafen. Kirks Schicksal nimmt auf die Ereignisse deshalb praktisch keinen Einfluss (große Schwäche des Drehbuchs m .E.). Eigentlich müssten die bis jetzt glücklosen Verschwörer nur auf die Befreiungsaktion druch die Föderation warten! Tatsächlich planen ja Föderationsoffiziere diese auf der Hand liegende Aktion. (Langfassung - ich beziehe mich in der Folge immer auf die, oder spricht was dagegen?) Und tatsächlich lehnt Mr. Strahleblauauge dies ab, weil damit ein intergalaktischer Krieg riskiert würde. Wieder wurde den Verschwörern vom Präsidenten der Wind aus den Segeln genommen.
Nicht aber von Kirk, Spock & Co! Sie liefern diesen lang ersehnten und vorhersehbaren Kriegsgrund. Warum sind die Verschwörer nicht in Stellung?! Wo sie doch sogar an der Quelle sitzen (Valeris! Mit ihr hat die Koordination stets bestens geklappt!)?
Stattdessen Plan B, der eine Wiederholung von Plan A ist (???). Präsidenten erschießen durch Angehörigen des anderen Volkes. Wieso hätte es diesmal anders laufen sollen? Wäre die Tatsache, dass es sich um eine Verschwörung gegen den Frieden handelt, nicht noch offensichtlicher gewesen als zuletzt?
Ein großes Problem ist vor allem der "klingonische" Attentäter. Wenn er nicht erwischt wird, weiß niemand, ob es nun ein Klingone oder ein Mensch oder Han Solo war. Wird er erwischt (was eigentlich eine Selbstverständlichkeit und Fingerübung für die Security sein sollte), wird auch dessen wahre Identität (kein Klingone) und seine Motivation recht bald geklärt sein. Und wieder war's nix mit Krieg.
Kirk und McCoy immer noch vor einem öffentlichen Gericht angeklagt und die Führung hat die Parole ausgegeben, dass der Friedensprozess weitergeführt wird. Da wäre es höchst verdächtig, wenn Chang jetzt gegen die Föderation an sich wettern würde. Er hätte es so machen könne, nur hätte ihm dann die Kanzlerin dann sicher das Vertrauen entzogen. Kirk war in der Tat mehr ein Sündenbock, vor allem sicher für die aufgebrachte klingonische Bevölkerung. Und ihn als Opportunist hinstellen zu wollen, der "auf eigene Faust handelt" ist eben die beste Lösung, will man den Firedennicht gefährden. Wie gesagt, Chang befolgt hier mehr Befehle, alles andere wäre verdächtig (und er hat ja immer noch damit gerechnet, dass sie zum Tode verurteilt werden). Außerdem war der zweite Anschlag schon in Planung, also warum auf der Seite so in aller Öffentlichkeit hetzen und die eigene Enttarnung riskieren?
Warum hetzen, wenn der zweite Anschlag schon in Planung ist? a) Der erste ging schon mächtig in die Hose, b) in einem Schauprozess (!) geht es um nichts anderes. Nirgends sonst hätte er den Druck auf beide Regierungen so gezielt erhöhen können - und das aufgrund von "Fakten"!! Darauf lief doch die ganze Verschwörung, das ganze komplizierte Attentat hinaus! Es so aussehen zu lassen, als ob die Föderation dahintersteckt. Genüßlich Kirk, der von der Föderation als oberster Repräsentant ausgewählt wurde (!), genüßlich ins offene Messer laufen zu lassen.
Verzeih, aber versteh ich richtig, dass du meinst, dieser offensichtliche Schauprozess wäre im Gegenteil eine Geste an die Föderation gewesen, um sich für Friedensverhandlungen zu empfehlen?
Das zweite Attentat? Den Präsidenten umbringen und die Schuld einem klingonischen Attentäter in die Schuhe schieben. Ist zwar nur eine Widerholung des ersten Anschlages unter vertauschten Rollen, aber ebenso glaubwürdig wie der erste Anschlag. Beides kann man hinterher als das Werk von Einzeltätern oder einer kleinen Gruppe hinstellen, aber irgendwann ist die Geduld der Friedensstifter vorbei bzw. sie sind alle ermordet...
Wenn diese geschickten Verschwörer den Krieg wollen, lieber gleich als später, warum finden sie da nicht 1000 effizienterer Methoden? Die Jungs und Mädels planen kleinkarierte Attentate, wo ihnen doch Kriegsgründe und Kriegsgefangene vor die Füße geworfen werden. Und wie wär's zur Abwechslung mal mit einer netten Bombe auf einem Föderationsplaneten - das kann doch nicht so schwer sein, grade, wenn man einen Tarnbomber hat und dem Militär vorsteht. Stattdessen lieber Shakespeare rezitieren?
Tschuldigung, diese Verschwörer wissen entweder selbst nicht, was sie wollen, oder sind einfach ein chaotischer Haufen verträumter Kriegsschwätzer.
Zeitfaktor. Als Kirk flieht ist die Konferenz schon im Beginn oder gerade steht kurz davor. Und die Beweise dazu wären auch erstmal dünn. Chang will die Sache dann erstmal selber in die Hand nehmen, zumal er ja durchaus sicher sein kann, mit seinem überlegenen Schiff die Enterprise zerstören zu können. Und hinterher hätte man die Flucht immer noch ausnutzen können. An der speziellen Stelle wäre es aber zeittechnisch kaum möglich gewesen. (Azentbur ist vielleicht während der Konferenz nicht zu erreichen, außerdem müsste ihr Chang wohl erklären, wie er so schnell davon erfahren hat (wenn man annimmt, das Rura Penthe wirklich ein "hinbringen und vergessen"-Gefängnis ist)).
Dass Kirk & Co Kriegsgründe geliefert und die Geschichte eigentlich mit ihrem Eintreffen auf Khitomer eigentlich erst losgehen hätte müssen mit dem ganzen diplomatischen Durcheinander, war ja auch den Autoren klar, als sie verschämt nachreichten: "Und diesmal wurden wir nicht angeklagt" *flöt*
Und warum sollte Chang nicht wissen dürfen, dass Kirk ausgebrochen ist??? Der wichtigste Gefangene auf der Flucht, illegal hochgebeamt - ist doch klar, dass sich die einäugigen Banditen auch ganz offiziell darüber verständigen!
Ich verstehe außerdem nicht: Warum will Chang verhindern, dass Kirk nach Khitomer fliegt? Warum will er die Enterprise vernichten? Ja, weil er ein Böser ist, die wollen am Ende alles putt machen, aber als Kriegstreiber kommt ihm die Aktion Kirks und der Enterprise doch sehr entgegen! Er weiß ja nicht, dass Kirk die Verschwörung aufgedeckt hat (durch freundliche Zufälle btw). Er weiß nicht, dass Kirk vom geplanten Attentat weiß, weil - wie wir wissen - es nicht einmal Kirk weiß.
Valeris will ja vielleicht Krik wirklich befreien, immerhin gehört er ja noch zur selben Seite. Außerdem wäre es ein ziemlicher Vertrauensbruch Spock gegenüber, wenn sie sich direkt an die Sternenflotte gewandt hätte. Unmöglich sicher nicht, aber in den Augen der Crew auf jeden Fall verdächtig. Und das ganze hätte man innerhalb der Verschwörer hinterher in der Tat noch ausnutzen können.
Verschwörer, die keinen Vertrauensbruch begehen wollen? Vielleicht, vielleicht.
Jedenfalls Danke für die Antwort und das Lesen.
Darf ich jetzt festhalten, dass der Punkt "Klarheit" für mich nicht erfüllt ist?
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