Nun habe ich auch STV wieder einmal gesehen. Er ist ja eher einer der gescholteneren Filme und Leute, die auch „Star Trek – Der Film“ leidenschaftlich verteidigen, verschmähen diesen hier. Nun, es ist tatsächlich so: Auch wenn STV kurzweiliger ist als der erste Film, so fehlt ihm etwas, was auch beim manchmal öden Einser für regelrechte Faszination sorgt: das Visionäre. Das ist schade, denn gerade das Thema des Films hätte das irgendwo auch herausgefordert.
Spocks aus dem Ärmel gezogener Bruder Sybok ist auf der Suche nach Gott. Zu diesem Zweck inszeniert er einen Überfall auf eine Stadt, die passenderweise „Paradise City“ und noch passender so gar nicht nach Paradies aussieht, damit ein Raumschiff der Sternenflotte dorthin fliegt und gekapert werden kann. Bei der Kaperung nutzt Sybok Geistestricks, die mal so, mal anders funktionieren. Sobald er die Enterprise unter seiner Kontrolle hat, heißt es „Nächster Halt Galaktische Barriere“. Dort, so glaubt er, wartet Gott auf ihn und sein Raumschiff… aber halt: Wozu braucht Gott ein Raumschiff?
Es sind ja schon ein paar sehr interessante Kniffe in der Story dabei: Paradise City, ein „neutraler Boden“ zwischen Klingonen, Romulanern und Menschen ist einfach irgendwo an den „Arsch der Galaxis“ gelegt worden. Die Idee ist toll. Zum einen sagt das einiges über den Wert des Friedensgedankens für die jeweiligen Parteien aus, zum anderen ist das Paradies, das keines ist, schon ein gelungener Vorgriff auf die Auflösung, was es mit „Gott“ auf sich hat. Schade ist nur: Diese Symbolik wird kaum ausgenutzt. Statt die Verhältnisse in Paradise City näher zu zeigen und auch zu verdeutlichen, warum hier jemand wie Sybok direkt auf helle Ohren stößt, zeigt man dann lieber eine tanzende Uhura.
Wo wir gerade bei Uhura sind: Was hat denn die Autoren geritten, plötzlich eine Art „Romanze“ zwischen Uhura und Scotty anzudeuten? Das kommt plötzlich und wird wie so vieles im Film eigentlich kaum ausgenutzt. So ist es für das Drehbuch schlicht kaum notwendig, i wo, eher ein Hindernis, dass die Enterprise-A noch nicht auf Vordermann gebracht wurde. Klar, das soll wohl auch irgendwie als Begründung dafür dienen, warum noch nicht die volle Besatzung da ist usw., aber irgendwie macht es die Tatsache, dass da ausgerechnet die Enterprise geschickt wird, nur noch lächerlicher.
Des Weiteren frage ich mich stellenweise auch, warum es – bis auf die Szene, in der Spock ihn nicht töten mag – notwendig war, Sybok zu Spocks Halbbruder zu erklären. Ja, irgendwie soll es da um „Familie“ gehen, aber eigentlich wirkt Spocks Verlust auf mich manchmal wie eine lasche Wiederholung der Tatsache, dass David tot ist. Aus der Tatsache, dass Kirk endlich Zeit hat, um David zu trauern, hätte man nahezu das gleiche Kapital schlagen können – wenn nicht sogar durch die Verknüpfung noch mehr.
Okay, zugegeben: Hinsichtlich des Trios Kirk, Spock und McCoy hat man, was das „Familienthema“ angeht, kaum etwas falsch gemacht. Tatsächlich kreierte man mit dem Camping-Ausflug eine wirklich hervorragende Situation, die immer wieder von ST-Fans zitiert wird. Hier ist vieles richtig geglückt und gehört wieder zu meinen Lieblingsszenen aus den ST-Filmen. Neben dem Trio machen übrigens auch Chekov und Sulu einen gemeinsamen Urlaub, dem zwar bedeutend weniger Platz eingeräumt wird, der aber ebenso zum „Familienthema“ gehört (nur wird es bei diesen beiden wieder nicht ausgespielt) und ebenfalls sehr lustig ist.
Über die Effekte mag ich eigentlich nicht so sehr sprechen. Gut, die waren irgendwo auf keinen Fall ihrer Zeit voraus. Das fließt bei mir nicht sonderlich stark ein, aber auch dadurch bekommt man permanent den Eindruck, eigentlich nur eine verlängerte Episode gesehen zu haben. Es bleibt alles auf TV-Niveau, welches zeitgleich bei TNG manchmal schon höher war. Mit TNG teilt man sich im Übrigen hier dann auch die Titelmelodie. Damit erinnert man auch wieder an die Größe des ersten Films und zeigt dann auch unwillkürlich, wie klein der Film irgendwie ist – und das bei dem großen Thema der Sinnsuche.
Bevor ich zur Wertung komme, noch eine Sache, die ich nie ganz verstanden habe: Warum sehen McCoy, Kirk und Spock auch die jeweilige Vision des anderen? Während das ansonsten doch relativ schnell und ohne den Einbezug anderer Personen zu laufen schien, ist das bei den dreien nicht so. Klar, gibt dem Trio nochmals etwas Gelegenheit, zusammen zu glänzen, aber ich meine, hier eine kleine Inkonsistenz gefunden zu haben. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.
Insgesamt sind
3 Sterne
wohl okay.
Spocks aus dem Ärmel gezogener Bruder Sybok ist auf der Suche nach Gott. Zu diesem Zweck inszeniert er einen Überfall auf eine Stadt, die passenderweise „Paradise City“ und noch passender so gar nicht nach Paradies aussieht, damit ein Raumschiff der Sternenflotte dorthin fliegt und gekapert werden kann. Bei der Kaperung nutzt Sybok Geistestricks, die mal so, mal anders funktionieren. Sobald er die Enterprise unter seiner Kontrolle hat, heißt es „Nächster Halt Galaktische Barriere“. Dort, so glaubt er, wartet Gott auf ihn und sein Raumschiff… aber halt: Wozu braucht Gott ein Raumschiff?
Es sind ja schon ein paar sehr interessante Kniffe in der Story dabei: Paradise City, ein „neutraler Boden“ zwischen Klingonen, Romulanern und Menschen ist einfach irgendwo an den „Arsch der Galaxis“ gelegt worden. Die Idee ist toll. Zum einen sagt das einiges über den Wert des Friedensgedankens für die jeweiligen Parteien aus, zum anderen ist das Paradies, das keines ist, schon ein gelungener Vorgriff auf die Auflösung, was es mit „Gott“ auf sich hat. Schade ist nur: Diese Symbolik wird kaum ausgenutzt. Statt die Verhältnisse in Paradise City näher zu zeigen und auch zu verdeutlichen, warum hier jemand wie Sybok direkt auf helle Ohren stößt, zeigt man dann lieber eine tanzende Uhura.
Wo wir gerade bei Uhura sind: Was hat denn die Autoren geritten, plötzlich eine Art „Romanze“ zwischen Uhura und Scotty anzudeuten? Das kommt plötzlich und wird wie so vieles im Film eigentlich kaum ausgenutzt. So ist es für das Drehbuch schlicht kaum notwendig, i wo, eher ein Hindernis, dass die Enterprise-A noch nicht auf Vordermann gebracht wurde. Klar, das soll wohl auch irgendwie als Begründung dafür dienen, warum noch nicht die volle Besatzung da ist usw., aber irgendwie macht es die Tatsache, dass da ausgerechnet die Enterprise geschickt wird, nur noch lächerlicher.
Des Weiteren frage ich mich stellenweise auch, warum es – bis auf die Szene, in der Spock ihn nicht töten mag – notwendig war, Sybok zu Spocks Halbbruder zu erklären. Ja, irgendwie soll es da um „Familie“ gehen, aber eigentlich wirkt Spocks Verlust auf mich manchmal wie eine lasche Wiederholung der Tatsache, dass David tot ist. Aus der Tatsache, dass Kirk endlich Zeit hat, um David zu trauern, hätte man nahezu das gleiche Kapital schlagen können – wenn nicht sogar durch die Verknüpfung noch mehr.
Okay, zugegeben: Hinsichtlich des Trios Kirk, Spock und McCoy hat man, was das „Familienthema“ angeht, kaum etwas falsch gemacht. Tatsächlich kreierte man mit dem Camping-Ausflug eine wirklich hervorragende Situation, die immer wieder von ST-Fans zitiert wird. Hier ist vieles richtig geglückt und gehört wieder zu meinen Lieblingsszenen aus den ST-Filmen. Neben dem Trio machen übrigens auch Chekov und Sulu einen gemeinsamen Urlaub, dem zwar bedeutend weniger Platz eingeräumt wird, der aber ebenso zum „Familienthema“ gehört (nur wird es bei diesen beiden wieder nicht ausgespielt) und ebenfalls sehr lustig ist.
Über die Effekte mag ich eigentlich nicht so sehr sprechen. Gut, die waren irgendwo auf keinen Fall ihrer Zeit voraus. Das fließt bei mir nicht sonderlich stark ein, aber auch dadurch bekommt man permanent den Eindruck, eigentlich nur eine verlängerte Episode gesehen zu haben. Es bleibt alles auf TV-Niveau, welches zeitgleich bei TNG manchmal schon höher war. Mit TNG teilt man sich im Übrigen hier dann auch die Titelmelodie. Damit erinnert man auch wieder an die Größe des ersten Films und zeigt dann auch unwillkürlich, wie klein der Film irgendwie ist – und das bei dem großen Thema der Sinnsuche.
Bevor ich zur Wertung komme, noch eine Sache, die ich nie ganz verstanden habe: Warum sehen McCoy, Kirk und Spock auch die jeweilige Vision des anderen? Während das ansonsten doch relativ schnell und ohne den Einbezug anderer Personen zu laufen schien, ist das bei den dreien nicht so. Klar, gibt dem Trio nochmals etwas Gelegenheit, zusammen zu glänzen, aber ich meine, hier eine kleine Inkonsistenz gefunden zu haben. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.
Insgesamt sind
3 Sterne
wohl okay.
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