ST 5 : Am Rande des Universums - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

ST 5 : Am Rande des Universums

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Nun habe ich auch STV wieder einmal gesehen. Er ist ja eher einer der gescholteneren Filme und Leute, die auch „Star Trek – Der Film“ leidenschaftlich verteidigen, verschmähen diesen hier. Nun, es ist tatsächlich so: Auch wenn STV kurzweiliger ist als der erste Film, so fehlt ihm etwas, was auch beim manchmal öden Einser für regelrechte Faszination sorgt: das Visionäre. Das ist schade, denn gerade das Thema des Films hätte das irgendwo auch herausgefordert.

    Spocks aus dem Ärmel gezogener Bruder Sybok ist auf der Suche nach Gott. Zu diesem Zweck inszeniert er einen Überfall auf eine Stadt, die passenderweise „Paradise City“ und noch passender so gar nicht nach Paradies aussieht, damit ein Raumschiff der Sternenflotte dorthin fliegt und gekapert werden kann. Bei der Kaperung nutzt Sybok Geistestricks, die mal so, mal anders funktionieren. Sobald er die Enterprise unter seiner Kontrolle hat, heißt es „Nächster Halt Galaktische Barriere“. Dort, so glaubt er, wartet Gott auf ihn und sein Raumschiff… aber halt: Wozu braucht Gott ein Raumschiff?

    Es sind ja schon ein paar sehr interessante Kniffe in der Story dabei: Paradise City, ein „neutraler Boden“ zwischen Klingonen, Romulanern und Menschen ist einfach irgendwo an den „Arsch der Galaxis“ gelegt worden. Die Idee ist toll. Zum einen sagt das einiges über den Wert des Friedensgedankens für die jeweiligen Parteien aus, zum anderen ist das Paradies, das keines ist, schon ein gelungener Vorgriff auf die Auflösung, was es mit „Gott“ auf sich hat. Schade ist nur: Diese Symbolik wird kaum ausgenutzt. Statt die Verhältnisse in Paradise City näher zu zeigen und auch zu verdeutlichen, warum hier jemand wie Sybok direkt auf helle Ohren stößt, zeigt man dann lieber eine tanzende Uhura.

    Wo wir gerade bei Uhura sind: Was hat denn die Autoren geritten, plötzlich eine Art „Romanze“ zwischen Uhura und Scotty anzudeuten? Das kommt plötzlich und wird wie so vieles im Film eigentlich kaum ausgenutzt. So ist es für das Drehbuch schlicht kaum notwendig, i wo, eher ein Hindernis, dass die Enterprise-A noch nicht auf Vordermann gebracht wurde. Klar, das soll wohl auch irgendwie als Begründung dafür dienen, warum noch nicht die volle Besatzung da ist usw., aber irgendwie macht es die Tatsache, dass da ausgerechnet die Enterprise geschickt wird, nur noch lächerlicher.

    Des Weiteren frage ich mich stellenweise auch, warum es – bis auf die Szene, in der Spock ihn nicht töten mag – notwendig war, Sybok zu Spocks Halbbruder zu erklären. Ja, irgendwie soll es da um „Familie“ gehen, aber eigentlich wirkt Spocks Verlust auf mich manchmal wie eine lasche Wiederholung der Tatsache, dass David tot ist. Aus der Tatsache, dass Kirk endlich Zeit hat, um David zu trauern, hätte man nahezu das gleiche Kapital schlagen können – wenn nicht sogar durch die Verknüpfung noch mehr.

    Okay, zugegeben: Hinsichtlich des Trios Kirk, Spock und McCoy hat man, was das „Familienthema“ angeht, kaum etwas falsch gemacht. Tatsächlich kreierte man mit dem Camping-Ausflug eine wirklich hervorragende Situation, die immer wieder von ST-Fans zitiert wird. Hier ist vieles richtig geglückt und gehört wieder zu meinen Lieblingsszenen aus den ST-Filmen. Neben dem Trio machen übrigens auch Chekov und Sulu einen gemeinsamen Urlaub, dem zwar bedeutend weniger Platz eingeräumt wird, der aber ebenso zum „Familienthema“ gehört (nur wird es bei diesen beiden wieder nicht ausgespielt) und ebenfalls sehr lustig ist.

    Über die Effekte mag ich eigentlich nicht so sehr sprechen. Gut, die waren irgendwo auf keinen Fall ihrer Zeit voraus. Das fließt bei mir nicht sonderlich stark ein, aber auch dadurch bekommt man permanent den Eindruck, eigentlich nur eine verlängerte Episode gesehen zu haben. Es bleibt alles auf TV-Niveau, welches zeitgleich bei TNG manchmal schon höher war. Mit TNG teilt man sich im Übrigen hier dann auch die Titelmelodie. Damit erinnert man auch wieder an die Größe des ersten Films und zeigt dann auch unwillkürlich, wie klein der Film irgendwie ist – und das bei dem großen Thema der Sinnsuche.

    Bevor ich zur Wertung komme, noch eine Sache, die ich nie ganz verstanden habe: Warum sehen McCoy, Kirk und Spock auch die jeweilige Vision des anderen? Während das ansonsten doch relativ schnell und ohne den Einbezug anderer Personen zu laufen schien, ist das bei den dreien nicht so. Klar, gibt dem Trio nochmals etwas Gelegenheit, zusammen zu glänzen, aber ich meine, hier eine kleine Inkonsistenz gefunden zu haben. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen.

    Insgesamt sind

    3 Sterne

    wohl okay.

    Kommentar


      Heute habe ich den Film seit Jahren mal wieder gesehen. Mehr so, weil es der Film ist, den ich sonst auslasse ...

      Den Einstieg in den Film fand ich eigentlich sehr gut:
      Sybok als Vulkanier lachend zu sehen macht eigentlich Lust auf mehr.
      Auch die Szenen an der Enterprise bzw. die Landurlaubsszenen machen (zumindest mir) Spaß (von der albernen Kletterei abgesehen).

      Richtig peinlich dagegen (und auch sexistisch) ist die Ablenkung mit Uhuras Tanznummer. Irgendwie zieht die Aktion bei mir gar nicht und ich hätte auch erwartet, dass die Bösen Jungs da etwas mehr nachdenken.

      Mir ist auch Syboks Verhalten irgendwie unklar - ich verstehe nicht wirklich, was er will bzw. vor allem WOZU er das will. Seine Rede kommt erst nach einer Stunde und auch danach habe ich es nicht so ganz verstanden. Was erhofft er sich davon, den Ort zu finden?

      Das Ende ist dann wieder interessanter, kann aber leider nicht den großen Mittelteil aufwerten, den ich eher negativ wahrnehme.
      Auch die Feier zwischen Menschen und Klingonen war gut gemacht - das sind die ersten kleinen Schritte ...

      Es bleibt auch nach heute dabei: Für mich ist dies der schlechteste ST-Film. Er hat zwar einige Stellen mit enormen Potential (deutlich mehr als mir bewusst)

      Kommentar


        Bei deinem Abschlußwort bin ich deutlich auf deiner Seite. Wenn ich wählen müßte wäre das auch für mich der "schlechteste" Film.

        Meiner Ansicht nach geht es bei dem Film aber nicht um die Story, die ist nur nebensächlich.
        Es geht um die enge Verbundenheit zwischen den drei Hauptcharakteren (also aus meiner Sicht sind sie das in diesem Film....), die sowohl am Anfang und in der Schlußszene gemeinsam am Lagerfeuer sitzen. Am Schluß hat selbst Spock verstanden, dass es bei einem Lied nicht immer auf den "Sinn des Texes" ankommt, sondern einfach nur darum "dass es Spaß mach" (Mc Coy).

        Ich habe die "Geschichte von Sybok" immer als eine Art "Erweiterung der Anfangsszene" empfunden.
        Spocks Bruder (Sybok) macht aus Spocks Sicht eine "irrationale Reise", weil sie auf der animalischen Gefühlswelt beruht, derer die Vulkanier schon vor langer Zeit abgeschworen haben. Doch genau im Widerspruch dazu, bringt diese Irrationalität zwei Völker (und unsere drei Hauptcharaktere....) ein gutes Stück näher, wie es, trotz ev. endloser Debatten die mit Sachverstand und "Logik" geführt worden wären, möglicherweise so nie zustande gekommen wäre oder erst sehr viel später.
        Sogar Spock wächst durch den "Werdegang" seines Bruders, dessen Ende er hautnah miterlebt hat, was sich m.E. bis in ST6 zieht:
        Spock zu Valeris: ".......Logik ist erst der Anfang aller Weisheit."
        Wie kommt er darauf, wenn er damit nicht seinen Bruder meint, der "entgegen aller Logik" der animalischen Gefühlswelt gefolgt ist und am Ende doch zum großen Teil Recht behielt?

        Zitat von riepichiep Beitrag anzeigen
        Mir ist auch Syboks Verhalten irgendwie unklar - ich verstehe nicht wirklich, was er will bzw. vor allem WOZU er das will. Seine Rede kommt erst nach einer Stunde und auch danach habe ich es nicht so ganz verstanden. Was erhofft er sich davon, den Ort zu finden?
        Das ist eine Art Pilgerreise aller "Gläubigen" im ganzen Universum (bzw. der bekannten Galaxie). Das "Mekka" allen Glaubens, dort wo zumindest die "animalische Gefühlswelt" ihren Ursprung zu haben scheint.
        Spock hat in "Star Trek der Film" auch beinahe die "höchste Ehrung" (das Kolinahr) erhalten. Doch er bricht das Ritual ab, um seine Antworten von dem "Maschinenwesen" zu erhalten, von dem er telepathische Signale empfängt. Somit macht Spock in "Star Trek der Film" eine ähnliche Reise, wie sein Bruder in "Am Rande des Universums", nur dass Spock wohl gedacht hat, er würde "logisch handeln".
        Leider stellt sich aber am Schluß heraus, dass selbst das durch und durch logische Machinenwesen nicht logisch gehandelt hat, weil es einer simplen Bodschaft der Menschen gefolgt ist.

        Die armen Vulkanier, die können einem manchmal wirklich leid tun.

        Kommentar


          Der nicht mehr ganz so schlanke Kirk "Free Solo" am El Kapitän...…LOL
          Oh, und das Eröffnungsthema aus TNG,
          Wohho!
          Im gleichen Masse, wie mir die JJA Besatzung zumindest bei den ersten beiden Filmen als viel zu jung erscheint,
          mutierten die Shatner Star Trek Filme immer mehr zum Pensionisten Ausflug. Da passt die Mischung mMn einfach nicht mehr.
          Der wahrscheinlich schwächste Teil der alten Crew, trotzdem noch immer ganz gute Unterhaltung.

          Mehr als 6 von 10 werden es aber trotzdem nicht.
          "Unveräußerliche... Menschenrechte … Schon allein das Wort ist rassistisch!"
          Azetbur

          Kommentar


            Zitat von textor Beitrag anzeigen
            Oh, und das Eröffnungsthema aus TNG,
            Wohho!
            Habe ST5 lange nicht mehr gesehen. War es wirklich die Version von TNG oder war es eher an das TMP-Thema angelegt?

            Kommentar


              Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen

              Habe ST5 lange nicht mehr gesehen. War es wirklich die Version von TNG oder war es eher an das TMP-Thema angelegt?
              Aus wiki:
              Goldsmith's main theme begins with the traditional opening notes from Alexander Courage's original television series theme; an ascending string and electronic bridge leads to a rendition of the march from The Motion Picture. According to Jeff Bond, Goldsmith's use of The Motion Picture's march led to some confusion among Star Trek: The Next Generation fans, as they were unfamiliar with the music's origins and believed that Goldsmith was stealing the theme to The Next Generation, which was itself The Motion Picture march.[7]:133 Another theme from The Motion Picture that makes a return appearance is the Klingon theme from the 1979 film's opening scene. Here, the theme is treated in what Bond termed a "Prokofiev-like style as opposed to the avant-garde counterpoint" as seen in The Motion Picture. Goldsmith also added a crying ram's horn.

              Kommentar


                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen

                Habe ST5 lange nicht mehr gesehen. War es wirklich die Version von TNG oder war es eher an das TMP-Thema angelegt?
                Also für mich 1:1 TNG, aber letztlich natürlich eine Variation des TMP Themas, insofern zweimal JA.
                ;-)
                "Unveräußerliche... Menschenrechte … Schon allein das Wort ist rassistisch!"
                Azetbur

                Kommentar


                  Du bist ja nicht der einzige, für den es die selbe Titelmelodie war.
                  Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                  Über die Effekte mag ich eigentlich nicht so sehr sprechen. Gut, die waren irgendwo auf keinen Fall ihrer Zeit voraus. Das fließt bei mir nicht sonderlich stark ein, aber auch dadurch bekommt man permanent den Eindruck, eigentlich nur eine verlängerte Episode gesehen zu haben. Es bleibt alles auf TV-Niveau, welches zeitgleich bei TNG manchmal schon höher war. Mit TNG teilt man sich im Übrigen hier dann auch die Titelmelodie. Damit erinnert man auch wieder an die Größe des ersten Films und zeigt dann auch unwillkürlich, wie klein der Film irgendwie ist – und das bei dem großen Thema der Sinnsuche.

                  Kommentar


                    Nach 1 1/2 Jahren darf ich doch wohl bitte etwas klüger sein, oder?

                    Kommentar


                      Bevor Ihr Euch diesen Film erneut anseht empfehle ich Euch wegen "Row, row, row your Boat!" davor

                      Bonanza, Staffel 11,1 ( USA Erstausstrahlung 1969) Die Windmühlen des Don Q.

                      anzusehen. Diese Folge ist übrigens eine temporale Anomalie:
                      Bonanza spielt in den 1860er Jahren, Eliphalet Oran Lyte textete das Lied aber erst nachweislich 1881

                      Kirk, Spock und McCoy, natürlich deren Darsteller dürften diese Episode sicher gekannt haben. Das macht ST V eventuell noch absurder.
                      Slawa Ukrajini!

                      Kommentar



                        Hallo Freunde,
                        in einer anderen Gruppe zu "Unsinn über Popkultur" war die Rede von STar Trek V.
                        Laut einer Biografie von Shattner wollte er eigentlich den Film so inszenieren, dass die Enterprise in die Hölle gerät und dort gegen den Teufel auf einem Einhorn kämpft.
                        Was wiederum ein Schwertkampf gewesen wäre.
                        Wieviel davon wahr ist sei dahingestellt, unterhaltsam ist es trotzdem

                        Kommentar


                          habe vor kurzem ST V gesehen

                          Muss ja wirklich geil sein, auf des Finale hinzufiebern und dann wirklich denken man habe Gott gefunden. Dann eben dank Kirks Logik..... BETRUG!

                          Kommentar


                            Der Film wird allgemein als der schwächste Film der Originalcrew empfunden. Es kommen ein paar gute vertraute Momente (wie der Lagerfeuergesang), aber schon das unerwartete Auftauchen eines Stiefbruders nach all den Jahren kam nicht so toll an (wie auch später der Abklatsch: eine Ziehschwester in Sareks Haus bei DSC). Die Botschafter auf Nimbus äußerst schwach (anders in der Romanserie Vanguard). Versönlich wieder die Frage des Tages: "Warum braucht Gott ein Raumschiff?" und die Beendigung der Lagefeuerszene. Schade das der gesamte Plot mit den Steinmenschen/Golems (-> DVD-Bonus) der Schere zum Opfer fiel. Hätte mich interessiert welche Rolle diesen in der Handlung zugedacht war.

                            Kommentar


                              Finde den nicht sooo schlecht wie er immer gemacht wird. (gut hab ihn auch schon lang nicht mehr gesehn)

                              Ja Story passt auf ne Briefmarke und die Effekte sind selbst für damals eher schlecht

                              Ich glaub bei mir kommt der relativ gut weg da ich Trash eigentlich ganz gern mag und dieser Film irgendwie einen B-Movie Trash Charakter hat. (auf sympatische Art und Weise)

                              Die Freizeit Szenen auf der Erde fand ich gut, das Kirk/Pille/Spock Gespann funzt hier einfach genial.
                              Die Schwierigkeiten mit der neuen Enterprise fand ich auch gut eingebracht.
                              Das mit diesem Diplomatieprojekt (ich glaub es waren Klingonen Menschen und Romulaner ?) auf diesem Drecksplaneten wäre ein Intressanter Ansatz gewesen. Hätte man mehr draus machen können.


                              Im großen und ganzen trotzdem ein sehr "Trekkiger" Film für mich der zwar oft unfreiwilig komisch wirkt (Uhuras Tanz z.b) aber mich trotzdem immer wieder gut unterhält.

                              "Das ist Gott Jim, willst du seinen Personalausweis sehen ?"

                              und natürlich

                              "Wozu braucht Gott ein Raumschiff ?"
                              Zuletzt geändert von Rjinswand; 04.09.2020, 09:57.

                              Kommentar


                                ST V ist kein Glanzlicht - aber die hier auch aber auch bereits erwähnten schönen Szenen wie u.a. am Lagerfeuer hatten ein schönes Feeling; angeblich wollte Shatner vom Studio ja auch mehr Geld um einen etwas aufgepeppten Directors Cut erstellen zu lassen. Habe ich mal irgendwo gelesen. Das Studio wollte aber nicht - ich denke zu Recht, allzu viel gibt der Film nicht her, als ST-Fan mag ich ihn, doch andere finde ich da besser (III, IV oder II und VI). Aber so als ST-Trash ist er Ok - jeder spielt eine Rolle, hat ein paar nette Dialoge - das Ende ist natürlich etwas mager.
                                Guten Flug Jim

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X