[062] "Ebenbild" / "Similitude" - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

[062] "Ebenbild" / "Similitude"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #91
    Zitat von Harmakhis
    ...
    In einer moralisch perfekten welt, wäre Trip verreckt, Sim später auch und die ENT hätte sich einen neuen Ingenieur suchen müssen, bräuchte aber kein schlechtes Gewissen haben.
    Nicht ganz, Sim wäre gar nicht erzeugt worden.

    Es stellt sich nun aber wieder die Frage: Wenn Phlox als Arzt so hohe Ansprüche an die Ethik hat (siehe "The Breach") hätte er Archer doch nie die Wüstenlarve als Lösung vorgeschlagen. Er muss doch wissen, dass sich Archer auf alles einlassen würde, um seinen Freund zu retten. Phlox muss ja von Anfang an gewusst haben, worauf das hinausläuft, oder?
    Alle meine Fan-Fiction-Romane aus dem STAR TREK-Universum als kostenlose ebook-Downloads !

    Mein erster Star Wars-Roman "Der vergessene Tempel" jetzt als Gratis-Download !

    Kommentar


      #92
      Zitat von MFB
      Und da ist jetzt das Grundthema der Folge erstmals angesprochen. Ist Sim ein Mensch oder ist er eine mimetische Sandlarve? So lange man hier noch nicht entschieden hat, was zutreffender ist, haben weitere Diskussionen keinen wahren Sinn. Es gibt viele Argumente, wo man sagen könnte, dass er eindeutig eines der beiden ist. Wenn man diese beiden Argumente aber entgegenhält, kommt am Ende nur raus, dass er keines von beiden mehr ist. Er ist einfach Sim!
      Im Gegenteil, diese Frage ist völlig belanglos - jedenfalls wenn man das Konzept der Menschenrechte Ernst nimmt. Aber wie sagte die klingonische Kanzlerin in ST6 noch so schön? "Die Föderation ist nicht weiter als ein Homo-Sapiens-Club. Menschenrechte - allein das Wort ist rassistisch." Und noch ein weitere Zitat: "Seinen eigenen Klon umzubringen ist auch Mord" (Odo - und da wurde über damals schon über die moralische Verkommenheit bei DS9 gelästert...).

      Archer wiederum wird quasi gezwungen, sich zwischen seinem Freund Trip und Sim zu entscheiden, der zwar seinem Freund zu 99,9999999 ... % gleicht, aber den er ebenfalls mit Sicherheit in kürzester Zeit verlieren würde. Zwei Personen, die ihm nahe stehen, würden somit in kürzester Zeit sterben. Hat Archer nicht das Recht zu versuchen, zumindest einen der beiden zu retten? In Archers Haut zu stecken bei dieser Entscheidung kann ich wirklich niemandem wünschen.
      Das Problem hier ist, daß es Archer offensichtlich gar keine Schwierigkeiten macht, sich zu entscheiden - im Gegenteil, die Hinrichtungsentscheidung wird auchnoch als besondere Charakterfestigkeit und notwendige Härte dargestellt.
      Allerdings beginnt das ganze Problem eigentlich natürlich schon viel früher, nämlich bei der Erschaffung eines Lebens von dem man weiß, daß es sehr kurz sein wird, aussschließlich zum Zwecke der Organproduktion. Über die tiefgreifenden ethischen Probleme dieses Vorgehens wurde nicht einmal diskutiert. Die ganzen Ereignisse werden von der Crew völlig kommentarlos hingenommen, als ob sowas völlig normal wäre - das fand ich das wirklich erschreckende.

      Kommentar


        #93
        Zitat von MFB
        Und da ist jetzt das Grundthema der Folge erstmals angesprochen. Ist Sim ein Mensch oder ist er eine mimetische Sandlarve?
        Seine Organe werden als offensichtlich menschlich genug dargestellt, um transplantiert zu werden. Und ich denke, das reicht als Klassifikation.

        So lange man hier noch nicht entschieden hat, was zutreffender ist, haben weitere Diskussionen keinen wahren Sinn. Es gibt viele Argumente, wo man sagen könnte, dass er eindeutig eines der beiden ist. Wenn man diese beiden Argumente aber entgegenhält, kommt am Ende nur raus, dass er keines von beiden mehr ist. Er ist einfach Sim!
        Du weichst dem eigentlichen Punkt nur aus , alter Feigling. Wie ich oben schon geschrieben habe, spielt die Herkunft keine Rolle. Mit demselben Argument galten doch Sklavenkinder bei ihrer Geburt automatisch als Eigentum ihrer "Besitzer", weil sie von versklavten Eltern abstammten.
        Woher er kam, ist irrelevant. Er war da - das zählt.

        Ich stimme natürlich zu, dass man es sich bei der Auflösung des Problems sehr einfach gemacht hat, indem sich Sim schließlich freiwillig opfert - aber das haben ja auch schon andere vor ihm getan.
        Genau. Besonders, nachdem man ihnen die Pistole auf die Brust gehalten hat.
        Wobei mir dabei einfällt, wie völlig unlogisch und an den Haaren herbeigezogen es ist, dass der Klon die Erinnerungen von Trip haben soll, ebenso unlogisch wie dieser Kuss und dass die Mannschaft dies alles einfach zuließ und noch ein paar andere Dinge, aber das ist jetzt mal nebensächlich.

        Was den Hinweis auf ST4 angeht: Die Situation lässt sich wirklich echt schwer vergleichen. Einerseits riskieren Spocks Kameraden viel, um nur einen Mann zu retten, anderseits tauschen sie nicht ihre Leben gegen ein anderes Leben.
        Du hast das Zitat "Das Wohl von vielen..." eingeworfen und in Star Trek IV sagt Kirk zu Spock: "Was Wohl von vielen wiegt NICHT mehr als das Wohl von wenigen" - das ist eine durchaus verhältnismäßig schön gesponnene Auseinandersetzung mit moralischen Fragen, die Star Trek II, III und IV durchzieht, wo verschiedene Standpunkte dargestellt wurden, um den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen. Das vermisse ich bei ETP "ein bisschen".

        Archer wiederum wird quasi gezwungen, sich zwischen seinem Freund Trip und Sim zu entscheiden, der zwar seinem Freund zu 99,9999999 ... % gleicht, aber den er ebenfalls mit Sicherheit in kürzester Zeit verlieren würde. Zwei Personen, die ihm nahe stehen, würden somit in kürzester Zeit sterben. Hat Archer nicht das Recht zu versuchen, zumindest einen der beiden zu retten? In Archers Haut zu stecken bei dieser Entscheidung kann ich wirklich niemandem wünschen.
        (Anderseits wurde diese besondere Art der "Exekution" ja bereits in Voyagers "Tuvix" vorgezeigt. Vielleicht wollte man sich auch einfach nicht dabei kopieren und ein versöhnlichers Ende diesmal zeigen wollen. Ich finde das Tuvix-Problem sogar noch viel schlimmer als das Sim-Problem)
        Das Tuvix-Ende ist immerhin konsequent, während man sich hier feige (um ja keine Zuschauer zu vergraulen) drum herumgedrückt hat und dann so eine weichgespülte Heldennummer draus gedreht hat.
        Und wie oben gesagt: Er hat nicht das Recht, über Leben und Tod seiner Mannschaft bzw. der ihm als Cpt. Anvertrauten zu entscheiden. Das ist eigentlich den "Schurken" vorbehalten, aber nicht den Anständigen. Ganz abgesehen davon, dass Archer - andes als Janeway - sein Dilemma noch bewußt herbeiführte oder sagen wir besser - in sein Dilemma gewohnt naiv und tolpatschig hineinstolperte.

        Und achja: Archer jammert WIRKLICH darüber. Er ist sogar so betrübt, dass er sich lieber auf eine Selbstmordmission begeben will, als in seinem Leben noch jemanden zum Tode zu verurteilen.
        Noch mehr Gejammer? Das darf ich mir wirklich nicht entgehen lassen.
        Aber um dir einmal eine Freude zu machen: Die Qualität scheint sich dennoch insgesamt etwas gehoben zu haben, wobei ich ETP nur manchmal und auch nicht immer ganz gucke.
        Republicans hate ducklings!

        Kommentar


          #94
          Zitat von endar

          Er hat nicht das Recht, über Leben und Tod seiner Mannschaft bzw. der ihm als Cpt. Anvertrauten zu entscheiden. Das ist eigentlich den "Schurken" vorbehalten, aber nicht den Anständigen.
          Ging es darum nicht in der TNG-Folge "Radioaktiv"? Deanna Troi konnte erst dann zu einem Führungsoffizier werden, als sie es fertigbrachte, (den simulierten) Geordi LaForge in den Tod zu schicken. Offenbar gehören solche Entscheidungen doch zu denen eines Commanders.
          Alle meine Fan-Fiction-Romane aus dem STAR TREK-Universum als kostenlose ebook-Downloads !

          Mein erster Star Wars-Roman "Der vergessene Tempel" jetzt als Gratis-Download !

          Kommentar


            #95
            Zitat von MFB
            Ging es darum nicht in der TNG-Folge "Radioaktiv"? Deanna Troi konnte erst dann zu einem Führungsoffizier werden, als sie es fertigbrachte, (den simulierten) Geordi LaForge in den Tod zu schicken. Offenbar gehören solche Entscheidungen doch zu denen eines Commanders.
            Sicher gehören sie dazu - um das Schiff von einer unmittelbaren[!] und direkten[!] Gefahr zu schützen (wie bei TNG eine Warpkernexplosion oder so).

            Die hier geschilderte Situation ist allerdings eine andere und deswegen ist dein Hinweis untauglich. Das Koma von Trip stellt keineswegs eine unmittelbare Gefahr für das Schiff dar.
            Von Ausweglosigkeit à la Kobajashi Maru kann keine Rede sein. Im Gegenteil, Archer sucht ja noch nichteinmal nach Alternativen, sondern versteift sich borniert und eindimensional auf die Vorstellung, dass es ohne Trip nicht gehe und dass deshalb der Klon sterben müsse.
            Und darüber hinaus: Er hat die Situation durch eine sehr überhebliche Entscheidung erst selbst geschaffen.
            Republicans hate ducklings!

            Kommentar


              #96
              Will ich ja nicht bestreiten, ich will ja nur festhalten, dass es dem Captain durchaus zusteht. Er wird sich dafür genauso wie für die anderen fragwürdigen Entscheidungen sicher auch vor einem Ausschuss rechtfertigen müssen (siehe "Home"), aber schlussendlich wird man sich nicht auf ein "was wäre wenn" einlassen.
              (Was der Verlust einer Person ausmachen kann hat man ja in "Twilight" gesehen.)

              Was die Definition des Wortes "unmittelbar" angeht: Zwar ist nicht die Crew in Gefahr, aber doch Trip. Trip steht unmittelbar vor dem Tod. Sim steht unmittelbar vor dem Tod. Da bleibt Archer nun wirklich keine Zeit, sich Alternativen ausdenken zu können.
              Troi hat ja auch x-mal die Simulation durchlaufen lassen müssen, um eine Lösung zu finden. Archer hatte nur einen Versuch.
              Alle meine Fan-Fiction-Romane aus dem STAR TREK-Universum als kostenlose ebook-Downloads !

              Mein erster Star Wars-Roman "Der vergessene Tempel" jetzt als Gratis-Download !

              Kommentar


                #97
                Nein, es steht dem Captain eben nicht zu. Es steht auch heutigen Militärbefehlshabern nicht zu, vorsätzlich ein unbeteiligtes Leben auszulöschen, um ein Mitglied der eigenen Mannschaft zu retten. Genaugenommen ist der Klon nämlich ein Zivilist.

                Und bitte gibt nicht soviele Episodennamen an, ich kenne die nicht so, außerdem sind viele Folgen von ETP nicht selten von moralisch ebenso zweifelhafter Grundlage.
                Republicans hate ducklings!

                Kommentar


                  #98
                  Ich habe diese Folge jetzt auch gesehen und ich muss mich den moralischen Bedenken anschließen, die die meisten Poster vor mir bei der Handlungsweise von Archer hatten.
                  Irgendwie habe ich so das Gefühl, dass seitdem dieser ganze Xindi-Handlungsbogen begonnen hat, wird alles damit gerechtfertigt, dass es ja zum Wohle der Erde geschähe und wenn man es nicht täte, kämen die Xindi wieder und zerstörten die Erde mit ihrer Superwaffe.
                  Ein Satz von Archer in dieser Folge war:"Die Erde braucht die Enterprise und die Enterprise braucht Trip."
                  Damit wollte er dann rechtfertigen, dass es richtig sei, Sim zu töten um Trips Leben zu retten.
                  In anderen Folgen hatten wir ja so was Ähnliches auch schon mit Folter.
                  Insgesamt hat mich aber diese Folge mehr berührt als die Voy-Folge Tuvix, die in den vorherigen Posts gerne mit dieser verglichen wurde.
                  Ich muss zugeben, dass ich beim Sehen der Folge irgendwie gehofft hatte, dass Sim doch irgendwie überlebt, weil er entweder fliehen kann oder der Doktor dieses Wundermittel einsetzt, was sein Leben vielleicht verlängern könnte und es dann auch schafft, doch es ist schon klar, dass in so einer Serie nicht einen Darsteller zwei Figuren(Trip und Sim) spielen würde oder einen Hauptdarsteller(Trip) einfach sterben ließe, doch hätte es trotzdem aus moralischer Sicht einen Unterschied gemacht, wenn Archer Sim nicht sterben gelassen hätte, weil man sein Leben doch respektiere und man Trips Leben dafür möglicherweise riskiert hätte, denn ohne das Klonen hätte der Doktor ihn ja sowieso nicht retten können, also könnte man da nicht sagen, dass man Trip getötet hätte, um einen anderen zu retten. Andere Crew-Mitglieder der Enterprise, die sterben mussten, wurden ja auch nicht einfach geklont, weil sie ja so wichtig für die Enterprise gewesen wären.

                  Also, wenn die Autoren mutig gewesen wären, dann hätte sie Trip sterben lassen sollen und Sim überleben lasssen sollen und damit die Crew so aussehen lassen können, dass es für das Klonen ethische Bedenken gibt, doch nachdem sie es nun mal getan haben, müssen sie das neue Leben jedoch auch achten und Sim würde statt Trip in den weiteren Folgen der Enterprise vorkommen. Vielleicht als Chefingenieur(wegen der gleichen Erinnerungen), doch besser wäre eigentlich, wenn er durch seine eigenen Erfahrungen sich anders entwickeln würde und auf der Enterprise vielleicht erst mal unten(in der Hirarachie) anfangen würde. Ähnliche Pläne hatten wohl die Autoren damals bei der TNG-Folge "Riker:2 = ?", wo man ja plötzlich zwei Rikers hatte. Da hatte man wohl auch darüber nachgedacht, den "alten" Riker sterben zu lassen und den "neuen" Riker "nur" als Lieutenant auf der Enterprise zu beschäftigen. Bei der Folge hatte man sich dann entschieden, beide Rikers getrennte Wege gehen zu lassen, so dass das moralische Dilemma eigentlich fast ganz ausgespart wurde(nur Troi musste sich entscheiden, ob sie Riker1 oder Riker2 liebt ).

                  Kommentar


                    #99
                    Zitat von Geordie
                    , doch hätte es trotzdem aus moralischer Sicht einen Unterschied gemacht, wenn Archer Sim nicht sterben gelassen hätte, weil man sein Leben doch respektiere und man Trips Leben dafür möglicherweise riskiert hätte,
                    Selbst wenn man das geschehene Endergebnis hinnehmen könnte, bleibt für mich der eigentliche Skandal, daß diese Folge eigentlich gar keine "ethische Bedenken-Folge" war - denn auf der Enterprise hatte ja niemand irgendwelche echten Bedenken!
                    Andere Crew-Mitglieder der Enterprise, die sterben mussten, wurden ja auch nicht einfach geklont, weil sie ja so wichtig für die Enterprise gewesen wären.
                    Ja, das fand ich auch nicht nur unlogisch sondern auch übel: Weil Trip nunmal der Busenkumpel vom Captain ist, wird für ihn mal schnell ein Ersatzteillager geklont - daß er als Chefingenieur natürlich wichtig ist ändert an der Fragwürdigkeit dieser Sache gar nichts, denn er wußte ja worauf er sich mit der Mission einließ. Ansonsten dürfte er nie wieder an irgendeiner Außenmission teilnehmen. Nichts an seinem Unfalltod gibt eine Legitimation dafür, ein Leben mit eigebauter Todesgarantie zu erschaffen (wie war das bei Bladerunner?). Man sieht welchen Schritt ST gemacht hat - vom "Menschenrechte für Hologramme"(nicht daß ich diese Idee besonders tol gefunden hätte ) zum "by any means neccessary"...

                    Kommentar


                      Selbst wenn man das geschehene Endergebnis hinnehmen könnte, bleibt für mich der eigentliche Skandal, daß diese Folge eigentlich gar keine "ethische Bedenken-Folge" war - denn auf der Enterprise hatte ja niemand irgendwelche echten Bedenken!
                      @Jack: Ja, das ist auch ein treffender Punkt. Bei aller "ethischer Problematik" hat man doch glatt vergessen, die Ethik zu problematisieren.
                      Aber auch das passt gut in die derzeitige Politik der USA.
                      Republicans hate ducklings!

                      Kommentar


                        Ja, das fand ich auch nicht nur unlogisch sondern auch übel: Weil Trip nunmal der Busenkumpel vom Captain ist, wird für ihn mal schnell ein Ersatzteillager geklont - daß er als Chefingenieur natürlich wichtig ist ändert an der Fragwürdigkeit dieser Sache gar nichts, denn er wußte ja worauf er sich mit der Mission einließ. Ansonsten dürfte er nie wieder an irgendeiner Außenmission teilnehmen.
                        Das hatte mich schon an der Voyagerfolge gestört, in der Neelix stirbt, und noch Stunden nach seinem Tod von 7of9 gerettet wird durch irgendeine Borgtechnik. Die nach dieser Episode sterbenden Statisten und Nebencharktere hatten dann nicht mehr so viel Glück, durch diese neue Technik gerettet zu werden.

                        Beim Schreiben von drehbüchern schaut offenbar nie jemand weiter voraus als die aktuelle Folge.

                        doch es ist schon klar, dass in so einer Serie nicht einen Darsteller zwei Figuren(Trip und Sim) spielen würde
                        Warum eigentlich nicht? Wäre durchaus eine Lösung gewesen, beide am Leben zu behalten. In Farscape wurde John Chrichton in einer Folge auch durch einen verrückten Wissenschaftler geklont, und anstatt irgendeine Situation zu schaffen, in der zwangsläufig einer von beiden in der selben Folge stirbt (vorzugsweise der Klon natürlich) dauerte es ganze 10 Episoden, bis einer von beiden starb. Und anders als bei Star trek, hatte dieser Tod durchaus Auswirkungen auf die weiteren Episoden und wurde nicht einfach abgehakt.

                        Kommentar


                          So eine Sch**** Folge!

                          Gut, vielleicht liegts daran, das ich die Nacht-Wiederholung gesehen habe. - Glaube aber nicht, dass viel herausgeschnitten wurde, dafür war die Sendezeit zu passend.

                          Gehen wir es der Reihe nach durch:

                          1) "Wir basteln einen Klon weil wir die heilige Mission erfüllen müssen"
                          Sehr fragwürdige Entscheidung, sehr sehr fragwürdig. Aber gut, ich habe mir geschworen das nicht zu bewerten schließlich zählt nicht die Entscheidung selbst sondern das was daraus gemacht wird. Die ethischen Fragen kommen schließlich danach.

                          2) "Unser Bastel-Klon kann sich an alles erinnern"
                          Na so ein Stuss! Widerspricht allem woran die seriöse Wissenschaft glaubt! Es ist vollkommen unmöglich, dass ein Klon die gleichen Erinnerungen und Erfahrungen hat wie das Original. Mehr als dumm von den Autoren auch wenn sie damit Dramatik in die Folge brachten. Es zumindest wollten.

                          3) "Der Klon wird sauer"
                          Verständlich, vollkommen natürlich das er sich ärgert, meutert und allen den Tod wünscht. Aber hey, hat er das auch wirklich? Diese gespielte Dramatik hab ich ihm nicht abgenommen, da haben andere schon besser gespielt.

                          4) "Für die Mission würde ich auch töten"
                          Mein Held! Muss ich dazu noch mehr sagen?

                          Archer's Verhalten wird immer fragwürdiger. Wohin soll das noch führen?

                          5) "Isch liebe disch, T'Pol"
                          Wahrscheinlich noch der glaubwürdigste Teil der Folge. T'Pols Reaktion auf sein Geständnis war durchaus gut gespielt und, wie gesagt, glaubwürdig. - Das Problem ist nur: Sie ist Vulkanierin. Passt nicht wirklich zu dem was wir über die Spitzohren wissen.

                          6) "Schlachte mich, mein Freund"
                          Wie heroisch! Wie selbstlos! Erst die unglaubwürdige Aufregung und danach der heldenhafte Tod bei Dr. Phlox. Frankenstein war wohl Denobulianer. :rolleyes:

                          7) Bestattung
                          Relativ gut insziniert aber Stimmung wollte bei mir auch hier nicht aufkommen.

                          Seid mir nicht böse aber was fasziniert euch (@ENT Fans) bitte so an dieser Folge? Sie hatte absolut keinen Unterhaltungswert und hat mich absolut nicht gefesselt. "Tuvix" war im direkten Vergleich die weitaus bessere Folge denn die hat mich damals wirklich mitgerissen, bewegt und unterhalten. DAS war gutes Star Trek aber nicht diese eigenartige Folge. Die schauspielerische Leistung von Tuvix war um Klassen besser als die von Trip.

                          Und noch etwas: Wenn ich mir die Nachtwiederholungen gebe, nehme ich auch immer gleich die anschließende JAG-Episode auf. Diesmal war es eine recht durchschnittliche Folge ohne besondere Höhepunkte. Ich habe schon etliche Folgen gesehen und weiss, dass es sehr viele gibt die weitaus besser sind. Die ENT-Folge "Ebenbild" ist aber laut allgemeiner Meinung "sehr gut, weit über dem Durchschnitt". Trotzdem hatte die aktuelle JAG-Episode alles was eine Folge braucht um mich zu unterhalten. Sehr gute schauspielerische Leistung, sympathische und glaubwürdige Charaktere und unterhaltsame Handlung. - Wenn ich sie mit dem gleichen Maßstab wie bei ENT bewerte, kann hier bedenklos sagen, dass das eine hervorragende Folge war. Und wie gesagt, es gibt in JAG viele Folgen die noch besser sind. Sagt das nicht viel über die allgemeine Qualität von "Enterprise" aus?
                          "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
                          "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

                          Kommentar


                            Also gut, dann werde ich mich auch mal zu den moralischen Implikationen äußern.

                            Hat Archer unmoralisch gehandelt, nein, denn er hatte ja gar keine Wahl. Den Klon zu erzeugen war nicht nur vertretbar, ein Nichterzeugen wäre unterlassene Hilfeleistung gewesen.
                            Dann hatte er ja nicht die Entscheidung zu fällen, Sim am Leben zu lassen oder zu töten, sondern die Wahl, wer von beiden, Sim oder Trip, überleben würde. Da beide identisch sind, eine unlösbare Aufgabe. Deutlicher wäre das wohl geworden, wenn Trip bei Bewusstsein gewesen wäre und sein Recht auf Leben eingefordet hätte. Es blieb nur der kleine Unterschied bei der Lebenserwartung der für Trip und gegen Sim sprach. Die Argumentation die Erde braucht das Schiff und das Schiff braucht Trip ist nur die falsche Begründung für die richtige Entscheidung.
                            Die ganze Sache zeigt nur, dass persönliche Freiheiten und Rechte sich oft gegenseitig in die Quere kommen, sich sogar ausschließen können. Normalerweise zeigen dann Ethik und Moral an, welches Recht oder welche Freiheit höher einzuschätzen ist und dann wird das hoffentlich in Form eines Gesetzes festgehalten. Aber manchmal ist die Entscheidung nicht einfach, z.B. Abtreibung, Geburtenkontrolle. Dann kommt es darauf an, dass die Verantwortlichen ihrer Verantwortung gerecht werden und eine Entscheidung treffen auch wenn sie nicht allen gefällt und das tat Archer. Die Alternative wäre die Ablehnung der Verantwortung gewesen, indem er den Zufall entscheiden lässt.
                            Ich stelle mir gerade vor, Travis oder Malcom zu sein, zum Captain zu gehen und moralische Bedenken anzumelden, dann würde der mir bestimmt sagen, ich solle die Entscheidung treffen. Und dann säße ich da und würde genau das Gleiche tun.

                            P.S. Janeways Entscheidung in 'Tuvix' war noch besser begründet.

                            Kommentar


                              Zitat von cybertrek
                              Und noch etwas: Wenn ich mir die Nachtwiederholungen gebe, nehme ich auch immer gleich die anschließende JAG-Episode auf. Diesmal war es eine recht durchschnittliche Folge ohne besondere Höhepunkte. Ich habe schon etliche Folgen gesehen und weiss, dass es sehr viele gibt die weitaus besser sind. Die ENT-Folge "Ebenbild" ist aber laut allgemeiner Meinung "sehr gut, weit über dem Durchschnitt". Trotzdem hatte die aktuelle JAG-Episode alles was eine Folge braucht um mich zu unterhalten. Sehr gute schauspielerische Leistung, sympathische und glaubwürdige Charaktere und unterhaltsame Handlung. - Wenn ich sie mit dem gleichen Maßstab wie bei ENT bewerte, kann hier bedenklos sagen, dass das eine hervorragende Folge war. Und wie gesagt, es gibt in JAG viele Folgen die noch besser sind. Sagt das nicht viel über die allgemeine Qualität von "Enterprise" aus?
                              Ehrlich gesagt verschwimmen da IMO (vielleicht abgesehen vond en tatsächlich besseren schauspielerischen Leistungen) die Grenzen inzwischen: Seit Harm mit Hurra fordert, man dürfe bei Bombenangriffen mal nicht so pingelig was zivile Opfer angeht sein, und andauernd vom heldenhaften Befreiungseinsatz im Irak geschwärmt wird (grad in der Folge am Sonntag), kommt mir bei JAG auch das kotzen...

                              Zitat von Sakkath
                              Dann hatte er ja nicht die Entscheidung zu fällen, Sim am Leben zu lassen oder zu töten, sondern die Wahl, wer von beiden, Sim oder Trip, überleben würde. Da beide identisch sind, eine unlösbare Aufgabe.
                              Natürlich hatte er die Entscheidung, und er hat sie ja auch eiskalt getroffen! Daß Sims Lebenserwartung kürzer war als die (potentielle!) von Trip ist ethisch überhaupt kein Argument. Wenn es eins wäre müssten alle älteren Leute zwangsläufig ihre Organe freudig an jüngere spenden. Wie hieß noch dieser CDU-Fritze, der Leuten ab einem bestimmten Alter medizinische Bahandlungen vorenthalten wollte?

                              Deutlicher wäre das wohl geworden, wenn Trip bei Bewusstsein gewesen wäre und sein Recht auf Leben eingefordet hätte.
                              Die Sache ist ganz eindeutig: Trip hatte einen Unfall mit tödlichen Verletzungen. Dafür kann niemand etwas, am allerwenigsten Sim. Niemand kann von ihm zu verlangen sein Leben zu opfern. Versetz dich doch bitte mal in die Situation: Dein Bruder ist todkrank, und nur du kannst mit einer tödlichen Organspende dein Leben retten - meinst du, es wäre moralisch korrekt dich dazu zu zwingen!?

                              Kommentar


                                Wenn seine Eltern den Bruder lieber haben, warum nicht.
                                Republicans hate ducklings!

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X