Ich hatte nach dem Sehen der Folge genau denselben Eindruck wie Legion und der Kenner hier und wie sfdebris. Den Reviews kann ich mich genau so anschließen.
Am Anfang der Folge war mir Dr. Phlox ja noch einigermaßen sympathisch. Aber mit der Zeit habe ich angefangen, ihn immer mehr zu verachten.
Er versteht nicht, wieso ein Mensch einem Haustier Emotionen entgegenbringt. Ich vermute mal, Tierschutz ist wohl nicht so das große Thema auf seinem Planeten. Dieser Typ Phlox interessiert sich so sehr für andere Völker, lernt in einer vorigen Folge sogar fremdsprachige Textpassagen auswendig, aber er versteht das Konzept von Mitgefühl nicht? Weder zu einem Haustier, noch beim Schauen eines Filmes. Zu dem Zeitpunkt der Folge wusste ich noch nicht, wie ich mich noch über ihn ärgern würde, aber ich dachte da schon: Ein Arzt sollte doch wohl auch Mitgefühl haben, wenn man dies aber nicht bei einem Film bekommt, wie verstockt ist man dann?
Aber dann kommt das Ärgerliche: Er will einer sterbenden Rasse das Heilmittel, dass er bereits entwickelt hat, vorenthalten, weil seiner Meinung nach die "Evolution" will, dass sie sterben.
Selbst wenn sie genetische Probleme haben, dann ist das eine Krankheit, nicht "die Evolution", die sich in eine bestimmte Richtung entwickeln will.
Selbst wenn dem so wäre, was ist der Unterschied zu irgendeiner anderen genetisch bedingten Krankheit?
Nach Dr. Phlox Moral sollte kein Arzt einem Menschen mit einer genetisch bedingten Krankheit helfen.
Das erinnert mich irgendwie an die TNG-Folge, in der LaForge zu einem Mitglied eines Volkes, das Euthanasie betreibt, sagt: In Ihrer Gesellschaft wäre ich nicht einmal geboren worden.
Mit derselben Moral "Ein Blinder ist evolutionär benachteiligt, muss deshalb sterben." kann man auch sagen "Eine Zivilisation mit einer tödlichen Erbkrankheit muss sterben, weil die Evolution es will".
Nur dass Dr. Phlox nicht für den Tod von LaForge sondern für den Tod von zig Millionen verantwortlich ist.
Das Komische ist, dass Captain Archer sogar genau die richtigen Argumente bringt, nämlich u.a., dass Phlox ein Arzt ist und Lebewesen von Krankheiten heilen soll.
Dann lässt Archer sich doch tatsächlich von Phlox überreden: Wir müssen die größeren Zusammenhänge bedenken.
Ja genau! Millionen sterben jetzt, noch mehr Millionen sterben in naher Zukunft, wenn wir ihnen nicht helfen. Die Menk haben die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Ob sie sich weiterentwickeln, ist für Dr. Phlox und die Enterprise gar nicht absehbar. Sie haben bereits bemerkt, dass es noch keinen anderen Fall gegeben hat, wo eine hochentwickelte Rasse eine andere intelligenzfähige Rasse friedlich behandelt, toleriert und sogar unterstützt. Da dieser Fall ja jetzt schon radikal von bisherigen empirischen Erkenntnissen abweicht, wie könnt ihr dann die Langzeitprognose stellen, dass sich die Menk nicht weiterentwickeln werden, solange es die Valakianer gibt? Und überhaupt, wer sagt denn, dass die Menk, sollten sie auf sich alleine gestellt sein, nicht irgendeinen Blödsinn anstellen (da muss man nur mal in die irdische Geschichte gucken -- wir hätten uns auch schon selbst komplett auslöschen können durch Bosheit oder Dummheit)?
Kann man einfach so pauschal sagen, dass die Menk besser sind als die Valakianer?
Vor allem das Argument mit dem Neanderthaler ist doch eigentlich eher ein Argument gegen Dr. Phlox Standpunkt. Der Neanderthaler ist ausgestorben, weil er nicht so gut angepasst war wie der Homo Sapiens Sapiens, er wurde vielleicht sogar von letzterem ausgerottet. Die Valakianer und Menk leben aber in einem friedlichen Verhältnis miteinander. Sie werden ja scheinbar noch nicht einmal unterdrückt! Man kann hier ja noch nicht einmal von Apartheid sprechen, wenn die Menk selbst sagen, dass sie mit allem nötigen versorgt werden.
Das bedeutet, die Situation ist bereits eine gänzlich andere als dass eine Rasse eine andere selbständig ausrottet wie vermutlich Homo Sapiens die Neanderthaler.
Wenn man also sagen würde, die Menk hätten das evolutionäre Potenzial, sich weiterzuentwickeln und im selben Atemzug vergleicht man sie mit den Neanderthalern, heißt das dann, das Neanderthaler, hätten sie Unterstützung von außen bekommen, auch irgendwann einfach so so intelligent wie Homo Sapiens geworden wären? Wie kann man denn den einen Eingriff in die Entwicklung mit dem anderen vergleichen? Man darf also ein Volk, das evolutionär klar im Nachteil ist, weil es unterentwickelt ist, nach diesem Beispiel nicht unterstützen, weil die intelligenteren Homo Sapiens Sapiens ja bereits höher entwickelt waren und unsere schöne Kultur formen müssen (darauf muss das Beispiel ja abzielen, wenn es an "Menschen" gerichtet ist). Aber in dem Fall hier sind ja die Valakianer die höher entwickelte Kultur. Sie darf man jetzt also nicht vom Aussterben retten, obwohl sie klar besser an ihre Umwelt angepasst sind als die Neanderthaler an die ihrige?
Die Valakianer selbst haben um Hilfe gebeten und jemanden gefunden, der ihnen helfen könnte (die Enterprise) und auch die Menk helfen in den Krankenhäusern (zeigt, dass sie selbst auch Interesse am Wohlergehen der Valakianer haben). Die oberste Direktive greift hier nicht mehr, da bereits Kontakt zu mehreren Völkern hergestellt wurde. Wenn man sagt, die oberste Direktive gelte solange, bis der Warpantrieb eigenständig hergestellt wurde, vergleiche man das doch einfach mal mit einigen Episoden von TOS, dort wird auch mit Völkern interagiert, die selbst keinen Warpantrieb haben, aber die Föderation kennen.
Man würde also, hälfe man den Valakianern, nicht "unfair in die natürliche Entwicklung eingreifen", sondern einem Großteil, wenn nicht sogar allen selbstbewussten Lebewesen dort helfen. In der Gegenwart auf jeden Fall. Mit Blick auf die Zukunft IMHO auch (ganz im Gegensatz zu Dr. Phlox Meinung). Vor allem eröffnet man die Möglichkeit, dass die Valakianer freiwillig die Entwicklung der Menk unterstützen.
Hilft man nicht, obwohl man es könnte, verdammt man eine Zivilisation zum Untergang und die andere Zivilisation muss evtl auch darunter leiden.
Aber hilft man nicht, kann man von mir aus sagen, man sei halt böse und ein Arschloch oder so. Aber man sollte sowas doch bitte nicht als ethisch richtig darstellen und mit der Evolution begründen. Denn gerade ein Arzt hat von Grund auf die Pflicht, jedem Leidenden zu helfen. Oder hört man irgendwo Ärzte die Behandlung von Menschen mit Erbkrankheiten ablehnen mit der Begründung "Sie haben eine Erbkrankheit. Die Evolution will, dass sie sterben."? Naja, im dritten Reich vielleicht, ich weiß es nicht...
Am Anfang der Folge war mir Dr. Phlox ja noch einigermaßen sympathisch. Aber mit der Zeit habe ich angefangen, ihn immer mehr zu verachten.
Er versteht nicht, wieso ein Mensch einem Haustier Emotionen entgegenbringt. Ich vermute mal, Tierschutz ist wohl nicht so das große Thema auf seinem Planeten. Dieser Typ Phlox interessiert sich so sehr für andere Völker, lernt in einer vorigen Folge sogar fremdsprachige Textpassagen auswendig, aber er versteht das Konzept von Mitgefühl nicht? Weder zu einem Haustier, noch beim Schauen eines Filmes. Zu dem Zeitpunkt der Folge wusste ich noch nicht, wie ich mich noch über ihn ärgern würde, aber ich dachte da schon: Ein Arzt sollte doch wohl auch Mitgefühl haben, wenn man dies aber nicht bei einem Film bekommt, wie verstockt ist man dann?
Aber dann kommt das Ärgerliche: Er will einer sterbenden Rasse das Heilmittel, dass er bereits entwickelt hat, vorenthalten, weil seiner Meinung nach die "Evolution" will, dass sie sterben.
Selbst wenn sie genetische Probleme haben, dann ist das eine Krankheit, nicht "die Evolution", die sich in eine bestimmte Richtung entwickeln will.
Selbst wenn dem so wäre, was ist der Unterschied zu irgendeiner anderen genetisch bedingten Krankheit?
Nach Dr. Phlox Moral sollte kein Arzt einem Menschen mit einer genetisch bedingten Krankheit helfen.
Das erinnert mich irgendwie an die TNG-Folge, in der LaForge zu einem Mitglied eines Volkes, das Euthanasie betreibt, sagt: In Ihrer Gesellschaft wäre ich nicht einmal geboren worden.
Mit derselben Moral "Ein Blinder ist evolutionär benachteiligt, muss deshalb sterben." kann man auch sagen "Eine Zivilisation mit einer tödlichen Erbkrankheit muss sterben, weil die Evolution es will".
Nur dass Dr. Phlox nicht für den Tod von LaForge sondern für den Tod von zig Millionen verantwortlich ist.
Das Komische ist, dass Captain Archer sogar genau die richtigen Argumente bringt, nämlich u.a., dass Phlox ein Arzt ist und Lebewesen von Krankheiten heilen soll.
Dann lässt Archer sich doch tatsächlich von Phlox überreden: Wir müssen die größeren Zusammenhänge bedenken.
Ja genau! Millionen sterben jetzt, noch mehr Millionen sterben in naher Zukunft, wenn wir ihnen nicht helfen. Die Menk haben die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Ob sie sich weiterentwickeln, ist für Dr. Phlox und die Enterprise gar nicht absehbar. Sie haben bereits bemerkt, dass es noch keinen anderen Fall gegeben hat, wo eine hochentwickelte Rasse eine andere intelligenzfähige Rasse friedlich behandelt, toleriert und sogar unterstützt. Da dieser Fall ja jetzt schon radikal von bisherigen empirischen Erkenntnissen abweicht, wie könnt ihr dann die Langzeitprognose stellen, dass sich die Menk nicht weiterentwickeln werden, solange es die Valakianer gibt? Und überhaupt, wer sagt denn, dass die Menk, sollten sie auf sich alleine gestellt sein, nicht irgendeinen Blödsinn anstellen (da muss man nur mal in die irdische Geschichte gucken -- wir hätten uns auch schon selbst komplett auslöschen können durch Bosheit oder Dummheit)?
Kann man einfach so pauschal sagen, dass die Menk besser sind als die Valakianer?
Vor allem das Argument mit dem Neanderthaler ist doch eigentlich eher ein Argument gegen Dr. Phlox Standpunkt. Der Neanderthaler ist ausgestorben, weil er nicht so gut angepasst war wie der Homo Sapiens Sapiens, er wurde vielleicht sogar von letzterem ausgerottet. Die Valakianer und Menk leben aber in einem friedlichen Verhältnis miteinander. Sie werden ja scheinbar noch nicht einmal unterdrückt! Man kann hier ja noch nicht einmal von Apartheid sprechen, wenn die Menk selbst sagen, dass sie mit allem nötigen versorgt werden.
Das bedeutet, die Situation ist bereits eine gänzlich andere als dass eine Rasse eine andere selbständig ausrottet wie vermutlich Homo Sapiens die Neanderthaler.
Wenn man also sagen würde, die Menk hätten das evolutionäre Potenzial, sich weiterzuentwickeln und im selben Atemzug vergleicht man sie mit den Neanderthalern, heißt das dann, das Neanderthaler, hätten sie Unterstützung von außen bekommen, auch irgendwann einfach so so intelligent wie Homo Sapiens geworden wären? Wie kann man denn den einen Eingriff in die Entwicklung mit dem anderen vergleichen? Man darf also ein Volk, das evolutionär klar im Nachteil ist, weil es unterentwickelt ist, nach diesem Beispiel nicht unterstützen, weil die intelligenteren Homo Sapiens Sapiens ja bereits höher entwickelt waren und unsere schöne Kultur formen müssen (darauf muss das Beispiel ja abzielen, wenn es an "Menschen" gerichtet ist). Aber in dem Fall hier sind ja die Valakianer die höher entwickelte Kultur. Sie darf man jetzt also nicht vom Aussterben retten, obwohl sie klar besser an ihre Umwelt angepasst sind als die Neanderthaler an die ihrige?
Die Valakianer selbst haben um Hilfe gebeten und jemanden gefunden, der ihnen helfen könnte (die Enterprise) und auch die Menk helfen in den Krankenhäusern (zeigt, dass sie selbst auch Interesse am Wohlergehen der Valakianer haben). Die oberste Direktive greift hier nicht mehr, da bereits Kontakt zu mehreren Völkern hergestellt wurde. Wenn man sagt, die oberste Direktive gelte solange, bis der Warpantrieb eigenständig hergestellt wurde, vergleiche man das doch einfach mal mit einigen Episoden von TOS, dort wird auch mit Völkern interagiert, die selbst keinen Warpantrieb haben, aber die Föderation kennen.
Man würde also, hälfe man den Valakianern, nicht "unfair in die natürliche Entwicklung eingreifen", sondern einem Großteil, wenn nicht sogar allen selbstbewussten Lebewesen dort helfen. In der Gegenwart auf jeden Fall. Mit Blick auf die Zukunft IMHO auch (ganz im Gegensatz zu Dr. Phlox Meinung). Vor allem eröffnet man die Möglichkeit, dass die Valakianer freiwillig die Entwicklung der Menk unterstützen.
Hilft man nicht, obwohl man es könnte, verdammt man eine Zivilisation zum Untergang und die andere Zivilisation muss evtl auch darunter leiden.
Aber hilft man nicht, kann man von mir aus sagen, man sei halt böse und ein Arschloch oder so. Aber man sollte sowas doch bitte nicht als ethisch richtig darstellen und mit der Evolution begründen. Denn gerade ein Arzt hat von Grund auf die Pflicht, jedem Leidenden zu helfen. Oder hört man irgendwo Ärzte die Behandlung von Menschen mit Erbkrankheiten ablehnen mit der Begründung "Sie haben eine Erbkrankheit. Die Evolution will, dass sie sterben."? Naja, im dritten Reich vielleicht, ich weiß es nicht...
Kommentar