[047/048]"Die Suche"/"The Search" - SciFi-Forum

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[047/048]"Die Suche"/"The Search"

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    #76
    Der Anfang des ersten Teils der Doppelfolge war doch ein klein wenig zäh, jedoch mit fortschreitender Handlung wurde die Story immer spannender. Was mich jedoch störte war die Tatsache das niemand in Betracht zog das die Tarnung der U.S.S. Defiant nicht funktionierte, wie sonst konnten die Jem'Hadar-Raumschiffe direkt auf die Defiant zufliegen!?
    Sehr gut gefallen hat mir der Schluß, wo Odo seine "Familie" bzw. seine Heimat gefunden hat. Ich bin schon mal sehr gespannt wie es weitergehen wird und vergebe für den ersten Teil vier Sterne.
    Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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      #77
      Ich fand das der zweite Teil leider etwas an Qualität eingebüßt hat. Die Story rund um Odo und den restlichen Formwandlern bzw. deren Motive und Beweggründe waren recht interessant. Jedoch war der Teil mit den Friedensverhandlungen zwischen dem Dominion und der Föderation zu sehr übertrieben, dass man sofort merkte, dass da etwas nicht stimmt. Was ich noch recht komisch fand war die Zusammenarbeit der Föderation mit den Romulanern. Seit wann überlassen die Romulaner der Föderation die Tarntechnologie? Habe ich da etwas verpasst?
      Für den zweiten Teil gibt es somit auch nur vier Sterne.
      Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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        #78
        Teil 1:

        Aus einem mir völlig unerklärlichen Grund hatte ich heute die Idee mir die Episode wieder mal anzusehen. Zumindest den ersten Teil. Das letzte mal muss schon Jahre her sein, trotzdem scheint es so als hätte ich hier schon mal unkommentiert* abgestimmt. Die beste Bewertung - 6 Sterne. Erstaunlich enthusiastisch. Die Episode ist sehr gut aber vollends begeistert hat es mich heute nicht. Vielleicht liegt es am Alter der Serie und den vielen Serien die inzwischen schon ein höheres Niveau haben als DS9 aber wenn ich so drüber nachdenke haben die späteren Staffeln nachwievor ein nahezu unerreichtes Spannungslevel und eine Erwählweise die mich nachwievor begeistert. Es sind also vielmehr die kleinen eigentlich unwichtigen Dinge die mich heute wieder störten.

        Zum Beispiel habe ich ganz vergessen, welche furchtbare Frisur Jadzia zu der Zeit hatte. Dagegen war ja Kathy die meiste Zeit harmlos. Oder der dümmliche Gesichtsausdruck von Sisko den er zeitweise aufsetzt. Alles oberflächliche Dinge. Nach 10-15 Minuten habe ich diese Gedanken versucht zu verwerfen und habe mich stattdessen auf die Dialoge konzentriert. Diese sind ja auch allesamt in Ordnung.

        Die Episode hatte aber auch so einige Höhepunkte. So wurde zum Beispiel die Defiant eingeführt, Eddington und die Romulanerin. Das Auftauchen der Defiant war schon ein starkes Stück. Sehr bedrohlich. Gut, dass die Station von der Sternenflotte geführt wird obwohl sie eigentlich Bajor gehört. Sowas hätte sonst leicht böse ausgehen können.

        Eddington war lange überfällig. Schön und gut, dass Odo als Sicherheitschef tätig war und die Bajoraner haben jedes Recht über Personal zu entscheiden aber die Sternenflotte hat auch das gute Recht einen eigenen Sicherheitsverantwortlichen zu ernennen. Das war lange überfällig und ich verstehe diese Entscheidung voll und ganz. Odos Selbstmitleid ist zwar ebenso nachvollziehbar aber schlussendlich völlig unbegründet. Er bleibt ja immerhin Sicherheitsverantwortlicher für die Station - aber halt nicht mehr für Dinge die rein die Sternenflotte betreffen. Hier ist ein eigener Offizier eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

        Die Romulanerin hätte ich auf der Defiant gerne viel öfter gesehen und nicht nur jetzt in dieser einen Episode. Hätte gutes Konfliktpotential gegeben aber auch die Möglichkeit schöne Star Trek Philosophie zu betreiben. Inkl. Charakterentwicklung und allem was dazu gehört. Schade.

        Als die Defiant durch das Wurmloch flog fragte ich mich warum sie nicht schon vorher die Tarnung aktivierten. Klar, offiziell werden Verträge als Erklärung vorgeschoben die festlegen, dass die SF nur im GQ und nicht im AQ die TV aktivieren darf. Dennoch war dies in diesem Fall ein eklatantes Sicherheitsrisiko. Wenn schon bekannt ist, dass das Dominion die Benutzung des Wurmlochs verbietet, dann kann man auch damit rechnen, dass sie Jem'Hadar Schiffe beim Eingang positionieren die Schiffe sofort abfangen. Diese sehen zwar in jedem Fall dass sich das Wurmloch öffnen, aber zumindest könnten sie dann nicht in der Zeit zwischen Ankunft und Aktivierung der Tarnvorrichtung angreifen. Das war ja locker 5-10 Sekunden. Nachteil ist, dass bei aktivierter Tarnung die Schilde nicht funktionieren.

        Der nächte kommentierbare Moment ist das erste Auftauchen der Jem'Hadar. Wenn ich die Tarnvorrichtung richtig verstehe, dann wird hier ja nur die Sicht verhindert - Materie ist ja dennoch da. Als die Jem'Hadar scannten hatte ich zeitweise aufgrund der Perspektive und dem Hauptbildschirm den Eindruck, dass sich diese direkt vor der Defiant befanden welche still stand. Da hatten sie wohl mächtiges Glück, dass sie nicht kollidierten. Vor allem am Schluss als die Jem'Hadar weiterflogen. Ich habe ja den Verdacht, dass sie zu dem Zeitpunkt die Defiant schon genau orten konnten und sie nur weiterfliegen haben lassen um sie zu beobachten.

        Beim zweiten Aufeinandertreffen bzw. vielmehr dem ersten großen Kampf war die Angelegenheit dann schon klar. Sie greifen an weil durch das Herunterladen der Daten auf der Station ein Sicherheitsrisiko hatten. Hier mussten sie eingreifen - und das ist auch gelungen. Hier wundert es mich, dass Odo mit der verletzten Kira fliehen konnte, wenn die Defiant laut Odos Aussage von Jem'Hadar umzingelt ist. Wie soll das funktioniert haben? Zig Jem'Hadar Schiffe und diese lassen ein quasi unbewaffnetes und ungetarntes Shuttle durch die Linie? Ich verstehe schon, dass diese die Existenz des Gründers - Odo - erscannen konnten und ihn deshalb nicht angriffen aber hier hätte ich mir mir zumindest einen Einwand von Kira erwartet. Das hat mich schon enttäuscht.

        Der Schluss des ersten Teils war natürlich ein gewaltiges Aha-Erlebnis. Auch wenn zu diesem Zeitpunkt nur klar ist, dass Odos Leute im Gamma Quadranten sind. Hätte auch eine gute B-Story sein können. Sisko und seine Crew schlagen sich mit dem Dominion rum, Odo und Kira treffen auf die Gestaltwandler-Spezies und am Schluss finden sie alle wieder zurück. Hätte auch funktionieren können. Die tatsächliche Verstrickung war hier aber noch um einiges besser. Mehr dazu aber im zweiten Teil.

        Fazit: Es gibt wie gesagt einige Dinge die mich störten. Egal ob dem Alter der Serie geschuldet oder aufgrund Schwächen im Drehbuch. Trotzdem ist es eine sehr gute spannende Episode. Schlussendlich ist es der Moment in der die Serie einen deutlichen Wandel einläutet. Das Dominion wird zum maßgeblichen Storyelement der Serie und die Crew ist mit der Einführung der Defiant nicht mehr primär auf die Station beschränkt. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die dritte Staffel generell schon die große Offenbarung ist, aber es wurde nun immer besser.

        *edit: Ok, doch kommentiert. 2003. Dort schrieb ich was von 5 Sternen, sind dann aber doch 6 geworden in der Umfrage. Naja, wie auch immer.
        Zuletzt geändert von cybertrek; 01.04.2011, 21:15.
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          #79
          Aus völlig unerfindlichen Gründen habe auch ich gerade rein zufällig () mal wieder den ersten Teil der Doppelfolge angesehen und finde, dass er durchaus den Test der Zeit besteht. Wenn ich mich zurückerinnere, verbinde ich mit "The Search" vor allem die Einführung der Defiant: Als Kind habe ich die Qualität der Episode wohl hauptsächlich anhand der Coolness des neuen Raumschiffs festgemacht.

          Heute allerdings sehe ich in "The Search" vor allem den ersten Kurswechsel von Deep Space Nine. Obwohl in Bezug auf einen Wandel der Serie oft von "The Way of the Warrior" die Rede ist, sehe ich hier den ersten großen Bruch mit dem bisherigen Serienverlauf: Während durch die Defiant die stationäre Natur der Serie abgeschwächt und der Action-Aspekt mehr in den Vordergrund gerückt wird, ersetzt der Dominion-Handlungsstrang die bei vielen Fans unbeliebte Storyline um die politischen Machenschaften auf Bajor. (Was ich persönlich immer sehr schade fand, weil ich die Entwicklung auf Bajor immer als sehr interessant ansah.)

          Hinzu kommt die Tatsache, dass "The Search" die erste von nur einer Handvoll Episoden darstellt, die bei der amerikanischen Erstausstrahlung ohne die Konkurrenz durch The Next Generation oder Voyager lief. Sehr wahrscheinlich also, dass man sich seitens der Produzenten gewünscht hat, ein paar neue Zuschauer zu gewinnen. Vor allem für diese potentiellen Fans scheinen Szenen eingebaut worden zu sein, die die wichtigsten Charakterzüge einiger Figuren (erneut) erläutern. So wird uns beispielsweise gezeigt, dass Odo ein Formwandler ist, eine innige Freundschaft zu Kira pflegt, aus dem Gamma-Quadranten stammt und seinen Ursprungsort sucht. Außerdem erfahren wir, das Sisko ein Witwer ist, einen Sohn hat und alles tun würde, um Bajor zu beschützen. All dies sind Informationen, die in einer regulären Episode sehr wahrscheinlich fehlen würden, hier aber durchaus Sinn ergeben.

          "The Search" kommt deshalb – wenn man es genau betrachtet – fast als eine Art zweiter Pilotfilm daher, der einen Neubeginn darstellt. Gleichzeitig gibt es allerdings auch ein paar Reminiszenzen an "Emissary", wie beispielsweise die Szene, als Odo allein am Fenster des Promenadendecks steht und ins All hinausblickt. Oder der Augenblick, als die forsche Romulanerin T'Rul sich vorstellt und Kira dies mit einem unzweideutigen Gesichtsausdruck kommentiert, obwohl sie selbst sich einst gegenüber Sisko im Pilotfilm nicht unähnlich verhielt. Und selbst Jennifer Sisko findet nach langer Zeit mal wieder eine Erwähnung im Gespräch zwischen Dax und Sisko.

          Die wohl denkwürdigste Anlehnung an "Emissary" allerdings – und gleichzeitig eine meiner Lieblingsszenen der ganzen Serie – stellt der Moment zwischen Sisko und seinem Sohn dar, die feststellen, dass die Station zu ihrem Zuhause geworden ist. Die Szene vermittelt wunderbar das Gefühl des Wandels und sagt außerdem etwas sehr wahres darüber aus, was wir als Zuhause empfinden.

          Ich glaube, es ist eine weise Entscheidung, die Handlung einige Monate nach den Ereignissen aus "The Jem'Hadar" einsetzen zu lassen, da dadurch genügend Zeit eingeräumt wird, um die kleinen Veränderungen, die stattgefunden haben, realistisch zu erklären. Sehr schön ist auch die Einführung der Defiant umgesetzt. Damals wie heute denke ich, dass das Schiff eine wirklich wunderbar klare Designsprache spricht und man selbst ohne erklärenden Dialog versteht, dass das kein normales Starfleet-Schiff ist. Die Spezialeffekte des ersten Vorstoßes in den Gamma-Quadranten (also das Abdocken des Schiffes von der Station) und der Kampf mit den drei Jem-Hadar-Schiffen sind sehr gut gelungen und sehen auch heute noch einwandfrei aus.

          Sehr schade finde ich übrigens, dass man nie so wirklich was mit der angeblichen Marotte Odos, sich nicht an Sternenflotten-Vorschriften zu halten und kein Teamplayer zu sein, gemacht hat. Klar, in der ersten Staffel stieß er ein wenig mit dem Proto-Eddington Lieutenant Primmin zusammen, aber in wirklichem Konflikt oder einer tatsächlichen Kündigung Odos mündete das leider nie. Eine vertane Chance, wie ich finde, denn das hätte einiges an interessantem und (vor allen) natürlich entstehendem Drama geboten.

          Während das Vordringen in den Gamma-Quadranten mit abgedunkelter Beleuchtung sehr atmosphärisch umgesetzt wurde, ist die Entscheidung, T'Rul an nur einer kleinen Schalttafel stehen zu lassen, eher fragwürdig. Ich wünschte, man hätte ihr eine reguläre Station mit Sitzgelegenheit gegeben! Unfreiwillig komisch wird das ganze dann, als bis auf Avery Brooks, Siddig El Fadil und eben Martha Hackett alle Schauspieler mit Sprechrolle die Brücke verlassen haben und gerade die Romulanerin T'Rul als diejenige übrig bleibt, die ständig Statusberichte an Sisko abgibt. Und das selbstverständlich die ganze Zeit von ihrer kleinen Wandschalttafel aus.

          Rückblickend ist es schwer, mich in mein damaliges Ich hineinzuversetzen, aber ich weiß noch, dass mich die Enthüllung, dass wir am Ende endlich Odos Volk kennenlernen, tatsächlich sehr überrascht hat. Das – und was der zweite Teil an Wendungen zu bieten hat – hatte ich einfach nicht kommen sehen.

          Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
          Zum Beispiel habe ich ganz vergessen, welche furchtbare Frisur Jadzia zu der Zeit hatte.
          Diese spezielle Frisur allerdings hat sie nur in diesem Zweiteiler, wenn ich mich nicht täusche. Aber ja, du hast Recht: Das Haarstyling sieht schon reichlich absurd aus. Wirklich schlecht steht es ihr aber eigentlich dennoch nicht.

          Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
          Oder der dümmliche Gesichtsausdruck von Sisko den er zeitweise aufsetzt.
          An welche Stelle denkst du da genau? Ich finde das Minenspiel von Brooks eigentlich immer ziemlich reich und interessant.

          Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
          Eddington war lange überfällig. Schön und gut, dass Odo als Sicherheitschef tätig war und die Bajoraner haben jedes Recht über Personal zu entscheiden aber die Sternenflotte hat auch das gute Recht einen eigenen Sicherheitsverantwortlichen zu ernennen. Das war lange überfällig und ich verstehe diese Entscheidung voll und ganz.
          Eigentlich hatte man das ja damals bereits mit dem Charakter des Primmin getan. Jedoch ließ man ihn schon nach nur zwei Episoden wieder fallen. So ganz neu ist die Idee also nicht.

          Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
          Odos Selbstmitleid ist zwar ebenso nachvollziehbar aber schlussendlich völlig unbegründet. Er bleibt ja immerhin Sicherheitsverantwortlicher für die Station - aber halt nicht mehr für Dinge die rein die Sternenflotte betreffen. Hier ist ein eigener Offizier eigentlich eine Selbstverständlichkeit.
          Habe ich ähnlich empfunden. Irgendwie wirkte Odos Empörung etwas künstlich und wie eine Überreaktion. Aber selbst auf der Meta-Ebene bin ich mir nicht sicher, was genau dieser Teil der Story eigentlich bezwecken sollte. Ist die Idee vielleicht die, im Zuschauer begründete Zweifel darüber zu säen, wo im zweiten Teil Odos Loyalität liegen wird – bei der Sternenflotte oder bei den Formwandlern? Falls ja, finde ich das eigentlich nicht sehr gekonnt umgesetzt.

          Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
          Als die Defiant durch das Wurmloch flog fragte ich mich warum sie nicht schon vorher die Tarnung aktivierten.
          Eine mögliche In-universe-Erklärung: Vielleicht ist man sich seitens der Romulaner unsicher, welche Auswirkungen die Turbulenzen im Wurmloch auf eine aktivierte Tarnvorrichtung haben. Nur so eine Idee ...

          Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
          Als die Jem'Hadar scannten hatte ich zeitweise aufgrund der Perspektive und dem Hauptbildschirm den Eindruck, dass sich diese direkt vor der Defiant befanden welche still stand.
          Ich denke, man kann davon ausgehen, dass die Schiffe einen ordentlichen Abstand von der Defiant einnahmen und es sich bei der Darstellung auf dem Hauptschirm lediglich um eine vergrößerte Ansicht handelte, die in erster Linie die Spannung auf Seiten des Zuschauers erhöhen sollte.

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            #80
            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Wenn ich mich zurückerinnere, verbinde ich mit "The Search" vor allem die Einführung der Defiant: Als Kind habe ich die Qualität der Episode wohl hauptsächlich anhand der Coolness des neuen Raumschiffs festgemacht.
            Apropos Kindheitserinnerungen: http://www.myconfinedspace.com/wp-co...tDevLogoSm.jpg

            Indeed, das war absolut cool Die Szene mit dem Enttarnen und wie du schon sagst das Abdocken auf dem Weg zum GQ ist absolut denkwürdig.

            ersetzt der Dominion-Handlungsstrang die bei vielen Fans unbeliebte Storyline um die politischen Machenschaften auf Bajor. (Was ich persönlich immer sehr schade fand, weil ich die Entwicklung auf Bajor immer als sehr interessant ansah.)
            Damals bei der Erstausstrahlung habe ich Mitte der ersten Staffel abgebrochen weil mich das Konzept rund um die stationäre Crew und den politischen Machenschaften rund um Bajor absolut nicht interessierten. Im Vergleich hat VOY für mich gewonnen. Später dann mochte ich aber auch die erste Staffel sehr gerne und auch heute noch sehe ich mir einzelne Episoden gerne an. Auch wenn sie natürlich schon etwas altbacken sind und die Charaktere blass (auch Sisko) und noch nicht fertig entwickelt sind. Im Allgemeinen würde ich aber auch sagen, dass die Politik-Episoden rund um Bajor zu den besten der Serie gehören. Man denke nur an den Kreis-Dreiteiler. Das waren Glanzmomente der Serie die mit den besten Dominion-Episoden der 6. und 7. Staffel locker mithalten können.

            Die wohl denkwürdigste Anlehnung an "Emissary" allerdings – und gleichzeitig eine meiner Lieblingsszenen der ganzen Serie – stellt der Moment zwischen Sisko und seinem Sohn dar, die feststellen, dass die Station zu ihrem Zuhause geworden ist. Die Szene vermittelt wunderbar das Gefühl des Wandels und sagt außerdem etwas sehr wahres darüber aus, was wir als Zuhause empfinden.
            Diese Szene hat mich gestern auch zum Nachdenken gebracht. Ich habe überlegt, wie lange ich benötigt habe um mich hier in Wien bzw. in dieser Wohnung heimisch zu fühlen. Bei Sisko ist es ja jetzt nicht der erste Einsatz abseits der Erde. Er hat auf der Saratoga gedient, auf der Okinawa, Utopia-Planitia, etc. Dort fühlte er sich offenbar nie heimisch wenn seine Heimat weiterhin die Erde war. Und er war sicher öfter länger als 2 Jahre am gleichen Standort stationiert. Dies kann allerdings auch an der jeweiligen Führung bzw. dem Klima unter der Crew liegen. Nicht jedes Schiff ist wie die Enterprise wo zumindest teilweise ein familiäres Klima herrscht. Wenn auf der Okinawa, der Saratoga oder anderen Einsatzorten das Klima eher beruflich war, dann ist es verständlich, dass er diesen Ort nur als "militärischen" Einsatz betrachtet und nicht als Heimat. Bei DS9 ist er zum ersten mal niemanden lokal direkt unterstellt. Er kann sich seine Leute mehr oder weniger selbst aussuchen und das Klima maßgeblich beeinflussen. Ich kann also verstehen, dass es ihm hier zum ersten mal in der Zeit seines Sternenflottendienstes möglich war sich heimatlich zu fühlen. Nach nur 2 Jahren. Vor allem weil er zu diesem Zeitpunkt endlich den Tod seiner Frau verarbeiten und sich mit seinem Sohn neu finden konnte.

            Während das Vordringen in den Gamma-Quadranten mit abgedunkelter Beleuchtung sehr atmosphärisch umgesetzt wurde, ist die Entscheidung, T'Rul an nur einer kleinen Schalttafel stehen zu lassen, eher fragwürdig. Ich wünschte, man hätte ihr eine reguläre Station mit Sitzgelegenheit gegeben! Unfreiwillig komisch wird das ganze dann, als bis auf Avery Brooks, Siddig El Fadil und eben Martha Hackett alle Schauspieler mit Sprechrolle die Brücke verlassen haben und gerade die Romulanerin T'Rul als diejenige übrig bleibt, die ständig Statusberichte an Sisko abgibt. Und das selbstverständlich die ganze Zeit von ihrer kleinen Wandschalttafel aus.
            Ich denke damit wollte man schon zu diesem Zeitpunkt deutlich machen, dass sie kein reguläres Mitglied der Crew ist und auch keines werden wird. Man hat sie halt an der Backe und gibt ihr den schlechtesmöglichen Platz auf der Brücke wo sie das notwendigste machen konnte. Dass sie dann im Kampf dennoch gute Möglichkeiten hatte ist da schon eine gewisse Ironie. Möglicherweise sogar beabsichtigt. Erklärbar ist es damit, dass jede Station beliebig programmierbar ist. Wie realistisch das ist, ist natürlich die Frage. Schriftgröße 5 - Romulaner haben gute Augen.

            (edit: Vielleicht war auf der einen Schalttafel auch defiant.starfleettwitter.ufp offen und sie hat einfach nur die Meldungen der einzelnen Stationen vorgelesen)


            Diese spezielle Frisur allerdings hat sie nur in diesem Zweiteiler, wenn ich mich nicht täusche. Aber ja, du hast Recht: Das Haarstyling sieht schon reichlich absurd aus. Wirklich schlecht steht es ihr aber eigentlich dennoch nicht.
            Naja, mich hat es eher schockiert. Fast so schockiert wie vor einigen Tagen als ich ein paar Szenen aus Broken Bow auf youtube gefunden habe und ich die ganze Zeit nur die Lippen von Ms. Schlauchboot gesehen habe.

            Die Frisur hat für mich überhaupt nicht gepasst. Viel zu viele Haare sind viel zu volumös zusammengesteckt.

            An welche Stelle denkst du da genau? Ich finde das Minenspiel von Brooks eigentlich immer ziemlich reich und interessant.
            Reich trifft es ziemlich gut, interessant eher im ironischen Sinne. Ich denke da im speziellen an die Szene mit dem Stab des Nagus als er ihn belustigt gegen Quark einsetzt.

            Eigentlich hatte man das ja damals bereits mit dem Charakter des Primmin getan. Jedoch ließ man ihn schon nach nur zwei Episoden wieder fallen. So ganz neu ist die Idee also nicht.
            Ich muss gestehen, dass ich Primmin komplett verdrängt habe. Laut MA ist er nur in zwei Episoden aufgetaucht. Diese furchtbare Chula-Episode werde ich mir so lange nicht mehr ansehen bis ich endlich das Kindersingspiel aus meinem Kopf verbannt habe und "Der Parasit" hab ich jetzt sicher auch schon ewig nicht mehr gesehen. Muss wohl 2003/2004 beim letzten kompletten Rerun gewesen sein.

            Ist die Idee vielleicht die, im Zuschauer begründete Zweifel darüber zu säen, wo im zweiten Teil Odos Loyalität liegen wird – bei der Sternenflotte oder bei den Formwandlern? Falls ja, finde ich das eigentlich nicht sehr gekonnt umgesetzt.
            An diesen Aspekt habe ich nicht gedacht. Kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Und selbst wenn ist es in der Tat schlecht umgesetzt. Da hätte man schon einen plausibleren Grund nehmen müssen. So wirkte Odo mehr wie eine kurzzeitig beleidigte Leberwurst der sich aber nach ein paar Tagen gutem Zureden wieder beruhigen lässt. Einen ernsthaften Interessenskonflikt sehe ich da eher in Bezug auf seinen Wunsch bei seinem Volk zu sein und dieser Aspekt war so oder so reichlich vorhanden und thematisiert worden. Da brauchte es keinen hierarchischen Konflikt in seinem Job. Völlig unnötig.
            Zuletzt geändert von cybertrek; 02.04.2011, 09:34.
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              #81
              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Ah ja, das Mission Patch! Wunderbare Illustration, die mir damals, glaube ich, zum ersten Mal im Technical Manual zur Serie begegnet ist. Kann man das eigentlich in irgendeiner Episode mal tatsächlich erblicken? Nicht, oder?

              Meiner Meinung nach sagt diese Illustration auch was über die Serie als ganze und die Haltung der Autoren aus. Keine der anderen Serien hätte ich einen solchen Humor zugetraut. (Selbes gilt im Übrigen auch für die Szene, in der Kira von einem "idiot Starfleet admiral" spricht; in den Vorgängerserien gab es keinen Charakter der das so hätte aussprechen können.)

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Indeed, das war absolut cool Die Szene mit dem Enttarnen und wie du schon sagst das Abdocken auf dem Weg zum GQ ist absolut denkwürdig.
              Genau. Die Einführung des Schiffes ist einfach wirklich gut gemacht, finde ich. Das bleibt in der Erinnerung.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Damals bei der Erstausstrahlung habe ich Mitte der ersten Staffel abgebrochen weil mich das Konzept rund um die stationäre Crew und den politischen Machenschaften rund um Bajor absolut nicht interessierten.
              Wir sind ja selben Jahrgangs, habe ich gerade in deinem Profil gesehen. Also haben wir die deutsche Erstausstrahlung wohl in etwa zeitgleich erlebt. Vielleicht war ich als Kind anspruchsloser als du, aber mich hat die Serie eigentlich gleich von Anfang an begeistert. Aber ehrlicherweise auch nicht wegen sondern eher trotz der politischen Folgen rund um Bajor. Und als dann die dritte Staffel startete, erreichte mein Enthusiasmus für die Serie seinen Höhepunkt. Auch ich habe erst später die tatsächlichen Qualitäten dieser frühen Folgen für mich entdeckt.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Auch wenn sie natürlich schon etwas altbacken sind und die Charaktere blass (auch Sisko) und noch nicht fertig entwickelt sind.
              Im Falle von Bashir, Dax und Sisko stimmt das schon, ja. Charaktere wie Kira, Quark, O'Brien und Odo sind allerdings schon von Anfang an recht genau definiert, denke ich. Und zumindest im Fall von Bashir kann man die Wandlung rückblickend sogar auf eine Art Reifeprozess schieben.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Im Allgemeinen würde ich aber auch sagen, dass die Politik-Episoden rund um Bajor zu den besten der Serie gehören. Man denke nur an den Kreis-Dreiteiler. Das waren Glanzmomente der Serie die mit den besten Dominion-Episoden der 6. und 7. Staffel locker mithalten können.
              Kann ich so unterschreiben.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Diese Szene hat mich gestern auch zum Nachdenken gebracht. Ich habe überlegt, wie lange ich benötigt habe um mich hier in Wien bzw. in dieser Wohnung heimisch zu fühlen.
              Finde ich schön, dass auch du so darüber nachdenkst. Das verdeutlicht, denke ich, die der Szene zugrunde liegende Menschlichkeit. Was braucht es, dass wir uns an einem Ort – wie unwirtlich er anfangs auch erscheinen mag – heimisch fühlen? Eine im Grunde sehr essentielle Frage, mit der wir uns alle sehr wahrscheinlich das eine oder andere Mal im Leben auseinandersetzen.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Dass sie dann im Kampf dennoch gute Möglichkeiten hatte ist da schon eine gewisse Ironie. Möglicherweise sogar beabsichtigt.
              Glaube ich gar nicht mal, dass man da seitens der Autoren so weit gedacht hat. Ich denke, der Grund, warum T'Rul als Gastcharakter an dieser Stelle so viel technischen Dialog von sich geben darf, ist eher in der Tatsache zu finden, dass alle anderen Charaktere, die ansonsten für diese Dialoge zur Verfügung stünden (also Dax, O'Brien und Kira) zu diesem Zeitpunkt an einer anderen Stelle des Scripts gebraucht werden und nicht in der Szene sind. Dass es eher unrealistisch wirkt, dass gerade die Romulanerin und Nicht-Sternenflottlerin auf der Brücke (und nicht einer der sicherlich zahlreich vorhandenen Ensigns und Crewmen) Statusberichte an Sisko abgibt, hat man einfach mal eben außer Acht gelassen.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Reich trifft es ziemlich gut, interessant eher im ironischen Sinne. Ich denke da im speziellen an die Szene mit dem Stab des Nagus als er ihn belustigt gegen Quark einsetzt.
              Nun ja, an dieser Stelle hat der Charakter Sisko einfach viel Spaß damit, Quark in der Hand zu haben. Und deshalb lässt der Schauspieler Brooks das auch im Gesicht des Charakters deutlich werden. Diese spezielle Szene und Siskos Gebaren finde ich eigentlich sehr gekonnt umgesetzt.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              Ich muss gestehen, dass ich Primmin komplett verdrängt habe. Laut MA ist er nur in zwei Episoden aufgetaucht. Diese furchtbare Chula-Episode werde ich mir so lange nicht mehr ansehen bis ich endlich das Kindersingspiel aus meinem Kopf verbannt habe und "Der Parasit" hab ich jetzt sicher auch schon ewig nicht mehr gesehen. Muss wohl 2003/2004 beim letzten kompletten Rerun gewesen sein.
              Hinsichtlich der Storyline um Primmin und Odo lohnt sich meiner Ansicht nach zumindest "Der Parasit" allemal.

              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
              An diesen Aspekt habe ich nicht gedacht. Kann ich mir aber auch nicht vorstellen. Und selbst wenn ist es in der Tat schlecht umgesetzt. Da hätte man schon einen plausibleren Grund nehmen müssen. So wirkte Odo mehr wie eine kurzzeitig beleidigte Leberwurst der sich aber nach ein paar Tagen gutem Zureden wieder beruhigen lässt. Einen ernsthaften Interessenskonflikt sehe ich da eher in Bezug auf seinen Wunsch bei seinem Volk zu sein und dieser Aspekt war so oder so reichlich vorhanden und thematisiert worden. Da brauchte es keinen hierarchischen Konflikt in seinem Job. Völlig unnötig.
              Umso mehr ich darüber nachdenke, desto mehr gelange ich aber doch zu der Überzeugung, dass dieser Teil der Episode doch dazu da ist, um im zweiten Teil die Versuchung Odos, bei seinem Volk zu bleiben, nachvollziehbarer, greifbarer und wahrscheinlicher werden zu lassen. Ich denke, an dieser Stelle muss man die beiden Episoden wohl tatsächlich als eine fortlaufende Narration sehen. Ich könnte mir vorstellen, dass man seitens der Autoren die Notwendigkeit gesehen hat, dem Zuschauer den Außenseiterstatus des Charakters erneut deutlich zu demonstrieren. Odo ist ein Fremder in seiner Umgebung nicht nur weil er ein Gestaltwandler ist, sondern auch, weil er sich beruflich nicht dem "chain of command" beugen will. So erscheint es im zweiten Teil sehr viel verständlicher, dass Odo sich bei Seinesgleichen so wohl fühlt und im Zuschauer sogar die Frage aufwirft, ob er nicht lieber dort bleiben würde wollen.

              So oder so bleibt Odos Reaktion auf Eddingtons Erscheinen aber doch etwas künstlich forciert, das stimmt schon. (Interessant übrigens auch, dass Eddington nach seiner Einführung im ersten Teil gar nicht weiter vorkommt, fällt mir gerade auf.)

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                #82
                Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                Heute allerdings sehe ich in "The Search" vor allem den ersten Kurswechsel von Deep Space Nine. Obwohl in Bezug auf einen Wandel der Serie oft von "The Way of the Warrior" die Rede ist, sehe ich hier den ersten großen Bruch mit dem bisherigen Serienverlauf: Während durch die Defiant die stationäre Natur der Serie abgeschwächt und der Action-Aspekt mehr in den Vordergrund gerückt wird, ersetzt der Dominion-Handlungsstrang die bei vielen Fans unbeliebte Storyline um die politischen Machenschaften auf Bajor.
                Ich sehe, was du meinst, aber ich finde, wenn ich schon den 2. Pilotfilm bestimmen müsste, würde ich mich ebenfalls für "The Way of Warrior" entscheiden. Das hat einen ganz einfachen Grund: Worf. Gut, für TNG-Fans ist das dann sogar wie geschaffen, aber auch für andere Neueinsteiger gestaltet sich das noch etwas einfacher.

                Dadurch, dass mit Worf ein neues Mitglied dazustößt, das erstmal alle anderen Charaktere kennenlernen muss (und tatstächlich gibt es bei fast jedem Charakter eine solche Kennlernszene) ist Worf derjenige, der quasi die Augen des Neueinsteigers übernimmt, die selbe Position innehat.

                Insgesamt hatte DS9 aber natürlich immer sehr einsteigerfreundliche Staffelbeginne (gut, Staffel 6 und 7 halt nur noch in dem Maße, in dem es bei einem solchen Fortschritt noch möglich ist ). Da bildet "The Search" keine Ausnahme, sondern auch noch ein mustergültiges Beispiel.

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                  #83
                  Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                  Ich sehe, was du meinst, aber ich finde, wenn ich schon den 2. Pilotfilm bestimmen müsste, würde ich mich ebenfalls für "The Way of Warrior" entscheiden. Das hat einen ganz einfachen Grund: Worf. Gut, für TNG-Fans ist das dann sogar wie geschaffen, aber auch für andere Neueinsteiger gestaltet sich das noch etwas einfacher.

                  Dadurch, dass mit Worf ein neues Mitglied dazustößt, das erstmal alle anderen Charaktere kennenlernen muss (und tatstächlich gibt es bei fast jedem Charakter eine solche Kennlernszene) ist Worf derjenige, der quasi die Augen des Neueinsteigers übernimmt, die selbe Position innehat.

                  Insgesamt hatte DS9 aber natürlich immer sehr einsteigerfreundliche Staffelbeginne (gut, Staffel 6 und 7 halt nur noch in dem Maße, in dem es bei einem solchen Fortschritt noch möglich ist ). Da bildet "The Search" keine Ausnahme, sondern auch noch ein mustergültiges Beispiel.
                  Ich glaube, ich würde den Auftakt zur vierten Staffel dann einfach als den "dritten Pilotfilm" bezeichnen wollen.

                  Denn natürlich hast du Recht: Worf wird in "The Way of the Warrior" als "fish-out-of-water"-Charakter benutzt, um dem potentiellen Neueinsteiger die Figuren und Serienhintergründe nahezubringen. Hinzu kommt, dass die Serie mit der vierten Staffel und dem Krieg mit den Klingonen einen erneuten Kurswechsel vornimmt.

                  Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war eher, dass meiner Meinung nach oft übersehen wird, dass der erste große Wandel der Serie nicht zwingend mit "The Way of the Warrior" sondern bereits ein Jahr eher mit "The Search" vollzogen wurde.

                  Eigentlich ganz interessant, die Staffelauftakte der Serie mal auf ihre Erstseher-/Einsteigerqualitäten hin zu untersuchen. So gesehen funktioniert beispielsweise die Kreis-Trilogie am Anfang der zweiten Staffel eher weniger gut. Aber auch die Staffeln fünf bis sieben bieten eigentlich nur zweitrangig die Möglichkeit eines Neueinstiegs, wenn ich mich richtig an die betreffenden Episoden erinnere ...

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                    #84
                    Da seid ihr mit euren Episodenclub (finde ich ne gute Idee) ja mit deutlich umfangreicheren Reviews am Start (meins befindet sich übrigens auf Seite 3), als ich gedacht hatte, als ich gestern erstmals von der Idee las, - schön.

                    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                    Worauf ich eigentlich hinaus wollte, war eher, dass meiner Meinung nach oft übersehen wird, dass der erste große Wandel der Serie nicht zwingend mit "The Way of the Warrior" sondern bereits ein Jahr eher mit "The Search" vollzogen wurde.
                    Nun, ich würde es eher als Kurskorrektur bezeichnen als von einen zweiten Pilotfilm zu sprechen. Und diese Kurskorrektur wurde ja in der zweiten Staffel schon immer mal wieder vorbereitet (wenn auch nicht unbedingt mit der Konsequenz, die man sich vielleicht und vor allem ein paar Jahre nach der Serie gewünscht hätte) und viel entscheidender für diese Kurskorrektur als "The Search" ist imo das Finale von Staffel 2.
                    Das war wirklich eine Fischer-Folge, wer da nicht am Haken hing und auf den Beginn der nächsten Staffel gewartet hat um zu erfahren wie es weitergeht, dürfte auch später ziemliche Schwierigkeiten gehabt haben mit DS9 warm zu werden.

                    "Way of the Warrior" ist natürlich nochmal eine ganz andere Hausnummer.
                    Das war Mitte der 90er (man ist das schon lange her ) einfach ein wahrer Augenöffner, der einen aus dem Sessel geblasen hat (und auch heute gibt es im TV-Bereich imo noch verdammt wenig was sich mit "Way of the Warrior" messen könnte).
                    Das war wirklich ein zweiter Pilotfilm.

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                      #85
                      Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                      Da seid ihr mit euren Episodenclub (finde ich ne gute Idee) ja mit deutlich umfangreicheren Reviews am Start (meins befindet sich übrigens auf Seite 3), als ich gedacht hatte, als ich gestern erstmals von der Idee las, - schön.
                      Danke für das Kompliment! Kann ich übrigens genau so zurückgeben; habe vorhin nämlich mal durch den ganzen Thread gescrollt und dabei auch deine sehr ausführlichen Reviews gelesen. Sehr schön.

                      Hatte ursprünglich eigentlich geplant, gar nicht so viel zu schreiben, denn allzu viel Text will man dann ja zumeist auch nicht lesen. Aber irgendwie gab es dann doch so viele Sachen, die man zur Episode sagen konnte ...

                      Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                      "Way of the Warrior" ist natürlich nochmal eine ganz andere Hausnummer.
                      Das war Mitte der 90er (man ist das schon lange her ) einfach ein wahrer Augenöffner, der einen aus dem Sessel geblasen hat (und auch heute gibt es im TV-Bereich imo noch verdammt wenig was sich mit "Way of the Warrior" messen könnte).
                      Sehe ich persönlich leider alles etwas anders. Ich fand immer, dass "The Way of the Warrior" überbewertet wird und die Episode beim besten Willen nicht so toll ist, wie viele offenbar meinen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich nie ein allzu großer Fan von Klingonen im Allgemeinen und Worf im Speziellen war und die Episode (und die damit eingeleitete Storyline) deshalb schlechter bewerte als die meisten.

                      Hinzu kommt, dass mehr Action für mich nie gleichbedeutend war mit mehr Unterhaltung. Das Ausmaß an Action, das beispielsweise eine Episode wie "The Search" bietet reicht mir. "The Way of the Warrior" empfand ich einfach nur als Standard-90s-Action mit wenig Tiefgang. Nicht, dass die Episode total schlecht wäre, nein. Aber den Enthusiasmus, den die meisten dafür an den Tag legen, konnte ich nie nachvollziehen.

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                        #86
                        Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                        Sehe ich persönlich leider alles etwas anders. Ich fand immer, dass "The Way of the Warrior" überbewertet wird und die Episode beim besten Willen nicht so toll ist, wie viele offenbar meinen. Das mag aber auch daran liegen, dass ich nie ein allzu großer Fan von Klingonen im Allgemeinen und Worf im Speziellen war und die Episode (und die damit eingeleitete Storyline) deshalb schlechter bewerte als die meisten.

                        Hinzu kommt, dass mehr Action für mich nie gleichbedeutend war mit mehr Unterhaltung. Das Ausmaß an Action, das beispielsweise eine Episode wie "The Search" bietet reicht mir. "The Way of the Warrior" empfand ich einfach nur als Standard-90s-Action mit wenig Tiefgang. Nicht, dass die Episode total schlecht wäre, nein. Aber den Enthusiasmus, den die meisten dafür an den Tag legen, konnte ich nie nachvollziehen.
                        Ich gebe einen Vorschlag für die nächste Runde ab

                        Nur davor muss ich mal selbst "The Search Part 1" schauen und nächste Woche ist dann, wie ich gerade beim Schreiben bemerke, erstmal "Part 2" dran...

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                          #87
                          Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                          Das mag aber auch daran liegen, dass ich nie ein allzu großer Fan von Klingonen im Allgemeinen und Worf im Speziellen war und die Episode (und die damit eingeleitete Storyline) deshalb schlechter bewerte als die meisten.
                          Gut, ich mag jetzt die Klingonen im allgemeinen schon ziemlich gerne, sie sind eben von TOS-DS9 für eine Menge Sternstunde von "Star Trek" mitverantwortlich und den Handlungs"strang" von TNG bis zum Ende von DS9 fand ich auch sehr stark.
                          Erst in VOY und (vor allem) ENT kann ich mit den Klingonen nicht mehr so viel anfangen.
                          Worf ist einer meiner Lieblingscharaktere und man würde natürlich lügen, wenn man sagen würde er sei kein wichtiger Eckpfeiler von "The Way of the Warrior", aber er ist für mich auch nur ein Teil in einem Gesamtkunstwerk.

                          Hinzu kommt, dass mehr Action für mich nie gleichbedeutend war mit mehr Unterhaltung.
                          Das ist auch sicher eine Formel die so nicht unbedingt aufgeht.

                          Allein schon weil Quantität bei Action ohne entsprechende Qualität eher wenig bringt, - das hat man bei VOY und ENT m.E. über weite Strecken falsch gemacht.
                          "Way of the Warrior" bietet aber eben nicht nur relativ viel Action sondern auch mit die beste, die in "Star Trek" zu sehen war.

                          Das Ausmaß an Action, das beispielsweise eine Episode wie "The Search" bietet reicht mir.
                          Mir auch, darf aber auch gerne weniger oder mehr sein.

                          Ich bin kein Freund dieser regelrechten Grabenkämpfe in denen einem wahlweise "Anspruch", "Drama", "Humor", "Action" etc. als einzig wahrer Weg zu einer guten Episode verkauft wird.

                          Meiner Meinung nach sind das alles taugliche Wege um eine sehr gute Episode zu produzieren und mir persönlich ist es völlig egal welcher Weg benutzt wurde, wenn das Resultat eine hervorragende Episode ist.
                          Gerade "Star Trek" hat auf ganz unterschiedliche Arten herausragende Folgen hervorgebracht; es gibt Folgen, die durch ihren Humor bestechen, es gibt Folgen die durch das behandelte Thema überzeugen etc.....

                          Und es gibt Folgen die sind einfach ein kunstvoll verpacktes Gesamtpaket wie "Way of the Warrior"
                          Klar, als erstes sieht man hier die Action und Worf, aber die Folge hat mehr zu bieten.
                          So ist sie sehr straff und intensiv erzählt, hat tolle Dialoge, Dramatik und Emotionen, ja auch ein beachtliches Maß an Gewalt und trotz allem auch noch eine Menge Witz....wie gesagt einfach ein nahezu perfektes Gesamtpaket.

                          Aber den Enthusiasmus, den die meisten dafür an den Tag legen, konnte ich nie nachvollziehen.
                          Dann werde ich daran sicher auch nichts ändern können, aber vielleicht konnte ich dir ja meine Meinung etwas näher bringen.

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                            #88
                            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
                            Ah ja, das Mission Patch! Wunderbare Illustration, die mir damals, glaube ich, zum ersten Mal im Technical Manual zur Serie begegnet ist. Kann man das eigentlich in irgendeiner Episode mal tatsächlich erblicken? Nicht, oder?
                            Kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Ich habe es zum ersten mal irgendwo im Internet gesehen und mich dann später schon gewundert, dass es im DS9:TM auch zu finden ist. Das war mir schon offizieller als erwartet.

                            Meiner Meinung nach sagt diese Illustration auch was über die Serie als ganze und die Haltung der Autoren aus. Keine der anderen Serien hätte ich einen solchen Humor zugetraut. (Selbes gilt im Übrigen auch für die Szene, in der Kira von einem "idiot Starfleet admiral" spricht; in den Vorgängerserien gab es keinen Charakter der das so hätte aussprechen können.)
                            Ach, Kirk würde ich es im Zusammenhang mit einem fast x-beliebigem Commodore durchaus zutrauen und würde auch passen. Auch wenn er im Original deutlich ernster ist als im deutschen Ton. Aber du hast recht, in TNG wäre das undenkbar gewesen und in VOY kann ich es mir auch nur schwer vorstellen. Bei DS9 gab es hingegen im Unterschied zu TNG und und VOY auch die mit der Rebelling Kira, Sektion 31 und einer generell dunkleren Sternenflotte auch die dazu passenden Storyelemente. In TNG hatte man hier nur Pressman und den Maquis. Vielleicht noch die Verschwörung in der 1. Season - hier waren es aber nur Parasiten.

                            Wir sind ja selben Jahrgangs, habe ich gerade in deinem Profil gesehen. Also haben wir die deutsche Erstausstrahlung wohl in etwa zeitgleich erlebt. Vielleicht war ich als Kind anspruchsloser als du, aber mich hat die Serie eigentlich gleich von Anfang an begeistert.
                            Ach, besonderer Anspruch hat hier IMO wenig damit zu tun. VOY hat generell eine erstklassige 1. Staffel die TNG#1 und DSN#1 deutlich in den Schatten stellt. Die beiden Serien drifteten erst später auseinander. Die eine wurde deutlich besser, die andere halt im Vergleich schlechter.

                            Aber ehrlicherweise auch nicht wegen sondern eher trotz der politischen Folgen rund um Bajor. Und als dann die dritte Staffel startete, erreichte mein Enthusiasmus für die Serie seinen Höhepunkt. Auch ich habe erst später die tatsächlichen Qualitäten dieser frühen Folgen für mich entdeckt.
                            Ging mir ähnlich. Als ich dann später wieder zu DS9 zurückfand mochte ich die Serie sehr und mit dem Dominion hatte ich dann endgültig meine "Liebe" gefunden.

                            Nun ja, an dieser Stelle hat der Charakter Sisko einfach viel Spaß damit, Quark in der Hand zu haben. Und deshalb lässt der Schauspieler Brooks das auch im Gesicht des Charakters deutlich werden. Diese spezielle Szene und Siskos Gebaren finde ich eigentlich sehr gekonnt umgesetzt.
                            Die Tatsache, dass er in der Szene Mimiken zeigt sicherlich. Nur wirken diese bei Sisko auf mich eher dümmlich. Ist halt Geschmackssache.

                            Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                            Ich sehe, was du meinst, aber ich finde, wenn ich schon den 2. Pilotfilm bestimmen müsste, würde ich mich ebenfalls für "The Way of Warrior" entscheiden. Das hat einen ganz einfachen Grund: Worf. Gut, für TNG-Fans ist das dann sogar wie geschaffen, aber auch für andere Neueinsteiger gestaltet sich das noch etwas einfacher.

                            Dadurch, dass mit Worf ein neues Mitglied dazustößt, das erstmal alle anderen Charaktere kennenlernen muss (und tatstächlich gibt es bei fast jedem Charakter eine solche Kennlernszene) ist Worf derjenige, der quasi die Augen des Neueinsteigers übernimmt, die selbe Position innehat.
                            Bei The Way of the Warrior sind diese Kennenlernszenen aber eher kurz gehalten. Im Prinzip ist mir auch nur die Szene mit ihm, Jadzia und Kira in Erinnerung geblieben. Der Rest war eher unscheinbar bzw. nicht vorhanden. Einen Piloten machen aber auch weniger explizite "Das ist Herr A und macht dieses und jenes" Aussagen aus sondern in meinen Augen zu einem großen Teil spezielle Kamerafahrten und Perspektiven. Hauptcharaktere werden beim erstmaligen Betreten eines Raumes besonders lange gefilmt, es werden vorgeblich typische Aktiviäten gezeigt die später sogar oft sogar fallen gelassen werden, etc. All das habe ich bei TWotW nicht gesehen bzw. kann mich heute nicht daran erinnern. Bei The Search allerdings auch nicht. Hier gibt es aber die von Xon genannten Einführungsszenen die dies wieder wett machen. Es werden Hintergründe erneut genannt, man sieht die wichtigsten Charaktere die sich auf einem neuen Schiff aufhalten (Man sieht in Großaufnahme und perfekt inszeniert das neue Schiff, Maincast erstmals auf der Brücke, der Doc beschwert sich über seinen Arbeitsplatz, der Formwandler formwandelt, bei Quark wird dessen kriminelle Energie angesprochen, Odo und Kira zeigen ihre Freundschaft, etc.). Es sind all diese Dinge die in einem Piloten Platz finden und hier wurde es in einem Staffelbeginn wiederholt.

                            Trotz all dem würde ich aber auch nicht von einem zweiten Piloten sprechen. Da stoße ich mich an dem Begriff. Es ist einfach - und ich denke das wollen auch alle hier zum Ausdruck bringen - eine Erklärung für Neueinsteiger. Man darf aber auch nicht vergessen, dass zwischen zwei Seasons oft mehrere Monate liegen. Die Autoren wollten damit wohl erstrangig nur den Zusehern der ersten und zweiten Staffel die Möglichkeit bieten zu den Charakteren zurückzufinden. Beim Übergang von der dritten zur vierten Staffel war das meiner Meinung nach nur noch entschwächt möglich. Und Neueinsteiger hatten zu dem Zeitpunkt vermutlich sowieso nur noch schlechte Karten.

                            Für eine Spin-Off Serie "Star Trek: Defiant" wäre "The Search" hingegen ein sehr guter Pilot gewesen. Bei The Way of the Warrior hingegen könnte ich jetzt auf die schnelle keine Story für eine eigene Serie ausmachen die sich zwingend auf die Episode als Piloten aufdrängt. Es gab zwar das Klingonen-Thema, dieses stand aber in gewisser Weise paralell zu den Pilot-Qualitäten rund um die Einführung von Worf (sein Auftauchen in Rot auf der Brücke, Flirt von Jadzia, die Erwähnung seines persönlichen Hintergrundes, etc.) welche viel zu sehr auf DS9 fixiert waren. Hier wurde lediglich 1 neuer Charakter sehr gut eingeführt, alles andere stand hier hinten an. Das reicht nicht für Pilot-Qualität, hier muss schon wie bei The Search das Komplettpakete passen.
                            "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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                              #89
                              Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                              Gut, ich mag jetzt die Klingonen im allgemeinen schon ziemlich gerne, sie sind eben von TOS-DS9 für eine Menge Sternstunde von "Star Trek" mitverantwortlich und den Handlungs"strang" von TNG bis zum Ende von DS9 fand ich auch sehr stark.
                              In einem Run habe ich ja auch mal eine Art "Best-of-TNG und DS9" gemacht, da waren dann alle wichtigen Klingonenfolgen in dieser Beziehung dabei. Wenn man das so schaut, wirkt es noch ein wenig besser.

                              Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                              Allein schon weil Quantität bei Action ohne entsprechende Qualität eher wenig bringt, - das hat man bei VOY und ENT m.E. über weite Strecken falsch gemacht.
                              "Way of the Warrior" bietet aber eben nicht nur relativ viel Action sondern auch mit die beste, die in "Star Trek" zu sehen war.
                              Einziger Haken (welcher aber für mich das "Gesamtkunstwerk" dann auch nicht mehr zerstört) war das recht unlogische Verhalten der Klingonen, nur in kleinen Entertrupps auf die Station zu kommen.

                              Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                              Ich bin kein Freund dieser regelrechten Grabenkämpfe in denen einem wahlweise "Anspruch", "Drama", "Humor", "Action" etc. als einzig wahrer Weg zu einer guten Episode verkauft wird.

                              Meiner Meinung nach sind das alles taugliche Wege um eine sehr gute Episode zu produzieren und mir persönlich ist es völlig egal welcher Weg benutzt wurde, wenn das Resultat eine hervorragende Episode ist.
                              Gerade "Star Trek" hat auf ganz unterschiedliche Arten herausragende Folgen hervorgebracht; es gibt Folgen, die durch ihren Humor bestechen, es gibt Folgen die durch das behandelte Thema überzeugen etc.....
                              Ich denke, das ist es auch, was SF für mich ausmacht: Es ist weniger das Zukunftsszenario (gut, das sicherlich auch, ich *mag* einfach die Vorstellung von Raumschiffen und Außerirdischen) als dass eine SF-Serie eine Spielwiese für so unendlich viele Genres sein kann. Eine Krimiserie bleibt immer nur eine Krimiserie, eine Dramedy a la Desperate Housewives immer nur eine Dramedy a la Desperate Housewives. Bei ST kann die eine Folge ein Actionburner, die nächste eine Komödie und die darauffolgende ein Kammerspiel sein. Gerade DS9 hat diesen Bonus sehr gut rausgespielt.

                              Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                              Dann werde ich daran sicher auch nichts ändern können, aber vielleicht konnte ich dir ja meine Meinung etwas näher bringen.
                              Ich denke, diesmal dürfen solche Diskussionen sogar geführt werden, weil sie im Sinne des Erfinders liegen.

                              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                              Ach, besonderer Anspruch hat hier IMO wenig damit zu tun. VOY hat generell eine erstklassige 1. Staffel die TNG#1 und DSN#1 deutlich in den Schatten stellt. Die beiden Serien drifteten erst später auseinander. Die eine wurde deutlich besser, die andere halt im Vergleich schlechter.
                              VOY hatte eine vergleichsweise bessere TNG-Staffel als es TNG Season 1 war, ja, aber letztlich wurde auch schon für mich von Anfang an die gute Grundprämisse des Pilotfilms viel zu wenig genutzt. Man hatte ein so geiles Ausgangsszenario, mit dem man etwas ganz Neues hätte schaffen können, aber dann waren 80 Prozent der Folgen (manchmal bessere, manchmal schlechtere) TNG-Folgen. Und dass es eben TNG-Folgen mit neuen Gesichtern waren, darin lag für mich die größte Enttäuschung von VOY.

                              Hinzu kommt das ständige Neukochen alter Suppen, was sich aber kaum vermeiden lässt, wenn man 14 Jahre lang dasselbe Schema fährt. Das zeigte sich auch bei SG1, wo nach 9 Jahren einfach langsam die Luft rausfuhr. In dem Maße, in dem sich die Art der Darstellung besserte (und technisch gesehen waren da schon einige Schmankerl in Staffel 9 und 10), in dem Maße wiederholte man sich auch mit noch größeren Feinden, noch wichtigeren Antikerwaffen und und und.

                              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                              Bei The Way of the Warrior sind diese Kennenlernszenen aber eher kurz gehalten. Im Prinzip ist mir auch nur die Szene mit ihm, Jadzia und Kira in Erinnerung geblieben. Der Rest war eher unscheinbar bzw. nicht vorhanden. Einen Piloten machen aber auch weniger explizite "Das ist Herr A und macht dieses und jenes" Aussagen aus sondern in meinen Augen zu einem großen Teil spezielle Kamerafahrten und Perspektiven. Hauptcharaktere werden beim erstmaligen Betreten eines Raumes besonders lange gefilmt, es werden vorgeblich typische Aktiviäten gezeigt die später sogar oft sogar fallen gelassen werden, etc.
                              Na ja, bei "vorgeblich typischen Aktivitäten" würden mir auf Anhieb zwei Szenen einfallen:
                              - Jadzia und Kira auf dem Holodeck, als sie in einer recht langen Einführungsszene zusammen in diesem "Holokurort" sind und sich Kira nicht entspannen kann, weil das ja alles nicht echt ist
                              - Odo und Garak, die zusammen essen (ist in der Tat nur "vorgeblich", weil es ja normalerweise immer Bashir und Garak sind) und wo Odo in einer gefühlt zweiminütigen Sequenz nochmal zeigen darf, dass er ein Formwandler ist (er zeigt Garak, wie er das Trinken simuliert, in dem er immer wieder einen Teil seiner selbst zu Wasser werden lässt und es in das Glas, das auch er ist, zurückführt).

                              Ich meine, mich auch noch an eine längere Quarksequenz zu erinnern.

                              Aber hey, das könnte nach "The Search" unser nächster Streich werden, denn anscheinend gibt es dort Diskussionspotenzial

                              Deswegen äußere ich mich mal an dieser Stelle gar nicht mehr zu dem weiteren Block, den du da geschrieben hast...

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                                #90
                                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                                Ich gebe einen Vorschlag für die nächste Runde ab
                                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                                Aber hey, das könnte nach "The Search" unser nächster Streich werden, denn anscheinend gibt es dort Diskussionspotenzial
                                Fänd ich nach all der Diskussion hier auch durchaus sinnvoll, klar. Aber wie du schon sagst, erstmal sollte man allen, die noch mitmachen wollen, die Chance geben, "The Search" auch zu gucken und sich dann mit der Fortsetzung beschäftigen, würde ich vorschlagen.

                                Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                                Gut, ich mag jetzt die Klingonen im allgemeinen schon ziemlich gerne, sie sind eben von TOS-DS9 für eine Menge Sternstunde von "Star Trek" mitverantwortlich und den Handlungs"strang" von TNG bis zum Ende von DS9 fand ich auch sehr stark.
                                Erst in VOY und (vor allem) ENT kann ich mit den Klingonen nicht mehr so viel anfangen.
                                Mich hingegen haben die Klingonen ab The Next Generation mit ihrem Ehrgequatsche und Ritualgehabe nur genervt. Ich will nicht sagen, dass mir nicht ein paar dieser klingonischen Intrigen-Episoden nicht auch gefallen hätten, aber im Großen und Ganzen waren das meist Geschichten, die mich irgendwie so gar nicht berührt haben.

                                Insofern war ich anfangs auch froh, dass diese Episoden einen nur unerheblich kleinen Teil Deep Space Nines ausmachten. Als dann Worf und mit ihm auch solche Episoden und Handlungsstränge zur Serie stießen, konnte ich das selbstverständlich nicht als positive Entwicklung empfinden.

                                Was nun speziell "The Way of the Warrior" angeht, so will ich gar nicht sagen, dass ich die Episode komplett schlecht finde. Ich denke nur, dass sie reichlich überschätzt wird. Woran das spezifisch liegt, kann ich, glaube ich, erst genau sagen, wenn ich mir die Episode mal wieder angesehen habe.

                                Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                                Das ist auch sicher eine Formel die so nicht unbedingt aufgeht.

                                Allein schon weil Quantität bei Action ohne entsprechende Qualität eher wenig bringt, - das hat man bei VOY und ENT m.E. über weite Strecken falsch gemacht.
                                "Way of the Warrior" bietet aber eben nicht nur relativ viel Action sondern auch mit die beste, die in "Star Trek" zu sehen war.
                                Und ich denke, genau da werden unsere Ansichten auseinandergehen. Ich glaube, die Action in "The Way of the Warrior" hat nur einen Selbstzweck erfüllt; es war nur Action der Action wegen. In "The Search" (nur als Beispiel, weil die Episode Ausgangspunkt dieser Diskussion ist) hingegen habe ich eher das Gefühl, dass die Action die Story weiterbringt. Wenn die Defiant in "The Search" mit ihren Pulsphasern eines der Jem'Hadar-Schiffe wegpustet, dann kann ich mich als Zuschauer regelrecht mit den Protagonisten mitfreuen. Aber wenn die Station in "The Way of the Warrior" von immer mehr Klingonen überrannt wird, dann finde ich das einfach nur langweilig.

                                Aber wie gesagt, genauer kann ich das, denke ich, erklären, wenn ich "The Way of the Warrior" mal wieder gucke.

                                Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                                Ich bin kein Freund dieser regelrechten Grabenkämpfe in denen einem wahlweise "Anspruch", "Drama", "Humor", "Action" etc. als einzig wahrer Weg zu einer guten Episode verkauft wird.

                                Meiner Meinung nach sind das alles taugliche Wege um eine sehr gute Episode zu produzieren und mir persönlich ist es völlig egal welcher Weg benutzt wurde, wenn das Resultat eine hervorragende Episode ist.
                                Gerade "Star Trek" hat auf ganz unterschiedliche Arten herausragende Folgen hervorgebracht; es gibt Folgen, die durch ihren Humor bestechen, es gibt Folgen die durch das behandelte Thema überzeugen etc.....
                                Sehe ich alles ganz genau so. Und ich möchte an dieser Stelle auch wirklich nicht falsch verstanden werden: Ich verurteile "The Way of the Warrior" nicht, weil mir die Episode zu sehr auf Action setzt! Sondern weil ich die Art der Action darin nicht für besonders mitreißend halte. Mir geht es also weniger um die Quantität der Action, sondern vielmehr um die Qualität.

                                Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                                So ist sie sehr straff und intensiv erzählt, hat tolle Dialoge, Dramatik und Emotionen, ja auch ein beachtliches Maß an Gewalt und trotz allem auch noch eine Menge Witz....wie gesagt einfach ein nahezu perfektes Gesamtpaket.
                                Ich bin mir sicher, dass die Episode noch mehr zu bieten hat. Sonst wäre es nicht Deep Space Nine. Und wie gesagt, wirklich schlecht finde ich die Episode auch gar nicht. Es ist nur so, dass sich ein Großteil der tollen Dialoge, Dramatik, Emotionen und Witze eben um einen Charakter und eine Alienspezies drehen, die ich nicht sonderlich leiden kann.

                                Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                                Dann werde ich daran sicher auch nichts ändern können, aber vielleicht konnte ich dir ja meine Meinung etwas näher bringen.
                                Es geht ja auch nicht zwingend darum, die Meinung des anderen zu ändern. Ich persönlich finde es einfach nur interessant, die Meinung anderer kennenzulernen. Und vielleicht kommt es dabei dann auch zu einem Moment, in dem ich meine Meinung ändere.

                                Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                                Kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Ich habe es zum ersten mal irgendwo im Internet gesehen und mich dann später schon gewundert, dass es im DS9:TM auch zu finden ist. Das war mir schon offizieller als erwartet.
                                Ich hab' mal recherchiert und dabei herausgefunden, dass das Emblem tatsächlich lediglich für das Technical Manual angefertigt wurde. Hier gibt es einen ganz interessanten Artikel dazu von Doug Drexler.

                                Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                                Ach, Kirk würde ich es im Zusammenhang mit einem fast x-beliebigem Commodore durchaus zutrauen und würde auch passen. Auch wenn er im Original deutlich ernster ist als im deutschen Ton. Aber du hast recht, in TNG wäre das undenkbar gewesen und in VOY kann ich es mir auch nur schwer vorstellen. Bei DS9 gab es hingegen im Unterschied zu TNG und und VOY auch die mit der Rebelling Kira, Sektion 31 und einer generell dunkleren Sternenflotte auch die dazu passenden Storyelemente. In TNG hatte man hier nur Pressman und den Maquis. Vielleicht noch die Verschwörung in der 1. Season - hier waren es aber nur Parasiten.
                                Ja, vielleicht wäre Kirk ein Charakter, der so etwas gerade noch sagen könnte, stimmt. Aber – wie du – würde ich das all den anderen Serien nicht zutrauen. Selbstverständlich kann (muss?) man das darauf schieben, dass Deep Space Nine mit Kira, Quark und Odo (mal ganz abgesehen von den sekundären Charakteren) Außenseiter als Teil der Hauptprotagonisten aufweist. Umso verwunderlicher eigentlich, dass Voyager es trotz einer ebenso großen Anzahl an Außenseitercharakteren (der Maquis) nicht geschafft hat, eine solche idealistische Vielfalt zu erreichen. Aber das ist vielleicht wirklich ein anderes Thema.

                                Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                                Ach, besonderer Anspruch hat hier IMO wenig damit zu tun. VOY hat generell eine erstklassige 1. Staffel die TNG#1 und DSN#1 deutlich in den Schatten stellt.
                                Sehe ich nicht so. Ich bin auch ein Fan der ersten Staffel Voyagers, aber ich finde nicht, dass die erste Deep Space Nine-Season im Vergleich qualitativ abfällt. Die beiden Staffeln nehmen sich, was den Wechsel zwischen guten und schlechten Folgen angeht, eigentlich nichts.

                                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                                Ich denke, das ist es auch, was SF für mich ausmacht: Es ist weniger das Zukunftsszenario (gut, das sicherlich auch, ich *mag* einfach die Vorstellung von Raumschiffen und Außerirdischen) als dass eine SF-Serie eine Spielwiese für so unendlich viele Genres sein kann. Eine Krimiserie bleibt immer nur eine Krimiserie, eine Dramedy a la Desperate Housewives immer nur eine Dramedy a la Desperate Housewives. Bei ST kann die eine Folge ein Actionburner, die nächste eine Komödie und die darauffolgende ein Kammerspiel sein. Gerade DS9 hat diesen Bonus sehr gut rausgespielt.
                                Sehr gut gesagt. Sehe ich genauso, dass ein großer Reiz bei Deep Space Nine (und bei Star Trek im Allgemeinen) darin besteht, dass das Format so viele verschiedene Genres, Stilmittel und Erzählweisen zulässt.

                                Insofern möchte ich auch noch einmal betonen, dass ich kein Problem damit habe, wenn eine Episode sehr actionlastig ist. Das ist keinesfalls das, was mich an "The Way of the Warrior" stört. Es ist einfach nur, dass mir die Art der Action in der Episode nicht zusagt.

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