Hurra, hurra! 
Freu! Jetzt geht’s los! Jetzt geht’s los! 
Staffelfinale… selbst jenen, die nicht in den Genuss des wunderbar übersetzten deutschen Titels kommen, wissen, dass spätestens jetzt das so häufig erwähnte Dominion auftauchen muss… 
Na ja, so direkt geht es erst einmal doch nicht los. Stattdessen unternehmen die Siskos einen Familienausflug in den Gammaquadranten. Ungewöhnlicherweise werden außerhalb einer Ferengifolge auch noch Ferengi mit ins Zentrum gestellt und kommen mit. Wie diese unerwartete Erweiterung des „Familienkreises“ stattfindet, ist recht nett erzählt. Für diese Gelegenheit, Sisko näher kennen zu lernen, lässt er sogar den urplötzlich deutsch sprechenden Morn sitzen. (Übrigens ist dieser wieder ein Genuss, an den nur Deutsche herankommen, die Übersetzer dieser Folge haben sich ja wirklich vollste Mühe gegeben – man beachte nur, wie Quark erst von Roms Vorurteilen gegenüber Humanoiden spricht und dann in der Gefängniszelle selbst ausruft: „Wir sind Humanoide. Wir brauchen Nahrung!“)
An und für sich ist diese Idee, die Folge langsam anzufangen, nicht schlecht, ich mag sie sogar sehr. Aber wie so einiges in dieser Folge ist es doch irgendwie dicker aufgetragen als in den bisherigen Folgen. Das gilt vor allem auch für den Einsatz des Schwesternschiffes der „Enterprise“.
Mir ist schon klar, was die Autoren damit bezwecken. Mit einem Raumschiff der Galaxy-Klasse wird TNG endgültig in die ewigen Jagdgründe geschickt und wird sich spätestens ab Film 8 auch nur noch in Filmen wiederfinden, in denen das Universum irgendwie komplizierter geworden ist. Und ja, dass da ein Schiff jener Klasse, dessen Hauptvertreter bisher wie ein unantastbarer Luxusdampfer durch die Gegend flog, in die Luft gejagt wird, kann schon seine Wirkung tun. Dass der Captain dieses Raumschiffes der Gálaxy-Klasse auch noch als leicht arrogant abgestempelt wird, tut sein Übriges.
Das Problem ist nun freilich, dass das gar nicht die „Enterprise“ ist. Denkt man an diese und weiß, dass auch im nächsten TNG-Film ein Schiff der Galaxy-Klasse das Zeitliche segnen wird, wirkt diese Raumschiffklasse an sich bereits plötzlich merkwürdig unstabil. Während ich das Ende der Enterprise-D verstehen kann, da man einfach eine etwas kinotauglichere Enterprise entwerfen wollte, wirkt diese Doppelung in DS9 eher uninspiriert nach dem Motto „Na ja, wir haben noch ein Modell übrig, das wir nicht mehr brauchen“. Ich verstehe, wo man die Faszination an dieser Szene sehen kann, aber sie ist für mich nach dem ersten Sehen verpufft.
Dass die Odyssee bei dem Kampf gegen die Dominion-Schiffe auch merkwürdig aussieht und die Effekte irgendwie auch unter dem Niveau anderer Folgen liegen – so etwas wie im Pilotfilm bei der Schlacht um Wolf 359 hätte mir ja schon gelangt – kommt noch hinzu. Bei dem Kampf sieht man doch – und die Macher haben es auch gesehen – dass sich modellmäßig bei kleineren Schiffen einfach mehr mit Bewegung machen lässt. (George Lucas hat das schon anderthalb Jahrzehnt früher bemerkt.) Darum wird dann auch die Defiant so gebaut sein, wie sie gebaut ist. Dass es nicht bei „aufgerüsteten Runabouts“ bleibt… da bin ich dann doch ganz froh.
Aber die Effekte sind ja nicht das Problem. Ich sage es frei heraus: Zwischendrin hat die Folge auch mal echt einen Hänger. Der Beginn ist noch witzig, die Kritik Quarks an Sisko sowohl wahr als auch gelungen platziert (immerhin ergibt sich gerade mit der Verbindung der Zerstörung eines Galaxyklasse-Schiffes, dass sich Quarks Kritik auch an das Verhalten von Picard und Konsorten richtet), die letzte Szene auf der Station ist dann auch wieder gut, aber zwischendrin sind da einfach Dinge…
Hinzu kommt bei der eigentlich coolen Szene mit dem ersten Jam’Hadar auf der Station Jadzias klasse Kommentar, man könne die Föderation ja nicht daran hindern, auch weiterhin den Gammaquadranten zu erforschen. Natürlich ist das eine bewusste Überhöhung des in TNG so vielgelobten Forscherdrangs (der aber auch nicht immer da war), aber es ist schon eine so wehtuende Überhöhung, dass es… na ja, eben wehtut. Das Territorium des romulanischen Reiches hat man ja auch nicht einfach putzmunter durchkämmt, sondern respektierte die natürlichen Grenzen. Diese Haltung der Föderation ist einfach nicht zu verstehen, auch nicht aus TOS oder TNG heraus. Dass man die Zerstörung Neubajors als Grund nimmt, gegen das Dominion zu trotzen, verstehe ich da schon eher. So sehr ich den Dominion-Strang in den folgenden Staffeln mag: Teilweise benimmt sich die Föderation da schon sehr merkwürdig. Es ist an dieser Stelle einfach etwas schlecht aufgebaut.
A propos schlecht aufgebaut und a propos Neubajor: B5 – ja, es tut mir Leid, dass ich diesen wohl am häufigsten gekauten Vergleich des SF-Forums bediene – hat bei einer ähnlichen Schlüsselfolge – ich nehme mal „Chrysalis“ zum Vergleich, einfach ein paar andere Sachen, die einen Mehrwert darstellen: vor allem der Aufbau davor. Ja, bei DS9 wurde auch schon vorher das Dominion erwähnt, aber viele wichtigen Dinge, die für diese Folge einfach auch wichtig gewesen WÄREN; sind hier total unterschlagen: Das Neubajor hier zerstört wurde, juckt mich einfach nicht. Hätte ich die Spiegeluniversums-Folge nicht schon Dutzende Male gesehen, hätte ich wohl auch bei diesem Rerun diese eine Erwähnung von Neubajor nicht einmal mitbekommen. Das sieht bei einer gewissen über das Fernsehen übertragenen Aktion in „Chrysalis“ einfach deutlich anders aus.
Klar, ich beschreibe die Folge in diesem Review jetzt auch bewusst schlechter, als sie eigentlich ist. Auch wenn das mit dem „Wir beginnen ganz langsam und steigern uns dann“ etwas dick aufgetragen ist, so gefällt es mir schon sehr. Ich mag diesen Aufbau grundsätzlich und verteufle heutige Serien ja auch dafür, dass sie immer durch das Ausschreien von „Wir sind Handlungsbogen!“ diesen langsamen Aufbau beschleunigen, kaschieren wollen und dabei nur noch weitaus träger machen. Was diesen Aufbau angeht, ist DS9 meiner Meinung nach vielen der heute modernen Serien (ich knüpfe einfach mal ungeniert an meine neuliche Kritik an moderne Serien im GoT-Unterforum an) einfach voraus.
Dennoch ist es so, dass ich dieser Folge ungern mehr als 4 Sterne geben wollte. Und ehrlich gesagt ist mir auch das etwas zu viel. Den einen Punkt, den ich für die erste Dominion-Erwähnung, die ich immer noch in dieser Art und Weise weltklasse finde, gegeben habe, würde ich hier gerne wieder abziehen, da sich dann trotz guter Anfangsideen in dieser Folge zeigt, was bei B5 eben besser geklappt hat als bei DS9. Nein, ich meine nicht, dass es jetzt einen Punkt Abzug gibt, weil ich B5 besser finde, ich sage einfach nur, dass insbesondere dieses nahezu vollständige Ignorieren von Neubajor dieser Folge einfach geschadet hat.
In anderen Punkten hat sich DS9 ja durchaus Mühe gegeben, es so aufzubauen – etwa in der Vereinigung von TNG und TOS in einem Universum, festgehalten durch DS9. Ich weiß nicht, ob die Andorianer in TNG überhaupt in einem Satz erwähnt oder vollständig und komplett durch die Bolianer ersetzt wurden. In dieser DS9-Folge erwähnt Quark ganz beiläufig beide Völker und ihre Kunstwerke in einem einzigen Satz.
Dieser Folge gebe ich wie gesagt
3 Sterne
Damit wird sie, wenn mich nicht alles täuscht, auch das schlechteste Staffelfinale bleiben. (Das Staffelfinale von Staffel 4 könnte auch runterrutschen, aber eigentlich habe ich es tatsächlich als solide 4-Sterne-Folge in Erinnerung, während ich von dieser mit etwas Abstand vor dem Rerun auch dachte, sie sei mir vielleicht gar nur 2 Sterne wert.
Dennoch endet die Folge mit einem Paukenschlag. Mir ist Siskos Boxkampfgerede (nicht inhaltlich, aber es kommt mir halt trotzdem so vor) zwar etwas zu dick aufgetragen, aber es macht doch deutlich: DS9 kann beginnen…
Freu! Jetzt geht’s los! Jetzt geht’s los! Staffelfinale… selbst jenen, die nicht in den Genuss des wunderbar übersetzten deutschen Titels kommen, wissen, dass spätestens jetzt das so häufig erwähnte Dominion auftauchen muss… Na ja, so direkt geht es erst einmal doch nicht los. Stattdessen unternehmen die Siskos einen Familienausflug in den Gammaquadranten. Ungewöhnlicherweise werden außerhalb einer Ferengifolge auch noch Ferengi mit ins Zentrum gestellt und kommen mit. Wie diese unerwartete Erweiterung des „Familienkreises“ stattfindet, ist recht nett erzählt. Für diese Gelegenheit, Sisko näher kennen zu lernen, lässt er sogar den urplötzlich deutsch sprechenden Morn sitzen. (Übrigens ist dieser wieder ein Genuss, an den nur Deutsche herankommen, die Übersetzer dieser Folge haben sich ja wirklich vollste Mühe gegeben – man beachte nur, wie Quark erst von Roms Vorurteilen gegenüber Humanoiden spricht und dann in der Gefängniszelle selbst ausruft: „Wir sind Humanoide. Wir brauchen Nahrung!“)
An und für sich ist diese Idee, die Folge langsam anzufangen, nicht schlecht, ich mag sie sogar sehr. Aber wie so einiges in dieser Folge ist es doch irgendwie dicker aufgetragen als in den bisherigen Folgen. Das gilt vor allem auch für den Einsatz des Schwesternschiffes der „Enterprise“.
Mir ist schon klar, was die Autoren damit bezwecken. Mit einem Raumschiff der Galaxy-Klasse wird TNG endgültig in die ewigen Jagdgründe geschickt und wird sich spätestens ab Film 8 auch nur noch in Filmen wiederfinden, in denen das Universum irgendwie komplizierter geworden ist. Und ja, dass da ein Schiff jener Klasse, dessen Hauptvertreter bisher wie ein unantastbarer Luxusdampfer durch die Gegend flog, in die Luft gejagt wird, kann schon seine Wirkung tun. Dass der Captain dieses Raumschiffes der Gálaxy-Klasse auch noch als leicht arrogant abgestempelt wird, tut sein Übriges.
Das Problem ist nun freilich, dass das gar nicht die „Enterprise“ ist. Denkt man an diese und weiß, dass auch im nächsten TNG-Film ein Schiff der Galaxy-Klasse das Zeitliche segnen wird, wirkt diese Raumschiffklasse an sich bereits plötzlich merkwürdig unstabil. Während ich das Ende der Enterprise-D verstehen kann, da man einfach eine etwas kinotauglichere Enterprise entwerfen wollte, wirkt diese Doppelung in DS9 eher uninspiriert nach dem Motto „Na ja, wir haben noch ein Modell übrig, das wir nicht mehr brauchen“. Ich verstehe, wo man die Faszination an dieser Szene sehen kann, aber sie ist für mich nach dem ersten Sehen verpufft.
Dass die Odyssee bei dem Kampf gegen die Dominion-Schiffe auch merkwürdig aussieht und die Effekte irgendwie auch unter dem Niveau anderer Folgen liegen – so etwas wie im Pilotfilm bei der Schlacht um Wolf 359 hätte mir ja schon gelangt – kommt noch hinzu. Bei dem Kampf sieht man doch – und die Macher haben es auch gesehen – dass sich modellmäßig bei kleineren Schiffen einfach mehr mit Bewegung machen lässt. (George Lucas hat das schon anderthalb Jahrzehnt früher bemerkt.) Darum wird dann auch die Defiant so gebaut sein, wie sie gebaut ist. Dass es nicht bei „aufgerüsteten Runabouts“ bleibt… da bin ich dann doch ganz froh.
Aber die Effekte sind ja nicht das Problem. Ich sage es frei heraus: Zwischendrin hat die Folge auch mal echt einen Hänger. Der Beginn ist noch witzig, die Kritik Quarks an Sisko sowohl wahr als auch gelungen platziert (immerhin ergibt sich gerade mit der Verbindung der Zerstörung eines Galaxyklasse-Schiffes, dass sich Quarks Kritik auch an das Verhalten von Picard und Konsorten richtet), die letzte Szene auf der Station ist dann auch wieder gut, aber zwischendrin sind da einfach Dinge…
Hinzu kommt bei der eigentlich coolen Szene mit dem ersten Jam’Hadar auf der Station Jadzias klasse Kommentar, man könne die Föderation ja nicht daran hindern, auch weiterhin den Gammaquadranten zu erforschen. Natürlich ist das eine bewusste Überhöhung des in TNG so vielgelobten Forscherdrangs (der aber auch nicht immer da war), aber es ist schon eine so wehtuende Überhöhung, dass es… na ja, eben wehtut. Das Territorium des romulanischen Reiches hat man ja auch nicht einfach putzmunter durchkämmt, sondern respektierte die natürlichen Grenzen. Diese Haltung der Föderation ist einfach nicht zu verstehen, auch nicht aus TOS oder TNG heraus. Dass man die Zerstörung Neubajors als Grund nimmt, gegen das Dominion zu trotzen, verstehe ich da schon eher. So sehr ich den Dominion-Strang in den folgenden Staffeln mag: Teilweise benimmt sich die Föderation da schon sehr merkwürdig. Es ist an dieser Stelle einfach etwas schlecht aufgebaut.
A propos schlecht aufgebaut und a propos Neubajor: B5 – ja, es tut mir Leid, dass ich diesen wohl am häufigsten gekauten Vergleich des SF-Forums bediene – hat bei einer ähnlichen Schlüsselfolge – ich nehme mal „Chrysalis“ zum Vergleich, einfach ein paar andere Sachen, die einen Mehrwert darstellen: vor allem der Aufbau davor. Ja, bei DS9 wurde auch schon vorher das Dominion erwähnt, aber viele wichtigen Dinge, die für diese Folge einfach auch wichtig gewesen WÄREN; sind hier total unterschlagen: Das Neubajor hier zerstört wurde, juckt mich einfach nicht. Hätte ich die Spiegeluniversums-Folge nicht schon Dutzende Male gesehen, hätte ich wohl auch bei diesem Rerun diese eine Erwähnung von Neubajor nicht einmal mitbekommen. Das sieht bei einer gewissen über das Fernsehen übertragenen Aktion in „Chrysalis“ einfach deutlich anders aus.
Klar, ich beschreibe die Folge in diesem Review jetzt auch bewusst schlechter, als sie eigentlich ist. Auch wenn das mit dem „Wir beginnen ganz langsam und steigern uns dann“ etwas dick aufgetragen ist, so gefällt es mir schon sehr. Ich mag diesen Aufbau grundsätzlich und verteufle heutige Serien ja auch dafür, dass sie immer durch das Ausschreien von „Wir sind Handlungsbogen!“ diesen langsamen Aufbau beschleunigen, kaschieren wollen und dabei nur noch weitaus träger machen. Was diesen Aufbau angeht, ist DS9 meiner Meinung nach vielen der heute modernen Serien (ich knüpfe einfach mal ungeniert an meine neuliche Kritik an moderne Serien im GoT-Unterforum an) einfach voraus.
Dennoch ist es so, dass ich dieser Folge ungern mehr als 4 Sterne geben wollte. Und ehrlich gesagt ist mir auch das etwas zu viel. Den einen Punkt, den ich für die erste Dominion-Erwähnung, die ich immer noch in dieser Art und Weise weltklasse finde, gegeben habe, würde ich hier gerne wieder abziehen, da sich dann trotz guter Anfangsideen in dieser Folge zeigt, was bei B5 eben besser geklappt hat als bei DS9. Nein, ich meine nicht, dass es jetzt einen Punkt Abzug gibt, weil ich B5 besser finde, ich sage einfach nur, dass insbesondere dieses nahezu vollständige Ignorieren von Neubajor dieser Folge einfach geschadet hat.
In anderen Punkten hat sich DS9 ja durchaus Mühe gegeben, es so aufzubauen – etwa in der Vereinigung von TNG und TOS in einem Universum, festgehalten durch DS9. Ich weiß nicht, ob die Andorianer in TNG überhaupt in einem Satz erwähnt oder vollständig und komplett durch die Bolianer ersetzt wurden. In dieser DS9-Folge erwähnt Quark ganz beiläufig beide Völker und ihre Kunstwerke in einem einzigen Satz.
Dieser Folge gebe ich wie gesagt
3 Sterne
Damit wird sie, wenn mich nicht alles täuscht, auch das schlechteste Staffelfinale bleiben. (Das Staffelfinale von Staffel 4 könnte auch runterrutschen, aber eigentlich habe ich es tatsächlich als solide 4-Sterne-Folge in Erinnerung, während ich von dieser mit etwas Abstand vor dem Rerun auch dachte, sie sei mir vielleicht gar nur 2 Sterne wert.
Dennoch endet die Folge mit einem Paukenschlag. Mir ist Siskos Boxkampfgerede (nicht inhaltlich, aber es kommt mir halt trotzdem so vor) zwar etwas zu dick aufgetragen, aber es macht doch deutlich: DS9 kann beginnen…
. Würde etwas mehr Leben in die Station bringen. 
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