Wie O'Brien in Urlaub geht und alle anweist, wie sie die Station in Betrieb halten, war sehr lustig. Allerdings sollte man doch eigentlich davon ausgehen, dass er in seinem Ingenieursteam einen Stellvertreter hat, den er die Station während seiner Abwesenheit anvertrauen kann.
Wie Sisko schließlich aus seinem Büro kommt und fragt, ob O'Brien weg ist, war sehr witzig, ebenso, dass O'Brien dann mit dem Lift nochmal einen Spalt hochgefahren kam (das Bild ist so klasse, - jetzt weiß man wozu offene Turbolifte doch gut sein können) um auch Sisko noch etwas mitzuteilen.
John Beck ist echt ganz schön alt geworden, - ich hätte ihn fast nicht wiedererkannt.
Die Rolle des Boone ist ziemlich klein, aber bei der grauenhaften und imo völlig unpassenden Komiker-Synchronstimme ist das schon in Ordnung.
Wiedermal wird an O'Briens Zeit auf der Ruthledge erinnert.
Boone wird imo viel zu schnell enttarnt, da so von Anfang an klar war, dass er und nicht O'Brien die Sprengköpfe gestohlen hat. Es wäre imo spannender gewesen, wenn man das mehr im Hintergrund gehalten hätte.
Ehrlich gesagt, finde ich es nicht in Ordnung von Miles und Keiko einfach so in den Urlaub zu fahren und Molly bei den Nachbarn abzuladen. Der Wunsch von Eltern auch mal alleine zu sein, mag verständlich sein, aber da die O'Briens mit Molly noch nie im Urlaub waren und DS9 auch nicht unbedingt die kindgerechteste Umngebung ist, wäre ihr der Urlaub auf jeden Fall zu gönnen gewesen.
Gut, natürlich ist sie nicht dabei, weil Miles ja von den Cardassianern entführt wird, aber das konnten eben nur die Autoren und nicht die O'Briens im Vorfeld wissen.
Dagegen, dass Miles technische Bildungsprogramme mitgenommen hat, ist imo aber nichts einzuwenden, - er sollte sich während des Urlaubs halt nur nicht zu sehr darin vertiefen.
Miles und Keiko auf dem Pilotensitz war ein schönes Bild.
Dass Miles und Keiko ein Runabout nutzen um in den Urlaub zu fliegen, ist schon etwas übertrieben (da DS9 ja auch nicht so viele hat), aber wenn sie ein Passagierraumschiff genommen hätten, hätte Miles wohl kaum auf diese Weise entführt werden können und dass Sternenflottenshuttels fürs Privatvergnügen benutzt werden ist ja ohnehin "Star Trek"-Alltag.
Dass Keiko die Kontrollen bedient, finde ich auch nicht so ungewöhnlich, denn schließlich soll sie ja nur eine Nachricht nach DS9 schicken, - das wird wohl nicht so schwer sein.
Gul Evek ist auch mal wieder dabei, aber dass er auf so einen kleinen Schiff unterwegs ist, überrascht schon etwas.
Das Gespräch zwischen Evek und O'Brien war klasse:
Gul Evek: "Sie haben das Recht auf Fragen nicht zu antworten, aber die Nichtbeantwortung wäre ein Anerkenntnis ihrer Schuld."
Interessant, dass man auch bei den Cardassianern das Recht hat auf Fragen nicht zu antworten, auch wenn dieses Recht durch den zweiten Teil der Regel natürlich völlig nutzlos ist.
Und das Gespräch ging dann ja munter so weiter --> "Also leugnen sie nicht davon zu wissen."
Keiko hat mir am Ende leid getan, als Miles weggebeamt wurde.
Zum ersten Mal bekommt man in dieser Folge Cardassia Prime zu sehen und es ist mal wieder ein wunderschönes Panorama geworden. Besonders gefallen mir die Propaganda-Monitore und, dass man viele Formen wiederentdecken kann, die schon bei DS9 verwendet wurden (besonders das große runde Gebäude im Hintergrund sticht da heraus).
Wie O'Brien behandelt wird als er in dieses Vernehmungszimmer geführt wird, ist natürlich heftig. Grundsätzlich hat man diese Methoden ja schon bei Picard kennengelernt, aber O'Brien scheint es hier noch schlimmer zu ergehen, da er ja anders als Picard überhaupt nicht verhört wird.
Hat Jean Luc während seiner Gefangenschaft eigentlich auch einen Zahn verloren?
Makbar kam zuerst eigentlich recht sympathisch rüber und sie hat ja auch ganz ordentlich mit O'Brien gesprochen.
Lange Zeit bleibt im Dunkeln, wie es in ihrem Inneren aussieht, - es wäre ja auch möglich, dass sie einfach nur von dem cardassianischen System überzeugt ist.
Am Ende sieht man dann aber, dass sie über die Intrige gegen O'Brien und die Föderation informiert war und das läßt sie dann nachträglich um einiges dunkler erscheinen.
Die arme Keiko muß sich zum zweiten Mal in dieser Staffel große Sorgen um ihren Miles machen und wieder beschwört sie Sisko ihm zu helfen.
Was die Frage, was die drei Schiffe der Sternenflotte (schön, dass die Enterprise erwähnt wird) ausrichten könnten, betrifft, so muß man imo nach einer realistischen Einschätzung davon ausgehen, dass diese Schiffe nur einen rein demonstrativen Zweck erfüllen. Es ist völlig abwegig, dass drei Schiffe nach Cardassia Prime fliegen und O'Brien befreien könnten, - auch wenn "DS9" sich in dieser Frage natürlich schon größere Peinlichkeiten geleistet hat.
Das cardassianische Gericht geht formell einen sehr ordentlichen Weg und setzt sich auch mit DS9 in Verbindung um die Lage mit Sisko zu besprechen.
Siskos Ansprache war cool --> "Und falls sie das als Drohung auffassen: Es ist eine!"
Die cardassianische Richterin läßt natürlich sowohl ihn als auch Keiko ins Leere laufen, erst Odo trifft: Herrlich wie er erklärt, dass er unter Gul Dukat Mitglied eines Gerichts war und daher auch als O'Briens Nestor dienen kann (diese cardassianischen Bezeichnungen gefallen mir btw.).
O'Briens cardassianischer "Anwalt" gefällt mir. Er kommt sehr sympathisch rüber und ich glaube nicht, dass er böse ist. Natürlich glaubt er an das cardassianische System, aber das kann man ihm imo nicht vorwerfen. Natürlich verzweifelt Kovat, wenn Odo ein ums andere Mal das Protokoll verletzt und Dinge tun will, die an einem cardassianischen Gericht nunmal nicht vorgesehen sind, aber man stelle sich mal vor, wie reagiert würde, wenn jemand an ein irrdisches Gericht kommt und behauptet, dass dort doch alles ganz falsch läuft und alles anders gemacht werden müsste.
Auch, dass Kovat ein Jahr vorm Ruhestand keinen Ärger mehr haben will, ist imo durchaus verständlich (und die Szene ist recht lustig), - wer will das schon?
Ich glaube aber nicht, dass man Kovat später etwas getan hat, er konnte halt die Ereignisse so schnell alle gar nicht verarbeiten und stand völlig neben sich, weil er ja nun erstmals "gewonnen" hat.
Btw. war Kovats Sychronstimme sehr angenehm.
Btw. erinnere ich mich an irgendeine Gerichts-Folge, wo der Verteidiger überredet wird wirklich zu kämpfen und er dann schließlich aufgeben muß, weil ihm Konsequenzen angedroht werden.
Ich hatte das eigentlich hier so erwartet, aber um welche Folge handelt es sich denn tatsächlich? Archer stand glaub ich mal vor einem klingonischen Gericht, war es da?
Kovats Ausspruch, dass auch der ärmste Bürger in der Nacht sicher auf den Straßen gehen kann, verwundert mich etwas, denn wieso sollten gerade die ärmsten Bürger besonders gefährdet sein?
Sollte man sich als Räuber oder Dieb nicht eher ein Opfer suchen, bei dem auch was zu holen ist?
Dass bei den Ermittlungen auf DS9 ausgerechnet immer Kira darauf hinweist, dass O'Brien ja auch schuldig sein könnte, war eine eher unglückliche Wahl, da sie so ja indirekt die Cardassianer verteidigt und die sind doch eigentlich immer im Unrecht.
Der Einbruch in eine Waffenkammer mit Hilfe eines aufgenommenen Stimmmusters ist eigentlich sehr besorgniserregend: Das darf eigentlich nicht so leicht gehen!
Das Gespräch von Odo und O'Brien in der Zelle hat mir sehr gut gefallen (btw. ist O'Briens Zelle eigentlich gar nicht mal so übel, - auf Föderationsschiffen sind Zellen auch nicht komfortabler und sie bieten ebenfalls keine Privatsphäre.).
O'Briens Rede, dass er zwar kein Engel sei, aber jeden Tag sein bestes versucht um ein Mann zu sein, den seine Tochter respektiert, war recht beeindruckend und ist wohl auch an Odo nicht spurlos vorrübergegangen.
Der cardassianische Gerichtssal ist ein richtig tolles Set: Klasse Aufbau, tolle Beleuchtung und es paßt einfach alles perfekt zu den Cardassianern.
Übel, wie Keiko die Möglichkeit gegeben wird sich von dem Verbrechen ihres Mannes (welches ja eine große Schande für sie ist) zu distanzieren, indem sie gegen ihn aussagt.
Die Diskussion zwischen Kovat und Odo war ebenfalls klasse:
Odo: "Wir können beweisen, dass er es nicht war."
Kovat: "Natürlich war er es, man hat ihn für schuldig befunden."
Odos bester Schritt war imo zu verlangen, dass der Fall zu einen bajoranischen Gericht geht, weil ja kein Verbrechen gegen Cardassia verübt wurde.
Allerdings kommt die cardassianische Justiz sicherlich wieder darüber rein, dass die Waffen ja angeblich an den Maquis gehen sollten.
Irgendwie merkwürdig, dass Makbar schließlich so außer sich ist, dass die Verhandlung schon so lange dauern, - damit mußte sie doch rechnen.
Das Bild, wie Odo sich dann beleidigt und mit verschränkten Armen wieder hinsetzt, war aber klasse.
Kovats Argumentation dafür O'Brien die Anweisung zu geben, dass er seine Tat zugibt, hat mir auch gefallen --> "Denken sie doch an die Kinder!"
Bei O'Briens Befragung, fragt Kovat dann zuviel auf einmal. O'Brien kann so der Frage, ob er von seinen Eltern geschlagen wurde (er hat zu Beginn der Staffel schon zugegeben, dass es so war), sehr einfach ausweichen.
Kovat war richtig schön enttäuscht darüber, dass O'Brien seine Eltern und seine Frau liebt.
Makbars Fragerei nach den Krieg und ob O'Brien die Cardassianer nicht noch immer haßt, hat in der Tat an Kirks klingonischen Prozess aus dem sechsten Film erinnert.
Natürlich ist das cardassiansiche Justiz-System etwas was aus der Sicht des Zuschauers und aus der Sicht der Föderation zutiefst zu verurteilen ist, aber ich denke man sollte sich auch die Zeit nehmen, es aus cardassianischer Sicht zu betrachten.
Wenn man annimmt, dass dieses Justiz-System vor allem für Cardassianer ausgelegt ist und wenn man weiterhin davon ausgeht, dass die Überwachung durch den Obsidianischen Orden so perfekt ist, wie Odo einige Folgen zuvor behauptet hat, dann muß man davon ausgehen, dass cardassianische Gerichte in der Regel härtere Beweise zur Verfügung haben, als dies bei irrdischen Gerichten der Fall ist. In diesem Fall ist es den cardassianischen Gerichten auch möglich mit ziemlich großer Sicherheit und Gewissheit die Schuld eines wahren Straftäters festzustellen (was nichts darüber aussagt, wie mit den Personen verfahren wird, die man einfach verschwinden lassen will). Davon ausgehend ist der Stolz der Cardassianer auf ihr Justiz-System gar nicht mal so unbegründet und so wird es dann auch recht wahrscheinlich, dass die öffentlichen Prozesse überwiegend als dramatisches Schauspiel inszeniert werden um das Volk zu beruhigen. Der Rest wird dann dadurch erledigt, dass die Cardassianer ja davon ausgehen, dass der Staat unfehlbar ist.
Man sollte sich auch mal fragen, was wohl ein Cardassianer sagen würde, der ein irrdisches Strafverfahren betrachtet und es versteht. Er würde ja erleben, dass dort ein Straftäter aufgrund einer für den cardassianischen Betrachter allemal schwammigen Beweislage (immer davon ausgehend, dass ein totaler Überwachungsstaat zu jedem Verbrechen harte Beweise erbringen kann) verurteilt werden kann. Würde er dies dann nicht auch als barbarisch bezeichnen?
Der Auftritt des Maquis-Agenten auf der dunklen Krankenstation war nicht übel, - scheint so, als wenn Bashir solche Dunkelmänner irgendwie anzieht.
Dass das cardassianische Vorgehen zu verurteilen ist, ist ja klar, aber auch Siskos Umgang mit Boone ist sehr zweifelhaft. Er hat ihn im Grunde nichts vorzuwerfen außer, dass er mit O'Brien gesprochen hat und das sein Leben vor 8 Jahren den Bach runter ging. Imo ist das doch eine eher schwache Grundlage um ihn zu einer Untersuchung durch Bashir zu zwingen.
Ich denke, dass man ausschließen kann, dass das Obsidiansiche Kommando irgendwas mit dieser Operation zu tun hat. Von der zuvor geschilderten Perfektion ist jedenfalls hier nichts zu finden.
Sofort nach dem Waffendiebstahl hätte Boone von der Station abgezogen werden müssen um ihn der Zugriffsmöglichkeit der Föderation zu entziehen. Dass dies nicht passiert ist, ist ein ganz dummer Fehler.
Die Cardassianer hätten eigentlich sehr leicht mit ihrere Intrige durchkommen können, aber sie haben sich echt selten dämlich angestellt.
Ich frage mich auch, wieso Sisko und Boone eigentlich bis zum Gericht vorgelassen werden, - ist mal wieder Tag der offenen Tür auf Cardassia Prime?
Wie Makbar dann umgeschwenkt ist und das Urteil aufgehoben hat und O'Brien wieder nach Hause durfte, war eine tolle Wendung und die Begründung war auch gut vorgetragen, dürfte sich in cardassianischen Ohren aber doch reichlich seltsam anhören.
Die Erklärungen durch Sisko am Ende der Folge waren imo völlig ausreichend.
Schön, dass O'Brien und Keiko dann doch noch in Urlaub fahren konnten.
Fazit:
Ich finde das cardassianische Jusitz-System klasse, - natürlich nicht in der Realität - , aber es ist ein großartiger Aufhänger um darum eine Folge zu konstruieren. Ich finde es sehr stark dargestellt, wie dort alles völlig anders ist, als bei irrdischen Gerichten und die Folge bekommt dadurch sogar zeitweise eine gewisse Komik. Noch interessanter wird die Folge, wenn man das cardassianische System nicht einfach nur verurteilt, sondern sich auch mal die Frage stellt, wie wohl die cardassianische Sicht auf ihr System ist und wie es aus ihrer Sicht zu rechtfertigen ist.
Kovat war ein sehr interessanter cardassianischer Charakter und verbessert die Haupthandlung dieser Folge durch seine Präsenz nochmal deutlich.
Die Justizthematik dieser Folge liegt imo wirklich im Bereich der 6 Sterne und ich würde sie eigentlich auch gerne geben, aber die Ermittlungsarbeit von Sisko und Co ist einfach nicht überzeugend genug. Und die cardassianische Dummheit Boone nicht sofort von der Station zu holen, ist erschütternd.
Es sind somit also 5 hervorragende Sterne.
** ***
Wie Sisko schließlich aus seinem Büro kommt und fragt, ob O'Brien weg ist, war sehr witzig, ebenso, dass O'Brien dann mit dem Lift nochmal einen Spalt hochgefahren kam (das Bild ist so klasse, - jetzt weiß man wozu offene Turbolifte doch gut sein können) um auch Sisko noch etwas mitzuteilen.
John Beck ist echt ganz schön alt geworden, - ich hätte ihn fast nicht wiedererkannt.
Die Rolle des Boone ist ziemlich klein, aber bei der grauenhaften und imo völlig unpassenden Komiker-Synchronstimme ist das schon in Ordnung.
Wiedermal wird an O'Briens Zeit auf der Ruthledge erinnert.
Boone wird imo viel zu schnell enttarnt, da so von Anfang an klar war, dass er und nicht O'Brien die Sprengköpfe gestohlen hat. Es wäre imo spannender gewesen, wenn man das mehr im Hintergrund gehalten hätte.
Ehrlich gesagt, finde ich es nicht in Ordnung von Miles und Keiko einfach so in den Urlaub zu fahren und Molly bei den Nachbarn abzuladen. Der Wunsch von Eltern auch mal alleine zu sein, mag verständlich sein, aber da die O'Briens mit Molly noch nie im Urlaub waren und DS9 auch nicht unbedingt die kindgerechteste Umngebung ist, wäre ihr der Urlaub auf jeden Fall zu gönnen gewesen.
Gut, natürlich ist sie nicht dabei, weil Miles ja von den Cardassianern entführt wird, aber das konnten eben nur die Autoren und nicht die O'Briens im Vorfeld wissen.
Dagegen, dass Miles technische Bildungsprogramme mitgenommen hat, ist imo aber nichts einzuwenden, - er sollte sich während des Urlaubs halt nur nicht zu sehr darin vertiefen.
Miles und Keiko auf dem Pilotensitz war ein schönes Bild.
Dass Miles und Keiko ein Runabout nutzen um in den Urlaub zu fliegen, ist schon etwas übertrieben (da DS9 ja auch nicht so viele hat), aber wenn sie ein Passagierraumschiff genommen hätten, hätte Miles wohl kaum auf diese Weise entführt werden können und dass Sternenflottenshuttels fürs Privatvergnügen benutzt werden ist ja ohnehin "Star Trek"-Alltag.
Dass Keiko die Kontrollen bedient, finde ich auch nicht so ungewöhnlich, denn schließlich soll sie ja nur eine Nachricht nach DS9 schicken, - das wird wohl nicht so schwer sein.
Gul Evek ist auch mal wieder dabei, aber dass er auf so einen kleinen Schiff unterwegs ist, überrascht schon etwas.
Das Gespräch zwischen Evek und O'Brien war klasse:
Gul Evek: "Sie haben das Recht auf Fragen nicht zu antworten, aber die Nichtbeantwortung wäre ein Anerkenntnis ihrer Schuld."
Interessant, dass man auch bei den Cardassianern das Recht hat auf Fragen nicht zu antworten, auch wenn dieses Recht durch den zweiten Teil der Regel natürlich völlig nutzlos ist.
Und das Gespräch ging dann ja munter so weiter --> "Also leugnen sie nicht davon zu wissen."
Keiko hat mir am Ende leid getan, als Miles weggebeamt wurde.
Zum ersten Mal bekommt man in dieser Folge Cardassia Prime zu sehen und es ist mal wieder ein wunderschönes Panorama geworden. Besonders gefallen mir die Propaganda-Monitore und, dass man viele Formen wiederentdecken kann, die schon bei DS9 verwendet wurden (besonders das große runde Gebäude im Hintergrund sticht da heraus).
Wie O'Brien behandelt wird als er in dieses Vernehmungszimmer geführt wird, ist natürlich heftig. Grundsätzlich hat man diese Methoden ja schon bei Picard kennengelernt, aber O'Brien scheint es hier noch schlimmer zu ergehen, da er ja anders als Picard überhaupt nicht verhört wird.
Hat Jean Luc während seiner Gefangenschaft eigentlich auch einen Zahn verloren?
Makbar kam zuerst eigentlich recht sympathisch rüber und sie hat ja auch ganz ordentlich mit O'Brien gesprochen.
Lange Zeit bleibt im Dunkeln, wie es in ihrem Inneren aussieht, - es wäre ja auch möglich, dass sie einfach nur von dem cardassianischen System überzeugt ist.
Am Ende sieht man dann aber, dass sie über die Intrige gegen O'Brien und die Föderation informiert war und das läßt sie dann nachträglich um einiges dunkler erscheinen.
Die arme Keiko muß sich zum zweiten Mal in dieser Staffel große Sorgen um ihren Miles machen und wieder beschwört sie Sisko ihm zu helfen.
Was die Frage, was die drei Schiffe der Sternenflotte (schön, dass die Enterprise erwähnt wird) ausrichten könnten, betrifft, so muß man imo nach einer realistischen Einschätzung davon ausgehen, dass diese Schiffe nur einen rein demonstrativen Zweck erfüllen. Es ist völlig abwegig, dass drei Schiffe nach Cardassia Prime fliegen und O'Brien befreien könnten, - auch wenn "DS9" sich in dieser Frage natürlich schon größere Peinlichkeiten geleistet hat.
Das cardassianische Gericht geht formell einen sehr ordentlichen Weg und setzt sich auch mit DS9 in Verbindung um die Lage mit Sisko zu besprechen.
Siskos Ansprache war cool --> "Und falls sie das als Drohung auffassen: Es ist eine!"
Die cardassianische Richterin läßt natürlich sowohl ihn als auch Keiko ins Leere laufen, erst Odo trifft: Herrlich wie er erklärt, dass er unter Gul Dukat Mitglied eines Gerichts war und daher auch als O'Briens Nestor dienen kann (diese cardassianischen Bezeichnungen gefallen mir btw.).
O'Briens cardassianischer "Anwalt" gefällt mir. Er kommt sehr sympathisch rüber und ich glaube nicht, dass er böse ist. Natürlich glaubt er an das cardassianische System, aber das kann man ihm imo nicht vorwerfen. Natürlich verzweifelt Kovat, wenn Odo ein ums andere Mal das Protokoll verletzt und Dinge tun will, die an einem cardassianischen Gericht nunmal nicht vorgesehen sind, aber man stelle sich mal vor, wie reagiert würde, wenn jemand an ein irrdisches Gericht kommt und behauptet, dass dort doch alles ganz falsch läuft und alles anders gemacht werden müsste.
Auch, dass Kovat ein Jahr vorm Ruhestand keinen Ärger mehr haben will, ist imo durchaus verständlich (und die Szene ist recht lustig), - wer will das schon?
Ich glaube aber nicht, dass man Kovat später etwas getan hat, er konnte halt die Ereignisse so schnell alle gar nicht verarbeiten und stand völlig neben sich, weil er ja nun erstmals "gewonnen" hat.
Btw. war Kovats Sychronstimme sehr angenehm.
Btw. erinnere ich mich an irgendeine Gerichts-Folge, wo der Verteidiger überredet wird wirklich zu kämpfen und er dann schließlich aufgeben muß, weil ihm Konsequenzen angedroht werden.
Ich hatte das eigentlich hier so erwartet, aber um welche Folge handelt es sich denn tatsächlich? Archer stand glaub ich mal vor einem klingonischen Gericht, war es da?
Kovats Ausspruch, dass auch der ärmste Bürger in der Nacht sicher auf den Straßen gehen kann, verwundert mich etwas, denn wieso sollten gerade die ärmsten Bürger besonders gefährdet sein?
Sollte man sich als Räuber oder Dieb nicht eher ein Opfer suchen, bei dem auch was zu holen ist?
Dass bei den Ermittlungen auf DS9 ausgerechnet immer Kira darauf hinweist, dass O'Brien ja auch schuldig sein könnte, war eine eher unglückliche Wahl, da sie so ja indirekt die Cardassianer verteidigt und die sind doch eigentlich immer im Unrecht.
Der Einbruch in eine Waffenkammer mit Hilfe eines aufgenommenen Stimmmusters ist eigentlich sehr besorgniserregend: Das darf eigentlich nicht so leicht gehen!
Das Gespräch von Odo und O'Brien in der Zelle hat mir sehr gut gefallen (btw. ist O'Briens Zelle eigentlich gar nicht mal so übel, - auf Föderationsschiffen sind Zellen auch nicht komfortabler und sie bieten ebenfalls keine Privatsphäre.).
O'Briens Rede, dass er zwar kein Engel sei, aber jeden Tag sein bestes versucht um ein Mann zu sein, den seine Tochter respektiert, war recht beeindruckend und ist wohl auch an Odo nicht spurlos vorrübergegangen.
Der cardassianische Gerichtssal ist ein richtig tolles Set: Klasse Aufbau, tolle Beleuchtung und es paßt einfach alles perfekt zu den Cardassianern.
Übel, wie Keiko die Möglichkeit gegeben wird sich von dem Verbrechen ihres Mannes (welches ja eine große Schande für sie ist) zu distanzieren, indem sie gegen ihn aussagt.
Die Diskussion zwischen Kovat und Odo war ebenfalls klasse:
Odo: "Wir können beweisen, dass er es nicht war."
Kovat: "Natürlich war er es, man hat ihn für schuldig befunden."
Odos bester Schritt war imo zu verlangen, dass der Fall zu einen bajoranischen Gericht geht, weil ja kein Verbrechen gegen Cardassia verübt wurde.
Allerdings kommt die cardassianische Justiz sicherlich wieder darüber rein, dass die Waffen ja angeblich an den Maquis gehen sollten.
Irgendwie merkwürdig, dass Makbar schließlich so außer sich ist, dass die Verhandlung schon so lange dauern, - damit mußte sie doch rechnen.
Das Bild, wie Odo sich dann beleidigt und mit verschränkten Armen wieder hinsetzt, war aber klasse.
Kovats Argumentation dafür O'Brien die Anweisung zu geben, dass er seine Tat zugibt, hat mir auch gefallen --> "Denken sie doch an die Kinder!"
Bei O'Briens Befragung, fragt Kovat dann zuviel auf einmal. O'Brien kann so der Frage, ob er von seinen Eltern geschlagen wurde (er hat zu Beginn der Staffel schon zugegeben, dass es so war), sehr einfach ausweichen.
Kovat war richtig schön enttäuscht darüber, dass O'Brien seine Eltern und seine Frau liebt.
Makbars Fragerei nach den Krieg und ob O'Brien die Cardassianer nicht noch immer haßt, hat in der Tat an Kirks klingonischen Prozess aus dem sechsten Film erinnert.
Natürlich ist das cardassiansiche Justiz-System etwas was aus der Sicht des Zuschauers und aus der Sicht der Föderation zutiefst zu verurteilen ist, aber ich denke man sollte sich auch die Zeit nehmen, es aus cardassianischer Sicht zu betrachten.
Wenn man annimmt, dass dieses Justiz-System vor allem für Cardassianer ausgelegt ist und wenn man weiterhin davon ausgeht, dass die Überwachung durch den Obsidianischen Orden so perfekt ist, wie Odo einige Folgen zuvor behauptet hat, dann muß man davon ausgehen, dass cardassianische Gerichte in der Regel härtere Beweise zur Verfügung haben, als dies bei irrdischen Gerichten der Fall ist. In diesem Fall ist es den cardassianischen Gerichten auch möglich mit ziemlich großer Sicherheit und Gewissheit die Schuld eines wahren Straftäters festzustellen (was nichts darüber aussagt, wie mit den Personen verfahren wird, die man einfach verschwinden lassen will). Davon ausgehend ist der Stolz der Cardassianer auf ihr Justiz-System gar nicht mal so unbegründet und so wird es dann auch recht wahrscheinlich, dass die öffentlichen Prozesse überwiegend als dramatisches Schauspiel inszeniert werden um das Volk zu beruhigen. Der Rest wird dann dadurch erledigt, dass die Cardassianer ja davon ausgehen, dass der Staat unfehlbar ist.
Man sollte sich auch mal fragen, was wohl ein Cardassianer sagen würde, der ein irrdisches Strafverfahren betrachtet und es versteht. Er würde ja erleben, dass dort ein Straftäter aufgrund einer für den cardassianischen Betrachter allemal schwammigen Beweislage (immer davon ausgehend, dass ein totaler Überwachungsstaat zu jedem Verbrechen harte Beweise erbringen kann) verurteilt werden kann. Würde er dies dann nicht auch als barbarisch bezeichnen?
Der Auftritt des Maquis-Agenten auf der dunklen Krankenstation war nicht übel, - scheint so, als wenn Bashir solche Dunkelmänner irgendwie anzieht.
Dass das cardassianische Vorgehen zu verurteilen ist, ist ja klar, aber auch Siskos Umgang mit Boone ist sehr zweifelhaft. Er hat ihn im Grunde nichts vorzuwerfen außer, dass er mit O'Brien gesprochen hat und das sein Leben vor 8 Jahren den Bach runter ging. Imo ist das doch eine eher schwache Grundlage um ihn zu einer Untersuchung durch Bashir zu zwingen.
Ich denke, dass man ausschließen kann, dass das Obsidiansiche Kommando irgendwas mit dieser Operation zu tun hat. Von der zuvor geschilderten Perfektion ist jedenfalls hier nichts zu finden.
Sofort nach dem Waffendiebstahl hätte Boone von der Station abgezogen werden müssen um ihn der Zugriffsmöglichkeit der Föderation zu entziehen. Dass dies nicht passiert ist, ist ein ganz dummer Fehler.
Die Cardassianer hätten eigentlich sehr leicht mit ihrere Intrige durchkommen können, aber sie haben sich echt selten dämlich angestellt.
Ich frage mich auch, wieso Sisko und Boone eigentlich bis zum Gericht vorgelassen werden, - ist mal wieder Tag der offenen Tür auf Cardassia Prime?
Wie Makbar dann umgeschwenkt ist und das Urteil aufgehoben hat und O'Brien wieder nach Hause durfte, war eine tolle Wendung und die Begründung war auch gut vorgetragen, dürfte sich in cardassianischen Ohren aber doch reichlich seltsam anhören.
Die Erklärungen durch Sisko am Ende der Folge waren imo völlig ausreichend.
Schön, dass O'Brien und Keiko dann doch noch in Urlaub fahren konnten.
Fazit:
Ich finde das cardassianische Jusitz-System klasse, - natürlich nicht in der Realität - , aber es ist ein großartiger Aufhänger um darum eine Folge zu konstruieren. Ich finde es sehr stark dargestellt, wie dort alles völlig anders ist, als bei irrdischen Gerichten und die Folge bekommt dadurch sogar zeitweise eine gewisse Komik. Noch interessanter wird die Folge, wenn man das cardassianische System nicht einfach nur verurteilt, sondern sich auch mal die Frage stellt, wie wohl die cardassianische Sicht auf ihr System ist und wie es aus ihrer Sicht zu rechtfertigen ist.
Kovat war ein sehr interessanter cardassianischer Charakter und verbessert die Haupthandlung dieser Folge durch seine Präsenz nochmal deutlich.
Die Justizthematik dieser Folge liegt imo wirklich im Bereich der 6 Sterne und ich würde sie eigentlich auch gerne geben, aber die Ermittlungsarbeit von Sisko und Co ist einfach nicht überzeugend genug. Und die cardassianische Dummheit Boone nicht sofort von der Station zu holen, ist erschütternd.
Es sind somit also 5 hervorragende Sterne.
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