[035]"Das Paradies-Experiment"/"Paradise" - SciFi-Forum

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[035]"Das Paradies-Experiment"/"Paradise"

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    #46
    Alixus ist ja noch schlimmer als eine Zahnwurzelbehandlung. So ziemlich der nervigste Char in der ganzen Serie. Aber dafür gut geschauspielert.

    Der Kardinalfehler dieser Folge ist sicherlich warum man denn jetzt unbedingt eine Gruppe entführen muss um sie vom wahren Glauben überzeugen zu müssen. In der Föderation mit Milliarden oder sogar Billionen von Lebewesen, findet man keine 30 Leute die bei so etwas mitmachen würden? Ziemlich armseelig konstruiert. Aber das ist ja in dieser Folge so einiges.

    Das beste an der Folge war eigentlich das was gar nicht zur Hauptstory gehörte. Das Gespräch zwischen den Vätern Sisko und O'Brien fand ich sehr gut. Es ist einer der Stärken der Autoren das sie es immer wieder schaffen solche Gespräche in der Serie einzubringen. Dadurch wirken die Chars und die Handlungen lebendig und wirken nicht gekünstelt wenn sie nur storyrelevante Themen besprechen würden.

    Also der Versuch da ein bischen Weltraumaction reinzubringen war ziemlich zum scheitern verurteilt, weil das einfach nur unlogisch ist. Man hat in Star Trek schon oft gesehen wie man Zugriff auf ein anderes Raumschiff nehmen kann. Man hat auch schon gesehen, daß man zwischen zwei Schiffen auf Warp beamen kann. Da braucht es nicht diese Traktorstrahlactioneinlage.

    Alixus hat sich da ziemlich blöd angestellt als sie mit allen Mitteln versucht hatte Sisko und O'Brien in die Gemeinschaft zu intigrieren. Die beiden sind keine 10 Minuten auf dem Planeten und sie sollen ohne es auch nur zu versuchen jegliche Hoffnungen ad acta legen. Natürlich konnte sie nicht riskieren das zwei gewitzte Sternenflottenoffiziere hinter ihr Geheimnis kommen. Trotzdem hätte sie den beiden etwas Zeit geben sollen um sich an die Situation zu gewöhnen, wenn sie schon wollte das sie sich integrieren.

    Der Schluss fand ich jetzt gar nicht unlogisch wie es hier einige zuvor geschrieben haben. Man muss bedenken das Alixus 10 Jahre Zeit hatte die Menschen mit ihrer Propaganda so mürbe zu machen das sie sich nichts anderes vorstellen können als dies als ihr Paradies zu betrachten. Sehr schön fand ich dann die letzte Szene auf dem Planeten. Während alle anderen sich wieder an die Arbeit machen, sehen die beiden Kinder sich die Stelle an wo noch eben Sisko und die anderen sich fortgebeamt hatten. Das muss für die beiden ja, die keine Hochtechnologie kennen, ja wie Zauberei erschienen sein. Ich kann mir gut vorstellen das sie sich Fragen stellen wie etwa Und das haben diese Idioten aufgegeben?

    Den Machtkampf zwischen Sisko und Alixus sehe ich von vornherein zum scheitern verurteilt. Alixus ist so verblendet das er mit keinem Argument was Sisko anbringt, durch ihren fundamentalistischen Panzer auch nur einen Kratzer verursachen könnte. Natürlich musste das Sisko einfach machen, aber hätte man ihn nicht vorher gefunden, wäre er einfach zu Grunde gegangen.

    Ich vergebe für diese Folge 3*** Sterne. Es wären nur zwei geworden aber Avery Brooks und die Schauspielerin von Alixus haben hier eine klasse Arbeit geleistet.
    Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
    Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
    [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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      #47
      Meine Wertung: Vier Sterne * * * *, denn ich fand die Folge recht unterhaltsam, und es machte sich auch eine gewisse Nachdenklichkeit bei mir bemerkbar. Außerdem war mal wieder mein Lieblings-DS9-Char O'Brien in Aktion .
      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Alixus ist ja noch schlimmer als eine Zahnwurzelbehandlung. So ziemlich der nervigste Char in der ganzen Serie. Aber dafür gut geschauspielert.
      Okay, da müsste man mal eine Auswahlliste machen, für den nervigsten Char in der ganzen Serie, wer vielleicht noch eine Chance auf den Titel hätte .
      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Der Kardinalfehler dieser Folge ist sicherlich warum man denn jetzt unbedingt eine Gruppe entführen muss um sie vom wahren Glauben überzeugen zu müssen. In der Föderation mit Milliarden oder sogar Billionen von Lebewesen, findet man keine 30 Leute die bei so etwas mitmachen würden?
      Das sehe ich auch als ziemlichen Schwachpunkt an. Von daher ist ja die TOS-Folge "Die Reise nach Eden" etwas besser konstruiert.
      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Das beste an der Folge war eigentlich das was gar nicht zur Hauptstory gehörte. Das Gespräch zwischen den Vätern Sisko und O'Brien fand ich sehr gut. Es ist einer der Stärken der Autoren das sie es immer wieder schaffen solche Gespräche in der Serie einzubringen.
      Sehe ich auch so. Insbesondere macht es DS9 etwas besser als bei TNG, wo solche Gespräche oft auch dann stattfinden, während gerade der Warpkern vorm Bruch steht, also in unpassenden Situationen.
      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Also der Versuch da ein bischen Weltraumaction reinzubringen war ziemlich zum scheitern verurteilt, weil das einfach nur unlogisch ist. Man hat in Star Trek schon oft gesehen wie man Zugriff auf ein anderes Raumschiff nehmen kann. Man hat auch schon gesehen, daß man zwischen zwei Schiffen auf Warp beamen kann. Da braucht es nicht diese Traktorstrahlactioneinlage.
      Ich weiß auch nie so recht, wie ich so etwas beurteilen soll. Auf der einen Seite bin ich für Action oft sehr dankbar, auf der anderen Seite soll es natürlich auch stimmig sein. Gerade was Runabouts angeht, geht bei DS9 so einiges durcheinander. Z.B. wie viele Leute so ein Ding hochbeamen kann usw.

      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Während alle anderen sich wieder an die Arbeit machen, sehen die beiden Kinder sich die Stelle an wo noch eben Sisko und die anderen sich fortgebeamt hatten. Das muss für die beiden ja, die keine Hochtechnologie kennen, ja wie Zauberei erschienen sein. Ich kann mir gut vorstellen das sie sich Fragen stellen wie etwa Und das haben diese Idioten aufgegeben?
      Gut, das ist die zentrale Frage: Was geben diese Leute auf, was gewinnen sie dadurch ?

      Wenn man sich mal die TNG-Society in Reinstkultur vorstellt: Warum leben die Menschen des 24. Jhd. nicht komplett in Holosuiten und leben vom Replikator ? Angenommen, Energie ist kein Problem, so dass jeder ohne materielle Not in seiner Phantasiewelt leben kann ?
      Zitat von BluePanther Beitrag anzeigen
      Den Machtkampf zwischen Sisko und Alixus sehe ich von vornherein zum scheitern verurteilt. Alixus ist so verblendet das er mit keinem Argument was Sisko anbringt, durch ihren fundamentalistischen Panzer auch nur einen Kratzer verursachen könnte.
      Sisko hätte es sicher schlauer anstellen können, aber das hätte Zeit gebraucht, und wäre vielleicht nicht so heldenhaft und sternenflottenmäßig passiert.

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        #48
        Nach "Rivalen", "Das Harvester-Desaster" und "O'Briens Identität" ist "Das Paradiesexperiment" schon wieder eine Folge, wo Chief O'Brien (hier neben Commander Sisko) eine zentrale Rolle einnimmt. In der zweiten DS9-Staffel hat diese Figur wirklich eine Menge bemerkenswerter Auftritte.
        Die Folge selbst fand ich entgegen der eher verhaltenen Kritiken auch gar nicht mal so unspannend. Das Thema um die technikfeindlichen Aussteiger ist aus meiner Sicht ziemlich interessant. Auch in unserer Gesellschaft gibt es ein Bedürfnis nach einem reduziertem Lebensstil ohne Technik aber dafür im Einklang mit der Natur. In diesem Zusammenhang erscheint es allerdings wirklich etwas seltsam, dass Alixus offenbar keine Freiwilligen für ihr Vorhaben gefunden hat. Dies wäre die naheliegendere Vorgehensweise gewesen.
        Die große Stärke der Folge ist sicher die Auseinandersetzung zwischen Alixus und dem zornigen Commander Sisko. Toll wie der es schafft, mit Alixus mittels passivem Widerstand Paroli zu bieten. Die große Frage für mich ist aber, wie es Alixus schaffen konnte, das Shuttle zu stehlen. Ich gehe davon aus, dass es in der Zukunft Sicherheitsvorkehrungen gibt, um Unbefugten Zutritt zu Raumschiffen der Föderation zu verweigern.
        Mein Profil bei Last-FM:
        http://www.last.fm/user/LARG0/

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          #49
          Die Folge war ganz unterhaltsam mit den Föderationsleuten die die technik und den Fortschritt ablehnen. manchmal gehen sie dabei aber auch zu weit und einige in der gruppe sterben. Sisko macht in dieser folge eine gute figur indem er sich weigert seine uniform auszuziehen. Auch O'Brien schlägt sich gut als er Sisko aus dem kasten befreit.
          eine nette folge zum nachdenken keine schlechte und keine überragende aber gutes mittelmaß.

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            #50
            Die Grundidee der Folge war ja ganz nett und großteils auch ganz gut umgesetzt. Jedoch war die Story viel zu sehr vorhersehbar. Ich wußte sofort das Alixus, die Anführerin der Gemeinschaft, hinter dem Ausfall der gesamten Technologie steckt. Weiters wußte man auch sofort das Sisko die Bestrafung wird ertragen müssen und das er nicht von seinem Standpunkt zurücktreten wir. Überhaupt nicht glaubwürdig kam das Ende rüber. Wenn jemand 10 Jahre lang betrogen wird und es sogar "Morde" gibt bzw. unterlassene Hilfeleistung, dann vergibt man das nicht so schnell! Somit vergebe ich nnur drei Sterne.
            Gewinnerinnen der Wahl zur Miss SciFi-Forum 2007 - 2021

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              #51
              Zitat von Rommie's Greatest Fan Beitrag anzeigen
              Die Grundidee der Folge war ja ganz nett und großteils auch ganz gut umgesetzt. Jedoch war die Story viel zu sehr vorhersehbar. Ich wußte sofort das Alixus, die Anführerin der Gemeinschaft, hinter dem Ausfall der gesamten Technologie steckt.
              Wobei der deutsche Episodentitel mal wieder nicht ganz unschuldig ist , so jedenfalls erging es mir, ab mitte der Folge war so ziemlich klar, das dieses isullierte und technikfreie Leben dieser Siedler nicht wirklich ein Zufall ist.

              Für mich gehört diese Episode klar zum durchschnitt der Staffel deshalb gibt es von mir auch *** Sterne.

              Einerseits war die Grundidee einer Austeigerkolonie ja nicht neu, das gab es ja schon zu genüge in TNG. Jedoch polarisiert besonders die Anführerin Alixus die Zuschauersympatie in Richtung der Sternenflotte, was ja schon ziemlich an Ironie grenzt wenn man sich an all die technischen Pannen auf DS9 erinnert, die vor und auch noch viele Folgen nach dieser Episode kommen werden . Desweiteren ist es schon wieder eine Folge, in der Miles mit im Vordergrund steht, tja was ich nicht unbedingt negativ anmerken will, da mir so dieser Charakter immer besser gefällt . Was die Kolonie angeht, finde ich es etwas übertrieben, das Alixus, die Medikamente für diese kranke Siedlern verweigert, irgenwie hat mich die gute ja an Khan aus der alten TOS-Serie erinnert, jedenfalls was ihre Autorität betrifft, denn es ist schon ziemlich sonderbar, das es im Dorf keine richtige Opposition gibt. Nunja wahrscheinlich waren das aber auch die ersten die für "das wohl Aller" geopfert wurden. Wenn man so sieht was Sisko alles ertragen musste, kann man sich ja gut vorstellen, was passiert ist, wenn man sich offen gegen Alixus ausgesprochen hat.

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                #52
                Alles in allem eine solide Folge. Nichts weltbewegendes, aber definitiv nicht schlecht.

                Das erste Drittel fand ich allerdings noch recht langweilig. Plätscherte so dahin, war reichtlich uninteressant.

                Und die Synchro hat mal wieder super Arbeit geleistet (Achtung:Ironie!).
                Da fragt doch Jospeh tatsächlich, was ein Shuttle sei und Miles sagt, dass Shuttles erst seit 2 Jahren in der Sternenflotte eingesetzt werden. Was natürlich totaler Unsinn ist.
                Im Original ist aber eben von "Runabout" die Rede, einer speziellen Shuttleart.

                Wie dem auch sei: Ab da, wo Sisko und Alixus in Konflikt geraten, hat mir die Folge dann richtig gut gefallen. Dass das Störfeld kein Zufall ist, wird zwar relativ schnell klar und spätestens natürlich, als Dax und Kira die Rio Grande finden (warum zicken die beiden sich da eigentlich so an ), ist aber nicht weiter tragisch.
                Und wie pathetisch war das denn, als Sisko - in Uniform - von sich aus wieder in die "Zelle" zurückkriecht

                Total panne fand ich aber leider dann das Ende. Alixus und Sohn werden also mitgenommen und die anderen sind dank kurzer Ansprache sofort davon überzeugt, dass das ja total richtig war, was Alixus denen angetan hat...omg
                Und was sollte denn das Schlussbild mit den beiden Kindern?

                Nee, das Ende war doof. Erstes Drittel langweilig. Dazwischen aber eine gute Folge. Ingesamt gibts von mir somit 3 Sterne.

                Zitat von Keymaster Beitrag anzeigen
                Einerseits war die Grundidee einer Austeigerkolonie ja nicht neu, das gab es ja schon zu genüge in TNG. .
                Jap, anfangs kam tatsächlich erstmal TNG-Feeling auf
                Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                  #53
                  Zitat von quest Beitrag anzeigen
                  Und die Synchro hat mal wieder super Arbeit geleistet (Achtung:Ironie!).
                  Da fragt doch Jospeh tatsächlich, was ein Shuttle sei und Miles sagt, dass Shuttles erst seit 2 Jahren in der Sternenflotte eingesetzt werden. Was natürlich totaler Unsinn ist.
                  Im Original ist aber eben von "Runabout" die Rede, einer speziellen Shuttleart.
                  Der Synchro-Bug ist mittlerweile wohl schon Kult. Ziemlich der Heftigste in der Geschichte von Star Trek.

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                    #54
                    Zitat von HanSolo Beitrag anzeigen
                    Der Synchro-Bug ist mittlerweile wohl schon Kult. Ziemlich der Heftigste in der Geschichte von Star Trek.
                    Echt ja? Das beruhigt mich ja zumindest insofern, dass da nicht schlimmeres mehr kommt

                    Erst hab ich mich ja nur gewundert, warum Joseph das Wort "Shuttle" nicht kennt (was es ja nun schon seit dem Spaceshuttle oder wahrscheinlich früher gibt). Und völlig irritiert war ich dann, als Miles tatsächlich sagt, die gäbe es ja erst seit 2 Jahren...omg
                    Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                      #55
                      Zitat von quest Beitrag anzeigen
                      Echt ja? Das beruhigt mich ja zumindest insofern, dass da nicht schlimmeres mehr kommt

                      Erst hab ich mich ja nur gewundert, warum Joseph das Wort "Shuttle" nicht kennt (was es ja nun schon seit dem Spaceshuttle oder wahrscheinlich früher gibt). Und völlig irritiert war ich dann, als Miles tatsächlich sagt, die gäbe es ja erst seit 2 Jahren...omg
                      Ist halt einfach unfreiwillig komisch.

                      Andere nervige Synchrobugs wären wohl die VedekWinn/VedekWunn-Sache, der Sol-Antrieb, sich ändernde Alien-Namen (BorgS, RomulanIer, die Tholians und die Tellariten) oder die Veränderung von Datums-Angaben in TOS. Auch wird die Anspielung auf Sektion 31 in der vierten Staffel ENT "wegsynchronisiert". Nicht zu vergessen der Titel "Am Rande des Universums" wo es in dessen Zentrum geht :

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                        #56
                        Irgendwie komisch, ich hatte durch dieses Paradies-welches-keines-ist Szenario ein deja-vu. Gab es das nicht auch schon bei TOS oder TNG?!

                        Anyway:
                        + Die Gegenspielerin von Sisko ist gut
                        + Irgendwie ist mir der Haufen mit seiner Abkehr von allem technischen Gedöns sympathisch
                        + Eine Folge, welche ohne jede Action recht gut zu unterhalten weiß


                        - Auch ich finde, dass sie zu schnell der Anführerin die von ihr beabsichtigte Landung auf diesem Planeten zu schnell verzeihen; ich meine es geht hier um 10 Jahre ihres Lebens, da hätte ich ein wenig mehr Aufstand erwartet

                        4 Sterne von mir

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                          #57
                          O'Brien steht in letzter Zeit ganz schön im Mittelpunkt. Die dritte Folge hintereinander' in der Colm Meaney recht viel Screentime hat.

                          Interessantes Thema, einer ganzen Gemeinschaft die 'Zurück zur Natur'-Philosophie aufzuzwingen indem man dieses Prinzip selbst hintergeht und Technologie einsetzt um andere Technologie zu blockieren. Alexus verteidigt ihre Philosphie mit fanatischer Härte und obwohl sie weiß, dass sie durch Deaktivierung ihres Feldgenerators Leben retten kann bzw verhindern kann, dass Leben überhaupt gefährdet wird, hält sie daran fest. Eine diktatorische Führung für das Paradies.

                          Sehr bedrückend sind die Bestrafungsszenen. Auch Alexus' Versuch, Sisko durch Kassandra verführen zu lassen, ist nicht die 'Kernverhaltensweise' die man von den zivilisierten Menschen des 24. Jahrhundert erwartet. Sisko geht allerdings auch rasch auf Konfrontationskurs.

                          In der Parallelhandlung mit Kira und Dax, die ein Shuttle einfangen, gefiel mir die Erwähnung, dass der Erfolg des Versuchs davon abhängt, ob die Montagecrews einen guten Tag hatten. Seit TNG hat man oft das Gefühl, Schiffe würden von Micro-Chips, Software und Energiefeldern zusammengehalten anstatt durch Schweißnähte.

                          Mir hat die Folge thematisch recht gut gefallen, es gab dazu auch einige wirklich gute Szenen rund um die Bestrafungen, wie Siskos freiwillige Rückkehr in die Kiste. Eigentlich hätte die Entdeckung von Alexus' Maschine ähnliches Mindfuck-Potenzial gehabt, wie die vorherige Episode. Aber einerseits hätte Sisko die zufällige Bruchlandung nicht schon vorher hinterfragen sollen und anderseits war der improvisierte Kompass zu direkt darauf ausgerichtet, die Quelle des duonetischen Feldes zu finden. Eine zufälligere Entdeckung in einem anderen Zusammenhang wäre eine überraschendere Offenbarung gewesen. Ich vergebe daher gute 4****.


                          Anmerkungen:

                          Einer der größten Synchro-Patzer findet sich in dieser Folge, aber er wurde nicht hier, sonder schon im Pilotfilm begangen, als man Runabouts der Einfachheit zu Shuttles umgetauft hat.

                          In dieser Folge deutet Sisko erstmals an, dass er Jake gerne bei der Sternenflotte sehen würde. Interessanter Sinneswandel, denn einige Folgen vorher hat er Jakes Zukunft noch nicht so verplant gesehen.

                          Das Innere der Santa Maria ist eine wiederverwertung der Runabout-Hecksektion. Für ein so kleines Schiff passt diese Wiederverwertung deutlich besser als für eines der Nebula-Klasse, wie in 'Rätselhafte Fenna'.

                          Man sieht hier erstmals, wie ein Runabout ein anderes bei Warp abschleppt. Eines der Runabouts hatte wieder ein Zusatzwaffenmodul, inzwischen kam dieses schon öfter zur Anwendung, meistens wohl wirklich dann, wenn es nötig war, zwei Runabouts gleichzeitig zu zeigen, wie in dieser Folge, der Kohn-Ma-Folge oder der Harvester-Folge.
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                            #58
                            Es ist gleichermaßen erstaunlich wie erschreckend, dass eine technologiefeindliche Gesellschaft in Star Trek stets als barbarisch und diktatorisch dargestellt wird, in der die Anführer für ihre Überzeugungen über Leichen gehen!

                            Die Thematik ist durchaus spannend, aber durch die Diktatorin Alexis wird Technologiefeinglichkeit direkt als verachtenswert und rückständig abgekanzelt! Das hätte nicht sein müssen! Es ist zudem mehr als unglaubwürdig, dass die übrigen Dorfbewohner so wenig sauer auf Alexis sind, als sie die Wahrheit erfahren, wie oben schon geschrieben wurde!

                            Die ganze Anti-Technik-Thematik wird nicht mit dem gebotenen Respekt behandelt, weil alles gleich so dargestellt wird, dass Alexis' Überzeugung nur als dümmlich und lächerlich rüberkommt!

                            Da es aber viele gute Szenen und schauspielerische Leistungen gibt, habe ich mich dazu entschlossen, dieser Episode doch noch 3 Sterne zu geben!

                            Kommentar


                              #59
                              Die Folge hat eine sehr interessante Grundidee, eine technologielose Idealgesellschaft.
                              Sisko ist hier sehr stark, er bildet mit O'Brien die Opposition zu Alixus. Er bleibt auch standhaft als er total erschpft ist.
                              Alixus ist sehr supekt, am Anfang eine charismatische Anführerin, wird sie immer mehr zu einem totalitären Diktator, dass die anderen ihr unverzüglich verzeihen und bleiben, verstärkt den Eidruck es mit einer Verführung durch einen Diktator zu tun zu haben. Irgendwie drängen sich mir Parallelen zu Hitler und dem deutschem Volk auf, auch wenn der Vergleich vielleicht etwas übertrieben ist.
                              Verwirrt war ich durch das Schlußbild, als die beiden Kinder auf den Käfig blicken. Was hat das zu bedeuten? Waren auch sie mal eingesperrt? Oder "nur" ihre Eltern?
                              So gebe ich diese Folge vier Sterne mit Tendenz nach oben.

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                                #60
                                Es gibt wohl kein Paradies, in dem Menschen friedlich und ungezwungen leben können. Wahrscheinlich wäre ein solches Szenario zu langweilig. Schon die TOS-Folgen "Falsche Paradiese" und "Der Weg nach Eden" entlarven den Schein eines "Paradieses". Auch "Das künstliche Paradies" aus TNG spricht schon für sich. Fazit aller Folgen ist: Ein "Paradies" existiert nur in den Köpfen der Menschen.

                                Die Gemeinschaft ähnelt einer Sekte mit Anpassungszwang. Alixus agiert als Inquisitorin, die zurück zur Natur will. Für ihre Vorstellung von Paradies geht sie auch über Leichen. Das heimlich eingerichtete Strahlungsfeld zeigt aber, dass auch Paradiesanhänger die verschmähte Technik brauchen. Technik stinkt nicht. Die Folge schildert eindringlich die Mechanismen der Unterdrückung, die Methoden sind subtil, die Menschen merken ihre Entmündigung nicht mal und sind glücklich dabei. So hat Alixus leichtes Spiel.

                                Auffällig sind hier Alixus Gefolgsleute. Außer Joseph sprechen sie eine klare Sprache, nämlich keine! Es sind willenlose Personen, die sich bereitwillig unterordnen, nach Alixus' Pfeife tanzen und sogar den 10 Jahre langen Betrug fast klaglos hinnehmen. Eigentlich müsste ihre Welt, die auf Betrug aufgebaut ist, zusammenbrechen. Glaubhaft ist ihr Verhalten nicht. Offenbar wollen sie ein solches Leben haben.

                                Sisko und O'Brien passen in diese Welt natürlich nicht hinein. Sie sind keine Paradiesanhänger und wollen schnell weg. Da handelt Alixus unlogisch, wenn sie das Gegenteil glaubt und sogar das Shuttle zerstören will, um einen Weggang zu verhindern. Ihr sollte klar sein, dass die beiden aus ihrer Sicht nur Ärger machen werden. Um dem Zuschauer das System vorzuführen, müssen Sisko und O'Brien mitmachen. Sie hätten die Siedlung spätestens nach dem Tod der Frau verlassen sollen, stattdessen kriecht Sisko in den Kasten und zeigt so seinen Protest.

                                Den Zugriff auf das Shuttle seitens Alixus ist aber unglaubhaft, wie sollte ihr das gelingen? Die Jagd auf das Shuttle gibt es nur, damit Dax und Kira einen Auftritt haben und ihre Findigkeit beweisen können.

                                Bietet eine technologiefeindliche Gesellschaft Vorteile? Was ist mit Unwetterkatastrophen oder Dürre, bei der die Ernte vernichtet wird? Die Gemeinschaft liefert sich auf Gedeih und Verderb den Launen der Natur aus. Hoffentlich ist zumindest die Welt paradiesisch, wenn die Gemeinschaft es schon nicht ist. Das Leben müsste sonst sehr strapaziös sein.

                                Meines Erachtens setzt sich diese Episode trotz Schwächen recht gut mit dem Paradiesphänomen in ST auseinander, ist aber recht einseitig. Ich gebe 4 Sterne.

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