[028]"Die Ermittlung"/"Necessary Evil" - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

[028]"Die Ermittlung"/"Necessary Evil"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    In euren Beiträgen habe ich ein paar Sachen gelesen, auf die ich noch nicht eingegangen bin.

    Die ganze Sache dreht sich nur darum das Kira Odo nicht die Wahrheit gesagt hat und um nichts anderes.
    Das ist eben der Punkt. Auf Bajor ist das, was Kira getan hat, strafrechtlich wirklich nicht relevant, da sie einen Kollaborateur und damit einen Kriegsgegner getötet hat. Eine andere Frage, die ich als Zitat von oben gerade nicht wiederfinde, ist gewesen, warum Kira und Odo aus dieser Sache so ein Drama zwischen sich machen, obwohl seit dem doch immer wieder so vieles passiert ist, dass dieser Vorfall nur einen verschwindenden Anteil ihrer gemeinsamen Zeit ausmacht. Die Antwort hierauf ist mMn, dass dieser Vorfall zugleich das Ereignis darstellt, in welchem Kira und Odo sich kennengelernt haben. So etwas bleibt schon ganz anders in Erinnerung und prägt auch auf eine ganz besondere Weise.

    Kommentar


      #62
      Naja ... mal abgesehen davon, das Odo ein Perfektionist ist, und sicherlich zurecht verärgert darüber, das er einen Fall über Jahre hinweg für ungelost gehalten hat, weili Kira ihm Informationen verschwiegen hat, wäre ich auch ziemlich verärgert, wenn ein Freund wichtige Dinge vor mir verheimlichen würde.
      Was ist Ironie?
      Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
      endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

      Kommentar


        #63
        Wie kann der Fall eigentlich ungelöst bleiben?
        Offiziell siegt doch immer das System bei den Cardassianern. Das heißt irgend wer wurde für die Tat bestraft.
        Wie auch immer an Kiras Stelle hätte ich Odo, Freundschaft hin oder her auch nichts gesagt!

        Kommentar


          #64
          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
          Wie kann der Fall eigentlich ungelöst bleiben?
          Offiziell siegt doch immer das System bei den Cardassianern. Das heißt irgend wer wurde für die Tat bestraft.
          Wie auch immer an Kiras Stelle hätte ich Odo, Freundschaft hin oder her auch nichts gesagt!
          Bei den Cardassianern mag das richtig sein.

          In der Episode geht es aber doch grade darum, dass wir zu sehen bekommen, wie Odo auf DS9 quasi zwischen die Stühle geraten ist. Dukat sagt zu Odo ausdrücklich, er würde zur lösung des Falls einfach zehn Bajoraner hinrichten lassen => cardassianisches Rechtssystem.

          Weil sich Dukat aber offenbar darüber im Klaren ist, dass das auf Bajor nicht funktioniert, überträgt er die Ermittlung halt an Odo und unterwirft sich damit einem eher neutralen Rechtsystem um den Bajoranern entgegen zu kommen.
          Zuletzt geändert von caesar_andy; 08.09.2011, 13:41.
          Was ist Ironie?
          Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
          endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

          Kommentar


            #65
            Wie kann der Fall eigentlich ungelöst bleiben?
            Offiziell siegt doch immer das System bei den Cardassianern. Das heißt irgend wer wurde für die Tat bestraft.
            Im cardassianischen Rechtsverständnis wurde der Fall sicherlich "gelöst". Es dürfte wohl auf der Hand liegen, inwieweit Odo diese Ansicht teilt.

            Wie auch immer an Kiras Stelle hätte ich Odo, Freundschaft hin oder her auch nichts gesagt!
            Und warum bitte nicht? Es geht ja hier nicht um schuldig oder unschuldig, sondern um Vertrauen.

            Kommentar


              #66
              Zitat von ChrisArcher Beitrag anzeigen
              Im cardassianischen Rechtsverständnis wurde der Fall sicherlich "gelöst". Es dürfte wohl auf der Hand liegen, inwieweit Odo diese Ansicht teilt.



              Und warum bitte nicht? Es geht ja hier nicht um schuldig oder unschuldig, sondern um Vertrauen.
              Ja und weil er ihr vertraute musste ein unschuldiger sterben. Warum sollte sie das ihrem Freund sagen? Damit er auch schuldgefühle deswegen hat?
              Was hat Odo davon wenn er das weiß?

              Kommentar


                #67
                Ich habe die Folge heute zum ersten Mal gesehen und fand sie sehr gut (5 Sterne).
                Der Fall an sich war für mich zwar nicht das Spannendste, aber es gab viele schöne Szenen Odo und seine zwischenmenschlichen Beziehungen betreffend.
                So hat er Kira also kennen gelernt, interessant. Gleichzeitig dann auch seine Seite gewählt und sie geschützt, auch wenn er nicht wusste, wie sehr er sie tatsächlich schützt (ok, Dukat hätte sie wohl in beiden Fällen getötet).
                Die Kommentare von Dax und Sisko bezüglich Odos Aussehen, als hätte er seinen besten Freund verloren und der direkt folgenden Frage, wie es Quark geht, waren auch toll. Odo und Quark als Gespann ist halt immer wieder schön zu sehen, auch wie Quark versagt, Odo etwas vorzulügen.
                Außerdem am Ende schon ein kleiner "squee"-Moment zwischen Kira und Odo (ist doch praktisch, wenn mich niemand beim Gucken sehen oder hören kann ^^").
                Die Zeitsprünge und generell die Aufmachung als Krimifolge gefielen mir auch, also bin mit der Folge sehr zufrieden.
                Zugriff verweigert - Treffen der Generationen 2012
                ethically challenged magical practitioner

                Kommentar


                  #68
                  Was mir an dieser Folge am meisten gefällt ist, das Rom hier mal positiv auffällt und nicht nur der Dumme vom Dienst ist sondern auch was auf dem Kasten hat. Das gefällt mir, ich hoffe es wird fortgeführt.

                  Dann der nächste Schock gleich hinterher, Quark wird angeschossen und Odo ermittelt. Gut gefallen hat mir das man sich nicht nur auf die Origin-Story konzentriert sondern einen gleichermaßen spannenden Part in der Jetztzeit entwickelt hat.

                  Was mir nicht ganz klar geworden ist welche Aufgabe hatte die Station damals? Von dem Gerede der Leute kann man rauslesen das das ihr Schlafplatz ist wenn sie nicht in den Minen schufften. Auf der anderen Seite ist es aber arg sinnlos, Leute die in einer Mine arbeiten auf einer Raumstation unterzubringen. Ich hatte da eher das Gefühl das ganze spielt in einem Minengebiet unter Tage und nicht auf DS9. Kann mich da jemand aufklären?

                  Ansonsten gute 5 Sterne.
                  www.planet-scifi.eu
                  Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
                  Besucht meine Buchrezensionen:
                  http://www.planet-scifi.eu/category/rezension/

                  Kommentar


                    #69
                    Zitat von Larkis Beitrag anzeigen
                    Was mir an dieser Folge am meisten gefällt ist, das Rom hier mal positiv auffällt und nicht nur der Dumme vom Dienst ist sondern auch was auf dem Kasten hat. Das gefällt mir, ich hoffe es wird fortgeführt.
                    Ohne groß spoilern zu wollen: Ja wird es. Rom wird noch für einige Überraschungen in seiner Entwicklung gut sein.

                    Was mir nicht ganz klar geworden ist welche Aufgabe hatte die Station damals? Von dem Gerede der Leute kann man rauslesen das das ihr Schlafplatz ist wenn sie nicht in den Minen schufften. Auf der anderen Seite ist es aber arg sinnlos, Leute die in einer Mine arbeiten auf einer Raumstation unterzubringen. Ich hatte da eher das Gefühl das ganze spielt in einem Minengebiet unter Tage und nicht auf DS9. Kann mich da jemand aufklären?
                    Terok Nor war eine Erzaufbereitungsstation. Die verschiedenen Minen schicken ihre Erze auf die Station wo sie dort zu wichtigen Rohstoffen veredelt werden. Hinzu kommt noch das die Station Hauptquartier des Präfekten von Bajor war. Ich denke aber nicht das dies ursprünglich geplant war, sondern durch den stärker werdenden Widerstand es wichtig war, einen isolierten Platz zu schaffen, wo Gul Dukat, sein Stab und die bajoranische Marionettenregierung vor Anschlägen sicher war. Hat zwar nicht immer geklappt war aber sicher besser als in der bajoranischen Hauptstadt zu verweilen.
                    Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                    Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                    [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

                    Kommentar


                      #70
                      Von mir gibt es nach wie vor fünf Sterne * * * * * für diese Folge, in der man erfährt, wie es mit Kira, Odo und Quark auf Terok Nor angefangen. Die Atmosphäre in den Rückblenden war sehr bedrückend und düster.

                      Ähnlich wie Largo verstehe ich aber auch nicht ganz den Sinn dieser Liste. Sie war zwar sehr geeignet, um am Ende einige Leute zu erpressen, aber mir war nicht klar, ob dies der ursprüngliche Plan bei der Erstellung der Liste war.

                      Miss Vaatrik stellte sich dann sehr ungeschickt an, ebenso der Killer. Nach dem er die Wache erstochen hatte, was sollte da dieses umständliche Vorgehen mit dem Kissen bei Quark?

                      Ein bisschen unverständlich ist mir auch, was eigentlich zu der Freundschaft zwischen Odo und Kira geführt hat. Hatte Odo jemals geglaubt, Kira wäre so wie er?

                      Zitat von MFB Beitrag anzeigen
                      Anmerkungen:
                      Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele kleine Details dir auffallen.

                      Mir ist wieder in den Sinn gekommen, dass Odo in dieser Folge darlegt, dass er keine Nahrung zu sich nimmt. Woher erhält er dann seine Energie? Dazu gibt es hier sicher irgendwo einen Thread, aber gibt es auch eine Antwort?

                      Interessant sind noch Odos Logbuch-Einträge:
                      At the request of Commander Sisko, I will hereafter be recording a daily log of law enforcement affairs. The reason for this exercise is beyond my comprehension, except perhaps that humans have a compulsion to keep records and lists and files. So many, in fact, that they have to invent new ways to store them microscopically, otherwise their records would overrun all known civilisation.
                      Zum einen ist dies ein sehr schöner Seitenhieb auf unsere heutige Gesellschaft, aber es ist
                      auch sicher aufwändiger, eine komplette Spracheingabe abzuspeichern als ein Transskript.

                      DAX: You think they were working with the Cardassians.
                      ODO: Selling out their own world for a profit. Collaborators. Not even a Ferengi would do that.
                      Würden Ferengi tatsächlich ihre Heimatwelt nicht verraten?
                      Mich wundert eher, dass die Ferengi überhaupt noch eine Heimatwelt haben.

                      Kommentar


                        #71
                        Eine spannende Folge, glatte fünf Sterne!
                        Der Fall war eigentlich nur nebensächlich, eigentlich ging es um die Rückblenden, darum, wie Odo als Sicherheitchef anfing und Kira und Quark kennenlernte. Dies war sehr gut erzählt, im Grunde ebenso der Fall und wie Odo versucht ihn zu lösen, auf beiden Zeitebenen. Auch wird sehr gut die Freundschaft zwischen Odo und Kira gezeigt. Der Vertrauensbruch ist eine interessante Komponente, die Potenzial für später birgt.
                        Gut fand ich auch, dass man Rom endlich etwas Schlauheit zugestand. Ein ewig dummer Rom wird auf die Dauer unglaubwürdig.

                        Kommentar


                          #72
                          Was ich an „Die Ermittlung“ so herausragend finde, sind die düsteren Rückblenden aus der Zeit der cardassianischen Besetzung, die für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Zudem werden sie sinnvoll eingearbeitet, um extensive Erklärungen hinsichtlich der Ereignisse in der Vergangenheit zu vermeiden.

                          Die Story erinnert mehr oder weniger an eine klassische Kriminalgeschichte mit den charakteristischen Elementen Mord, Motivsuche, mehreren Verdächtigen und einem gewieften Ermittler, den Odo sehr überzeugend verkörpert. Überhaupt wird in dieser Episode erneut deutlich, über welches herausragende taktische Gespür Odo verfügt.

                          Überaus eindrucksvoll finde ich die überraschende Wendung, als sich herausstellt, dass Kira Nerys tatsächlich für den Tod des Bajoraners vor 5 Jahren verantwortlich ist. Die Art ihrer Schilderung deutet jedoch darauf hin, dass es sich um Notwehr handelte, doch dies gerät mehr oder weniger zur Nebensache. Viel gravierender ist, dass Nerys aus Angst davor, Odos Freundschaft zu verlieren, zu einer Lüge griff. Die finale Szene, als Nerys Odo fragt, ob er denn jemals wieder in der Lage wäre, ihr zu vertrauen, stellt vielleicht den dramaturgischen Höhepunkt der Episode dar: Odo senkt wortlos den Kopf, was darauf hindeutet, dass das Vertrauensverhältnis durchaus beschädigt ist, wenn auch nicht irreparabel. Dies wiederum bietet genügend Potenzial für die weitere Entwicklung dieser beiden interessanten Charaktere im Verhältnis zueinander.

                          Einige bemerkenswerte Dialoge hat die Folge auch zu bieten, so z.B. Nerys´ Bemerkung an Odo in Anspielung auf seine Tätigkeit für die Cardassianer, wonach er sich entscheiden müsse, auf welcher Seite er steht.

                          Positiv aufgefallen ist mir zudem, dass Quark und Rom in dieser Episode eine relativ zentrale Rolle spielen und auch mit einigen witzigen Dialogen zu gefallen wissen. Besonders die Szene, als Rom durch sein schrilles, hysterisches Geschrei auf der Krankenstation Quark das Leben rettet, als dieser ermordet werden soll, finde ich urkomisch!

                          Fazit: Zweifellos eine starke Story, die nicht weniger gut inszeniert wird. Von mir gibt´s sehr gute 5/6 Punkten.
                          „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
                          (Albert Einstein)

                          Kommentar


                            #73
                            Witzig ist der Beginn, als Quark erkennt, dass Rom seine Geheimbereiche kennt, sie öffnen kann, und dies häufig sogar getan hat, teilweise schon in 10 Sekunden. Das muss schockierend sein für Quark!

                            Der Hauptteil der Folge ist aber ernst. Gut gelungen ist die düstere Stimmung auf Terok Nor. Die Raumstation von früher ist wirklich eine andere Welt als Deep Space 9. Geschickt wird ein zurückliegender Kriminalfall genutzt, um Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden. Am Schluss setzt Odo Puzzleteile zusammen. Dumm ist die Bajoranerin, wenn sie die Leute auf der Liste und dazu noch den Killer ausgiebig kontaktiert. Da belastet man sich selbst. Der Killer ist am Schluss auch recht doof. Der Kriminalfall als solcher ist also recht mäßig.
                            Dennoch ist es schön, dass Odo mal kurz meinen Lieblingsinspektor Columbo imitieren durfte.

                            Beleuchtet wird das Verhältnis Odo – Kira, die sich vor Jahren auf Terok Nor kennenlernten. Odos Ego ist angekratzt, weil Kira ihn einst belog in Bezug auf den Mord, Odo ihr glaubte, und Kira dies auch später nicht klarstellte.

                            Odo hat erkannt, dass er einst von Dukat instrumentalisiert wurde. Dukat war daran gelegen, den Mord an dem Kollaborateur aufzuklären, dafür reichten die üblichen Methoden der Cardassianer aber nicht aus.

                            Kira kämpfte gegen ein brutales Besatzungsregime, das schließt gewalttätige Aktionen nun mal ein. Odo hätte Kira an die Cardassianer ausgeliefert, hätte er Beweise für ihre Schuld am Tod des Bajoraners gefunden, andererseits akzeptierte Odo Kiras (angeblichen) Sabotageakt als eine Form von Freiheitskampf. Das ist nicht konsequent und bestätigt Kiras Auffassung, wonach man sich für eine Seite entscheiden muss.

                            "Wenn Sie unschuldig sind, sind Sie frei", sagte Odo zu Kira. Es stellt sich aber die Frage, was Schuld und Unschuld hier in einer solchen Situation bedeuten. Odos Rolle bleibt hier zu ungenau, vor allem sein Wirken danach. Offenbar musste Odo seine Rolle auf Terok Nor erst finden, aber als Sicherheitschef müsste er auch gegen den bajoranischen Widerstand gearbeitet haben.

                            Dieser aufschlussreichen Episode gebe ich 5 Sterne.

                            Kommentar


                              #74
                              Es donnert, eine Frau steht am Fenster. Diese erste Szene erinnert irgendwie an irgendeinen alten schnulzigen Kriminalroman und passt genau deswegen zur Folge. Auch Odo wird mit einer alten Krimigeschichte konfrontiert. Nein, ich denke nicht, dass diese Symbolik Absicht war, aber auch abseits davon bin ich von der ersten Szene an verliebt in diese Folge. Diese Atmosphäre, die hier die ganze Zeit – und speziell in den Rückblenden – vermittelt wird, stellt für mich eines der ersten wahrlich großen Highlights von DS9 dar.

                              Sicher, ab dem zweiten Mal Schauen wird die Folge etwas zum „Ich warte auf die Rückblenden“, aber auch diese Wartezeit wird super überbrückt und zwar mit Ferengihumor. Wie Rom vor Quarks Augen im Quarks einbricht, ist schon lustig. Ich will ja bei diesem Run nicht nur nach Morn suchen, sondern beispielsweise auch ein wenig darauf achten, wie und wo sich Roms Charakter ändert. Da ist es nämlich immer so: Während ich die Serie schaue, fällt es mir gar nicht so stark auf bzw. wirkt es sogar recht natürlich, aber in der Nachbetrachtung kann man es dann doch nicht ganz nachvollziehen.

                              Diese Folge ist sicherlich ein wichtiger Schritt in dieser „Entwicklung“ Roms, aber noch sehe ich keinen Bruch: Schon in „Die Nachfolge“ zeigte er etwas mehr Eigenständigkeit, als ihm gerade Quark zutraut. Rom ist halt nicht so dumm, wie er aussieht. Allerdings hat sich eine kleine, fast nicht zu bemerkende Sache verändert: Dem Rom aus „Die Nachfolge“ hätte ich dann doch zugetraut, dass er sicher mal irgendwann Quark bestohlen hat. Aber man weiß ja genaugenommen auch in dieser Folge nicht, ob er das vielleicht mal getan hat. Ich denke dieses graue Fahrwasser ist jenes, in dem Rom am Anfang etwas geschwommen ist, sodass hier ein paar Unklarheiten herrschen.

                              Fest steht, dass Rom an einem meiner absoluten Lieblingsdialoge in DS9 beteiligt ist. Odo: „Rom, Sie sind nicht so dumm, wie Sie aussehen!“ – Rom: „Bin ich doch!“ Überhaupt finde ich es toll, wie Odo und Sisko hier das alte „Guter Cop – Böser Cop“ – Spiel abziehen. Überhaupt fühlt sich diese Folge noch viel mehr nach einer Ermittlung an als etwa die Kriminalhandlung in „Unter Verdacht“. Dazu tragen Odos kleine Beobachtungen in der Rückblende (nicht angeschwollene Tränensäcke, saubere Hände) bei, aber auch andere Sachen wie eine Columbo-Szene seitens Odo, als er schon zur Tür hinausgeht und doch noch eine Frage hätte, die natürlich nur „Routine“ ist…

                              Nach der Befragung Roms durch Odo geht es dann auch mit den ersehnten Rückblenden los. Diese sind natürlich grandios: Wie den Kulissen der ansonsten trotz allem doch recht freundlich wirkenden Station einfach durch eine andere Beleuchtung, etwas Rauch und andere Statisten im Hintergrund – grimmig schauende Cardassianer und abgemühte Bajoraner, darunter sogar Kinder – ein ganz anderer Charakter verliehen wird, finde ich schon sehr genial.

                              Dass die Ermittlungen Odos mir auf beiden Zeitebenen gefallen, habe ich schon erwähnt. In den Rückblenden sind sie sogar noch besser, eben weil Odo hier noch die vielen kleinen Beobachtungen tatsächlich ausspricht. Ansonsten sind aber auch die „ersten Begegnungen“ sehr interessant: Dukat und Odo, Kira und Odo, Quark und Odo, dazwischen genaugenommen auch Kira und Dukat. Kleinkrämer können hier vielleicht anmerken, dass die Welt mal wieder klein ist, da Kira auch am Fall beteiligt war, aber es passt halt zur Folge.

                              Denn das, was am Ende rauskommt, ist natürlich schon ein kleines Ding, wenn man DS9 mal mit TNG vergleicht: Kira war die Mörderin, ob der Mord nun berechtigt war oder nicht. Natürlich wird Odo Kira schon wieder vertrauen, aber dass das Vertrauen überhaupt angekratzt werden kann, ist schon ein nettes Ding. Im Vergleich zu heutigen Serien kann man das fast als etwas wenig empfinden, aber bei mir ist die Sichtweise eher andersrum: Ich finde, dass heutige Serien mit solchen Wendungen wieder übertreiben. Hier bleibt es einfach ein nettes Highlight der 2. Staffel und der Serie insgesamt.

                              Schön finde ich, dass man während der Folge eigentlich durchaus das beobachten kann, was Odo letztlich dazu veranlasst, Kira für den Mord schuldig zu machen. Durch jene Gabe der Beobachtung, die Odo in den Rückblenden beweist, kann man in der Jetztzeithandlung auch als Zuschauer auf Kira als Mörderin kommen.

                              Bei all dem hätte ich beinahe auch noch vergessen, die tollen Verbindungen zwischen Rückblende und Jetztzeithandlung zu erwähnen, die mir auch sehr gefallen haben. Das hatte teilweise schon Highlander-Charakter („Highlander“ ist, was das angeht, einfach das absolute Nonplusultra). Wenn Odo in der Jetztzeit die Tür öffnet, und plötzlich in der Rückblende vor der offenen Tür steht, ist das einfach ein toller Kunstgriff. Diese Kunstgriffe funktionieren auch in die andere Richtung: Quark und Dukat lachen sich im Quarks gemeinsam kaputt. Schnitt: Man sieht ebenfalls lachende Dabospieler im Quarks der Jetztzeit.

                              Damit hat die Folge so fast alles, was ich gerne sehe. Ein kleines Geschenk wäre es noch gewesen, Morn in den Rückblenden zu sehen – beispielsweise, wie er sich das allererste Mal auf seinen Stammplatz setzt – aber dem sollte dann doch nicht so sein.

                              6 Sterne

                              Sehr zu loben ist auch Dukat, der sich mit seinen Auftritten hier dann tatsächlich in die Riege der beachtenswerten DS9-Charakteren spielt, nachdem er zuletzt immer wieder gut, aber noch nicht genial war. Aber seine Auftritte hier, wie er immer wieder auftaucht wie eine Art Mephisto, ein drohender Schatten, das hatte schon sehr viel Stil.

                              Für mich ist die Folge wirklich ein wahres Kleinod und gehört auf jeden Fall zu meinen TOP TEN der DS9-Folgen.

                              Kommentar


                                #75
                                * * * * *

                                Mit Ausnahme des viel zu übertrieben gezeichneten Rom eine hervorragende Folge.

                                Manchmal wünschte ich mir, die Serie würde noch in der Zeit der Besatzung spielen: Die bedrückende Atmosphäre Terok Nors sorgt bei mir immer für eine Gänsehaut, wenn Dukat und Konsorten ihre Herrschaftspraxis vorführen.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X