[019]"Der undurchschaubare Marritza"/"Duet" - SciFi-Forum

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[019]"Der undurchschaubare Marritza"/"Duet"

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    #76
    Die Folge besticht durch starke Vorstellungen der Darsteller von Kira und Marritza. Beide spielen mit großer Intensität. Wohl selten hat sich ein Charakter so gut entwickelt wie der von Kira.

    Aber auch Sisko, der Kira unterstützt und zugleich Grenzen setzt, sowie Dax, die Kira ins Gewissen redet in Bezug auf Sühne und Gerechtigkeit, leisten wichtige Beiträge.

    Die Darstellung ist plastisch, man glaubt die Leiden der Bajoraner und die Brutalität der Cardassianer bildhaft vor sich zu sehen. Nicht nur Kira hat traumatische Erfahrungen während des Widerstands gemacht, auch der Cardassianer Marritza, der seelisch ebenso zerstört ist wie die überlebenden Gefangenen. Als Ironie empfinde ich, dass Marritza schon zu Beginn die Wahrheit bezüglich seiner Funktion sagt, was Kira aber nicht glauben will. Am Schluss büßt Marritza stellvertretend für sein Volk.

    Meiner Meinung nach sind 6 Sterne für diese Folge Pflicht.

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      #77
      „Der undurchschaubare Marritza“ ist wohl für viele die beste Episode der 1. DS9-Staffel – und das mit Recht.

      In einer gut durchdachten Story geht es essenziell um die Frage, um wen es sich bei dem inhaftierten Cardassianer tatsächlich handelt. Ist es der Kriegsverbrecher Gul Darhe'el, der ein berüchtigtes Arbeitslager während der cardassianischen Besetzung leitete, oder handelt es sich „nur“ um den Datenverarbeitungsfachmann Marritza? Die Ermittlungen nehmen so viele Wendungen, dass die Spannung beinahe von Minute zu Minute steigt.

      Schließlich stellt sich heraus, dass es sich um den operativ veränderten Marritza handelt, der an Gul Darhe'els Stelle alle Schuld auf sich nehmen wollte, damit die Kriegsverbrechen bestraft werden und nicht in Vergessenheit geraten. Er hofft gleichzeitig auf Absolution für das cardassianische Volk.

      Unübersehbar sind die Anspielungen auf den Holocaust, als die grauenhaften Zustände in dem von Gul Darhe'el geleiteten Arbeitslager beschrieben werden.

      Das Ende, als Marritza von einem bajoranischen Fanatiker hinterrücks ermordet wird, erscheint hart, aber gewissermaßen auch konsequent. Auf diese Weise wird noch einmal die ganze Tragik dieser Episode reflektiert. Bemerkenswert ist Major Kiras Betroffenheit über das Attentat und ihre pro-cardassianische Äußerung, die verdeutlicht, dass selbst bei ihr unter dem Eindruck der Ereignisse ein Umdenken stattgefunden hat.

      Die Story kommt gänzlich ohne Actionsequenzen oder Special effects aus und konzentriert sich signifikant auf sehr emotionale Dialoge zwischen Major Kira und Marritza. Dieses Stilmittel der Inszenierung passt hier hervorragend in die Dramaturgie; streckenweise kommt man sich vor wie in einem Theaterstück.

      Einen der zahlreichen Glanzpunkte dieser Ausnahme-Episode setzt Harris Yulin, der die Figur des Marritza so wortgewaltig und sarkastisch verkörpert, dass es schon fast bedrohlich wirkt. Nur selten habe ich eine vergleichbare schauspielerische Demonstration bei Star Trek erlebt.

      Auch der kurze Auftritt von Gul Dukat – der hier erstmals seit der Pilotfolge wieder zu sehen ist – wirkt durchaus überzeugend, zumal er einen wichtigen Hinweis zur Aufklärung des Falls liefert.

      Fazit: Star Trek auf höchstem Niveau. Großes Kino!

      6 ****** Sterne.
      „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
      (Albert Einstein)

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        #78
        Sehr gelungene emotionale Folge. Marritza ist ein gebrochener Charakter, und alles, was man in der Folge erfährt, macht deutlich warum. Kiras anfängliche Reaktion ist auch mehr als verständlich, bedenkt man ihre Worte über die Befreiung Galliteps. Vor zwölf Jahren, sagt sie. All diesen Horror zu sehen, muss für ein halbes Kind von vierzehn ganz schön schwer zu verdauen sein. Umso emotionaler kommt das Ende, bei dem Kira einen wichtigen Schritt ihrer Charakterentwicklung macht.

        "Er ist Cardassianer, das ist Grund genug."
        "Nein... ist es nicht!"
        Wie weit ist es bis man den Himmel berührt? Wirklich frei macht wahrscheinlich nur der Wahnsinn! You will see those better days!

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          #79
          Mein erster Sechser der 1. Staffel. Diese Episode untermauert etwas, was ich an Star Trek hoch achte: Es fasst gerade auch die schwierigsten Themen an.
          Der Umgang mit einem Holocaust-Verbrecher, das Gewissen am Rande Beteiligter, Cardassias Ehren für einen Massenmörder, Fanatismus und Rassenhass sowie Kiras persönliche Achterbahnfahrt (ihre Emotionalität als Eine, die all die Leichen und Verstümmelungen selbst gesehen hat!):
          Diese Folge bietet in einer sinnreichen Handlung beeindruckend viele Facetten.


          Gerade Marritza und Kira werden hervorragend gespielt.

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            #80
            Ich habe es im Thread zu „Macht der Phantasie“ bereits angedeutet: Ich halte diese Folge nicht für jene Perle, als die sie immer wieder genannt wird. Dazu hat sie gerade in den Feinheiten doch ein paar Fehlerchen – irgendwie erscheint es mir doch zu extrem, dass Kira das Spiel mit den Fragen durch Marritza tatsächlich mitmacht – und außerdem ist es ja schon so, dass diese Folge vor allem dann stark ist, wenn man ihre Auflösung noch nicht kennt. Darum kann es für mich die Höchstpunktzahl irgendwie nicht geben. Dafür hätte es noch etwas sogender, noch etwas intensiver inszeniert werden müssen. (Was ich damit meine, wird DS9 selbst noch zeigen.)

            Ansonsten ist diese Folge aber sicherlich eine der besseren Folge dieser Staffel und generell eine der besseren der Serie, durchaus überdurchschnittlich. Das liegt vor allem an Marritza selbst, der trotz der Tatsache, dass er nur in einer Folge dabei war, ein ähnlich erinnerungswürdiger Charakter bleibt wie (der zu Beginn der Serie trotz Marc Alaimos Präsenz fast schon etwas blasse) Dukat oder Garak. Da haben der Darsteller und auch das Drehbuch einiges geleistet.

            Die Rededuelle zwischen den beiden sind interessant, auch für den weiteren Verlauf der Serie. Dass Cardassia und Bajor ähnlich verbunden sind wie G’Kar und Londo (nur nicht ganz so stark ausgearbeitet), kann man hier schon erahnen.

            SPOILER Und als Marritza sagt, dass Cardassia quasi über „seinen Schatten springen“ müsste, die alte Zeit der Besatzung endlich bedauern muss, um nicht unterzugehen, erinnert das schon – ob das von den Autoren nun beabsichtigt war oder nicht – an das Ende der Serie, wo genau jene Problematik noch einmal Cardassias Schicksal entscheidet.

            Wie gesagt, die Probleme der Folge liegen woanders als bei Marritza: teilweise bei Kira, noch eher aber beim verrückten Bajoraner gegen Ende. Dass Marritza stirbt, kommt mir einfach immer viel zu platt – ich schaue da ähnlich dumm wie Morn, als er sich den Toten ansieht – will sagen: zu schnell und zu plakativ mit einer Kira, die plötzlich, ohne es zu kontrollieren zugibt, dass es auch gute Cardassianer geben kann.

            Für mich ist das also eine wirklich sehr gute Folge, die manchmal aber einfach merkwürdig anmutet und darum an der Höchstpunktzahl scheitert

            5 Sterne

            Der Baukasten, mit dem die DS9-Autoren ihre Welt bauen, wird wieder deutlich, wenn Marritza von der „Shakaar“ spricht: Hier war der Name wohl noch relativ willkürlich, später erfährt man, dass er zu einem Mann gehört, der sogar noch auftritt.

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              #81
              Doppeltes Verwirrspiel

              Womit wir bei einem Höhepunkt der ersten Staffel und vermutlich von DS9 insgesamt angelangt wären. Ein Musterbeispiel dafür, wie man beklemmende Spannung allein durch Dialoge und nicht durch hitzige Gefechtsszenen erzeugen kann.
              *****-Sterne.
              In der Schlussszene hat Odo ziemlich versagt, als Marritza hinterrücks abgestochen wurde. Mit Marritzas Tod dürfte Major Kira nun in der Verarbeitung ihrer aufwühlenden Vergangenheit einen Schritt weitergekommen sein.
              Hier könnten in ferner Zukunft bedeutsame Dinge stehen.

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                #82
                Ja, wenn ich an DS9s erste Staffel denke, dann denke ich an den undurchschaubaren Marritza. Für 6 Sterne reicht es leider nicht, denn man hätte mit Marritza einen netten Nebenplot aufbauen können entweder auf Bajor oder noch besser auf Cardassia. An DS9 hat mich irgendwie immer gestört, dass Cardassia der große Feind ist (abgesehen vo Dominion später), aber Cardassia wird kaum behandelt stattdessen immer nur Bajor hier, Bajor da.

                Marritzas Tot mag zwar für die Episode tragisch wirken und macht sie emotionaler, aber serientechnisch denke ich war es dumm Marritza sterben zu lassen. Man hätte ihn vllt auch als Nebencharakter auf DS9 lassen können. Marritza + Garak-Szenen wären sicher eine Bereicherung für die Serie gewesen.

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                  #83
                  Ich denke, zu dieser Episode gibt es nicht viel zu sagen.

                  In einem Wort: Herausragend!!!

                  6 Sterne

                  Kommentar


                    #84
                    Und da haben wir sie, die erste "sehr gute" Folgen in DS9.
                    Die Handlung war sicherlich interessant, aber die schauspielerische Leistung von Harris Yulin als Marritza war einfach hervorragend. Die Darbietung des hasserfüllten Kriegsverbrechers hat Yulin sehr überzeugend gemimt. Keine Action, keine Effekte, aber dafür gut geschriene Dialoge. Obwohl wir als Zuschauer nichts von den Lagern auf Bajor gesehen haben, konnte man sich die ganze Situation bildlich gut vorstellen.
                    Die Folge war sehr ernst, aber Quark hat mit nur einem Satz (ob sie wohl spielen) geschafft, mich zum lachen zu bringen.

                    5*
                    Zuletzt geändert von human8; 16.01.2017, 23:11.

                    Kommentar


                      #85
                      Zitat von philippjay Beitrag anzeigen
                      Ich denke, zu dieser Episode gibt es nicht viel zu sagen.

                      In einem Wort: Herausragend!!!

                      6 Sterne
                      Doch, doch.

                      Wieso hat Kira am Ende eigentlich nicht die Krankenstation gerufen?
                      Republicans hate ducklings!

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                        #86
                        Es gibt nur eines zu sagen. Es war sehr unterhaltsam. Major Kira hat genau richtig gehandelt. Ich gebe 7 Sterne.

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                          #87
                          Eine ernste aber starke Folge, die erstmals den zwar vergangenen aber immer noch in den Köpfen vorhandenen Konflikt zw. Cardassianer und Bajoraner und dessen Brutalität etwas tiefgründiger aufzeigt.

                          Ein paar Kritikpunkte gibt's trotzdem:
                          Eigentlich hätte Kira die Untersuchung nicht leiten dürfen, sie ist viel zu befangen.
                          Kann man im 24. Jh. echt die Idendität von Personen nicht zweifelsfrei feststellen und muss sich auf verschwommene Bilder verlassen?
                          Das Ende... naja. In Wirklichkeit würde so jemand wohl besser geschützt bzw. nicht quer durch die Menschenmenge zu seinem Schiff geleitet. Und wieso ruft keiner den Doktor? Ich dachte eigentlich, die Medizin wäre dort weiter als dass man durch einen Messerstich gleich auf der Stelle stirbt. Das hätte man wohl etwas besser machen können.

                          Trotzdem gute 5 Sterne

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                            #88
                            Eine Top 5 Folge von DS9. Für mich vielleicht die emotionalste mit "What we leave behind". Ich kann mich nur einem Vorposter anschliessen: Herausragend!

                            10 von 10
                            "Unveräußerliche... Menschenrechte … Schon allein das Wort ist rassistisch!"
                            Azetbur

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                              #89
                              Wow was für eine starke Episode! Der emotionale Zusammenbruch von Maritza geht wirklich unter die Haut. Großartiges Kammerspiel zwischen Kira und ihm. Beide Schauspieler machen ihre Sache sehr gut. Der Verlauf mit der doppelten Wendung (erst stellt er sich als Maritza vor. Dann gibt er zu Gul Darhe'el zu sein. Und schließlich ist er doch Maritza) ist spannend und ich als Zuschauer habe ihn zwischendurch wirklich gehasst als er mit den Greueltaten an den Bajoranern geprahlt hat. Die Folge konnte fast nur tragisch enden. So ist die Wirkung umso größer.

                              Meine absolute Lieblingsfolge der ersten Staffel. Meine Bewertung: 6 Sterne!

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                                #90
                                Also diese Folge finde ich auch wie damals 6-sterne wert.

                                In der Folge ist einfach absolut alles stimmig.
                                Und das für die doch recht schwache erste Staffel.
                                dennoch muss ich sagen dass ich Staffel 1 mittlerweile besser finde als beim ersten Ansehen.

                                Diese Folge hat aber etwas was die meisten Folgen in Staffel 1 und 2 nicht haben, eine perfekte Balance. Jeder Satz sitzt perfekt, jedes mienenspiel trifft die Dinge auf den Punkt.

                                Die Tragik die hier inszeniert wird ist einfach hoch dramatisch. Und das ist Star Trek vom feinsten...

                                scotty stream me up ;)
                                das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
                                aber leider entschieden zu real

                                Kommentar

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