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    #46
    Ich empfinde das Zurschaustellen der leeren Patronen als militaristisch, zumindest als albern wie schon andere vor mir. Das hätte nicht sein müssen.

    Sisko hält sich ja nicht nur auf DS9 auf, sondern ist häufig unterwegs (Maquis-Jagd, "Kinder der Zeit", "Das Schiff" und so weiter).

    Selbst auf DS9 sitzt er nicht nur hinter dem Schreibtisch, sondern handelt, wenn etwa Gefahr droht. Sisko ist hier kein Adjudant, sondern trifft eigenverantwortlich Entscheidungen.

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      #47
      Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
      Ich empfinde das Zurschaustellen der leeren Patronen als militaristisch, zumindest als albern wie schon andere vor mir. Das hätte nicht sein müssen.
      Ich find das vollkommen in Ordnung. Soziale Gruppen, ganz besonders Militäreinheiten die in einem totalen Krieg kämpfen und nicht wissen ob sie den nächsten Tag überleben, brauchen solche Zeremonien um den Zusammenhalt und die Kampfmoral hoch zu halten. Die Zeremonie zeigt deutlich das sie in einem harten Krieg kämpfen um den es um nichts anderes als die Existenz der Föderation geht und nur durch den Zusammenhalt können sie dem feind widerstehen.
      Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
      Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
      [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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        #48
        Zitat von hismoom Beitrag anzeigen
        Sisko hält sich ja nicht nur auf DS9 auf, sondern ist häufig unterwegs (Maquis-Jagd, "Kinder der Zeit", "Das Schiff" und so weiter).

        Selbst auf DS9 sitzt er nicht nur hinter dem Schreibtisch, sondern handelt, wenn etwa Gefahr droht. Sisko ist hier kein Adjudant, sondern trifft eigenverantwortlich Entscheidungen.
        Wir sehen pro Jahr in etwa nur 1-2 Monate des Lebens der Crew zu sehen. 26 Episoden, davon gehen wohl einige über mehrere Tage, andere wiederum behandeln z.B. Quark und Ferengina, während Sisko auf DS:9 dem Alltagsgeschäft nachgeht.
        Und selbst in den Episoden sieht man immer nur kurze Sequenzen, dazwischen liegen wohl meist mehrere Stunden langweilige Schreibtischarbeit.
        Marquisjagd und Einsätze im Deltaquadranten sind ganz klare Ausnahmen und sicherlich eine willkommene Abwechslung.

        Was die Zeremonie angeht: Die herrliche TNG Zeit in der Picard sein Flaggschiff zusammenschießen lässt und dann noch selbstsicher seine Diplomatie-Nummer durchzieht und immer damit gewinnt sind vorbei. Die Föderation steht am Abgrund. Es heißt im wahrsten Sinne des Wortes Kampf bis zur letzten Patrone oder untergehen. Es ist einfach nur verständlich, dass die Crew stolz auf ihre Leistungen ist und sich mit diesen Aktionen motiviert, obwohl es sehr schlecht aussieht.

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          #49
          Sisko bekommt eine Beförderung, die ihm nicht schmeckt: Er muss nicht mehr an die Front, sondern wird Berater des Admirals. Auf DS9 taucht die Gründerin auf, die im Alpha-Quadranten eingesperrt ist und manipuliert Odo. Dabei ist es für mich nicht wirklich eindeutig, welcher dieser beiden A- und B-Strang sein soll. Auch die Geschehnisse auf DS9, die vielleicht zeitlich etwas mehr Platz einnehmen, sind nicht so gradlinig, wie sie früher einmal gewesen wären. Im Klartext: DS9 probiert hier an einer angemessenen Stelle das aus, was viele Serien heutiger Tage von Anfang an wollen, ohne dass es für mich dort hingehörte.

          Auch ansonsten ist auch diese Folge, die auf dem ersten Blick eher unspektakulär daherkommt, eine Weiterentwicklung. Erst STXII hat neulich die Frage aufgestellt, was die Föderation denn ist: ein Erkundungstrupp oder ein Haufen Militärs? Es ist schon sehr grotesk, wenn sich die Leute im JJA-Trek über die Action-Wir-wollen-nur-Kampf-Mentalität beschweren, die Kirk und Spock zugegebenermaßen gegen Nero auch verspüren, und DS9 zeitgleich häufig als die beste ST-Serie überhaupt gehandelt wird. Aber hey, auch seinerzeit hat das Torpedo-Ritual, das wir hier am Anfang und am Ende der Folge sehen, für Furore gesorgt:

          Man könnte jetzt Seiten über Seiten darüber schreiben, warum diese Folge die Bewertung des neuen JJA-Treks eigentlich ad absurdum führt, aber da ich im einzelnen auch nicht entscheiden möchte, was die Kritiker des neuen STAR TREK auch schon am alten kritisiert haben, belasse ich es mal dabei. Fehlender Pazifismus, wenn die Erde auf dem Spiel steht, müsste dann aber konsequenterweise bei beiden entweder akzeptiert oder kritisiert werden (zumindest abseits der jeweiligen Darstellung – okay, Schlupflöcher gibt es immer).

          Auch ansonsten hat diese Folge einiges zu bieten, was das alte (um nicht zu sagen „originale“) ST-Universum bereichert: Inklusive bezüglich der Wechselbälger erhalten wir neue Details, insbesondere darüber, warum sie so sind wie sie sind. Wie schnell das Paradies der Verbindung zu einer Scheiß-egal-Einstellung gegenüber den „Sündhaften“ führt, wird hier an Odo deutlich gezeigt und ist als Motivation der Wechselbälger einfach mal was anderes.

          Insbesondere im Gedächtnis geblieben ist die Erklärung, was passiert, wenn ein einzelner Wechselbalg aus der Verbindung austritt bzw. in sie eintritt: Der Tropfen wird zum Ozean, der Ozean wird zum Tropfen. Diese metaphorische Beschreibung ist ein geschickter Schachzug der Autoren: Bei der Darstellung eines solch unerklärlichen Systems wird es auch passieren, dass die Autoren es selbst nicht so ganz verstehen können. Anders als bei den Propheten, wo man sich mit den technischen Ausdrücken (Interlinearität etc.) aber selbst ein Bein gestellt hat, da diese an und für sich sehr verständlich sind, versuchen die Autoren hier glücklicherweise eben nicht, es rational zu erklären, sondern mehr, eine Art emotionale Stimmung aufzubauen, was es bedeutet, ein Wechselbalg zu sein – und das gelingt nicht zuletzt dank Rene Auberjonois wieder hervorragend. (Ich neige mittlerweile dazu, ihn als den besten Darsteller des Main Casts anzusehen.)

          Ein wenig musste ich schon nachdenken, wo der Unterschied zum Kollektiv der Borg ist, aber es ist eben genau diese fehlende technische Seite, bzw. die fehlende emotionale Seite des Borg-Kollektivs. Die Wechselbälger sind nicht ein Verstand, bilden kein gemeinsames denkendes Hirn, sondern sind vielmehr eine Gemeinschaft im engsten Sinne, den man sich vorstellen kann.

          SPOILER Das wird auch daran deutlich, dass ein Individuum innerhalb dieser Gemeinschaft die anderen auch überzeugen kann, während das Individuum im Borg-Kollektiv so etwas nur in seltensten Fällen, beispielsweise Hugh, schafft. Odo aber kann die restliche Gemeinschaft davon überzeugen, den Krieg gegen den Alpha-Quadranten zu beenden. Schön finde ich, dass man bereits hier im Sechsteiler eben diese Möglichkeit anspricht aber zeigt, dass Odo noch zu unerfahren ist, um einen solchen Einfluss auszuüben.

          Eigentlich ist diese Folge abseits gewisser Informationen recht unspektakulär. Es ist eine Folge wie all diejenigen, mit denen Serien heutzutage direkt einsteigen. Aber hier ist sie viel geschickter platziert, sie ist da, um den ersten großen Mehrteiler in DS9 mit zu formen und dieses Ziel wird glänzend erreicht. Da ich es in der heutigen Serienlandschaft extrem zu schätzen gelernt habe, Folgen wie diese an PASSENDEN Stellen einzubauen, gebe ich auch immer wieder gerne

          6 Sterne

          die diese Folge vor allem für das bekommt, was sie innerhalb der Serie bedeutet: die ersten Tappser in jene Richtung, die man heute „Serial“ nennt. Und von diesem Tapser sollten sich heutige Serials mal ein paar Scheiben abschneiden.

          Als die Gründerin erzählt, die Formwandler seien einstmals auch Solids gewesen, regt das bezüglich der Folge „Das fehlende Fragment“ meine Fantasie an. Wir erinnern uns: In jener TNG-Folge entdeckt Picard die Aufzeichnungen eines Volkes, welches vor Äonen von Jahren das humanoide Leben im Universum „gesät“ hat. Die Frau, die in dieser Aufzeichnung gezeigt wird, wird von jener Schauspielerin dargestellt, die wir in dieser Folge als Gründerin sehen: Salome Jens. Auch das Makeup ist auffällig ähnlich. Es wäre schon bittere Ironie gewesen (und darum ein sehr interessanter Schachzug) wenn eben jenes Ahnenvolk irgendwann einmal zu den Wechselbälgern geworden wäre. Leider existiert diese Idee so nur in meiner Fantasie.

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            #50
            * * * *

            Diese Episode pendelt wieder auf höheres Niveau zurück. Es gibt einen mitreißenden Clifhanger zur Folgefolge; Odo gefällt mir besonders gut als überheblicher Wechselbalg.
            Wie er einfach nur dasteht und der tobenden Kira gelassen Bescheid gibt, dass sie es eh nicht verstehe, wenn er die große Verbindung als einzig bedeutsames Erlebnis bezeichnet, ist großartig; und sie begreift - eine tiefe Kluft trennt sie nunmehr.

            Ein weiteres Highlight war, wie der von mir nie gemochte Rom zappelnd den Kardassianern in die Hände fällt. Ich gönne Damar den Erfolg mehr als ihm.

            Schließlich ist es ergreifend, wie Sisko und Dax ihre "Truppe" führen, wie Admiral Ross Fünfe gerade sein lässt und den Spass schmunzelnd mitträgt. Schade nur, dass der Phalanxeinsatz gar nicht zu sehen war.

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              #51
              Zitat von Deflektor Beitrag anzeigen
              Schade nur, dass der Phalanxeinsatz gar nicht zu sehen war.
              Und deswegen gleich 2 Punkte Abzug?

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                #52
                Und deswegen gleich 2 Punkte Abzug?
                Nein, dafür gibt es keinen Punkt Abzug; wenn man begänne, Punkte abzuziehen für Dinge, die man nicht sieht, wären Bewertungen völlige Willkür.

                Andererseits kann man durchaus Dinge in eine Bewertung einfließen lassen, die man gesehen und abgewogen hat, aber nur nicht erwähnt. Ansonsten wären mir die Kommentare irgendwann zu lang.

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                  #53
                  Ja, das dachte ich mir bereits. Ich finde es nur immer merkwürdig, wenn man Rezensionen liest, in denen eigentlich nichts Negatives vorkommt, die dann aber dennoch nicht die Höchstpunktzahl geben, ohne dass das wenigstens mit "Alles war gut, aber andere Folgen machen es auch noch besser" dabeisteht (das kann aber im Idealfall, außer wenn es wirklich eine reine Gefühlssache ist, auch weiter ausgeführt werden). Ich bin da einfach neugierig.

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                    #54
                    Wie kam die Gründerin eigentlich in den Alpha-Quadranten, wenn das Wurmloch vermint ist?

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                      #55
                      Zitat von m4ri0 Beitrag anzeigen
                      Wie kam die Gründerin eigentlich in den Alpha-Quadranten, wenn das Wurmloch vermint ist?
                      Genauso wie die Vorta und die Jem'Hadar. Die sind mit Schiffen durch das Wurmloch geflogen, bevor es vermint war.

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                        #56
                        Hm, es wird viel erzählt; mehrere Handlungsstränge, was auch sehr reizvoll ist.
                        Aber irgendwie so ganz die große Begeisterung löst die Folge nicht aus.

                        Siskos nicht-loslassen-können in Hinsicht auf die Defiant und die Besatzung ist zwar rührend; aber es ist auch grob verantwortungslos, wenn er sich die Nacht um die Ohren schlägt und riskiert, seinen Job zu verlieren, nur weil er... nun ja, Dax nicht die Defiant anvertrauen mag.

                        Wie Odo peu a peu abdriftet, ist sehr gelungen dargestellt, mag man am Anfang doch nicht so recht dran glauben. Aber Schicht für Schicht, immer weiter wird er eingelullt und "wechselt" die Seite.

                        Die Sache mit der Phaserkanone ist mir persönlich nicht so sehr ein Dorn im Auge; aber es stimmt schon, eigentlich ist es recht martialisch und würde sicher besser auf einen klingonischen Bird of Prey passen.


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                        4 Sterne

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                          #57
                          Diesmal waren die Ereignisse auf der Station interessanter, als die der verbliebenen Crew. Damar mochte ich schon immer, und auch diesmal war er mit seiner Art eine Bereicherung für die Folge.
                          Der Zwischenfall zwischen den Cardassianern und dem Jem Hadar vor dem Intro war gut gemacht. Beide Fraktionen würden sich sicherlich gerne an die Gurgel gehen, wenn es ihre Vorgesetzten nicht verbieten würden.
                          Die Sache mit den leeren Phaserkanone hat mir auch gefallen. Es herrscht schliesslich Krieg und die Förderation ist am verlieren, da sind solche kleinen Rituale vielleicht nötig, um die Crew bei Laune zu halten. Je mehr verschossene Kanonen, desto grösser die Verluste bei dem Feind. So ist es nun mal.
                          Ich würde gerne mal wieder die Defiant in Action sehen. Ich denke mal, dass die Macher sich dies aber für dir Rückeroberung aufgehoben haben. Trotzdem Schade, da der Krieg in vollem Gange ist, aber wir nicht viel davon zu sehen bekommen.

                          Für die nötige Portion Spannung war Rom's Mission verantwortlich.
                          Sollte Rom nicht als Spion für die Förderation arbeiten ? Er hat dies selbst gesagt, aber bislang haben wir nichts davon gesehen. Er ist im Widerstand, aber dieser entstand eher rein zufällig und war auch nicht geplant.

                          Odo hat sich in der Zwischenzeit mit der Gründerin angefreundet. Bin jetzt nicht sicher, ob er genau weiss was er tut, oder halt irgendwie korrumpiert wurde.
                          Er hätte es aber wissen sollen, dass so etwas geschehen kann.
                          Da ja die Gründerin mit in Quartier war, als Kira sich über Odo beschwert hat, sollte sie jetzt wissen, dass Kira was mit der Sabotage zu tun hat. Eigentlich sollte Kira zusammen mit Rom in der nächsten Folge in der Zelle sitzen.

                          4*

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