[076]"Der hippokratische Eid"/"The Hippocratic Oath" - SciFi-Forum

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[076]"Der hippokratische Eid"/"The Hippocratic Oath"

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    #46
    Eine sehr gute Folge
    Bis zum Ende spannend. Eine interessante Zwickmühle in der sich Bashir befindet. Die Konflikte zwischen Bashir und O'Brien finde ich gut gemacht.

    gebe 4 Sterne
    I don't need Drugs.
    Just give me Music...

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      #47
      ich hätte auch geholfen. nicht nur wegen dem hippokratischen eid, sondern acuh weil es nichts gebracht hätte. o´brien und bashir sind menschen. menschen müssen aufwachsen, lernen und zudem erstmal ihre bestimmung finden - durch liberale werte haben sie das recht zu entscheiden, ob sie zum militär gehen oder nicht. jem hadar sind lediglich herangezüchtete soldaten. also um es mal statistisch auszudrücken ist das organische material von o´brien und bashir wertvoller, als das von vielen jem hadar. also wäre ein "ich helfe dem feind nicht, weil dann mehr jem hadar sterben als menschen" eher unsinnig, als sinnig.

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        #48
        Ich hätte nicht geholfen.Wir reden hier von Jem Haddar und nicht von Menschen oder anderen Rassen.Die Jem Haddar werden gezüchtet und für den Kampf konditioniert.
        Menschen und andere Rassen müßen mühsam alles über Jahre lernen,während die Jem Haddar genetisch schon haben!
        Gar klar für Miles und gegen Julien!
        Bestenfalls hätten sie die toten Jem Haddar mitnehmen sollen,dann wäre der Föderation vielleicht noch geholfen gewesen um mal zusehen wo die Stärken und Schwächen bei ihnen liegen!

        Darauf 4 Sterne!!!!
        Betrüge nie einen Klingonen,es sei denn,sie sind sicher,daß sie niemand erwischt! 192.Erwerbsregel
        Jadzia Anna,geboren am 31.12.2008,die Flecken wachsen...

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          #49
          Jem Hadar sind empfindungsfähige, intelligente Lebewesen die auf abstoßende Art und Weise von den Gründern als Kanonenfutter mißbraucht werden. Dass Julien nicht willens ist sie einfach an White-Entzug sterben zu lassen kann ich voll und ganz nachvollziehen.

          Goran'Agar ist ein schönes Gegenbeispiel zu dem jungen Jem'Hadar in "Der Ausgesetzte". Er ist eben nicht einfach eine reine Tötungsmaschine. Sehr bewegt hat mich die Szene in der er Julien erzählt, es sei ihm bewußt, dass seine Götter nicht nach dem Tod auf ihn warten werden.

          Tragisch als klar wird, dass es keinen Weg gibt die anderen Jem'Hadar von ihrer Sucht zu befreien und noch schlimmer, dass diese das gar nicht für wünschenswert halten.

          O'Briens erzwungene Rettung mag hart wirken, rettet Julien aber das Leben.


          Sehr bedrückende Folge mit einer zu vernachlässigenden B-Handlung.

          5 Sterne

          *****
          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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            #50
            Ich würde auch sagen, diese Folge zeigt einmal mehr, dass die Jem Hadar nicht nur einfaches Kanonenfutter sind, sondern auch über das Geschehene reflektieren, sich Gedanken über die Zukunft machen, Emotionen zeigen, zumindest im Ansatz und auch zu höherem als nur töten fähig sind. Sie sind sogar bereit, sich einzugestehen, einen Feind nicht besiegen zu können. Ich denke da an den Jem Hadar, der am Ende als letzer gegen Worf auf dem Gefängnisasteroiden kämpfte und zugab, dass man ihn nicht besiegen könne, weil er niemals aufgeben würde, was Worf ja auch nicht tat. Der Anführer hatte durch seine körpereigenen Abwehrkräfte einen Weg gefunden, sich von der Droge zu befreien. Und schon wird er ein anderer "Mensch", während die Anderen unter ihren Entzugserscheinungen leiden. Bashir hat hier wirklich eine schwierige Wahl zu treffen. Und O´Brian, hier die Stimme des Soldaten, hat ihm immer wieder klar machen wollen, dass es falsch sei, denn wenn sie erstmal geheilt werden würden, wären die beiden nur noch Freiwild.

            Allein schon für die Story gebe ich 5 Sterne

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              #51
              Die Folge hatte teilweise gute Momente, teilweise extreme Längen...
              Irgendwie waren mir auf die Figuren zu starr... Beshier, der unbedingt helfen wollte, O`Brian, der auf Wiederstand setzte...
              Und am Ende reden sie über Dart und in ein paar Tagen ist wieder alles gut...

              Schön, wie Worf sich mit Odo auseinandersetzt...und wie Odo Worf auflaufen lässt...
              "Diese Prozedur wird nicht empfohlen..."

              "... wo nie ein Hund zuvor gewesen ist" *Cpt. Archer*

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                #52
                Ich bin doch ziemlich überrascht, dass sich die Sternenflotte wieder traut mit einem Shuttle in den Gamma-Quadranten zu fliegen, - ist das nicht ziemlich unangebracht?
                Nunja, ist halt dumm wenn man für seine Story mal wieder einen Shuttleabsturz braucht (ist hier so ähnlich wie bei "Voyager", wo der Crew eigentlich nach ca. zwei Staffeln die Shuttles hätten ausgehen müssen).

                O'Brien und Bashir sind wie immer ein gutes Team und haben eines von den typisch lustigen Shuttle-Gesprächen.
                Also ich muß schon sagen, sich eine Werkstatt im Schlafzimmer einzurichten ist schon etwas.....naja "speziell".
                ...Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass Miles die Werkstatt tatsächlich benutzen würde, während Keiko da ist...
                O'Brien hat an diesem Tag wirklich seine komische Tour und wünscht sich doch tatsächlich, dass Keiko ein bißchen wie ein Mann wäre (und imo war das schon die Rettung und er wollte zuvor wie Bashir sagen).
                Ich kann da Bashirs befremdete Reaktion gut nachvollziehen, - auch wenn Keiko manchmal echt nervig sein kann, ist der Wunsch, dass sie (wie) ein Mann wäre imo nicht wünschenswert.

                Es kommt zum unvermeidlichen Shuttelabsturz (der ordentlich inszeniert war) und dann trifft man auf der Planetenoberfläche auf Jem'Hadar (wirkte cool, wie sie aus dem Dschungel kamen und sich enttarnten).

                Der Anführer der Jem'Hadar Goran'Agar unterteilt O'Brien und Bashir erstmal in vor- und nachrangige Ziele und war drauf und dran O'Brien zu töten. Schon diese erste Szene ist imo bei der Beurteilung von Goran von entscheidender Bedeutung: Es spricht für ihn, dass er O'Brien leben läßt, aber der eigentliche Entschluß war nicht durch Mitleid oder ähnlichem motiviert sondern rein vom Zweck diktiert; ich habe keine Zweifel daran, dass es beiden schlecht ergangen wäre, wenn Bashir nicht "zufällig" Arzt gewesen wäre.

                Von den Höhlen, die diesmal besonders langweilig ausgeleuchtet waren, hat man glücklicherweise nicht allzuviel gesehen, der Dschungel und das kleine Freiluft-Labor von Bashir wirkten aber gut.

                Ich fand es sehr interessant, dass Goran'Agar ohne das White auskommen konnte und mit einer Gruppe Jem'Hadar das Dominion verlassen wollte.
                Leider (oder auch glücklicherweise) kommt nicht heraus, wieso Goran kein White brauchte. Ein Entzug kommt für mich nicht in Frage, da die Jem'Jadar ohne die Droge wohl wirklich sterben werden, der Planet hatte anscheinend auch nicht die heilenden Kräfte die Goran'Agar ihm zugeschrieben hat (andererseits hat Julian ja am Ende behauptet, dass er etwas gefunden hätte), also ist es wohl am wahrscheinlichsten, dass bei Goran wirklich eine genetische Mutation vorliegt und er nie vom White abhängig war. In diesem Fall ließe sich jedoch all das was er sagt und tut auch nicht einfach so auf die anderen Jem'Hadar beziehen. Wenn man ihm eine Wandlung und Entwicklungsfähigkeit zugestehen will, so ist vielleicht ausschließlich er dazu in der Lage, während die anderen Jem'Hadar immer Killer bleiben würden.
                Btw. frage ich mich, was Goran in den Jahren seit seines Unfalls eigentlich getan hat. Er kann ja schlecht ins Dominion zurückgekehrt sein, - seinen Zustand hätten imo weder Vorta noch Gründer lustig gefunden.

                Der zweigeteilte Dialog mit der Lüge von Goran'Agar hinsichtlich des White-Vorrats ist leider etwas verunglückt, da Goran Bashir zweimal darüber aufklärt, dass er nur 5 Tage Zeit hat eine Lösung für das "Drogen"problem der Jem'Hadar zu finden. Seiner Truppe hat er offenbar mitgeteilt, dass sie noch für 27 Tage White hätten, weshalb sie ihn nach 5 Tagen töten werden, weil er sie hintergangen hat. Der Dialog würde imo am meisten Sinn ergeben, wenn er auch Bashir zuerst die 27 Tage genannt hätte und sich dann im zweiten Teil verbessern würde. Oder er müsste im zweiten Teil stärker herausstellen, dass er seine Truppe angelogen hat, anstatt so belehrend auf Bashir einzureden.

                Es war klar und verständlich, dass O'Brien versuchen wollte zu fliehen und Bashir hat beim ersten Versuch wunderbar mitgespielt und wunderschön seine arrogante Art heraushängen lassen:
                Bashir: "Gute Arbeit Chief, vielleicht wird aus ihnen ja doch noch ein guter Offizier."

                Als der Jem'Hadar dann den Fluchtversuch von O'Brien verhindert und ihn daraufhin würgt, gehört das zu den bisher erschreckendsten Auftritten eines Jem'Hadar: Absolut gefühllos und der Erste konnte ihn zunächst noch nichtmal stoppen.

                Die Absicht des verletzten Jem'Hadar sich zu opfern, damit die anderen Jem'Hadar mehr White haben war recht interessant und diese Ansicht hatte auch durchaus etwas für sich. Ebenso interessant ist es natürlich, dass Gora'Agar dies anders sieht.

                Die spätere Unterhaltung zwischen Goran'Agar und Bashir war auch interessant. Dankenswerterweise wurde auch nochmal der Vorfall mit den Jem'Hadar-Jungen vom Beginn der dritten Staffel erwähnt. Dass Goran'Agar noch nie einen Gründer gesehen hat, finde ich jetzt nicht so überraschend; ich nehme an, dass Bashir auch noch nie dem Föderationspräsidenten die Hand geschüttelt hat und viele klingonische Krieger werden sicherlich auch nie den Kanzler begegnet sein und da die Gründer sicherlich nicht viel Wert auf Öffentlichkeitsarbeit und Medien legen, fällt dieser etwas distanziertere Weg auch weg.
                Wirklich beeindruckend war die Aussage, dass die Gründer für die Jem'Hadar die Götter wären, aber nie zu ihnen sprechen und nach dem Tod nicht auf sie warten würden, - schon traurig, irgendwie.
                Außerdem wird eingeführt, dass die Jem'Hadar die Vorta nicht gerade mögen und im Einzelfall durchaus sogar hassen, weil sie sie mit der White-Droge kontrollieren.

                Im Verlauf der weiteren Folge kann ich sowohl die Position von Miles als auch die von Julian durchaus verstehen und imo ist es gerade die Stärke dieser Folge, dass sie keine Stellung bezieht und dem Zuschauer eine bestimmte Moral aufdiktiert; stattdessen kann der Zuschauer noch lange über die aufgeworfenen Fragen nachdenken.
                Wie gesagt verstehe ich sowohl die Position von Miles als auch die von Julian, aber ich kann mich mit keinen der beiden wirklich identifizieren. Miles war mir von Anfang an zu verbohrt und zu sehr in der Opposition und Julian steigert sich zu sehr in die Aufgabe hinein und hat imo den Punkt verpaßt an dem er sich hätte eingestehen müssen, dass er verloren hat.

                Besonders bin ich für Miles' Argument dankbar, dass es für die Galaxie möglicherweise besser ist, dass die Jem'Hadar vom Dominion an der kurzen Leine gehalten werden ,da sie ansonsten möglicherweise plündernd und mordend durch die Gegend ziehen würden. Für mich ist dies der stärkste Grund den Jem'Hadar nicht zu helfen: Man sollte nicht zu leichtfertig davon ausgehen, dass es gut ist, wenn sich die Jem'Hadar vom Dominion trennen, obwohl man die Folgen einer solchen Handlung überhaupt nicht überblicken kann. Bashir hat sicherlich recht damit, dass die Jem'Hadar als Sklaven gehalten werden und zumindest theoretisch ein Recht auf ihre Freiheit hätten, aber darf man ihnen deswegen gestatten diese Freiheit möglicherweise dazu zu benutzen unzählige andere Lebewesen in ihrer Freiheit zu beschränken und möglicherweise umzubringen?

                Das ist imo auch ein ganz starker Kontra-Punkt:
                Nichts von dem was Goran'Agar sagt oder tut, überzeugt mich wirklich, dass er nicht morgen wieder loszieht um andere Lebewesen umzubringen.
                Die Tatsache, dass er charismatisch ist, sich gut mit Bashir unterhalten kann und von Göttern philosophiert, ist noch kein Beweis, dass er ein wirklich guter "Mensch" ist.

                Bei der ganzen Diskussion muß ich mich einfach fragen, was sich Bashir eigentlich genau vorstellt, wenn er von den entwicklungsfähigen Jem'Hadar spricht:
                Glaubt er an Jem'Hadar, die Farmer werden, Reisebüros eröffnen oder an der Universität Literatur studieren?

                Vorm Fernseher kann man über derartiges sogar noch nachdenken, aber wenn ich mit einer handvoll dieser Typen auf einen Planeten festsitzen würrde und ständig Angst haben müsste, dass sie mir den Kopf abreißen, würde ich diesen gedanklichen Schritt nicht gehen.

                O'Brien überzeugt mal wieder als fähiger Soldat, als er seinen "Besuch" beim Shuttle dazu nutzt seinen Wächter abzuschütteln und den "Kampf" aufzunehmen. Stark fand ich auch, dass sich O'Brien und der Jem'Hadar vorher so gut verstanden haben.

                Dass die Jem'Hadar dann schließlich gegen Goran'Agar gemeutert haben und die in Aussicht gestellte Heilung überhaupt nicht mehr als erstrebenswert erachtet hatten, war ein trauriger Moment (und gleichzeitig der Moment, wo Julian sich sein Scheitern hätte eingestehen müssen) und man hat Goran'Agar imo sogar angesehen, wie sehr ihn die Aussage seines Untergebenen getroffen hat.

                In diesem Moment wirkt die Beziehung zwischen Goran'Agar und Bashir fast schon freundschaftlich: Goran'Agar macht sich auf den Weg um O'Brien vor den anderen Jem'Hadar zu schützen und verzichtet darauf Bashir zu bewachen, Bashir gibt ihm dafür sein Wort nicht zu fliehen.

                Nach kurzer Zeit gelingt es dann O'Brien sich bis zu Bashir durchzuschlagen um ihn abzuholen. Dass O'Brien das Experiment von Bashir zerstört hat, kann ich gut verstehen, da er nur so Bashir retten konnte und die Lage zu diesem Zeitpunkt ohnehin schon hoffnungslos war.

                Das Goran'Agar Bashir und O'Brien entkommen läßt, war etwas womit man nicht unbedingt gerechnet hätte. Sicherlich hätte auch ein Mensch den beim Shuttle wartenden Jem'Hadar erschießen können, aber bei Goran'Agar ist es doch irgendwie bezeichnend, dass er hier nun wieder tötet und auch die anderen Jem'Hadar noch töten will um ihnen die Qualen eines langsamen Todes zu ersparen.

                Von O'Brien verlangt er, dass er Bashir dieses Verhalten erklärt, während er selbst im Dschungel verschwindet. Die Erklärung ist, dass Goran'Agar letztlich doch ein Soldat ist und kein Philosoph oder sonst was und zumindest im Falle eines genetisch erstellten Soldaten bedeutet dies wohl, dass er im Zweifelsfall töten wird (wobei es natürlich in O’Briens Erklärung darum geht, dass der Anführer seine Truppe nicht zurücklassen kann).
                Da es möglich ist, das Goran'Agar all sein Männer erwischt hat und die Sache überlebt hat (da er ja nicht vom White abhängig war), wäre es interessant gewesen zu erfahren, was aus ihm geworden ist.

                Für Bashir und O'Brien gibt es dann ein nachdenkliches Ende; ihre Beziehung ist spürbar belastet. O'Brien verlangt von Bashir wenigstens zu verstehen, dass er nur gehandelt hat um sein Leben zu retten. Bashir reagiert mit einer gewissen Bitterkeit und das wöchentliche Dartspiel wird ausfallen.
                Ein solches Ende bei der die Freundschaft zweier Hauptcharaktere belastet ist und es nur einen kleinen Hoffnungsschimmer ("vielleicht in ein paar Tagen") gibt, kommt bei "Star Trek" nicht so häufig vor. Das Ende ist für mich also ein großer Pluspunkt.

                Zur Nebenhandlung:

                Tja, Worf kann die Sicherheitsarbeit eben nicht lassen...wie er im Quarks sitzt und immer zwischen dem Steckbrief und der Person an der Bar hin und her wechselt, ist herrlich.
                Worfs finsteren Gesichtsausdruck sehe ich immer gerne, - imo konnte er sich gar nicht so recht entscheiden ob er nun von Quark oder Kira mehr angenervt sein sollte. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass er unbedingt wollte, dass Kira sich zu ihm setzt, auch wenn er dann recht freundlich mit ihr spricht.
                Worfs abwertendes "Der Ferengi Barmann" als Bezeichnung für Quark hat mir auch gefallen.

                Worf mischt sich schon ziemlich stark in Odos Arbeit ein, als er den Umgang mit Quark bei Sisko zu Sprache bringt, aber Odo hat erstaunlich souverän reagiert.
                Auch wenn es schwierig sein mag sich das Sicherheitsdenken abzugewöhnen, läßt Sisko Worf hier imo zuviel Raum. Ich finde, dass schon etwas dagegen einzuwenden ist, dass Worf "gewissen" Dingen auf der Station nachgeht: Es ist einfach nicht seine Aufgabe und wozu es führen kann, hat man dann ja im Verlauf der Folge gesehen.

                Nebenbei wird auch die Situation mit den Klingonen angesprochen. Gowron hat die Kämpfe im cardassianischen Gebiet offenbar als Sieg dargestellt und jetzt nehmen die Klingonen beständig einzelne schwache System an ihren Grenzen ein (was übrigens zu einer Schwächung der Grenze führen dürfte, da diese schwachen Systeme ja erst aufwendig mit Verteidigungsanlagen ausgestattet werden müssen, nachdem sie erobert wurden).

                Nach der Besprechung mischt sich Worf wieder in die Arbeit von Odo ein und gibt ihm Informationen, die er ermittelt hat. Worf stört damit zwar nicht die Ermittlungen, aber dennoch ist die dankbare Reaktion von Odo doch ziemlich untypisch für ihn. Erst als Worf sich dann darüber beschwert hat, dass Odo den Schmuggler noch nicht verhaftet hat, wird Odo dann unfreundlicher.

                Witzigerweise geht es hier um die Auseinandersetzung zweier Sicherheitschefs, die ich als Charaktere sehr gerne mag und die ihre ganz besonderen Stärken haben, die aber auf dem Gebiet der Sicherheit leider beide nicht unbedingt fähig sind: Worf konnte oft die Sicherheit auf der Enterprise nicht gewährleisten und Odo könnte mit seinen Methoden zwar in jedem Überwachungsstaat der Galaxie anfangen, aber auch er hat sich bereits viele böse Pannen erlaubt (z.B. wenn er einen Cardassianer, der als Massenmörder gilt, ohne nennenswerte Sicherheitsvorkehrungen übers Promenadendeck führt).

                Wie Worf dann in das Geschäft von Quark und dem Schmuggler hineingeplatzt ist, war gut, - herrlich wie Worf gekuckt hat, als sich die Latinum-Tasche in Odo verwandelt hat.
                Der Plan von Odo hat sich wirklich gut angehört und offenbar hat Quark ihn hier bei seinen Ermittlungen unterstützt, - also mal wieder ein guter Grund Quark nicht ins Gefängnis zu stecken und immer so schlecht über ihn zu reden.

                Es sprach imo für Odo, dass er Worfs unrühmliche Rolle bei den Ermittlungsarbeiten nicht in seinen Bericht erwähnt hat, aber für Worf war es natürlich Ehrensache, dass er sich selbst bei Sisko meldet und natürlich wußte Sisko auch so schon von dem Vorfall. Wie Sisko an seiner Uhr gearbeitet hat und Worf herangewinkt hat, sah btw. cool aus.

                Siskos Aussage, dass es auf DS9 eben viele Schattierungen und nicht nur klare Freunde und Feinde gibt, war sicherlich auch eine versteckte Werbung für die Serie an sich (das Ganze erinnert btw. an "Niemand ist hier, was er zu sein scheint." von "Babylon 5").

                Fazit:
                Die besondere Stärke der Folge besteht darin, dass sie einem keine Position aufzwingt und man lange darüber nachdenken kann. Ich komme zwar tendenziell zu der Ansicht, dass es zu riskant ist den Jem'Hadar zu erlauben sich vom Dominion zu lösen, aber auch Bashirs Anliegen ist dennoch im Grundsatz verständlich. Außerdem hat die Folge auf beeindruckende Weise die Freundschaft von O'Brien und Bashir belastet und auch das Ende war stark, da hier diese Schwierigkeiten nicht einfach weggewischt wurden. Goran'Agar war ein interessanter Nebencharakter.
                Die Nebenhandlung um Worf und Odo war zwar nichts besonderes aber doch ok und hat schön beschrieben welche Schwierigkeiten Worf damit hat sich an das Leben auf der Station zu gewöhnen.
                Im Verhältnis zu den ersten beiden Folgen der Staffel gibt diese Episode etwas nach, aber es sind doch überzeugende 5 Sterne.

                ** ***

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                  #53
                  Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Jem'Hadar in Wirklichkeit entgegen des eigentlichen Eindrucks die intelligenteren der Dominion Klone sind und eigentlich auch mehr von menschlichen Gedankengängen/Gefühlen verstehen als die auf sympathisch, (vorgegaukeltem) Mitgefühl getrimmten Vorta, aber in ihrer Programmierung unabwendlich gefangen sind. Dieser Anführer dürfte einer von drei, oder vier sein, die man in der Serie sieht, der Gedanken und Gefühle hegt, die über seine eigentliche Aufgabe hinaus gehen.

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                    #54
                    Zitat von John Sheridan Beitrag anzeigen
                    Die besondere Stärke der Folge besteht darin, dass sie einem keine Position aufzwingt und man lange darüber nachdenken kann. Ich komme zwar tendenziell zu der Ansicht, dass es zu riskant ist den Jem'Hadar zu erlauben sich vom Dominion zu lösen, aber auch Bashirs Anliegen ist dennoch im Grundsatz verständlich. Außerdem hat die Folge auf beeindruckende Weise die Freundschaft von O'Brien und Bashir belastet und auch das Ende war stark, da hier diese Schwierigkeiten nicht einfach weggewischt wurden. Goran'Agar war ein interessanter Nebencharakter.
                    Genau meine Gedanken!

                    Die Folge hat meine Erwartungen sogar übertroffen, so gut hatte ich sie nicht in Erinnerung. Besonders positiv eben, dass hier mal darauf verzichtet wird, die moralische Keule auszupacken, sondern einfach eine komplexe Situation dargestellt wird und der Zuschauer selbst abwägen muss. Julians Standpunkt war natürlich nachvollziehbar, aber imo ist er ein wenig arg naiv, was die Entwicklungsfähigkeit der Jem'Hadar angeht. Meiner Meinung nach hätte er sofort mit Miles fliegen sollen, als er die Gelegenheit hatte.

                    Die Vertiefungen, die die Jem'Hadar bzw. das Dominion hier erfahren, haben mir gefallen. Es ist gut, dass die Jem'Hadar nicht als stupide Killermaschinen dargestellt werden, die sie auf den ersten Blick sein mögen, sondern als denkende Wesen. Besonders beeindruckt hat mit Goran'Agar. Ich hätte es cool gefunden, wenn er mal wieder aufgetaucht wäre. Wieder mal eine vertane Chance!

                    Dass die Freundschaft zwischen Bashir und O'Brien hier belastet wird, war ebenfalls eine "tolle" Entwicklung. Allerdings fürchte ich, dass das schon in der nächsten Folge vergessen sein wird.

                    Die Nebenhandlung war ebenfalls gut. Ich fands schon fast dreist, wie Worf sich da ständig in Odos Kram einmischt. Andererseits hätte Odo sich nicht überanstrengt, wenn er Worf einfach kurz über sein Vorgehen aufgeklärt hätte.

                    Unterm Strich eine überdurchschnittliche Folge mit brauchbarer Charakterentwicklung und interessanten Aspekten zu den Jem'Hadar.

                    5*

                    Kommentar


                      #55
                      Das die Folge sehr gut ist, wissen wir jetzt ja :-)
                      Aber ich hätte da noch eine Frage.
                      Also O`Brien und Bashir gefangen genommen werden, sagte der Erste, das O´Brien ein sogenannter "NONCOM" ist! Hat jemand eine Ahnung was das zubedeuten hat? Im englischen Original sag er auch "NONCOM"!

                      NONCOM = Non Combat? an Kopfkratz!
                      "Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen"

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                        #56
                        Zitat von Master Chief Beitrag anzeigen
                        Das die Folge sehr gut ist, wissen wir jetzt ja :-)
                        Aber ich hätte da noch eine Frage.
                        Also O`Brien und Bashir gefangen genommen werden, sagte der Erste, das O´Brien ein sogenannter "NONCOM" ist! Hat jemand eine Ahnung was das zubedeuten hat? Im englischen Original sag er auch "NONCOM"!

                        NONCOM = Non Combat? an Kopfkratz!
                        NONCOM steht in dem Zusammenhang für Noncommissioned Officer, was ganz einfach Unteroffizier bedeutet.
                        Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013
                        "Hey, you sass that hoopy Ford Prefect? There's a frood who really knows where his towel is." (Douglas Adams)

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                          #57
                          Zitat von Ford Prefect Beitrag anzeigen
                          NONCOM steht in dem Zusammenhang für Noncommissioned Officer, was ganz einfach Unteroffizier bedeutet.
                          Danke, wieder etwas schlauer :-)
                          "Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen"

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                            #58
                            Zitat von Dominion Beitrag anzeigen
                            FAZIT : Anschauen - für sind 6 Sterne absolut gerechtfertigt...
                            Auch von mir sechs Sterne für eine der besten Star Trek-Folgen überhaupt. Klasse in Szene gesetzt. Eine geniale Bashir / O'Brien-Folge.
                            Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                            Auch für mich eine der besten Folgen überhaupt. Die moralische Frage, ob man hier helfen soll oder nicht, wurde perfekt dargestellt. Hier kann man mit Julian aus Sicht des Arztes voll mitfühlen, aber auch Miles hat für seine Verhältnisse total richtig gehandelt. Hier kann ich absolut nicht bestimmen, wer von Beiden Recht hatte, bzw. falsch lag. Gefallen hat mir auch, dass die Jem'Hadar hier wieder weiterentwickelt wurden, und nicht einfach nur als Schlächter dargestellt wurden. Die letzten paar Minuten waren dann wieder Weltklasse, erstens mal wie der Erste Julian und Miles laufen lies, und dann noch das Gespräch der Beiden im Shuttle.
                            Dem Gesagten schließe ich mich voll an. Vielleicht hat Julian am Ende O'Brien etwas zu schnell verziehen. Rein theoretisch steht er ja im Rang über O'Brien und kann ihm Befehle geben, aber ich finde es klasse, dass dies bei den beiden im Grunde keine Rolle spielt, und dass sie richtig gute Freunde werden, auch wenn es oft ziemlich schwer ist.
                            Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                            Die B-Handlung hat mir auch sehr gut gefallen, gleich einen Konflikt zwischen Worf und Odo zu bringen war ne gute Idee. Es zeigte sich eben, dass beide total fähig sind in Sachen Sicherheit, aber unterschiedliche Methoden haben.
                            Hier fand ich die B-Handlung auch sehr gelungen, das "Duell" der Sicherheitschefs. Und natürlich lässt sich Odo nicht das Heft aus der Hand nehmen. Beide sind einfach sehr starke Charaktere, und Worf ist eine große Bereicherung für DS9. Auch von der B-Handlung her noch mal die Bewertung sechs Sterne für eine Super-Folge.

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                              #59
                              Eine wunderbare Folge.

                              Erst mal zu den Jem'Hadar an sich: Die Jem'Hadar sind Killer. Sie wurden von den besten Genetikern des Dominion zu Killern gezüchtet. Sie wurden designt für den Kampf und sie leben für den Kampf. In ihrem genetischen Code ist gar nicht vorgesehen das sie nicht kämpfen. Und nur weil sie sich über Gott und die Welt unterhalten können und sogar auf an Weise kultiviert rüber kommt, bedeutet nicht das es sich dabei nicht um einen Killer handelt, sondern nur das es sich um einen intelligenten Killer handelt. Aber das ist leider das berüchtigte Star Trek Syndrom, sobald sich Außerirdische artikulieren können was über "boah-platt-machen" hinaus geht können sie ja gar nicht böse sein. Gerade die Intelligenten sind die schlimmsten.

                              Die Diskussion zwischen O'Brien und Bashir war sehr gut. Alle haben gute Argumente auf ihrer Seite, obwohl ich finde Bashir hat das Stockholmsyndrom erwischt und er hat nicht genügend über die Konsequenzen seines Handelns nachgedacht. Trotzdem gehören die Dialoge zwischen dem Jem'Hadar, Bashir und O'Brien zum besten was Star Trek zu bieten hat.

                              Das Bashir O'Brien anklagen könnte ist meiner Meinung nach auf sehr dünnem Eis. Natürlich stimmt es das man Befehle befolgen muss. Nur gilt das nicht für jeden Befehl. Bashirs Verhalten kann man nämlich sehr nahe an Hochverrat auslegen. Bashir will dem Feind helfen eine Schwäche zu überwinden. Dabei haben die Jem'Hadar keine Ambitionen gezeigt mit der Föderation in Frieden zu leben. Zuerst wollten sie sogar die beiden einfach erschießen. Zweitens ist Bashirs Verhalten eindeutig ein Verstoß gegen die Oberste Direktive. Bashir mischt sich in die Angelegenheiten einer fremden Macht. Indem er hilft den Jem'Hadar die Freiheit zu ermöglichen würden sich die Verhältnisse innerhalb des Dominions ändern.

                              Interessantes Detail: Die Klingonen greifen die Romulaner an. Zwar wird dies nur am Rande erwähnt aber es ist schon interessant wie sich die Crew darüber unterhält wie die klingonischen Streitkräfte romulanische Stützpunkte angreifen. Dies ist auch ein interessantes Detail in der 5. Staffel wo Sisko sagt das die Verfassung der romulanischen Streitkräfte auch nicht besser wäre als das der Föderation, Cardassianer oder Klingonen. Bisher ging man nur davon aus das es sich dabei um die verlorene romulanische Flotte in der 3. Staffel handelt. Aber hier wird angedeutet das die Verluste der Romulaner durch die Klingonen auch etwas damit zu tun haben.

                              Ich liebe das Folgekonzept von DS9 das es neben einer dramarturgischen Haupthandlung eine witzig lockere Nebenhandlung gibt. Oft ist es so das gerade die B-Handlung die Folge rettet. Super ist natürlich wenn sowohl A- als auch B-Handlung super sind. Und die B-Handlung ist gut. Ich bin froh das Worfs "erste Mission" nicht den Raum einnahm den man sonst von neuen Hauptdarstellern in Serien kennt. Sehr schön wie sich hier alle gegenseitig die Bälle zu werfen. Ich denke Sisko, Odo und Quark haben in diesem Fall zusammengearbeitet (Quark wohl eher aus Zwang ) und haben dann Worf freien Lauf gelassen um es "realistischer" zu gestalten.

                              Die Aussage Siskos das auf dieser Station es viele Schattierungen gibt und nicht alles schwarz/weiß wie auf einem Raumschiff ist, ist genau der Reiz den DS9 macht. Und wahrscheinlich ist dies für viele Star Trek Fans abschreckend, die eigentlich von Voyager und TNG supidupi Freunde gewohnt sind (es gibt auf der Voyager keinen Sternenflotten/Maquis Konflikt, da man diesen nach zwei Folgen rausgeschrieben hat und die drei Folgen aus den restlichen sieben Staffeln machen noch lange keinen Konflikt). Das und "die-Serie-spielt-nicht-auf-einem-Raumschiff-sondern-auf-einer-Raumstation" sind wohl zwei Hürden die es erst zu überwinden gilt um als Star Trek Fan auch DS9 Fan zu werden.

                              Ich vergebe für diese Folg 5***** Sterne.
                              Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
                              Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
                              [...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON

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                                #60
                                Eine ganz gute Folge.
                                Zur A-Handlung wurde eigentlich schon fast alles gesagt. Bemerkenswert ist vor allem, dass die Freundschaft zwischen Dr. Bashir und Chief O'Brien hier erstmals einen richtigen Dämpfer erhält. Leider spielt dieser Vorfall später keine Rolle mehr. Etwas befremdlich fand ich, dass der Chief es schafft, innerhalb kurzer Zeit eine komplexe Falle zu bauen und zu installieren, in die der eine Jem'Hadar dann auch getappt ist. Das ist typischer 80er-Jahre-Trash.

                                Die B-Handlung würde ich als ambivalent bezeichnen. Es ist einerseits interessant, Worf dabei zu beobachten, wie er in Konflikt mit den informellen Regeln der Station gerät. Dass er seine Tätigkeit als Sicherheitsoffizier vorübergehend wieder aufnimmt, ist auch nicht völlig unrealistisch. Die Geschichte selber fand ich jedoch etwas konstruiert, da – wie schon festgestellt wurde – Odo Worf durch ein klärendes Gespräch vorab in seine Pläne hätte einweihen können. Odo's Einwand, er sei niemandem Rechenschaft schuldig, kann ich nicht richtig ernst nehmen, da Odo ja auch schon in der Vergangenheit andere Crewmitglieder in seine Ermittlungen mit einbezogen hat. Odo stellt sich also absichtlich dumm, nur damit man einen Konflikt zwischen ihm und Worf provoziert. Naja.
                                Aufgefallen ist mir auch, dass Captain Sisko wieder einmal eine seltsame Maschine baut. Nachdem er bereits so eine lustige Uhr und ein Raumschiff gebaut hat, deutet das wirklich darauf hin, dass er ursprünglich aus dem Ingenieursbereich kommt.
                                Mein Profil bei Last-FM:
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