Neulich habe ich mal wieder die Folge "Facetten"/"Facets" gesehen, in der Jadzia ein Ritual vollzieht, bei dem die vorherigen Wirte von Dax kurzzeitig auf andere Personen übertragen werden. Curzon verschmilzt mit Odo und heraus kommt eine Person, die das Leben wertzuschätzen weiß und sich wohl fühlt. Curzon unterdrückt den Wirt Odo nicht, sondern es sind angeblich beide gleichwertig vertreten im neuen Wesen. Medizinisch betrachtet bestehen laut Bashir keine Bedenken sowohl für Curzon Odo also auch für Jadzia Dax einfach so weiterzuleben mit dem Wechsel.
Der einzige Grund, warum Curzon dann letztlich doch wieder zurück zu Dax wandern sollte, war weil Jadzia viele Erinnerungen mit Curzon verbindet und nun irgendwas vermisst.
Aber ich muss wirklich sagen, ich hätte es tatsächlich besser gefunden, wenn Curzon für immer Teil von Odo gewesen wäre. Das Ungewöhnlichste an der Fernsehproduktion wäre dadurch natürlich gewesen, einen Hauptbesetzungsmitglied optisch und konzeptionell radikal zu verändern. Auch auf lange Sicht betrachtet hätte das die Handlungsbögen von DS9 verändert.
Aber zurück zur inhaltlichen Diskussion. Da haben wir auf der einen Seite Odo. Odo würde sich mit den Solids verbundener fühlen als er es sonst tat. Moralisch und politisch steht Odo fast immer auf Seiten der Solids, aber auf der sozialen Ebene fühlt er sich häufig einsam. Später kommt dann noch dazu, dass er die große Verbindung mit seinem Volk vermisst. Dies führt dann während der Besatzungszeit von DS9 durch das Dominion dazu, dass eine Gründerin ihn manipulieren kann und einen Keil zwischen die Solids und ihn treiben kann, weil nur sie sich mit ihm verbinden kann. Wäre Odo zu diesem Zeitpunkt Curzon Odo, würde er ununterbrochen eine Verbindung mit sich herumtragen. Außerdem würde Odo einen viel tieferen Einblick in die humanoide Psyche bekommen, aus erster Hand erfahren, wie Humanoide empfinden und obendrein würde er noch eine Menge Menschenkenntnis von Curzon bekommen, denn er war ja sehr charismatisch und einfühlsam. Nicht nur ein Frauenversteher, wie man Curzon nachsagt, sondern insgesamt ein guter Versteher.
Dies würde Odo auch bei seinen Beziehungen helfen. Es hat Odo ja bekanntlich zweihundert Jahre gebraucht, um seinen Mut zusammenzureißen und Kira seine Liebe zu gestehen (abgesehen von den Situationen, wo es gar nicht Kira selbst war). Das würde sich Odo sicherlich viel früher trauen und er würde es bestimmt auch schneller hinbekommen, mit seinem Charme Kira für sich zu gewinnen, wenn er Curzon als Cupido auf seiner Schulter sitzen hätte.
Dies wiederum wäre dann ein weiterer Faktor, warum er sich nicht von der Gründerin soweit becircen lassen würde, bis ihm für einen Moment egal wäre, was Kira von ihm denkt. Das war sowieso schon ein harter Brocken zu schlucken für den Zuschauer, aber wenn er mit Kira zusammen wäre und seinen eigenen Charme für sich entdeckt hätte, könnte ich mir das echt nicht mehr vorstellen.
Hinzukommt noch, dass Odo durch Curzon auch ein besseres Verständnis für das Formwandeln bekommen hat. Die Gesichtszüge konnte er schon gleich viel nachahmen. Das würde Odo weitaus wirksamer im Kampf gegen die Geheimagenten des Dominions machen. "Homefront/Paradise Lost" wäre anders verlaufen, wenn Odo ein unauffälligerer Formwandler gewesen wäre; denn wie er schon selbst angemerkt hat, ist der Agent der Gründer ein besserer Formwandler als er.
Curzon selbst scheint mit der Situation auch gleich gut klarzukommen. Er ist zu seinen Lebzeiten bereits ein alter Mann geworden, aber bis ins hohe Alter hat man ihm nachgesagt noch ziemlich aktiv und lebendig zu sein. Er hat nie aufgehört, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Man hat ihn selbst zwar nicht in der Serie präsentiert bekommen, aber das sind so die Berichte der Leute, die ihn gekannt haben. Er wirkte nicht alt und vom Leben ermüdet. Durch Erzählungen habe ich von Curzon den Eindruck bekommen, dass er sich sein ganzes Leben über immer an neue Situationen anpassen konnte und auch im hohen Alter niemals neue Herausforderungen gescheut hat. Deswegen könnte er gut bei Odo bleiben und all die neuen Abenteuer erleben, die ein Dasein als Formwandler mit sich bringt.
Dann haben wir auf der anderen Seite noch Jadzia. Bei ihr hatte ich sowieso die ganze Serie über immer das Gefühl, dass nie so genau klar wurde, ob sie sich jetzt im großartigen Glanze von Curzons Vermächtnis sonnt oder ob sie sich bewusst von ihm distanzieren will um ihren eigenen Weg zu gehen.
Natürlich würde es von den beiden bzw. von den drei betroffenen Parteien Jadzia zunächst am schwersten fallen, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Aber tatsächlich sollte sie meiner Meinung nach lieber die Chance nutzen, auf eigenen Beinen zu stehen und sich selbst zu definieren. Ihre Schüchternheit, die sie immer verunsichert hat, ob sie es überhaupt verdient hätte eine verbundene Trill zu werden, die hat sie ja schon vorher überwunden gehabt, als sie mit dem Dax-Symbionten verbunden wurde. Ich kann natürlich nicht genau erklären, wie die Übermittlung von Erinnerungen bei Star Trek funktioniert. Aber wenn ich mich in das Konzept hineindenke, dann komme ich zu dem Schluss, dass die Erinnerungen, die Jadzia gemacht hat, als sie mit Curzon verbunden wurde, auch weiterhin ihre eigenen Erinnerungen bleiben werden. Sie hat einen großen Schub Selbstvertrauen bekommen und der wird jetzt nicht sofort wieder zurückgenommen; denn es ist ja der Fortschritt, den ihre eigene Persönlichkeit gemacht hat. Außerdem hat sie ja noch einen ganzen Haufen anderer Wirte in ihrem Schatz an Erinnerungen.
Dann kommt noch hinzu, dass Jadzia, wie sie später einmal erwähnt hat, selbständig aus eigenem Wunsche heraus mit dem klingonischen Kampftraining begonnen hat. Diese Begeisterung für die klingonische Kultur wurde also nicht einfach von Curzon auf sie übertragen, sondern es ist etwas, das sie selbst wollte.
Deswegen schließe ich daraus, dass es für Jadzia Dax nach einer kurzen Umgewöhnungsphase keine nennenswerten Abweichungen von den Drehbüchern geben müsste. Man könnte vielleicht höchstens das Detail nennen, dass Sisko sie dann nicht mehr wirklich "alter Mann" nennen könnte.
Auch zum Schluss der Serie hin, oder vielleicht auch schon bei früheren Begegnungen mit den Gründern, immer wenn sie so vollkommenes Unverständnis zeigen, wie sich Odo überhaupt so sehr für sie einsetzen kann, denen könnte Odo ja nun ganz direkt und ohne Umwege in der großen Verbindung zeigen, wie ein humanoider Solid wirklich tickt. Die Gründer würden vielleicht gleich auf der Stelle ihren außenpolitischen Masterplan über den Haufen werfen. Aber ein bisschen Eindruck würde er damit ganz sicher schinden.
Alles in allem würde ich mir die Serie so wirklich besser vorstellen.
Der einzige Grund, warum Curzon dann letztlich doch wieder zurück zu Dax wandern sollte, war weil Jadzia viele Erinnerungen mit Curzon verbindet und nun irgendwas vermisst.
Aber ich muss wirklich sagen, ich hätte es tatsächlich besser gefunden, wenn Curzon für immer Teil von Odo gewesen wäre. Das Ungewöhnlichste an der Fernsehproduktion wäre dadurch natürlich gewesen, einen Hauptbesetzungsmitglied optisch und konzeptionell radikal zu verändern. Auch auf lange Sicht betrachtet hätte das die Handlungsbögen von DS9 verändert.
Aber zurück zur inhaltlichen Diskussion. Da haben wir auf der einen Seite Odo. Odo würde sich mit den Solids verbundener fühlen als er es sonst tat. Moralisch und politisch steht Odo fast immer auf Seiten der Solids, aber auf der sozialen Ebene fühlt er sich häufig einsam. Später kommt dann noch dazu, dass er die große Verbindung mit seinem Volk vermisst. Dies führt dann während der Besatzungszeit von DS9 durch das Dominion dazu, dass eine Gründerin ihn manipulieren kann und einen Keil zwischen die Solids und ihn treiben kann, weil nur sie sich mit ihm verbinden kann. Wäre Odo zu diesem Zeitpunkt Curzon Odo, würde er ununterbrochen eine Verbindung mit sich herumtragen. Außerdem würde Odo einen viel tieferen Einblick in die humanoide Psyche bekommen, aus erster Hand erfahren, wie Humanoide empfinden und obendrein würde er noch eine Menge Menschenkenntnis von Curzon bekommen, denn er war ja sehr charismatisch und einfühlsam. Nicht nur ein Frauenversteher, wie man Curzon nachsagt, sondern insgesamt ein guter Versteher.
Dies würde Odo auch bei seinen Beziehungen helfen. Es hat Odo ja bekanntlich zweihundert Jahre gebraucht, um seinen Mut zusammenzureißen und Kira seine Liebe zu gestehen (abgesehen von den Situationen, wo es gar nicht Kira selbst war). Das würde sich Odo sicherlich viel früher trauen und er würde es bestimmt auch schneller hinbekommen, mit seinem Charme Kira für sich zu gewinnen, wenn er Curzon als Cupido auf seiner Schulter sitzen hätte.
Dies wiederum wäre dann ein weiterer Faktor, warum er sich nicht von der Gründerin soweit becircen lassen würde, bis ihm für einen Moment egal wäre, was Kira von ihm denkt. Das war sowieso schon ein harter Brocken zu schlucken für den Zuschauer, aber wenn er mit Kira zusammen wäre und seinen eigenen Charme für sich entdeckt hätte, könnte ich mir das echt nicht mehr vorstellen.
Hinzukommt noch, dass Odo durch Curzon auch ein besseres Verständnis für das Formwandeln bekommen hat. Die Gesichtszüge konnte er schon gleich viel nachahmen. Das würde Odo weitaus wirksamer im Kampf gegen die Geheimagenten des Dominions machen. "Homefront/Paradise Lost" wäre anders verlaufen, wenn Odo ein unauffälligerer Formwandler gewesen wäre; denn wie er schon selbst angemerkt hat, ist der Agent der Gründer ein besserer Formwandler als er.
Curzon selbst scheint mit der Situation auch gleich gut klarzukommen. Er ist zu seinen Lebzeiten bereits ein alter Mann geworden, aber bis ins hohe Alter hat man ihm nachgesagt noch ziemlich aktiv und lebendig zu sein. Er hat nie aufgehört, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Man hat ihn selbst zwar nicht in der Serie präsentiert bekommen, aber das sind so die Berichte der Leute, die ihn gekannt haben. Er wirkte nicht alt und vom Leben ermüdet. Durch Erzählungen habe ich von Curzon den Eindruck bekommen, dass er sich sein ganzes Leben über immer an neue Situationen anpassen konnte und auch im hohen Alter niemals neue Herausforderungen gescheut hat. Deswegen könnte er gut bei Odo bleiben und all die neuen Abenteuer erleben, die ein Dasein als Formwandler mit sich bringt.
Dann haben wir auf der anderen Seite noch Jadzia. Bei ihr hatte ich sowieso die ganze Serie über immer das Gefühl, dass nie so genau klar wurde, ob sie sich jetzt im großartigen Glanze von Curzons Vermächtnis sonnt oder ob sie sich bewusst von ihm distanzieren will um ihren eigenen Weg zu gehen.
Natürlich würde es von den beiden bzw. von den drei betroffenen Parteien Jadzia zunächst am schwersten fallen, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Aber tatsächlich sollte sie meiner Meinung nach lieber die Chance nutzen, auf eigenen Beinen zu stehen und sich selbst zu definieren. Ihre Schüchternheit, die sie immer verunsichert hat, ob sie es überhaupt verdient hätte eine verbundene Trill zu werden, die hat sie ja schon vorher überwunden gehabt, als sie mit dem Dax-Symbionten verbunden wurde. Ich kann natürlich nicht genau erklären, wie die Übermittlung von Erinnerungen bei Star Trek funktioniert. Aber wenn ich mich in das Konzept hineindenke, dann komme ich zu dem Schluss, dass die Erinnerungen, die Jadzia gemacht hat, als sie mit Curzon verbunden wurde, auch weiterhin ihre eigenen Erinnerungen bleiben werden. Sie hat einen großen Schub Selbstvertrauen bekommen und der wird jetzt nicht sofort wieder zurückgenommen; denn es ist ja der Fortschritt, den ihre eigene Persönlichkeit gemacht hat. Außerdem hat sie ja noch einen ganzen Haufen anderer Wirte in ihrem Schatz an Erinnerungen.
Dann kommt noch hinzu, dass Jadzia, wie sie später einmal erwähnt hat, selbständig aus eigenem Wunsche heraus mit dem klingonischen Kampftraining begonnen hat. Diese Begeisterung für die klingonische Kultur wurde also nicht einfach von Curzon auf sie übertragen, sondern es ist etwas, das sie selbst wollte.
Deswegen schließe ich daraus, dass es für Jadzia Dax nach einer kurzen Umgewöhnungsphase keine nennenswerten Abweichungen von den Drehbüchern geben müsste. Man könnte vielleicht höchstens das Detail nennen, dass Sisko sie dann nicht mehr wirklich "alter Mann" nennen könnte.
Auch zum Schluss der Serie hin, oder vielleicht auch schon bei früheren Begegnungen mit den Gründern, immer wenn sie so vollkommenes Unverständnis zeigen, wie sich Odo überhaupt so sehr für sie einsetzen kann, denen könnte Odo ja nun ganz direkt und ohne Umwege in der großen Verbindung zeigen, wie ein humanoider Solid wirklich tickt. Die Gründer würden vielleicht gleich auf der Stelle ihren außenpolitischen Masterplan über den Haufen werfen. Aber ein bisschen Eindruck würde er damit ganz sicher schinden.
Alles in allem würde ich mir die Serie so wirklich besser vorstellen.
Kommentar