Wussten die Autoren eigentlich, wohin die Abgesandten-Story führen sollte?

[Mr.Viola]

Dass die Propheten-Geschichte mit dem Rest der Serie nicht harmonisiert, kann ich nicht sagen, und ich kann mir die Propheten jetzt auch nicht mehr so einfach wegdenken. Im Pilotfilm fand ich sie auch noch sehr interessant.

Dass die Propheten ein zentrales Thema der Serie sind, das war sicherlich von Anfang an geplant. Ebenso die Rolle von Sisko, man wusste wohl zwar noch nicht, wie genau er sich entwickeln wird, aber dass er kein normaler Starfleet-Offizier ist, war sicherlich schon klar. Auch dass er irgendeine Verbindung zu Bajor und den Propheten hat.

aber ich bin mir nicht mal sicher, dass man am Ende der ersten Staffel überhaupt schon das Dominion bzw. die Defiant geplant hatte.

Glaube ich nicht. Durch die Entdeckung eines völlig fremden Teiles der Galaxie hatten die Autoren viele Möglichkeiten. Und es war ihnen sicherlich von Anfang an bewusst, dass es nicht nur AoW-Aliens aus dem GQ geben wird, da hatte man es sicher schon im Hinterkopf, eine neue mächtige Bedrohung einzuführen.
Es war ja geschickt gemacht, dass Dominion nicht schon in der ersten Staffel einzuführen, denn so hatte man doch 2 Jahre Zeit, dass man erst mal die Stammcrew etabliert und erst als die Serie mal ins Laufen gekommen ist, dann wurde der neue, mächtige Feind eingeführt, der dann bis zum Ende der Serie auch eine tragende Rolle spielen wird.

[Makaan]

Der Dominion-"Krieg" hätte auch nur maximal zwei bis drei Folgen andauern sollen.

In Deep Space Nine ist der Dominion-Krieg das zentrale Element, welches grossen Einfluss auf Star Trek hat.
Die Wurmloch-Wesen sind nur ein beiläufiges Nebending, und würde man sie komplett streichen, würde niemand den Unterschied merken.
Dann hätte vielleicht noch schnell beiläufig ein Q die Dominion-Armada weggeschnippst, wenn man unbedingt einen Deus Ex Machinae braucht. Oder einen Organier. Oder Dowt. Oder sonst irgendeine der unendlich vielen Götteraliens, die ST heimsuchen.

[irony]

Dann hätte vielleicht noch schnell beiläufig ein Q die Dominion-Armada weggeschnippst, wenn man unbedingt einen Deus Ex Machinae braucht. Oder einen Organier. Oder Dowt. Oder sonst irgendeine der unendlich vielen Götteraliens, die ST heimsuchen.

Eigentlich sollte man eine solche Entität, die in einen Kampf eingreift, gar nicht brauchen.

Wenn man ein sorgfältig ausgetüfteltes Kräfteverhältnis etabliert hat, wie z.B. beim Schachspiel, so dass es nur noch auf die strategischen Positionen und taktischen Züge ankommt, ist das Ganze viel interessanter als eine Riesenbedrohung, gegen die nur noch ein Deus ex machina was ausrichten kann.

Bei DS9 passt es meiner Ansicht nach noch gerade so, weil man die Propheten im Pilotfilm schon etabliert hatte. So ganz ex machina waren sie dann nicht. Sie waren schon immer mit dabei.

Ein Eingreifen der Q sehe ich nicht als wahrscheinlich an.
Dann schon eher seitens der Organier.

[Makaan]

Und das wars dann auch mit ihnen. Nachdem sie die Dominion-Armada ausgelöscht haben, sind sie nur noch für den zweitrangigen Pah-Wraith-Subplot relevant, wo die Schnittpunkte mit dem Dominion-Krieg-Zentralelement auf Null beschränkt ist.

[Whyme]

Muss es denn Berührungspunkte geben? Ich sehe da keine Notwendigkeit.

Das bei DS9 immer der Dominion-Krieg als essentielles Element gesehen wird, ist ein wenig irreführend. Der Plot mit Sisko als Abgesandtem ist vielleicht nicht so prominent aber er ist immer irgendwie da und er ist vor allem Eigenständig. Wenn man ihn streicht, würde DS9 an vielen Stellen anders verlaufen.

LG
Whyme

[Makaan]

Deren Meinung bin ich nicht. Die Propheten-Handlung verkommt wie gesagt zu einem lapidaren Subplot, anstatt der Zentralpunkt der Serie zu sein. Ihr wurden dann auch nur mittelmässige Folgen gegönnt, wichtiger waren die Okkupationszeit Bajors unter den Cardassianer, die politischen Probleme zwischen Cardassia und dem Rest der Alpha-Quadranten-Grossmächte, die dann zum Bündnis mit dem Dominion führt.

Man könnte alle Folgen oder Szenen wegstreichen, die etwas mit den Propheten zu tun hätte. Der Dominion-Krieg hat Bedeutung. Nicht die Wurmloch-Wesen, die nur ein einziges Mal relevant waren.

[Whyme]

Du hast meine Frage nicht beantwortet, Makaan. Aber gut, du hast allgemein mein Posting nicht sehr aufmerksam gelesen. Denn ich habe an keiner Stelle gesagt, dass der Propheten-Plot genauso wichtig oder dominant gewesen sei wie der Dominion-Krieg.

LG
Whyme

[Makaan]

Ich habe mich auch eher auf deinen letzten Satz bezogen, dass wenn man den Propheten-Subplot streicht, vieles anders sein würde in DS9.

[Whyme]

Was aber meine Frage noch nicht beantwortet.

Und ich denke nicht, dass Du deine Ausage bis ins letzte durchdacht hast. Man bedenke nur die Konsequenzen, die es gehabt hätte, wenn Sisko nicht in Folge einer Vision den Eintritt Bajors in die Föderation verzögert hätte...

LG
Whyme

[garakvsneelix]

Und ich denke nicht, dass Du deine Ausage bis ins letzte durchdacht hast. Man bedenke nur die Konsequenzen, die es gehabt hätte, wenn Sisko nicht in Folge einer Vision den Eintritt Bajors in die Föderation verzögert hätte...

Tatsache ist aber auch, dass dieser Eintritt Bajors nur in der entsprechenden Folge tatsächlich als in absehbarer Zeit erfolgend angekündigt wurde. Klar, auch vorher war es immer ein Ziel gewesen, aber das Ziel erreicht man just in dem Moment, in dem Sisko erfährt, dass es wohl doch nicht das beste wäre.

Hätte man gar nicht erst angesprochen, dass Bajor bereits bald Mitglied der Föderation werden sollte, hätte man es auch nicht verschieben müssen. Da wurde ein Plotpoint eingefügt, nur um den anderen zu ermöglichen und dann auch in der selben Folge.

[Whyme]

Und hätte man es nicht erwähnt, wäre es auch unlogisch gewesen. Sisko wurde immerhin nach Bajor geschickt um die Bajoraner auf den Eintritt in die Föderation vorzubereiten. Irgendwann mussten sie das Thema ansprechen.

LG
Whyme

[garakvsneelix]

Nur hätte man das eben genauso gut nach Beendigung des Dominion-Krieges tun können. Und selbst für die Entscheidung, Bajor NICHT in die Föderation zu lassen, hätte man - wenn man es eben etwas später behandelt hätte - auch nicht die Propheten gebraucht, sondern hätte ganz einfach den klaren taktischen Grund nennen können: dann wäre es für Bajor nämlich recht offensichtlich kein Thema mehr gewesen, so mit dem Dominion vor der Haustür.

Ich finde einfach auch, dass der Wurmlochwesen-Strang so einfach nicht wirklich nötig gewesen wäre für die Serie. Manchmal hat er ein paar ganz nette Folgen gebracht, aber man hätte ihn einfach mehr mit dem deutlich interessanteren Dominion-Strang verbinden müssen. So turtelt der Geisterstrang einfach nur etwas nebenher, ein, zwei Mal gibt es kleinere Berührpunkte, und am Ende der Serie wird einem verkauft, dass der wahre Höhepunkt der Serie nicht in der finalen Dominion-Schlacht, sondern in einem schalen Fauskampf zwischen Dukat und Sisko ausgetragen wird.

Wesentlich besser klappte das bei der Ferengistory. Auch die stand zwar immer etwas abseits des Dominionstranges (nutzte diesen aber oft genug als Hintergrund, ausgerechnet in einer Ferengifolge wird das Dominion sogar das erste Mal erwähnt) und bekam innerhalb des finalen Zehnteilers auch ihren kleinen Ehrenplatz in der vorletzten Folge, aber jeder wusste, dass das eben nur ein Nebenstrang war, während die Abgesandten-Geschichte einfach plötzlich zum halbgaren Hauptstrang erhoben wurde.

[irony]

Bekanntlich gefällt mir ja eigentlich die ganze siebte Staffel nicht so besonders: Dieses Übermaß an Wurmloch-Propheten, Pah-Geistern und Dominionkrieg finde ich teilweise einfach zum .

Zwischen "Der Dahar-Meister (Once More Unto The Breach)" und dem Finale "Dass, was Du zurück lässt (What You Leave Behind)" gibt es für mich keine wirklich richtige gute Folge (= 5-6 Sterne) mehr.

Etwas seltsam finde ich aber auch seit dem Auftauchen der Gründer, wie zufällig dies alles ist :

- Es gibt ein Wurmloch mit Aliens
- Ein zum Wurmloch benachbartes Volk entwickelt eine Religion dazu
- Die Cardassianer spielen auch irgendwie eine Rolle
- Im Deltaquadranten geben sich die Gründer als Götter aus
- Odo landet irgendwie auf Bajor
- Sisko wird Abgesandter

Eine direkte Konfrontation Propheten - Gründer gibt es aber nicht.

Dafür werden dann aber dies Pah-Geister aus dem Hut gezogen.

Bei B5 war das etwas besser geplant. Bei DS9 hätte man auch mit
- Schatten = Gründer, Vorlonen = Propheten
etwas Ähnliches wie bei B5 hinbiegen können.

So aber haben die Prophetengeschichte und der Dominionkrieg nur eine zufällige Berührung.

[garakvsneelix]

Eine direkte Konfrontation Propheten - Gründer gibt es aber nicht.

Ja, das wäre mal etwas gewesen, was mir auch gefallen hätte. Man hätte das nicht zum Hauptthema machen müssen, aber irgendwie wäre so ein Berührungspunkt nicht uninteressant gewesen, von mir aus auch mit den Pagh-Geistern, die mit dem Dominion, und nicht nur Dukat in Kontakt treten. Aber deine Idee finde ich dann doch noch besser

[Whyme]

Bajors Beitritt zur Föderation vor dem Krieg zu thematisieren war schon sehr richtig. Für die Föderation wäre es strategisch besser gewesen, wenn Bajor Föderationsmitglied gewesen wäre, damit hätte Starfleet direkt am Wurmloch eine Verteidigung aufbauen können. So mussten sie jede Aktion mit Bajor abstimmen und sich sogar zurückziehen nachdem Bajor einen Vertrag mit dem Dominion geschlossen hatte.

Ich will aber auch nicht behaupten, dass der Propheten-Handlungsstrang toll war. Ich finde ihn nur nicht so überflüssig wie andere hier und denke, dass man dort einfach Chancen verschenkt hat.

LG
Whyme