Jetzt mal ehrlich: Wie fandet ihr die ersten Staffeln von DS9 so?

[MFB]

Also ehrlich gesagt: Staffel 1 war schon wirklich schlecht. Rein rechnerisch was die Bewertung der Episoden angeht, als auch den Gesamteindruck betreffend.

Sicher, es gab auch wirklich gute Folgen, wie "Tosk, der Gejagte" oder die letzten drei Folgen am Stück sogar. Aber ansonsten war da sehr viel Langeweile dabei gemischt mit einigen peinlicheren Folgen. "Macht der Phantasie" oder "Die Legende vom Dal'rok" seien hier mal erwähnt.

Nun, Ende der ersten Staffel ging es wirklich aufwärts und das setzte sich auch mit dem Dreiteiler am Beginn der zweiten Staffel fort. Danach war aber wieder etwas die Luft rauf. Aber zumindest begannen die Charaktere nun, ihre angestammten Plätze einzunehmen. Man gewöhnte sich nun langsam an sie und gerade deshalb sehe ich ab Staffel 2 dann doch den Beginn der Besserung der Serie.

In Staffel 3 wurde dann größtenteils das, was vorher gut war, beibehalten und mit dem Dominion und dem Ausbau der Handlungsstränge um Cardassia und Bajor ein super Fundament gelegt.

[Uschi Zietsch]

Es stimmt, die erste Staffel wirkt auf mich überhaupt etwas unausgeglichen. Aber jede Serie braucht eine gewisse Eingewöhnungsphase.

Ja, sehe ich auch so. Mit den ersten drei Folgen Babylon 5 konnte ich auch nicht sonderlich viel anfangen - und dann kam auf einmal der Initialfunke. Wenn ich die Folgen heute nochmal anschaue, gefallen sie mir richtig gut.

Den Beginn von DS 9 fand ich auch nicht sonderlich erhebend, aber nicht schlechter als TNG. Die Qualität der schwächelnden Folgen war auch TNG-Qualität, also störte es mich nicht weiter.

[newman]

Die Qualität der schwächelnden Folgen war auch TNG-Qualität, also störte es mich nicht weiter.

Ich tu mich mit dem Vergleich etwas schwer. Die Qualität TNGs war einfach eine andere und nicht auf DS9 übertragbar. Selbst wenn die anfänglichen DS9 Episoden ähnlich wie TNG aufgebaut waren, funktionierten sie beim Zuschauer nicht wie diese. Trotz ähnlichem Aufbau fehlte irgendetwas, das TNG eine gewisse Qualität verlieh. Die Voy Episoden hatten auch einen sehr ähnlichen Aufbau und schienen beinahe wie TNG 2 und gelangten trotzem bei weitem nicht an TNG heran, irgendetwas fehlte.

[Icherich]

Also Voyager fand ich in 80% der Folgen ganz anders als TNG. Ich denke, DS9 und VOY zeigen von grund auf ein anderes, dünkleres Universum.

[garakvsneelix]

Also Voyager fand ich in 80% der Folgen ganz anders als TNG. Ich denke, DS9 und VOY zeigen von grund auf ein anderes, dünkleres Universum.

Gerade Voyager war doch nach DS9 wieder ein back to the roots. Ein Schiff, eine Crew, die auf (mehr oder minder) "Erkundungs"-Tour in Welten sind, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Nur hat es sich einfach nicht mehr so "richtig" angefühlt wie in TNG.

[Icherich]

Gerade Voyager war doch nach DS9 wieder ein back to the roots. Ein Schiff, eine Crew, die auf (mehr oder minder) "Erkundungs"-Tour in Welten sind, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Nur hat es sich einfach nicht mehr so "richtig" angefühlt wie in TNG.

ich fand VOY vorallem wegen dem militärischem Charakter vieler Folgen anders als TNG. Doch es stimmt, DS9 ist immer noch die Star Trek-Serie mit den wenigsten typischen Star Trek-Elementen.

[irony]

Doch es stimmt, DS9 ist immer noch die Star Trek-Serie mit den wenigsten typischen Star Trek-Elementen.

Das sehe ich anders. Star Trek ist trotz seiner Anfänge als Raumschiff Enterprise für mich mehr als nur Sammlung von Serien und Filmen, in denen ein tolles Raumschiff durch die Gegend fliegt. Für mich ist Star Trek die Geschichte der Föderation, ein glaubwürdiger, und auch nicht einfacher Kampf um eine positive Zukunft der Menschheit im All, und ich finde, dass DS9 ganz gut zu TOS passt.

Zum einen ist DS9 nicht so idealistisch wie TNG, und in DS9 wird sehr oft auf das aus TOS bekannte Spiegeluniversum zurückgegriffen. Außerdem erinnern Sisko und O'Brien trotz aller Unterschiede auch sehr an Kirk und Scotty, und Bashir ist ein wirkungsvollerer Charakter als Crusher, wenn auch anders als McCoy.

Statt Vulkan-Mystizismus gibt es den bajoranischen Mystizismus, ansonsten passt die Hintergrundgeschichte von DS9 mit dem Wurmloch, dem Dominion, den Gründern, Odo, usw. nicht so sehr zu TOS, das ist klar, aber anders als bei VOY spielt die Föderation eine große Rolle. Untypisch finde ich eher TNG (zu idealistisch) und VOY (zu weit von der Föderation entfernt).

Für mein persönliches Empfinden ist DS9 manchmal etwas düster, aber im Grunde schon Star Trek, so wie es sein sollte, was ich insbesondere auch an der Glaubwürdigkeit der Charaktere festmache. Auch die TOS-Charaktere fand ich noch sehr glaubwürdig, und ich finde es auch denkbar, dass jemand direkt von TOS(-Remastered) nach DS9 wechselt, wobei die erste DS9-Staffel jedoch wohl wirklich nicht die beste ist. Ich habe jetzt noch mal nach Jahren der Abstinenz mit der dritten DS9-Staffel angefangen und bin sehr zufrieden.

[FltCaptain]

Zu den ersten 2 Staffeln von DS9 kann ich nur sagen das es wirklich Lindenstrasse im Weltraum war. Erst mit der Defiant kam wieder Schwung in die Sache. Genauso wie die die ersten 2 Staffeln von Voyager. Wenn sie es nicht alle 5 min erwähnt hätten, dann hätte man garnicht germerkt das sie im Deltaquadranten waren. Die Kazon sind mir wie die Klingonen in der TOS Serie vorgekommen.
Irgendwie sind bei fast allen Ablegern die ersten 2 Staffeln (bis auf Ausnahmen) echt schrottig.

[Viper2008]

Sehe ich genauso, und zumindest teilweise war es bei TNG auch nicht anders.Aber besonders bei DS9 und TNG hat es sich doch gelohnt am Ball zu bleiben.
Und meiner Meinung nach hatten selbst die grottenschlechtesten Staffeln aller Serien auch einige gute Episoden.
(Jaaaaa, selbst ENTERPRISE.).....(oh gott, habe ICH das gerade wirklich geschrieben ???)

[FltCaptain]

Ja, aber bei DS9, TNG und Voy hat man die mit der Lupe suchen müssen. Am schlimmsten sind diese Temporalschleifen wo man immer das selbe sieht oder am ende mitbekommt das sie garnichts erlebt haben... bäh...

[Mr.Viola]

Also ich habe mir vor 2 oder 3 Jahren nochmal die ganze Serie auf DVD angeschaut, und da ich ja schon alle Charaktäre kannte, kamen mir auch die ersten beiden Staffeln nicht so schlecht vor. War ganz lustig mitanzusehen, wie sie miteinander agierten, wobei man doch schon genau weiß, wie sie sich weiter entwickeln werden.
Klar, mit den späteren Staffeln kann der Anfang nicht mithalten, aber einen gewissen Charme haben auch die früheren Episoden.

[Skiathan]

Für mich haben die ersten Staffeln den Charme einer dramaturgischen Exposition. Man lernt die Charaktere kennen und erlebt noch eine Freiheit in der Story, die durch den großen Handlungsbogen später ein wenig verloren geht (was ich aber keinesfalls negativ bewerten möchte). Ich finde auch, dass gerade Folgen wie "The Storyteller" oder "If wishes were horses" ihren eigenen Charme haben, auch wenn das viele wohl anders sehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich (Jahrgang 1978) mir bereits mit der Erstaustrahlung die komplette Serie angesehen und ins Herz gechlossen habe. Da war ich halt noch jünger und jetzt spielt da eine gehörige Portion Nostalgie mit.

[Yaltenbrucker]

@Skiathan: Ganz Deiner Meinung. Mir gefallen die ersten Staffeln immer noch.
Zugegeben, mir als altem Ketzer hat damals bei der Erstausstrahlung der ganze Religionskram zu schaffen gemacht. Das hat sich allerdings sehr schnell gelegt - immerhin waren die bajoranischen "Götter" ja tatsächlich vorhanden. Und die Entmystifizierung als "Wurmlochwesen" mit den ständigen zugehörigen Konflikten hat mir gut gefallen.
Auch die ganze Freiheitskämpfer-Storyline war und ist großartig. Daß der Kreis schlußendlich von den Cardassianern finanziert war, ist doch eine geniale Wendung.
Insgesamt erfährt der Zuschauer in den ersten beiden Staffeln viel über Bajor (was ja für die weitere Entwicklung nicht ganz unwichtig ist) und auch die Ferengi, außerdem erhält die gesamte Serie ihren (düsteren) Rahmen.

Schade finde ich immer noch, dass in der dritten Staffel nach dem furiosen Anfang mit "The Search" lange nichts Dominion-artiges mehr passiert. Na ja, dafür dürfen wir mehr über Klingonen, Ferengi, Cardassianer und sogar Erdlinge erfahren. Paßt schon.

[Ford Prefect]

Im Episodenthread zu Meridian kam eine Fragestellung auf, die glaube ich besser in dieses Thema passt.

Folgen auslassen ? Na ja gut - ich habe ja die ganzen ersten beiden Staffeln ausgelassen .

Solltest Du bei Gelegenheit mal nachholen. Die ein oder andere Perle findet man unter den frühen Episoden ja doch.

In welcher Hinsicht ? Gibt es da Folgen außer dem Pilotfilm, die man unbedingt zum Verständnis der dritten, vierten usw. Staffel benötigt ?

Also zum Verständnis der späteren Staffeln ist wohl keine Episode unbedingt notwendig, schließlich wird dem Zuschauer in jeder Folge gegebenenfalls erforderliche Erklärungen nachgeliefert, falls man die Serie nicht ununterbrochen verfolgt hat. Dennoch es gibt einige hervorragende Episoden in den ersten Staffeln, die es sich lohnt anzusehen, entweder weil sie die Gesamtgeschichte vorantreiben, interessante Einblicke in die Motivation der Charaktere geben oder schlichtweg sehr unterhaltsam sind.

Essentielle Episoden sind nach meiner Einschätzung...

• 1x01 + 1x02 Emissary - ist halt der Pilotfilm
• 1x19 Duet - ein Kammerspiel über Vorurteile, Schuld und Vergebung im Konflikt zwischen Bajor und Cardassia. Ein der besten Episoden der Serie. Nana Visitors stärkste Stunde.
• 1x20 In the Hands of the Prophets - Religion vs. Wissenschaft, DS9 Style. Eine Schule, eine Bombe, ein Attentat und Vedek Winn. Herauskommt eine hochexplosive Mischung und eine spannende Episode.
• 2x01 + 2x02 + 2x03 The Homecoming, The Circle, The Siege - auch wenn die erste Staffel nicht mit einem direkten Cliffhanger endet, so werden doch die Themen aus 1x20 in der Circle Trilogie weitergeführt. Auf Bajor droht der Konflikt zwischen zwischen reaktionären und progressiven Kräften zu eskalieren und unsere Helden stecken mittendrin
• 2x08 Necessary Evil - ein der wichtigsten Episoden in der Entwicklung der Beziehung zwischen Kira und Odo, die gleichzeitig unterstreich, dass das DS9 Universum aus vielen Grautönen besteht.
• 2x14 Whispers - zeigt, dass man einem Invasion der Körperfresser Szenario noch die ein oder andere gute Geschichte abgewinnen kann. Die Episode steht ziemlich für sich allein, aber sie gehört einfach zu meinen Lieblingsfolgen der zweiten Staffel.
• 2x19 Blood Oath - die beliebtesten TOS Klingonen und endlich ein wenig Charakterentwicklung für Jadzia Dax machen Blood Oath zu einer überaus sehenswerten Episode.
• 2x20.+ 2 x 21 The Maquis- wie der Name sagt, die Einführung des Maquis und der DMZ Problematik, die ja im Verlauf eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen
• 2x21 The Wire - neben dem "Die is Cast/Improbable Cause" Zweiteiler aus der Dritten Staffel, ist The Wire einfach die ultimative Garak Episode. Pflichtprogramm.
• 2x22 Crossover - die erste, die düsterste und meiner Meinung nach auch beste Spiegeluniversumsfolge
• 2x26 The Jem'Hadar - die Effekte sind mäßig, die TNG Brücke steht nur zur Hälfte und doch gehört die letzte Reise der Odyssey zu den schönsten "Was zur Hölle" Momenten in ganz Star Trek

[Apeiron]

Ich fand die erste Staffel gar nicht so schlimm, gerade wegen den letzten beiden Folgen.