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Sind die Maquis wirklich die Bösen?

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    #16
    Originalnachricht erstellt von Rhiannon
    Man stelle sich nur mal vor, die Amis kämen und würden uns deutschen sagen: "Sorry, aber ihr fallt jetzt unter Herrschaft eines "fiktiven" radikal-islamistischen Staates, damit sie mit uns in Fireden leben. Leider verloren!" Wir deutsche lassen uns ja schon einiges gefallen. Aber ich denke da wäre es auch hier Zappenduster.
    Dieser Vergleich ist unpassend. Föderation und Cardassianische Union sind Staaten, die Kolonien der Föderation haben meist nur einige hunderttausend Einwohner, welche einen sehr kleinen Teil an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Man stelle sich einen Grenzkonflikt zwischen Österreich und der Tschechoslowakei während des Kalten Krieges vor. Einige kleinere Städte würden ausgetauscht. Wenn diese Lösung die Möglichkeit wäre, einen Krieg zu verhindern, so würde ich als Österreicher lieber umziehen als Untergrundkämpfer zu werden.

    Die Bewohner der Föderation sind jedoch nicht im Besitzt von Geld, das sicher auf ihrem Konto bleibt wenn sie den Planeten wechseln. Sie haben stattdessen nur Sachwerte. Die Föderation wäre ihnen sicherlich beim Umzug behilflich. Der Verlust seines Grundstückes, evtl. seines Betriebes wäre zwar schmerzlich, IMO rechtfertigt er aber keinen Krieg. Dabei gehe ich davon aus, dass es nur die Wahl zwischen dem tatsächlich unterzeichneten Vertrag oder einem offiziellen Krieg zwischen der Föderation und der Cardassianischen Union gab. Ich weiß aber nicht, ob der Maquis nicht eine Drittlösung favorisierte, was ja durchaus möglich gewesen wäre. In diesem Fall würde es schon ganz anders aussehen.
    Zuletzt geändert von Hubi; 06.07.2002, 11:49.

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      #17
      Der Maquis hatte nur eine Lösung für das Problem. Sie wollten ihr Land behalten und sie wollten unabhängig sein und nicht unter der cardassianischen Herrschaft leben.

      Eigentlich keine große Forderung.

      @Hubi: Du könntest schon recht haben mit dem umziehen. Aber die Leute haben außer ihr Land wo sie vielleicht etwas anbauen können garnichts. Und wie soll man auf einem anderen Planeten für so viele Maquis wieder Land zur Verfügung stellen? Das kann und wird niemals funktionieren.
      Die Zeit ist das Feuer in dem wir verbrennen.

      Ich war Teil der Lösung - und mein größtes Problem.

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        #18
        Original geschrieben von Aci
        @Hubi: Du könntest schon recht haben mit dem umziehen. Aber die Leute haben außer ihr Land wo sie vielleicht etwas anbauen können garnichts. Und wie soll man auf einem anderen Planeten für so viele Maquis wieder Land zur Verfügung stellen? Das kann und wird niemals funktionieren.
        Ich weiß nicht wie viele Maquis es gab, ich schätze mal 3 Mill. Der Föderationsraum ist riesig, dort gibt es viele Planeten auf denen nur einige hunderttausend Menschen leben. Es dürfte kein Problem sein, die Maquis darauf zu verteilen. Vielleicht ließen sich ja auch ein oder zwei neue Planeten finden. Hier könnten die leute auch ihre eigene Kolonie nach ihren Vorstellungen aufbauen.

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          #19
          Angefangen hat das ganze, als die Föderation mit den Cardassianern einen Vertrag abschloss, der den Cardis mehrere Planeten am Rand der Grenze zusicherte. Leider "vergaß" die Föderation, dass diese Planeten bewohnt waren und mussten sie darauf umsiedeln. Picard bekam diese undankbare Aufgabe. Er erreichte, dass die Leute dort im Grenzgebiet weiter in ihrer zustehenden Heimat bleiben durften. Die Cardassianer VERPFLICHTETEN sich sie dort auch in Ruhe zu lassen aber sie BRACHEN dieses Versprechen. Sie terrorisierten die Leute dort, verfolgten sie und töteten die harmlosen Zivilisten. In der Hoffnung, dass die Föderation - ihre Regierung - ihnen helfen würde hielten sie erst einmal durch. Als sie aber merkten, dass die Politiker in der Föderation nicht daran dachten ihnen zu helfen gründeten sie den Marquis um sich zu wehren. Das nutze allerdings nichts und die Cardassianer machten immer weiter. Dies eskalierte und der Marquis musste zu immer härteren Methoden greifen um die Bürger in der EMZ zu schützen.

          Die Föderation hat bisher bei den terroristischen Aktivitäten der Cardassianer zugesehen und nicht eingegriffen, als Bürger der Föderation verschleppt und getötet wurden. Aber jetzt aufeinmal stellen sie sich auf die Seite der Cardassianer und stufen den Marquis als Terroristen ein. Das ist für mich eine bodenlose Frechheit. Wie Eddington schon sagte: "Lassen sie uns in Ruhe." Er hat stellvertretend für den gesamten Marquis die Hoffnung aufgegeben, dass seine Regierung - die Föderation - ihnen helfen würde also wollen sie schon gar nicht von ihnen gestört werden. Sie haben sich damit abgefunden, dass sie von allen Seiten in Stich gelassen wurden also haben sie schon eine eigene "Regierung" gegründet.

          Im Dominion Krieg wurde die Föderation bitter bestraft. Durch die jahrelange Verfolgung und Inhaftierung der Marquie-Freiheitskämpfer wurde das cardassianische Reich gestärkt. Und wie wurde es ihnen gedankt? Allianz mit dem Dominon und versuchte Vernichtung der Föderation. Ich will nicht sagen, dass der Marquis die Föderation gerettet hätte, aber die Diplomaten und Politiker der FVP hat sich durch ihr Verhalten ins eigene Fleisch geschnitten. Sisko hat selbst gesagt, dass er hofft, dass einige Marquis überlebt hätten und weiter gegen die Cardassianer kämpfen. Eine später Erkenntnis wie mir scheint.
          "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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            #20
            (Ich setzte mal voraus, dass das alles stimmt cybertrek geschrieben hat. Ich werde das beim nächsten sehen der entsprechende TNG und DS9 Folgen überprüfen.)

            Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Föderation einfach vergaß, dass die Planeten bewohnt sind. Die Bewohner dieser Planeten wurden von beiden Seiten rücksichtslos behandelt. Jetzt erscheint mir ein Kreig gerechtfertigt. Das Verhalten der Föderation finde ich unglaublich verantwortungslos, es verstößt gegen ihre Prinzipien und zeigt wieer einmal, dass auch in der Föderation die heile Welt, die dort ursprünglich herschen sollte, nicht vorhanden ist.

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              #21
              Und genau das ist es, was scheiße ist. Du hast es jetzt angesprochen. Sie müssen eine neue Kolonie gründen und Aufbauen. Weißt du da was du von den Leuten verlangst. Manche haben auf ihren Kolonien viel erreicht, u. jetzt sollen sie wider von vorne anfangen. Das würde doch niemand machen, u. genau deswegen vertrete ich auch ihre Meinung.

              Das kann man doch nicht von denen verlangen. Was würdest du tun, wenn du viel erreicht hast, egal wo, u. du wieder von vorne beginnen müsstest? Denk mal genau über das nach, was würdest du wirklich tun?
              Die Zeit ist das Feuer in dem wir verbrennen.

              Ich war Teil der Lösung - und mein größtes Problem.

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                #22
                Ich weiß es ist eine enormer Verlust, eine ganze Kolonie zu verlieren. Ich kann die Leute verstehen.

                Unter Berücksichtigung von cybertreks Informationen ist es klar, das ich einen Krieg unterstützen würde. Mir bliebe praktisch keine andere Wahl.

                Wenn ich nur den Aspekt des Neuanfanges betrachte, kann ich die Leute zwar auch verstehen, muss jetzt aber ein allgemeines Problem ansprechen, das ich hätte:

                Können wir uns überhaupt vorstellen, was es heißt in einem Krieg zu kämpfen? Die Schilderungen über die Westfront des ersten Weltkrieges sind grauenhaft, und ich weiß dass ein Krieg wie ihn der Maquis führte völlig anders aussah. Aber ist es nicht im Prinzip das gleiche, auf einem Schlachtfeld zu stehen, um einen herum explodieren Granaten, seine Kameraden werden von der aufgewirbelten Erde lebendig begraben und dann kommen die Gegener mit hunderten von Bajonetten mit denen man dich erstechen will.

                Oder ob man auf einem Raumschiff ist, von Geschossen und Strahlen getroffen wird, das Deck unter einem bebt, Konsolen und Plasmaleitungen explodieren, man ständig Angst hat, dass die Cardassianer das Schiff entern, dich verschleppen und foltern, die Hülle bricht und man in den Weltraum geschleudert wird, Feuersbrünste durch die Korridore jagen und dich bei lebendigem Leib verbrennen. Und dies tut man auch der Gegenseite an, den Bürgern der Cardassianischen Union, die keine Einfluss darauf haben, ob Sie in den Krieg müssen oder nicht, denn Sie werden von einem totalitären Regime beherscht. Soviel nur zur dem, was mir durch den Kopf gehen würde, wenn ich vor der Entscheidung stünde.

                Bei anderen Menschen mag das schon anders aussehen, und wie gesagt, ich verstehe diese Leute, nur ich hätte eben so eine wahnsinnige Angst und auf der anderen Seite steht die Ehre auf dem Spiel, seine Familie...

                Es ist so schrecklich ich kann einfach nicht sagen was ich tun würde. Vielleicht ändert sich das ja noch.

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                  #23
                  Hm, ich habe jetzt nicht den Titel der TNG-Folge im Kopf, aber Picard wurde von Adm. Nachayev oder wie man das schreibt zu einer Kolonie geschickt, ehem. nordamerikanische Indianer eine Kolonie aufgebaut haben. Sie haben im 21. Jahrhundert die Erde verlassen um einen neuen Planeten zu finden. In diesem Planeten haben sie dann einen Ort gefunden, von dem sie glauben, dass er von ihren Göttern für sie erschaffen wurde. Das Land ist ihnen also heilig und Picard hatte die undankbare Aufgabe sie von dort umzusiedeln. Durch sein diplomatisches Geschick konnte er allerdings erreichen, dass die Cardassianer die Leute dort duldete. Zumindest versprachen sie das. Das war der erste Fall dieser Art. Andere Kolonisten im Grenzbereich schlossen sich diesem Beispiel an und baten die Cardis dort bleiben zu dürfen. Eine EMZ wurde gegründet damit beide Seiten - Kolonisten und Cardassianer - in Ruhe leben konnten. Das cardassianische Militär hielt sich allerdings nicht an dieses Abkommen und terrorisierte wie ich schon sagte die Leute dort. Das war die Geburtsstunde des Marquis.
                  "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
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                    #24
                    Gut oder böse? Schwarz oder weiß?
                    Das ist alles nicht so leicht zu beantworten. Ich denke nicht dass die Leute im Marquis böse Absichten haben. Sie wollen ja nur ihre Heimat verteidigen. Nur ihre Metoden bleiben manchmal doch zweifelhaft.
                    Sie sind zwar verzweifelt und ihre Gegner halten sich auch nicht an die Spielregeln. Aber terorissmus ist nicht das richtige Mittel. Denn so werden sie sich nur auf eine Stuffe stellen mit denen die sie bekämpfen.
                    So sind sie zwar gut aber tun doch zuviel böses.
                    "...They invade oure Space and we fall back. They assimilate entire worlds and we fall back. Not again. The line must be drawn here. This far. No further!"

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                      #25
                      Das ist eben der Jammer. Schau dir die IRA an. Ich rede jetzt auschließlich vom Star Trek Universum: Die IRA hat jahrzehntelang gegen die Briten gekämpft und Anfang des 21. Jahrhunderts haben sie endlich gewonnen und ihre Wünsche wurden erfüllt.

                      Der Bell-Aufstand: Jahrelang nichts - dann ein bewaffneter Aufstand und das Ergebnis: Die Schutzzonen wurden aufgelöst. Natürlich, das heldenhafte Verhalten von Bell (Sisko) war der Auflöser aber trotzdem wurde die Welt durch den bewaffneten Aufstand auf die Problematik dort aufmerksam.

                      Es ist zwar traurig, aber oft erreicht man nur mit Gewalt das was man will. Ich bin zwar gegen Gewalt aber diese "Regel" macht auch im Star Trek Universum nicht halt...
                      "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
                      "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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                        #26
                        Original geschrieben von cybertrek
                        Das ist eben der Jammer. Schau dir die IRA an. Ich rede jetzt auschließlich vom Star Trek Universum: Die IRA hat jahrzehntelang gegen die Briten gekämpft und Anfang des 21. Jahrhunderts haben sie endlich gewonnen und ihre Wünsche wurden erfüllt.
                        Es wurde nur gesagt, daß Irland geeint wurde, nicht, daß es ein Erfolg der IRA gewesen sei. Wie auch? Terrorismus führt IMMER zur Verhärtung der Fronten, wann immer ein Frieden geschloßen werden konnte, wurde entweder vorher der Terror (freiwillig) beendet oder er verlor dermaßen vollständig seinen Rückhalt in der Bevölkerung, daß die Strafverfolgung durchgreifen konnte (dazu siehe u.a. die RAF, meinst du die "Auflösung" wäre eine vernünftige Entscheidung gewesen? Die hatten schlicht und ergreifend keine andere wahl, wenn sie nicht nochmal 30 Jahre im Untergrund leben wollten, denn das Volk mochte sie absiolut nicht und die DDR, die sie unterstütztt hatte gabs nicht mehr)

                        Viel wahrscheinlicher als ein Einlenken wegen des Terrors der IR ist eine friedliche (politische) Bewegung, bzw eine Volksabstimmung.

                        Der Bell-Aufstand: Jahrelang nichts - dann ein bewaffneter Aufstand und das Ergebnis: Die Schutzzonen wurden aufgelöst. Natürlich, das heldenhafte Verhalten von Bell (Sisko) war der Auflöser aber trotzdem wurde die Welt durch den bewaffneten Aufstand auf die Problematik dort aufmerksam.
                        DIe Bell-Aufstände (war das wirklich Mehrzahl?) waren kein organisierter Terror sondern ein Volksaufstand, ähnlich wie in Südafrika vor dem ende der Appartheid oder in LA nach der Ermordung von Rodney King (?) Daß danach jeder auf die Ursache des Aufbegehrens schaut ist klar. Daß sich nicht unbedingt etwas ändern muß: Nun schaut nach China: Auch 15 Jahre nach dem "Platz des Himmlischen Friedens" sind die Bürgerrechte keineswegs gesichert, im Gegenteil die Verfolgung der Sekten (egal was man jetzt von sekten hält) ist hartnäckiger und Menschenrechtsfeindlicher denn je.
                        Bei ST wäre die Analogie dazu vielleicht die Kolonie von der die Yar-Schwestern stammen, da gibts seit Jahrzehnten Bürgerkriege, die ziemlich Guerrilla-mäßig ablaufen (also so nahe an Terror sind wie es nur geht ohne daß Frieden ist) Da bessert sich aber bis zum ende von TNG nichts.

                        Es ist zwar traurig, aber oft erreicht man nur mit Gewalt das was man will. Ich bin zwar gegen Gewalt aber diese "Regel" macht auch im Star Trek Universum nicht halt...
                        Zunächst udn vor allem erreichst du das genaue Gegenteil.
                        Nicht nur du sondern auch jene, die du vorgibst schützen zu wollen verlieren die Bürgerrechte, die Bewegungsfreiheit, die Lebensgrundlagen usw.
                        LEider kann man das zur Zeit mal wieder in Israel beobachten. Jeder Schritt beider Seiten ruft nur zwei neue Schritte der gegenseite hervor. Wo das endet kann man sich leicht ausrechnen. Irgendwann gibt es schlicht nichts mehr worum die paar die noch da sind kämpfen könnten. Und durch ihr Beharren auf eingefahrenen und unsinnigen Positionen schaden sich beide Seiten nur selbst.

                        Selbst "wenn" Terror irgendwann mal ein Ziel erreichen würde, opfert er nur Zivilisten und alles wofür er kämpft, also wozu Terror starten? Man gibt nur dem Gegner ein Argument auch gegen die friedlichen Leute zurückzuschlagen.
                        »We do sincerely hope you'll all enjoy the show, and please remember people, that no matter who you are, and what you do to live, thrive and survive, there are still some things that make us all the same. You, me, them, everybody!«

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                          #27
                          Zunächst muss man IMHO mal sehen, dass Gewalt nie eine Lösung ist. Das ist richtig. Kein Terror formt einen neuen Staat... ABER Gewalt ist ein Schrei. Ein Schrei nach Hilfe. Wenn jemand zur Gewalt greift, besonders eine Bevölkerungsgruppe kann man davon ausgehen, dass sie dies aus Verzweiflung tut. Verzweifelt weil alle anderen "rechtsstaatlichen Schritte", alles gut Zureden, alle demokratsiche Aufbegehren nichts gebracht hat.
                          Zur Gewalt greift man um auf sich aufmerksam zu machen, da man nicht angehört wird.
                          Israel ist doch hier ein klasse Beispiel - was bleibt den Palästinensern denn außer Gewalt noch übrig? Nichts. Nie würde sie beachten, niemand würde sich für sie interessieren wären sie nicht Mörder. So schlimm das klingt.

                          Sobald jemand zur Waffe greift ist das ein Zeichen, dass irgendwo irgendjemand versagt hat. Das jemand nicht zugehört hat und das man den Gewalttätern(den Opfern?) jede andere Perspektive genommen hat.

                          Das ist in Israel so, in Irland auch und war in der Vergangenheit - bei den Hitleranschlägen - so. Teilweise hat die Gewalt so Lösung hervorgezaubert.
                          Zum Beispiel bei den USA. Die Aufständler waren nämlich zunächst nichts anderes als Terroristen. Frag mal einen Engländer bzw. könnest du einen aus der Zeit fragen, würde er die Kolonisten sicher nicht als heroische Freiheitskämpfer beschreiben, sondern als dreckige Terroristen, aber da die zukünftigen USA ja gewonnen haben und Geschichte schon immer von Siegern geschrieben wurde...

                          Terror ist ein legitimes Mittel, wenn alle anderen friedlichen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und nicht zum Erfolg geführt haben. Hierbei ist der Terror sicher keine Lösungsmöglichkeit, aber er sorgt wenigstens für Aufmerksamkeit - und die fehlt ja gerade den meisten Terroristen bzw. den Menschen die sie vertreten. So ist das in Irland, in Israel, mit dem Bell-Aufstand und vorallem dem Maquis. Beim Maquis kommt auch noch der Punkt Selbstverteidigung hinzu.

                          Der Maquis gehört hundertpro zu den Guten, während die Föderation das böse Imperium darstellt. Damit, dass sie 3 Millionen für den Frieden opfern, hat die Föderation jede ihrer ach so tollen Prinzipen verraten. Wie war das in ST IX? Ab man wird aus Recht Unrecht? Ab 100, 1000, 10000, 100000 Opfern?

                          Diese Menschen wollten nur ihre Heimat behalten... und verdammt Heimat ist ein abstrakter Begriff, dass ist Liebe aber auch und deswegen ist sie nicht weniger real. So vieles in dieser Welt ist abstrakt und ergibt keinen Sinn, aber es sind gerade diese Dinge die uns am meisten am Herzen liegen. Heimat gehört sicher nicht denen die nichts anderes mehr besitzen - im Gegenteil. Gerade die perspektivenlosen Menschen, die "besitz"-losen haben keine Heimat. In der Heimat hat man Freunde, Feinde, Arbeit, Freizeit und Erinnerungen an vergangene schöne und schlechte Tage. Heimat kann einem ans Herz wachsen wie ein geliebter Menschen.
                          Und, wenn jemand sagt "Tjo wir müssen Stuttgart opfern wegen einem neuem Fusionsreaktortestgelände, mit dem wir die Menschheit von allen Energieproblemem lösen werden und ewigen Frieden bringen... sind ja bloß 500000 Menschen um die es hier geht!" Dem würde ich den Stinkefinger zeigen und frei nach Data: "Durchladen, zielen, Schießen!"
                          Nimmt man Leute ihre Heimat, nimmt man ihnen ihre Vergangenheit. Und ohne Vergangenheit auf die man aufbaut kann niemand glücklich sein.

                          Die Cardassianer und die Föderation wollten den Kolonisten etwas IMHO Essentielles wegnehmen und das selbe verlangt ebenfalls Israel von den Palastinäsern, dass haben die Chinesen mit den Tibtenaner gemacht. Es geschah so unglaublich oft in der Geschichte der Menschheit.. aber deswegen ist es sicher nicht rechtens. Wenn man es mit Reden probiert, mit Kompromissen, aber man überhört und nicht beachtet wird, dann greift man zur Waffe. Würde ich auch tun.
                          Um die rechtstaatliche Legitimation würde ich mich nicht scheeren. Wenn man es geschickt anstellt kann man bestimmt auch Völkermord legitimieren. Nicht auf die rechtliche sondern einzig auf die moralische Grundlage kommt es hier an, da es sich um ein moralisches Recht dreht und nicht um einen Strafzettel.
                          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                          Makes perfect sense.

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                            #28
                            Ein wichtiger Aspekt um zu entscheiden, ob der Maquis im Unrecht ist oder nicht, ist ob der Vertrag zwischen der Förderation und den Cardassianern gebrochen oder aufgelöst wurde.

                            Wenn der Vertrag von den Cardassianer gebrochen wurde (was wohl der Wahrheit entspricht), müssen sich die Cardassianer nicht wundern, dass sie auf Widerstand stoßen. Oder denken sie, dass sich die Bewohner der Kolonien einfach so ergeben? Die Schande wäre in diesem Falle, dass die Förderation den Leuten nicht geholfen hat und einfach zu gesehen hat, wie der Maquis abgeschlachtet wurde. Und hinterher reden sie dann von Mitleid.

                            Wäre der Vertrag aufgelöst worden. (was aber nicht der Fall ist), wäre der Maquis im Unrecht. Denn die Planeten würden wieder den Cardassianern gehören und wenn diese die Planeten anders weitig nutzten wollten, hätten sich die Einwohner ergeben müssen. Auch wenn es ungerecht wäre, aber so ist das nunmal.

                            Und in "Mulliboks Mond" war der Fall ja sehr ähnlich. Auch Mullibok musste seine Heimat aufgeben, weil die Landschaft andersweitig genutzt werden sollte.

                            Die Aufgabe der Förderation wäre es dann gewesen, den Leuten eine neue Heimat zu suchen und ihnen bei dem neuen Lebensabschnitt zu helfen.

                            Dennoch würde ich den Maquis nicht als böse bezeichnen, denn wie sagte Sisko über Eddington:

                            "Ich nannte ihn einen Verräter. Aber in Wahrheit war er der loyalste Mann den ich jemals kennengelernt habe. Er war ein Maquis."
                            Und dieses kleine goldene Ding das ist für dich, der Ehering!
                            Ach, der ist doch schwul der Ball!
                            He could read the yellow pages and i'd be thrilled!
                            HIS EYES ARE EVEN BLUER THAN TEXAS SKIES ABOVE

                            Kommentar


                              #29
                              Das kommt immer darauf an auf welche Seite man steht.
                              Die Cardassianer und ihre "Freunde" nennen sie Terroristen.
                              Die Leute in den betroffenen Gebieten nennen sie Freiheitskämpfer.
                              Je nachdem welchen Standpunkt man vertritt, ist das eine genauso richtig (oder falsch) wie das andere.

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                                #30
                                Zitat von Aci Beitrag anzeigen
                                Also, ist der Maquis gut oder böse????
                                Man sieht ja in der Serie, dass der Maquis auch immer wieder Sternenflottenoffiziere für sich gewinnen kann: Ro Laren, Cal Hudson, Thomas Riker, Michael Eddington ... Böser als die Cardassianer oder Klingonen ist der Maquis wohl auch nicht. Die Frage ist aber auch, ob die Föderation an dem Konflikt nicht mitschuldig ist. Zwar wollte sie offenbar um jeden Preis einen offenen Krieg mit den Cardassianern vermeiden und hat deswegen etliche Kolonien quasi geopfert, aber auf lange Sicht hatte sie dadurch nicht wirklich etwas gewonnen. In TNG mag dies zwar noch so ausgesehen haben, als wäre dies der richtige Weg, aber in DS9 haben sich die Verhältnisse dann doch sehr schnell wieder geändert, wobei die Föderation den Dominion-Krieg nicht voraussehen konnte.

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