Zitat von TellarPrime
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Ich bin sicher niemand, der NuTrek blind verteidigt. Ich kann mir DSC, PIC und LD ganz gut anschauen und habe dabei in der Regel auch Spaß, erkenne aber natürlich auch Unterschiede im Writing, Pacing und er generellen Stimmung, die mich insgesamt zweifeln lassen ob ich zum ST-Fam geworden wäre, wenn diese Serien mein erster Kontakt (höhö) mit dem Franchise gewesen wären statt TOS, TNG, DS9 und VOY.
Zu meinem Eindruck gehört es aber auch, dass die Serien und Filme vielleicht aus einer ähnlichen Enttäuschung heraus doch sehr kritisch und deutlich kritischer als das klassische ST unter die Lupe und auseinandergenommen werden. In den alten Serien war logisch auch bei weitem nicht alles Gold was glänzt. Und auch bei neueren, hochgelobten Serien strotzt es nur so vor logischen Widersprüchen. Wenn man sich die quasi nicht vorhandene militärische Logistik in GOT (nicht nur in der letzten Staffel) genauer anschaut kann man sich auch nur die Haare raufen.
Aber genau wie in den alten Serien lässt sich auch viel erklären, wenn man danach genau so intensiv sucht wie nach den Fehlern:
Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass der Wächter bei der Aufgabe, die ihm zugeteilt wurde, die Fähigkeit hat, unterschiedliche Gestalten anzunehmen und wie man in der Vorfolge gesehen hat, hat er telepathische Fähigkeiten (Kontrolle der Menschen, die Picard zu ihm gebracht haben). Da macht es sicherlich Sinn, das Aussehen von jemandem zu übernehmen, den Picard kennt und dem er vertraut.
Sowohl die La Sirena als auch die Mobilfunktechnologie basieren auf Computern. Auch hier halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass ein 300 Jahre modernerer Computer die Möglichkeit besitzt, sich in das andere System einzuhacken.
Die La Sirena wurde bei der Flucht aus der anderen Zeitlinie schwer beschädigt, hat zudem eine Bruchlandung hingelegt und wenig Energie. Die Tarnvorrichtung funktioniert sicherlich gerade nicht so wie sie soll, schützt das Schiff aber besser als komplett ohne, zumal in einer Gegend, in der offensichtlich sonst nicht viel los ist.
Bei der Tür sagst du es selbst: Die Borgkönigin kontrolliert das Schiff und möchte, dass der Polizist reinkommt. Da wird sie wohl die Tür geöffnet haben.
Aus RL-Sicht würde natürlich kein Polizist so handeln, da einfach alleine reinzugehen, aber come on, PIC ist genau so eine Film-/Serienproduktion wie alles andere aus den USA und wie oft hat man genau solche Alleingänge schon in Hunderten Filmen oder Crime Serien gesehen? Das ist PIC nicht mehr anzulasten als anderen Produkten.
Das mit dem Abschalten der Borgkönigin sähe ich im Grunde ähnlich, kann mir aber vorstellen, dass sie aus der Erfahrung von Folge 3 vielleicht die Befürchtung haben, dass sie sie dann nicht oder nur mit großen Gefahren wieder wach bekommen. Dann hätten sie aber trotz Kälte im Schiff bleiben müssen.
Wenn es Zeitreisen in die Vergangenheit gäbe, wäre nicht die Frage nicht ob man Einfluss auf die Vergangenheit ausübt, sondern welchen. Alleine die Tatsache, dass man überhaupt mit Menschen interagiert, kann schon eine entscheidende Veränderung für deren Leben und damit die Zukunft allgemein haben. Interaktionen sind, erst recht, wenn man eine Mission erfolgt, unvermeidbar, es gilt also in jeder einzelnen Situation, die Alternative mit dem geringsten Effekt auszusuchen. Das kann durchaus von Situation zu Situation variieren. Und ich gestehe den Charakteren auch zu, falsche Entscheidungen zu treffen. Echte Menschen treffen auch nicht in jeder Situation die optimale Entscheidung.
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