[004] "Absolute Candor" / "Unbedingte Offenheit"

[harastos]

Seether hat geschrieben: "Das Universum von Picard mag sich nicht mehr nach dem anfühlen, was viele von Star Trek erwarten ..." Sorry, aber ich finde, dass sich Picard (bis Episode 4) seit langem wieder wie eine echte Star-Trek-Serie anfühlt. Wir wollen ja nicht vergessen, dass das Franchise mit J. J. Abrams und Discovery arg (und zu Recht) gelitten hat. Picard ist (vielleicht) auch der Versuch, Star Trek ZU RETTEN. Das echte, das wahre, das Star Trek, mit dem wir - oder viele uns - einst groß geworden sind ...

[ieee802.1q]

Hi,

denke, dass Jonathan Frakes bereits bei Episode 3 Regie geführt hat, und diese 4. Episode also seine 2. Regiearbeit für die Serie ist.

Nein, "Unbedinge Offenheit" war sein Regie Debut in dieser Serie. In der Nächsten Folge wird er auch Regie führen.

[Nightdancer]

Von den beiden romulanischen Geschwistern die in bester SM Manier aneinander rumlecken fange ich gar nicht erst an.

Tschuldigung, das hab ich hier nun schon mehrfach gelesen. Aber auch wenn in den betroffenen Szenen zweifellos eine gewisse Anziehung bzw. Spannung zwischen den beiden zu spüren war, so haben sie doch zu keinem Zeitpunkt aneinander wo auch immer rumgeleckt. Ich weiß nicht mehr genau, wer das hier aufgebracht hat, aber ich habe nichts dergleichen in der Szene gesehen.

[harastos]

Stimmt, sorry. Hab noch mal (genauer) nachgeschaut. (Wusste irgendwie nur noch, dass er bei 2 Episoden hintereinander Regie geführt hat …)

[ieee802.1q]

Tschuldigung, das hab ich hier nun schon mehrfach gelesen. Aber auch wenn in den betroffenen Szenen zweifellos eine gewisse Anziehung bzw. Spannung zwischen den beiden zu spüren war, so haben sie doch zu keinem Zeitpunkt aneinander wo auch immer rumgeleckt. Ich weiß nicht mehr genau, wer das hier aufgebracht hat, aber ich habe nichts dergleichen in der Szene gesehen.

Das mag sein. Aber es wird bewust damit kokketiert in de Szenen und das ist so unglaublich affig.... Huuuuuuiiii.. lass uns ein bisschen Sex und Tabu mit reinbringen.

Wieder das übliche Kurtzmansche zusammenklauben von Dingen aus anderen grad erfolgreichen Serien/Filmen. GoT lässt grüssen.

[DonRazzi]

Die vierte Folge fand ich zwar nicht so gut, wie die ersten drei, aber insgesamt bin ich der Serie noch immer positiv überrascht gegenüber eingestellt. Mir gefällt das im Vergleich zu DSC deutlich langsamere Erzähltempo gut. Auch mit dem Plot kann ich mich bisher gut anfreunden. Während DSC gleich in den ersten Folgen die Klingonen völlig verhunzt, finde ich den Ansatz bei PIC bisher sogar gut gewählt:

Die Roms waren in Star Trek bisher immer die Spezies, die recht stiefmütterlich behandelt wurde. Die sind in TNG und DS9 immer sehr unnahbar gewesen und es gibt quasi keinen kulturellen Hintergrund. Dabei lässt sich mit den Roms eigentlich viel machen:

Eine hochgradig paranoide Spezies, die sich irgendwann vor ein paar tausend Jahren von den Vulkaniern abgespalten hat, dem wichtigsten Verbündeten der Erde. Da stellt sich gleich ein paar Fragen:

- Warum haben die sich abgespalten?
- Warum sind die so paranoid?
- Wieso ist es zum Krieg mit denen gekommen?

Eigentlich wäre es die Aufgabe von ENT gewesen, sich dieses Themas anzunehmen und den Roms mal etwas mehr Tiefgang zu geben. Aber da wollte man ja lieber mit dem "Alien of the Week" weitermachen, wie weiland bei VOY. ST Nemesis und JJ-Trek haben dann ziemlich viel kaputt gemacht - und PIC macht jetzt ziemlich viel aus diesen Trümmern:

Deren Heimatstern durch eine Supernova zu vernichten, war eigentlich auch nicht die schlechteste Idee von JJ Abrams. Dadurch kommt nämlich wieder etwas Bewegung in das Prime-Universum. Auch öffnet es den Raum für eine Diversifizierung der romulanischen Gesellschaft, denn durch den Verlust der Heimatwelt kommt da ja einiges ins Rollen. Man könnte das so interpretieren, dass durch die Katastrophe die schirmende militärisch-paranoide Schutzschicht weggefallen ist. Das ist eigentlich sogar ziemlich durchdacht.

Was mich etwas stört, ist die Androiden-Haupthandlung. Das Thema ist in den letzten Jahren vielfach durchdekliniert worden. Die Messlatte liegt durch nBSG ziemlich hoch - und DSC hat bewiesen, wie kläglich man scheitern kann, wenn man einfach nur Bullshit zu dem Thema produziert, weil man keinen Plan hat und mal alles vorherige ignoriert.

Naja, ich bin jedenfalls guter Dinge, dass die Serie nicht so in Bullshit ausartet, wie die Mary-Sue-Burnham-Show.

Grüße

DonRazzi

[Ductos]

Das ist seine erste Soloarbeit für die Serie. Er stand nur beratend zur Seite vorher.

So, trotz allem fand ich die Episode besser als ich befürchtet habe. Trotzdem gibt es ein paar nur schwer verdauliche Szenen. Z.B. Picard in der stereotypischsten Plantagenbesitzer-Kleidung die man sich vorstellen kann unter lauter romulanischen Flüchtlingen. Und warum dem ehemaligen Senator gleich die Rübe abhacken?
Ich lege mich mal fest, dass Dr. Jurati bisher der beste neue Charakter ist, vor allem weil sie oft den Bullshit anspricht, den man selbst als Zuschauer gerade ankreidet.

Ok, die kriegen es also hin, einen romulanischen Raubvogel aus TOS einzubauen, aber alle Konsolen laufen nur noch mit Hologrammen? Außerdem scheinen Trägheitsdämpfer inzwischen alles zu tun außer die Trägheit zu dämpfen...
Überhaupt nicht abhaben kann ich die Soji-Narek Geschichte. An der Front ist so gut wie nichts passiert. Hatte die Hoffnung, dass wir Hugh sehen, aber auch er war nicht dabei.

Immerhin sorgt der Auftritt einer weiteren guten Schauspielerin (Jeri Ryan) zumindest für die Hoffnung, dass es jetzt besser wird.

Wieder gebe ich 3*. Wegen Jurati größtenteils.

[textor]

Ich finde die Darstellung der Romulaner nicht geglückt. Ja, es ist grundsätzlich wünschenswert mehr über diese mysteriöse Rasse zu erfahren. Aber im Endeffekt ist mir das alles viel zu menschlich, kommt mir alles geklaut aus irdischen Kulturen vor. Ich bin alles andere als ein DSC Fan, aber die neue Interpretation der Klingonen fand ich durchaus spannend, als exotisch/bedrohliche Spezies (eh so ziemlich das einzige bei DSC). Auch wenn ich mit Design und Sprache nicht ganz
d´accord bin, stimmte da mMn aber die Richtung. Aber hier? Nein, geht gar nicht.

[Nightdancer]

Deren Heimatstern durch eine Supernova zu vernichten, war eigentlich auch nicht die schlechteste Idee von JJ Abrams. Dadurch kommt nämlich wieder etwas Bewegung in das Prime-Universum.

Wobei es auch interessant wäre, zu erfahren, wie die Sonne von Romulus so schnell zur Supernova werden konnte. Ein Stern explodiert ja nicht einfach so von einem Tag zum anderen. Einer Supernova gehen mehrere Entwicklungsstufen voraus, die Tausende oder gar Millionen Jahre andauern. In allen vorangegangenen Produktionen wurde aber durch nichts auf einen solchen Umstand hingewiesen. Also wieso ging das bei der Sonne von Romulus dann so schnell? Bisher hat man durch sämtliche Filme und Serien, die diesen Stoff behandelt haben, ja nur erfahren, DASS es so war, aber nicht WIESO. Was man bis jetzt weiß, deutet aber darauf hin, dass es keine natürliche Entwicklung war. Etwas muss diesen Prozess beschleunigt in Gang gesetzt haben, sei es hervorgerufen worden durch eine andere natürliche Begebenheit, oder durch ein beabsichtigtes oder auch unbeabsichtigtes künstliches Ereignis.

[Alius]

Wobei es auch interessant wäre, zu erfahren, wie die Sonne von Romulus so schnell zur Supernova werden konnte. Ein Stern explodiert ja nicht einfach so von einem Tag zum anderen. Einer Supernova gehen mehrere Entwicklungsstufen voraus, die Tausende oder gar Millionen Jahre andauern. In allen vorangegangenen Produktionen wurde aber durch nichts auf einen solchen Umstand hingewiesen. Also wieso ging das bei der Sonne von Romulus dann so schnell? Bisher hat man durch sämtliche Filme und Serien, die diesen Stoff behandelt haben, ja nur erfahren, DASS es so war, aber nicht WIESO. Was man bis jetzt weiß, deutet aber darauf hin, dass es keine natürliche Entwicklung war. Etwas muss diesen Prozess beschleunigt in Gang gesetzt haben, sei es hervorgerufen worden durch eine andere natürliche Begebenheit, oder durch ein beabsichtigtes oder auch unbeabsichtigtes künstliches Ereignis.

In Star Trek Online wird offen angesprochen, dass diese Supernova komplett anderes ist, als die bekannten.

Es wird angedeutet, das die Benutzung von iconischer Technologie der Grund sei.


Wg. der Picard Serie bin echt unschlüssig.

Die Szene von Picard im weißer Kleidung könnte eine Anspielungen auf die moralische Überheblichkeit der Föderation gegenüber Anderen sein.

Mir fällt die Erklärung, warum Picard nun 15 Jahre nichts gemacht hat, zu keinen Kontakt gehalten, alle vernachläsigt hat.
Damit verknüpft ist die Frage, warum Picard nun so eager ist, die Erde zu verlassen, aber es eine holografische Nachbildungen seines Weingutes gibt.

Ein großer Kontrast zu früheren Star Trek ist das World Building bei den Romulanern.

Ehrlich gesagt, die Kazon sind deutlich schlechter dargestellt worden, und die hatten viel, zu viel Zeit in Yoyager.

Gut finde ich die konsequente Umsetzung von Hologrammen. Es gibt ne Menge auf Rios Schiff.

Bei Buch Tragic Sense of Life wäre das Cover besser gleich auf Spanisch gewesen.
Da Rio keine Angst vor dem Tod hat, ist er logischerweise tief enspannt beim Weltraumgefecht.
Ich vermute, dass er sich irgendwann opfert.

Agnes soll wohl für die Zuschauer stehen und Fragen stellen. Teilweise wirkt das aber zu nervig/überdreht (Tilly aus DSC ?)

Die Untertitel für Spanisch und Romulan finde ich in Ordnung.

Die Kritik am "Borg Ritual" kann ich nicht verstehen. Das eine Strategie von Narek mit der Androidin alleine zu sein/die emotionale
Beziehung zu stärken und sie "geistig" zu knacken.Sie selbst hat ja auch Selbstzweifel, warum sie bestimmte Sachen weiß.

Ob Picard die Romulaner in der Bar extra provoziert hat, damit "Space"-Legolas ihn rettet ?

Wohin das alles führt, bleibt unklar.

[WilliamT.Riker]

Nightdancer
in Star Trek Online hat man sich bezüglich Supernova eine sehr gute Erklärung geliefert.

[harastos]

Tanagra schreibt:

Und ein krasser Widerspruch, der mir aufgefallen ist: Picard fällt der Abschied von der Erde nicht schwer und er sagt explizit, dass er sich auf seinem Landsitz nie zuhause fühlte. Dennoch ist das Heimweh groß genug, dass er sich auf dem Raumschiff in eine holografische Nachbildung zurückzieht? Warum mach man sowas? Schlampigkeit, Budgetgründe?

Die erwähnte Holoszene wählt Picard nicht von sich aus, sie ist Teil der Schiffsklasse. Dass Picard sich dabei nicht wohlfühlt, kann man, wie ich meine, deutlich sehen.

[Jean Stiletto]

Die folge hat mich stellenweise genervt, aber emotional auch sehr eingefangen.
Ich fand das Intro mit dem Jungen total toll. Picards unbehagen wurde ja angesprochen und er hat auf eine sehr picardige weise versucht, damit umzugehen und es geschafft. Dementsprechend wichtig war ihm der junge. Das ist für mich gezeigte charakterentwicklung, so gut es bei dem nötigen zeitsprung denn ging.
Und da sind wir bei dem, was mich nervt. Weiter wird auf dem picard hat sich 15 Jahre um nix gekümmert punkt herumgeritten. Incharakter wäre eine wesentlich! kürzere depriphase gefolgt von aktionen. Man musste jetzt zwar diese lange spanne einbauen, aber das macht es denn doch nicht logischer und man sollte sich dafür nicht so drauf konzentrieren.
Zumal folgen bisher ja dann doch nicht so dramatisch sind, der erwachsene junge ist kurz sauer und kommt dann folgsam mit, Raffi war auch bloß etwas pampig. Beides ist zwar hoffentlich noch nicht durch, aber mja...

der grundplot der folge, dass Picard sich einen kämpfer holt ist leider auch nicht Ideal. Er hat doch die zwei sympatischen und erfahrenen roms? Nimm die halt doch mit. Oder such nach klingonischer unterstützung, aber das ist mir beim schauen der folge gar nicht aufgefallen, weil es ja ganz klar um die Romulaner geht. Das geht also noch inordnung.
Sich allerdings unterstützung von den unromulanischsten roms zu suchen, die es so gibt, macht allerdings schon wider sinn.
Schwerter vs phaser sind halt dämlich, aber auch kein neues konzept, oder habt ihr all die batletlastigen Folgen in ds9 vergessen?

Zur gezeigten romulanischen Kultur stehe ich recht neutral. die unbedingte offenheit als gegenkultur finde ich aber gut. Die entstehung einer krassengegenströmung zur hauptgrupierung erscheint mir plausibel. Sie hat halt leider nur in der rückblende eine rolle gespielt, ich hoffe, das wird jetzt nicht vergessen. Auch sonst ist das alles noch recht oberflächlich und vor allem leinwand für das Drama.

Picard, der emotional und rational gescheitert ist und dann ein bisschen freidreht fand ich irgendwie gut. Da geht seine ganze welt noch mal in scherben und er kann nichts als hole phrasen widerholen, während er sehen muss, wie die Roms kaputt gehen. Da verliert er die nerven und er hatte während der aktion sicher auch die Uhr im blick...

großer pluspunkt für mich war, dass für mich das treck feeling nicht durch neue elemente gestört wurde.
Das sounddesign fliegender Raumschiffe geht aber absolut nicht klar. Das klingt für mich nach star wars oder bestenfalls generisch, nicht nach star trek Raumschiffen. Disruptorfeuer konnte ich allerdings soundtechnisch widererkennen, sie haben also die nötigen files.

Keine doppelschnitte dieses mal, dafür massenhaft untertitel. Das ist extrem nervig und alle reden viel zu schnell. Spätestens bei dem ausbruch von spanisch war ich völlig verwirrt und aus der szene.

sevens auftritt war natürlich ganz großes kino und für mich auch überraschend. Ich bin sehr gespannt, was für eine geschichte sie bekommt.

Romantikplots mag ich leidr nur, wenn mindestens eine beteiligte mir wichtig ist. Hier war ich nur genervt und inhaltlich wurde eigentlich nur alles aus der letzten folge widerholt. Voll unnötig.
Ich führe das aber auch darauf zurück, dass sie ja die blöde zwillingsgeschichte machen mussten. Ich hatte meine emotionen halt an Dei gehängt und Sohi? hatte deshalb wenig chance, zur emotionalen trägerin dieses Handlungsstranges zu werden.

Picard kam mir hier irgendwie hölzerner vor als in den vorherigen folgen, wo mich eigentlich jeder moment begeistert hat?

Insgesamt gefält es mir aber weiterhin und ich bin zumindest was Picard und seine Crew angeht auch emotional dabei.

[Tanagra]

Die erwähnte Holoszene wählt Picard nicht von sich aus, sie ist Teil der Schiffsklasse. Dass Picard sich dabei nicht wohlfühlt, kann man, wie ich meine, deutlich sehen.

Von der Seite habe ich es nicht betrachtet, werde mir diese Szene nochmal ansehen!

[Nightdancer]

Bezüglich der Supernova: danke für den Tip mit Star Trek Online!

Ich fand die Strategie, essentielle Informationen außerhalb der Erzählung und sogar auch noch in anderen Medien weiterzugeben, immer schon fragwürdig. Es gibt halt auch Leute, die nicht gerne Computerspiele spielen, Comics lesen oder sich neben den Filmen noch zusätzliche Medien durchackern wollen, nur um verstehen zu können, was auf dem Big Screen eigentlich abläuft. Star Wars macht das ganz exzessiv und Marvel schickt sich in Phase 4 mit seinen neuen Serien auf Disney+ an, genau dasselbe zu tun. Dort wird dann auch alles miteinander verknüpft und das eine ohne das andere nicht zu verstehen sein. Ich persönlich halte das für einen großen Fehler, das potentielle Publikum mit solchen Methoden zu einem D+ Abo zwingen zu wollen, nur damit man die zukünftigen Filme verstehen kann. Ich bin sehr vorsichtig geworden mit allem, was nach "Endgame" angesiedelt ist. Schauen wir mal, was sie draus machen. Aber das Risiko besteht, dass dann ein signifikanter Anteil an Zuschauern wegbricht, weil es sie dann nicht mehr interessiert. Noch dazu, wo die Infinity Saga bei Marvel nun abgeschlossen ist und einige der beliebtesten Protagonisten ohnehin wegfallen.

Nun aber genug mit Offtopic. Wollte nur kurz meinen Unmut über von der eigentlichen Serie/Film separierte externe Wissensquellen kund tun. Damit tut man sich keinen Gefallen.