[003] "Context Is For Kings" / "Lakaien und Könige"

[Sunny]

4 Sterne für eine gute und unterhaltsame Folge. Dies mag vielleicht auch daran liegen, dass ich zwar einen Klingonen gesehen habe, ihn aber nicht hören musste. Und dies mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mir die Serie mittlerweile einfach als eigenständige Show, losgelöst von anderen ST-Shows, ansehe. Dann kommt dieser schwarze Alarm auch richtig cool rüber und der Atemabdruck wirkt nicht allzu lächerlich. Und solange die Offiziere immer schön ihre Zähne putzen oder Lebensmittel vermeiden, die zu schlechten Atem führen, dürfte ja nix schlimmes passieren.

Die Technik gefällt mir sehr gut und die Idee, einer Crew, die sich untereinander nicht unbedingt immer ausstehen kann, gefällt mir auch. Das bietet viel Raum für Konflikte und spannende Situationen.

Irgendwie hinterlässt die Discovery den Eindruck als gehöre sie dieser geheimen Sektion 31 an. Der Captain ist zwielichtig und außergewöhnlich interessant, wirkt irgendwie aber auch wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Da darf sich der Zuschauer sicherlich auf das eine oder andere Schmankerl freuen.

Mit Michael kann ich mich nicht wirklich anfreunden, sie wirkt im Gegensatz zu den anderen Charakteren eher blass und geht dadurch unter. Das Michael eine böse Meuterin ist und mit ihrem Handeln Schande über fast alle gebracht hat, hätte man auch in einem Rückblick zeigen können, dann wären dem Zuschauer auch die beiden ersten Folgen erspart geblieben und die Qualität der Serie wäre von Anfang an etwas besser gewesen.

[Dr. C. Stone]

Aber nur in einem Verfahren in dem die Richter im Dunkeln sitzen, es keinen Verteidiger gibt und die Fakten ignoriert werden. Und selbst wenn es wirklich Meuterei gewesen wäre, dann hätte Michael irgendetwas zwischen 6 Monaten und 5 Jahren Knast bekommen. Für eine Meuterei ohne schwerwiegende Folgen gibt es keine höheren Strafen. Arbeitslager sowieso nicht.

Ähm, sie hat sich aber in allen Punkten schuldig bekannt. Hätte die auf unschuldig plädiert, wäre das Ganze vielleicht ein bisschen anders gelaufen.

Ich kann mir vorstellen, dass das alles inszeniert ist und es wäre auch wirklich nicht das erste Mal, dass so ein Stilmittel benutzt wird...

[Admiral Ahmose]

... Mal abgesehen, dass wir ja nicht wissen, ob er untätig war: Warum sollte das denn nicht zum Universum passen?

Weil er in den ersten beiden Folgen ja auch nicht untätig blieb, dito in den Rückblenden. Immerhin hat er Michael aufgenommen und großgezogen. Sie sogar zum Antritt ihrer ersten Arbeitsstelle persönlich begleitet. Das ist schon sehr fürsorglich. Aber ok, vielleicht endete die Fürsorge ja im Gerichtssaal. Möglicherweise können Vulkanier im Dunkeln auch schlecht sehen und Sarek irrt noch immer im Gerichtssaal umher. Was meinst du denn, warum er nicht geholfen hat? Hast du denn eine nachvollziehbare Theorie?

... Geleugnet nicht, aber du zeichnest in deinen Annahmen dann dieses DSC-Universum wesentlich "dunkler" als es bisher gezeigt wurde. Von "Korruption" und "Vetternwirtschaft" habe ich noc nix gesehen.

Na, da kann ich jetzt aber nix dafür, wenn du das nicht siehst.

Ähm, sie hat sich aber in allen Punkten schuldig bekannt. Hätte die auf unschuldig plädiert, wäre das Ganze vielleicht ein bisschen anders gelaufen. ...

Das spielt keine Rolle. Wenn ich mich vor Gericht schuldig bekenne 100 Leute ermordet zu haben, dann werde ich auch nicht lebenslang eingesperrt. Ich würde auf meinen Geisteszustand hin untersucht werden. Wenn der auch ok ist, bekäme ich eine Strafe, weil ich die Behörden belogen und das Gericht sinnlos beschäftigt habe. Ansonsten würde ich eben in einer Heilanstalt landen, aber nicht in einem Arbeitslager.

[Gast]

Das spielt keine Rolle. Wenn ich mich vor Gericht schuldig bekenne 100 Leute ermordet zu haben, dann werde ich auch nicht lebenslang eingesperrt. Ich würde auf meinen Geisteszustand hin untersucht werden. Wenn der auch ok ist, bekäme ich eine Strafe, weil ich die Behörden belogen und das Gericht sinnlos beschäftigt habe. Ansonsten würde ich eben in einer Heilanstalt landen, aber nicht in einem Arbeitslager.

Du gehst an der Stelle aber sehr von deutschem/europäischem Recht aus. Was denkst du denn, was in Amerika passieren würde?

[Darthbot]

Sie hat offiziell durch ihre Tat einen Krieg zwischen Förderation und Klingonischem Empire gestartet. Das sie dafür dann lebenslang ins Arbeitslager kommt klingt für mich da logisch.

[Skeletor]

Ihr wird vorgeworfen, dass sie gemeutert ist, um Rache an den Klingonen zu üben. Sie hat vorher zugegeben, dass sie bei ihrem Trip einen Klingonen getötet hat und was letztendlich noch entscheidend dazu kommt: Sie hat den klingonischen Anführer ermordet, um sich für den Tod ihres Captains zu rächen. Sie hätte ihn auch betäuben und die Mission erfolgreich zu Ende bringen können. Gerade mit dem ihr unterstellten Motiv der Rache wird es schwer eine glaubhafte Verteidigung aufzubauen. Zudem bekennt sie sich schuldig.

So sehe ich es aktuell. Ich denke aber auch, dass diese kurze stilisierte Verhandlung jetzt nicht alles sein wird, was wir von diesem Urteil in der Serie erfahren werden.

Vielleicht wird es in späteren Episoden etwas klarer, was genau zu diesem Urteil geführt hat.

[garakvsneelix]

Weil er in den ersten beiden Folgen ja auch nicht untätig blieb, dito in den Rückblenden. Immerhin hat er Michael aufgenommen und großgezogen. Sie sogar zum Antritt ihrer ersten Arbeitsstelle persönlich begleitet. Das ist schon sehr fürsorglich. Aber ok, vielleicht endete die Fürsorge ja im Gerichtssaal. Möglicherweise können Vulkanier im Dunkeln auch schlecht sehen und Sarek irrt noch immer im Gerichtssaal umher. Was meinst du denn, warum er nicht geholfen hat? Hast du denn eine nachvollziehbare Theorie?

Weil er also Michael, solange sie in seinen Augen noch ein Kind war, aufgenommen und überall mit schützender Hand begleitet hat, muss er das auch noch tun, wenn sie erwachsen ist und sogar für ihre eigene Schuld einsteht, sie selbst akzeptiert und es gar nicht anders haben will? Na ja, gut, wenn du meinst...

Na, da kann ich jetzt aber nix dafür, wenn du das nicht siehst.

Und ich kann nix dafür, wenn du Sachen siehst, die gar nicht gezeigt wurden

Nein, mal die doofen Sprüche beiseite: Es wäre unheimlich nett, wenn du mir einfach mal die Szenen nennen könntest, bei der du irgendetwas von Korruption gesehen hast oder sie deiner Meinung nach angedeutet wurde. Denn ich habe entweder diese Szenen nicht gesehen oder mir sind eben Details entgangen. Als wirklich einzige Szene hierzu fällt mir halt allerhöchstens das Gericht ein, aber das erscheint mir dann eben wie eine übertriebene induktive Schlussfolgerung...

[newman]

Da es in TOS für das Anfliegen des falschen Planeten (Talos IV) oder Meuterei (Gefährlicher Tausch) noch die Todesstrafe gibt, ist Michael eigentlich sogar gut weggekommen

[Admiral Ahmose]

... Du gehst an der Stelle aber sehr von deutschem/europäischem Recht aus. Was denkst du denn, was in Amerika passieren würde? ...

Was denkst du denn, was da passiert?

... Weil er also Michael, solange sie in seinen Augen noch ein Kind war, aufgenommen und überall mit schützender Hand begleitet hat, muss er das auch noch tun, wenn sie erwachsen ist und sogar für ihre eigene Schuld einsteht, sie selbst akzeptiert und es gar nicht anders haben will? Na ja, gut, wenn du meinst...

Als er sie zur Shenzou begleitete war sie bereits erwachsen. Als sie sechs Jahre später seine Hilfe brauchte war er sofort zur Stelle und da war sie immer noch erwachsen. Sarek nimmt ja sogar den erstbesten Anruf von ihr an und steht mit Rat zur Seite. Und als Topdiplomat hat man bestimmt viel zu tun. Aber Sarek unterbricht alle seine Tätigkeiten um mit seiner Tochter zu sprechen. Und das 2x im Pilotfilm.

... Und ich kann nix dafür, wenn du Sachen siehst, die gar nicht gezeigt wurden

Nein, mal die doofen Sprüche beiseite: Es wäre unheimlich nett, wenn du mir einfach mal die Szenen nennen könntest, bei der du irgendetwas von Korruption gesehen hast oder sie deiner Meinung nach angedeutet wurde. Denn ich habe entweder diese Szenen nicht gesehen oder mir sind eben Details entgangen. Als wirklich einzige Szene hierzu fällt mir halt allerhöchstens das Gericht ein, aber das erscheint mir dann eben wie eine übertriebene induktive Schlussfolgerung ...

Das ganze System auf der Discovery ist doch ein geben und nehmen. Das fängt bei der Rekrutierung von Michael an und endet beim Beamen & Date am Ende. Klar, die schieben da keine Millionenbeträge hin und her oder verschachern Bauprojekte oder so. Staments ist mehr oder weniger zwangsrekrutiert worden, der Tod der Shuttlepilotin sorgt nicht mal für ein Schulterzucken bei Lorca und am Ende beamt ihm Landry das Killervieh an Bord. Und bekommt zur Belohung ein Date mit ihm. Wobei ihr Gesichtsausdruck jetzt nicht so aussah als freue sie sich. Aber vielleicht guckt sie ja immer so.

[Dr. C. Stone]

Das spielt keine Rolle. Wenn ich mich vor Gericht schuldig bekenne 100 Leute ermordet zu haben, dann werde ich auch nicht lebenslang eingesperrt. Ich würde auf meinen Geisteszustand hin untersucht werden. Wenn der auch ok ist, bekäme ich eine Strafe, weil ich die Behörden belogen und das Gericht sinnlos beschäftigt habe. Ansonsten würde ich eben in einer Heilanstalt landen, aber nicht in einem Arbeitslager.

Ich meinte eher, weil die Kürze der Gerichtsverhandlung mokiert wird: sie hat sich in allen Punkten schuldig bekannt. Ist es da nicht üblich, dass das Gericht dann gleich zur Urteilsverkündung übergeht? Und dass es vermutlich festgelegte Strafen für bestimmte Vergehen gibt?

[garakvsneelix]

Als er sie zur Shenzou begleitete war sie bereits erwachsen.

Er hat sie da aber noch nicht so behandelt, daher ja auch das "in seinen Augen".

Als sie sechs Jahre später seine Hilfe brauchte war er sofort zur Stelle und da war sie immer noch erwachsen. Sarek nimmt ja sogar den erstbesten Anruf von ihr an und steht mit Rat zur Seite. Und als Topdiplomat hat man bestimmt viel zu tun. Aber Sarek unterbricht alle seine Tätigkeiten um mit seiner Tochter zu sprechen. Und das 2x im Pilotfilm.

Aber da hat sie auch jedes Mal seine Hilfe angenommen bzw. einmal sogar aktiv um diese erbeten. Bei der Verurteilung hingegen will sie ja keine Hilfe, sie bekennt sich für schuldig und akzeptiert diese Schuld. (Dass ich, was diese Schuld angeht, eher Lorcas Meinung bin, ist ja noch einmal eine andere Baustelle.)

Das ganze System auf der Discovery ist doch ein geben und nehmen.

Ich habe mal das für mich wichtigste fett markiert. "Auf der Discovery" ist aber eben nicht "überall" - die Folge, in deren Episodenthread wir diskutieren, etabliert das ja laufend.

[KennerderEpisoden]

Ich meinte eher, weil die Kürze der Gerichtsverhandlung mokiert wird: sie hat sich in allen Punkten schuldig bekannt. Ist es da nicht üblich, dass das Gericht dann gleich zur Urteilsverkündung übergeht? Und dass es vermutlich festgelegte Strafen für bestimmte Vergehen gibt?

Nein, das ist es auch in der TOS-Zeit nicht. Spock bekannte sich in der Talos IV- Sache ebenfalls für schuldig und bekam trotzdem noch seinen Prozess.

Es macht auch keinen Sinn, eine Schuldeingeständnis gleich als Beweis für juristische Schuld zu nehmen. Man kann sich schuldig für allerlei fühlen, ohne dass man sicht tatsächlich strafbar gemacht hat.

[Nightdancer]

...am Ende beamt ihm Landry das Killervieh an Bord. Und bekommt zur Belohung ein Date mit ihm. Wobei ihr Gesichtsausdruck jetzt nicht so aussah als freue sie sich. Aber vielleicht guckt sie ja immer so.

Ich lese das hier jetzt nicht zum ersten Mal, aber ich habe das beim Anschauen der Episode ehrlich gesagt ganz und gar nicht so interpretiert. Was hier behauptet wird, ist, dass Lorca Landry mehr oder weniger auf ein Techtelmechtel zu sich ordert.

Ich habe den genauen Wortlaut der Episode jetzt nicht im Kopf, aber es lief in etwa so ab, dass Lorca fragt, wie es denn dem Neuzugang (Burnham) ginge. Und Landry antwortet, es ginge ihr prächtig und sie fühle sich wohl. Und daraufhin meint Lorca wiederum, wie es denn wäre, am Abend etwas Zeit miteinander zu verbringen. Und ich interpretiere das eher so, dass Lorca so etwas wie ein Treffen oder Essen im kleinen Kreis, eventuell mit den anderen Offizieren, wie es auf Schiffen immer wieder mal üblich ist, arrangieren und auch Burnham dabeihaben will. Vielleicht, um sie besser kennenzulernen und einschätzen zu können, sie sozusagen in den "inneren Kreis" der Discovery einführen möchte. Schauen, wie sie sich einfügt bzw. überhaupt fügt, weil sie für seine Pläne und Ziele wichtig ist und er will, dass sie zum eingeschworenen Kreis der Eingeweihten gehört, die ihm, Lorca, gegenüber loyal ist.

So sehe ich das zumindest. Und nicht wie eine Einladung zum Zwecke der körperlichen Vergnügung im Quartier des Captains, so wie es z.B. in Enterpise S5 in den Episoden mit dem Spiegeluniversum üblich war.

Wobei es mich nicht überraschen würde, wenn sich im Laufe der Staffel noch herausstellen würde, dass der eigentliche Feind am Ende gar nicht die Klingonen, sondern vielmehr Lorca und seine bedingungslos hörigen Untergebenen sind.

[Vanora]

dass Lorca fragt, wie es denn dem Neuzugang (Burnham) ginge. Und Landry antwortet, es ginge ihr prächtig und sie fühle sich wohl.

Würde annehmen, dass sich das nicht auf Burnham bezog. Eher auf das Tier, die sogenannte Miezekatze, die sie von der Glenn auf die DSC hinter das Kraftfeld gebracht haben, an das Lorca anschließend an das Gespräch mit Landry herantritt.

[Admiral Ahmose]

... Ich habe mal das für mich wichtigste fett markiert. "Auf der Discovery" ist aber eben nicht "überall" - die Folge, in deren Episodenthread wir diskutieren, etabliert das ja laufend. ...

Mag sein. Aber mehr haben wir ja nicht. Wir werden ja sehen wie es sich weiterentwickelt. Ich glaube aber nicht das es sich hier um einen Ausnahmefall handelt. Keiner an Bord der Discovery stellt das System an sich in Frage. Aber ok, das kann ja noch kommen. Ich glaubs aber nicht.

... Ich habe den genauen Wortlaut der Episode jetzt nicht im Kopf, aber es lief in etwa so ab, dass Lorca fragt, wie es denn dem Neuzugang (Burnham) ginge. Und Landry antwortet, es ginge ihr prächtig und sie fühle sich wohl. Und daraufhin meint Lorca wiederum, wie es denn wäre, am Abend etwas Zeit miteinander zu verbringen. Und ich interpretiere das eher so, dass Lorca so etwas wie ein Treffen oder Essen im kleinen Kreis, eventuell mit den anderen Offizieren, wie es auf Schiffen immer wieder mal üblich ist, arrangieren und auch Burnham dabeihaben will. ...

Du hast den Wortlaut korrekt im Kopf. Allerdings spricht Lorca direkt zu Landry. Burnham ist nicht gemeint sondern das Killervieh, das Landry gerade hochgebeamt hat. Landry sieht nun auch nicht so aus als freue sie sich. Wenn ein vorgesetzter Offizier eine Einladung ausspricht ist das schon eine Art Befehl. Wer seine Karriere nicht knicken will, kann da nicht ablehnen. Und genauso sieht Landrys Gesichtsausdruck auch aus.