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    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Und ja, so manchmal scheint mir das bei manchen Serien ein bisschen aufgesetzt und erzwungen zu sein mit der Charakterentwicklung und den zahlreichen Traumata. Manche Serienmacher und auch Zuschauer verwechseln gerne mal dunkle Beleuchtung mit Tiefgründigkeit.
    Ich empfinde nicht nur die Sache mit den Traumata als störend. Bei "Star Trek" gab es häufig auch das Problem, dass die Hauptfiguren eine spektakuläre Biografie hatten. Bei DS9 war beispielsweise Sisko das Kind von Propheten, Kira war eine Widerstandskämpferin, Dax hatte schon sieben Leben und Bashir war ein Supermutant. Odo, Worf und Quark wurden (teilweise mehrfach) von ihrem Volk entehrt/ausgestoßen. Das war einfach zu viel. Nicht nur, weil man mehrfach dieselbe Geschichte aufgetischt bekommen hat und sich Abnutzungserscheinungen eingestellt haben, sondern auch weil man sich irgendwann nicht mehr mit den Figuren identifizieren konnte. Ich persönlich möchte sehen, wie „normale“ Menschen große Herausforderungen bewältigen und Weltraumabenteuer bestehen. Dass es ein Interesse an so etwas gibt, zeigt auch die hohe Beliebtheit von Folgen wie "Beförderungen (Lower Decks)". Vielleicht ist es ein Problem gewesen, dass die Hauptfiguren in "Star Trek" meist die Führungsoffiziere bzw. Abteilungsleiter von Funktionsbereichen (z.B. Medizin, Ingenieurwesen) gewesen sind. Eine Lower-Decks-Perspektive würde vielleicht mal eine andere Erfahrung vermitteln. D.h. ich würde in der neuen Serie gerne sehen, dass einfache Mannschaftsmitglieder eine große Rolle spielen.

    Noch was anderes:
    Ich würde mir auch eine Serie wünschen, in der es keinen fortlaufenden Handlungsstrang über die gesamte Serie gibt, sondern die einzelnen Staffeln eine weitgehend abgeschlossene Geschichte erzählen – so wie es ansatzweise bei "Boardwalk Empire" oder "True Detective" der Fall ist / gewesen ist. Ich habe nämlich kein Zutrauen in die Fähigkeit der Autoren, weiter als die aktuell produzierte Staffel zu planen. Da kommt meistens nur Schwachsinn heraus. Für den Zuschauer wäre es auch leichter, zu einem späteren Zeitpunkt in die Serie einzusteigen, wenn die einzelnen Staffeln jeweils eine abgeschossene Geschichte erzählen.

    Ich bin mal gespannt, welche Ideen man verfolgen wird, um eine Star-Trek-Serie für die Öffentlichkeit wieder interessanter zu machen. Zweifel am Gelingen sind angebracht, aber es wird für das Forum auf jeden Fall eine spannende Zeit werden.
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      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Bei DS9 war beispielsweise Sisko das Kind von Propheten, Kira war eine Widerstandskämpferin, Dax hatte schon sieben Leben
      Okay, Siskos Mutter ist ein Alien und Dax ist eine symbiotische Lebensform. Das sollte ne Science Fiction Serie aushalten genauso wie ne Widerstandkämpferin. Das sind ja nun drei wenig spektakuläre Biographien. (wegen Curzon ist die von Dax halbwegs interessant, aber die Biographien von Sisko und Kira sind nun wirklich kaum spektakulär)

      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      und Bashir war ein Supermutant. Odo, Worf und Quark wurden (teilweise mehrfach) von ihrem Volk entehrt/ausgestoßen. Das war einfach zu viel. Nicht nur, weil man mehrfach dieselbe Geschichte aufgetischt bekommen hat und sich Abnutzungserscheinungen eingestellt haben, sondern auch weil man sich irgendwann nicht mehr mit den Figuren identifizieren konnte.
      Ja das Motiv des Ausgestoßenen bemüht DS9 sehr stark und oft. Du hast da sogar noch Garak, Dukat, Damar, einen Veyoun, Tosk, O'Briens Klon, den bajoranischen Kolaborateur, Tekeny Ghemor, Kurn, Bashir, Laas und den Dahar Meister vergessen.
      Das kann dann schon mal nerven.

      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Ich würde mir auch eine Serie wünschen, in der es keinen fortlaufenden Handlungsstrang über die gesamte Serie gibt, sondern die einzelnen Staffeln eine weitgehend abgeschlossene Geschichte erzählen – so wie es ansatzweise bei "Boardwalk Empire" oder "True Detective" der Fall ist / gewesen ist.
      Würde ich auch begrüßen.

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        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Ich empfinde nicht nur die Sache mit den Traumata als störend. Bei "Star Trek" gab es häufig auch das Problem, dass die Hauptfiguren eine spektakuläre Biografie hatten. Bei DS9 war beispielsweise Sisko das Kind von Propheten, Kira war eine Widerstandskämpferin, Dax hatte schon sieben Leben und Bashir war ein Supermutant. Odo, Worf und Quark wurden (teilweise mehrfach) von ihrem Volk entehrt/ausgestoßen. Das war einfach zu viel. Nicht nur, weil man mehrfach dieselbe Geschichte aufgetischt bekommen hat und sich Abnutzungserscheinungen eingestellt haben, sondern auch weil man sich irgendwann nicht mehr mit den Figuren identifizieren konnte. Ich persönlich möchte sehen, wie „normale“ Menschen große Herausforderungen bewältigen und Weltraumabenteuer bestehen.

        Das mit den "normaleren" Menschen hat man ja bei ENT versucht. Das Konzept is gescheitert.

        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
        Dass es ein Interesse an so etwas gibt, zeigt auch die hohe Beliebtheit von Folgen wie "Beförderungen (Lower Decks)". Vielleicht ist es ein Problem gewesen, dass die Hauptfiguren in "Star Trek" meist die Führungsoffiziere bzw. Abteilungsleiter von Funktionsbereichen (z.B. Medizin, Ingenieurwesen) gewesen sind. Eine Lower-Decks-Perspektive würde vielleicht mal eine andere Erfahrung vermitteln. D.h. ich würde in der neuen Serie gerne sehen, dass einfache Mannschaftsmitglieder eine große Rolle spielen.

        "Lower Decks" fand ich auch gut, weil es mal etwas anderes war und man das Leben auf der Enterprise von einer anderen Perspektive aus gesehen hat. Aber das war bei TNG zu einer Zeit, in der die Quoten immer weiter gestiegen sind und sich trotz der "Überfiguren" wie Picard oder Data noch keine Abnutzungserscheinungen gezeigt haben. Heutzutage wäre das vielleicht nicht mehr zeitgemäß fürs TV, aber damals hat es zu Star Trek gepasst und ich könnte mir das heutzutage immer noch ansehen.
        Vella: "Tarnat said I'd find you here. I see why he mistook you for Sebacean. Same size, weight, coloring - though the brain cavity appears smaller."
        Crichton: "Yeah, but my choppers are first class and I do an excellent turn my head and cough."

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          Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
          Das mit den "normaleren" Menschen hat man ja bei ENT versucht. Das Konzept is gescheitert.
          Ist das Konzept mit den normalen Menschen gescheitert oder ist die Serie gescheitert? Das ist ein Unterschied. Es muss nicht zwingend ein kausaler Zusammenhang vorliegen: Es gab normale Figuren, also ist die Serie gescheitert. Es kann viele andere Gründe dafür geben, warum die Serie ein Misserfolg war. Nicht immer so vorschnelle Schlüsse ziehen. Oder wurde das wissenschaftlich analysiert?
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            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Ich persönlich möchte sehen, wie „normale“ Menschen große Herausforderungen bewältigen und Weltraumabenteuer bestehen. Dass es ein Interesse an so etwas gibt, zeigt auch die hohe Beliebtheit von Folgen wie "Beförderungen (Lower Decks)". Vielleicht ist es ein Problem gewesen, dass die Hauptfiguren in "Star Trek" meist die Führungsoffiziere bzw. Abteilungsleiter von Funktionsbereichen (z.B. Medizin, Ingenieurwesen) gewesen sind. Eine Lower-Decks-Perspektive würde vielleicht mal eine andere Erfahrung vermitteln. D.h. ich würde in der neuen Serie gerne sehen, dass einfache Mannschaftsmitglieder eine große Rolle spielen.
            Das sehe ich ganz genau so. Super Idee mit der Lower-Decks-Perspektive! Alle Hauptfiguren könnten von einer geringeren Rangordnung stammen und (teils gegen Ihre Überzeugung) die Weltraumabenteuer und Aufträge ausführen von ranghöheren Figuren die im Hintergrund bleiben.
            Ein positiver Nebeneffekt bei solchen Erzählungen wäre, dass Star Trek sich frei von den üblichen weltfremden Nerd-Technik-Diskussionen machen kann und näher bei uns Menschen ist.

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              Zitat von Largo Beitrag anzeigen
              Ist das Konzept mit den normalen Menschen gescheitert oder ist die Serie gescheitert? Das ist ein Unterschied. Es muss nicht zwingend ein kausaler Zusammenhang vorliegen: Es gab normale Figuren, also ist die Serie gescheitert. Es kann viele andere Gründe dafür geben, warum die Serie ein Misserfolg war. Nicht immer so vorschnelle Schlüsse ziehen. Oder wurde das wissenschaftlich analysiert?

              Nein, ich schreibe nur meine Meinung. Aber ich finde, es ist schon relativ wahrscheinlich, dass ENT vielen Zuschauern (auch) aufgrund seiner Charaktere/Figuren nicht gefallen hat, daher abgeschaltet haben and daher dann auch die Serie abgesetzt wurde.
              Im Gegensatz dazu hatte TNG diese Art von Charakteren, die du kritisierst, und die Quoten gingen bis zum Ende immer weiter nach oben. DS9 and VOY waren nicht ganz so erfolgreich aber brachten es im Gegensatz zu ENT zumindest wie TNG auch auf 7 Staffeln. Also könnte an der oben beschriebenen Kausalität eventuell schon was dran sein. Außerdem glaube ich nicht, dass die Macher der neuen Serie viele Sachen genauso machen wollen wie ENT, wenn sie immer im Hinterkopf haben müssen, dass ENT vorzeitig abgesetzt wurde.
              Vella: "Tarnat said I'd find you here. I see why he mistook you for Sebacean. Same size, weight, coloring - though the brain cavity appears smaller."
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                Naja, kommt doch drauf an, wie man normale Menschen darstellt.
                "Normale Menschen" bei ETP zeigte sich darin, dass der Captain seinen Hund mit auf einen unerfortschten Planeten nimmt und zuvor alle Scans untersagt, weil doch der Augenblick so schön sei. Das ist die Karikatur des "normalen Menschen" geworden, kein plausibles Bild.
                Republicans hate ducklings!

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                  Zitat von Stargamer Beitrag anzeigen

                  Du wirfst da aber völlig unterschiedliche Zeitpunkte in einen Topf um eine vergangene Arbeit von Coto zu bewerten.
                  Und was ist daran falsch?? Fakt ist: Seine Arbeit bei ENT wird allgemein als gelungen betrachtet. Fakt ist auch, dass er an den schlechtesten Staffeln von 24 und Dexter beteiligt war.
                  Er hat also einmal was ordentlich gemacht und dann später aber eher enttäuscht. Warum soll das nicht auch andersrum funktionieren?

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                    Zitat von Commander Crichton Beitrag anzeigen
                    Nein, ich schreibe nur meine Meinung. Aber ich finde, es ist schon relativ wahrscheinlich, dass ENT vielen Zuschauern (auch) aufgrund seiner Charaktere/Figuren nicht gefallen hat, daher abgeschaltet haben and daher dann auch die Serie abgesetzt wurde.
                    Im Gegensatz dazu hatte TNG diese Art von Charakteren, die du kritisierst, und die Quoten gingen bis zum Ende immer weiter nach oben. DS9 and VOY waren nicht ganz so erfolgreich aber brachten es im Gegensatz zu ENT zumindest wie TNG auch auf 7 Staffeln. Also könnte an der oben beschriebenen Kausalität eventuell schon was dran sein. Außerdem glaube ich nicht, dass die Macher der neuen Serie viele Sachen genauso machen wollen wie ENT, wenn sie immer im Hinterkopf haben müssen, dass ENT vorzeitig abgesetzt wurde.
                    Wenn wir uns mal Hoshis Sprachtalent ansehen oder die Rolle von T'Pols Mutter bei den Syranniten, die Rolle von Archer's Vorfahren bei der Entwicklung von Antrieben dann komme ich zu dem Schluss, dass das eben auch nicht nur Normalos sind.
                    Wenn ich jetzt mal die TNG Crew mit der von ENT vergleiche haben wir noch Reed, der die gleiche Rolle hat wie Tasha. Da scheint mir Reed schon deutlich kompetenter, so schnell wie er neue Waffensysteme versteht und seine anpassen kann, in der Liga spielt Frau Yar sicher nicht. Trip ist auch ganz eindeutig der beste Ingenieur der Flotte, das würde ich von Geordie nicht behaupten. Bis Wes auf die Akademie und O'Brien zur DS9 wechselt ist Geordie nicht mal der beste Ingenieur auf dem Schiff (aber immerhin ab da die Nummer 2 nach Data).
                    Jetzt kann man noch Phlox und Crusher vergleichen, da würde ich sagen ist auch der TNG Charakter normaler.
                    Die letzte Paarung wären dann Worf und Portos und auch da muss ich sagen ein Klingone an Bord ist bei Star Trek schon eher Normalität als ein Beagle an Bord.
                    Wer's nicht glaubt kann ja mal vergleichen in VOY TNG und DS9 sehen wir fast in jeder Folge Klingonen. Es dürfte mehr ST-Folgen mit klingonischen Crewmitgliedern als ohne geben. Aber der Beagle ist schon ungewöhnlich.
                    Aber jetzt mal Spaß bei Seite: In den Star Trek Serien bestehen alle Crews aus Superspezialisten und alle sind integere Helden.
                    Und ne Serie über die unteren Ränge ist natürlich etwas, das nicht der Anspruch von Star Trek ist.
                    Das Motto lautet ja nicht "To boldly watch our senior officers going, where no one has gone before."
                    Bei der Mondlandung haben die ja auch nicht übertragen wie Herr Collins um Luna saust während die großen Zwei auf dem Mond rumspringen.
                    Zuletzt geändert von Tibo; 07.11.2015, 12:31.

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                      Zitat von spidy1980 Beitrag anzeigen
                      Und was ist daran falsch?? Fakt ist: Seine Arbeit bei ENT wird allgemein als gelungen betrachtet. Fakt ist auch, dass er an den schlechtesten Staffeln von 24 und Dexter beteiligt war.
                      Er hat also einmal was ordentlich gemacht und dann später aber eher enttäuscht. Warum soll das nicht auch andersrum funktionieren?
                      Ich verstehe nicht so ganz, wo dein Problem liegt. Das gibt es alles sehr oft, dass einer guten Leistung eine schlechte folgt und auch, dass einer schlechten Leistung eine gute folgt. Das hat aber auch niemand bestritten und das gehört zu unser aller Lebenserfahrung.

                      Ja, es kann immer anders kommen, als man denkt. Aber deswegen hören wir nicht auf, zu denken und zumindest ich fange deswegen auch nicht an, stets das bestmögliche Ergebnis zu erwarten.

                      Nochmal zu den "normalen Menschen": ich sehe das so wie Tibo. Raumfahrt wird nicht von "normalen", d.h. völlig durchschnittlichen Menschen durchgeführt, sondern von speziell ausgebildetem Personal. Und wenn es anders dargestellt wird, dann kann ich das nicht ernst nehmen.

                      Das "lower decks" Konzept hat in der Tat ein paar Probleme. Man kann natürlich ein "normales" Besatzungsmitglied in den Hauptcast schreiben, aber wenn man will, dass dieses "normale" Mitglied auch nur "normalen" Dienst verrichtet, dann braucht man auch gleich ein paar andere feste normale Mitglieder, mit denen dieses Mitglied interagieren kann.
                      Wenn dieses "normale" Mitglied stets mit dem Hauptcast interagiert, an den Missionen teilnimmt und auf der Brücke hockt, dann frage ich mal, wo der Unterschied zu Wesley oder Kes liegen soll.
                      Republicans hate ducklings!

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                        Tatsächlich ist es so, dass sich Raumfahrer vom Durchschnitt der Gesellschaft abheben. Alexander Gerst, der prominente deutsche Kosmonaut, ist gewiss ein fachlich hoch geeigneter Bewerber gewesen, der über eine Vielzahl hervorragender Qualitäten verfügt. Dies gilt nicht nur für die Raumfahrt sondern auch für viele andere Spitzenpositionen in unserer Gesellschaft: Politik, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Sport usw. Niemand erwartet, dass eine Raumschiffbesatzung ein Abbild der Gesellschaft ist, auf der Altersrentner, ABM-Kräfte, Praktikanten usw. ihren Dienst verrichten.
                        Allerdings … in einer Welt, wo Raumfahrt zum Alltag gehört und es eine Vielzahl von Raumschiffen gibt, wird sich in den Raumschiffbesatzungen sicher auch sehr viel Durchschnittlichkeit finden.

                        Aber ganz egal, ob wir uns die Inhaber von Spitzenpositionen anschauen oder ausführendes Personal auf unteren Ebenen – für die Charakterisierung von Figuren braucht es keine billigen Klischees wie z.B. traumatische Erlebnisse in der Kindheit oder Superkräfte. In der Realität gibt es genügend interessante Typen, die eine hervorragende Ergänzung zu den aalglatten Figuren darstellen z.B. autistisch veranlagte Menschen, Macher-Typen, Egomanen, Querulanten, bräsige Personen usw. Das ist Normalität in unserer Gesellschaft und ich sehe nicht, warum es so etwas einem Raumschiff nicht geben sollte. Dabei wünsche ich mir natürlich so etwas wie Augenmaß und Mitte. Es macht keinen Sinn, vom einen Extrem ins andere zu verfallen.

                        Zitat von endar Beitrag anzeigen
                        Das "lower decks" Konzept hat in der Tat ein paar Probleme. Man kann natürlich ein "normales" Besatzungsmitglied in den Hauptcast schreiben, aber wenn man will, dass dieses "normale" Mitglied auch nur "normalen" Dienst verrichtet, dann braucht man auch gleich ein paar andere feste normale Mitglieder, mit denen dieses Mitglied interagieren kann.
                        Wenn dieses "normale" Mitglied stets mit dem Hauptcast interagiert, an den Missionen teilnimmt und auf der Brücke hockt, dann frage ich mal, wo der Unterschied zu Wesley oder Kes liegen soll.
                        Ja, das stimmt schon – bezogen auf bekannte Serien-Formate mit abgeschlossenen Einzel-Episoden. Sich für jede Folge Anlässe zu überlegen, warum die Krankenschwester eine wichtige Rolle spielen sollte, wäre doch eine ziemlich große Herausforderung. Das war schon bei Jake Sisko, Kes oder Neelix schwierig.

                        Das gilt jedoch nicht zwangsläufig für andere Formate z.B. für Serien, bei der eine Staffel eine abgeschlossene Geschichte darstellt. Da können "einfache" Leute eine große Rolle spielen – vorausgesetzt, man entwickelt einen interessanten Handlungsbogen, in den diese Figur verwickelt ist. Für die darauffolgenden Staffel wäre vorstellbar, dass diese Figur gar nicht mehr mitspielt oder nur eine Randfigur ist. In vielen modernen Serien gibt es übrigens keine so scharfe Abgrenzung zwischen Haupt- und Nebenfiguren mehr.

                        Achja. In den meisten anderen Serien gibt es ebenfalls keinen Kapitän, Chefarzt oder Chefingenieur. Wir Star-Trek-Rezipienten sind sehr stark daran gewöhnt, dass die Hauptfiguren in Star-Trek-Serien die Abteilungsleiter von Funktionsbereichen sind und die Brücke das Zentrum der Handlung ist. Aber das ist eben keine zwingende Voraussetzung für eine spannende Geschichte. Mein bevorzugter Ansatz wäre eher, sich eine spannende Geschichte zu überlegen und erst dann zu schauen, welche Figuren und Locations man braucht, um diese Geschichte voranzutreiben.

                        Nicht falsch verstehen: Ich denke schon, dass bestimmte Funktionsbereiche (z.B. Medizin) durch Hauptfiguren repräsentiert werden (müssen?). Aber das muss man eben nicht so streng wie bisher durchdeklinieren. Ich fand es z.B. immer schade, dass wir auf der Enterprise/Voyager/DS9 nur selten Wissenschaftler erlebt haben. Was spricht eigentlich dagegen, einen Mathematiker/Soziologen/Biologen usw. auftreten zu lassen, wenn es ein gutes Vehikel für die Handlung/Geschichte ist?

                        Um es nochmal mit anderen Worten zusammenzufassen: Es muss nicht alles komplett über den Haufen geworfen werden, aber Veränderung, Variation und Innovation an der richtigen Stelle bringt für den Zuschauer manchmal interessante neue Perspektiven und Erfahrungen mit sich.
                        Mein Profil bei Last-FM:
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                          Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                          Ich fand es z.B. immer schade, dass wir auf der Enterprise/Voyager/DS9 nur selten Wissenschaftler erlebt haben. Was spricht eigentlich dagegen, einen Mathematiker/Soziologen/Biologen usw. auftreten zu lassen, wenn es ein gutes Vehikel für die Handlung/Geschichte ist?
                          Das würde, so sehr ich die Idee mag, aber auch bedeuten, dass der entsprechende Wissenschaftler etwas zu tun bekommt das seinem Fachbereich entspricht. Was wiederum bedeutet, dass man reale Wissenschaft mit ins Script brächte, bzw. bringen müsste. Und so sehr ich mir DAS wiederum wünschen würde, ich bin nicht besonders optimistisch dass welche Autoren dann auch immer für die Serie schreiben damit umgehen können.

                          In der Vergangenheit lief "Wissenschaft" bei Trek ja meist auf Technobabble hinaus und selbst wenn man realwissenschaftliche Konzepte eingebaut wurden, sah man teilweise dass die Autoren die absolut nicht verstanden haben, selbst so triviale Sachen wie der Ereignishorizont eines schwarzen Lochs oder Evolution.

                          Sicher, es kann funktionieren wenn man einen fähigen Autor daran lässt (s. C.L. Bennett im Bereich der Romane), aber wie hoch stehen die Chancen, dass man explizit danach auswählt?

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                            Zitat von endar Beitrag anzeigen
                            Ja, es kann immer anders kommen, als man denkt. Aber deswegen hören wir nicht auf, zu denken und zumindest ich fange deswegen auch nicht an, stets das bestmögliche Ergebnis zu erwarten.
                            Stattdessen erwartest du ein schlechtes Ergebnis. Das ist das Gleiche in Grün.
                            Du erzählst mir hier dauernd was von deiner negativen "Erwartungshaltung". Gleichzeitig sollte man laut dir aber nicht das Beste erwarten weil man es ja nicht vorher wissen kann.
                            Merkst du nicht, dass sich das beißt?

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                              Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
                              Das würde, so sehr ich die Idee mag, aber auch bedeuten, dass der entsprechende Wissenschaftler etwas zu tun bekommt das seinem Fachbereich entspricht. ...
                              D.h. Du bist grundsätzlich dagegen, Wissenschaftler zu zeigen und stellst damit z.B. auch die Figur des Chefarztes infrage. Dein Vorschlag wäre damit sogar noch viel radikaler als meiner. Ich persönlich brauche nicht zwingend eine Hauptfigur, welche den Funktionsbereich "Wissenschaft" repräsentiert. Aber wenn es für das Gelingen einer Erzählung zweckdienlich ist, habe ich nichts dagegen, Wissenschaftler auftreten zu lassen. Dafür kann es hilfreich sein, anlassbezogen auf ein Set an Nebenfiguren zurückzugreifen.

                              Achja, das Technobabble gilt vielleicht für Naturwissenschaften bzw. deren fiktive Pendants – nicht jedoch zwingend für Sozialwissenschaften. Wenn z.B. ein Exo-Soziologe die Besonderheiten einer fremdartigen Gesellschaft beschreibt, muss das nicht zwingend albern sein.
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                              http://www.last.fm/user/LARG0/

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                                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                                Nicht falsch verstehen: Ich denke schon, dass bestimmte Funktionsbereiche (z.B. Medizin) durch Hauptfiguren repräsentiert werden (müssen?). Aber das muss man eben nicht so streng wie bisher durchdeklinieren. Ich fand es z.B. immer schade, dass wir auf der Enterprise/Voyager/DS9 nur selten Wissenschaftler erlebt haben. Was spricht eigentlich dagegen, einen Mathematiker/Soziologen/Biologen usw. auftreten zu lassen, wenn es ein gutes Vehikel für die Handlung/Geschichte ist?
                                Das wird praktische wie auch ideologische Gründe gehabt haben, wobei die Trennung IMHO alles andere als streng ist. Denn es gab letztendlich ja Mathematiker, Soziologen und Biologen, diese Felder wurden von den Hauptcharakteren, die allesamt Allround-Genies sind, schließlich "nebenberuflich" abgearbeitet. Das ist einerseits natürlich praktisch, weil man so mit relativ wenigen Charakteren alles abdeckt und passt auch ideologisch, schließlich wird uns ständig verkauft, dass die Sternenflotte nur aus Forschern und Diplomaten besteht, die nur im Notfall zur Waffe greifen.

                                Würde man Vollzeit-Wissenschaftler einführen, wäre es letztendlich nämlich auch nur konsequent, die eigentliche Besatzung der Schiffe durch richtiges Militär zu ersetzen, jedenfalls sofern man sich nicht nur in sicherem Weltraum bewegt und eine zivile Besatzung nutzen kann, die sich nur mit der Navigation und der Wartung des Schiffes beschäftigt. Die eigentliche Crew heutiger Forschungsschiffe besteht schließlich auch aus Profi-Seefahrern, die mit der Forschung nichts zu tun haben. Das verändert den Charakter der Serie dann aber doch enorm.
                                1966 Star Trek 2005

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