Zitat von KennerderEpisoden
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Allerdings muss man diese Kritikpunkte auch in Relation zu dem setzen, was heute Standard ist. Wann hat das letzte Mal ein Film dieses Formats (ich meine Abenteuer-Filme im Weitesten Sinne) annähernd vollumfänglich überzeugt? Das ist lange her (z.B. "Star Wars Episode 5") und/oder das waren Ausnahmefälle ("Batman 2 – The Dark Knight"). Selbst der grundsolide "Avatar" oder die ersten beiden Teile der Hobbit-Trilogie wurden heftig attackiert – teilweise zurecht. Habe ich irgendein Juwel aus den letzten 10 Jahren übersehen? "Star Trek 12" ist aus meiner Sicht nicht besser und auch nicht schlechter als das, was Blockbuster-Kinofilme heutzutage durchschnittlich bieten.
Ein anderer Punkt noch, der mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt: Aus meiner Sicht sind die Enttäuschungen bzgl. "Star Trek 12" deshalb so hoch, weil es letztlich nur ein netter kleiner Zeitvertreib ist, der keinerlei Ansatzpunkte bietet, sich längerfristig damit zu beschäftigen. D.h. man wartet drei Jahre und bekommt dann nur ein kleines Häppchen hingeworfen. Eigentlich hatte man ja gehofft, dass es jetzt richtig losgeht. Vielleicht muss man sich daran gewöhnen, dass Kinofilme heutzutage einen anderen Stellenwert haben. Früher waren Kinofilme das vollwertige und nachhaltigere Unterhaltungsmedium – TV-Serien (z.B. Bonanza, Alf, Bill Cosby, Knight Rider) waren die leichte Kost für zwischendurch. Hier hat es eine Akzentverschiebung (!) gegeben. Viele TV-Serien (z.B. Breaking Bad, Game Of Thrones, Boardwalk Empire) bieten heute deutlich intensivere, originellere und nachhaltigere Erlebnisse, als es Kinofilmen typischerweise gelingt. Vielleicht ist unsere Enttäuschung über "Star Trek 12" auch darauf zurückzuführen, dass es gegenüber so manch einer deutlich billigeren TV-Serie doch ziemlich mager aussieht.
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