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Star Trek 12 - Into Darkness (2013) gesehen (SPOILER)
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Zitat von kick_nemesis Beitrag anzeigenIch sag nicht, dass er ungenießbar ist. Aber es ist eben nicht Star Trek. Atmosphäre etc. dürfteste sogar völlig Recht mit haben, es ist teilweise nicht wirklich zu erklären. Deshalb nimmt man das greifbare, konkrete, dass man benennen kann. Zum Beispiel hat für mich ein Warpkern eine leuchtende Säule im Maschinenraum zu sein. Und schon gar nicht hohl und begehbar... ja, das sind Kleinigkeiten, ja, man zieht sich verzweifelt an sowas hoch, aber halt nur, weil einem die Worte fehlen, das Gesamtkonstrukt, dass einem nicht gefällt, in angemessener Weise zu umschreiben. Weißt Du, was ich meine? Auch das ist schwer zu erklären. Es ist einfach das gewisse etwas, die Zutat X, die einfach fehlt (oder auch gar zuviel ist), die für mich - unabhängig von den ganzen Logik- und Canonfehlern - den Film zu nem schlechten Film, bzw. zu nem schlechten Star Trek-Film machen.
Und es ist auch nichts falsches daran zu sagen das einem der Film nicht gefällt. Zum Beispiel hat hier ja niemand glaub ich deine Meinung zum maschinenraum kritisiert. Ich teile die meinung auch mich stört der so auch. Entweder vie Variante von 2009 oder das Original aber nicht so ein Monsterteil.
Aber zu sagen der Film ist schlecht weil Khan ne andere Hautfarbe hat, ist halt etwas... seltsam...www.planet-scifi.eu
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Zitat von Skeletor Beitrag anzeigenIn der Regel läuft es darauf hinaus, dass diese Art von Film generell nicht oder nicht mehr gemocht wird. Da ist dann eine faire Beurteilung auch nur noch schwer möglich.Mein Profil bei Last-FM:
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Nachdem ich den Film gestern Abend gesehen habe, wollte ich zuerst eine Aufzählung der Konsistenz - und Logikprobleme darbieten, denn derer hat Star Trek Into Darkness leider sehr, sehr viele.
Allerdings ist das in dem von mir geplanten Umfang nicht mal sonderlich zielführend, denn der Streifen leidet primär an einem ganz anderen, wesentlich grundliegenderen Problem:
Er ist ein schlechter Film.
Star Trek - Into Darkness ist ein klassisches Beispiel für modernes Actionkino. Er liefert großartige, oft sehr farbenprächtige Bilder mit gestochener CGI, die unter einem künstlerisch-ästhetischen Gesichtspunkt durchaus Beachtung verdienen. Die Schnitte in Kampfeinstellungen sind, typisch für Abrahams, aber durchaus auch in Kohärenz mit anderen neueren Werken (Nolans Batman, Transformers, Marvel-Comics, um nur einige zu nennen) schnell gewählt. Dies kann gefallen, oder auch nicht. Für mich persönlich nahmen die sehr hektischen Schnitte, insbesondere auf Kronos, einiges von der Qualität des Kampfes. Die beste Szene innerhalb des Kronoskampfes war folglich auch die "längere" Einstellung, in der Khan mit supermenschlicher Agilität aus einer Bodenperspektive heraus gefilmt einen Sprung hinlegt - eine Einstellung, die mir wegen ihrer optischen Simplizitität und gleichzeitigen Wucht schon im Trailer in Erinnerung geblieben ist (und beim Anschauen des Trailers für mich auch das beste Indiz war, dass der Herr entweder genetisch aufgewertet ist, oder sich moderner Technik bedient, aber egal an dieser Stelle).
Wähend der Spacediveszene - Kirk und Khan im Anflug auf die Dreadnought - empfand ich die Schnitte gleichwohl als angemessen, was aber auch wenig überraschend ist, immerhin haben wir es hier mit einem im wahrsten Sinne des Wortes linearen Bewegungselement zu tun, dem man als menschlicher Beobachter naturgemäß gut folgen kann - krasser Gegensatz: Das vorausgehende Feuergefecht. Hier sind die Schnitte wieder zu hektisch, die Explosionen und Einschläge zu vielfältig. Es macht überall wumm und bumm, aber eine wirklich überzeugende, beeindruckende Einstellung, wie etwa das Herausschneiden eines Teils der Diskussektion in "Best of both Worlds", bleibt aus. Das passt naturgemäß zum Popcorn-Action-BUMM-Kino, das heut zu Tage Ton angebend ist, aber schadet meiner Erkenntnis nach dem Wert eines Feuergefechts zwischen Großkampfschiffen mit Schutzschilden (die natürlich faktisch keine Wirkung haben in diesem Film).
Hierbei handelt es sich aber letztendlich um Fragen des persönlichen Geschmacks, und ich bin sicher, einem Großteil der Zuschauer gefällt der von mir gerade dargelegte Stil bestens.
Was hier also von einer breiten Masse begrüßt wird, kann ich leider nur als Minuspunkt anführen: Zu hektische, kurze Schnitte, zu viel Bumm, zu viel Farbe, kein Fokus auf wirklich eindrucksvolle Einzelausschnitte. Manchmal ist weniger eben mehr.
A propos Farbe und Co: Das Art Design fand ich darüber hinaus im Wesentlichen gelungen, und zwar mehr noch als im ersten Teil. Die Apple Store-Brücke muss man akzeptieren. Für mich persönlich ist sie nicht "trekkig" (aber diesen Punkt muss man nun mal, objektiv betrachtet, schlucken), und unter Gesichtspunkten der Arbeitseffizient ist sie wohl auch verbesserungswürdig.
Davon ab hat sich das Produktionsteam bei der Gestaltung der Erde Mühe gegeben und eine glaubwürdige Umgebung dargestellt, was ich sehr begrüßte. In alten Star Trek - Prduktionen hat mich das geringe Augenmerk auf "normale", zivile Schauplätze immer gestört; hier nun liefert der neue Film schöne Einstellung, die die Immersion fördern, angefangenen von der Zivilkleidung bis hin zur Architektur der Wolkenkratzer. Für meinen Geschmack hätte man jedoch einige Vertraute Alienrassen - Bolianer, Andorianer, Tellariten etc.pp. - zeigen können, anstatt wieder neue "Aliens of the movie" rauszukramen. Das hätte die Immersion noch weiter gesteigert. Für den normalen Kinobesucher ist das allerdings ein "Problem", von dessen Existenz er nicht mal weiß, insofern bleibt für ihn wohl nur eine optisch beeindruckende, stimmige Präsentation der Erdzukunft, die aber wie alles heut zu Tage - dank der Übersättigung mit CGI - nur noch einen künstlerisch-ästhetischen Wert hat, und längst nicht mehr mit Wow!-Ausrufen locken kann. Gleiches gilt für die musikalische Präsentation: Standardkost, die selben thematischen Versatzstücke, wie man sie bereits aus ST2009 kennt, aber das ist ja nun ein Markenzeichen des gesamten Star Trek-Frenchise: Die Themen der Titel-Melodie etwa werden seit TMP immer nur variiert (ST II - VII, TNG), insofern ist dieser Punkt keine Auffälligkeit nur dieses Films.
Aber was bei dem Film macht denn nun Wow!, was ist Auffällig, wirklich herausragend? Was begeistert einen und treibt dich dazu, den Film vielleicht nochmal schauen zu wollen oder gedankenverloren im Kopfe seine besten Szenen nachzuerleben?
Nun, für mich persönlich kann da die Antwort nur "Cumberbatch" lauten. Der britische Schauspieler macht aus einer leider sehr kleinen Rolle mehr, als jeder andere Bösewicht in Star Trek vor ihm. Da er aber vielleicht auch neben Stewart der begabteste Darsteller sein dürfte - mit Abstand! - der jemals für eine Star Trek Produktion gecastet wurde, ist das nicht sonderlich überraschend. Khans physische Präsenz war beeindruckend. Wer Cumberbatch aus "Sherlock" kennt, weiß, dass er ein vielfältiges Spiel beherrscht, hier mischt sich nun noch eine körperliche Wucht und Bösartigkeit hinein, die ich ihm fast nicht zugetraut hätte. Ich werde den Film vor allem deshalb nochmal sehen wollen, damit ich in den Genuss seiner Originalstimme komme (die Entscheidung, ihm in der Synchro des Films eine neue Stimme zu verpassen, unterschreibe ich ausnahmsweise. Die Son Goku-Stimme aus Sherlock wäre schlichtweg zu weich gewesen, und die neue liegt ja auch näher an Cumberbatchs richtiger Stimme). Cumberbatch fesselt. Die im Verlauf dieses Threads geäußerte Belustigung über seine Wut und Trauer in der Gefängniszelle kann ich so nicht nachvollziehen. Dieses kurze mimische Spiel kommt für mich ausgesprochen glaubwürdig und durchschlagend daher, und wirkt auch überzeugender als Kirks "Halten Sie den Mund, Sie Arsch!"-Wutrede einige Minuten davor, als er "Harrison" in der Gefängniszelle begrüßte. Das mag auch an der Synchro liegen, aber Kirks "wütenden Blick" empfand ich persönlich dann doch als schauspielerisch zweitklassig.
Cumberbatch reißt den Film also mächtig nach oben - Cumberbatch, der Khan spielt. Cumberbatch in einem Film, der es leider nicht schafft, gut zu bleiben. Ein Film, der richtig gut anfängt, der mich überraschend gut unterhalten hat. Sogut sogar, dass ich mir nach 45 Minuten dachte, ich müsse meine hier getätigte Vorhersage, er würde mich definitiv enttäuschen, revidieren. Leider war das nicht der Fall. Leider hat der Film dann doch versagt, und das in meinen Augen massiv.
Aber woran lag das, warum versagt Star Trek - Into Darkness als Film, und erst in zweiter Linie als Star Trek-Werk?
Es liegt primär an der Geschichte, die eine unkoordinierte Zusammenflickerei von netten Einzelbildern ist, und die auch nicht durch die zwar engagierten, aber im Grunde nur mäßig begabten Darsteller getragen werden kann.
Ich fühlte mich gelegentlich an Prometheus von Ridley Scott erinnert. Beide Filme beginnen großartig, beeindrucken mit immersionsfördernder Atmosphäre, tollem Design und einer schönen Inszenierung der tonangebenden Charaktere und Fakten. Und dann, wenn quasi der Saal gemietet, das Orchester bestellt ist, und es endlich darum geht, das eigentliche Stück zu spielen, merkt man plötzlich, dass es für den Ablauf des Abends keinen Plan gibt.
Khan/Harrison darf ein wenig auf der Erde rumpoltern und Unheil stiften, nachdem Kirk - folgenlos - erst degradiert, dann nicht-befördert, dann doch wieder befördert wurde. Er darf Pike töten, um Kirk ein persönliches Motiv zu geben, ein Motiv, das schwer genug wiegen soll, um einen offensichtlich rechtswidrigen Befehl zu befolgen. Aber was passiert dann? Khan beamt sich nach Chronos, und macht da genau....was? Will uns der Film allen ernstes glaubhaft machen, Khan kann erfolgreich Meta-Gedankenspiele mit Marcus in der Art führen, dass er seine Crew durch die Torpedos zurückerhält, versagt dann aber am Ende genau dabei, seine Crew zu retten, fällt auf den ältesten, den trojanischen, Trick der Kriegsführung herein? Nein, das wirkt nicht nur nicht plausibel, es ist auch ein Zeichen von hilfloser Erzähltechnik: Man stützt sich auf gedankliche Meta-Kriegsführung (Was weiß ich, was er tun wird, weil er glaubt zu wissen, was ich nur vermeintlich im Schilde führe?) als wesentlichen Twist der Geschichte, löst diesen Twist aber völlig undramatisch auf. Anstatt einen anhaltenden Spannungsbogen zu schaffen, der mit einer Kinn-Aufklapp-Enthüllung durch einen triumphierenden Khan gipfelt, erfolgt die Auflösung der wahren Absichten des Bösewichts, der Turning Point, der Kracher-Moment, schon kurz nach der zeitlichen Mitte des Films, und das tut ihm nicht gut.
Ab jetzt haben wir es eine Stunde lang nur noch mit einer Hauptdarstellerriege zu tun, die dem Twist des Films hinterhererennt.
Wie auch der Zuschauer, der vom "Was hat Khan überhaupt vor?"-Momentum in die "Okay, wieviele Actionszenen bis zum Prügelszenen-Finale" (sic!)-Phase verfällt, und das ist nicht gut. Eine derartige frühzeitige Klimax tut dem Film nicht gut, tat nie einem Film gut. Eine Klimax kann das Zentrum und die gedachte Mitte des Werks darstellen, sollte es sogar, aber es darf niemals in der zeitlichen (!) Mitte angesiedelt sein, denn der Zuschauer verliert zwangsläufig die durch die verfrühte Auflösung präsentierte Anspannung bis zum Ende hin. Das erleichternde, befreiende Gefühl, die Welt gerettet und Gutes getan zu haben, kann so nicht mehr aufrecht erhalten werden.
Als hätten die Autoren dies nun geahnt, soll am Ende des Films eine neue Klimax gesetzt werden, die den Zuschauer auf dramatische Weise konfrontiert und emotional belastet, um ihn unmittelbar vor dem Ende in katharsischer Art und Weise zu reinigen: Kirks Nicht-ganz-tot-Tod. Leider scheitert diese neue Klimax, diese neue Katharsis vollends.
Es ist absehbar, dass Kirk doch nicht stirbt; die Rettung durch Khanblut und Tribble-Versuche ist schon lange, lange Zeit vorher erspürtbar bzw. darf als sicherer Vorahnung betrachtet werden. Selbst der durchschnittliche Mainstreamkinogänger muss hier schon extrem passiv bei dem Erlebnis des Films sein, um diesen neuerlichen "Twist" nicht zehn Meilen gegen den Wind zu riechen. Und was man lange ahnt, was man lange weiß!, dass kann am Ende dramaturgisch nicht wirken, das kann nicht klappen. Wenn ich weiß, dass der Held nicht stirbt, empfinde ich in der Szene seines vermeintlichen Todes keine emotionale Immersion. Ich baue keine Spannung auf, die über eine empathische Nach-Fühlung der Gefühle Spocks hinaus geht. Die Gefühle, die ich in der Szene vielleicht empfinde, oder auch nicht, sind lediglich eine Illusion oder Kopie dessen, was man aus Sympathie für den nichtwissenden Spock bei ihm zu erspüren glaubt, aber sie kommen nicht aus dem eigenen, inneren Ich, was für das Gelingen einer wirklich guten Katharsis unabdingbar ist.
So beobachtet man als halbwegs mitdenkender Zuschauer die Szene mit einiger Distanz, man weiß ja, im Metabewusstsein, dass alles gut wird, alles schön endet, Kirk die Wunderheilung bevorsteht. Darum wirkt die Szene aufgesetzt, ganz so, wie jede andere Szene auch, in der in einer Serienproduktion in der Mitte der Staffel Lebensgefahr für einen Hauptcharakter droht. Alle Beispiele, die mir auf Anhieb einfallen, die besser funktioniert haben, sind entsprechender Weise auch für sich genommen am Ende eines Handlungsbogens, oder kommen mit einem weniger drastischen Heilsversprechen daher:
Da wäre etwa "Best of both Worlds". 1989/1990 wird das internetlose Fandome mit einem assimilierten Picard in die Somemrferien geschickt, einem Picard, auf den Riker mit einer ultima-Ratio-Maßnahme den Feuerbefehl erteilt. Zusammen mit den Gerüchten über Stewarts Lustlosigkeit an TNG, die zu dieser Zeit kursierten, hätte die emotionale Aufwühlung nicht größer sein können.
Auch fällt mir sofort das Finale der dritten Staffel von Babylon 5 ein, eine Episode, die nicht umsonst den Begriff der "Wham!-Episode" geprägt hat ( Wham Episode - Television Tropes & Idioms ): Der Held begeht den Märtyrertod, und trotz des vage angekündigten Heilversprechens der Stimme aus dem Off ("Springen Sie, jetzt! Springen Sie!") bleibt für alle Fans der Serie pure Erschütterung zurück, denn sie alle wussten: "Wenn Sie nach Zhahadum fliegen, werden Sie sterben."
Und final haben wir dann den Moment, den Star Trek - Into Darkness bewusst kopiert, "re-maken" will, das Selbstopfer Spocks, das Leben vieler, das schwerer wiegt, als das Leben weniger oder eines einzelnen, und das Spock darum in unbedingter Logik und Selbstaufgabe den Tod in Kauf nehmen lässt. Nimoy wollte aufhören. Die Fans hatten es im Vorfeld lange geahnt. Mit Spocks Tod endete eine Ära, ein Kernbestandteil des Frenchise, und wer die wütenden Reaktionen der Fans in der damaligen Zeit nachrecherchiert, der weiß, wie aufwühlend dieses Ende für sie war, wie erfolgreich die Klimax dieses Films. Warum? Weil der Zuschauer die ganze Zeit darum hoffte, dass Spock doch nicht wirklich sterben würde. Dass irgendwoher doch noch die rettende Idee käme, dass McCoy mit dem Wundermittel...doch nein. Kein Wundermittel. Keine Heilung. Spock stirbt. Und man ahnt es, bangt es.
In Into Darkness weiß ich, dass es nicht so kommt, und darum ist es nicht nur schlecht, sondern auch überflüssig, wie jede Lebensgefahr-Szene in einer Mitt-Staffel-Episode einer xbeliebigen Serie, nur optisch eindrucksvoller.
Zu allem Überfluss ist die Szene dann auch noch dramaturgisch schlechter aufgemacht als das "Original". Manch einer mag Spocks einknickende, steife, vom nahen Tod gezeichnete Art, sich noch einmal würdevoll zu zeigen - Er steht unbeholfen auf, zupft seine Uniform zurecht, ist offensichtlich weitestgehend erblindet und fällt dann doch Stück für Stück in sich zusammen, rutscht an der Scheibe hinab und versucht ein letztes Mal Kirk zu belehren - als kitschig empfinden. Aber es ist dieser Kitsch, der zieht, es ist die lange, aus TOS und TMPG und dem Vorfeld des Films bekannte Freundschaft der beiden, die dieser Szene die nötige emotionale Tiefe gibt. Into Darkness ist hier einfach nicht soweit. Spock und Kirk Volume 2 sind einfach noch nicht die Originale, die so viel miteinander verbindet, dass man als Zuschauer ins Schluchzen kommt. Tatsählich hat Spock vorher noch in unglaublicher Ignoranz und Dummheit seinem Lebensretter ans Bein gepinkelt, im selben Film, und hat dafür außer einem "Ich sehe ein, dass ich Sie vorher über Ihre bevorstehende Entlassung informieren sollen, Herr Lebensretter!" nichts für Kirk übrig, er bringt nichtmal ein "Dankeschön" fertig, als Kirk entlassen wird, sondern versucht es wieder so zu drehen, dass es doch Kirks eigene Schuld sei.
Nein, dieser Spock ist einfach ein Arschloch, und Kirk ein Idiot, der sich mehrmals von Spock für Dumm verkaufen lässt. Vielleicht bin ich ja naiv, aber wenn jemand, dem ich das Leben rette, danach dafür sorgt, als einziger (!), dass ich meinen Job verliere, meine Träume ersteinmal begraben muss, und dafür nichtmal ein "Sorry!" über die Lippen bringt, dann empfinde ich diesen jemanden nicht mehr als meinen Freund. Mag sein, dass sich eine Freundschaft erneut zu entwickeln vermag, aber nach menschlichem, sozialen, psychologischen Ermessen heraus ist das sehr unplausibel. Der Film gibt dazu dann im weiteren Verlauf auch nichts her. An keiner Stelle wird die Freundschaft von Kirk und Spock wiederhergestellt - aber genau genommen braucht es das auch nicht, denn sowohl Kirk als auch Spock scheinen trotz Spocks verräterischem Undank einfach so weiter zu machen wie immer, und sich irgendwie immernoch als "Kumpels" zu sehen. Und auch das, erst Recht, entwertet die finale Szene vollends. Es gibt entweder keine Freundschaft mehr zwischen ihnen - also ist Spocks Besuch vom schlechten Gewissen motiviert? Oder wir sehen das finale einer Freundschaft, die nach dem Gutdünken des Films niemals in Gefahr war, aber implausibler nicht hätte sein können. Spock und Kirk aus TOS? Deren Freundschaft glaube ich. Und darum fühle ich Kirks Leid und Spocks Opfer nach, und weine vielleicht sogar. Aber die Neuen? Diese Nullnummer von Spock, dieses aufgeblasene Paragraphen-Ego, und der viel zu gute Kirk, der alles verzeiht (aber trotzdem auf jemanden einprügelt, der sich ergeben hat)? Nein. Keine emotionale Glaubwürdigkeit, darum keine emotionale Klimax.
Und ohne diese zweite, bemühte, und doch bereits aus mehreren Gründen zum Scheitern verurteilte Klimax kann der Film dann nicht mehr tragen. Die zweite Hälfte wird entwertet und besteht folglich aus einer Aneinanderreihung, einer Verkopplung von CGI. Eine belanglose Szene jagt die nächste. Ein bemühter WOW!-Effekt folgt auf den vorhergehenden. Schon die Vorstellung der Dreadnought sollte wohl Angst machen, sollte als eine Art neuer Höhepunkt dienen, der die Vorhänge zum Finale aufzieht, und sagt: Schau her, da kommt es, die Bestie, mit der sich am Ende alles regeln soll, nur noch ihr Herr fehlt (Khan). Aber er, der Herr, sitzt ja im Knast. Also - wie kommt er raus? Für einen kurzen Moment hofft man nochmal, dass Khan auch das alles orchestriert, geplant hat, dass auch das alles Produkt eines irrwitzigen und unglaubwürdigen Meta-Gedankenspiels gewesen ist. Dass Khan den Chessmaster gibt. Aber die Art und Weise, wie kopflos und naiv er dann auf die trojanischen Torpedos hereinfällt, das "torpediert" diese Idee völlig, diese letzte Hoffnung auf einen wirklich guten Twist. Und so wird dem Zuschauer klar, dass es für die zweite Hälfte des Films auch kein Konzept mehr gab, außer Vorwände für einige Actionszenen und eine misslungene Nach-Katharsis mit Kirks Nicht-Tod zu liefern.
Würdige ich all das gesagte nun abschließend, und betrachte ich darüber hinaus die wirklich enormen (zum Teil aber Star Trek üblichen) Probleme in Sachen Logik, Glaubwürdigkeit und Plausibilität, über die ich bei Nachfrage gerne nochmal an gesonderter Stelle zu Reden bereit bin, bleibt mir nichts anderes übrig, als Star Trek - Into Darkness als schlechten Film zu bewerten, der ohne Cumberbatchs Darstellerleistung nichtmal einer Zweitschau würdig wäre.
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Zitat von Seether Beitrag anzeigenKhan/Harrison darf ein wenig auf der Erde rumpoltern und Unheil stiften, nachdem Kirk - folgenlos - erst degradiert, dann nicht-befördert, dann doch wieder befördert wurde.
Er darf Pike töten, um Kirk ein persönliches Motiv zu geben, ein Motiv, das schwer genug wiegen soll, um einen offensichtlich rechtswidrigen Befehl zu befolgen. Aber was passiert dann? Khan beamt sich nach Chronos, und macht da genau....was? Will uns der Film allen ernstes glaubhaft machen, Khan kann erfolgreich Meta-Gedankenspiele mit Marcus in der Art führen, dass er seine Crew durch die Torpedos zurückerhält, versagt dann aber am Ende genau dabei, seine Crew zu retten, fällt auf den ältesten, den trojanischen, Trick der Kriegsführung herein?
Es ist absehbar, dass Kirk doch nicht stirbt; die Rettung durch Khanblut und Tribble-Versuche ist schon lange, lange Zeit vorher erspürtbar bzw. darf als sicherer Vorahnung betrachtet werden.
Da wäre etwa "Best of both Worlds". 1989/1990 wird das internetlose Fandome mit einem assimilierten Picard in die Somemrferien geschickt, einem Picard, auf den Riker mit einer ultima-Ratio-Maßnahme den Feuerbefehl erteilt. Zusammen mit den Gerüchten über Stewarts Lustlosigkeit an TNG, die zu dieser Zeit kursierten, hätte die emotionale Aufwühlung nicht größer sein können.
Auch fällt mir sofort das Finale der dritten Staffel von Babylon 5 ein, eine Episode, die nicht umsonst den Begriff der "Wham!-Episode" geprägt hat ( Wham Episode - Television Tropes & Idioms ): Der Held begeht den Märtyrertod, und trotz des vage angekündigten Heilversprechens der Stimme aus dem Off ("Springen Sie, jetzt! Springen Sie!") bleibt für alle Fans der Serie pure Erschütterung zurück, denn sie alle wussten: "Wenn Sie nach Zhahadum fliegen, werden Sie sterben."Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
[...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON
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Zitat von BluePanther Beitrag anzeigenNa ja also das Picard oder Sheridan sterben würde, habe ich persönlich keine Sekunde geglaubt. Es war eine schöne Inszenierung, aber diese emotionale Reaktion die du hier durchspielst funktioniert meiner Meinung nach nur in Serien und Filmen wo der Maincast wirklich sterben kann (siehe z.B. Game of Thrones), aber nicht in typischen Serien früherer Zeiten wo die Sache mit dem Heldenbonus klar geregelt war.
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Zitat von Connor.MacLeod Beitrag anzeigenWhoops, there goes Tasha... Kam doch auch sehr überraschend für die Zuschauer, oder?Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
[...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON
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Zitat von BluePanther Beitrag anzeigenDu gehst davon aus das das was geschehen ist voll und ganz Khans Plan entsprach. Dem war aber nicht so, denn nach Khans Plan hätte alle in dem Raum umkommen sollen und dadurch auch Admiral Marcus.
Warum schickt Marcus genau die richtige Anzahl an Torpedos mit nach Kronos, nachdem es zwischen Marcus und Khan genau darüber (nämlich über die Befreieung von Khans Leuten) zum Bruch gekommen ist?
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Zitat von Seether Beitrag anzeigenGanz einfache Gegenfrage:
Warum schickt Marcus genau die richtige Anzahl an Torpedos mit nach Kronos, nachdem es zwischen Marcus und Khan genau darüber (nämlich über die Befreieung von Khans Leuten) zum Bruch gekommen ist?Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
[...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON
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Zitat von Seether Beitrag anzeigenAlso sind die Torpedos von Khan nur zu dem Zweck konstruiert worden, einen überflüssigen Hohlraum zu verstecken, der Kryoeinheiten beherbergen kann?Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
[...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON
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Da Marcus also weiß, dass die Torpedos modifiziert sind, und einen absolut überflüssigen Innebreich haben, der keine für ihre Zerstörungswirkung wesentlichen Komponenten enthält, stellt sich die anschließende Frage, weshalb Marcus absolut impotente Marschflugkörper einsetzten will, um Khan aus dem Weg zu räumen. Die Dinger gehen an Bord des Dreadnought in die Luft, in seinem Innern, können ihn aber nicht sprengen. Offensichtlich beinhalteten sie überhaupt keine für Torpedos typische Antimaterie. Oder haben die Techniker an Bord der Enterprise nicht nur den überflüssigen Kryotank entfernt, sondern gleichzeitig auch noch, mal ganz nebenbei, die Antimaterie? In einer Situation, wo es um ihr Überleben ging, und sie sich nicht darauf verlassen konnten, dass diese kleine Reihe an Explosionen ausreicht, den Dreadnought kampfunfähig zu machen? Fahrlässig.
Wenn sie also nicht mit "vollem Tempo" Khan gerade auf den Kopf gefallen wären, wäre das eine ziemlich unsichere Methode, Khan umzubringen, zumal Khans Aufenthaltsort nur als grobes, geographisches Gebiet bezeichnet wurde, was eigentlich die Anwendung eines großflächigen orbitalen Bombardements erfordernlich machen dürfte, als einfach nur eine Reihe beschleunigter Torpedos mit Aufschlagenergie auf ein und denselben Platz abzuballern.
Und genau deshalb macht das nunmal alles keinen Sinn.
Darüber hinaus bleibt natürlich ungeklärt, warum sich Khan bei der Tötung von Marcus so stümperhaft anstellt, anstatt das von ihm geklaute Shuttle mit einer in der Apotheke gekauften Mischung aus Explosivstoffen in das Gebäude rammen zu lassen. Der Herr sprengt Gebäude mit einem Ring in die Luft, entwickelt Super-Reichweiten-Torpedos und ganze Raumschiffe, und will nach deiner eigenen Aussage aber nur den Mitwisser Marcus beseitigen, benutzt hier aber dann ein gnadenlos unterbewaffentes Shuttle mit Laser-MGs?
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Natürlich, die einzige Existenzberechtigung dieser Torpedos ist es, einen Story-twist zu ermöglichen. Die logische Version wäre es gewesen, Khans Crew mit einem Phaser aufzulösen oder irgendwo in eine Sonne zu schießen und die Torpedos dann mit Sprengstoff voll zu laden.I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.
- George Lucas
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Zitat von Seether Beitrag anzeigenWenn sie also nicht mit "vollem Tempo" Khan gerade auf den Kopf gefallen wären, wäre das eine ziemlich unsichere Methode, Khan umzubringen, zumal Khans Aufenthaltsort nur als grobes, geographisches Gebiet bezeichnet wurde, was eigentlich die Anwendung eines großflächigen orbitalen Bombardements erfordernlich machen dürfte, als einfach nur eine Reihe beschleunigter Torpedos mit Aufschlagenergie auf ein und denselben Platz abzuballern.
Und genau deshalb macht das nunmal alles keinen Sinn.
Darüber hinaus bleibt natürlich ungeklärt, warum sich Khan bei der Tötung von Marcus so stümperhaft anstellt, anstatt das von ihm geklaute Shuttle mit einer in der Apotheke gekauften Mischung aus Explosivstoffen in das Gebäude rammen zu lassen.Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen. (chinesisches Sprichwort)
Die Menschen sind sehr offen für neue Dinge - solange sie nur genau den alten gleichen. (Charles Kettering 1876-1958)
[...]dem harten Kern der Science-Fiction-Fans, leidenschaftlich, leicht erregbar, meist männlich, oft besserwisserisch, penibel, streng und ebenso gnadenlos im Urteil wie im Vorurteil.[...] Quelle SPON
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Ob sie einen Warpantrieb haben oder nicht, ist nur dann von Belang, wenn der Warpantrieb mit Antimaterie betrieben wird. Dies ist aber offensichtlich nicht der Fall, denn sonst wäre die Dreadnought schlichtweg explodiert.
Du hast natürlich Recht, dass auch die reine kinetische Aufprallenergie ganz verheerende Wirkungen hat, allerdings macht das die gesamte Sache eben nochmal unsicherer:
Man weiß ja nichtmal mehr, dass Khan zum Zeitpunkt des vermeintlichen Torpedoeinsatzes noch dort unten weilt, man weiß es nur zu dem Zeitpunkt, als Kirk seine Befehle erhält. Man fliegt also auf gut Glück hin.
Außerdem sehe ich jetzt nicht, wieso Kirk, der von der groben Zerstörungswucht von Photonentorpedos weiß, alle 74 (?) einsetzen sollte, um nur einen Mann zu töten, wenn er davon ausgehen kann, dass auch in einer eher verlassenen Provinz immernoch ein paar Klingonen herum laufen. Wieder unplausibel und von Marcus mehr als schlecht durchgedacht.
Edit:
Allein die Diskussion zeigt ja, dass die Story wieder Schwächen hat. Ich habe ja in meinem Review weiter oben ganz bewusst nicht derartige Details herangezogen, weil ich denke, dass der Gesamteindruck des Films einfach wenig plausibel daher kommt, egal, ob man nun den seltsamen Mainplot des Films durcherklären kann oder nicht. Es gibt bestimmt gute Möglichkeiten, irgendwie die Schwächen zurecht zu reden, wie man das immer macht, wenn ein Film des Mainstreams wegen kurz und knackig wird.
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