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    Wenn es Khan mal ins neue Universum schaffen sollte...

    Zitat von MFB Beitrag anzeigen
    Ich muss gestehen: Als FanFiction-Schreiber kribbeln mir vor Aufregung die Finger bei dem Gedanken, eine neue Geschichte um Khans Wiedererweckung im neuen Universum zu schreiben. Ich hätte da auch die eine oder andere lässige Idee, die fernab von einem Remake von "Der schlafende Tiger" oder "Der Zorn des Khan" sind. Aber da als wahre Identität von John Harrison (klingt für mich immer noch nach so einem typischen Decknamen à la "Smith", "Jones") ja Khan nicht völlig ausgeschlossen ist, warte ich mal den Film ab.
    Diese Kommentar hat mein Interesse schon geweckt, denn ich finde das sehr spannend. Der Reboot könnte vor allem durch seine Neuinterpretation bekannter Charaktere überraschen, so wie "Sherlock" (und viele andere Holmes-Verfilmungen und Pastiches) Figuren wie Moriaty und Irene Adler im Grunde besser (ist sicher Geschmackssache) und ausführlicher (das ist unbestreitbar) charakterisiert als das "Originalmaterial" es getan hat.

    Mich würde vor allem interessieren:
    Wenn Khan irgendwann einmal den Sprung in das neue Universum schaffen sollte, sei es bereits im nächsten Kinofilm oder in einem anderen oder gar in einer möglichen Serie... welche Ideen hättet ihr, um ihn zu inszenieren? Was würdet ihr genauso belassen wie bei in seinen bisherigen zwei Auftritten, was würdet ihr grundlegend anders machen? Und warum? Auch mögliche Darsteller können hier erwähnt werden. Lasst eurer Fantasie ruhig freien Lauf.

    (Ein wenig dient der Thread auch dazu, die ewige Khan-Diskussion mal aus dem Neuigkeiten-Thread herauszuholen, aber eine grundlgende Diskussion, ob Cumberbatch ihn jetzt spielt oder nicht, will ich hier auch nicht unbedingt haben. Es geht mir wirklich um die Ideen, wie man Khan neu umsetzen könnte.)

    #2
    Das ist jetzt sicherlich nicht superoriginell, aber trotzdem: Macht ihn grau!

    Der alte Khan war ein klassischer Bösewicht, der die Welt erobern und seine Feinde vernichten will. Diese Rolle füllt er zwar klasse aus, aber nach all den geisteskranken Weltenzerstörern der letzten Star Trek-Filme brauche ich dieses Schema, welches für mich in Bezug auf Khan zudem eng mit dem Darsteller Montalban verbunden ist, nicht noch einmal. Stattdessen könnte man Khan zu einem Opfer genetischer Diskriminierung machen. In DS9 sieht man, wie die Föderation augmentierten Bürger ihrer Bürgerrechte beraubt und in geschlossene Anstalten verfrachtet- das ließe sich auf die Erde des 21. Jahrhunderts übertragen. Khan wird aufgrunder seiner Herkunft von klein an auf ausgegrenzt. Selbst der rechtliche Schutz genetisch aufgewerteter Menschen erodiert mehr und mehr unter dem Druck einer selbsternannten Menschenrechtsbewegung ("human pride!"), die mehr und mehr Senatoren, Gerichte, Ministerpräsidenten usw. auf ihre Seite ziehen kann. Irgendwann endet man dann da, wo man historisch wieder und wieder geendet ist: Lager, Ghettos, Progrome. Khan entwickelt sich entweder zu einer Art Magneto, für den seine "wir oder die"-Sicht zur Überlebensmaxime wird, oder alternativ zu einer Art Caesar (Planet der Affen), der zwar nicht die Vernichtung der Menschen plant, die Rechte von Übermenschen aber mit Gewalt durchsetzen will. Letztendlich scheitert er und flieht auf der Botany Bay, um dann in einem Jahrhundert zu erwachsen, dessen Ansichten zur Genmanipulation noch deutlich orthodoxer geworden sind, während die intellektelle und moralische Entwicklung aus Khans Sicht stagniert. Befeuert von seinem Groll gegen die Menschheit führt er seinen Feldzug von vor 200 Jahren fort...

    Wer sollte ihn spielen? Auf jeden Fall kein California Dream Man mit Armen wie Baustämme, der in erster Linie durch körperliche Präsens beeindruckt. So wie bereits in der Terminator-Reihe der schmächtigste Terminator der angsteinflößenste war, so sollte sich auch der neue Khan weniger über seine Körperlichkeit definieren. Ein etwas schwächlicherer Darsteller, eventuell sogar mit etwas Geek-Anstrich wäre nicht verkehrt. Vielleicht eine Art...hmm... Bendict Cumberbatch?!
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #3
      Ich denke GEnetische Supermenschen ala Kahn mit Weltunterwerfung oder abstrusen Plänen (Kahn war ne Bedrohung die man mit schnellen Reflexen per Handphaser beseitigt) ist relativ überholt. Wobei das Thema Transhumanismus immer interessanter weil realer wird.

      Nur Heutzugtage sind die Wunder und Zauberkräfte der Gentechnik relativ abgeklärt.

      Folglich müsste Kahn etwas völlig anderes sein.

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        #4
        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
        In DS9 sieht man, wie die Föderation augmentierten Bürger ihrer Bürgerrechte beraubt und in geschlossene Anstalten verfrachtet- das ließe sich auf die Erde des 21. Jahrhunderts übertragen. Khan wird aufgrunder seiner Herkunft von klein an auf ausgegrenzt.
        Wobei die eigentlich nicht wegen ihrer Aufwertung in der Psychatrie saßen, die hätte sie nur vom Sternenflotten-Dienst ausgeschlossen, sondern weil sie aufgrund von Nebenwirkungen der Aufwertung allesamt unter irgendwelche psychischen Störungen litten.

        Aber egal, ich will in Star Trek bis auf weiteres keine Rache-Stories mehr sehen.

        Von mir aus könnte man da gerne wieder zu "Superior ability breeds superior ambition." aus Space Seed zurückkehren. Aber dann auf einem halbwegs realistischen Niveau. Da sollte man Khan und seine Kumpels dann auch nicht erst am Anfang des Films finden, sondern bereits 20 oder 30 Jahre früher, sodass er Zeit hatte sich irgendwo einzunisten und sich Macht anzueignen. Aber bitte keine lächerlichen Superschurken-Superpläne, die am Ende von lauter Zufällen abhängen. Besser sollte er die Schwächen des (Föderations-)Systems nutzen, um seine Ziele zu erreichen. Die müssten dann auch gar nicht in irgendwelchen albern unrealistischen Weltherrschafts-Phantasien bestehen, da tut es auch eine Kategorie kleiner.
        I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

        - George Lucas

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          #5
          Der Ansatzpunkt muss auf jeden Fall "Space Seed"/"Der schlafende Tiger" sein. Khans Zorn ist nur das Resultat aus dem Umständen seiner Erweckung. Ändert man dieser Umstände, kann man schon sehr leicht eine komplett neue Geschichte rund um Khan im 23. Jahrhundert generieren.
          • Wird die Botany Bay von einem anderen Schiff entdeckt? Vielleicht gar keinem Föderationsschiff, sondern von Klingonen oder Romulanern?
          • Wird die Botany Bay diesmal vielleicht gar nicht zufällig entdeckt sondern gezielt gesucht?
          • Sind die Augments an Bord überhaupt der Grund für die Suche, oder gefährliches Hindernis, bevor man an das ran kommt, was man eigentlich sucht?
          • Hat man es dann überhaupt mit Khan zu tun, oder stirbt der Anführer der Augments bei seiner Wiedererweckung, die er im Prime-Universum nur überlebt hat, weil die Crew der Enterprise schnell auf das Problem bei der Wiedererweckung reagiert hatte?
          • Welche Ziele verfolgt Khan oder ein anderer Augment angesichts der veränderten Umstände der Erweckung? Und spielen die Gründe für den Flug der Botany Bay eine Rolle, die Khan in "Space Seed" angedeutet hat und die Kirk laut Khans Aussage nicht fähig sei zu verstehen? Waren die Umstände seiner Flucht - oder gar seiner Regentschaft auf der Erde des 20. Jahrhunderts - anders als in den Geschichtsbüchern beschrieben?
          • Und damit die Spekulation rund um "Star Trek into Darkness" und den Charakter John Harrison auch hier Berücksichtigung finden: Angenommen Khan könnte nach seiner Erweckung untertauchen und eine falsche Identität annehmen: Wie würde er seiner Agenda folgen, wenn die Möglichkeit bestünde, alle Menschen zu täuschen, die nicht erkennen, dass er ein genetisch aufgewerteter Supermensch mit Weltherrschaftsambitionen ist?


          Nimmt man sich der Person Khan in einer möglichen neuen Geschichte an, so sollte er sich einfach weiterhin über seine physische und mentale Überlegenheit und seine Ambitionen definieren. Das sind die etablierten Grundlagen des Charakters, der aus einer weit zurückliegenden Ära stammt und der mit diesen Grundlagen ausgestattet plötzlich in ein ihn fremdes Umfeld gebracht wird, auf das er mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln reagiert. Da sich das Umfeld im neuen Universum um Vergleich zum alten Universum unterscheiden würde, würden auch seine Reaktionen anders ausfallen, aber an seiner Grundeinstellung z.B. gegenüber der "unverbesserten" Menschheit sollte sich deshalb nichts ändern.

          Soweit ein paar meiner Gedanken, die eine Rolle spiele würden, wenn ich einen Roman zu dem Thema schreiben würde (was mich wie erwähnt ja sehr reizen würde, sofern der neue Kinofilm das Thema nicht schon vorweg nimmt).
          Zuletzt geändert von MFB; 14.02.2013, 15:00.
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