Zitat von Das Quadrom
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Eigentlich erst seit relativ kurzer Zeit habe ich hier auch wahrgenommen, dass viele Fans bewusst DS9 einfach ignorieren, weil ihnen entweder nicht gefällt, dass die Serie auf einer Raumstation spielt oder weil ihnen die Kriegshandlung nicht gefällt.
Jetzt mit Star Trek 11 entsteht ein Phänomen dass es in der Form noch nie gab! Zur Verteidigung wird gern erwähnt, dass der Film nur das tut, was schon oft geschehen ist, nämlich das Canon zu brechen.
Dieses Universum hat ein eigenes Canon. Im Canon des Normaluniversums ist lediglich die Existenz des Spiegeluniversums festgelegt. Und genau das selbse sollte auch für das neue Universum von ST11 gelten.
Aber in Wirklichkeit baut Abrams ein neues Star Trek Universum auf, das Ähnlichkeiten mit einem Star Wars Universum hat. Es gibt etliche Belege dafür (sogar u. a. einen zwanzig minütigen Filmeinblick für deutsche Star Trek Redakteuere) und es wird uns auch von anfang an gesagt, dass das Star Trek wie wir es bisher kannten beerdigt ist.
Es wird etwas Neues aufgebaut, dass im Widerspruch zu dem alten star Trek steht, aber für die breite Masse genau das Richtige ist. Die breite Masse wird sich mit den Widersprüchen zu dem "längst überholten" alten Star Trek nicht beschäftigen, weil es sie gar nicht interessiert. Sie wollen neue actionreiche Weltraumabenteuer.
Die Verharmlosung der zahlreichen Canonbrüche von manchen naiven Fans ergärt mich.
Durch Neros Zeitreise wird halt einiges verändert. Aber müssen die Produzenten jetzt wirklich jene Kleinigkeit erklären, warum 20 Jahre nach dem Zeitsprung und der Abspaltung des ST11-Universums etwas anders aussieht als im Normaluniversum? Da müsste man schon zusätzliche Literatur herausbringen, die den unterschiedlichen Verlauf der Geschichte beider Universen erläutert. Offenbar sind viele Fans erst dann zufriedengestellt. Aber das würde uns doch darum bringen, uns selbst was zu überlegen.
Leider ist es moentan nur so, dass wenn einem Fan eine gute und gar nicht weit hergeholte Erklärung einfällt, ein Kritiker kommt und sagt "Daran haben die Produzenten sicher nicht gedacht, denen war das egal."
Wie soll man in einem Forum wie diesem dann noch argumentieren? (Mal abgesehen davon, dass NICHTS in einer fiktiven Serie so gut durchdacht sein kann.)
Wacht auf, wenn ihr immernoch glaubt, Star Trek elf sei eine Fortsetzung des bestehenden Star Trek Canons und kein radikaler Neuanfang, dann erlebt im Kinosaal die bittere Erleuchtung.
Es kam ein Regisseur angelaufen, der Star Trek nicht gut kannte, und durfte einen Actionfilm für die breite Masse produzieren. Wie bei A-Team, Nightrider oder allen möglichen anderen Kultserien, ist es immer gut die bekanntesten optischen oder Charakterlichen Eigenschaften in den Actionfilm mit einzubeziehen, damit man nicht erst die Arbeit hat neue Charaktere und Rahmenbedingungen zu erfinden und damit man nicht das Risiko hat, dass die neue Geschichte nicht angenommen wird.
Außerdem gibt es immer wieder neue Regisseure und neue Produzenten und natürlich ihre Vorstellungen umsetzen. Das haben Gene Roddenberry, Nicholas Meyer, Harve Benett, Rick Berman, Ronald D. Moore, Ira Steven Behr, Manny Coto und viele andere, deren Namen mir nicht einfallen, schon gemacht.
Wie die konkreten Vorstellungen von JJ Abrams aussehen, werden wir noch früh genug erfahren.
Also bitte zurücklehnen, entspannen und in aller Ruhe bis Mai warten. Und in der Zwischenzeit darauf hoffen, dass nicht zu viele Halbwahrheiten und Fehlinterpretationen von Meldungen unnötig Staub aufwirbeln. (Frage mich dabei, wann wieder mal die Behauptung gepostet wird, die Crew der Enterprise bekäme neue Geburtsdaten verpasst. Das kommt auch einmal pro Monat.)
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