Zitat von newman
Beitrag anzeigen
Wenn man die Motive und Hintergründe einführen möchte und einen tiefgründigen Charakter erstellen will, dann richtig durchdacht und perfekt inszeniert. Wenn man die Story aber so aufgebaut hat, dass man einen 3 h Film daraus machen müsste, wöllte man einen Charakter halbwegs auf vernünftigem Niveau hinbekommen, da die Story sich primär um andere Charaktere dreht, ist mit ein guter alter Star Wars Film im Stil eines guten alten Märchens lieber als halblebiger Pseudorealismus, der nur hingeklatscht wurde weils heutzutage ohne die Motive explizit durchzukauen ja nicht mehr geht.
Es erwartet auch niemand eine ausgefeilte Biographie bzw. Psychogramm, ich denke es ist völlig ausreichend, wenn der Bösewicht nicht lächerlich wirkt, wenn er nicht am Ende kreischend und brüllend auf seinem "Thron" hockt, während rechts und links alles in die Luft fliegt oder schreiend in eine Lavaschlucht stürzt, wie man es nun wirklich zu oft hat ansehen dürfen.
Viel einfacher als die Motive durchzukauen und meiner Meinung nach auch realistischer ist es sowieso Handlungen einer Person und Charakter/Auftreten einer Person auseinanderzulegen. Wie mans bei Dukat machte und wie mans häufig bei schlimmen Mördern hört, die doch nach Aussagen der Nachbarn so nette Kerle gewesen sein sollen.
Und das ist ja eben genau der Punkt bei den Klischees. Sie vermitteln dem Zuschauer das Gefühl, mit dem "Bösen" nichts zu tun zu haben, da es sich ja grundsätzlich von einem selbst unterscheidet. Deswegen sind die Bösen auch durch und durch böse, schön glatt und widerwärtig, aber eben auch langweilig.
Nochmal das Zitat (weil es so schön ist) : "Ich kann nicht viel darüber erzählen, aber ich und Eric [Bana] sind wirklich miese Kerle. Wenn Sie dachten, Sie haben mich miese Typen auf diesem Planeten spielen sehen, dann warten Sie mal, bis ich mich in den Weltraum aufmache."
Auch die Tätowierungen sind dabei nur ein Griff in die Mottenkiste der 50er Jahre (und noch früher), als Tätowierungen noch mit Gefängnis gleichgesetzt wurde. Hollywood könnte sich hier mal der Zeit anpassen, wo doch mittlerweile jeder zweite mit einem Arschgeweih herumläuft.
Ach so, und dann das noch zu Shinzon:
Shinzon ist gar kein absolut eindimensionaler Bösewicht, leider, natürlich musste man ihm hirnrissige und zu dem auch noch absolut lieblos hingeklatschte Motive andichten, die seine Bosheit erklären.
Hätte man wie bei Darth Vader damals - vor dieser SW PT - einfach gesagt der ist böse, basta, und der braucht keine dämlichen, aus der Nase gezogenen Motive und schon gar keinen angedichteten baldigen Tod um Böses zu tun, wäre er tausend Mal besser geworden.
Kommentar