[Buchreihe] Star Trek - TOS (bzw. Classic) - SciFi-Forum

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[Buchreihe] Star Trek - TOS (bzw. Classic)

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    #46
    Rezension: TOS - "World without End"

    Lange bevor der amerikanische Verlag "Pocket Books" die Rechte zur Veröffentlichung von "Star Trek"-Romanen erhielt, erschienen diese zwischen 1967 und 1981 bei "Bantam Books". Am Anfang handelte es sich bei diesen Büchern nur um Geschichtensammlungen, die die Abenteuer aus der TV-Serie nacherzählten. Sobald die Serie eingestellt war, brachte Bantam aber auch originale Storys heraus (beginnend mit "Spock must die!", die ich bereits vor einigen Jahren rezensiert habe). Ich habe kürzlich in einem englischsprachigen Forum recherchiert, welcher bei Bantam erschienenen Original-Roman denn noch empfehlenswert wäre und stieß öfters auf "World without End" von Joe Haldeman.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: World_without_end.jpg Ansichten: 1 Größe: 1,04 MB ID: 4503433




    Die Enterprise trifft im Weltall auf einen vermeintlichen Asteroiden, bei dem es sich in Wahrheit jedoch um ein Raumschiff handelt, dem langsam aber sicher der Treibstoff ausgeht, wodurch es in der Leere des Alls - weit entfernt von der nächsten Sonne und Energiequelle - stranden wird. Da eine Kontaktaufnahme per Funk nicht beantwortet wird, beamt Captain Kirk mit einem Landetrupp ins Innere des ausgehöhlten Asteroidenraumschiffs. Dort findet man eine Umgebung vor, die an die Innenseite einer miniaturisierten Dyson-Sphäre erinnert. Wie sich herausstellt, sind sich die Bewohner - Angehörige dem aus drei Spezies bestehenden Volk der Chatalianer - überhaupt nicht bewusst, in einem Raumschiff zu leben, kennen ausschließlich die abgeschottete Welt und halten die Eindringlinge von außen nicht nur für Lügner ... sondern gar für Klingonen!

    Wie sich herausstellt, ist einst vor Jahrhunderten ein klingonisches Raumschiff auf der Außenseite des Asteroiden abgestürzt und hat seine komplette Crew ins Innere gebeamt. An die folgende kriegerische Auseinandersetzung von damals denken die Chatalianer natürlich nicht gerne zurück, und da sie sich selbst sehr stark von anderen Humanoiden unterscheiden, entgehen ihnen die feinen äußerlichen Unterschiede zwischen Menschen und Klingonen. Der Landetrupp der Enterprise gerät nicht unmittelbar in Gefahr, doch als Kirk beschließt, zur Sicherheit zum Schiff zurückzubeamen, stellt sich heraus, dass die dichte Metallhülle in der Kruste des Asteroiden einen Transport hinein zulässt, aber hinaus unmöglich macht. Zudem droht der Enterprise das gleiche Schicksal wie dem uralten Klingonen-Schiff: Sie verliert rasch Energie und wird von einem feingesponnenen, aus dem dichten Metall bestehenden Netz, an die Außenseite des Asteroiden gepresst. Man bereitet sich auf das Schlimmste vor: die Notfall-Evakuierung der Crew ins Innere des Asteroiden. Doch auch dort gefangen ist das Überleben nicht gesichert, denn das einzige Schiff, das den Notruf der Enterprise auffängt, ist eines der Klingonen. Und das Schicksal des uralten Wracks auf der Asteroidenoberfläche gibt ihnen einen idealen Vorwand, dieses "Hindernis" im Weltall zu zerstören.

    Fazit: Obwohl "World without End" keine klassische TV-Episode nacherzählt, ist die Ausgangssituation natürlich bekannt: Bereits in der 3. Staffel der Serie traf die Enterprise auf den Asteroiden Yonada, dessen Bevölkerung sich auch nicht bewusst war, im Inneren einer künstlichen Welt zu leben.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: fortheworldishollowandihavetouchedtheskyhd0150.jpg Ansichten: 1 Größe: 281,0 KB ID: 4503431

    Die Beschreibung des Äußeren des Chatalianer-Asteroidenschiffes gleicht
    jenem von Yonada in der TV-Folge "Der verirrte Planet" ...
    und hat nichts gemein mit der Darstellung auf dem Cover des Romans.

    Die ähnliche Ausgangssituation könnte man vielleicht darauf zurückführen, dass 1981 - als der Roman erstmals erschien - die Autoren bei Bantam vielleicht noch nicht so sicher waren, welche Geschichten man im Rahmen von "Star Trek" erzählen kann. Daher hat sich Autor Joe Haldeman wohl für eine bekannte Ausgangssituation entschieden und neben einem wirklich sehr exotischen und fremdartigen Volk auch die Klingonen mitmischen lassen. Die Darstellung der Klingonen weicht aber doch zum Teil von dem ab, was wir davor und nachher über sie erfahren haben. Doch interessanterweise errät Haldeman bereits die erst später etablierte Versessenheit auf das Erringen von Ehre und blutige Rituale. Allerdings unterlegt wird dies alles von einer religiösen Komponente, weshalb neben dem Captain auch eine Art Priester auf jedem Klingonen-Schiff etwas mitzureden hat.

    Die Chatalianer sind wiederum schon fast zu fremdartig. Deren Gesellschaft und Sitten sind teils sehr abstrus konstruiert und werfen einige Fragen auf, die die Auflösung des Romans nur teilweise liefert. Wenn sich Spock die Wahrheit über die Beschaffenheit dieser Gesellschaft offenbart, ist das schon ein ordentliches Aha-Erlebnis, aber es wäre nicht schlecht gewesen, hätte es auf den rund 150 Seiten davor die eine oder andere vage Andeutung gegeben.

    Die Originalromane von Bantam sind alle recht dünn, aber "World without End" zählt zu den kürzesten und dennoch weist die Geschichte einige Längen auf. Die Situation der Enterprise außerhalb des Asteroiden ist eigentlich spannender als das, was sich im Inneren abspielt. Die Reise von Kirk und seinem Landetrupp zur "Insel", wo der Steuermechanismus des Asteroidenschiffes vermutet wird, hat Roadmovie-Charakter. Hin und wieder unterhaltsam - auch weil die Figuren, allen voran Doktor McCoy, ganz gut getroffen sind. Aber den Großteil der Zeit sind die Leute einfach nur auf Achse, suchen einen sicheren Weg und haben die überlegene Technologie dabei, so dass es kaum zu brenzligen Situationen kommt. In einer Passage muss man in einem Wald eine ganze Nacht lang Feinde abwehren, was mitunter schon "John Carter vom Mars"-Dimensionen annimmt.

    Bewertung: Der Roman ist gar nicht so leicht zu bewerten. Er mixt sehr typische "Star Trek"-Elemente mit sehr abgehobenen Konzepten, die gelegentlich schon fast ins Abstruse abdriften. Die Auflösung funktioniert zwar grundsätzlich, aber als Leser muss man sie halt einfach schlucken à la "Klingt komisch, is' aber so". Die alternative Darstellung der Klingonen fand ich ziemlich interessant, denn trotz einiger auffällige Abweichungen hat Joe Haldeman die ihnen erst später zugeschriebene Mentalität gut vorhergesehen. Ihr Verhalten ist durchaus typisch und auch die Hauptcharaktere der Enterprise-Crew sind ganz gut getroffen. Trotzdem kann ich "World without End" bestenfalls 3 von 6 Sternen verleihen. Trotz der Kürze zieht sich die Geschichte immer wieder mal, wenn das Geschehen im Inneren des Asteroiden in den Fokus rückt, da man als Leser auch erst am Schluss die Möglichkeit erhält, die Verhalten der Chatalianer halbwegs zu begreifen.

    Anmerkungen:

    Auch die ersten "Star Trek"-Bücher von Bantam sind durchaus interessant. Sie erzählen zwar nur die Geschehnisse von TV-Episoden nach, aber basieren dabei nicht auf den fertigen Folgen, sondern auf den Drehbüchern, da dem Autor James Blish die fertigen Folgen nicht vorlagen. So geben diese Bücher Einblick in nicht realisierte Drehbuchfassungen, die in einigen Fällen durchaus stark von der fertigen Episode abweichen.

    Die "Star Trek"-Bücher von Bantam erschienen auf Deutsch beim Goldmann-Verlag; World without End" unter dem Titel "Welt ohne Ende" als Ausgabe Nummer 21. Das Cover der deutschen Ausgabe ist noch unpassender als jenes der englischen Erstauflage. Eine Raumfähre wird nie gestartet.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Welt_ohne_Ende.jpg Ansichten: 1 Größe: 477,2 KB ID: 4503432

    Deutsche Veröffentlichung beim
    Goldmann-Verlag.

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      #47
      Rezension: TOS - "Zwischen den Fronten"

      Ich bin mir heute nicht mehr ganz sicher, wie dieses Buch seinen Weg auf meinen ebook-Reader gefunden hat. Aber ich vermute, dass es wohl im heurigen Frühjahr war, als ich mir die Serie "Voyager" wieder einmal angesehen hatte. Denn die Kurzbeschreibung der Story erinnert doch stark an die Ausgangssituation der Serie: Ein Sternenflottenschiff ist weit entfernt von der Föderation gestrandet und die Crew ohne Aussicht auf rasche Heimkehr. Das Raumschiff Voyager benötigte dafür 7 Jahre. Aber wie kam die Enterprise unter Captain Kirks Kommando im Roman von Gene DeWeese wieder nach Hause?
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      Das Cover des Taschenbuchs (l.) und der ebook-Neuauflage (r.)

      In einem abgelegenen Teil der Milchstraße führt die Enterprise die Untersuchung mehrerer Anomalien durch. Diese riesigen Störzonen scheinen in ihrem Inneren Portale zu beinhalten, die Objekte von einem Moment auf den anderen viele Parsec weit transferieren können. Doch anhand der Ankunftsorte der Sonden, die die Enterprise hindurch schickt, lässt sich kein Muster erkennen und der politische Beobachter vom Wissenschaftsrat der Föderation - Dr. Jason Crandall - drängt bereits auf den Abbruch der Mission. Doch anstatt zur nächsten Raumbasis zurückzukehren, findet sich die Enterprise plötzlich ohne Vorwarnung in einem unbekannten Raumgebiet wieder! Aus Versehen ist das Schiff durch ein Portal geflogen, das von keiner warnenden Anomalie umgeben war und der Zielort scheint mehrere Millionen Parsec vom Ausgangspunkt und in einer fernen Galaxie zu liegen.

      Der Versuch, auf dem gleichen Weg zurückzukehren, schlägt fehl und so beschließt Captain Kirk - trotz Dr. Crandalls Protesten - den Ankunftsort zu verlassen und die umliegenden Sonnensysteme zu erforschen. Kirk hofft, dort die Erbauer der Portale zu finden, doch stattdessen trifft man nur auf einst bewohnte Welten, auf denen Massenvernichtungswaffen jede Zivilisation ausgelöscht haben. Während Dr. Crandall zunehmend unruhiger wird und beginnt, eine Intrige gegen den Captain zu spinnen, damit die Suche nach dem Portal am Ankunftsort fortgesetzt wird, begegnet die Enterprise schließlich Raumschiffen zweier fremder Spezies. Beide sind technologisch nicht hoch genug entwickelt, um für die Vernichtung der Planeten verantwortlich zu sein, aber dennoch sehr feindselig. Da jede Funkkommunikation abgelehnt wird, beamt Kirk Vertreter beider Spezies auf die Enterprise und erfährt überrascht, dass sowohl die Hoshan als auch die Zeator das jeweils andere Volk für den "Weltenzerstörer" halten. Kirk bietet sich als neutralen Vermittler an, doch er hat weder mit der Paranoia von Hoshan und Zeator gerechnet, noch mit der Verzweiflung, die von Dr. Crandall Besitz ergreift ...

      Fazit: So richtig vergleichen kann man die Situation der Voyager am Beginn der TV-Serie und die Lage, in der sich die Enterprise in diesem Roman wiederfindet, eigentlich nicht. Das liegt schon allein daran, dass die Crew der Enterprise gar nicht weiß, wo sie sich befindet, aber eindeutig viel weiter von der Föderation entfernt ist, als es die Voyager jemals war. Es gibt also keine Flugrichtung und auch keinen Hinweis darauf, in welcher Richtung man vielleicht die Erbauer der Portale finden könnte. Die Handlung des Romans konzentriert sich daher stark auf den lokalen Konflikt, der im Grunde auf einem Jahrhunderte alten Missverständnis zwischen den paranoiden Hoshan und Zeator basiert. Aus Angst, ihre Heimatwelten könnten dem geheimnisvollen "Weltenzerstörer" zum Opfer fallen, sahen sie in jedem anderen automatisch den Feind. Eine Wahrnehmung, die Kirk als neutraler Vermittler gerne beseitigen möchte und dabei sehr diplomatisch auftritt, aber typisch für ihn auch von Anfang an ein gesundes Misstrauen hegt.
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      Die Enterprise findet in einer fernen Galaxie einst bewohnte Planeten,
      deren Bevölkerung von Massenvernichtungswaffen ausgerottet wurden.

      Dank dieses Misstrauens ist die Enterprise vorbereitet, als sich das Blatt plötzlich wendet und die beiden heimischen Spezies sich plötzlich zusammentun, da sie die Föderation mit ihrem mächtigen Raumschiff auf einmal für den "Weltenzerstörer" halten. Was Kirk aber unterschätzt, ist der Todeswunsch von Dr. Crandall. Dieser Politiker ist wahrlich ein nerviger Charakter. Es ist ja schon fast ein Klischee, dass sich Captain Kirk mit hochrangigen Föderationsabgesandten herumschlagen muss, aber Crandall ist ein besonders extremes Beispiel, der zuerst mit einer äußerst dummen Intrige scheitert und dann Selbstmordabsichten hegt, aber lieber einen Weg sucht, mitsamt der Enterprise und ihrer gesamten Crew in die Luft gejagt zu werden. Seine Läuterung gegen Ende macht ihn auch nicht sympathischer, wenngleich man aber doch anmerken sollte, dass er die Handlung zumindest weiterbringt.

      Diese tritt nämlich lange Zeit auf der Stelle, denn die Hoshan und Zeator sind anfänglich derart unkooperativ, dass sich allein die erste direkte Kontaktaufnahme mit ihnen als mühsames und langwieriges Unterfangen erweist. Das mag bei solchen Völkern zwar realistisch sein, aber die Geschichte zieht sich dadurch leider sehr. Erst im letzten Viertel nimmt die Story wieder Fahrt auf und lenkt den Fokus wieder auf das Ziel zurück, einen Weg nach Hause zu finden. Ohne die Lösung zu verraten, kann ich zumindest festhalten: Im Vergleich zur Voyager-Crew haben Captain Kirk & Co hier wirklich verdammt viel Glück!

      Bewertung: "Zwischen den Fronten" ist ein sehr mittelmäßiger Roman mit einigen Längen im Mittelteil und einem leider nervigen Gastcharakter, der sich für den weiteren Verlauf der Handlung aber als notwendiges Übel erweist. Die Auflösung der Geschichte ist dann sehr überraschend und weist ein recht typisches Stilmittel der Star Trek-Romane der 80er- und 90er-Jahre auf: Auch in diesem Buch gibt es eine Art "Auflösungskapitel", das nachträglich alles erklärt und für den Leser im Detail ausbreitet. Das geht stilistisch sicher schöner, erfüllt aber den Zweck und da es sich um ein mir bekanntes Stilmittel der Entstehungszeit dieses Romans (1987) handelt, kommt dabei auch sowas wie ein Nostalgiegefühl auf. Dennoch kann ich dem Roman nicht mehr als schwache 3 Sterne geben.

      Anmerkung: Gene DeWeese hat bessere Romane geschrieben wie "Engines of Destiny" und "Die Sonde", der in seiner Endfassung größtenteils von DeWeese stammte und nur auf Margaret Wander Bonannos "Music of the Spheres" basierte. Details zur Entstehung dieses Romans findet ihr in meiner Rezension von Bonannos eigentlichem Roman: https://rumschreiber.wordpress.com/2...f-the-spheres/

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        #48
        Rezension: TOS - "Sohn der Vergangenheit"

        Der Star Trek-Roman "Yesterday's Son" erschien 1983 und in deutscher Sprache schließlich 4 Jahre später. Ich selbst habe ihn dann in den 90er-Jahre erstmals gelesen, nachdem er bei Weltbild als schöne Hardcover-Ausgabe erschienen war. Dass ich das Buch vor einigen Tagen nach langer Zeit erneut aus dem Regal nahm, liegt daran, dass ich erst kürzlich erfuhr, dass eine Fortsetzung der Geschichte existiert. Bevor ich mich an "Zeit für Gestern" heranwage, wollte ich mein Gedächtnis nochmals auffrischen ... was allerdings überhaupt nicht nötig war.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Sohn_der_Vergangenheit.jpg Ansichten: 1 Größe: 193,6 KB ID: 4507468Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Sohn_der_Vergangenheit_(Weltbild).jpg Ansichten: 1 Größe: 1,17 MB ID: 4507472Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Sohn_der_Vergangenheit_ebook.jpg Ansichten: 1 Größe: 176,8 KB ID: 4507469
        V.l.n.r.: Heyne-Taschenbuch, Weltbild-Hardcover, Heyne-ebook



        Die Zerstörung des Planeten Sarpeidon durch eine Supernova ist zwei Jahre her, als ein Studium der vor der Katastrophe geborgenen historischen Aufzeichnungen Commander Spock von der U.S.S. Enterprise mit einer unangenehmen Wahrheit konfrontiert: Während er für kurze Zeit in Sarpeidons eiszeitlicher Vergangenheit gefangen war und sich seine vulkanische Mentalität vorübergehend 5.000 Jahre zurückentwickelte, zeugte er mit der Frau namens Zarabeth einen Sohn. Die Bilder außerordentlich detaillierter Höhlenmalerei aus dieser Ära lassen keinen anderen Schluss zu.

        Spock, der noch immer beschämt auf sein damaliges Verhalten zurückblickt, sieht nur eine ehrenwerte Handlungsweise, die sich mit den Gepflogenheiten seines eigenen Volkes vereinbaren lassen: eine Reise in die Vergangenheit, um seine Familie zu sich zu holen und Zarabeth und ihrem Sohn einen eisigen Tod vor fünf Jahrtausenden zu ersparen. Da das Zeitportal auf Sarpeidon nicht mehr existiert, muss Spock eine andere Möglichkeit nutzen und so bittet er die vulkanische Matrone T'Pau - ein einflussreiches Mitglied seiner Familie - um Hilfe. Sie ermöglicht es Spock, auf dem Planeten mit dem Codenamen Gateway den sogenannten Hüter der Ewigkeit zu nutzen. Ein uraltes Artefakt, rätselhafte Maschine und Lebensform zugleich, auf das die Enterprise einige Jahre zuvor gestoßen war und dessen Existenz seither zu den bestgehütetsten Geheimnissen der Galaxis zählt. Der Hüter schickt Spock zusammen mit seinen besten Freunden Captain James T. Kirk und Doktor Leonard McCoy in Sarpeidons Eiszeit. An den richtigen Ort, doch nur ungefähr zur richtigen Zeit. Denn Zarabeth ist bereits gestorben und ihr Sohn Zar hat die vergangenen 7 Jahre alleine verbracht, ist inzwischen ein erwachsener Mann in ungefähr dem gleichen Alter wie Spock selbst.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: allouryesterdayshd1148.jpg Ansichten: 1 Größe: 226,3 KB ID: 4507470

        Zarabeth und Spock kamen sich in der TOS-Folge
        "Das Zeitportal" näher
        .




        Während Zar unabhängig von dieser Paradoxie erfreut ist, seinem Vater zu begegnen, geht Spock emotional auf Abstand und diese Distanz hält auch noch an, als er Zar in die Zukunft mitnimmt und ihn an Bord der Enterprise in vulkanische Verhaltensweisen unterrichtet. Doch nicht nur der Vater-Sohn-Konflikt an Bord des Schiffes spitzt sich zu, auch die Romulaner rücken vor und scheinen bemerkt zu haben, dass die Föderation ungewöhnlich großes Interesse am Planeten Gateway zeigt.

        Fazit: Die klassischen Star Trek-Folgen "Griff in die Geschichte" (Staffel 1) und "Portal in die Vergangenheit" (Staffel 3) bilden die Basis für diesen Roman, der aber weitaus mehr zu bieten hat, als nur zwei bereits erzählte Geschichten miteinander zu verknüpfen. Indem Spock mit einem in der fernen Vergangenheit gezeugten Sohn konfrontiert wird, wird der Halb-Vulkanier aus seiner Wohlfühlzone gelockt. Ein Großteil der Geschichte ist aus seiner Perspektive erzählt und Autorin A.C. Crispin gelingt es hervorragend, sein stetes Unwohlsein zu vermitteln. In eine für ihn ungewohnte Rolle gedrängt scheint Spock als Vater alles falsch zu machen, was nur möglich ist, doch hegt man sowohl für ihn als auch für seinen Sohn Sympathie. Zar, dessen wahre Identität vor so gut wie jedem an Bord der Enterprise geheimgehalten wird, fühlt sich zurückgewiesen und er hinterfragt, ob dies nur an der vulkanischen Art liegt, oder ob sich Spock tatsächlich für ihn schämt.

        Der Roman bietet dem Leser einen tiefen Einblick in ein sehr kompliziertes Vater-Sohn-Verhältnis, aber auf seinen 250 Seiten auch einiges an Abenteuer. Zum einen wäre da in der ersten Hälfte des Romans der Ausflug in Sarpeidons Eiszeit, in eine karge und gefährliche Gegend mit besonderer Stimmung. Und in der zweiten Hälfte sorgen die Romulaner mit ihrem Interesse am Planeten Gateway für Spannung. Die Raumschiffkämpfe hat A.C. Crispin nicht allzu packend beschrieben, aber die Action auf der Oberfläche des Planeten ist schon recht mitreißend beschrieben und bieten Zar die Möglichkeit, seine angelernten und einige ungewöhnliche angeborene Fähigkeiten zu nützen. Und auch ein alter Bekannter auf romulanischer Seite absolviert auf Gateway einen Auftritt.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: thecityontheedgeofforeverhd157.jpg Ansichten: 1 Größe: 399,5 KB ID: 4507471

        Kirk und Spock entdeckten den Hüter der Ewigkeit in derTOS-Folge "Griff in die Geschichte",
        die von vielen Fans als beste Folge der Serie erachtet wird.



        Bewertung: Das Buch "Sohn der Vergangenheit" hatte ich vermutlich vor 15 Jahren zum letzten Mal gelesen. Und obwohl es so lange Zeit unberührt im Regal stand, waren mir beim erneuten Lesen die meisten Passagen immer noch in sehr guter Erinnerung. Trotz seiner relativen Kürze vereint er hervorragend einen tiefen Einblick in Spocks nicht gerade einfache Psyche mit einem spannenden Abenteuer, vermittelt das einzigartige Flair der verschiedenen Schauplätze - von Vulkan über Sarpeidon bis Gateway - und trifft die Charaktere sehr gut. Obwohl der Roman 1983 entstand, sind mir keine gravierenden Widersprüche zu später etablierten Kanoninformationen aufgefallen.(Eventuell gibt es eine kleine zeitliche Unstimmigkeit mit einer Folge der Zeichentrickserie, die 1983 aber bereits existierte.)

        Wie beim ersten Lesen hat mir "Sohn der Vergangenheit" auch diesmal wieder sehr gut gefallen, weshalb ich ihm gute 5 von 6 Sterne gebe. Wären die Raumschiffgefechte nicht so zäh erzählt worden, wäre auch die Höchstnote vertretbar.

        Anmerkung: Das Artefakt auf Gateway wird in der deutschen Übersetzung des Romans als "Wächter der Ewigkeit" bezeichnet, während er in der deutschen Synchronisation der TV-Serie "Hüter der Ewigkeit" genannt wird. Das Übernehmen der Serienübersetzung hätte sich auch im Roman gut angeboten, an einer Stelle im Roman ist nicht ganz klar, ob mit "Wächter" das Artefakt gemeint ist, oder ein Romulaner, der Wache hält.

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          #49
          Rezension: TOS - "Zeit für Gestern"

          Wie ich schon in meiner letzten Roman-Rezension ausführte, wurde mir erst vor kurzem bewusst, dass zum Roman "Sohn der Vergangenheit" aus dem Jahr 1983 eine Fortsetzung existiert. 1988 erschien - erneut geschrieben von A.C. Crispin - der Roman "Time for Yesterday", der 5 Jahre später auf Deutsch übersetzt unter dem Titel "Zeit für Gestern" erschien. Eine Vorwarnung: Es lässt sich leider nicht vermeiden, in dieser Rezension den Ausgang von "Sohn der Vergangenheit" zu verraten.

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          Heyne-Taschenbuch (l.) und ebook-Neuauflage (r.)

          Als sich eine der Sonnen des Alpha Centauri-Systems plötzlich ausdehnt und eine der sie umkreisenden Koloniewelten verschlingt, werden Admiral Kirk, Captain Spock und Doktor McCoy in eine dramatische Entwicklung eingeweiht. Mehr und mehr Sonnen in der Milchstraße zeigen Anzeichen für unnatürlich rasches Altern und die Analyse der Zeitwellen, die dieses Phänomen verursachen, deuten auf den Planeten mit dem Codenamen "Gateway" als Ausgangspunkt hin. Da Kirk, Spock und McCoy vor 14 Jahren die letzten Personen waren, die mit dem dort befindlichen Hüter der Ewigkeit zu tun hatten - einem Portal, das Intelligenz besitzt und Zeitreisen ermöglichen kann - werden sie beauftragt, mit der Enterprise eine Telepathin nach Gateway zu bringen. Da der Hüter inzwischen jede verbale Kontaktaufnahme verweigert, hofft die Sternenflotte auf diesem Weg den Hüter dazu zu bringen, mit seinem Zerstörungswerk aufzuhören.

          Doch der Versuch scheitert, die Telepathin fällt ins Koma, bewirkt jedoch, dass eine Art einfache künstliche Intelligenz im Hüter erwacht, wodurch er dazu befähigt wird, erneut Zeitreisen zu ermöglichen. Um ihre Mission erfüllen zu können, entscheiden Kirk, Spock und McCoy, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, um den einzigen Telepathen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu holen, der erwiesenermaßen bereits einmal mit dem Hüter der Ewigkeit in telepathischen Kontakt getreten ist: Spocks Sohn Zar!

          Fazit: Ja, Zar - der Sohn, den Spock einst auf Sapreidon mit der Einheimischen namens Zarabeth zeugte (siehe TOS-Folge "Das Zeitportal") - kehrte am Ende von "Sohn der Vergangenheit" wieder zurück in die Eiszeit des Planeten, da er in den historischen Aufzeichnungen eindeutige Hinweise darauf gefunden hatte, dass er es war, der im Lakreo-Tal für die Entstehung der ersten Hochkultur Sarpeidons verantwortlich war. Und tatsächlich liefen die ersten Jahre nach seiner Rückkehr in die Vergangenheit gut für das Volk, das er als Sovren anführte. Doch Erfolg beschwört auch Neider herauf und als Kirk, Spock und McCoy eintreffen, finden sie sich inmitten archaisch, mittelalterlicher Krieger wieder, die einen Angriff auf die Lakreo vorbereiten. Die Darstellung dieser Region Sarpeidons weicht also deutlich ab von dem, was man in der TV-Folge zu sehen bekam, was aber dadurch erklärt wird, dass man sich in einer ganz anderen Region befindet. Das sorgt auch für eine veränderte Stimmung. Waren bisherigen Besuche von Sapraidons noch von der melancholischer Einöde geprägt, gibt es hier nun jede Menge Leute, die sich gegenseitig - und vor allen den Lakreo - die Köpfe einschlagen wollen.
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          Hauptschauplatz des Romans ist das Lakreo-Tal und dessen Hauptstadt Neu-Araen.
          Dort ist es während der Eiszeit weit weniger frostig als auf der Nordhalbkugel Sarpeidons.

          Obwohl das Ambiente so anders ist und für Spock 14 sowie für Zar 20 Jahre seit ihrer letzten Begegnung vergangen sind, gelingt es der Autorin wirklich hervorragend, an die Stimmung ihres vorangegangen Romans anzuknüpfen. Liest man beide Romane hintereinander, erscheinen sie einem wie aus einem Guss, als sei diese Entwicklung schon immer vorgesehen gewesen. Es scheint absolut natürlich, dass Sarpeidon in dieser Epoche ein ganz anderer Schauplatz ist als zuvor. Und auch die Entwicklungen, die Spock und Zar in den vielen Jahren durchgemacht haben, erscheinen "logisch" und berücksichtigen in Spocks Fall auch, dass er nach den Ereignissen des erste Kinofilms und seinem mentalen Kontakt mit V'Ger mehr im Reinen mit seinen Emotionen ist, als es zuvor der Fall war. (Anmerkung: Die Gegenwartshandlung ist mehrere Jahre nach dem ersten und unmittelbar vor dem zweiten Kinofilm angesiedelt.)

          Daher wirkt es auch absolut nachvollziehbar, dass Spock - der in "Sohn der Vergangenheit" noch ein sehr distanziertes Verhältnis zu Zar pflegte - hier nun ein regelrecht überfürsoglicher und stolzer Vater ist, der sich schließlich sogar über Regeln hinwegsetzt, um den gewaltsamen Tod seines Sohnes zu verhindern, den er im Zeitportal mitansehen musste. Liest man ihre Romane, so stellt man mühelos fest, dass Spock und seine Familie der Autorin A.C. Crispin wirklich am Herzen liegen müssen. Ein Eindruck, der sich noch mehr verstärkt, wenn man auch ihren dritten TOS-Roman "Sarek" gelesen hat. Sie hat wirklich ein großes Talent für die oftmals sehr komplexe Charakterisierung dieser Vulkanier. Daher wundert es auch nicht, dass die Rahmenhandlung rund um die sterbenden Sonnen eher wie ein Vorwand wirkt, um ein Wiedersehen von Spock und Zar zu ermöglichen. Das Problem mit dem Hüter der Ewigkeit wird relativ rasch beseitigt und bildet überhaupt nicht den dramatischen Höhepunkt der Geschichte.

          Der Fokus der Geschichte liegt hingegen eindeutig auf der Vorbereitung der Schlacht, Zars widerwillige Entscheidung, mithilfe einer arrangierten Hochzeit Verbündete zu gewinnen und natürlich den Kampf selbst. Über weite Strecken liest sich der Roman wie ein frühzeitliches bis mittelalterliches Historienepos und hat mit Wynn - der Frau, mit der Zar eine Zweckehe eingeht, damit ihr Volk an seiner Seite kämpft - auch einen starken weiblichen Charakter in einer wichtigen Rolle.

          Bewertung: "Zeit für Gestern" ist eine wirklich gelungene Fortsetzung ... und kommt doch nicht ganz an den Vorgänger heran. Dass der unterschwellige Konflikt zwischen Spock und Zar einer wesentlich harmonischeren Vater-Sohn-Beziehung gewichen ist, ist von Crispin absolut nachvollziehbar beschrieben, dadurch geht aber auch etwas Spannungspotenzial verloren, was die Schlacht im Lakreo-Tal nicht ganz und das Rätsel um den Zustand des Wächters gar nicht ausgleichen können. Trotzdem ist die Geschichte über weite Strecken mitreißend erzählt, die bekannten Charaktere sind gut getroffen und unter den neu eingeführten Figuren weiß zumindest Wynn völlig zu überzeugen. Trotz der Andersartigkeit der Geschichte empfehle ich diesen Roman jedem, dem "Sohn der Vergangenheit" gefallen hat, auch wenn ich der Fortsetzung "nur" starke 4 von 6 Sternen verleihe.

          Anmerkungen:

          Wie schon erwähnt ist die Gegenwartshandlung des Romans in der TOS-Movie-Ära angesiedelt und die Autorin hat einige Eigenarten übernommen, die in den zur ungefähr gleichen Zeit entstandenen Romanen über diese Ära häufig Verwendung fanden. So wird Lieutenant Narath - ein auf der Enterprise dienender Horta - erwähnt. Und die Maschinenintelligenz, die im ersten Kinofilm beinahe die Menschheit ausgelöscht hätte, wird als "Vejur" bezeichnet. Heutzutage ist die Schreibweise "V'Ger" geläufiger.

          Wie schon "Sohn der Vergangenheit" dürfte auch "Zeit für Gestern" inhaltlich kaum in Konflikt zu später etabliertem Kanon treten. Lediglich ein vierarmiger Coridaner wird erwähnt, während wir später in der Serie "Enterprise" nur einige zweiarmige Exemplare dieser Spezies sahen.

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            #50
            Diane Duane - Die Romulaner

            Habe diesen Roman nun beendet. Mein Fazit fällt ziemlich durchschnittlich aus, die Story auf Romulus bzw. ch'Rihan plätschert so vor sich hin. Es hat mir zwar gut gefallen dass die romulanische Gesellschaft gut beschrieben worden ist, aus der Sicht einer Dienerin. Aber trotzdem kam keine wirkliche Spannung auf, denn es war ja von Anfang an klar dass McCoy irgendwie fliehen kann. Das Ende, wo der Hortha sich über 300km Fels gräbt und mitten im Senatsgebäude auftaucht, nebenbei noch sämtliche romulanische Wachen beseitigt, das fand ich doch etwas dick aufgetragen.
            Gut beschrieben wird jedoch das romulanische Ehrgefühl, welches zumindest noch für einige Romulaner gilt.

            Besser gefallen haben mir die Zwischenkapitel über den Exodus der Romulaner von Vulkan. Dies war für mich sehr gut beschrieben.
            Wenn man bedenkt, lt. den Autoren begannen die Romulaner erst mit dem Erstkontakt mit der Föderation, wieder interstellare Raumfahrt zu betreiben bzw. andere Planeten zu kolonialisieren, dann ahnt man welch enormes Potential dieses Volk besitzt, denn zu Zeiten von TOS erscheinen die Romulaner bereits als ernst zu nehmender Gegner.

            Aber alles in allem würde ich diesem Buch 3 von 6 Sternen geben


            Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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              #51
              Rezension: TOS - "Das Pandora-Prinzip"

              Mein letztes Star Trek "Retro-Review" des Jahres 2018 beschäftigt sich mit dem 1990er-Roman "Das Pandora-Prinzip" von Carolyn Clowes. Es ist der einzige Star Trek-Roman dieser Autorin und ich kann mir vorstellen, warum.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: cover_a_pandoraprinzip.jpg Ansichten: 1 Größe: 926,1 KB ID: 4513844Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: cover_b_pandoraprinzip.jpg Ansichten: 1 Größe: 553,2 KB ID: 4513843
              Heyne-Taschenbuch (l.) und ebook-Neuauflage (r.)


              Der Anfang des Romans spielt kurze Zeit nach den Ereignissen des ersten Kinofilms und beschreibt eine vulkanische Geheimexpedition auf dem romulanischen Planeten Hellguard, an der sich sowohl Spock als auch sein Vater Sarek beteiligen. Auf diesen heißen, unwirtlichen Planeten haben die Romulaner im Lauf der Jahre die Crews mehrere vulkanischer Schiffe verschleppt. Als das Romulanische Imperium die dortige Bergbaukolonie aufgibt, lässt es die unerwünschten Kinder - halb Romulaner und halb Vulkanier - zurück und als die Vulkanier davon erfahren, beschließen sie, die verwilderten Kinder zu retten und auf vulkanische Weise zu erziehen. Eines dieser Kinder heißt Saavik und in den folgenden Jahren nimmt sich Spock ihrer persönlich an, bis seine Schülerin schließlich seinem Weg folgt und in die Sternenflotten-Akademie eintritt.

              Als die Enterprise Jahre später das Wrack eines romulanischen Kriegsschiffs mit moderner Tarn-Technologie birgt und zur weiteren Untersuchung zur Erde schleppt, nutzt Saavik die Möglichkeit, Spock auf der Enterprise zu besuchen. Admiral Kirk sucht in der Zwischenzeit ein unter dem Sternenflottenhauptquartier gelegenes Gewölbe auf, während viele Stockwerke über ihm in einem Labor ein seltsames Artefakt untersucht wird, das sich ebenfalls auf dem geborgenen Wrack befand. Als das Artefakt plötzlich zerbricht und dabei eine ungewöhnliche Substanz freigesetzt wird, hat dies für alle in den oberen Stockwerken tödliche Konsequenzen und Captain Kirk sieht sich im Gewölbe unterhalb des kontaminierten Gebäudes gefangen. Die Sternenflotte kombiniert rasch, dass es sich bei dem Wrack um ein trojanisches Pferd gehandelt hat, mit der Absicht, das anfangs harmlos wirkende Artefakt zur Erde zu schaffen und bereitet eine militärische Antwort auf diesen Angriff vor. Als sich Saavik zusammen mit Spock mit der Situation beschäftigt, dringen längst verdrängte Erinnerungen an ihren Überlebenskampf auf Hellguard an die Oberfläche. Und in einer dieser Erinnerungen sieht sie Hunderte dieser Artefakte, die dort lagern. Unter Spocks Kommando bricht die Enterprise nach Hellguard auf, um dort nach den Artefakten zu suchen und um zu verhindern, dass das Romulanische Imperium noch mehr davon als Massenvernichtungswaffen einsetzt.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: twokhd0057.jpg Ansichten: 1 Größe: 138,1 KB ID: 4513841

              Kirstie Alley spielte Saavik in "Star Trek II - Der Zorn des Khan".


              Fazit: Dass Saavik - die vor allem in den Kinofilmen "Der Zorn des Khan" und "Auf der Suche nach Mr. Spock" eine größere Rolle spielt - zur Hälfte Romulanerin sein sollte, war schon früh konzipiert worden, wenngleich es nicht direkt in den Filmen ausgesprochen wird. Carolyn Clowes erzählt in ihrem Roman Saaviks Vorgeschichte und inkludiert das Konzept ihrer halb-romulanischen Abstammung, mixt es mit traumatischen Kindheitserinnerungen einer Wilden, die von einem Mentor unterrichtet wird, um sich in die Zivilisation einzugliedern. Ein ambitioniertes Unterfangen und was die Beschreibung der Beziehung von Spock und Saavik angeht, war Clowes auch sehr erfolgreich. Weniger Erfolg hatte die Autorin jedoch, diese Charkaterbiographie in eine funktionierende Story einzubetten.

              Die ganze Geschichte rund um das, was auf Hellguard wirklich geschah und die Pläne der Romulaner und des Praetors und dessen geheimnisvollen Vorgesetzten (!) sind sehr vage umrissen und werden nur bruchstückhaft vermittelt. Damit wollte die Autorin wohl Spannung erzeugen, aber für meinen Geschmack fehlten den Bruchstücken noch ein paar Teile und so sind die Andeutungen und die Intentionen der Charaktere größtenteils verwirrend und die "Auflösung", die ganz am Ende präsentiert wird, ziemlich unbefriedigend. Es wirkt beinahe so, als habe Clowes eine Fortsetzung im Sinn gehabt, aber auch der erste Roman einer mehrbändigen Geschichte müsste schlüssiger erzählt werden als "Das Pandora-Prinzip". Als schwachen Ausgleich für die vielen mysteriösen Ereignisse kommen im Roman sehr viele Nebencharaktere vor, die wiederum mehr Rampenlicht bekommen, als sie verdienen. Sie erfüllen ihren Zweck, aber gerade wenn dieser darin besteht, kurze Zeit nach ihrer Einführung zu sterben, fragt man sich schon, warum diese Charaktere auf den Seiten davor derart ausgeschmückt wurden. Empathie beim Leser zu erzeugen hat jedenfalls bei mir nicht geklappt.
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              Robin Curtis verkörperte Saavik in "Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock" und
              in einem Kurzauftritt in "Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart". In der Doppelfolge "Der Schachzug"
              in der 7. Staffel von "The Next Generation" spielte Curtis noch eine weitere Vulkanierin.


              Bewertung: Leider überdeckt die wirre Story den interessanten Ansatz, Saaviks Lebensgeschichte erzählen zu wollen. Im Roman wird zu lange zu viel geheim gehalten und das, was am Ende als Auflösung präsentiert wird, erklärt bestenfalls die Hälfte der mysteriösen Ereignisse. Für Saavik - die von der Autorin zusammen mit Spock am besten getroffen und deren Charakter sogar gut vertieft wurde - gibt es einen Bonuspunkt. In Summe kann ich aber leider nicht mehr als 2 von 6 Sterne vergeben.

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                #52
                Rezension: TOS - "Crisis of Consciousness"

                Autor Dave Galanter steuerte vor allem in späten 90ern und in den Jahren nach dem Jahrtausendwechsel einige Romane zur "Star Trek"-Literatur bei. Im Jahr 2015 kehrte er für einen Roman zur klassischen Serie in diesen Universum zurück und verfasste ein sehr typisches Abenteuer der Enterprise-Crew mit einem interessanten Fokus auf Spock.
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                Zur Story: Die Enterprise transportiert den Botschafter der Maabas zurück zu dessen Heimatwelt. Zumindest zur derzeitigen Heimatwelt. Denn schon vor Jahrtausenden wurden die Maabas von einem unbekannte Aggressor von ihrem eigentlichen Heimatplaneten vertrieben und siedelten sich auf einer Welt an, die sie von nun an Maaba S'Ja nannten. Aufgrund ihrer Vergangenheit waren die Maabas in der Vergangenheit recht xenophob. Dass sie sich der Föderation öffnen und mit ihr einen Vertrag aushandelten, wird von Captain Kirk zwar willkommen geheißen, wirft aber auch Fragen auf ... die sich beantworten, als sich die Enterprise Maaba S'Ja nähert.

                Dort wartet bereits ein anderes, gut bewaffnetes Raumschiff, das von Kenisianern bemannt ist und die behaupten, bei Maaba S'Ja handle es sich in Wahrheit um ihre eigene Heimatwelt, vor der sie ebenfalls vertrieben wurden lange bevor die Maabas sich dort ansiedelten. Die Kenisianer - offenbar Abkömmlinge der Vulkanier und ähnlich telepathisch begabt, aber emotional wie Romulaner - fordern aggressiv die Rückgabe des Planeten, doch rasch stellt sich heraus, dass sie lediglich hinter einer mysteriösen Substanz her sind, die die Kenisianer einst auf dem Planeten zurückgelassen haben und sie den Streit nur suchen, um Zeit für die Suche danach zu haben. Es gelingt den Kenisianern die Substanz mit Gewalt an sich zu bringen, entführen dabei aber auch den Maabas-Botschafter und Mister Spock. Dieser soll die Substanz studieren und herausfinden, wie man damit eine Massenvernichtungswaffe herstellen kann, die nur einen einzigen Planeten vernichtet ... und nicht mehrere Sektoren der Milchstraße auslöscht. Den Kenisianern ging es nämlich nie darum, Maaba S'Ja zurückzuholen, sondern nur um Rache an jener Spezies, die sie einst von dort vertrieben hat.

                Fazit: In diesem Roman geht es um mehr als nur einen titelgebenden "Gewissenskonflikt". Vordergründig geht es um die Kenisianer, die eine ähnliches Verfahren haben wie die Vulkanier: Sie bewahren die Katras - die Seelen - ihrer Verstorbenen. Allerdings nicht in leblosen Objekten wie polykristallinen Scheinen, sondern in ihren Nachfahren. Ein Kenisianer kann Dutzende Persönlichkeiten in sich tragen, die in ständiger Interaktion mit dem Stammbewusstsein des physischen Köpers sind. Problematisch ist vor allem, dass das "Sammeln" von Katras eine Prestigeangelegenheit geworden ist und jene, die besonders viele in sich tragen, die besonders wichtigen Positionen bei den Kenisianern innehaben und die Entscheidungen fällen. Allerdings bringen diese alten Persönlichkeiten nicht nur Weisheit mit sich, sondern sind auch "lebende" Zeitzeugen der Vertreibung vor Jahrtausenden, die nach Rache lechzen.

                Dave Galanter hat in Form der Kenisianer eine schöne Metapher für den Widerwillen entwickelt, alte Anschauungen abzulegen und Vergangenes zu vergeben, das eine ganz andere Generation betraf. In ihrer Verehrung für die Katras haben die Kenisianer übersehen, dass auch der Zorn an jede folgende Generation weitergegeben wurde und sich nie abgeschwächt hat. Und als die Kensianer in der Gegenwart entdecken, dass sich im Sonnnensystem jenes Volkes, das sie einst vertrieben hat, eine Raumflotte mit womöglich feindlichen Absichten formiert, greifen sie geleitet von den alten Rachegelüsten auch zu einem alten Mittel: der Massenvernichtung.

                Der zweite große Gewissenskonflikt in diesem Roman betrifft Spock. Genauer gesagt, findet er sich sogar in zwei Krisen. Zuerst muss er äußerst sensibel abwägen, wie sehr er den Kenisianern helfen will. Die sind nämlich bereit, die Waffe auch einzusetzen, selbst wenn Spock die Schlagkraft nicht reduzieren kann. Er muss also Zeit schinden, kleine Fortschritte machen oder sie vortäuschen und zugleich in aller Heimlichkeit versuchen, die Enterprise auf die Spur des kenisianischen Schiffes zu bringen. Und am Ende des Romans ist es schließlich an Spock, die Situation zu retten. Dabei setzt er jedoch Mittel ein, die er für logisch aber zugleich unmoralisch hält. Hier schildert Dave Galanter den Grund (oder zumindest einen Grund), warum sich Spock Jahre später der Kolinahr-Disziplin zuwendet ("Star Trek - The Motion Picture"), um die widersprüchlichen Emotionen loszuwerden, die ihn quälen.
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                Nach dem Ende der 5-Jahres-Mission der Enterprise kehrt Spock nach Vulkan zurück,
                um sich - erfolglos - von allen Emotionen zu befreien.


                Bewertung: Ein guter Roman, der im typischen "Star Trek"-Stil ein auf den ersten Blick gewaltiges Problem auf persönlicher Ebene löst - obwohl bei dieser Lösung Spocks telepathischen Fähigkeiten für meinen Geschmack etwas zu mächtig dargestellt werden. Aber immerhin bleiben Spocks Taten am Schluss nicht ganz ohne Konsequenzen. Mit den Kenisianern hat Dave Galanter auch ein interessantes Volk mit "logischem" Konfliktpotenzial erschaffen und verpackt in seinen Roman den Appell zur Vergebung. Rund um diese Parabeln ist der Roman unterhaltsam geschrieben, aber er hätte doch noch etwas spannender ausfallen können bzw. gefielen mir Galanters Beschreibungen der Raumschiff-Gefechte und der Verfolgung des kenisianischen Schiffes durch die Enterprise nicht besonders. Die sind etwas technisch, steril und undramatisch geraten, auch wenn die Enterprise ein paar Mal wirklich in große Gefahr gerät. In der Gesamtnote gebe ich "Crisis of Consciousness" gute 4 von 6 Sterne.

                Anmerkung: In einer schönen Nebenhandlung findet das erste Kennenlernen von Scotty und Lieutenant Palamas statt. Da auch Chekov bereits Brückendienst absolviert, spielen sich die Ereignisse dieses Romans wohl am Beginn der 2. Staffel der klassischen Serie ab. Jedenfalls noch vor der Episode "Der Tempel des Apoll".
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                Scotty und Lt. Palamas in "Der Tempel des Apoll"


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                  #53
                  Rezension: TOS - "Die Stürme der Widrigkeiten"

                  William Leisners Roman erschien erstmals 2013 unter dem Originaltitel "The Shocks of Adversity" und wurde 2017 vom Cross Cult-Verlag auch auf Deutsch herausgebracht. In diesem Roman befindet sich die U.S.S. Enterprise und ihre Crew auf ihrer 5-Jahres-Mission und erforschen die sogenannte Nystrom-Anomalie, die 90 Jahre zuvor lediglich einmal von der Raumsonde "Friendship 1" aus der Ferne abgetastet wurde.
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                  Aus der Nähe betrachtet stellt die Crew der Enterprise fest, dass es sich bei der vermeintlichen Anomalie in Wahrheit um ein Sonnensystem handelt, das von einem dichten Asteroidenfeld umgeben ist. Die ungewöhnliche Substanz, aus der die Asteroiden bestehen, erzeugt Subraumstörungen und macht den Flug durch das Asteroidenfeld zu einer gefährlichen Angelegenheit, doch auch hinter der Barriere wartet nichts Erfreuliches: Während Captain Kirk und sein Erkundungstrupp auf der Oberfläche eines Klasse-M-Planeten unter Beschuss geraten, wird die Enterprise im Orbit angegriffen. Während man mit den Offizieren der Goeg-Domäne auf dem Planeten einen Dialog herstellen kann, gelingt es den Taarpi-Rebellen - mit denen die Goeg im Streit liegen - die Enterprise schwer zu beschädigen. Mithilfe eines Goeg-Schiffes gelingt es, die Rebellen zu vertreiben, doch die Enterprise sitzt aufgrund der Beschädigungen in feindlichem Territorium fest, viele Monate Flugzeit entfernt von der nächsten Sternenbasis.

                  Doch die Chefingenieurin des Goeg-Schiffes hat eine Lösung parat: Sie schlägt vor, die beiden Schiffe aneinander zu koppeln, um die Enterprise innerhalb weniger Wochen zu einer Goeg-Reparaturstation zu schleppen. Die technische Umsetzung des Plans funktioniert hervorragend, doch je länger der Flug dauert, desto tiefer werden die Gräben zwischen der Sternenflotten- und der Goeg-Crew.

                  Fazit: Die größte Stärke des Romans ist sicher, wie Autor William Leisner die angespannte Situation steigert. Zuerst scheinen alle glücklich mit der Situation, man meint sogar, starke Ähnlichkeiten zwischen der Föderation und der Goeg-Domäne zu entdecken. Doch während die Föderation die Vielfalt und Freiheit auch lebt, verbergen sich bei den Goeg hinter diesen Begriffen Unterdrückung und Militarismus. Ist man kein geborener Goeg, kommt man nicht weit im Verteidigungskorps - das auch das Wort "Verteidigung" sehr frei interpretiert.

                  Im Laufe des Romans kommt es zu unvereinbaren Standpunkten und man leidet mit Captain Kirk wirklich mit, der sich in dieser prekären Situation zurückhalten muss, um seinem Goeg-Gegenüber nicht an die Gurgel zu gehen. Diese Situation wünscht man keinem Captain: Einerseits kann Kirk nicht dulden, in welche militärischen Abenteuer das Goeg-Schiff die Enterprise im wahrsten Sinne des Wortes schleppt und anderseits kann er auch nicht so leicht die Verbindung zwischen den Schiffen lösen und die Enterprise stranden lassen. Kirk ist der Situation hilflos ausgeliefert, mit einem Schiff, das aufgrund des beschädigten Antriebs im taktischen Nachteil ist. Wer mit der Serie "Battlestar Galactica" vertraut ist, wird hier sicher Parallelen zur Folge "Pegasus" erkennen, an deren Schluss die Lage so weit eskaliert, dass zwei eigentlich verbündete Kampfsterne ihre Waffen aufeinander richten.

                  "Die Stürme der Widrigkeiten" ist ein guter Thriller, der kontinuierlich an der Eskalationsschraube dreht und zugleich eine Mahnung, sich nicht mit dem zufrieden zu geben, was oberflächlich gut aussieht, sondern sich zuerst mal zu informieren, bevor man feststellt, dass man eine Entscheidung getroffen hat, die sich als noch schwerwiegender entpuppt als die zur Wahl gestandene Alternative.

                  Schwachpunkt des Romans ist allerdings die Herleitung der Ausgangssituation. Am Beginn investiert der Autor ziemlich viel Zeit, um das Mysterium der Nystrom-Anomalie, die ungewöhnlichen Asteroiden und die Entdeckung des Sonnensystems und des Planeten zu beschreiben. Aber sobald es zu den Gefechten auf dem Planeten und im Orbit kommt, ist all das vergessen.
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                  Die Entdeckung, die ursprünglich von der Raumsonde "Friendship 1" gemacht wurde, spielt am Ende des Romans keine Rolle mehr.
                  Immerhin stellt die Erwähnung der Sonde aber eine nette Verbindung zwischen der klassischen Serie und "Star Trek: Voyager" dar.
                  In der 7. Staffel der Serie wird die Crew der Voyager Teile dieses Relikts aus dem Jahr 2067 wiederfinden.

                  Die Enterprise lässt das Sonnensystem hinter sich, die Substanz, aus der die Asteroiden bestehen, spielt keine Rolle mehr und wir erfahren auch nicht, welche Bedeutung der Planet im Konflikt zwischen den Goeg und den Taarpi-Rebellen hatte. (Es hätte sich meiner Meinung nach gut angeboten, mit dem Planeten ein schockierendes Geheimnis zu verbinden, das der Enterprise-Crew erst die wahre Natur der Goeg-Domäne offenbart.)

                  Interessant ist, dass in diesem Roman sowohl Pavel Chekov als auch Lieutenant Arex als Navigatoren auf der Enterprise dienen. Andere Romane gingen davon aus, dass Arex überhaupt erst als Ersatz für Chekov an Bord kam, da Chekov in der Star Trek-Zeichentrickserie nicht auftauchte. (Der 2016 erschienene Roman "The Latter Fire" liefert eine entsprechende Szene, in der Chekov abgelöst wird, nach.)

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                  In der Zeichentrickserie nahm Lieutenant Arex neben Sulu auf der Brücke der Enterprise Platz.
                  In "Die Stürme der Widrigkeiten" wird Arex - wie meist in den offiziellen Romanen - als Triexianer bezeichnet,
                  obwohl Hintergrundinformationen zur Zeichentrickserie ihn als Edosianer identifizieren.

                  Bewertung: Ich weiß nicht, ob es ein wirklich großer Kritikpunkt ist, dass der Roman sich von seiner Ausrichtung her so stark wandelt. Wendungen in Romanen - vor allem wenn sie nicht vorhersehbar sind - sind grundsätzlich etwas, das ich sehr schätze, aber "Die Stürme der Widrigkeiten" wechselt mittendrin sogar das Genre. Ganz unvorhersehbar war das, was über die Goeg-Domäne im Verlauf des Romans ans Licht kommt, auch nicht, weil deren Art der Schiffsführung schon auf militante Weise gänzlich anders ist als das, was man von Sternenflottenschiffen gewohnt ist. Trotzdem hat mir die Eskalation und die zwischenzeitliche Aussichtslosigkeit der Situation sehr gut gefallen. Und auch wenn er damit wieder einmal aneckt, löst Kirk das Problem am Ende auf eine für ihn sehr typische Art. ;-) Daher gebe ich dem Roman starke 4 Sterne, bedaure aber auch, dass die Story keinen Bezug mehr auf ihren mysteriös und daher sehr interessant eingeführten Ausgangspunkt genommen hat.
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                    #54
                    TOS - Akkalla von Howard Weinstein

                    Aus dem Klappentext:
                    Ein Team von Wissenschaftler soll den zum größten Teil von Ozean bedeckten Planeten Akkalla erforschen, doch damit stoßen sie bei ihren akkallanischen Kollegen und der Regierung des Planeten auf wenig Gegenliebe. Captain Kirk soll vermitteln, doch die Enterprise wird aufgehalten. Also schickt Kirk seine Offiziere Spock und Chekov auf die Wasserwelt, doch während des Anflugs wird das Shuttle beschossen und muss notlanden. Als die Enterprise endlich eintrifft, sind die beiden und das Forschungsteam verschwunden. Kirk ahnt, dass die akkallanische Regierung ein Geheimnis aus den Tiefen des Meeres totschweigen will ...

                    Fazit:
                    Ich habe das Buch heute zuende gelesen und bin wirklich sehr positiv überrascht. Schon lange her dass ich einen solch guten ST-Roman gelesen habe. Es handelt sich hierbei um eine stand-alone Geschichte, der handlungsgebende Planet Akkalla kam noch nie on-screen vor, also hatte der Autor viele Freiheiten um eine neue Welt zu erschaffen. Habe mir dieses Buch aus den vielen alten TOS-Romanen ausgesucht, weil ich Geschichten über Meereswelten interessant finde.
                    Anfangs wurde die Welt Akkalla vorgestellt, die autokrate Regierungsform, mehrere handelnde Personen usw. Aber dann kam die Story schnell in Fahrt. Besonders gefallen hat mir, dass gleich mehrere Akkallaner vorgestellt wurden und auch eine wichtige Rolle in diesem Roman übernehmen.
                    Die Handlung war sehr spannend, das Buch flüssig zu lesen, und dann im letzten Drittel des Buches, rückte das Meer und dessen Bewohner in den Mittelpunkt. Ich will jetzt nicht das Ende des Buches verraten, nur habe es echt toll gefunden wie die Story aufgelöst worden ist.

                    Ein kleines Manko war für mich, dass es absolut unglaubwürdig ist, dass Akkalla Mitglied der Föderation ist, erstens mal sind sie eine Prä-Warp Spezies und vor allem dass sie keine anderen Föderationsbürger auf ihrem Planeten dulden, bzw. diese schickanieren passt einfach nicht. Akkalla wurde eher als ein isolationistischer Planet beschrieben. Auch der Konflikt mit dem Nachbarplaneten passte nicht, denn die Föderation würde solch eine Aussnutzung eines Mitgliedsplaneten durch einen interstellaren Nachbarn nie dulden.
                    Weiters machte es sich der Autor am Ende doch etwas zu einfach, indem die Meeresbewohner einfach telepathische Fähigkeiten entwickeln um mit den Landbewohnern zu kommunizieren. Das hat mir nicht sogut gefallen.

                    Aber alles in allem ein Roman, der absolut zum Weiterempfehlen ist.

                    6 Sterne

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                      #55
                      Jeff Mariottes Roman "Serpents in the Garden", den ich bereits vor einigen Jahren gelesen habe, gefiel mir ziemlich gut. Mariottes ersten Roman zur klassischen "Star Trek"-Serie habe ich nun in den letzten Wochen nachgeholt, doch dieser konnte mich nicht so gut unterhalten.
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: The_Folded_World_cover.jpg Ansichten: 1 Größe: 97,5 KB ID: 4523531




                      Die U.S.S. Enterprise eskortiert eine diplomatische Abordnung des Planeten Ixtolde zurück zu deren Heimatwelt. Da Ixtolde bald der Föderation beitreten soll, wurde das Sternenflottenschiff McRaven mit einem Botschafter vorausgeschickt, der sich vorab ein genaues Bild vom Beitrittskandidaten machen soll. Doch auf dem Weg nach Ixtolde stellen Captain Kirk und seine Crew fest, dass die McRaven nie an ihrem Ziel angekommen ist. Stattdessen geriet das Schiff in eine seltsame Anomalie, die Mister Spock als "Raumfalte" beschreibt. Die McRaven scheint genauso wie eine große Zahl weiterer Raumschiffe in dieser Anomalie gefangen worden zu sein. Obwohl die Sensoren der Enterprise keine Lebenszeichen auffangen, beschließt Captain Kirk, zusammen mit Mister Spock, Doktor McCoy und einem Sicherheitsteam per Shuttle in die Anomalie vorzudringen und zu versuchen, die McRaven zu bergen - oder zumindest herauszufinden, was mit der Crew geschah.

                      An Bord der McRaven stellt der Trupp fest, dass das Sternenflottenschiff mit einem fremden, riesigen Schiff verbunden zu sein scheint, das in der Mitte der Anomalie schwebt. Bei der Erkundung des fremden Schiffes stellt Captain Kirk am eigenen Leibe fest, dass dort der Begriff "Realität" sehr fließend ist. Von Halluzinationen und Manifestationen ihrer eigenen Gedanken beeinflusst wird der Trupp getrennt. Die Suche nach einem Weg, dieses Schiff zu verlassen, scheint genauso aussichtslos wie der Versuch, herauszufinden was genau dort vor sich geht ...

                      Fazit: Die "Macht des Geistes" ist ja ein absolut klassisches Thema. In der Originalserie findet man dieses Thema immer wieder und der Science-Fiction-Film "Forbidden Planet"/"Alarm im Weltall" war bekanntlich eine große Inspiration für den "Star Trek"-Schöpfer Gene Roddenberry. Und so ist "The Folded World" eine alles andere als originelle Geschichte. Allerdings kommt dem Roman zugute, dass er bekannte Elemente recht gelungen mit einer Geisterhaus-Atmosphäre kombiniert. Neben den gedanklichen Manifestationen stellen sich so auch mysteriöse Unsichtbare in den Weg des Erkundungstrupps.

                      À propos unsichtbar: Auf jene TV-Episode, die die romulanische Tarnvorrichtung einführt, wird besonders stark Bezug genommen. So handelt es sich bei einem Mitglied des Außenteams um eine Sicherheitswächterin, die die Zerstörung eines Erdaußenpostens in der Folge "Balance of Terror"/"Spock unter Verdacht" überlebt hat und seither von Albträumen geplagt wird, die an Bord des fremden Schiffes zur Realität werden.
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: romulan_ship_tos.jpg Ansichten: 1 Größe: 261,7 KB ID: 4523532


                      Auf echte Romulaner stoßen Kirk & Co. in diesem Roman zwar nicht,
                      die Ereignisse von "Spock unter Verdacht" führen in "The Folded World" aber
                      zu mehreren fatalen Konfrontationen mit eingebildeten Romulanern.


                      Diesem Charakter wird erstaunlich viel Platz eingeräumt, Mariotte beschreibt ihren Charakter und ihr Leben auf der Enterprise und ihr Trauma sehr detailliert, was dabei hilft, die Sicherheitswächterin nicht nur als Auslöser für die Story zu erachten. Dennoch wäre es vielleicht noch interessanter gewesen, ihr eine engere Beziehung zu den bekannten Charakteren aus der Serie zuzuschreiben. Ihre Liebeleien mit anderen bislang unbekannten Figuren sind doch eher uninteressant, zumal diese wesentlich weniger charakterliche Tiefe bekommen.

                      Als gelungen kann man Mariottes Darstellung der Hauptcharaktere aus der Serie beschreiben - auch wenn viele von ihnen nur "Dienst nach Vorschrift" versehen. Der einzige, der in dieser Geschichte aus seiner Komfortzone geholt wird - und dabei richtig schön aus der Haut fährt! - ist Scotty, der sich als diensthabender Kommandant mit den Diplomaten an Bord der Enterprise herumschlagen muss.

                      Bewertung: Bis zum Ausgang der Geschichte wird so manches Geheimnis aufgelöst, aber auch einiges bleibt offen. So z.B. wie genau die McRaven mit dem fremden Schiff physisch verbunden wurde. Auch bleibt die Crew des havarierten Schiffes wie auch der Botschafter an Bord verschwunden. Gut, in diesem Geisterschiff inmitten einer räumlichen Anomalie muss natürlich nicht alles Sinn ergeben, aber einige Verbindungen zum Beginn der Geschichte werden während des Überlebenskampfes einfach beiseite geschoben und schließlich vergessen. Dabei hätte eine komplexere Geschichte mit verknüpften Handlungspunkten die Spannung durchaus erhöhen können. In der vorliegenden Fassung ist "The Folded World" eine relativ geradlinig erzählte Geschichte. Die beschrieben Gruselatmosphäre und die Erzählung aus der Perspektive einer manischen Person allein, können den Spannungspegel nur phasenweise hoch halten. Daher gebe ich diesem Roman nur knapp 3 von 6 Sterne. Er ist okay, aber es wäre sehr viel mehr drin gewesen, was Mariotte hätte verfolgen können.


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                        #56
                        Rezension: TOS - "Akkalla"

                        Nach dem "Deep Space Nine"-Roman "Heart of the Warrior" habe ich mir nun auch den zweiten Roman vorgenommen, der schon seit rund einem Jahrzehnt in meinem Bücherregal Staub ansetzt. Der TOS-Ära-Roman "Akkalla" ist in der Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kinofilm angesiedelt.

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                        Heyne-Taschenbuch (l.) und ebook-Neuauflage (r.)

                        Die Föderation unterhält auf der größtenteils von Wasser bedeckten Welt Akkalla ein Forschungslabor, deren routinemäßige Inspektion und Bewertung ansteht. Diese Aufgabe soll vom Raumschiff Enterprise erledigt werden, das aber noch eine andere wichtige Mission zu beenden hat. So werden Mister Spock und Mister Chekov schon mal mit einer Raumfähre vorausgeschickt. Doch bei ihrer Ankunft beobachten die beiden Offiziere seltsame Vorkommnisse: Eine Raumschifflotte der Chorymi - der Bewohner eines Nachbarplaneten Akkallas - sinkt zum Meer hinab und führt einen gewaltigen Fischzug durch. Doch nicht zu Begeisterung aller Einheimischen. Obwohl die Chorymi ein Handelsabkommen mit den Akkallanern haben, greifen einige akkallanische Boote die Chorymi-Raumschiffe an. Ohne nennenswerten Erfolg, außer während des Kampfes die Raumfähre von Spock und Chekov beschädigt und zum Absturz gebracht wird.

                        Als die Enterprise zur Durchführung einer Rettungsmission unter dem Kommando von Admiral Kirk einige Tage später auf Akkalla eintrifft, stößt man sogleich von mehreren Seiten auf Ablehnung. Akkallas Regierung - angeführt von einem alten, demokratisch gewählten Publikam, der aber offenkundig unter der Fuchtel einer ehrgeizigen Generalin steht - entwickelt sich immer mehr zu einem totalitären Regime, das gleich vor mehreren Problemen steht, aber moralisch höchst zweifelhafte Methoden anwendet, um ihrer Herr zu werden. Weder von der Kontrolle der Medien noch vor der Absetzung des Parlaments schreckt man zurück. Man denunziert in der Öffentlichkeit sowohl die eigenen als auch die Wissenschaftler vom Föderationslabor sowie die abtrünnige "Kap-Allianz", die die Fischzüge der Chorymi sabotiert, was die Chorymi wiederum dazu veranlasst, sich nicht mehr an die Vereinbarung mit Akkallas Regierung zu halten und zu fischen wann und wo es ihnen beliebt. Aufgrund der Kontrolle der Kommunikationswege durch den Publikan und die Generalin bleibt es Captain Kirk lange verborgen, dass irgendein Geheimnis auf Akkalla gewahrt werden soll, das keinesfalls an die Öffentlichkeit gelangen darf, wenn es nach dem Machthabern geht.

                        Fazit: Schon erstaunlich, wie politisch aktuell der Roman aus dem Jahr 1987 auch heute noch ist. Wie in der Fiktion erleben wir ja auch im Moment in der Realität einen Trend hin zu autoritäreren Regierungsführungen, die nicht davor zurückschrecken, auch die Medien zu manipulieren, um gewünschte Botschaften zu verbreiten und Unerwünschtes tot zu schweigen. Und genauso verfährt man mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, die nicht zur eigenen Gesinnung passen. Im Roman "Akkalla" ist das nur ein erster Schritt, aber ein Wegbereiter für eine diktatorische Machtübernahme, wie man sie sich auf einer Föderationswelt nicht hätte vorstellen können. Tatsächlich ist es für die Story an sich gar nicht so wichtig, dass Akkalla trotz dieser antidemokratischen Auswüchse überhaupt Föderationsmitglied ist, es wirft aber einen ziemlich großen Schatten auf diesen so harmonisch wirkenden Völkerbund.

                        Die erste Hälfte des Romans, die sehr von gegenseitigem Misstrauen der einzelnen involvierten Parteien geprägt ist, ist daher sehr fesselnd. Ein sehr guter Politthriller. Im Vergleich dazu ist die zweite Hälfte des Romans deutlich konventioneller. Sobald sich Captain Kirk mit den Gegnern des Publikans verbündet, die sich bislang gegenseitig auch nicht ganz grün waren - der Spruch "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" trifft es hier auf den Punkt - geht die Crew der Enterprise auf Entdeckungsreise. Diesmal nicht zwischen den Sternen, sondern auf und unter der Meeresoberfläche Akkallas.

                        Nicht nur aufgrund des ähnlichen Schauplatzes erinnert die zweite Hälfte des Romans ein bisschen an die Zeichentrickfolge "Die Entführung". Es gibt ein paar sehr ähnliche Handlungselemente und wie die zweite Hälfte des Romans konzentriert sich auch die Zeichentrickfolge auf das Auflösen eines Rätsels.

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                        In der TAS-Folge "Die Entführung" werden Kirk und Spock Opfer einer Transformierung,
                        wodurch sie nur noch unter Wasser leben können. Eine ähnliche Verwandlung spielt
                        auch im Roman "Akkalla" eine wesentliche Rolle.

                        Interessant ist, dass in diesem Roman James T. Kirk durchgängig als Admiral angesprochen wird, obwohl es im ersten Kinofilm noch als Notwendigkeit erscheint, dass sich Kirk zurückstufen lässt, um wieder das Kommando über die Enterprise zu erhalten. Die älteren Romane sind hier nicht ganz konstant dabei, welchen Rang Kirk zwischen den ersten beiden Kinofilmen tatsächlich trug, aber in "Star Trek - Der Film" hatte Kirks normale Dienstuniform auf der Enterprise immer die Abzeichen es Captains. Wie dem auch sei, läutet der Roman "Akkalla" das Ende von Kirks Kapitänslaufbahn ein und es verwundert etwas, dass der Autor Kirk so bereitwillig zur Erde zurückkehren lässt.

                        Bewertung: Die erste Hälfte mit der sehr detaillierten aber doch nie langatmigen Vorstellung Akkallas und einiger ihrer wichtigsten Bürger, sowie den nachdenklich stimmenden Zuständen auf dem Planeten, war wirklich hervorragend. Aber da die zweite Hälfte des Romans im Vergleich deutlich konventioneller ausfällt, gebe ich "nur" 5 Sterne. Auch weil Autor Howard Weinstein die schon etablierten Figuren zwar ganz gut trifft, aber sie sich alle recht zurückhaltend benehmen. Es ist eigentlich Chekov, der die interessantesten Charakterszenen hat.


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                          #57
                          Rezension: TOS - "Across the Universe"

                          Im nur auf Englisch erschienenen Roman "Across the Universe" kommt die Enterprise nicht nur einem alten Raumschiff von der Erde zu Hilfe, sondern rettet auch eine Kolonie der Föderation vor der Vernichtung. Man bekommt quasi zwei Romane in einem. Nur warum das so ist, hat sich mir nicht erschlossen.
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                          Das irdische Kolonieschiff Hawking startete Mitte des 21. Jahrhunderts - noch vor der Entwicklung des Warp-Antriebs - mit einer Besatzung aus Personen, die aus unterschiedlichsten Gründen ein neues Leben auf einem fernen Planeten beginnen wollten. Doch das mit einem relativistischen Antrieb ausgestattete Raumschiff verlangsamt durch einen technischen Defekt immer mehr und droht, in den unendlichen Weiten des Weltalls zu stranden. Zum Glück entdeckt die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk das havarierte Schiff und rettet die Besatzung, die sich nun in einer völlig fremden Ära wiederfindet.

                          Das irdische Kolonieschiff Hawking startete Mitte des 21. Jahrhunderts - noch vor der Entwicklung des Warp-Antriebs - mit einer Besatzung aus Personen, die aus unterschiedlichsten Gründen ein neues Leben auf einem fernen Planeten beginnen wollten. Doch das mit einem relativistischen Antrieb ausgestattete Raumschiff verlangsamt durch einen technischen Defekt immer mehr und droht, in den unendlichen Weiten des Weltalls zu stranden. Zum Glück entdeckt die U.S.S. Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk das havarierte Schiff und rettet die Besatzung, die sich nun in einer völlig fremden Ära wiederfindet.

                          Aufgrund der Antriebsmethode der Hawking, vergingen die zwei Jahrhunderte seit dem Start für die Besatzung im wahrsten Sinne des Wortes wie im Fluge. Sie sind nun Fremde im 23. Jahrhundert und da der ursprüngliche Zielplanet der Hawking nicht länger existiert, beschließt man, die Hawking-Crew nach Merope IV zu bringen, einer kleinen aber inzwischen etablierten Koloniewelt, auf der es bereits mehrere Siedlungen gibt. Dass man dort etwas gereizt auf den Wunsch Captain Kirks reagiert, neue Kolonisten aufzunehmen, hat nur zum Teil etwas damit zu tun, dass man den aus einer "barbarischeren" Epoche stammenden Menschen von der Hawking misstraut. Auf Merope IV geht nämlich noch etwas anderes vor sich: eine sonderbare Macht ist aus den Tiefen der Planetenkruste aufgetaucht und hat eine kleinere Siedlung regelrecht verschlungen. Und nun ist sogar die Hauptstadt bedroht ...

                          Fazit: Die Ausgangssituation dieses Romans ähnelt nur oberflächlich der aus der TOS-Folge "Der schlafende Tiger". Die Raumfahrer von der Hawking mögen sich zwar generell etwas grobschlächtiger benehmen als die Menschen der Gegenwart, aber sie sind weder genetisch hochgezüchtete Superwesen noch vor Strafverfolgung Flüchtende - auch wenn ein auf der Hawking reisender Vorfahre von Ensign Pavel Chekov einen gewissen zwielichtigen Ruf besitzt, sich aber als sehr sympathisch entpuppt. Tatsächlich sind die Leute von der Hawking recht umgänglich und aufgeschlossen und es ist in der ersten Hälfte des Romans interessant, wie sie mit ihrer neuen Situation umgehen und wie sie zusammen mit der Crew der Enterprise wichtige Entscheidungen für ihr weiteres Leben treffen.
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                          Anders als die Besatzung der Botany Bay, die die Enterprise in der Folge "Der schlafende Tiger" fand,
                          befindet sich die Crew der Hawking nicht in kryogenischem Tiefschlaf während der Reise.

                          So führt die Geschichte den Leser weiter zum Schauplatz Merope IV, wodurch der Roman eine seltsame Wandlung durchmacht. Einige Seiten lang geht es noch um die Vorbehalte, die die Einwohner der etablierten Kolonie gegen die Neuankömmlinge haben, aber diese werden rasch ausgeräumt und dann nicht weiter thematisiert, als die Bedrohung der Kolonie durch einen riesigen, kürzlich erwachten Organismus offenbart wird.

                          Die moosartige, aus dem Planetenboden hervorbrechende Masse, die bereits eine Siedlung zerstört hat, wälzt sich auf die Hauptstadt zu. Sie ist weitgehend immun gegen Phaserbeschuss und setzt sich sowohl mittels Säure als auch telepathischer Gedankenmanipulation zur Wehr, die alptraumhafte Bilder entstehen lässt. Wie mit diesem unbezwingbar wirkenden Feind schließlich umgegangen wird, ist schon recht typisch für "Star Trek"-Verhältnisse, daher aber auch ziemlich vorhersehbar, erinnert etwas an die Folge "Horta rettet ihre Kinder". Die Crew der Hawking ist während der Krise zwar auch präsent, aber abgesehen von symbolischen aber nutzlosen Gesten ist sie nicht in der Lage, etwas zur Rettung der Kolonie beizutragen. Bis zum Ende des Romans werden diese Charaktere, die in der ersten Hälfte des Romans noch so vordergründig waren, zwar nicht vergessen, aber doch nur mitgeschleppt. Der Abschluss ihrer Geschichte ist zwar durchaus rund, aber dennoch haben beide Hälften des Romans relativ wenig miteinander zu tun.

                          Es ist nur eine Mutmaßung, aber da dieser Roman von zwei Autoren stammt, liegt die Annahme nicht fern, dass beide unabhängig Ideen hatten und gemeinsam eine Geschichte entwickelten, in der sie beide ihre Vorstellungen unterbringen konnten. Egal ob diese harmonierten oder nicht. Wenn man etwas Positives über die Umsetzung sagen kann, dann zumindest, dass sich die beiden Ideen nicht gegenseitig im Wege stehen. Die erste Hälfte funktioniert genauso wie die zweite. Es sind aber halt nur zwei sehr durchschnittliche Geschichten, die in "Across the Universe" erzählt werden. Stangenware, könnte man sagen, die sich bei zwei Episoden der klassischen Serie reichlich bedienen.

                          Immerhin sind die Charaktere von der Enterprise ganz gut getroffen, aber der Fokus liegt sehr stark auf der Hawking-Besatzung und den Kolonisten auf Merope IV. Persönliche Anknüpfungspunkte zu diesen beiden Gruppen haben von der Enterprise-Crew nur Chekov und Uhura, aber aus beidem hätte man wohl mehr machen können. Der Rest der Führungsoffiziere ist wiedererkennbar beschrieben und das Universum, in der der Roman angesiedelt ist, auch über mehrere Referenzen mit dem der klassischen Star Trek-Serie verknüpft. So wird z.B. erwähnt, dass der ursprüngliche Zielplanet der Hawking vom "Planeten-Killer" vernichtet wurde.
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                          In "Der Planeten-Killer" entdeckt die Enterprise mehrerer Sonnensysteme,
                          deren Planeten von einer uralten Massenvernichtungswaffe zerstört und konsumiert wurden.

                          Bewertung: Es sind nicht gerade die aufregendsten Abenteuer, die die Crew der Enterprise in "Across the Universe" erlebt. Und auch der Schreibstil ist nicht besonders mitreißend bzw. dramatisch zugespitzt wenn man bedenkt, dass zwischenzeitlich Tausenden Kolonisten der Tod droht. Wesentlich besser geeignet ist dieser bedächtige Stil in der ersten Hälfte, wenn es darum geht, die Hawking-Crew vorzustellen und sie behutsam mit dem 23. Jahrhundert zu konfrontieren. Insofern hat mir die erste Hälfte des Romans besser gefallen. Alles zusammengerechnet würde ich dem Roman bestenfalls 3 Sterne verleihen, mit Tendenz eher nach unten.


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                            #58
                            Rezension: TOS - "Assignment: Eternity"

                            Seit beinahe 25 Jahren zählt Greg Cox zu den Stammkräften des Verlags Pocket Books und verfasste seither Romane zu fast jeder Star Trek-Serie. Wirklich zuhause fühlt er sich aber in der Ära der klassischen Serie und eine besondere Vorliebe scheint Cox auch speziell für die finale Folge der 2. Staffel zu hegen: Im Ungewissen, ob "Star Trek" verlängert würde, war "Assignment: Earth" damals der Versuch der Produzenten eines heimlichen Pilotfilms für eine potenzielle Nachfolgeserie. Es ging dabei um den Agenten Gary Seven, der bei mysteriösen Außerirdischen aufwuchs und 1968 zur Erde zurückgeschickt wurde, um in Spionage- und Sabotagemissionen dafür zu sorgen, dass sich der Kalte Krieg nicht zu einem vernichtenden atomaren Konflikt auswächst.
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                            "Assignment: Eternity" setzte 1969 an - einige Monate nachdem die Enterprise in ihre Zeit zurückkehrte. Gary Seven und seine auf der Erde heimische Assistentin Roberta Lincoln haben - zusammen mit der "Katze" Isis - schon einige knifflige Missionen hinter sich gebracht. Unverhofft empfängt Gary Seven den Notruf eines romulanischen Kollegen. Dieser operiert im Jahr 2269 in vergleichbarer Mission im Romulanischen Sternenimperium und offenbar wurde die fortschrittliche Technologie in seinem Unterschlupf vom romulanischen Geheimdienst Tal'Shiar übernommen und zu einer Zeitreise genutzt, um die 2293 stattfindende Khitomer-Konferenz zum Scheitern zu bringen (siehe Star Trek VI - Das unentdeckte Land).

                            Gary Seven nutzt seine eigene Technologie, um sich zusammen mit Roberta und Isis nach 2269 zu teleportieren und zwar zu den einzigen Verbündeten, die ihm in dieser Ära noch verblieben sind: Captain Kirk und Mister Spock vom Raumschiff Enterprise. Doch die Enterprise ist gerade unterwegs zu einer humanitären Hilfsmission und Gary Sevens Weigerung, irgendwelche Details über seine Mission zu enthüllen, sorgt dafür, dass sich Seven ohne Erlaubnis des Captains der Enterprise bemächtigen muss, um an sein Ziel zu gelangen ...

                            Fazit: Greg Cox' "Assignment: Eternity" hat bestimmt dazu beigetragen, Geschichten über Gary Seven und seine Mission wieder salonfähig zu machen. So entstanden später nicht nur John Byrnes Comics, sondern auch einige weitere Romane, in denen der Agent mit Weltrettungsmission auftaucht. Ich selbst finde das gut, denn "Assignment: Earth" zählt auch zu meinen Lieblingsfolgen der klassischen Serie. Was aber mein Hauptproblem mit den weiteren Erzählungen zu dieser TV-Folge ist, ist die beinahe immer genutzte Fähigkeit von Gary Seven, mit seiner Technologie durch die Zeit reisen zu können. Die TV-Folge legt das nicht nahe und Zeitreise ist meiner Meinung nach ein viel zu mächtiges Instrument in den Händen des "Helden" einer Geschichte und es wirft Fragen auf, wenn der "Held" dieses Instrument nicht konsequent einsetzt. Das ist auch in "Assignment: Eternity" der Fall, denn so mächtig, wie die Technologie dargestellt wird, hätte Seven wesentlich geschickter und ohne mit Kirk & Co in Konflikt zu geraten vorgehen können - zumal auch kein "Zeitdruck" bestand, da der Angriff des Tal'Shiar auf den Unterschlupf von Sevens Kollegen erst in 200 Jahren stattfinden würde und die von dort aus durchgeführte Zeitreise auch nur die weitere 24 Jahre in der Zukunft liegende Ära beeinflussen würde.
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                            Gary Seven mit Roberta Lincoln und der Katze Isis treffen einmal mehr
                            auf Captain Kirk. Anders als in der Episode, ist der Schauplatz aber diesmal
                            das 23. Jahrhundert und nicht die Erde des 20. Jahrhunderts.

                            Die Geschichte steht also auf wackeligen Beinen, ihre Auflösung ist dann auch recht routiniert. Aber frei von Spannung ist der Roman deshalb nicht. Der Konflikt zwischen Kirk und Gary Seven artet ziemlich aus. Schon in der TV-Folge hat Sevens professionelle Verschwiegenheit (und auch sein Überlegenheitskomplex) zu einem Missverständnis und zu einem Gegeneinanderarbeiten, wo Kooperation gefragt gewesen wäre, geführt. In dieser Hinsicht trifft Greg Cox die Protagonisten auch sehr gut. Auch Spock, McCoy und die Nebenrollen (vor allem Schwester Chapel) kommen gut rüber, man merkt Cox an, dass er sich in dieser Ära wirklich wohl fühlt. Etwas übertrieben hat er aber bei manchen Dialogen mit Beteiligung von Roberta Lincoln. Klar, sie ist schon in der TV-Folge als alles andere als subtil dargestellt worden, aber an manchen Stellen wäre weniger wirklich mehr gewesen. Amüsant waren aber so kleine Kommentare oder Gedankenfetzen mit Anspielungen auf andere Agentenserien und Filmen. Es wird auch angedeutet, dass es sich bei Ereignissen aus Bond-Filmen oder aus der Agentenserie "The Prisoner"/"Nummer 6" um reale Ereignisse handelte, bei denen Seven, Roberta und Isis ihre Finger bzw. Pfoten im Spiel hatten. Auch Missionen während der Eugenischen Kriege - über die Cox später noch eine tolle Khan-Duologie geschrieben hat - werden erwähnt. (Weit hergeholt empfand ich aber, dass Spock beim Studium historischer Daten ziemlich mühelos Sevens Aktionen im 20. Jahrhundert ausfindig machen konnte. Gerade von einem Geheimniskrämer wie Seven hätte ich sauberere Arbeit beim Verwischen seiner Spuren erwartet.)

                            Das "Isis-Mysterium" aus der letzten Szene von "Assignment: Earth" führt Cox in seinem Roman auch ohne Auflösung fort. Er lässt die Katze - und einen ihrer Artgenossen - den berühmten Verwandlungstrick durchführen, aber ohne dem Leser hier einen Kontext zu liefern, um was genau es sich bei diesen formwandlerischen Wesen handelt.

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                            Nicht nur in der TV-Serie umgab die Katze Isis ein Geheimnis. Jahrzehntelang haben Star Trek-Fans gerätselt, welche Darstellerin die menschliche Form
                            von Isis in der letzten Szene von "Assignment: Earth" verkörperte. Erst seit dem Frühjahr 2019 - und der Entdeckung eines Call Sheets von den Dreharbeiten 1968 - ist nun bekannt,
                            dass es sich um April Tatro handelte. Mehr dazu unter:
                            trekmovie.com

                            Bewertung: Zumindest für mich stellt die Kombination "Gary Seven"/"Zeitreise" ein ziemlich bedeutendes Problem dar, vor allem wenn sie so essentiell für die Story dieses Romans ist. Zumal die Verhinderung der romulanischen Zeitmanipulation keine großen Überraschungen bereithält. Die Stimmung der Serie und speziell der TV-Episode "Assignment: Earth" hat Greg Cox sehr gut getroffen, insofern ließt sich der Roman flüssig, es bewegt sich aber alles im Rahmen des Vertrauten. Etwas mehr Mut/Komplexität hätte diese Zeitreisestory gut vertragen können. Daher ist der Roman nur solide und für mich 3 Sterne wert.


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                              #59
                              Wow deine Rezensionen sind ja immer super ausführlich.. sowas mag ich sehr.. meinen vollsten Respekt..
                              scotty stream me up ;)
                              das leben ist ein scheiss spiel, aber die Grafik ist geil :D
                              aber leider entschieden zu real

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                                #60
                                Rezension: TOS - "The Antares Maelstrom"

                                "Ich werde ihn jagen um die Monde von Nibia, durch den Antares-Mahlstrom und durch die Flammen der ewigen Verdammnis, bevor ich ihn aufgeben!" Mit diesen Worten unterstreicht Khan seinen Zorn auf Admiral Kirk im 2. Star Trek-Kinofilm. Doch was es genau mit dem Antares-Mahlstrom auf sich hat, hat weder der Film noch eine der späteren Star Trek-Produktionen jemals aufgeklärt. Greg Cox' neuer Roman zur klassischen Serie lüftet nun das Geheimnis dieser Raumanomalie.
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                                Dass der Roman selbst bereits den Namen des Mahlstroms in seinem Titel trägt, weckt aber doch eine falsche Erwartungshaltung. Denn eigentlich steht der Planet Baldur III im Mittelpunkt, der eine kleine unabhängige, von Menschen gegründete Kolonie beherbergt. Als unverhofft gewaltige Pergium-Vorkommen auf Baldur III entdeckt werden, setzt plötzlich ein wahrer "Goldrausch" ein. Hunderte Raumschiffe voll mit Glücksrittern machen sich auf den Weg zur Kolonie. Um dort hinzukommen, muss aber erst eine gefährliche, stürmische Anomalie umflogen werden, aus der noch kein Raumschiff den Weg wieder hinaus gefunden hat: der Antares-Mahlstrom.

                                Die letzte Chance, um vor dem Weiterflug nach Baldur III einen Zwischenstopp einzulegen und die Vorräte aufzustocken, ist die Raumstation S-8, die schon aus allen Nähten platzt und den steten Zustrom weiterer Raumschiffe kaum noch bewältigen kann. Um den überforderten Stationsleiter zu unterstützen, lässt Captain Kirk einige seiner Sicherheitsoffiziere unter dem Kommando von Lieutenant Sulu zur Unterstützung zurück, ehe die U.S.S. Enterprise selbst weiter nach Baldur III fliegt, wo die Kolonie ebenfalls mit Problemen durch den plötzlichen Bevölkerungsanstieg zu kämpfen hat. Neben Energieknappheit und gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Pergium-Schürfern, muss sich die Crew der Enterprise auch noch mit einem vermeintlichen Bruch der Obersten Direktive auseinandersetzen: Offenbar betreibt jemand auf Baldur III unerlaubten Handel mit der Prä-Warp-Zivilisation auf dem nahegelegenen Planeten Yurnos. Commander Spock und Ensign Chekov werden losgeschickt, um zusammen mit den beiden undercover auf Yurnos lebenden Wissenschaftlern der Sache auf den Grund zu gehen.
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                                Pergium-Bergwerke sahen wir in Star Trek bisher in der klassischen Serie ("Horta rettet ihre Kinder")
                                und in Deep Space Nine ("Die verlorene Tochter").



                                Fazit: Wenn jemand wie Khan Noonian Singh eine bestimmte Weltraumregion erwähnt, könnte man schon annehmen, dass sie etwas ganz Besonderes darstellt. In Greg Cox' Roman ist sie aber lediglich ein Navigationshindernis, eine Region, von der es Abstand zu halten gilt und entsprechend spielt sich die Geschichte hauptsächlich im Gebiet rundherum ab. Genauer gesagt sind es Geschichten, also eigentlich drei. Denn die Erlebnisse von Sulu auf der Raumstation, von der Crew der Enterprise auf Baldur III und von Spock und Chekov auf Yurnos finden komplett unabhängig voneinander statt. Es gibt leider keinen Roten Faden, der alles auf geniale Weise miteinander verknüpft. Sie haben lediglich den gleiche Ausgangspunkt: die Entdeckung von Pergium auf Baldur III. Der Roman erinnert etwas an das Schema, wie gerne Katastrophenfilme erzählt werden: Es gibt am Beginn ein außergewöhnliches Ereignis, auf das keiner vorbereitet ist und die Helden müssen dann mit den unterschiedlichsten Situationen zurechtkommen, die daraus entstehen.

                                Sicher eine legitime Herangehensweise an eine solche "Goldrausch"-Geschichte, aber ich fand, dass der Roman dadurch nicht besonders spannend war. Sicher gab es einige brenzlige Situationen, die hin und wieder mitreißend geschrieben waren, aber echte Überraschungen hat es meiner Meinung nach nicht gegeben. Situationen, die nicht vorhersehbar waren? Ja, die gab es, aber aus der Ausgangssituation habe ich grundsätzlich "das Unerwartete erwartet". (Ich hoffe, dass ich das halbwegs verständlich beschreibe. )

                                Was das Geschehen an den drei Schauplätzen angeht, kann ich mich nur schwer entscheiden, welcher Teil des Romans mir am besten gefiel. Die Beschreibung der mittelalterlich anmutenden Kultur auf Yurnos hat mir schon sehr gut gefallen, dieser Handlungsstrang hat aber eine recht schwaches Finale. Spannender war auf jeden Fall das Problem mit einem überlasteten Reaktor auf Baldur III, der bei Explosion die Kolonie auszulöschen drohte. Aber gerade als es hier zum Höhepunkt kam, wechselte der Roman meinem Eindruck nach für viel zu viele Seiten hin zu den anderen beiden Schauplätzen. Da hat leider das Timing nicht ganz gestimmt. Bleibt also noch die Handlung auf der Raumstation. Und ja, die war wirklich interessant und zum Ende hin gab es dann doch noch einen kurzen Flug hinein in den Mahlstrom und ein Treffen mit dessen "Bewohnern".
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                                Die Raumstation S-8 wird als baugleich mit der Station K-7
                                aus der Folge "Kennen Sie Tribbles?" beschrieben.


                                Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass Greg Cox zumindest eine klare Anspielung auf die Serie "Discovery" eingestreut hat und noch etwas (die Funktion eines medizinischen Kraftfelds), das eventuell auch von der Serie inspiriert gewesen sein könnte. So, wie Cox diese Anspielung einstreut, ist es meiner Meinung nach okay, aber gerade wenn es um die Beschreibung einer Technologie geht, ist das Verbinden von TOS und DSC doch sehr heikel.

                                Bewertung: Der Roman hat leider nicht ganz meine Erwartungen erfüllt. Gegen episodenhafte Erzählung ist jetzt nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, aber es fiel mir doch schwer, in die drei Geschichten einzutauchen, weil sie nicht viel miteinander zu tun hatten. Für sich allein sind es drei solide im Star Trek-Universum verankerte Geschichten. Jede für sich würde ich aber nur als durchschnittlich werten, somit 3 Sterne vergeben, was ich auch dem Roman als Gesamtes gebe, wenn auch mit leicht negativer Tendenz, weil ich den Gesamteindruck des Romans schwächer bewerte.


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                                Zuletzt geändert von MFB; 28.09.2019, 09:46.
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