Schön, dass das Star Trek-Bücherforum wieder zurück ist! In der Zwischenzeit habe ich zwei Star Trek-Romane gelesen, deren Rezensionen ich natürlich auch hier gerne poste. Den Anfang macht die TOS-Novelle "Miasma".
Die Abenteuer des Raumschiffs Enterpise-A zwischen den Ereignissen der Kinofilme 5 und 6 werden nur sehr selten in Star Trek-Romanen thematisiert. So war es im vergangenen Jahr eine angenehme Abwechslung, als mit Foul Deeds will rise wieder ein Roman auf diese Ära einging. Und auch in diesem Jahr kehrt Autor Greg Cox wieder in diesen Zeitabschnitt zurück, wenngleich nur in Form eines Kurzromans, der exklusiv als ebook erschien.
Geschichten, die exklusiv nur als ebook erscheinen, sind für gewöhnlich zu kurz, um eine Print-Ausgabe zu rechtfertigen. In gedruckter Form würde Miasma wohl nur sehr knapp 100 Taschenbuchseiten füllen. Dementsprechend macht ein Logbuch-Eintrag von Captain Kirk den Leser mit der Ausgangssituation gleich am Beginn ausreichend vertraut, um sofort mit der eigentlichen Handlung loslegen zu können.
Die Enterprise ist auf einer Routinemission, sie transportiert mehrere Diplomaten zu einer wichtigen Konferenz. Der Flug wird jedoch unterbrochen, als die Enterprise aus dem kaum erforschten Varba-System einen verzerrten Funkspruch auffängt. Der Inhalt der Nachricht kann vorerst nicht übersetzt werden, aber da es sich um einen Notruf handeln könnte, entscheidet Captain Kirk, der Sache auf den Grund zu gehen. Ausgangspunkt des Funkspruchs ist der von gelblich lumineszierenden Nebelschwaden verhangene Planet Varba II. Da der sonderbare Nebel Sensoren und Transporter stört, bricht ein Landungstrupp bestehend aus Spock, McCoy, Chekov und drei Sicherheitsleuten in der Raumfähre Galileo auf. Einem ungemütlichen Flug folgt ein nicht minder ungemütlicher Absturz. Die Raumfähre wird irreparabel beschädigt, ein Großteil der Ausrüstung geht bei dem Crash verloren, Spock wird verletzt. Und als wäre nicht schon schlimm genug, gibt es auf Varba II blutrünstige Raubtiere, gegen die ein Einsatz der Phaser nicht möglich ist, da sich der ständig präsente gelbe Nebel als leicht entflammbar herausstellt.
Fazit: Die Geschichte erinnert recht stark an die sehr beliebte TOS-Folge Notlandung der Galileo 7, läuft aber etwas harmonischer ab. Inzwischen kennen sich Spock und McCoy ja schon eine ganze Weile und McCoy merkt sogar an, dass sich Spock und sein Führungsstil im Vergleich zum Absturz, der sich 20 Jahre vorher ereignete, geändert hat. Insofern rechtfertigt dieser Vergleich der Situationen bereits die Ansiedlung der Geschichte in der Enterprise-A-Ära. Weiters ist interessant, dass nach Sulus Wechsel zur Excelsior Lieutenant Saavik am Steuer der Enterprise Platz genommen hat. Hier fand ich es interessant, wie ein in der Serie Enterprise zwischen TPol und Trip Tucker eingeführte Eigenschaft vulkanischer intimer Verbindungen in diesem Roman zwischen Saavik und Spock Anwendung findet. Wesentlich weniger angetan war ich vom Verhalten des Außenteams. Die notdürftige Verteidigung gegen die Bestien auf dem Planeten fand ich äußerst ineffizient, denn sie bringt Spocks Leben in unmittelbare Gefahr. Die Kreaturen sind ebenso wie der Planet sehr unheilvoll beschrieben, aber das Außenteam hätte sich wesentlich besser schützen können. Anderseits wäre die Situation dann wohl wesentlich weniger dramatisch geworden. Aber wenigstens einen Grund zu nennen, warum die näherliegende Lösung keine Option ist, hätte schon gereicht.
Ein weiterer Negativpunkt ist, dass die Anwesenheit der Diplomaten, die zu einer wichtigen Konferenz gebracht werden müssen, kein zusätzliches Spannungselement einbringt. Ihre Anwesenheit auf der Enterprise dient dem einen oder anderen Gag. Im Verglich zu dem Zeitdruck, den Commissioner Ferris in Notlandung der Galileo 7 aufbaut, tragen die Diplomaten hier nichts zur eigentlichen Story bei, was angesichts der Kürze der Geschichte schon etwas überrascht.
Bewertung: Der Roman ist ein wirklich sehr kurzes Vergnügen. Eine reine Abenteuer-Story, in der ein Außenteam ums Überleben kämpft, mit zumindest zwei recht deutlichen inhaltlichen Anknüpfungspunkten zu zwei Serienepisoden. Die Wortgefechte zwischen McCoy und Spock wissen zu gefallen, allerdings stört mich das einfältig wirkende Verhalten des Außenteams auf dem Planeten doch sehr. Und beim Absturz der Raumfähre hat Cox wie häufig eine Action-Szene etwas zu stark ausgereizt. Aber wenigstens ging es diesmal ausnahmsweise nicht um die Enterung der Enterprise.
Miasma erhält von mir daher nur eine durchschnittliche Wertung von 3 Sternen.
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Diese und weitere Rezensionen - wie auch meine eigenen Star Trek-Romane zum kostenlosen Download - findet ihr wie gewohnt auch auf meinem Blog:
https://rumschreiber.wordpress.com
Die Abenteuer des Raumschiffs Enterpise-A zwischen den Ereignissen der Kinofilme 5 und 6 werden nur sehr selten in Star Trek-Romanen thematisiert. So war es im vergangenen Jahr eine angenehme Abwechslung, als mit Foul Deeds will rise wieder ein Roman auf diese Ära einging. Und auch in diesem Jahr kehrt Autor Greg Cox wieder in diesen Zeitabschnitt zurück, wenngleich nur in Form eines Kurzromans, der exklusiv als ebook erschien.
Geschichten, die exklusiv nur als ebook erscheinen, sind für gewöhnlich zu kurz, um eine Print-Ausgabe zu rechtfertigen. In gedruckter Form würde Miasma wohl nur sehr knapp 100 Taschenbuchseiten füllen. Dementsprechend macht ein Logbuch-Eintrag von Captain Kirk den Leser mit der Ausgangssituation gleich am Beginn ausreichend vertraut, um sofort mit der eigentlichen Handlung loslegen zu können.
Die Enterprise ist auf einer Routinemission, sie transportiert mehrere Diplomaten zu einer wichtigen Konferenz. Der Flug wird jedoch unterbrochen, als die Enterprise aus dem kaum erforschten Varba-System einen verzerrten Funkspruch auffängt. Der Inhalt der Nachricht kann vorerst nicht übersetzt werden, aber da es sich um einen Notruf handeln könnte, entscheidet Captain Kirk, der Sache auf den Grund zu gehen. Ausgangspunkt des Funkspruchs ist der von gelblich lumineszierenden Nebelschwaden verhangene Planet Varba II. Da der sonderbare Nebel Sensoren und Transporter stört, bricht ein Landungstrupp bestehend aus Spock, McCoy, Chekov und drei Sicherheitsleuten in der Raumfähre Galileo auf. Einem ungemütlichen Flug folgt ein nicht minder ungemütlicher Absturz. Die Raumfähre wird irreparabel beschädigt, ein Großteil der Ausrüstung geht bei dem Crash verloren, Spock wird verletzt. Und als wäre nicht schon schlimm genug, gibt es auf Varba II blutrünstige Raubtiere, gegen die ein Einsatz der Phaser nicht möglich ist, da sich der ständig präsente gelbe Nebel als leicht entflammbar herausstellt.
Raumfähren mit dem Namen Galileo kehren nicht immer heil
zur Enterprise zurück, wenn sie einen Landungstrupp befördern.
zur Enterprise zurück, wenn sie einen Landungstrupp befördern.
Fazit: Die Geschichte erinnert recht stark an die sehr beliebte TOS-Folge Notlandung der Galileo 7, läuft aber etwas harmonischer ab. Inzwischen kennen sich Spock und McCoy ja schon eine ganze Weile und McCoy merkt sogar an, dass sich Spock und sein Führungsstil im Vergleich zum Absturz, der sich 20 Jahre vorher ereignete, geändert hat. Insofern rechtfertigt dieser Vergleich der Situationen bereits die Ansiedlung der Geschichte in der Enterprise-A-Ära. Weiters ist interessant, dass nach Sulus Wechsel zur Excelsior Lieutenant Saavik am Steuer der Enterprise Platz genommen hat. Hier fand ich es interessant, wie ein in der Serie Enterprise zwischen TPol und Trip Tucker eingeführte Eigenschaft vulkanischer intimer Verbindungen in diesem Roman zwischen Saavik und Spock Anwendung findet. Wesentlich weniger angetan war ich vom Verhalten des Außenteams. Die notdürftige Verteidigung gegen die Bestien auf dem Planeten fand ich äußerst ineffizient, denn sie bringt Spocks Leben in unmittelbare Gefahr. Die Kreaturen sind ebenso wie der Planet sehr unheilvoll beschrieben, aber das Außenteam hätte sich wesentlich besser schützen können. Anderseits wäre die Situation dann wohl wesentlich weniger dramatisch geworden. Aber wenigstens einen Grund zu nennen, warum die näherliegende Lösung keine Option ist, hätte schon gereicht.
Ein weiterer Negativpunkt ist, dass die Anwesenheit der Diplomaten, die zu einer wichtigen Konferenz gebracht werden müssen, kein zusätzliches Spannungselement einbringt. Ihre Anwesenheit auf der Enterprise dient dem einen oder anderen Gag. Im Verglich zu dem Zeitdruck, den Commissioner Ferris in Notlandung der Galileo 7 aufbaut, tragen die Diplomaten hier nichts zur eigentlichen Story bei, was angesichts der Kürze der Geschichte schon etwas überrascht.
Bewertung: Der Roman ist ein wirklich sehr kurzes Vergnügen. Eine reine Abenteuer-Story, in der ein Außenteam ums Überleben kämpft, mit zumindest zwei recht deutlichen inhaltlichen Anknüpfungspunkten zu zwei Serienepisoden. Die Wortgefechte zwischen McCoy und Spock wissen zu gefallen, allerdings stört mich das einfältig wirkende Verhalten des Außenteams auf dem Planeten doch sehr. Und beim Absturz der Raumfähre hat Cox wie häufig eine Action-Szene etwas zu stark ausgereizt. Aber wenigstens ging es diesmal ausnahmsweise nicht um die Enterung der Enterprise.
Miasma erhält von mir daher nur eine durchschnittliche Wertung von 3 Sternen.
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Diese und weitere Rezensionen - wie auch meine eigenen Star Trek-Romane zum kostenlosen Download - findet ihr wie gewohnt auch auf meinem Blog:
https://rumschreiber.wordpress.com
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