Rezension: SNW – “The High Country“
Der Roman „The Enterprise War“ erzählte bereits eine erste Geschichte der Enterprise-Crew unter dem Kommando von Christopher Pike basierend auf der Darstellung aus der zweiten „Discovery“-Staffel. Inzwischen ist daraus eine eigene Serie namens „Strange new Worlds“ hervorgegangen, weshalb es nun auch eine eigene Romanreihe zur neuen Serie gibt. Deren erster Titel ist „The High Country“, der ebenso wie „The Enterprise War“ von John Jackson Miller verfasst wurde.
Die Enterprise ist auf der Suche nach dem zivilen Raumschiff Braidwood, das seit fast einem Jahr vermisst wird. Ihre letzte gemeldete Position war nahe eines unerforschten Planeten im Inneren eines Nebels. In dieser Raumregion beeinflussen seltsame Interferenzen die Schiffssysteme, weshalb Captain Pike, Commander Una, Lieutenant Spock und Kadettin Uhura mit einem experimentellen Shuttle zum Planeten aufbrechen. Doch auch das Shuttle verliert rasch Energie und stürzt dem Planeten entgegen. Chefingenieur Hemmer gelingt es gerade noch, die Shuttle-Besatzung mittels Transporter zu erfassen, aber da eine Rematerialisierung an Bord der Enterprise unmöglich ist, leitet er die Transporterstrahlen zur Planetenoberfläche um.
Die vier Offiziere kommen relativ unbeschadet auf dem Planeten an – allerdings getrennt voneinander und da keine von Elektrizität abhängige Technologie hier funktioniert, können sie auch keinen Kontakt miteinander aufnehmen. Getrennt voneinander treffen sie auf sehr unterschiedliche Bewohner des Planeten: Uhura trifft auf eine offenbar empfindungsfähige Spezies, die Feuerbällen ähnelt. Pike trifft zu seiner Überraschung auf Menschen, deren Urahnen einst von Außerirdischen im 19. Jahrhundert vor einer Katastrophe gerettet und hier auf dem Planeten Epheska – zusammen mit Vertretern weiterer Spezies – angesiedelt wurden. Pike fällt dabei natürlich sofort die Geschichte der „North Star“-Kolonie ein, auf die rund 100 Jahre zuvor Captain Archer von der Enterprise NX-01 in der Delphischen Ausdehnung traf. Und so ist es kein Zufall, dass Una in der Wildnis von den eigentlichen Herren Epheskas gefunden wird: den Skagaranern! Vertreter jener Spezies, die einst auch die Menschen nach „North Star“ brachten. Anders als diese Abtrünnigen aber nicht mit der Absicht die Menschen zu Sklaven zu machen, sondern sie auf einem Planeten anzusiedeln, wo keine Elektrizität funktioniert und wo sie daher ungestört ihre frühere Lebensweise fortführen können. Aber nicht jeder auf Epheska will diesen Status Quo für immer beibehalten und so kommt es, dass Pike versehentlich ins Kreuzfeuer gerät und eine kleine Revolution auslöst.
Fazit: Millers oben erwähnter Roman „The Enterprise War“ war recht ungewöhnlich bezüglich des langen Zeitraums, den er abdeckte. Die Geschehnisse von „The High Country“ finden ebenfalls über zumindest einen Monat statt und so tanzt der Roman ein wenig aus der Reihe – gerade dann, wenn man ihn mit der Serie „Strange new Worlds“ vergleicht, das ja zum Motto „Jede Woche ein neues Abenteuer“ zurückgekehrt ist. „The High Country“ lässt die 4 Offiziere vom Shuttle lange auf Epheska stranden und das ohne Zugriff auf höhere Technologie. Zwar gibt es gelegentliche Unterstützung durch die Enterprise – die aber einen Sicherheitsabstand zum Planeten halten muss – aber im Wesentlich ist „The High Country“ eine Aneinanderreihung verschiedener Reiseabenteuer in verschiedenen Umgebungen von Epheska. Zu Land, zu Wasser, auf dem Eis und sogar in der Luft findet quasi eine Jagd der Skagaraner auf die Abtrünnigen statt, die auf der Suche nach jenem Faktor sind, der die Elektrizität beeinflusst und der die von Uhura entdeckten Feuerwesen dazu veranlasst, anzugreifen, wenn selbst primitivste dampfbetriebene Maschinen zum Einsatz kommen.
Wie erwähnt ist die Geschichte des Romans eng verwoben mit der „Enterprise“-Episode „North Star“/“Faustrecht“. Das war in der vom Xindi-Konflikt geprägten dritten Staffel eine der wenigen Einzelepisoden, die mir aber – obwohl ich nicht wirklich Western-Fan bin – immer schon recht gut gefallen hat.
„The High Country“ gibt der ursprünglichen Geschichte einen wirklich gewaltigen Überbau und verknüpft North Star nicht nur mit Epheska, sondern verknüpft Captain Pike auch auf sehr persönliche Ebene mit der Handlung, indem er auf Epheska gleich auf zwei Personen seiner Vergangenheit trifft, die an Bord des Raumschiffs Braidwood waren. Und natürlich ist die gerade am Anfang noch Western-artige Ambiente, in dem sich Pike findet, dem in seiner Freizeit reitenden und in Mojave aufgewachsenen Charakter des Enterprise-Captains auch auf den Leib geschrieben.
Bewertung: Alles in allem erzählt „The High Country“ gleich mehrere schöne Abenteuer. Aber der Roman hat auch die Schwäche von Millers „The Enterprise War“ geerbt und ist einfach zu lang geraten und mit zu viel Leerlauf, weil die „episodenübergreifende“ Handlung im Endeffekt nur ausschweifend erzählt, aber nicht allzu komplex ist und trotzdem nur zwischenzeitlich in sehr kleinen Happen vorangetrieben wird. Auch diesmal fiel es mir leicht, den Roman immer wieder mal nach kurzer Zeit beiseite zu legen. Aber diesen episodenhafte Erzählen scheint für diesen Autor typisch zu sein; auch sein „Picard“-Roman „Rouge Elements“ war davon geprägt – nur dort verlangte die Geschichte vom Leser etwas mehr Aufmerksamkeit und konnte überraschen. Das gelingt ihm in „The High Country“ leider nicht und gerade für eine Serie wie „Strange new Worlds“, die Geschichten während relativ kurzer Aufenthalte der Enterprise an einem Ort erzählt, empfand ich diese auf einen langen Zeitraum ausgewalzte Geschichte etwas unpassend.
Aus diesem Grund gebe ich „The High Country“ nur 3 von 6 Sternen. Ich denke, im Endeffekt hat sich Miller selbst ein Bein gestellt, indem er die Protagonisten vor die Herausforderung stellte, auf einem technologisch primitiven Planeten große Distanzen zu überwinden.
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https://rumschreiber.wordpress.com
Der Roman „The Enterprise War“ erzählte bereits eine erste Geschichte der Enterprise-Crew unter dem Kommando von Christopher Pike basierend auf der Darstellung aus der zweiten „Discovery“-Staffel. Inzwischen ist daraus eine eigene Serie namens „Strange new Worlds“ hervorgegangen, weshalb es nun auch eine eigene Romanreihe zur neuen Serie gibt. Deren erster Titel ist „The High Country“, der ebenso wie „The Enterprise War“ von John Jackson Miller verfasst wurde.
Die Enterprise ist auf der Suche nach dem zivilen Raumschiff Braidwood, das seit fast einem Jahr vermisst wird. Ihre letzte gemeldete Position war nahe eines unerforschten Planeten im Inneren eines Nebels. In dieser Raumregion beeinflussen seltsame Interferenzen die Schiffssysteme, weshalb Captain Pike, Commander Una, Lieutenant Spock und Kadettin Uhura mit einem experimentellen Shuttle zum Planeten aufbrechen. Doch auch das Shuttle verliert rasch Energie und stürzt dem Planeten entgegen. Chefingenieur Hemmer gelingt es gerade noch, die Shuttle-Besatzung mittels Transporter zu erfassen, aber da eine Rematerialisierung an Bord der Enterprise unmöglich ist, leitet er die Transporterstrahlen zur Planetenoberfläche um.
Die vier Offiziere kommen relativ unbeschadet auf dem Planeten an – allerdings getrennt voneinander und da keine von Elektrizität abhängige Technologie hier funktioniert, können sie auch keinen Kontakt miteinander aufnehmen. Getrennt voneinander treffen sie auf sehr unterschiedliche Bewohner des Planeten: Uhura trifft auf eine offenbar empfindungsfähige Spezies, die Feuerbällen ähnelt. Pike trifft zu seiner Überraschung auf Menschen, deren Urahnen einst von Außerirdischen im 19. Jahrhundert vor einer Katastrophe gerettet und hier auf dem Planeten Epheska – zusammen mit Vertretern weiterer Spezies – angesiedelt wurden. Pike fällt dabei natürlich sofort die Geschichte der „North Star“-Kolonie ein, auf die rund 100 Jahre zuvor Captain Archer von der Enterprise NX-01 in der Delphischen Ausdehnung traf. Und so ist es kein Zufall, dass Una in der Wildnis von den eigentlichen Herren Epheskas gefunden wird: den Skagaranern! Vertreter jener Spezies, die einst auch die Menschen nach „North Star“ brachten. Anders als diese Abtrünnigen aber nicht mit der Absicht die Menschen zu Sklaven zu machen, sondern sie auf einem Planeten anzusiedeln, wo keine Elektrizität funktioniert und wo sie daher ungestört ihre frühere Lebensweise fortführen können. Aber nicht jeder auf Epheska will diesen Status Quo für immer beibehalten und so kommt es, dass Pike versehentlich ins Kreuzfeuer gerät und eine kleine Revolution auslöst.
Fazit: Millers oben erwähnter Roman „The Enterprise War“ war recht ungewöhnlich bezüglich des langen Zeitraums, den er abdeckte. Die Geschehnisse von „The High Country“ finden ebenfalls über zumindest einen Monat statt und so tanzt der Roman ein wenig aus der Reihe – gerade dann, wenn man ihn mit der Serie „Strange new Worlds“ vergleicht, das ja zum Motto „Jede Woche ein neues Abenteuer“ zurückgekehrt ist. „The High Country“ lässt die 4 Offiziere vom Shuttle lange auf Epheska stranden und das ohne Zugriff auf höhere Technologie. Zwar gibt es gelegentliche Unterstützung durch die Enterprise – die aber einen Sicherheitsabstand zum Planeten halten muss – aber im Wesentlich ist „The High Country“ eine Aneinanderreihung verschiedener Reiseabenteuer in verschiedenen Umgebungen von Epheska. Zu Land, zu Wasser, auf dem Eis und sogar in der Luft findet quasi eine Jagd der Skagaraner auf die Abtrünnigen statt, die auf der Suche nach jenem Faktor sind, der die Elektrizität beeinflusst und der die von Uhura entdeckten Feuerwesen dazu veranlasst, anzugreifen, wenn selbst primitivste dampfbetriebene Maschinen zum Einsatz kommen.
Wie erwähnt ist die Geschichte des Romans eng verwoben mit der „Enterprise“-Episode „North Star“/“Faustrecht“. Das war in der vom Xindi-Konflikt geprägten dritten Staffel eine der wenigen Einzelepisoden, die mir aber – obwohl ich nicht wirklich Western-Fan bin – immer schon recht gut gefallen hat.
100 Jahre bevor Captain Pike auf Epheska in einer Western-Stadt landet,
traf Captain Archer die Bewohner von North Star.
traf Captain Archer die Bewohner von North Star.
„The High Country“ gibt der ursprünglichen Geschichte einen wirklich gewaltigen Überbau und verknüpft North Star nicht nur mit Epheska, sondern verknüpft Captain Pike auch auf sehr persönliche Ebene mit der Handlung, indem er auf Epheska gleich auf zwei Personen seiner Vergangenheit trifft, die an Bord des Raumschiffs Braidwood waren. Und natürlich ist die gerade am Anfang noch Western-artige Ambiente, in dem sich Pike findet, dem in seiner Freizeit reitenden und in Mojave aufgewachsenen Charakter des Enterprise-Captains auch auf den Leib geschrieben.
Bewertung: Alles in allem erzählt „The High Country“ gleich mehrere schöne Abenteuer. Aber der Roman hat auch die Schwäche von Millers „The Enterprise War“ geerbt und ist einfach zu lang geraten und mit zu viel Leerlauf, weil die „episodenübergreifende“ Handlung im Endeffekt nur ausschweifend erzählt, aber nicht allzu komplex ist und trotzdem nur zwischenzeitlich in sehr kleinen Happen vorangetrieben wird. Auch diesmal fiel es mir leicht, den Roman immer wieder mal nach kurzer Zeit beiseite zu legen. Aber diesen episodenhafte Erzählen scheint für diesen Autor typisch zu sein; auch sein „Picard“-Roman „Rouge Elements“ war davon geprägt – nur dort verlangte die Geschichte vom Leser etwas mehr Aufmerksamkeit und konnte überraschen. Das gelingt ihm in „The High Country“ leider nicht und gerade für eine Serie wie „Strange new Worlds“, die Geschichten während relativ kurzer Aufenthalte der Enterprise an einem Ort erzählt, empfand ich diese auf einen langen Zeitraum ausgewalzte Geschichte etwas unpassend.
Aus diesem Grund gebe ich „The High Country“ nur 3 von 6 Sternen. Ich denke, im Endeffekt hat sich Miller selbst ein Bein gestellt, indem er die Protagonisten vor die Herausforderung stellte, auf einem technologisch primitiven Planeten große Distanzen zu überwinden.
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