Rezension: DS9 – „Revenant“ - SciFi-Forum

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Rezension: DS9 – „Revenant“

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    Rezension: DS9 – „Revenant“

    Nachdem mit „Shadows have offended“ vor ein paar Monaten schon ein „The Next Generation“-Roman erschien, der zeitlich während der Serie angesiedelt war, folgte mit „Revenant“ kürzlich auch ein Roman zu „Deep Space Nine“, der nicht zum „Relaunch“ zählt und sich stattdessen zeitlich in die 4. Staffel der Serie einbettet – und wesentlich unterhaltsamer ist!

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Name: ds9_revenant_cover.jpg
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ID: 4591273



    In „Revenant“ wird Jadzia Dax von einem alten Bekannten besucht und gebeten, sich auf die Suche nach dessen Enkelin Nemi zu machen, die den Kontakt zur Familie abgebrochen hat, nachdem die Symbiose-Kommission auf Trill ihr keine Vereinigung mit einem Symbionten gestattete. Zusammen mit einigen weiteren abgelehnten Kandidaten hält sich Nemi auf Argelius auf, doch dort wird Jadzia mit einer völlig anderen Frau konfrontiert als jener Nemi, die für sie vor gar nicht so langer Zeit noch wie eine Schwester gewesen war. Nicht nur hat sich ihr Charakter völlig verändert, sie verfügt offenbar auch über die ungewöhnliche Fähigkeit, sich mittels elektrischer Impulse zu verteidigen. Elektrische Impulse, wie sie für gewöhnlich von Trill-Symbionten zur Kommunikation verwendet werden!

    Jadzias Verdacht, Nemi und ihre Kumpanen könnten illegal vereinigt worden sein, führt sie auf ihre Heimatwelt Trill, wo sie zuerst zusammen mit Major Kira und später zusammen mit Commander Worf und Doktor Bashir ermittelt. Und wo sie der Wahrheit immer näher kommt, was ein vereitelter Mordanschlag auf Jadzias Leben bestätigt – dessen Aufarbeitung allerdings neue Fragen aufwirft. Zur Überraschung aller scheint die Lösung des Rätsels ausgerechnet in den tief vergrabenen Erinnerungen des Dax-Wirts Joran verborgen zu liegen – eines Mörders, der sich einst die Vereinigung erschlich und dessen Todesumstände Jadzia erst jetzt klar werden.

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ID: 4591274

    In der Folge „Equilibrium“ lernte Jadzia den früheren Dax-Wirt Joran
    zu akzeptieren. Alle seine Geheimnisse hat sie damit aber nicht erfahren.


    Fazit: Autor Alex White präsentiert in seinem ersten „Star Trek“-Roman eine Krimi-Story, die nach und nach Puzzlestücke hinzufügt. Wenn man glaubt, man habe durchschaut, was mit Nemi geschehen ist, setzt er mehrmals noch eines drauf und gibt der Story neue Wendungen. Es kommt dem Spannungsaufbau zugute, dass die Serie nie so recht erklärt hat, wie der Zugriff eines Trill-Wirts auf die Erinnerungen und/oder Erfahrungen des Symbionten abläuft. Alex White nützt das geschickt aus, indem er sich gar nicht großartig mit solchen Fragen beschäftigt und es recht schlüssig wirken lässt, da wir die Geschichte aus Jadzias Perspektive erleben und die Vereinigung einfach so ist, wie sie ist und einfach Teil der Trill-Kultur, die viel hinter Ritualen und Zeremonien verbirgt. Es ist auch hilfreich, dass White sehr stark auf die Schauplätze eingeht und wir wohl erstmals eine Art Rundreise auf Trill beschrieben bekommen.

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ID: 4591275

    Das Hauptgebäude der Symbiose-Kommission ist nur einer der Schauplätze auf dem Planeten Trill im Roman „Revenant“.


    Von der Heimatwelt der Trill sah man bisher in der DS9-Episode „Equilibrium“ lediglich die Symbiose-Kommission und die Heimat der Symbionten – die Höhlen vom Mak’ala – in der gleichen DS9-Folge und in einer Folge der 3. „Discovery“-Staffel. (Die Darstellung der Höhlen in „Discovery“ färbt ab auf die Beschreibung dieses Ortes im Roman; grundsätzlich blieb die Darstellung der Höhlen in „Deep Space Nine“ und in „Discovery“ aber ziemlich konsistent.) „Revenant“ beschreibt noch einige weitere Gegenden und Sehenswürdigkeiten. Der Planet Trill wirkt vielleicht nicht so exotisch wie z.B. Vulkan oder Kronos, aber er bekommt durchaus Gewicht in dieser Geschichte, deren Schauplätze sich fast alle auf Planetenoberflächen befinden. Raumschiffe dienen hier lediglich zum Transport der Charaktere und der Science-Fiction-Anteil ist nicht allzu vordergründig, was aber bei dieser Art von Geschichte nicht stört.

    Alex White hat bei seinem „Star Trek“-Debütroman also wirklich sehr viel richtig gemacht. Was das Lesevergnügen aber etwas schmälert, sind zwei Dinge: Zum einen ist da Jorans Vorgeschichte. Die DS9-Episode „Equilibrium“ war tatsächlich nicht besonders deutlich darin, den Ablauf der Geschehnisse rund um Jorans Vereinigung und Tod zu schildern, insofern hatte White einige Freiheiten. An der Stelle, die Jorans Mord an einem Mitglied der Symbiose-Kommission beschreibt und der von Dax in „Equilibrium“ auch visuell in einem Flashback wahrgenommen wird, trickst er aber ein wenig – vor allem was die Plausibilisierung der Maske angeht, die Joran während der Tat trägt. White tat sich merkbar schwer, den Mord wie in der TV-Folge gesehen in sein Buch zu integrieren, in dem die Tat eigentlich eine Affekthandlung war.

    Und ebenfalls nicht so ganz gelungen sind ihm die ausgedehnten Action-Sequenzen gegen Ende des Romans. Hier fehlte mir die Finesse, um mein Interesse aufrechtzuerhalten. Das Buch aus der Hand zu legen fiel mir während dieser Sequenzen relativ leicht.

    Bewertung: Abgesehen von den beiden erwähnten Schwachpunkten habe ich bei diesem Roman wirklich nicht viel zu beklagen. Im Gegenteil empfand ich den Unterhaltungs- und Spannungsfaktor über die meiste Zeit hinweg als sehr hoch und die Charaktere sehr gut getroffen. Es gibt sogar Anspielungen auf die spätere entstehende Beziehung zwischen Jadzia und Worf sowie auf Doktor Bashirs genetisches Geheimnis. „Revenant“ erhält von mir daher die sehr gute Bewertung von 5 Sternen!
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