Rezension: DS9 - "Kriegskind" - SciFi-Forum

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Rezension: DS9 - "Kriegskind"

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    Rezension: DS9 - "Kriegskind"

    Mit „Kriegskind“ habe ich wieder mal einen älteren „Deep Space Nine“-Roman nachgeholt. Dieser Roman war einst der erst siebente Roman zu dieser Star Trek-Serie überhaupt und erschien im Jahr 1994; ungefähr gegen Ende der Ausstrahlung der 2. Staffel der Serie.

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    Cover von Taschenbuch (l.) und ebook-Neuauflage (r.)

    In dieser Geschichte werden Doktor Bashir und Lieutenant Dax in ein bajoranisches Flüchtlingslager geschickt, in der ein tödliches Lagerfieber grassiert. Die Hoffnung, dass die beiden Offiziere von der Raumstation Deep Space 9 ein Heilmittel für die Krankheit finden können, ist aber nicht der einzige Grund, warum Commander Sisko die beiden nach Bajor geschickt hat: Kurz zuvor wurde eine Prophezeiung an ihn herangetragen, der zufolge sich in jenem Lager ein Mädchen befinden soll, das in der bajoranischen Religion einen besonderen Status als "Nekor" einnehmen wird. Besonders für eine Splittergruppe, die ein bedeutender Teil der bajoranischen provisorischen Regierung ist, ist die Nekor von besonderer Bedeutung und ihre Enthüllung für einen bestimmten und nicht mehr fern liegenden Tag vorausgesagt. Sollte sich die Prophezeiung nicht erfüllen, droht ein Rückzug der Splittergruppe aus der Regierung eine Destabilisierung dieser. Eine Folgeerscheinung, der nicht alle Bajoraner abgeneigt sind, aber die Commander Sisko unbedingt verhindern will.

    Und so nehmen Bashir und Dax nicht nur medizinische Nachforschungen vor, sondern suchen auch nach einem Mädchen, das von einem bestimmten Dorf aus ins Flüchtlingslager gekommen war und Anzeichen übersinnlicher Fähigkeiten zeigen soll. Und tatsächlich werden die beiden bei der jungen Dejara fündig, die sie zusammen mit ihrem fürsorglichen Bruder nach Deep Space 9 bringen, wo die beiden vermeintlich in Sicherheit sind, bis jener Tag kommt, an dem die Nekor an die Öffentlichkeit treten soll. Doch ein gieriger Ferengi sowie ein Geheimbund (der am Beginn der 2. Staffel der Serie eine wesentliche Rolle spielt) gefährden Dejara und damit den instabilen Frieden auf Bajor. Und als hätte Commander Sisko nicht schon genug Sorgen, entscheidet sich Doktor Bashir entgegen seiner Befehle auf Bajor zu bleiben und auf eigene Faust das von ihm entwickelte Heilmittel für das Lagerfieber auch in andere Flüchltlingslager zu bringen - was aber darin endet, dass er von militanten Abtrünnigen entführt wird.

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    Bashir und Dax machen sich unter widrigsten Umständen auf die Sucher
    nach der Nekor und nach einem Heilmittel für eine tödliche Krankheit, die
    sich in den bajoranischen Flüchtlingslagern ausbreitet.


    Fazit: Autorin Esther Friesner versuchte sich hier an einer bewusst anspruchsvollen Geschichte und räumt den tragischen Zuständen auf Bajor nach dem Ende der Besetzung durch die Cardassianer sehr viel Raum ein. Es kommen viele schwierige politische und moralische Themen auf und Doktor Bashir ist hier sehr treffend beschrieben, erinnert die Geschichte im Lager doch recht stark an die Staffel-4-Folge „Hoffnung“, in der der Stationsarzt in eine sehr ähnliche Situation gerät. Er – und auch die restlichen Hauptcharaktere der Serie – sind von Friesner sehr gut getroffen worden.

    Was die Geschichte selbst angeht, ist diese in Anbetracht dessen, was über die bajoranische Religion bis zu diesem Zeitpunkt in der Serie etabliert war, durchaus typisch und die Idee einer „Nekor“ wie im Roman beschrieben widerspricht dem später etablierten auch nicht. Aber wie daraus Gefahr und Spannung für die Story generiert wird, bleibt eher ein erfolgloser Versuch. Der Roman plätschert dahin und verweilt oft auf dem düster-schwermütig durchsetzen Schauplatz Bajor mit Bashir, während die Nekor selbst bereits auf Deep Space 9 weilt. Nach der Entdeckung der Nekor hätte die Geschichte ruhig etwas mehr Fahrt aufnehmen können, aber so richtig zu einem Höhepunkt kann sich der Roman leider bis zum Schluss nie steigern. Es ist lange her, dass ich ihn gelesen habe, aber ich meine mich zu erinnern, dass auch Friesners einziger TNG-Roman „Sturm auf den Himmel“ ähnlich spannungsarm war. Rein inhaltlich macht Friesner an sich aber nicht viel falsch – sieht man mal von schwer nachvollziehbaren technischen Details hinsichtlich Lang- und Kurzstreckensensoren ab.

    Bewertung: Die Geschichte ist sicher gut gemeint gewesen und ist in bester Star Trek-Manier sozialkritisch. Aber in eine spannende Story, deren Verlauf man interessiert folgen möchte, ist sie leider so gar nicht verpackt und damit fehlt wieder ein anderes wichtiges Element einer erfolgreichen Star Trek-Geschichte für mich. Mit ein wenig Augenzudrücken gebe ich „Kriegskind“ schwache 3 von 6 Sterne.


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