Rezension: TNG – “Slings and Arrows - Book 1: A Sea of Troubles“
Im Jahr 2007 feierte die Star Trek-Serie "The Next Generation" einst ihr 20jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass erschien damals eine ebook-Miniserie namens "Slings and Arrows", in deren sechs kurzen Romanen Abenteuer von Captain Picard und seiner Crew während des ersten Jahres auf der neuen Enterprise-E erzählt werden. Da die Ereignisse quasi parallel zur 4. Staffel von "Deep Space Nine" stattfinden, gibt es bereits im ersten Roman eine thematische Überschneidung.
In "A Sea of Troubles" ist die Enterprise-E während ihrer Testphase im Pantera-Nebel unterwegs und führt Manöver mit der U.S.S. Samson aus, von der sie schließlich auch einige neue Besatzungsmitglieder übernimmt. Unter diesen ist auch die neue Sicherheitschefin Linda Addison, eine alte Bekannte von Lieutenant Sean Hawk. Dass mit Addison aber etwas nicht stimmt, argwöhnt der Steuermann der Enterprise nicht erst, als die Samson kurz nach ihrem Rendezvous mit der Enterprise ein Notsignal aussendet. Als die Enterprise eintrifft, findet die Crew nur noch ein Trümmerfeld vor - und die Black Box, die eine Sabotage des Schiffes vermuten lässt. Der Verdacht, dass ein Formwandler des Dominion seine Hände im Spiel hatte, liegt nahe. Und dass einer der neuen Offiziere an Bord der Enterprise der Saboteur war!
Fazit: "A Sea of Troubles" ist wie die meisten reinen ebook-Veröffentlichungen von Star Trek-Romanen relativ kurz. Im Grunde ist es eine Geschichte, wie sie innerhalb einer 45-Minuten-Folge problemlos erzählt werden könnte und ist auch vergleichbar aufgebaut mit einem action-reichen Beginn, einem eingeführten Mysterium, einem Wendepunkt, einer Konfrontation und dem Ausklang der Geschichte. Das macht die Geschichte etwas vorhersehbar und in diesem Fall ist das Cover-Bild des Romans auch nicht sehr hilfreich, den Handlungsverlauf zu verschleiern.
Wie alle Romane der "Slings and Arrows"-Miniserie ist das Cover in einem gezeichneten, eher Comic-artigen Stil gehalten. Das Motiv nimmt aber schon vorweg, dass man es mit einem Formwandler zu tun bekommt. Wenn sich Linda Addison erstmals seltsam verhält, dann weiß man also schon, was dahinter steckt. Und wegen der Kürze des Romans bestand für die Autoren auch kaum die Möglichkeit, sich Zeit zu nehmen und eine falsche Fährte auszulegen (auch wenn der Versucht durchaus vorhanden ist).
Der Fokus in diesem Roman liegt neben Captain Picard vor allem auf Sean Hawk, den wir lediglich aus dem Kinofilm "Der Erste Kontakt" kennen.
Lieutenant Hawk in "Der Erste Kontakt", dargestellt von Neal McDonough.
Hawk wird in diesem Roman sehr glaubhaft in die Riege der Stammbesatzung der Enterprise eingeführt. Anstatt über Picard kam er über den Bau der Enterprise-E, an dem er mitgewirkt hat, in die Besatzung, was auch für die Handlung relevant ist, da es der Formwandler auf die Spezifikationen der Raumschiffe der neuen Sovereign-Klasse abgesehen hat, zu der die Enterprise-E zählt. Abgesehen von Wesley Crusher war die Steuerkonsole auf der Enterprise immer eine Art "Schleudersitz"; abgesehen von Ro Laren hat sich niemand länger dort halten können. Insofern ist es interessant, dass sich die Autoren an eine Geschichte gewagt habe, in der einer der "austauschbaren" Charaktere auf der Enterprise-Brücke eine derart große Rolle spielt. Es funktioniert aber sehr gut und sie halten sich auch an die Informationen, die auch zumindest ein anderer Roman, in dem Hawk eine Hauptrolle spielt ("Sektion 31: Die Verschwörung"), etabliert hat.
Weniger gut gelungen empfand ich das "Duell" zwischen Captain Picard und dem Formwandler. Etwas zu bemüht wurde hier versucht, über den Dialog kammerspielartig Spannung aufzubauen. Der Formwandler hat es meiner Meinung nach gar nicht nötig, sich auf Treffen mit dem Captain einzulassen. Insgesamt fand ich weder den Täuschungsversuch des Formwandlers noch jenen von Picard glaubwürdig.
Bewertung: Der Roman ist gut geschrieben und auch wenn er etwas vorhersehbar wirkt, vermittelt er doch sehr gut die Stimmung einer typischen Star Trek-Episode. Das letzte Drittel überzeugte mich zwar nicht gänzlich, aber da ich Hawk in diesem Roman sehr sympathisch und die Geschichte am Beginn ganz gut aufgezogen fand (für das verräterische Cover können die Autoren ja nichts), gebe ich knapp 4 Sterne.
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Diese und weitere Buchrezensionen - wie auch meine eigenen Star Trek-Romane zum kostenlosen Download - findet ihr wie gewohnt auch auf meinem Blog:
https://rumschreiber.wordpress.com
Im Jahr 2007 feierte die Star Trek-Serie "The Next Generation" einst ihr 20jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass erschien damals eine ebook-Miniserie namens "Slings and Arrows", in deren sechs kurzen Romanen Abenteuer von Captain Picard und seiner Crew während des ersten Jahres auf der neuen Enterprise-E erzählt werden. Da die Ereignisse quasi parallel zur 4. Staffel von "Deep Space Nine" stattfinden, gibt es bereits im ersten Roman eine thematische Überschneidung.
In "A Sea of Troubles" ist die Enterprise-E während ihrer Testphase im Pantera-Nebel unterwegs und führt Manöver mit der U.S.S. Samson aus, von der sie schließlich auch einige neue Besatzungsmitglieder übernimmt. Unter diesen ist auch die neue Sicherheitschefin Linda Addison, eine alte Bekannte von Lieutenant Sean Hawk. Dass mit Addison aber etwas nicht stimmt, argwöhnt der Steuermann der Enterprise nicht erst, als die Samson kurz nach ihrem Rendezvous mit der Enterprise ein Notsignal aussendet. Als die Enterprise eintrifft, findet die Crew nur noch ein Trümmerfeld vor - und die Black Box, die eine Sabotage des Schiffes vermuten lässt. Der Verdacht, dass ein Formwandler des Dominion seine Hände im Spiel hatte, liegt nahe. Und dass einer der neuen Offiziere an Bord der Enterprise der Saboteur war!
Fazit: "A Sea of Troubles" ist wie die meisten reinen ebook-Veröffentlichungen von Star Trek-Romanen relativ kurz. Im Grunde ist es eine Geschichte, wie sie innerhalb einer 45-Minuten-Folge problemlos erzählt werden könnte und ist auch vergleichbar aufgebaut mit einem action-reichen Beginn, einem eingeführten Mysterium, einem Wendepunkt, einer Konfrontation und dem Ausklang der Geschichte. Das macht die Geschichte etwas vorhersehbar und in diesem Fall ist das Cover-Bild des Romans auch nicht sehr hilfreich, den Handlungsverlauf zu verschleiern.
Wie alle Romane der "Slings and Arrows"-Miniserie ist das Cover in einem gezeichneten, eher Comic-artigen Stil gehalten. Das Motiv nimmt aber schon vorweg, dass man es mit einem Formwandler zu tun bekommt. Wenn sich Linda Addison erstmals seltsam verhält, dann weiß man also schon, was dahinter steckt. Und wegen der Kürze des Romans bestand für die Autoren auch kaum die Möglichkeit, sich Zeit zu nehmen und eine falsche Fährte auszulegen (auch wenn der Versucht durchaus vorhanden ist).
Der Fokus in diesem Roman liegt neben Captain Picard vor allem auf Sean Hawk, den wir lediglich aus dem Kinofilm "Der Erste Kontakt" kennen.
Lieutenant Hawk in "Der Erste Kontakt", dargestellt von Neal McDonough.
Hawk wird in diesem Roman sehr glaubhaft in die Riege der Stammbesatzung der Enterprise eingeführt. Anstatt über Picard kam er über den Bau der Enterprise-E, an dem er mitgewirkt hat, in die Besatzung, was auch für die Handlung relevant ist, da es der Formwandler auf die Spezifikationen der Raumschiffe der neuen Sovereign-Klasse abgesehen hat, zu der die Enterprise-E zählt. Abgesehen von Wesley Crusher war die Steuerkonsole auf der Enterprise immer eine Art "Schleudersitz"; abgesehen von Ro Laren hat sich niemand länger dort halten können. Insofern ist es interessant, dass sich die Autoren an eine Geschichte gewagt habe, in der einer der "austauschbaren" Charaktere auf der Enterprise-Brücke eine derart große Rolle spielt. Es funktioniert aber sehr gut und sie halten sich auch an die Informationen, die auch zumindest ein anderer Roman, in dem Hawk eine Hauptrolle spielt ("Sektion 31: Die Verschwörung"), etabliert hat.
Weniger gut gelungen empfand ich das "Duell" zwischen Captain Picard und dem Formwandler. Etwas zu bemüht wurde hier versucht, über den Dialog kammerspielartig Spannung aufzubauen. Der Formwandler hat es meiner Meinung nach gar nicht nötig, sich auf Treffen mit dem Captain einzulassen. Insgesamt fand ich weder den Täuschungsversuch des Formwandlers noch jenen von Picard glaubwürdig.
Bewertung: Der Roman ist gut geschrieben und auch wenn er etwas vorhersehbar wirkt, vermittelt er doch sehr gut die Stimmung einer typischen Star Trek-Episode. Das letzte Drittel überzeugte mich zwar nicht gänzlich, aber da ich Hawk in diesem Roman sehr sympathisch und die Geschichte am Beginn ganz gut aufgezogen fand (für das verräterische Cover können die Autoren ja nichts), gebe ich knapp 4 Sterne.
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Diese und weitere Buchrezensionen - wie auch meine eigenen Star Trek-Romane zum kostenlosen Download - findet ihr wie gewohnt auch auf meinem Blog:
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