Rezension: "Star Trek – The official Guide to our Universe"
"Die echte Wissenschaft hinter dem Raumschiff-Reisen" verspricht dieses sehr schön gestaltete Hardcover-Sachbuch der bekannten National Geographic-Gesellschaft. Wissenschaftskolumnist Andrew Fazekas stellt hier das in „Star Trek“ gezeigte mit der Realität oder zumindest dem derzeitigen Wissenstand über Planeten, Nebel, Galaxien, Quasare usw. gegenüber. William Shatner (Captain Kirk) steuert ein kurzes Vorwort bei.
Das Buch ist in fünf große Kapitel unterteilt. Kapitel 1 widmet sich dem irdischen Sonnensystem, seinen Planeten, ihren Umlaufbahnen um die Sonne, Monden und Kometen. In Kapitel 2 geht es vorrangig um Planeten außerhalb unseres Sonnensystems und um die Möglichkeit fremden Lebens. Kapitel 3 widmet sich dem Sternenhimmel, den verschiedenen Arten von Sonnen und ihren Lebensphasen. Regelmäßig durchfliegen Raumschiffe in „Star Trek“ verschiedenste Nebel und um dieses Phänomen dreht sich alles im 4. Kapitel, ehe es zum Schluss noch um die verschiedenen Arten von Galaxien und Sternencluster geht.
Der Aufbau des Buches ist recht geschickt, so beginnt jedes Kapitel mit einer generellen Einleitung und geht dann nach und nach auf z.B. Mars, Jupitermonde, Rote Riesen, Supernovae, Emissionsnebel etc. ein, indem zuerst ein Abenteuer aus einer der Star Trek-Serien oder einem der Filme genauer beschrieben wird, welche Rolle das jeweilige Objekt gespielt hat und welche Eigenschaften ihm zugeschrieben wurde. Auf den folgenden Seiten wird dann da wiedergegeben, was die Wissenschaft aktuell darüber weiß. Das ganze Buch ist dabei reich illustriert mit Bildern aus den Serien und Filmen als auch Aufnahmen von Weltraumteleskopen, künstlerischen Interpretationen und aufwändig gestalteten Grafiken zu den verschiedenen Themenbereichen. Eine Sternenkarte nach jedem Abschnitt zeigt, wo Interessierte das beschriebene Objekt oder Vergleichbares am Nachthimmel entdecken können.
Vielleicht als Auflockerung gedacht werden auch immer wieder mal weitere Informationen zum "Star Trek"-Universum eingestreut. Manchmal in Form kleiner Info-Kästen, die die fiktiven Entwicklungen wie den Universalübersetzer, Daten-PADDs, das Beamen, künstliche Intelligenz, Holodecks – mit dem aktuellen Stand der Technik vergleichen und bewerten, wie nahe wir gegenwärtig schon dran sind. Dabei empfand ich den Maßstab, der zu den jeweiligen Einschätzungen führt, allerdings nicht so ganz konsistent. Manchmal wurden vage Ähnlichkeiten heutiger Technologie erwähnt, aber als nicht vergleichbar betrachtet, in anderen Fällen als sehr nah dran an dem, was "Star Trek" gezeigt hat.
Ohne im Zusammenhang mit den eigentlichen Kapitel zu stehen, gibt es auch immer wieder mal Doppelseiten zum "Star Trek"-Universum, die stark bebildert ausgesuchte Raumschiffe, Raumstationen, Außerirdische, Waffensysteme, Kommunikatoren und weiteres kurz vorstellen. Nichts, was einem Fan der Serien und Filme nicht schon bekannt wäre, aber hin und wieder ist mal ein neues hochauflösendes Foto eines Requisits, eines Modells oder einer Maske dabei, das man noch nicht gesehen hat.
Fazit: Nun, an der Aufmachung des Buches gibt es nichts zu bemängeln, es ist gut strukturiert, die erwähnten Einstreuungen von zusätzlichen Infos sind zwar etwas sonderbar platziert, lenken aber nie vom eigentlichen Thema das jeweiligen Kapitels ab, in denen Andrew Fazekas uns das Weltall näher bringt. Doch muss ich gestehen, dass das Buch nicht ganz meine Erwartungen erfüllt hat. Ich habe natürlich nicht erwartet, dass mir als langjähriger Fan etwas Neues über die im Buch erwähnten Filme und Serien erzählt wird. Allerdings hatte ich mir doch ein bisschen Inspiration durch die realwissenschaftlichen Beiträge im Buch erhofft. Diese ist aber weitestehend ausgeblieben, der Text ist doch sehr nüchtern verfasst und transportiert nicht so recht die Faszination für die Tiefen des Weltraums. Klar, der Informationsgehalt ist schon in Ordnung – aber auch hier kommt es auf die Zielgruppe an. Denn hat man einmal drei oder vier Weltraum-Dokumentationen auf dem einen oder anderen Nachrichtensender gesehen, erzählt einem das Buch nicht viel Neues.
Zugutehalten kann man dem "Official Guide to our Universe" jedenfalls, dass er sehr verständlich geschrieben ist. Das Buch ist bislang nur auf Englisch erschienen und wenngleich ich diese Sprache ganz gut beherrsche, ist es doch eine Fremdsprache für mich und vor allem Fachbegriffe – egal aus welcher Fachrichtung – können Text leicht mal unverständlich machen. Das blieb jedoch aus, der Text war mit meinen Englischkenntnissen gut verständlich, ist absolut für Laien geeignet. Aber ob sich ein Laie durch die zwar einfach formulierte aber sehr sachliche Beschreibung unseres Universums faszinieren lässt, ist wiederum eine andere Frage.
Bewertung: Wie es aussieht, muss ich mir auch in Zukunft die exotischen Schauplätze in meinen FanFiction-Romanen selbst ausdenken. Fazekas Buch hat leider nicht sonderlich viel dazu beigetragen, meine Fantasie anzuregen. Allerdings will ich das Buch deshalb nicht generell schlecht reden: Es ist informativ und wenn man weder der ganz große "Star Trek"-Fan ist, noch sich bislang viel mit dem Thema Weltraum an sich auseinandergesetzt hat, bekommt man hier einen Crash-Kurs serviert, der einen an beide Themenbereiche heranführt. Ich kann nicht einschätzen, ob diese relevante Zielgruppe groß ist, daher bewerte ich das Buch hier nur für mich selbst und gebe ihm 3 von 6 Sterne.
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Diese und weitere Rezensionen - wie auch meine eigenen Star Trek-Romane zum kostenlosen Download - findet ihr wie gewohnt auch auf meinem Blog:
https://rumschreiber.wordpress.com
"Die echte Wissenschaft hinter dem Raumschiff-Reisen" verspricht dieses sehr schön gestaltete Hardcover-Sachbuch der bekannten National Geographic-Gesellschaft. Wissenschaftskolumnist Andrew Fazekas stellt hier das in „Star Trek“ gezeigte mit der Realität oder zumindest dem derzeitigen Wissenstand über Planeten, Nebel, Galaxien, Quasare usw. gegenüber. William Shatner (Captain Kirk) steuert ein kurzes Vorwort bei.
Das Buch ist in fünf große Kapitel unterteilt. Kapitel 1 widmet sich dem irdischen Sonnensystem, seinen Planeten, ihren Umlaufbahnen um die Sonne, Monden und Kometen. In Kapitel 2 geht es vorrangig um Planeten außerhalb unseres Sonnensystems und um die Möglichkeit fremden Lebens. Kapitel 3 widmet sich dem Sternenhimmel, den verschiedenen Arten von Sonnen und ihren Lebensphasen. Regelmäßig durchfliegen Raumschiffe in „Star Trek“ verschiedenste Nebel und um dieses Phänomen dreht sich alles im 4. Kapitel, ehe es zum Schluss noch um die verschiedenen Arten von Galaxien und Sternencluster geht.
Der Aufbau des Buches ist recht geschickt, so beginnt jedes Kapitel mit einer generellen Einleitung und geht dann nach und nach auf z.B. Mars, Jupitermonde, Rote Riesen, Supernovae, Emissionsnebel etc. ein, indem zuerst ein Abenteuer aus einer der Star Trek-Serien oder einem der Filme genauer beschrieben wird, welche Rolle das jeweilige Objekt gespielt hat und welche Eigenschaften ihm zugeschrieben wurde. Auf den folgenden Seiten wird dann da wiedergegeben, was die Wissenschaft aktuell darüber weiß. Das ganze Buch ist dabei reich illustriert mit Bildern aus den Serien und Filmen als auch Aufnahmen von Weltraumteleskopen, künstlerischen Interpretationen und aufwändig gestalteten Grafiken zu den verschiedenen Themenbereichen. Eine Sternenkarte nach jedem Abschnitt zeigt, wo Interessierte das beschriebene Objekt oder Vergleichbares am Nachthimmel entdecken können.
Vielleicht als Auflockerung gedacht werden auch immer wieder mal weitere Informationen zum "Star Trek"-Universum eingestreut. Manchmal in Form kleiner Info-Kästen, die die fiktiven Entwicklungen wie den Universalübersetzer, Daten-PADDs, das Beamen, künstliche Intelligenz, Holodecks – mit dem aktuellen Stand der Technik vergleichen und bewerten, wie nahe wir gegenwärtig schon dran sind. Dabei empfand ich den Maßstab, der zu den jeweiligen Einschätzungen führt, allerdings nicht so ganz konsistent. Manchmal wurden vage Ähnlichkeiten heutiger Technologie erwähnt, aber als nicht vergleichbar betrachtet, in anderen Fällen als sehr nah dran an dem, was "Star Trek" gezeigt hat.
Ohne im Zusammenhang mit den eigentlichen Kapitel zu stehen, gibt es auch immer wieder mal Doppelseiten zum "Star Trek"-Universum, die stark bebildert ausgesuchte Raumschiffe, Raumstationen, Außerirdische, Waffensysteme, Kommunikatoren und weiteres kurz vorstellen. Nichts, was einem Fan der Serien und Filme nicht schon bekannt wäre, aber hin und wieder ist mal ein neues hochauflösendes Foto eines Requisits, eines Modells oder einer Maske dabei, das man noch nicht gesehen hat.
Fazit: Nun, an der Aufmachung des Buches gibt es nichts zu bemängeln, es ist gut strukturiert, die erwähnten Einstreuungen von zusätzlichen Infos sind zwar etwas sonderbar platziert, lenken aber nie vom eigentlichen Thema das jeweiligen Kapitels ab, in denen Andrew Fazekas uns das Weltall näher bringt. Doch muss ich gestehen, dass das Buch nicht ganz meine Erwartungen erfüllt hat. Ich habe natürlich nicht erwartet, dass mir als langjähriger Fan etwas Neues über die im Buch erwähnten Filme und Serien erzählt wird. Allerdings hatte ich mir doch ein bisschen Inspiration durch die realwissenschaftlichen Beiträge im Buch erhofft. Diese ist aber weitestehend ausgeblieben, der Text ist doch sehr nüchtern verfasst und transportiert nicht so recht die Faszination für die Tiefen des Weltraums. Klar, der Informationsgehalt ist schon in Ordnung – aber auch hier kommt es auf die Zielgruppe an. Denn hat man einmal drei oder vier Weltraum-Dokumentationen auf dem einen oder anderen Nachrichtensender gesehen, erzählt einem das Buch nicht viel Neues.
Zugutehalten kann man dem "Official Guide to our Universe" jedenfalls, dass er sehr verständlich geschrieben ist. Das Buch ist bislang nur auf Englisch erschienen und wenngleich ich diese Sprache ganz gut beherrsche, ist es doch eine Fremdsprache für mich und vor allem Fachbegriffe – egal aus welcher Fachrichtung – können Text leicht mal unverständlich machen. Das blieb jedoch aus, der Text war mit meinen Englischkenntnissen gut verständlich, ist absolut für Laien geeignet. Aber ob sich ein Laie durch die zwar einfach formulierte aber sehr sachliche Beschreibung unseres Universums faszinieren lässt, ist wiederum eine andere Frage.
Bewertung: Wie es aussieht, muss ich mir auch in Zukunft die exotischen Schauplätze in meinen FanFiction-Romanen selbst ausdenken. Fazekas Buch hat leider nicht sonderlich viel dazu beigetragen, meine Fantasie anzuregen. Allerdings will ich das Buch deshalb nicht generell schlecht reden: Es ist informativ und wenn man weder der ganz große "Star Trek"-Fan ist, noch sich bislang viel mit dem Thema Weltraum an sich auseinandergesetzt hat, bekommt man hier einen Crash-Kurs serviert, der einen an beide Themenbereiche heranführt. Ich kann nicht einschätzen, ob diese relevante Zielgruppe groß ist, daher bewerte ich das Buch hier nur für mich selbst und gebe ihm 3 von 6 Sterne.
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