Ich besitze bereits zwei Miniaturen des Herausgebers „Running Press“ zum Thema „Star Trek“: Zum einen ist da die U.S.S. Enterprise und zum anderen die Raumfähre Galileo der Enterprise, die ich zusammen mit den beiliegenden Büchlein bereits rezensiert habe. Und eigentlich wollte ich es dabei bewenden lassen, denn neben den beiden kleinen Raumschiffmodellen hat „Running Press“ bis jetzt nur noch zwei Ausrüstungsgegenstände – den Phaser und den Kommunikator der klassischen Star Trek-Serie – in vergleichbarer Weise herausgebracht. Nämlich als Miniaturen. Da ich beide Gegenstände bereits als Repliken in Originalgröße habe, hat es mich nicht gereizt, mir diese nochmals im Kleinformat anzuschaffen. Aber im Falle des Kommunikators habe ich dann doch nicht widerstehen können, als ich diesen eher zufällig in einem Youtube-Video sah und feststellte: Im Gegensatz zum Mini-Phaser, der zu klein ist, um wie das Original-Requisit gehalten werden zu können, ist die Miniatur von „Running Press“ gar nicht so viel kleiner als der Original-Kommunikator.
Der Kommunikator erschien zeitgleich mit dem Shuttle und stellt somit die zweite „Star Trek“-Tranche des Herausgebers dar. Die Schachtel, in der der Kommunikator und beiliegende Begleitbüchlein verpackt sind, ist gleich groß wie die der anderen beiden „Running Press“-Miniaturen und es ist der kompakten Form des Geräts zu verdanken, dass es diese Schachtel sehr gut ausfüllt. Die ungefähren Maße des Mini-Kommunikators: 9 cm lang, 5 cm breit und 2,5 cm hoch.
Zum Vergleich die Replik in Originalgröße vom „Master Replicas“: 11 cm lang, 6,5 cm breit und 3,5 cm hoch. Die Miniatur ist also ca. 20 % kleiner, in der Seitenansicht weniger keilförmig, daher proportional schmäler.
Die Gestaltung abgesehen von der Größe ist so gut wie identisch, wenngleich die Miniatur größtenteils aus Kunststoff besteht, was auch für das aufklappbare Antennengitter gilt. Ansonsten folgt das Design sehr genau jenem der Requisiten, die der Designer Wah Chang damals für die klassische Star Trek-Serie hergestellt hat. Im Gegensatz zum Original rotiert die Scheibe mit dem Moire-Muster nicht, das ist aber auch beim „Master Replicas“-Exemplar nicht der Fall. Beide Nachbauten imitieren die Rotation mit einer Art Hologramm-Effekt.
Worin sich der Kommunikator von den beiden Raumschiffmodellen von „Running Press“ im Besonderen unterscheidet: Er verfügt nicht nur über Licht-, sondern auch über Sound-Effekte. Die große Variante von „Master Replicas“ ist hier etwas voraus: Wenn man das Antennengitter aufschnippt, erklingt sofort automatisch das typische „Zwitschern“ des klassischen Kommunikators. Das ist bei der Miniatur aber nicht so tragisch, weil man die Klappe nur mit den Fingern öffnen kann, Aufschnippen ist leider nicht möglich. (Dafür bleibt die Klappe geschlossen, während die magnetische Halterung bei der großen Variante sich öfter öffnet als einem lieb ist.) Der „Zwitscher“-Sound erklingt bei der Miniatur durch Drücken der mittigen Taste, worauf alle drei LEDs aufblinken. Die Taste rechts daneben sorgt für das Erklingen eines „Frequenzsuche“-Sounds und einem konstanten Flackern der LEDs. Diese Funktion ist beim großen Modell genau gleich. Bei diesem sorgt das Betätigen der mittigen Taste für das alleinige Blinken des mittleren roten Lichts, wie man es in der Folge „Das Gleichgewicht der Kräfte“ (TOS, Staffel 3) gesehen hat.

In „Das Gleichgewicht der Kräfte“ aktiviert Captain Kirk über die mittlere Taste einen
„stummen Alarm“, worauf das mittlere Licht rot aufblinkt.
Alles in allem macht dieser Vergleich zwischen den beiden Kommunikatoren wohl doch relativ klar, dass für Sammler und Cosplayer ein Modell in Originalgröße des Requisits sicher zu bevorzugen ist. Allerdings, und das sollte man auch erwähnen, legt man dafür auch ungefähr 40 bis 50 Euro auf den Tresen, während man die Miniatur von „Running Press“ für 9 Euro bekommt. Also wie auch bei den beiden anderen Modellen diese Herausgebers ist das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich hervorragend. Es ist ein hübsches Sammlerstück, dass trotz gewisser Einschränkungen gut aussieht, nahe am Original ist. Und falls man damit für ein Foto posieren will, so fällt der Größenunterschied wahrscheinlich gar nicht sonderlich auf. Er mag nicht so groß wie der klassische Kommunikator, aber vermutlich ist die Miniatur nahe dran an den Dimensionen der Kommunikatoren aus „Enterprise“, „Auf der Suche nach Mister Spock“ oder „Am Rande des Universums“.
Kommen wir nun zum Büchlein: Einmal mehr hat Chip Carter Informationen zum Kommunikator zusammengetragen und leitet das 46 (kleine) Seiten umfassende Buch mit einem sehr schönen Vorwort zur Wichtigkeit der Kommunikation im Allgemeinen ein. Auf den folgenden Seiten fasst er sehr knapp die Entstehung der Requisite und die Verwendung des Geräts in der Serie zusammen und welche Funktionen der Kommunikator auch erfüllt. Jedoch findet man in diesem Buch diesmal sehr viele Bilder (auch mitunter wieder eher unpassende aus der Serie, die nichts mit dem Thema zu tun haben) und der Inhalt erscheint mir wesentlich oberflächlicher als in den beiden Büchlein zu den Schiffsmodellen.
Wie so viele ließ sich der Autor zum Vergleich „Kommunikator = Smartphone“ hinreißen (auch wenn dieser hinkt), dafür fehlt an anderer Stelle Interessantes. Rein von der Form erinnert der klassische Kommunikator natürlich an die in den 90ern beliebten Klapp-Handys, aber nicht nur eine solche Form für mobile Kommunikationsgeräte hat die Serie inspiriert. So wird oft übersehen, dass in der Folge „Miri, ein Kleinling“ (Staffel 1) mehr als nur angedeutet wird, ein Kommunikator fungiere als eine Art mobiler WLAN-Hotspot, der Geräte auf der Planetenoberfläche mit dem Computer der Enterprise verbindet.
Auch widerspricht sich Carter auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten zum Thema Reichweite und Signalstärke in diesem Zusammenhang. Er vergisst auch die Serie „Enterprise“ in Betracht zu ziehen, in der ein dem TOS-Kommunikator ähnliches Gerät verwendet wurde. So hätte er z.B. zum Thema Universalübersetzer vielleicht andere Schlussfolgerungen gezogen. Grundsätzlich vergaß er die erste und wahrscheinlich ausführlichste technische Erklärung zum Universalübersetzer, die in der klassischen Episode „Metamorphosen“ (Staffel 2) gegeben wurde: dass der Universalübersetzer ein enorm mächtiges Gerät ist, das Gehirnströme analysiert. (Bedenkt man, wie oft unsere Helden in den Serien fremde Kulturen infiltrieren und sich für Einheimische ausgeben, ohne dass es auffällt, muss man vielleicht sogar annehmen, der Übersetzer lese nicht nur Gehirnströme, sondern manipuliere diese sogar um die Wahrnehmung von Gesprächspartnern zu verändern, damit das Übersetzte lippensynchron wirkt. Dies ist reine Spekulation meinerseits, aber ein etwas beunruhigender Gedanke.)
Bewertung: Am Inhalt des Begleitbuchs habe ich diesmal verglichen mit den Büchern zu den beiden Mini-Raumschiffen doch recht viel auszusetzen. Eigentlich ist es nicht wirklich zu gebrauchen, eine Enttäuschung vor allem vergleichen mit dem Begleitbuch zum Shuttle. Die Kommunikator-Miniatur ist hingegen ziemlich hübsch und macht sich im Regal sicher gut neben seinem „großen Bruder“. Für Cosplay-Fans, nur bedingt zu empfehlen, aber doch eine preiswerte Alternative zu teureren Repliken in Originalgröße, wenn man damit leben kann, dass der Kommunikator rund 20 % kleiner ist und sich das Antennengitter nicht lässig aus dem Handgelenk aufklappen lässt.
Ich gebe mal etwas gnädige 5 von 6 Sterne. Allerdings nur für die Miniatur selbst, die ein so gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat, dass das enttäuschend Buch so ziemlich ignoriert werden kann.
Für alle, die ein wenig mehr über die Requisiten, das Produktionsdesign und Wah Chang erfahren möchten, ist „Star Trek – Das Skizzenbuch“ eine Empfehlung wert.
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Diese und weitere Rezensionen sowie meine eigenen FanFicition-Romane zum Gratis-Download findet ihr auch auf meinem Blog:
Der Kommunikator erschien zeitgleich mit dem Shuttle und stellt somit die zweite „Star Trek“-Tranche des Herausgebers dar. Die Schachtel, in der der Kommunikator und beiliegende Begleitbüchlein verpackt sind, ist gleich groß wie die der anderen beiden „Running Press“-Miniaturen und es ist der kompakten Form des Geräts zu verdanken, dass es diese Schachtel sehr gut ausfüllt. Die ungefähren Maße des Mini-Kommunikators: 9 cm lang, 5 cm breit und 2,5 cm hoch.
Zum Vergleich die Replik in Originalgröße vom „Master Replicas“: 11 cm lang, 6,5 cm breit und 3,5 cm hoch. Die Miniatur ist also ca. 20 % kleiner, in der Seitenansicht weniger keilförmig, daher proportional schmäler.
Die Gestaltung abgesehen von der Größe ist so gut wie identisch, wenngleich die Miniatur größtenteils aus Kunststoff besteht, was auch für das aufklappbare Antennengitter gilt. Ansonsten folgt das Design sehr genau jenem der Requisiten, die der Designer Wah Chang damals für die klassische Star Trek-Serie hergestellt hat. Im Gegensatz zum Original rotiert die Scheibe mit dem Moire-Muster nicht, das ist aber auch beim „Master Replicas“-Exemplar nicht der Fall. Beide Nachbauten imitieren die Rotation mit einer Art Hologramm-Effekt.
Worin sich der Kommunikator von den beiden Raumschiffmodellen von „Running Press“ im Besonderen unterscheidet: Er verfügt nicht nur über Licht-, sondern auch über Sound-Effekte. Die große Variante von „Master Replicas“ ist hier etwas voraus: Wenn man das Antennengitter aufschnippt, erklingt sofort automatisch das typische „Zwitschern“ des klassischen Kommunikators. Das ist bei der Miniatur aber nicht so tragisch, weil man die Klappe nur mit den Fingern öffnen kann, Aufschnippen ist leider nicht möglich. (Dafür bleibt die Klappe geschlossen, während die magnetische Halterung bei der großen Variante sich öfter öffnet als einem lieb ist.) Der „Zwitscher“-Sound erklingt bei der Miniatur durch Drücken der mittigen Taste, worauf alle drei LEDs aufblinken. Die Taste rechts daneben sorgt für das Erklingen eines „Frequenzsuche“-Sounds und einem konstanten Flackern der LEDs. Diese Funktion ist beim großen Modell genau gleich. Bei diesem sorgt das Betätigen der mittigen Taste für das alleinige Blinken des mittleren roten Lichts, wie man es in der Folge „Das Gleichgewicht der Kräfte“ (TOS, Staffel 3) gesehen hat.
In „Das Gleichgewicht der Kräfte“ aktiviert Captain Kirk über die mittlere Taste einen
„stummen Alarm“, worauf das mittlere Licht rot aufblinkt.
Alles in allem macht dieser Vergleich zwischen den beiden Kommunikatoren wohl doch relativ klar, dass für Sammler und Cosplayer ein Modell in Originalgröße des Requisits sicher zu bevorzugen ist. Allerdings, und das sollte man auch erwähnen, legt man dafür auch ungefähr 40 bis 50 Euro auf den Tresen, während man die Miniatur von „Running Press“ für 9 Euro bekommt. Also wie auch bei den beiden anderen Modellen diese Herausgebers ist das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich hervorragend. Es ist ein hübsches Sammlerstück, dass trotz gewisser Einschränkungen gut aussieht, nahe am Original ist. Und falls man damit für ein Foto posieren will, so fällt der Größenunterschied wahrscheinlich gar nicht sonderlich auf. Er mag nicht so groß wie der klassische Kommunikator, aber vermutlich ist die Miniatur nahe dran an den Dimensionen der Kommunikatoren aus „Enterprise“, „Auf der Suche nach Mister Spock“ oder „Am Rande des Universums“.
Kommen wir nun zum Büchlein: Einmal mehr hat Chip Carter Informationen zum Kommunikator zusammengetragen und leitet das 46 (kleine) Seiten umfassende Buch mit einem sehr schönen Vorwort zur Wichtigkeit der Kommunikation im Allgemeinen ein. Auf den folgenden Seiten fasst er sehr knapp die Entstehung der Requisite und die Verwendung des Geräts in der Serie zusammen und welche Funktionen der Kommunikator auch erfüllt. Jedoch findet man in diesem Buch diesmal sehr viele Bilder (auch mitunter wieder eher unpassende aus der Serie, die nichts mit dem Thema zu tun haben) und der Inhalt erscheint mir wesentlich oberflächlicher als in den beiden Büchlein zu den Schiffsmodellen.
Wie so viele ließ sich der Autor zum Vergleich „Kommunikator = Smartphone“ hinreißen (auch wenn dieser hinkt), dafür fehlt an anderer Stelle Interessantes. Rein von der Form erinnert der klassische Kommunikator natürlich an die in den 90ern beliebten Klapp-Handys, aber nicht nur eine solche Form für mobile Kommunikationsgeräte hat die Serie inspiriert. So wird oft übersehen, dass in der Folge „Miri, ein Kleinling“ (Staffel 1) mehr als nur angedeutet wird, ein Kommunikator fungiere als eine Art mobiler WLAN-Hotspot, der Geräte auf der Planetenoberfläche mit dem Computer der Enterprise verbindet.
Auch widerspricht sich Carter auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten zum Thema Reichweite und Signalstärke in diesem Zusammenhang. Er vergisst auch die Serie „Enterprise“ in Betracht zu ziehen, in der ein dem TOS-Kommunikator ähnliches Gerät verwendet wurde. So hätte er z.B. zum Thema Universalübersetzer vielleicht andere Schlussfolgerungen gezogen. Grundsätzlich vergaß er die erste und wahrscheinlich ausführlichste technische Erklärung zum Universalübersetzer, die in der klassischen Episode „Metamorphosen“ (Staffel 2) gegeben wurde: dass der Universalübersetzer ein enorm mächtiges Gerät ist, das Gehirnströme analysiert. (Bedenkt man, wie oft unsere Helden in den Serien fremde Kulturen infiltrieren und sich für Einheimische ausgeben, ohne dass es auffällt, muss man vielleicht sogar annehmen, der Übersetzer lese nicht nur Gehirnströme, sondern manipuliere diese sogar um die Wahrnehmung von Gesprächspartnern zu verändern, damit das Übersetzte lippensynchron wirkt. Dies ist reine Spekulation meinerseits, aber ein etwas beunruhigender Gedanke.)
In TOS wie auch ENT sind Übersetzer und Kommunikator separate Geräte, aber ENT zeigt, wie beide miteinander verbunden werden.
In „Miri, ein Kleinling“ dient der Kommunikator als Verbindungselement zwischen Elektronenmikroskop, Biocomputer auf dem Planeten und dem Schiffscomputer im Orbit.
In „Miri, ein Kleinling“ dient der Kommunikator als Verbindungselement zwischen Elektronenmikroskop, Biocomputer auf dem Planeten und dem Schiffscomputer im Orbit.
Bewertung: Am Inhalt des Begleitbuchs habe ich diesmal verglichen mit den Büchern zu den beiden Mini-Raumschiffen doch recht viel auszusetzen. Eigentlich ist es nicht wirklich zu gebrauchen, eine Enttäuschung vor allem vergleichen mit dem Begleitbuch zum Shuttle. Die Kommunikator-Miniatur ist hingegen ziemlich hübsch und macht sich im Regal sicher gut neben seinem „großen Bruder“. Für Cosplay-Fans, nur bedingt zu empfehlen, aber doch eine preiswerte Alternative zu teureren Repliken in Originalgröße, wenn man damit leben kann, dass der Kommunikator rund 20 % kleiner ist und sich das Antennengitter nicht lässig aus dem Handgelenk aufklappen lässt.
Ich gebe mal etwas gnädige 5 von 6 Sterne. Allerdings nur für die Miniatur selbst, die ein so gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat, dass das enttäuschend Buch so ziemlich ignoriert werden kann.
Für alle, die ein wenig mehr über die Requisiten, das Produktionsdesign und Wah Chang erfahren möchten, ist „Star Trek – Das Skizzenbuch“ eine Empfehlung wert.
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