Telepathen in Star Trek - warum werden sie nicht eingesetzt?

[irony]

Auch an Bord der Voyager wäre ein spezieller Counselor mit ausgeprägten telepathischen Fähigkeiten nicht selten sehr hilfreich gewesen.

Es gab einige wenige Folgen bzw. Szenen, in den Tuvok diese Rolle übernommen hat, speziell als es um den betazoiden Ensign Suder ging, und Kes hatte ebenfalls telepathische Fähigkeiten, war aber nur drei Staffeln an Bord. Mir hat das gut gefallen, leider wurde das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft.

Bei TNG diente die relativ starke Telepathie Lwaxanas hauptsächlich komödiantischen Zwecken, hier hat man leider viele Chancen nicht genutzt, dem Charakter mehr Tiefe zu verleihen. In DS9 gab es ein paar Ansätze, und ich verstehe noch nicht so richtig, woran es gescheitert ist, was in B5 mit den vielen Telepathen ziemlich gut funktionierte.

[newman]

Dass Telepathen auf Raumschiffen Verschwendung sind, glaube ich nicht

Militärisch gesehen sind sie eine Verschwendung.
Da würde ich das etwas wie bei Starship Troopers sehen. Den superintelligenten Telepathen an die Front zu den Bodentruppen zu stellen wäre eine Verschwendung.

denn sie können bei Erstkontakten wertvolle Dienste leisten, wie man in einer der besten ST-Folgen überhaupt, "Der Telepath", gesehen hat.

Das ist wieder etwas ganz anderes. Das ist auch wesentlich Föderationstypischer und ich denke da wird sich auch eher ein Betazoid finden, der dies ganz freiwillig als seine Berufung sieht. Mit Tam Elbrun hast du dann ja auch schon gezeigt, dass es diese telepathischen Erstkontakt-Spezialisten in der Föderation gibt. Talm Elbrun ist sicher nicht der einzige. Auch in der Folge "Der stumme Vermittler" sind drei Telepathen mit dabei, um den tauben Hauptverhandler zu unterstützen und als seine Stimme zu fungieren.

Erstkontakte, auf die man nicht zufällig im All trifft, werden i.d.R. wie in "Der erste Kontakt" langwierig vorbereitet und da ist dann evtl. auch ein Telepath mit eingebunden.

Gleichzeitig dürfte es aber für viele Telepathen interessanter sein eine Karriere direkt als offizieller Diplomat der Föderation anzustreben und nicht nur indirekt den Weg über Starfleet zu gehen. Bei Starfleet kommt es zwar bei Deep-Space-Missionen zu Erstkontakten mit fremden Spezies, aber eben nicht nur. Wenn man Pech hat endet man in krisenreicheren Tagen statt bei der Erforschung fremder Welten bei der Erdverteidigung.

Auf DS9 müsste es auch einen Telepathen geben

Warum? DS9 ist ein Ort, dem die Föderation erst mit dem Dominionkrieg eine größere Bedeutung zumisst. Und dann auch nur als militärische Frontlinie.

Lwaxana hätte man ja auch als Botschafterin auf Dauer dort stationieren können.

Hätte man erst die Schauspielerin für bekommen müssen. Ich denke ein paar Gastauftritte haben vollkommen genügt. Lwaxana hätte sich als ständiges Mitglied der Besatzung wahrscheinlich schnell abgenutzt und irgendwann nur genervt. So kamen dagegen ein paar gute Folgen bei raus.

[KennerderEpisoden]

Es ist schon interessant zu beobachten, wie wenig Telepathen im Star Trek-Universum reguliert werden.
Es scheint so, dass jeder Telepath Normalos nach Belieben mental duchleuchten darf, ohne auf deren Zustimmung angewiesen zu sein (wie es bei B5 der Fall ist). Ich glaube kaum, dass die meisten Nicht-Telepathen solche intimen Eingriffen einfach so akzeptieren würden und schließe daraus, dass Telepathen und Nicht-Telepathen normalerweise strikt voneinander getrennt leben und es es daher bislangs keines Kodexes für die gemeinsame Interaktion bedurfte.

[cybertrek]

Was will man auch groß unternehmen, wenn man gleichzeitig die individuelle Freiheit hoch hält und jegliches rassistisches Denken ablehnt. Eine Pauschalregulierung durch Dritte würde hier nicht passen. Egal wie realistisch dies wäre. Geeignet sind hier nur Selbstregulationen die durchaus vorhanden sind. Sei es bei den Vulkaniern oder auch Ullianern, Mari, Enaranern, etc.

Was der Föderation fehlt, haben die Devore ins Gegenteil umgekehrt. Dort werden Telepathen nicht einfach reguliert sondern verfolgt. Aber auch im Einzugsgebiet der Föderation gibt es durchaus Maßnahmen. Solche Völker, welche Telepathen im Vorfeld verfolgen werden jedoch in Star Trek als "Böse" dargestellt. Also bewusst als Gegenstück zur "guten" Föderation. Das muss schon Absicht sein in der Beurteilung dieser Einstellung zu Telepathen.

[newman]

Wobei man mit der Ullianer-Episode sehr wohl auch die Möglichkeit eines Missbrauchs dieser Macht erkannt hat. Es wurde nur keine Lösung vorgestellt, außer auf die Gesetze der jeweiligen Mitgliedswelt zurückzugreifen.

Aber ich könnte mir vorstellen, dass derartige Gesetze zur Strafverfolgung missbräuchlich verwendeter Telepathie Voraussetzung für einen Beitritt in die Föderation ist. Letztendlich ist es auch nur logisch die Strafverfolgung wieder zurück an die telepathische Heimatwelt zu geben, da nur diese über die Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen dürfte den Übergriff polizeilich aufzuklären. Vorher müsste er aber erst einmal erkannt werden, was nur bei Extremfällen wie der telepathischen Vergewaltigung ohne weiteres möglich sein dürfte.

Richtig kompliziert wird es dann aber bei Spezies wie den Betazoiden, die ihre Fähigkeiten nicht wie Vulkanier kontrolliert einsetzen sondern der telepathische Sinn eher wie bei uns das Gehör funktioniert und die Gefühle oder sogar Gedanken automatisch empfängt. Was will man da dem Betazoid vorwerfen? Troi kann nicht einfach mal nicht-empathisch sein. Troi verletzt im Grunde in jeder Sekunde die Privatsphäre der ganzen Crew und kann gar nicht anders.

[Mr.Viola]

Gleichzeitig dürfte es aber für viele Telepathen interessanter sein eine Karriere direkt als offizieller Diplomat der Föderation anzustreben und nicht nur indirekt den Weg über Starfleet zu gehen.

Ich bezweifle stark, dass nichttelepathische Völker es akzeptieren, dass die Föderation Telepathen als Diplomaten schickt. Das wäre ja bei sämtlichen Verhandlungen ein ziemlicher Vorteil für die Föderation.

[Marschall Q]

In der Folge mit dem kosmischen Band und den 2D-Lebewesen verliert Deanna doch kurzzeitig ihre Fähigkeiten. Wenn dieses Phänomän auch reine Betazoiden betrift, sodass sie ihre Kräfte verlieren und man dies so weiterentwickelt, dass man aktiv die Telepathie "abstellen" kann, ohne dass es zu dauerhaften Schaden beim Telepathen kommt, wäre das Problem mit der Privatsphäre ja gelöst, auch wenn sicher nur wenige das zulassen würden.

Gibt es in Star Trek eigentlich Fälle von telepathischer Projektion(/Illusion)? Mir fällt da jetzt nichts ein.
Die B5-Telepathen können das ja.

[Emperor_of_Mars]

Gibt es in Star Trek eigentlich Fälle von telepathischer Projektion(/Illusion)? Mir fällt da jetzt nichts ein.
Die B5-Telepathen können das ja.

In der DS9 Folge "Rätselhafte Fenna" erzeugt die Frau des Terraformers unbewusst die Person namens Fenna.

Ansonsten ist man bei Star Trek generell nicht so sehr auf Telepathen eingegangen wie in zB. B5 was ich etwas schade finde. Bei den meißten Telepathen gehen die Menschen in seiner Umgebung einfach davon aus, dass er seine Fähigkeiten nicht missbraucht.

Um auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Es schließt sich ja nur ein Bruchteil der Bevölkerung der Föderationsplaneten der Sternenflotte an. Wenn man das Verhältnis zw. Planeten mit Telepathischer und normaler Bevölkerung bedenkt - soweit das möglich ist da mir zumindest keine Daten darüber zur Verfügung stehn - ist der geringe Anteil an verwendeten Telepathen in der Sternenflotte durchaus realistisch. Aber ich kann mich irren.

[newman]

Ich bezweifle stark, dass nichttelepathische Völker es akzeptieren, dass die Föderation Telepathen als Diplomaten schickt. Das wäre ja bei sämtlichen Verhandlungen ein ziemlicher Vorteil für die Föderation.

Das kommt auf die Verhandlungssituation und die Spezies an.
Zwischen zwei verstrittenen Welten zu verhandeln ist etwas anderes als um die Rechte an einem Wurmloch zu verhandeln. Und einen gelungenen Erstkontakt vorzubereiten ist etwas wiederum anderes.

Telepathen könnten dann hilfreich sein, wo es sich nicht um eine Geschäftsverhandlung handelt, bei der darum gestritten wird wer wie viel vom Kuchen bekommt. Sondern z.B. dort wo schon ein Vertrauensverhältnis besteht, ein Föderationsvertreter z.B. als unabhängige Drittpartei dazugeschalten wird. Aber auch als unterstützende Funktion zur Vorbereitung von Verhandlungen könnten sie heimlich dazugeschalten werden.

Telepathen könnten auch hilfreich sein, um eine Situation gegenseitigen Misstrauens zu überwinden. Wie kann ich sicher sein, dass der Verhandlungspartner den Vertrag auch einhält, insbesondere wenn eine von beiden Seiten eine Vorleistung erbringen muss? Beide Seiten könnten sich dann dazu bereit erklären ihre eigene Vertrauenswürdigkeit durch einen Telepathen der Gegenseite bezeugen zu lassen, um damit den Verhandlungsstillstand zu überwinden.
Es sind eine Vielzahl an Situationen denkbar, in denen Telepathen mit positivem Ergebnis dazugeschaltet werden könnten, um was der Ökonom als Moral Hazard Problem bezeichnen würde zu überwinden und einen Zustand vollständiger Transparanz herzustellen.

[Stargamer]

Gibt es in Star Trek eigentlich Fälle von telepathischer Projektion(/Illusion)? Mir fällt da jetzt nichts ein.
Die B5-Telepathen können das ja.

Die Talosianer die Pike erst gefangen nehmen und per Illusion ihn dazu bringen wollen mit Vina dort Nachwuchs zu zeugen für sie als Unterhaltung und am Ende ihm dann nach seinen Verletzungen ein schönes illusorisches Leben ermöglichen fallen mir dazu ein.

[Thomas W. Riker]

Laut MA gibt es im ganzen ST-Universe (alle Serien/Filme) gerade mal 27 telapathische/empathische Spezies, und dabei sind schon Human-Hybride aufgeführt, sowie Spezies, die nicht der Föderation angehören, wie z.B Spezies 8472.
Die Fähigkeiten sind zudem sehr unterschiedlich: Telepathie im engeren Sinn, also konkrete sprachliche Fern-Kommunikation, wie bei Lwaxana, Kontakt-Telepathie, wie bei Vulkanieren, nahe Empathie oder Fern-Empathie, auch wie bei den Vulkaniern (Spock spürte den Tod der Vulkanier auf einem Föd-Schiff über Lichtjahre).
Eigentlich bräuchte man für jeden Zweck unterschiedlich empfindlich begabte ...pathen/ESPer..

[irony]

Was der Föderation fehlt, haben die Devore ins Gegenteil umgekehrt. Dort werden Telepathen nicht einfach reguliert sondern verfolgt. Aber auch im Einzugsgebiet der Föderation gibt es durchaus Maßnahmen. Solche Völker, welche Telepathen im Vorfeld verfolgen werden jedoch in Star Trek als "Böse" dargestellt.

Insofern ist die Föderation auch ein sicherer Hafen für Telepathen, sofern diese ihre Fähigkeiten nicht für kriminelle Zwecke benutzen, aber da es in der Föderation ja kein Geld, keine Aktiengeschäfte mit Insiderwissen usw. gibt, können Telepathen in der Föderation auch kaum Schaden anrichten. Den meisten Leuten in der Föderation kann es auch egal sein, ob Telepathen ihre Gedanken lesen. Im schlimmsten Fall kommt heraus, was Leute wie Lt. Barclay auf dem Holodeck treiben, und um das herauszufinden braucht man keine Telepathen, und auch beim Holodeck sind die Gesetze eher lasch. Da kann jeder simulieren, was er will.

[Seether]

Außerdem scheint sich das Gefahrenpotential zumindest bei Betazoiden und Vulkaniern/Romulanern in Grenzen zu halten: Erstere scheinen keinen ZWANG über Telepathie ausüben zu können (wie etwa die B5-Telepathen, wenngleich Luwaxana Troi ja in der Lage war, die, äh... Stimmungslage der DS9-Crew zu beeinflussen), und Vulkanier sind faktisch Kontakttelepathen und darum ungleich weniger gefährlich.

[irony]

Vulkanier sind faktisch Kontakttelepathen und darum ungleich weniger gefährlich.

Das stimmt so nicht ganz, und es wurde auch schon mal hier http://www.scifi-forum.de/science-fi...kis-betas.html diskutiert und widerlegt.

In einer TOS-Folge beeinflusst Spock eine Frau telepathisch durch Wände hindurch, um sich und Kirk aus dem Gefängnis zu befreien.

[Seether]

Pf, wer nimmt denn TOS ernst.