Die Philosphie von Star Trek - Lebt ihr danach? - SciFi-Forum

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Die Philosphie von Star Trek - Lebt ihr danach?

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    Die Philosphie von Star Trek - Lebt ihr danach?

    Folgende Frage richtet sich an alle, die von sich sagen: Ja, ich bin Trekkie!

    Ich will euch fragen: lebt ihr nach der Philosophie von Star Trek? Fällt ihr manchmal Entscheidungen wo ihr ernsthaft den Grundgedanken von Star Trek "To boldly go, where no man has gone before..." oder andere Punkte der Star Trek Philosophie zu Rate zieht?

    Als Definition von der "StarTrek-Philosophie" würde ich Folgendes aus dem Buch "The Trek Generation" zusammenfassen:

    • Toleranz, Gleichberechtigung und Respekt allen Wesen gegenüber, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion oder ethnische Gruppenzugehörigkeit einer Person, irdischer oder außerirdischer Abstammung
    • Bei der Bewertung eines Individuums soll nur die Leistung und Fähigkeiten eines Wesen eine Rolle spielen
    • Alle Missionen sind friedlich; es wird immer versucht, einen Kompromiss zu finden. Eine Mission mit Waffengewalt gilt als gescheitert. Waffen sind zur Verteidigung gedacht und nicht um Agressionen zu schüren; besonders nicht die eigenen.
    • Respekt des Wunsches auf Alleinbestimmung eines Volkes muss beachtet werden (-> erste Direktive)
    • Zeitlose Werte wie Loyalität, Freundschaft und Familie sind wichtig
    • Ein positives Zukunfsbild
    Nun, wie seht ihr diese Werte? Netter Spaß oder ernste Sache, die euch manchmal hilft, Entscheidungen zu treffen oder euch als Richtlinie gilt?

    Grüße,
    Benedikt
    "Wohin die Reise auch geht, habt keine Angst vor dem Wind."

    Star Trek Enterprise, "The Romulan War" von Markus Brunner

    #2
    Ich bin mir nicht sicher, ob du die Intention von Rodenberry da richtig zusammen gefasst hast. Mir ist sie im Datail zwar nicht bekannt, allerdings sehe ich keinen Weg, um die Punkte 1, 2 und 5 miteinander in einklang zu bringen.

    Ich kann nicht gleichzeitig einen behinderten Menschen NUR an dessen Leistungsfähigkeit messen, die klar unter derjenigen eines nicht-behinderten liegt, und ihn trotzdem mit demselben Respekt behandeln.
    Eine derartige gegenüberstellung würde immer in einer benachteiligung von weniger leistungsfähigen Individuen resultieren und eine Benachteiligung hat in meinen Augen herzlich wenig mit Respekt und tolleranz zu tun.

    Ich halte FAST alle von dir (oder von mir aus auch Roddenberry) angesprochenen Punkte für wichtig und erstrebenswert, und würde sagen, dass ich auch durchaus dannach Lebe. Wenn ich aber ehrlich bin, dann empfinde ich eine Lebenseinstellung die Punkt 2 berücksichtig als extrem assozial und verachtenswert.
    Ob Roddenberry wirklich eine Welt für erstrebenswert hielt, in der die reine Leistungsfähigkeit ein primäres Beurteilungsmerkmal ist, möchte ich doch mal stark bezweifeln.
    Was ist Ironie?
    Nachdem Kirks Leben 30 Jahre lang bestimmt wurde von "Captain auf der Brücke"
    endete es schließlich mit einer Brücke auf dem Captain.

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      #3
      Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
      Ich kann nicht gleichzeitig einen behinderten Menschen NUR an dessen Leistungsfähigkeit messen, die klar unter derjenigen eines nicht-behinderten liegt, und ihn trotzdem mit demselben Respekt behandeln.
      Du kannst also nur Menschen Respekt entgegenbringen die Leistung erbringen? Das ist zweifelslos Tenor unserer heutigen Leistungsgesellschaft... aber irgendwie schon derbe krank oder?
      Zuletzt geändert von Unferth; 09.09.2010, 19:12.
      Gegen Seifenoper in SciFi:
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      ... und Sie habens leider doch getan!

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        #4
        Zitat von Unferth Beitrag anzeigen
        Du kannst also nur Menschen Respekt entgegenbringen die Leistung erbringen? Das ist zweifelslos Tenor unserer heutigen Leistungsgesellschaft... aber irgendwie schon derbe krank oder?
        Irgendwie scheinst du meinen Post vollkommen misszuverstehen. Es geht nicht darum, was ich KANN, sonder um die Frage WIE ich einem weniger leistungsfähigen Menschen den selben Respekt entgegenbringen soll, wenn ich als einzigen Indikator für den menschlichen Wert die Leistungsfähigkeit des Individuums herranziehen darf.

        In meinen Augen ist das vom TE eingebrachte Konzept:
        Gleicher Respekt unabhängig von allen Kriterien
        und
        Leistungsfähigkeit als einzige Bewertungsgrundlage

        in keiner Weise zu vereinbaren. Entweder respektiere ich alle Leute gleich, oder ich bewerte Leute anhand ihrer Leistungsfähigkeit und benachteilige dadurch diejenigen, mit potentiel weniger Fähigkeiten. Um beide Personengruppen gleichermaßen zu Respektieren, müsste ich ja auch noch den "persönlichen Wert des Individuums", die "Menschlichkeit" in die Beurteilung mit einbeziehen. Und ganau das ist in diesem Konzept ja offenbar nicht vorgehsehen. Ich darf laut dem TE nur anhand der Leistungsfähigkeit bewerten, und dann müsste meine Bewertung bei weniger Leistungsfähigen Individuen automatisch schlechter ausfallen, was in meinen Augen bereits ein Zeichen von mangelndem Respekt vor dem Individuum ist.

        Das ich die beurteilung anhand der leistung selber abstoßend finde, geht aus meinem Beitrag übrigens ebenfalls hervor, wenn du ihn denn bis zum Ende gelesen hättest.

        Trotzdem bleibt meine Frage nach wie vor unbeantwortet, ob Rodenberrys "Utopie" wirklich auf einer derart zweifelhaften Basis ruht, oder ob der TE dort etwas missverstanden hat.
        Was ist Ironie?
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          #5
          Es kommt drauf an, on man Leistung und Fähigkeiten absolut im Vergleich mit anderen Menschen betrachtet oder relativ im Vergleich zu der eigenen individuellen Leistungsfähigkeit und den individuellen Fähigkeiten der Person.
          Also ob ein Mensch versucht aus sich das beste herauszuholen und mehr zu sein als er ist oder ob er meint etwas Positives in einer unperfekten Welt hervorzubringen sei nur was für naive Gutmenschen.

          Auch kommt es darauf an, was man unter "Leistung" versteht. Das muss nicht Gewinnmaximierung und Karriere bedeuten sondern kann in Verbindung mit den anderen Punkten auch bedeuten einen positiven Einfluss auf seine Mitmenschen auszuüben. Und da wäre wirklich kein Mensch benachteiligt, der seine Umwelt bewusst wahrnehmen kann und aktiv mit ihr interagieren.
          Wer dagegen keine bewussten Taten ausüben kann, dessen Taten können natürlich auch nicht beurteilt werden.

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            #6
            Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
            Irgendwie scheinst du meinen Post vollkommen misszuverstehen.
            Dann Entschuldigung dafür!


            Ich denke das "Behinderung", wenn man mal bei dem Beispiel bleiben will, in der Star Trek Zukunft kaum mehr eine Rolle spielen wird, weil die Medizin einfach weit fortgeschritten ist.

            Wenn es also praktisch keine Behinderungen mehr gibt und auch keine Grenzen im Bildungssektor ist es eher eine Frage der Selbstverwirklichung als eine Frage der Leistung.

            Klar wird es noch Unterschiede geben und die höchsten Posten werden von den Talentiertesten und Strebsamsten besetzt aber warum und auf was soll man neidisch sein? Auf Reichtum der praktisch abgeschafft wurde? Auf ansehen(?), vergessen wir nicht, der Mensch in Star Trek kümmert sich nicht darum!

            Erst muss die Menschheit das streben nach Macht ablegen aber davon sind wir noch weit entfernt...
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              #7
              Ich denke der 2. Punkt des TE ist verkürzt von ihm dargestellt:

              Ich denke im ST-Universum werden Personen danach beurteilt, ob sie gemessen an ihren Fähigkeiten die optimalen Leistungen erbringen. Dies bedeutet z.B. daß Barclay ein guter technischer Fach-Offizier ist und dort entsprechend seiner Ausbildung gute Leistungen erbringt, aber als kommandierender Offizier, z.B. im Gegensatz zu LaForge (trotz seiner Seh-Behinderung) ungeeignet ist.
              Dies sollte der TE aber langsam auch erklären.
              Slawa Ukrajini!

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                #8
                Ja, hi... Ist ja ganz interessant in welche Richtung des jetzt ging...

                Bei der Bewertung eines Individuums soll nur die Leistung und Fähigkeiten eines Wesen eine Rolle spielen
                Ne, also ich habs natürlich schon etwas zusammengefasst. Man sollte ergänzen, dass diese Bewertung anhand der Leistung und Fähigkeiten eines Wesens geschehen soll UND NICHT anhand von

                Alter, Geschlecht, Religion oder ethnische Gruppenzugehörigkeit einer Person, irdischer oder außerirdischer Abstammung
                So passt des schon ehr. Wobei ich auch Unferth zustimme:
                Ich denke das "Behinderung", wenn man mal bei dem Beispiel bleiben will, in der Star Trek Zukunft kaum mehr eine Rolle spielen wird, weil die Medizin einfach weit fortgeschritten ist.
                Davon geh ich auch aus. Geordi, der ja in unserer heutigen Welt, wirklich ein Problem hätten. Ist dort ein (fast) völlig normaler Mann...

                Grüße, Benedikt
                "Wohin die Reise auch geht, habt keine Angst vor dem Wind."

                Star Trek Enterprise, "The Romulan War" von Markus Brunner

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                  #9
                  Zitat von Benezi Beitrag anzeigen
                  Davon geh ich auch aus. Geordi, der ja in unserer heutigen Welt, wirklich ein Problem hätten. Ist dort ein (fast) völlig normaler Mann...

                  Grüße, Benedikt
                  Mit Behinderung Meinte ich auch nicht primär diejenigen, welche eine Körperliche Einschrenkung haben sondern wirklich Lern- und Geistigbehinderte.

                  Es würde eben in allen Berreichen Fortschritte geben eben nicht nur in den Offensichtlichen wie Technik, Medizin sondern auch Bildung, Erziehung, Motive der Menschen etc.
                  Gegen Seifenoper in SciFi:
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                    #10
                    Zitat von Unferth Beitrag anzeigen
                    Mit Behinderung Meinte ich auch nicht primär diejenigen, welche eine Körperliche Einschrenkung haben sondern wirklich Lern- und Geistigbehinderte
                    Ja, natürlich, diese auch... Gerade in der Neuro-Therapie wird ja fleißig entwickelt...

                    Benedikt
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                      #11
                      Alter, Geschlecht, Religion oder ethnische Gruppenzugehörigkeit einer Person, irdischer oder außerirdischer Abstammung
                      Deine Einschränkung macht die Sache natürlich schon klarer, wennglich ich immer noch nicht ganz zufrieden bin, oder mich nicht mit allem anfreunden kann. Sicher Alter, Geschlecht, ethische Herkunft ... wegen sowas sollte man einen Menschen nicht beurteilen, denn all diese Dinge sind nuneinmal natürlich bedingt.

                      Wohingegen ich nicht mit dir konform gehe, und auch roddenberrys Absichten in Frage stelle, ist aber der Punkt hinsichtlich Kultur, Religion etc, also all das, was die Leute selber schaffen.

                      Einige Religionen sind wirklich krude, das ist mir aber egal. Wenn jemand meint, er müsse sontags mit einem Federschmuck auf dem Kopf beim Aldi einkaufen und dabei "Brother Loui" singen, weil seine Religion das will, soll mir das recht sein.
                      An dem Punkt, wo religion und Kultur aber darauf hinauslaufen, das Teile der Bevölkerung unterdrückt werden oder gar zu schaden kommen, hört mein persönlicher Respekt auf. Alle Kulturen haben ihre Schattenseiten und in meinen Augen sollte es der Sinn einer gemeinschaft, wie der Föderation sein, diese Schattenseiten zu beseitigen.

                      Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Roddenberrys idee jene gewesen sein sollte, dass ich mich als Mensch vorbehaltlos mit einem anderen menschen anfreunden können soll, der jeden Sonntag seine Partnerin vergewaltigt, weil sein Gott das so will.

                      Bestimmte kulturelle und religiöse Auswüchse sind für mich ein absolutes No-Go und das wären sie auch im 24. JHd. noch. Ich sehe das ganz simpel: Personen, die andere Leute nicht mit Respekt behandeln, Respektiere ich auch nicht.
                      Was ist Ironie?
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                        #12
                        Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                        Ich sehe das ganz simpel: Personen, die andere Leute nicht mit Respekt behandeln, Respektiere ich auch nicht.
                        Gut auf den Punkt gebracht... Ich denk Roddenberry ist einfach nicht von solchen Fanatikern ausgegangen... In dieser "guten" Zukunft mit unseren "Helden" kämpfen sie gegen diese Probleme - und sind nicht selbst der Bestandteil dieser Probleme...

                        Grüße, Benedikt
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                          #13
                          Zitat von caesar_andy Beitrag anzeigen
                          Wohingegen ich nicht mit dir konform gehe, und auch roddenberrys Absichten in Frage stelle, ist aber der Punkt hinsichtlich Kultur, Religion etc, also all das, was die Leute selber schaffen.
                          Wird nicht gerade das "Roddenberry-Trek" (i.e. TNG) gerne dafür kritisiert, dass trotz aller propagierter Offenheit gegenüber fremden Kulturen jegliche Art von Religion als Aberglaube belächelt wird und tiefreligiöse Völker als Barbaren angesehen werden, denen man (wenn auch behutsam) den Weg zur Rationalität aufzeigen muss?

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                            #14
                            Versuchen tu ich das auf jeden Fall. Auch wenn es, das muss man einfach zugeben, nicht immer und täglich umsetzbar ist. Klar, ich versuche , JEDEM respektvoll gegenüber zu treten, aber mal ehrlich: zu 100 % umsetzbar ist das nie. Es gibt Situationen, da verspielen sich Mitmenschen das einfach, oder zumindest verliert man zeitweise den Respekt irgendwie, wenn sich eine Respektsperson wie der letzte Volldepp präsentiert. Also ich würde zumindest sagen, ich bin pazifistisch durch und durch, Gewalt spielt bei mir nie eine Rolle. Ich kann sogar am PC keine Ballerspiele zocken, weil ich immer versucht bin, ohne Waffengewalt um die KI-Gegner herum zu kommen.

                            Und letztendlich versuche ich immer, Wertungen wegzulassen, wenn ich Menschen begegne.
                            Und so oft ich auch falle, ich stehe auf, richte mein Krönchen und marschiere weiter. Übung macht halt den Meister.

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                              #15
                              Zitat von Draco90831 Beitrag anzeigen
                              Wird nicht gerade das "Roddenberry-Trek" (i.e. TNG) gerne dafür kritisiert, dass trotz aller propagierter Offenheit gegenüber fremden Kulturen jegliche Art von Religion als Aberglaube belächelt wird und tiefreligiöse Völker als Barbaren angesehen werden, denen man (wenn auch behutsam) den Weg zur Rationalität aufzeigen muss?
                              Das hör ich jetzt schon, zumindest so ähnlich, zum zweiten mal in diesem Forum... auf welchen Folgen begründet ihr diese Feststellung?

                              Mir kam es nie so vor als würde in TNG irgendwas unterdrückt werden. Klar, es gellten Vorschriften die eingehalten werden müssen aber diese Regeln muss jeder einhalten. Und das Picarde einen Ritus oder eine Handlungsweißen etc. ablehnen würde mit dem man sich selbst oder gar anderen schadet ist wohl klar und haben wir jetzt auch so festgestellt...
                              Jedoch hat Picarde auch ab und an mal ein Auge zugedrückt wenn es um Angelegenheiten ging die nicht unweigerlich in einem Himmelsfahrtkommando geendet wären.
                              Als Worf gelahmt gewesen war und sich selbst Töten wollte, wollte Picarde Worfs Wunsch sogar gewähren.

                              Also erzählt mir nix von wegen in TNG wäre man nicht ausgeschlossen genug gewesen.
                              Gegen Seifenoper in SciFi:
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