Zitat von Boreal
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- Die Kriege in Sci-Fi spiegeln die Kriege unserer Gesellschaft: Die Menschheit in Star Trek hat es geschafft, sich selbst nicht mehr zu bekriegen, eine Leistung, die die Gesellschaft Europas seit über sechzig Jahren ebenfalls zustande bringt. Es git also Anzeichen dafür, dass Gewaltbereitschaft im "Erbe" des Menschen enthalten ist, aber nicht zwangsläufig zu Tage treten muss. Dass die Menschheit in ST sich nicht mehr selbst bekämpft, wird nur selten kritisiert, was ja auch angenehm ist. Aber wie passt das zusammen? Sci-Fi Kriege dürfen aussichtslos sein, obwohl sich zeigt, dass ihre Vorbilder, die echten Kriege, es eigentlich nicht sein müssen, weil nicht nur die Fiktion, sondern auch die Realität genau dies beweist und uns auch vor Augen hält, was Menschen womöglich von einander trennt, sie aber auch eint? Die Menschheit trägt in sich die Fähigkeit, miteinander auszukommen, denn zwei Dinge bestimmen sie (in diesem Zusammenhang): Das starke Empfinden, sich und die eigene Gruppe abzugrenzen und zu beschütze - und! - der Hang zu Sozialgefügen, die auf Empathie und auch Kompromiss basieren. Nicht jeder Extremist u.ä. mag überzeugt werden können, aber er trägt in sich nicht "das Böse".
- Die Kriege in Sci-Fi haben die "Freiheit" aussichtslos zu sein: Ist die Lage aufgrund eines unbarmherzigen Gegners aussichtslos, ist dieser absolut Böse, aber das absulut böse, ist wohl unbestritten genauso unrealistisch wie das absolut Gute.
Zitat von rollo1701
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Und dabei stellt es noch nicht man ein Problem dar, wenn die Gegner nicht "vom selben Schlag" sind. Um so reizvoller wäre die Aufgabe! Was hat man in DS9 schon gemacht. Einzig auf Odo vertrauen, um den Kontakt herzustellen, was ja ein guter Ansatz war! Und ansonsten führten die Alpha-Alliierten einfach Krieg.
Auch als Analogie zur Gegenwart wäre der Suche nach der Verständigung sinnvoll.
Zitat von rollo1701
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Zum speziellen Fallbeispiel:
Zitat von Makaan
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Zitat von Makaan
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Wenn schon Verteidungskrieg (dazu komme ich aber noch), dann doch bitte ohne diesen Pathos, als ob man nur drauf gewartet hätte...
Zitat von Makaan
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Gehen wir davon aus, dass sich zwei vernunftsbegabte, empfindungsfähige Parteien gegenüberstehen, so bieten auch die "Bösen" eine Angriffsfläche namens Erkenntnis. Wem das nicht gefällt, wer das nicht für realsitisch hält, dem sei gesagt, dass auch die Lösung, wie sie am Ende von DS9 offeriert wurde, nur konstruiert ist.
Zitat von rollo1701
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Zitat von rollo1701
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Einen neuen Übergegner zu entwickeln, führte zur Inkonsequenz, dass er dennoch nicht gewann, sondern mit konventionellen Mitteln bekämpft wurde.
Auch TNG hatte einen Übergegner und wir sehen, wie unterschiedlich man das "Problem" lösen kann:
"BobW": Die Borg wurden paralysiert, indem man sich mit ihnen beschäftigte und einen neuen Lösungsansatz fand.
"First Contact": Picard rückt plötzlich mit der Achilles-Ferse der Borg heraus und ein paar Torpedos später explodiert das Schiff.
Nicht nur, dass DS9 nichts besseres wusste, als einen Kriegs-Arc zu forcieren, er wurde auch noch wenig originell umgesetzt.
Aber grundsätzlich (abermals: mehr dazu später) bezweifel ich für alle ST-Serien, dass man einen Krieg braucht.
Zitat von Makaan
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Zitat von Makaan
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Warum hält man immer Frieden für unmöglich, stört sich aber keine Sekunde daran, dass man tausendfache Lichtgeschwindigkeit erreichen kann?
Das ist auch nicht realistisch, aber die Sci-Fi kann sich Freiheiten nehmen, einen Schritt weiter zu gehen.
Warum nicht in Richtung Frieden?
Und was war an dem TNG-Ansatz der frühen Staffeln verkehrt, den Weltraum Weltraum sein zu lassen und Unfassbares zu zeigen?
Zitat von Boreal
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Star Trek - trotz Ausnahmeeinschränkungen; es ist kein Zufall, dass man nie einen so richtig Krieg sah - war eine Serie der Hoffnung, nicht weil die sie begründet sein muss, aber weil sie ihre Berechtigung hat.
Da mag der Trend noch so sehr dazu tendieren, Gewalt im Bereich Unterhaltung anzusiedeln, die Lebensziele des Einzelnen sehen anders aus.
Und so plädiere ich nicht dafür, keine Antikriegsfilme und -Serien zu prodzuieren. Sie sollten nur eben diese Funktion erfüllen und nicht verherrlichend wirken. Jeder normal sozialisierte Mensch, mag er anfangs auch noch so von Pathos ergriffen worden sein, wird es als treibende Motivation erleben, jedesmal beim Schließen der Augen das Gesicht des Menschen zu sehen, den er im Kampf erschossen hat, noch wird den Moment genießen, von dem er, dem Feind gegenüberstehend, weiß, dass es die letzte Sekunde des eigenen Lebens sein wird. Auch wer von solchen Kriegsschiksalen Gott sei Dank verschont blieb und verschont bleiben wird, sollte um sie wissen, um dem Krieg jegliche positive Nuance von vornherein abzusprechen. BSG führt den Schrecken von Gewalt, Krieg und Angst gut vor Augen.
Aber Star Trek der alten Prägung ist als Ausgleich ebenso wichtig, denn wer nur das Negative in der Welt - und in der Zukunft - sieht, kann sein Leben ebensogut gleich beenden.
Vom Comedy-Sektor abgesehen, fällt mir auf Anhieb keine ernstzunehmende Sci-Fi-Serie ein, die die positiven Aspekte der menschlichen Zukunft so hervorgehoben hätte, wie Star Trek vor DS9.
Ich kann daran nichts falsches finden.
Zitat von Boreal
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