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Darf man das Schicksal verändern, wenn man dazu in der Lage ist?

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    #31
    Zitat von McWire Beitrag anzeigen
    Archer begeht kein Verbrechen. Er hat sich lediglich dazu entschieden sich nicht einzumischen. Er hat sich halt dafür entschieden, den Menk eine Chance auf Weiterentwicklung zu geben, indem er den genetischen Defekt der Valakianer nicht behandelt.
    Ich bin kein Jurist, aber ich vermute mal (Rechtsverdreher dürfen mich korrigieren, sollte ich falsch liegen), wenn du ein kleines Mädchen im Teich ertrinken lässt, obgleich du sie ohne weiteres hättest retten können, bekommst du Post vom Staatsanwalt.

    Das Strafgesetzbuch beschreibt dies folgendermaßen:

    § 323c
    Unterlassene Hilfeleistung.

    Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      #32
      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
      Ich bin kein Jurist, aber ich vermute mal (Rechtsverdreher dürfen mich korrigieren, sollte ich falsch liegen), wenn du ein kleines Mädchen im Teich ertrinken lässt, obgleich du sie ohne weiteres hättest retten können, bekommst du Post vom Staatsanwalt.

      Das Strafgesetzbuch beschreibt dies folgendermaßen:

      § 323c
      Unterlassene Hilfeleistung.
      Ja, genau. Da wird dann idR einer der guten alten "Nazi-Paragraphen" zur Anwendung kommen.

      Wenn du darüber hinaus aber noch eine Garantenstellung inne hattest (etwa Vater-Tochter), dann bist du schnell wegen Totschlag durch Unterlassen dran (§ 212, 13 StGB).

      Allerdings ist der § 323c kein Verbrechen, sondern lediglich ein Vergehen. *klugscheiß*

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        #33
        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
        Ich bin kein Jurist, aber ich vermute mal (Rechtsverdreher dürfen mich korrigieren, sollte ich falsch liegen), wenn du ein kleines Mädchen im Teich ertrinken lässt, obgleich du sie ohne weiteres hättest retten können, bekommst du Post vom Staatsanwalt.

        Das Strafgesetzbuch beschreibt dies folgendermaßen:

        § 323c
        Unterlassene Hilfeleistung.

        Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
        Das gilt aber nur für Individuen aber nicht für das Völkerrecht.

        Die Valakanianer waren nicht unmittelbar in Gefahr, es drohte kein akuter Massentod. Sie waren lediglich an den Symptomen eines genetischen Defekts erkrankt, der ein Teil ihres Wesens ausmacht.

        Archer hat sich dafür entschieden ihnen das Mittel für die Änderung dieser genetische Komponente vor zu enthalten.

        Sicherlich ein streitbarer Vorgang mit Für und Wider, aber meiner Meinung ganz sicher kein Verbrechen.
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        Even logic must give way to physics. / Sogar die Logik muss sich der Physik beugen. -- Captain Spock, 2293

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          #34
          Zitat von McWire Beitrag anzeigen
          Archer hat sich dafür entschieden ihnen das Mittel für die Änderung dieser genetische Komponente vor zu enthalten.
          Er hat sich wohl eher um eine klare Entscheidung gedrückt.
          Eine oberste Direktive greift hier lange nicht mehr, weil der "kulturelle Eingriff" - welcher erst mal akzeptabel war - längst geschehen ist.
          Es haben Captain Archer, Dr. Phlox und T'Pol eingegriffen.

          Captain Archer nimmt ein Schiff mit zwei Lebenszeichen an Bord der Enterprise.
          Nach Rücksprache mit T'Pol entscheidet er sich, daß das Risiko eines kulturellen Eingriffs akzeptabel sei.
          "Eingriff" hört sich schon mal konsequenter und nachhaltiger an als "Einmischung".

          T'Pol will lediglich, daß man den Valakianern nicht die Warptechnologie zur Verfügung stellt.
          Captain Archers Entscheidung: Warpantrieb nein.

          Dr. Phlox entdekt den genetischen Defekt bei den Valakianern, prognostiziert eine Lebensdauer von max. 200 Jahren und erkennt zunehmende Intelligenz bei den Menk, was selbigen einen Vorteil in der Evolution bringen könnte.
          Captain Archers Entscheidung: Heilmittel ja.

          Captain Archer will den Valakianern also immer noch das Heilmittel geben - trotz des Aspektes mit der Evolution.
          Als er aber auf der Oberfläche ankommt und ihn die Valakianer erneut um die Technologie des Warpantriebes bitten, verweigert Captain Archer nun auch das Heilmittel?!

          Wieso kann er nicht entscheiden "Heilmittel ja, Warpantrieb nein", so wie er das vorher schon entschieden hatte?
          Mit wem hat er denn nun schon wieder Rücksprache gehalten?
          Sein Gewissen sagte ihm zuerst "Heilmittel ja". Dann wird er zu etwas befragt was er mit T'Pol besprochen hat und entscheidet sich bei einer Sache, die er mit Dr. Phlox besprochen hat, erneut.
          Irgendwie versteh ich die Logik dieses Mannes nicht.
          Mir scheint als hätte er plötzlich ein schlechtes Gewissen gegenüber T'Pol, die anfangs das Risiko eines kulturellen Eingriff für akzeptabel hielt, für die aber eine Grenze überschritten wird, wenn man den Warpantrieb überläßt.
          Das Heilmittel ist aber kein Warpantrieb. Es ist lediglich der kulturelle Eingriff, für den das Risiko akzeptabel war.

          Wenn Captain Archer plötzlich der Meinung ist, daß man sich generell nicht einmischen soll, dann hätte er das vorher entscheiden müssen.
          BEVOR er ein nicht warpfähiges Schiff mit zwei Lebensformen an Bord nahm. Oder er hätte den beiden "Patienten" noch einen schönen Tag wünschen und sie auf ihrem Planeten absetzen lassen sollen.
          Das schlimmste was in diesem Falle passiert wäre ist, daß der Forscherdrang nicht befriedigt gewesen wäre und es wäre nur ein kläglicher Logbuch-Eintrag als Erinnerung geblieben.

          Logbuch des Captains: "in Zukunft keine kulturellen Eingriffe mehr bei unterentwickelten Zivilisationen"

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            #35
            Zitat von arthur Beitrag anzeigen
            Er hat sich wohl eher um eine klare Entscheidung gedrückt.
            Ich zitiere nur mal den Eingangssatz deines Posts, den ich sehr interessant finde. Deine Ausführungen sind schon sehr bemerkenswert.

            Archer drückt sich meiner Ansicht nach zurecht um eine klare Entscheidung, da er völlig überfordert ist. Das ist nichts Negatives, denn jeder andere einzelne Mensch wäre mit einer solchen Entscheidung ebenfalls überfordert.

            Es ist auch nicht Archers Sache als Captain eines Schiffes, überall in der Milchstraße Politik zu machen, auch wenn es oft darauf hinaus läuft.

            In der Angelegenheit der Valakianer müsste einfach die Erdregierung entscheiden bzw. die Angelegenheit dem Erdparlament zur Entscheidung vorgelegt werden.

            Wie ich schon sagte, man könnte die Herausgabe des Heilmittels an bestimmte Bedingungen knüpfen wie z.B. dass die Unterdrückung der Menk ein Ende haben muss, wobei ich mich da an Einzelheiten nicht mehr genau erinnere.

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              #36
              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
              Als er aber auf der Oberfläche ankommt und ihn die Valakianer erneut um die Technologie des Warpantriebes bitten, verweigert Captain Archer nun auch das Heilmittel?!

              Wieso kann er nicht entscheiden "Heilmittel ja, Warpantrieb nein", so wie er das vorher schon entschieden hatte?
              Weil er an dieser Stelle erst erkannt hat, dass die Valakianer die Menk sozusagen kulturell unterdrücken.

              Das ist ja das gesamte Grundkonzept der Episode, dass die Menk erst nach und nach eingeführt werden und das das Zusammenleben mit den Valakianern erst nach und nach offenbart wird.

              In dem Moment wo Archer erkennt, dass er den Menk die potentielle Zukunft raubt, wenn er den Valakianern hilft, entscheidet er sich für die Menk und gegen das Heilmittel.

              Das komplexe Zusammenleben zwischenb Menk und Valakianer konnte er ja nicht von Anfang an in vollem Umfang überschauen.

              Mit der Bitte nach dem Warpantrieb hat das so ziemlich gar nichts zu tun, dass hat Archer höchstens die Entschlossenheit der Valakianer offenbart sich selbst zu helfen.

              Vielleicht hat er auch einfach daraus spekuliert, dass sie sich irgendwann selbst helfen können und er sich darum um diesen eklatanten Eingriff drücken kann.
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                #37
                Zitat von transportermalfunction Beitrag anzeigen
                Archer drückt sich meiner Ansicht nach zurecht um eine klare Entscheidung, da er völlig überfordert ist. Das ist nichts Negatives, denn jeder andere einzelne Mensch wäre mit einer solchen Entscheidung ebenfalls überfordert.
                Es bleibt wohl wirklich nur zu erkennen, daß Archer mit einer klaren Entscheidung absolut überfordert war.
                Aber darf er dennoch "wie jeder andere einzelne Mensch" versagen, wenn er Captain eines Raumschiffes ist, welches ebenfalls ein Volk vertritt, nämlich sein eigenes?
                Egal wie er entscheidet, er entscheidet nach außen hin immer "als Captain seines Schiffes", "im Namen seines Volkes", "im Namen der Föderation". Nach außen hin hat er die Botschaft hinterlassen "die Menschen sind grausam. Grausamer als die Ferengi und grausamer als die M'klexa".
                Archer vertritt nun das grausamste bekannte Volk (Menschen) bei den Valakianern und den Menk.
                Wenn das die Valakianer oder die Menk nicht weiter erzählen, die Ferangie tun das mit Sicherheit.

                Es ist auch nicht Archers Sache als Captain eines Schiffes, überall in der Milchstraße Politik zu machen, auch wenn es oft darauf hinaus läuft.

                In der Angelegenheit der Valakianer müsste einfach die Erdregierung entscheiden bzw. die Angelegenheit dem Erdparlament zur Entscheidung vorgelegt werden.
                Die Erdregierung ist ja in Form der Direktive schon im Schlepp.
                Die Direktiven sind die Politik und die moralischen Grundsätze der Föderation.
                Wer nach den Direktiven handelt, der handelt wie die Föderation, wie die Erdregierung.
                Der strittige Punkt ist (meiner Meinung), daß die Direktive und die Erdregieren in diesem speziellen Fall nichts zu melden hat.
                Das hier ist eine rein menschliche Entscheidung, die nur Archer alleine treffen kann.
                Er kann aber nicht "keine Entscheidung" treffen, denn keine Entscheidung ist ebenfalls eine Entscheidung. Diese könnte man auch mit "scheiß egal" betiteln.

                Archer hatte Rücksprache mit seinen wohl wichtigsten Offizieren auf dieser "Mission", läßt sich aber anschließend auf das Niveau einzelner Valakianer herab, die um den Warpantrieb betteln. Er handelt nun so wie ein "Menk" entscheiden würde.
                Aber nicht wie ein wirklicher Menk, sondern wie ein Menk nach seinen persönlichen Wertvorstellungen, bzw. die der Föderation oder der Erdregierung.
                Da wahren Menk sehen sich nicht als unterdrücktes Volk.
                Somit hat er auch nicht "im Namen des Volkes" (der Menk) gehandelt, sondern im Rahmen seiner persönlichen Wertvorstellungen, die er nun auf die Menk projeziert - obwohl er seine Entscheidung später auf besagte Direktive stützen wird.
                Menk = Mensch? Nein.

                Der Mensch hat eine völlig andere Natur und nach dieser hätte der Captain handeln müssen.
                Alle logischen Aspekte waren abgearbeitet. Es gab nichts logisches mehr zu berücksichtigen.
                Er hat seine Offiziere befragt, er kannte die Situation der Valakianer und der Menk, er kannte die Direktiven und er erkannte offensichtlich, daß ihm keiner eine "logische Entscheidung" bieten konnte.
                Alles was von sämtlichen Überlegungen die er hätte anstellen können blieb, war eine menschliche Entscheidung zu treffen.
                Aber genau die Chance hat Archer vertan.


                Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                In dem Moment wo Archer erkennt, dass er den Menk die potentielle Zukunft raubt, wenn er den Valakianern hilft, entscheidet er sich für die Menk und gegen das Heilmittel.

                Das komplexe Zusammenleben zwischenb Menk und Valakianer konnte er ja nicht von Anfang an in vollem Umfang überschauen.
                Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war Captain Archer auch die "Unterdrückung" der Menk durch die Valakianer klar, als er - immer noch an der Entsheidung festhaltend, wenigstens das Heilmittel zu überlassen - erneut auf die Planetenoberfläche kam.
                Jetzt kommen ein paar Valakianer auf ihn zu, stellen eine nachvollziehbare Frage und plötzlich verurteilt Captain Archer das ganze Volk der Valakianer, die Art des Zusammenlebens mit dem Volk der Menk und darüber hinaus will er auch nicht, daß sich die Valakianer in irgend einer Form weiterentwickeln.
                Im Gegenteil, er will sie jetzt sterben lassen damit die Menk "auch mal zum Zug kommen".
                Wo ist da die Logik? Das ist kein Denken und kein "sich auf eine Direktive berufen".
                Das ist lediglich ein Unterlassen des bereits bestehenden Eingriffs. Ein Scheitern der Mission. Ein Fehlschlag.
                Er erkennt in dem Moment wie es ist, durchschaut den "Plan des Schicksals" (wenn man so will) und "denkt" sich "och, was hab ich mit dem Schicksal am Hut".
                Antwort: einfach ALLES.

                Das Schicksal für beide Völker heißt jetzt "Captain Archer".

                Was ist wenn die Valakianer nun hinter Archers Gedankengänge blicken - dumm sind sie ja nicht - und sich genau dafür an den Menk rächen?
                Vielleicht sagen die sich irgendwann "wenn wir nicht überleben dürfen, warum sollen dann die Menk weiterleben".
                Wo sollen sie auch hin mit ihrem ganzen Hass - der so oder so kommen wird.

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                  #38
                  Archer hat genau so gehandelt, wie es ein Mensch tun würde, wenn er vom Schicksal beider Völker keine Ahnung hätte.

                  Er hat sich dafür entschieden beide Völker ihrem Schicksal zu überlassen und nicht selbst Schicksal zu spielen.

                  Sicherlich eine harte Entscheidung, welche viele Leben kosten wird, aber keine dramatisch falsche Entscheidung. Wenn die Enterprise niemals auf diesen Planeten getroffen wäre, hätten sie ja auch nichts verändern können.

                  Der wichtigste Punkt ist jedoch der, dass Archer den Valakianern nicht sagt, dass es ein Heilmittel gibt, es ihnen jedoch vorgehalten wird, sondern er tut so als gäbe es keine Chance auf Heilung. Damit untergräbt er die Eigeninitiative.

                  Hätte er zugegeben, dass er ein Heilmittel gehabt hat und das er es nur darum nicht weiter gibt, weil er sich um das Schicksal der Menk sorgt, so hätten die Valakianer wenigstens einen Ansporn gehabt es selbst zu finden.
                  Andererseits hätten sie sich dafür auch bitter an den Menk rächen können.

                  Egal welche Entscheidung er trifft, wird immer irgendjemand einen Schaden davon haben, daher war es die logische Entscheidung gar nix zu tun. So macht er sich zumindest nicht direkt schuldig eine negative Folge provoziert zu haben.
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                    #39
                    Zitat von McWire Beitrag anzeigen

                    Egal welche Entscheidung er trifft, wird immer irgendjemand einen Schaden davon haben, daher war es die logische Entscheidung gar nix zu tun. So macht er sich zumindest nicht direkt schuldig eine negative Folge provoziert zu haben.
                    Jede rationale Schadensabwägung würde die Freigabe des Heilmittels nahelegen. Freigabe des Heilmittels ---> Millionen (Milliarden?) werden gerettet; Zurückhaltung des Heilmittels ---> Millionen (Milliarden?) sterben. Die Logik ist völlig einleuchtend, denn die Menk kann man erstmal völlig ausklammern (ob es denen mit oder ohne Valakianern besser geht, kann nämlich keiner sagen).
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                      #40
                      Archers Entscheidung ist weder logisch noch menschlich.
                      Er springt zwischen den Ansichten seiner Offiziere hin und her, wie ein Ping Pong Ball:

                      1) Es war Archer selbst der den Doktor anwies, ein Heilmittel gegen den genetischen Defekt der Valakianer zu finden.
                      Zu diesem Zeitpunkt wußte Archer von den Menk und er kannte bereits des Doktors Prognose, daß die Valakianer aussterben werden.
                      Das "Schicksal" beider humanoider Spezies war ihm also bekannt.

                      2) "Die ersten kranken Patienten lassen durchblicken, dass sie von Archer die Warptechnologie der Enterprise wollen, um nach anderen Spezies zu suchen, die ihnen helfen könnten – für den Fall, dass Phlox scheitert."
                      Somit ist auch Archer klar, warum die Valakianer so hartnäckig den Warpantrieb wollen.
                      Nachdem er die Lage mit T'Pol diskutiert hat, erkennt er das er vor schweren Entscheidungen steht. Nun könne er angeblich sogar die Vulkanier verstehen, die auf die Menschen "aufpassten".
                      Worauf passen die Vulkanier denn auf, daß die Menschen nur ja keine eigenen Entscheidungen treffen?

                      3) Auch nach dem Gespräch mit T'Pol fragt Archer den Doktor erneut, ob dieser überhaupt noch gewillt sei ein Heilmittel zu finden.
                      Der Doktor teilt Archer in der Nacht mit, daß er ein Heilmittel gefunden hätte aber ethische Bedenken hätte. Er will der Natur die Entscheidung überlassen und kritisiert Archers emotionales Engagement in dieser Sache.

                      Im Ergebnis kommt Archer nun zu dem Schluß, "daß sie nicht den Weltraum erforschen, um Gott zu spiele". Das wäre seine Überzeugung.

                      --------------------------------

                      Bevor Archer nun ein letztes mal auf den Planeten beamt, um das Medikament gegen die Symptome zu überreichen aber das Heilmittel zu verheimlichen, ist es nicht mehr nur eine Gewissensfrage gegenüber der Natur "wo man Gott den Vortritt läßt".
                      Archer spielt doch genau den Gott, der er nicht sein wollte.
                      Er hat die volle Verantwortung für seine Entscheidung, da die Föderation noch nicht entschieden hat, daß "allen Raumschiffen und Angehörigen der Sternenflotte jegliche Einmischung in die normale Entwicklung fremder Kulturen und Gesellschaften verboten sei".
                      Also kann er sich auf die Föderation als Entscheidungsträger (noch) nicht berufen.

                      Er kann sich nur auf sein eigenes Urteilsvermögen verlassen.
                      Wenn er dabei aber seine Gefühle ausblendet (weil ihm der Doktor diese zum Vorwurf macht), ist er nicht so bei der Sache wie er es als Mensch sein sollte. Er handelt zwar nach einer gewissen Logik, aber nicht nach der eines Menschen.
                      Ein Mensch hätte sich für das Leben und dessen Risiken entschieden.

                      Die "oberste Direktive" würde an dieser Stelle nicht den Menschen ersetzen, sie nimmt ihm nur die Entscheidung ab.
                      Aber die Verantwortung nimmt sie ihm m.E. nicht.
                      Aus dem Grund hat z.B. Captain Janeway die oberste Direktive nicht selten aufgehoben.
                      Janeway: "Für die Dauer dieser Mission ist die oberste Direktive aufgehoben!"
                      Janeway: " Diese Protokolle werde ich außer Kraft setzen."
                      (Die Omega Direktive)

                      Und wer ist nun dieser Captain Archer, der plötzlich seine Hilfsbereitschaft über Bord wirft? Welche Überlegungen hat er (als Mensch) angestellt?
                      Was ich Captain Archer zum Vorwurf mache ist, daß er sich von allen beinflussen läßt, deren Ansichten 1:1 übernimmt und das ganze auch noch mit einem Gesetz deckeln will, nur um ja nie wieder in so eine Situation zu kommen.
                      Im Ergebnis gehört dieses Verhalten wohl zu den negativsten Eigenschaften der menschlichen Spezies.
                      Sich den steinigen Weg per Gesetz ebnen zu wollen, obwohl man den richtigen Weg genau kennt.

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                        #41
                        War es richtig den Menk eine Chance einzuräumen?

                        Rein menschlich betrachtet hätte ich mich wohl für die Valakianer entschieden, doch hätte ich mich ewig gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, auf einen Eingriff zu verzichten.

                        Archer wollte den Menk ihre natürliche Chance nicht verwehren.

                        Hätte es dieses Volk nicht gegeben, hätte er den Valakianern das Heilmittel gegeben. Sicher hätte auch Phlox in so einen Fall nichts gegen eine erbetene Hilfeleistung gehabt - aber eben nicht auf Kosten der Entwicklungschancen der Menk.

                        Wem soll man den Vorrang lassen: Den Valakianern oder den Menk? Hier war ein No-Win-Situation.

                        Kommentar


                          #42
                          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                          Wem soll man den Vorrang lassen: Den Valakianern oder den Menk? Hier war ein No-Win-Situation.
                          Um mich selbst zu zitieren:

                          Die Logik ist völlig einleuchtend, denn die Menk kann man erstmal völlig ausklammern (ob es denen mit oder ohne Valakianern besser geht, kann nämlich keiner sagen).
                          Die Folgen einer Zurückhaltung des Heilmittel für die Menk können wir nicht voraussehen. Vielleicht kommen die Valakianer, wenn sie nach dem Zusammebruch ihrer Gesellschaft wieder im Mittelalter gelandet sind, auf die Idee einen kleinen Holocaust zu veranstalten, weil die für die Krankheit unempfänglichen Menk doch sicherlich die Brunnen vergiftet haben? Oder die Menk krepieren, weil sie von den Valakianern abhängig waren?

                          Ne, man kann die Menk hier völlig aus dem Gedankengang ausklammern, sie dienen nur als Ventil für schwachsinnige Vorstellungen darüber, wie Evolution angeblich funktioniert und noch schwachsinnigere Vorstellungen über ihren angeblichen Status als Grundlage von Moral.
                          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

                          Kommentar


                            #43
                            @KennerderEpisoden

                            Ich bin geneigt, Dir zuzustimmen. Diese Episode will einem wieder mal die Moral der Ersten Direktive .

                            Der Verlauf der Evolution wurde in der Folge ja als festgelegt dargestellt. Darauf basierte Archers Entscheidung. Hätte er anders entschieden, hätte Phlox sich geweigert, das Heilmittel rauszugeben.

                            Kommentar


                              #44
                              Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                              Jede rationale Schadensabwägung würde die Freigabe des Heilmittels nahelegen. Freigabe des Heilmittels ---> Millionen (Milliarden?) werden gerettet; Zurückhaltung des Heilmittels ---> Millionen (Milliarden?) sterben. Die Logik ist völlig einleuchtend, denn die Menk kann man erstmal völlig ausklammern (ob es denen mit oder ohne Valakianern besser geht, kann nämlich keiner sagen).
                              Archer hat hier eine Entscheidung für die Menk und gegen die Valakianer getroffen. Im Sinne der späteren obersten Direktive ist das natürlich auch nicht. Den Kontakt zu meiden wäre wohl das, was er in der TNG-Ära getan hätte... er hätte maximal die Besatzung des Raumschiffes gerettet und zurück gebracht und wäre dann weg geflogen.

                              Ich bin aber davon überzeugt, dass weder das Vorenthalten des Heilmittel noch die Herausgabe eine wirklich triviale Entscheidung ist, weil es hier zu viele Dinge zu beachten gibt.

                              Kurzfristig gesehen kann er natürlich Millionen von Leben retten, aber langfristig gesehen kann er damit auch eine aufstrebende Kultur vernichten.

                              Ich denke der entscheidende Punkt war einfach, dass er sich durch T'Pol und Phlox bewusst wurde, dass er zu emotional handelt und somit demonstrativ gegen seine Gefühle entschieden hat, um einen entsprechenden Eindruck zu vermeiden.

                              Die Entscheidung ist sicherlich fragwürdig, dass will ich nicht in Abrede stellen, aber sie ist aus einer gewissen Perspektive aber auch folgerichtig.
                              Ich für meinen Teil wüsste gar nicht, wie ich mich entscheiden sollte... vermutlich eher für die Valakianer.
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                                #45
                                Valakianer stellten den Erstkontakt her

                                Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                                Den Kontakt zu meiden wäre wohl das, was er in der TNG-Ära getan hätte... er hätte maximal die Besatzung des Raumschiffes gerettet und zurück gebracht und wäre dann weg geflogen.
                                Bei den Valakianern sehe ich keinen Unterschied zu einer warpfähigen Zivilisation. Okay, dass muss ich erklären: Sobald ein Volk den Warpantrieb entwickelt hat, soll der Erstkontakt hergestellt werden (ganz nach vulkanischem Vorbild), um negativen Entwicklungen (wie mit den Klingonen) entgegenzuwirken. In der dicht besiedelten ST-Galaxis ist ein kontrollierter Kontakt einem zufälligen vorzuziehen.
                                Aber wo liegt hier der Unterschied zu den Valakianern? Auch sie haben per Raumschiff einen Erstkontakt hergestellt. Ob mit oder ohne Warp - warum spielt das eine so große Rolle?
                                Hätte man den Menk auch dann das Heilmittel vorenthalten, wenn die Valakianer mit einem Warpschiff den Erstkontakt mit der NX-01 hergestellt hätten?

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