Hat die Menschheit in Star Trek noch eine Religion?

[LuckyGuy]

Gibt es in der UFP nun eine Religion oder nicht?

In TNG-"Der Gott der Mintakaner" jedenfalls wird der Anschein erweckt, als sei Religion in den Augen der UFP etwas Rückständiges, Abergläubisches.
Ich weiß die Formulierung nicht mehr so genau, aber es wird lobend erwähnt, dass die Mintakaner religiöse Vorstellungen verworfen hätten. Da wird irgendwie als ein sehr positiver Schritt angesehen.

Aber andererseits wird zu Anfang von TNG-"Ein missglücktes Manöver" deutlich darauf hingewiesen, dass für den verstorbenden Kadetten Albert ein Gedenkgottesdienst (sic!) abgehalten werden soll!

Demnach gibt es in der UFP sehr wohl Religion!

Was haltet Ihr von diesem Widerspruch?

Oder haben wir hier nur mal wieder einen Synchronisationsfehler?

[Apollo]

Oder haben wir hier nur mal wieder einen Synchronisationsfehler?

Kann man so sagen, im englischen Original heisst es "memorial service", was man in dem Zusammenhang mit "Gedenkveranstaltung" übersetzen müsste.

Ich kann mir kaum vorstellen dass die Menschen oder irgend eine andere Spezies innerhalbt der UFP noch religiös ist. In Star Trek wird Religion immer als eine Eigenschaft wenig entwickelter Spezies dargestellt (wie zum Beispiel die Mintakaner), und es wird immer wieder verdeutlich dass Religionen rückständig und gefährlich sind. In "Who Watches The Watchers?"/"Der Gott der Mintakaner" ist das afair am extremsten.

(Dieses Topic enthält Zitat aus Star Trek mit Bezug zu Religionen.)

[Locutus_Borg]

Es gibt noch viele Rassen, die eine Religion haben, z.B. Die Klingonen. Ehrenhafte Klingonen kommen ins Stovo'kor (Himmel) und unehrenhafte Klingonen kommen nach Gre'thor (Hölle)

Ob die Menschen noch eine Religion haben, denke ich nicht. Eine Religion ist eigentlich auch nicht mehr nötig. Zumindest kein Glaube mehr wie wir ihn kennen. Das Weltall ist erforscht, wir kennen die ursprünge unserer Entstehung. Es gibt also keinen Grund mehr an Gott zu glauben.

[C'est Moi]

Naja, einerseits wurde bei TOS noch Weihnachten gefeiert, andererseits ab TNG war Religion eher etwas negativeres. Zwar deshalb weil Roddenberry nichts von Religion hielt. In TOS konnte er wohl Religion nicht so leicht "schlecht machen", denn das wäre beim amerikanischen Publikum schlecht angekommen. Anders in TNG, da konnte er es.
Allerdings ab DS9 wurde Religon wieder wichtiger, weil Berman nun Prdouzent war und er AFAIK nicht so eine negative Einstellung gegenüber Religion hat wie Roddenberry.

Allerdings haben die Menschen im 24.Jahrhundert wohl schon eien Art glauben. Denn in einer TNG Folge sagte Picard, es gäbe Menschen die nach ein Leben nach dem Tod glauben.

Was ich mir gut vorstellen könnte, dass so eine art einheitlicher freier Glauben enstanden ist - denn an irgendwas müssen die (meisten) Menschen glauben. Glauben gab es schon immer.

[Dr.Bock]

Info: Mal diese beiden Religions-Threads zusammengefügt

[Taurus Cylando]

Ich finde,Religion passt irgendwie nicht zu StarFleet.

[C'est Moi]

Kannst du diese Meinung auch begründen?
Sonst wird so keine witere Diskussion angeregt.



SCNR

[Spike]

Natürlich gibt es die !!!!!!!!!!
Hast du bei TNG nichts gelernt????????????
(nicht personlich nehmen):-)

[irony]

In Star Trek (alle Serien, soweit ich weiß) wurde nie eindeutig gesagt, dass die Menschheit (immer noch) eine Religion habe bzw. dass sie keine mehr habe.

Vielmehr wurde angedeutet, dass die Menschen zu dieser Zeit kein Gottesbild mehr nötig hätten. Beispiel:
TNG-Folge am Mittwoch, "Sie [Gruppe von Menschen auf einem Planeten] sind in einem Entwicklungsstadium, in dem sie noch ein Gottesbild brauchen." (o. ä.)

Was glaubt ihr? Warum wird in Star Trek nie eindeutig gesagt, ob Menschen immer noch an Gott glauben oder nicht? Will man Ärger mit Gläubigen oder Ungläubigen aus dem Weg gehen? Und vor allem: Kann es überhaupt sein, dass manche Menschen es in einem so fortschrittlichen Zeitalter immer noch nötig haben, an eine Phantasie-Gestalt wie Gott ernsthaft zu glauben

Interessant bei dieser Frage ist ja, wie wahrscheinlich es ist, dass alle Menschen, die auf der Erde leben, gerne sterben. Ein langes Leben (durch Gentechnik) oder eine Unsterblichkeit als Geisteswesen wie die Organier oder die Q scheint sich ja niemand zu wünschen.

SPOILERNebenbei bemerkt: In Stargate Atlantis gibt es die Wraith und interessanterweise auch Wraith-Anbeter.
Theoretisch sollte es auch in Star Trek noch Religionen geben und z.B. auch Menschen, die die Q anbeten, ob sie nun echte oder falsche Götter sind. Ihre Macht, z.B. auch Unsterblichkeit zu verleihen, ist (im Star Trek Universum) real.

In DS9 gibt es die Religion der Bajoraner, die sich auf die Propheten richtet, welche zwar Wurmloch-Aliens sind, aber nichtsdestotrotz real existieren. Interessanter Weise strotzt gerade das anti-religiöse TNG nur so vor mächtigen Geisteswesen.

[Thomas W. Riker]

Ich sehe es so, daß der Stamm Chakotays noch eine Naturreligion hat, die er als Heranwachsender mißachtet, bis er selber parapsychologische Erfahrungen macht und dann sein "Schamusi" (falls man das so schreibt) zur Befragung der Ahnen benutzt.
Auch die den Körper überlebende Seele der Vulkanier und die merkwürdigen Rituale haben irgendwie etwas metaphysisches, was die Vulkanier selber wohl nie selber als Religion bezeichnen würden. Die Klingonen glauben an ihr Stovokor nach dem Tod (quasi wie Walhalla), wobei sie den Leichnam als bloße Hülle ansehen, die ohne besondere Ehren entsorgt wird. Grabsteine (für Kirk in TOS) oder Denkmäler (Cochrane) nur als Symbole, für das in Ehren halten der Vergangenheit oder sind sie mehr. Die Eheschließungen haben auch mehr als einen bloß amtlichen Charakter, und stark traditionelle Aspekte, ebenso wie die Ehrentitel von Lwaxana Troi (heiliger Kelch von Rix oder so).

[Makaan]

Was soll ein Gott auch anders sein, ausser ein 13-und-mehr-dimensionales Wesen.
Wobei, ein 4-dimensionales Wesen wäre schon gottgleich genug, dass man es als solches betrachten würde.

Wenn man ohne Technologie nur mit dem reinen Willen Raum, Zeit, Möglichkeiten, Parallel-Universen, Leben und Tod beherrscht, die Naturgesetze verändert und/oder erschaffen kann, dann erfüllt man meines Erachtens nach durchaus all die Bedingungen dafür.

Wobei auch der Gott auch die Maschine sein kann, die all diese Sachen vollbringt. Deus Est Machinae.

[EA-Loyalist]

Auch die den Körper überlebende Seele der Vulkanier und die merkwürdigen Rituale haben irgendwie etwas metaphysisches, was die Vulkanier selber wohl nie selber als Religion bezeichnen würden.

Die Vulkanier bezeichnen sich selbst als religiöses Volk. Zumindest tut dies T'Pol in ENT "Der kalte Krieg".

Es ist eigentlich auch alles vorhanden:

- Prophet - check

- Heilige Texte - check

- Rituale und Singsang - check

- Deutungen und Interpretationen (bis zur Entdeckung des Kir'Shara) - check


Da fehlt eigentlich nur der Glaube an ein höheres Wesen.

[Omikron]

Das höhere Wesen ist eine Interpretationssache. Bei den Ägyptern, Griechen und Römern waren es viele Götter, die miteinander auf einem Berg saßen und mal so das Schicksal der Menschen bestimmen. Das Christentum glaubt an einen Gott, der eben Jesus, seinen Sohn auf die Erde geschickt hat. Das ist schon viel dezenter. Könnte es nicht sein, dass das höhere Wesen das Universum selbst, oder etwas wie der legendäre "Fluss der Energie" ist? Bei einem hoch entwickelten Volk wie den Vulkaniern glaube ich nicht, dass sie noch so was wie einen Polytheismus wie die Römer haben. Was ist eigentlich mit den Statuen und Obelisken auf Vulkan, die man in ST I gesehen hat? Sind das auch "religiöse Zeichen"?

[Leandertaler]

Interessant bei dieser Frage ist ja, wie wahrscheinlich es ist, dass alle Menschen, die auf der Erde leben, gerne sterben. Ein langes Leben (durch Gentechnik) oder eine Unsterblichkeit als Geisteswesen wie die Organier oder die Q scheint sich ja niemand zu wünschen.

SPOILERNebenbei bemerkt: In Stargate Atlantis gibt es die Wraith und interessanterweise auch Wraith-Anbeter.
Theoretisch sollte es auch in Star Trek noch Religionen geben und z.B. auch Menschen, die die Q anbeten, ob sie nun echte oder falsche Götter sind. Ihre Macht, z.B. auch Unsterblichkeit zu verleihen, ist (im Star Trek Universum) real.

In DS9 gibt es die Religion der Bajoraner, die sich auf die Propheten richtet, welche zwar Wurmloch-Aliens sind, aber nichtsdestotrotz real existieren. Interessanter Weise strotzt gerade das anti-religiöse TNG nur so vor mächtigen Geisteswesen.

Dass es die gibt hat doch aber mit Anbetung/Religion erstmal nichts zu tun. Das sind eben irgendwelche Außerirdischen, die mal etwas mächtiger ausgefallen sind. Warum sollten die sich darum scheren, wenn völlig unbedeutende "Kohlenstoffeinheiten" ihnen ihre noch viel unbedeutenderen Problemchen vorheulen?

Die Q anzubeten macht ganz einfach keinen Sinn. Q würde bestenfalls über die Trottel lachen, die ihre Zeit mit sowas verschwenden und sie dann in irgendeinem Spielchen auslöschen, sobald sie ihm auf die Nerven gehen. Warum sollte er ihnen irgendeinen Wunsch erfüllen? Sie haben ihm nichts als Gegenleistung anzubieten.

In Stargate funktioniert das anders. Da ist das ja eigentlich immer ein ganz gewöhnliches hirarchisches System mit einem König. Der nennt sich dann zwar hin und wieder mal Gott, mit Religion im Sinne von Spiritualität hat das aber wenig zu tun. Entweder werden die Leute ganz einfach dazu gezwungen ihm zu dienen oder sie bieten sich im Tausch, z.B. für "Unsterblichkeit", als Söldner an.

[Kristian]

StarTrek umgeht ganz einfach dieses Thema weil das nur zu unnötigem Streit führen könnte, welche Religion noch eine Zukunft hat und welche nicht. Man möchte einfach niemanden auf den Schlips treten, denke ich.

Zu den Religionen selbst: Unsere Hauptreligionen lassen ein Leben ausserhalb unseres Planeten einfach nicht zu. Es gibt nirgendwo in den Schriften eine Erwähnung über außerirdisches Leben. Wer hat denn dann das Leben im Universum erschaffen und am wievielten Tag (außer natürlich die Sterne am Himmel zu zaubern)? Somit werden die heutigen Religionen nicht in dieser Form weiterhin existieren können.

Es wird aber trotzdem immer Religionen geben, weil wir Menschen nunmal so sind. Genauso wie es immer Verschwörungstheoretiker geben wird, die logische aber trotzdem falsche Schlüsse aus irgendwelchen zufälligen Zusammenhängen ziehen werden. So wird es immer Menschen geben, die sich mehr hinter einer Sache einbilden als wirklich da ist. Und wenns auch ein heiliges Taschentuch sein wird, an das die Menschen glauben werden.