"Ich nehme ihn auf keinen Fall!", lautete bekanntlich der Kommentar von Gene Roddenberry nach dem ersten Casting von Patrick Stewart für die Rolle des Jean-Luc Picard. In einem Interview erklärte Produzent Bob Justman nun ausführlich, wie es dazu kam, dass Stewart die Rolle dann doch noch erhielt.
Frage: Erzählen Sie uns, wie Sie Jean-Luc Picard fanden.
Justman: Gene und ich waren auf der Suche nach dem passenden Captain und konnten ihn nicht finden. Wir wussten, er war ein Mensch und wir wussten, er war Franzose und wir wussten, er war sehr haarig. Hoffentlich würde er ein gut aussehender, charismatischer Mann sein, ein Franzose.
Wir sahen einige sehr gute Schauspieler. Aber die Zeit lief uns davon und wir näherten uns dem Drehstart. Wir konnten einfach nicht diese magische Person finden. Meine Frau und ich machten einen Kurs über Humor in der Kunst an der UCLA. Und eines Abends kam der Vortrag von zwei Leuten, darunter Patrick Stewart. Er kam mit einer Dame heraus und las ein bisschen Shakespeare. Er las die erste Zeile und ich flippte aus. Ich drehte mich um zu meiner Frau und sagte: "Ich glaube, ich habe unseren neuen Captain gefunden!"
Wir trafen uns in Genes Haus, Patrick kam mit einem Mietwagen und wir unterhielten uns etwa 45 Minuten lang. Wir sahen Patrick mit seinem Mietwagen wegfahren und Gene schloss die Tür, drehte sich zu mir, sah mich an und sagte - Zitat: "Ich nehme ihn auf keinen Fall!" Er wollte ihn einfach nicht nehmen und sagte mir nicht, warum. Aber ich weiß, warum. Ich wusste, warum. Ich wusste, dass er einen Franzosen wollte. Maskulin, kräftig, Haare. Und Patrick traf das keineswegs. Patrick sieht nicht so gut aus und hatte recht wenige Haare. Sehr wenige.
Ich war aber sehr angetan von der Idee, Patrick die Rolle zu geben. Und ich blieb hartnäckig gegenüber Gene, und er wies mich damit immer wieder zurück, bis eines Tages ein neuer Produzent das Set betrat: Rick Berman. Rick sah Patricks Band und verliebte sich sofort in ihn. Genau wie der Casting Director. Also waren wir drei Verbündete im Kampf um den Captain. Und Gene war verbissen in seinen Kampf, ihn nicht zu nehmen. Also wurde mir klar, dass je mehr ich ihn drängte, umso stärker er sich dagegen wehren würde.
Eines Tages verkündete ich in einer Besprechung, dass ich den Namen Patrick Stewart nie wieder hören wolle. Es ist vorbei mit Patrick Stewart. Vergesst ihn. Ich machte das absichtlich, damit Gene glaubte, ich hätte aufgegeben. Und jedes Mal, wenn jemand den Namen Patrick Stewart in meiner Gegenwart sagte, explodierte ich und schrie: "Ich will es nicht hören. Sagt mir nichts von Patrick Stewart." Dann sprach unser letzter Kandidat vor. Und der Kerl, wer auch immer es war, verließ den Raum, schloss die Tür und wir waren alle still. Niemand sagte auch nur ein Wort. Endlich kam von Gene ein tiefer Seufzer: "Na gut, wir nehmen Patrick."
Das komplette deutschsprachige Gespräch, in dem Justman auch noch über den Start der Classic-Serie und die anfänglichen Widerstände, mit denen Gene Roddenberry zu kämpfen hatte, spricht, finden Sie in der neusten Ausgabe der "Daily Trek Weekend". Den wöchentlichen TrekZone-Network-Newsletter rund um "Star Trek", Science-Fiction und Raumfahrt können Sie hier kostenlos abonnieren.
Frage: Erzählen Sie uns, wie Sie Jean-Luc Picard fanden.
Justman: Gene und ich waren auf der Suche nach dem passenden Captain und konnten ihn nicht finden. Wir wussten, er war ein Mensch und wir wussten, er war Franzose und wir wussten, er war sehr haarig. Hoffentlich würde er ein gut aussehender, charismatischer Mann sein, ein Franzose.
Wir sahen einige sehr gute Schauspieler. Aber die Zeit lief uns davon und wir näherten uns dem Drehstart. Wir konnten einfach nicht diese magische Person finden. Meine Frau und ich machten einen Kurs über Humor in der Kunst an der UCLA. Und eines Abends kam der Vortrag von zwei Leuten, darunter Patrick Stewart. Er kam mit einer Dame heraus und las ein bisschen Shakespeare. Er las die erste Zeile und ich flippte aus. Ich drehte mich um zu meiner Frau und sagte: "Ich glaube, ich habe unseren neuen Captain gefunden!"
Wir trafen uns in Genes Haus, Patrick kam mit einem Mietwagen und wir unterhielten uns etwa 45 Minuten lang. Wir sahen Patrick mit seinem Mietwagen wegfahren und Gene schloss die Tür, drehte sich zu mir, sah mich an und sagte - Zitat: "Ich nehme ihn auf keinen Fall!" Er wollte ihn einfach nicht nehmen und sagte mir nicht, warum. Aber ich weiß, warum. Ich wusste, warum. Ich wusste, dass er einen Franzosen wollte. Maskulin, kräftig, Haare. Und Patrick traf das keineswegs. Patrick sieht nicht so gut aus und hatte recht wenige Haare. Sehr wenige.
Ich war aber sehr angetan von der Idee, Patrick die Rolle zu geben. Und ich blieb hartnäckig gegenüber Gene, und er wies mich damit immer wieder zurück, bis eines Tages ein neuer Produzent das Set betrat: Rick Berman. Rick sah Patricks Band und verliebte sich sofort in ihn. Genau wie der Casting Director. Also waren wir drei Verbündete im Kampf um den Captain. Und Gene war verbissen in seinen Kampf, ihn nicht zu nehmen. Also wurde mir klar, dass je mehr ich ihn drängte, umso stärker er sich dagegen wehren würde.
Eines Tages verkündete ich in einer Besprechung, dass ich den Namen Patrick Stewart nie wieder hören wolle. Es ist vorbei mit Patrick Stewart. Vergesst ihn. Ich machte das absichtlich, damit Gene glaubte, ich hätte aufgegeben. Und jedes Mal, wenn jemand den Namen Patrick Stewart in meiner Gegenwart sagte, explodierte ich und schrie: "Ich will es nicht hören. Sagt mir nichts von Patrick Stewart." Dann sprach unser letzter Kandidat vor. Und der Kerl, wer auch immer es war, verließ den Raum, schloss die Tür und wir waren alle still. Niemand sagte auch nur ein Wort. Endlich kam von Gene ein tiefer Seufzer: "Na gut, wir nehmen Patrick."
Das komplette deutschsprachige Gespräch, in dem Justman auch noch über den Start der Classic-Serie und die anfänglichen Widerstände, mit denen Gene Roddenberry zu kämpfen hatte, spricht, finden Sie in der neusten Ausgabe der "Daily Trek Weekend". Den wöchentlichen TrekZone-Network-Newsletter rund um "Star Trek", Science-Fiction und Raumfahrt können Sie hier kostenlos abonnieren.
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