Homosexualität bei anderen ST-Völkern

[endar]

Dann von mir aus noch die Studios. Der Punkt ist, daß es nicht nicht gemacht wird, weil es nicht geht, sondern weil man (wer auch immer) es nicht will.

Woher weißt du das so genau?

[Starchild]

...er hat eindeutig etwas Neues gewagt, das gegen die sozialen und politischen Normen der entsprechenden Zeit ging, und so etwas bräuchte es heutzutage wieder.

DEM hab ich eigentlich nichts mehr hinzuzufügen
Ich sag ja ST fehlt in letzter Zeit die dezente Provokation *gg*

[Wannabe]

Woher weißt du das so genau?

Logik?
Es wurde bisher nicht ausprobiert, woraus folgt, dass man nicht wirklich sagen kann, dass es nicht gehen würde und man es deshalb lieber gleich sein lässt.
Die einzige verbleibende Ursache für den Nichtversuch bleibt die Angst der Verantwortlichen vor dem Misslingen oder die moralische Ablehnung der Homosexualität, und der daraus folgende Unwille es zu versuchen.


Live long and prosper!

[endar]

Logik?
Es wurde bisher nicht ausprobiert, woraus folgt, dass man nicht wirklich sagen kann, dass es nicht gehen würde und man es deshalb lieber gleich sein lässt.
Die einzige verbleibende Ursache für den Nichtversuch bleibt die Angst der Verantwortlichen vor dem Misslingen, und der daraus folgende Unwille es zu versuchen.

Live long and prosper!

Du kennst die Planphasen der einzelnen Serien nicht und du weißt auch nicht, ob etwas in der Richtung tatsählich einmal angedacht wurde oder nicht. Du kannst vom Endprodukt nicht auf die Planungsphase schließen.

[Wannabe]

Du kennst die Planphasen der einzelnen Serien nicht und du weißt auch nicht, ob etwas in der Richtung tatsählich einmal angedacht wurde oder nicht. Du kannst vom Endprodukt nicht auf die Planungsphase schließen.

Aber ich kann vom Endprodukt Rückschlüsse auf einige Entscheidungen der Planungsphase ziehen. Wenn tatsächlich darüber diskutiert wurde ist klar, dass jemand dagegen gewesen sein muss, da das Thema im Produkt nicht vorkommt, und zu glauben, dass Homosexualität absolut nie zur Sprache gekommen ist, wäre nett ausgedrückt naiv und böse ausgedrückt Schönfärberei.


Live long and prosper!

[endar]

...und zu glauben, dass Homosexualität absolut nie zur Sprache gekommen ist, wäre nett ausgedrückt naiv und böse ausgedrückt Schönfärberei.

Das hast du ja nett und farbig ausgedrückt, aber wo ist der Beweis?
Fakt ist, dass du über die Planungen der Serien nichts weißt, weil du an ihnen nicht beteiligt warst. Du kannst also nichts anderes als mutmaßen und auch deine Wahrscheinlichkeiten, die du hier anführst, sind nur spekulativ und ohne jeden festen Halt.
Ich jedenfalls kann nicht sagen, ob irgendeiner der Planer mal die Idee hatte, einen schwulen oder lesbischen Hauptcharakter einzuführen.

[Wannabe]

Das hast du ja nett und farbig ausgedrückt, aber wo ist der Beweis?
Fakt ist, dass du über die Planungen der Serien nichts weißt, weil du an ihnen nicht beteiligt warst. Du kannst also nichts anderes als mutmaßen und auch deine Wahrscheinlichkeiten, die du hier anführst, sind nur spekulativ und ohne jeden festen Halt.
Ich jedenfalls kann nicht sagen, ob irgendeiner der Planer mal die Idee hatte, einen schwulen oder lesbischen Hauptcharakter einzuführen.

Offensichtlich gibt es hier einen Fall von Missverständnis.
Ich bezog meine Aussagen keinesfalls auf die Planung eines Hauptchakters, sondern auf das Auftauchen von Homosexualität allgemein. Wie man an Folgen wie der mit den J'Naii oder denen des DS9 Spiegeluniversums sieht, kam das Thema durchaus zur Sprache (und nur jemand sehr naives würde dies leugnen), nur ist es halt nicht in einer Weise umgesetzt worden, die als mutig oder gar wegbereitend betrachtet werden kann - und warum - weil sich sich jemand aus was auch immer für Gründen dagegen entschieden hat.


Live long and prosper!

[Mayan]

Sie haben darüber gesprochen: http://www.webpan.com/dsinclair/trek.html

Zwei Zitate von vielen:

In the fifth season [of Star Trek: The Next Generation] viewers will see more of shipboard life [including] gay crew members in day-to-day circumstances.

(Gene Roddenberry, to The Advocate, 1991)

I've approached [Berman] many, many times over the years about getting a gay character on the show--one whom we could really love, not just a guest star. Y'know, we had blacks, Asians, we even had a handicapped character-- and so I thought, this is now beginning to look a bit absurd. And he said, 'In due time.' And so, I'm suspecting that on Enterprise they will do something to this effect. I couldn't get it done on mine. And I am sorry for that.

(Kate Mulgrew, to Out in America, August 2002)

That was really the wishful thinking of some people who were constantly at us. But we don't see heterosexual couples holding hands on the show, so it would be somewhat dishonest of us to see two gay men or lesbians holding hands.

(Berman)

Was ich von Berman halten soll, weiß ich angesichts dieses Zitats auch nicht. Nee, wir sehen die heterosexuellen Paare nicht Händchen halten, die knutschen rum...

This is a question we’ve been asked many times over the years. The answer is simple: if we can find a way to do it subtly, for a good story reason, then yes. But the trouble is, Star Trek humans are tolerant of all cultures, so how do you portray a gay person without it seeming obvious?

(Braga)


Weil's die Sache so schön zusammenfaßt noch ein Zitat aus dem Artikel dazu:

If one asked Braga for the "story reason" behind making one character black, and other characters white, he could give none. If one asked Braga for the "story reason" to make the security chief British and the communications officer Asian, he could give none. If one asked Braga for the story reason why certain characters are male, and others are female, he could give none. He would probably shrug his shoulders and say something to the effect that in any mix of people, some will be male, some will be female, some black, some white, some Asian, some American, some European, and so on, and that anything else would be offensive and hypocritcal. One cannot preach against racism and have an all-white cast. One cannot claim to support gender equality, and have an all-male crew. Why is this simple idea so hard to grasp when it comes to sexual orientation?

[Wannabe]

Ausgezeichnete Recherche, Mayan...sehr interessant!

Hie ist noch ein Artikel, in dem sich Braga und auch Bakula zu dem Thema äußern: http://www.webpan.com/dsinclair/enterprise.html

Ein sehr aufschlußreiches Zitat aus dem Artikel:

Andy Mangels asked Dominic Keating at the Creation Star Trek Convention in Portland, January, 2002, whether his character would be gay, and Keating said that it had been discussed and rejected.

Live long and prosper!

[endar]

Offensichtlich gibt es hier einen Fall von Missverständnis.

@Wannabe: Oh ja, da hatten wir ein Missverständnis. Ich dachte, du meinst einen Hauptcharakter.

Nun gibt es da natürlich ein generelles Problem: Serien, die in der Gegenwart spielen, können viel leichter "Toleranzfolgen" drehen, als es eine SciFi-Serie kann, weil man ja nicht so tun kann, als ob sich die Emanzipation in den nächsten 300 Jahren nicht von der Stelle bewegt hätte.
Also muss man das schon irgendwie verpacken, was wiederum zu einem anderen Problem führt: Einige Leute - meistens die, die man erreichen möchte, sind viel zu blöd, um die Analaogie in der Story zu begreifen oder zu sehen. Ich hatte bei den beiden Homofolgen jedenfalls meinen Spaß.

Natürlich hätte ich mir sowas gewünscht wie bei Buffy, aber das hätten die Produzenten von Star Trek sowieso niemals hinbekommen. Jedenfalls traue ich denen das nicht zu. Am ehesten wäre es bei DS9 möglich gewesen, aber bei B&B wäre es bestimmt sehr peinlich geworden.

[Mayan]

Nun gibt es da natürlich ein generelles Problem: Serien, die in der Gegenwart spielen, können viel leichter "Toleranzfolgen" drehen, als es eine SciFi-Serie kann, weil man ja nicht so tun kann, als ob sich die Emanzipation in den nächsten 300 Jahren nicht von der Stelle bewegt hätte.
Also muss man das schon irgendwie verpacken [...]

Nein, genau das muß man eben nicht. Man setzt einen schwulen oder lesbischen Charakter auf die Brücke und gut ist. Gerade um die Unnötigkeit des Verpackens geht es doch.

[endar]

Nein, genau das muß man eben nicht. Man setzt einen schwulen oder lesbischen Charakter auf die Brücke und gut ist. Gerade um die Unnötigkeit des Verpackens geht es doch.

Ihr müsst euch auch mal entscheiden, worüber genau ihr euch unterhalten wollt.
Erst spreche ich von einem Hauptcharakter, der eben genau diese Bedingung erfüllen sollte, dann sagt Wannabe, es ginge um die beiden Episoden von TNG und DS9. Also äußere ich mich zu den beiden Episoden und jetzt ist es auch wieder nicht recht. So geht es nicht.

[Wannabe]

@Wannabe: Oh ja, da hatten wir ein Missverständnis. Ich dachte, du meinst einen Hauptcharakter.

Was mich (und offensichtlich auch Mayan) neugierig gemacht hat, und offensichtlich gibt es ja tatsächlich Beweise (siehe letzter Post), dass auch homosexuelle Hauptcharaktere zwar diskutiert aber abgeschmettert wurden.

Ansonsten muss ich mich (wiedermal ) Mayans Äußerung anschließen.

Ihr müsst euch auch mal entscheiden, worüber genau ihr euch unterhalten wollt.
Erst spreche ich von einem Hauptcharakter, der eben genau diese Bedingung erfüllen sollte, dann sagt Wannabe, es ginge um die beiden Episoden von TNG und DS9. Also äußere ich mich zu den beiden Episoden und jetzt ist es auch wieder nicht recht. So geht es nicht.

Ob es um einen Hauptcharakter geht oder nur um Homosexualität allgemein ist doch für die Art der Darstellung vollkommen unerheblich. Nimm einfach jemanden, erklär ihn/sie für schwul/lesbisch und dann lass ihn/sie so handeln wie du jeden Hetero handeln lassen würdest, nur eben mit der "kleinen" Ausnahme des Intimlebens, und auch darum mach kein großes Aufheben, sondern laß es einfach geschehen, ohne ihm übermäßiges Gewicht zu verleihen.
Ob man das nun in ein paar Folgen mit "of the week"-Charakteren, mit Wiederkehrenden Charakteren oder mit Hauptcharakteren macht ist ziemlich egal.


Live long and prosper!

[Wannabe]

sorry - double posting

[endar]

Was mich (und offensichtlich auch Mayan) neugierig gemacht hat, und offensichtlich gibt es ja tatsächlich Beweise (siehe letzter Post), dass auch homosexuelle Hauptcharaktere zwar diskutiert aber abgeschmettert wurden.

Ja, aber das ist eben bei Paramount doch wirklich kein Wunder. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal Star Trek VII gesehen habe und ich war entsetzt über dieses spießige Weihnachtsfest, in das sich Picard reingeträumt hat - mit kniks-machenden Töchterchern mit lockigem Haar "Vielen Dank, lieber Vater für das schöne Weihnachtsgeschenk!" etc. Buäh. Das ist das Gesellschaftsbild, das Paramount vertritt. Von daher passte es schonmal nicht.

Und dass Leute wie Berman und Co. das nicht machen, denen ohnehin jegliche Charakterstudien und Charakterentwicklung wirklich zuwider waren, ist auch nicht weiter verwunderlich.

Am ehesten wäre es bei DS9 möglich gewesen, wie gesagt. Aber dort hätte es dann wahrscheinlcih einen Nebencharakter wie Garak getroffen und das hätte ich dann auch nicht wirklich so klasse gefunden.

Das Star Trek seit den 80ern war ohnehin nicht wirklich innovativ. Tabubrüche, wie Uhura, Sulu und Chekov sie waren, hat es da nicht mehr gegeben und die waren auch wohl generell nicht gewollt. Da war eine Frau als Captain schon das höchste (wobei das auch nicht alle verkraftet haben, denn die meisten Vorwürfe, die man Janeway machte, haben doch immer irgendwie damit zu tun, dass sie eine Frau war).