Homosexualität bei anderen ST-Völkern

[Roman]

Schön, dass auch andere mal recht haben.

[Mayan]

[endar]

Jemandem pauschal den Sachverstand abzusprechen, weil er sich mit einer speziellen Serie nicht beschäftigt, das zeugt von wenig Sachverstand.
Gut, dann ist Buffy meinetwegen die Überdrüber-Serie, für mich steht das Wenige, was ich davon je gesehen habe, auf demselben Niveau wie "Charmed".

Aber mir deswegen prima facie verminderten Sachverstand zu attestieren, ist unfair und unzutreffend. Nenn mich meinetwegen "Buffy-Ignorant". Alles andere lasse ich nicht auf mir sitzen, weil es eine Beleidigung ist.

Entschuldige, Roman, aber jemandem den "Sachverstand" abzusprechen ist in der Tat keine Beleidigung an die Intelligenz. Sachverstand bezieht sich immer auf eine spezielle Sache. Du magst ja großen Sachverstand in Bezug auf Star Trek haben, aber in Bezug auf Buffy hast du keinen - was du ja selbst zugegeben hast.

Und davon abgesehen kriegt euch wegen sowas mal nicht in die Haare, das lohnt nämlich nicht.

[Wannabe]

Seit meinem letzten Post hier ist immer wieder die Ansicht geäußert worden, dass es nicht ST zuzuschreiben ist, dass die bigotte amerikanische Gesellschaft noch ncht bereit für öffentliche Homosexualität in einer Sci-Fi-Serie ist, und dass die Zurschaustellug einander küssender oder sich auf Matratzen räkelnder Männern zwangsläufig zu einer Absetzung oder lokalen Ausstrahlungsverboten führen würde.

Dazu kann ich nur sagen:

1) Ich kann mich an keine Sci-Fi-Serie erinnern, die abgesetzt wurde, weil sie das Risiko eingegangen ist Homosexualität explizit zu zeigen. Wir haben also gar keinen Präzedensfall, mit dessen Hilfe man ein definitives Scheitern von ST unter Einbeziehung der Homosexualität prognostizieren könnte.
Was hat denn die dominierende weiße Bevölkerung der USA in den 60ern über Aliens, Schwarze, Russen und Japaner gedacht?! Und trotzdem hatte Roddenberry den Mumm seine Vision durchzusetzen...und das damals ohne eine Multimillionen-Fangemeinde im Rücken. Er hat es einfach gewagt, und siehe, es ging.

2) Wenn es um die Darstellung der Homosexualität als etwas Normales geht, dann ist der Sache nicht damit geholfen einfach mal einen provokanten Kuss oder gar eine Bettszene zwischen Männern zu zeigen.
Es geht vielmehr um die bereits in anderen Posts (Danke Mayan!) angedeutete Unbekümmertheit im alltäglichen Umgang mit klar als schwul oder lesbisch identifizierten Charakteren und zwar ohne explizite Zurschaustellung von Intimitäten sollten diese keinen echten Bezug zur eigentlichen Handlung haben.
Auf diese Weise wird das Risiko der öffentlichen Empörung minimiert und gleichzeitig die eigentliche Botschaft viel deutlicher transportiert. Und wenn eine Sci-Fi-Produktion die Mittel und den Status gehabt hätte dies relativ sicher durchzusetzen, dann doch wohl ST.

Wie bereits gesagt wurde: Für eine Vorreiterrolle ist der Zug zwar bereits abgefahren, für einen Ausbau der Strecke (um bei dem Bahnbild zu bleiben) ist es aber nie zu spät.


Live long and prosper!

[newman]

Explizit würde es nie jemand wagen eine Serie wegen Homosexualität abzusetzen. So prüde Amerika auch sein möchte, ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas keine Protestwellen hervorrufen würde.
Nein, wenn man etwas nicht möchte wird wesentlich subtiler vorgegangen.
Vielleicht fehlt seit Roddenberry einfach jemand, der mal auf den Tisch Haut und die alte utopische Sicht retten möchte. Aber nein, dann kommt das Argument, dass man heutzutage ein realistisches, dreckiges Scifi zeigen muss um anzukommen, da hat die Vorstellung von einer guten Zukunft keinen Platz mehr. ST hat sich schon öfters ans Meanstreampublikum verkauft, da hat keiner protestiert und es kamen sogar einige gute Folgen dabei heraus, aber was dafür geopfert wurde kann man hier lesen.

[Mayan]

Vielleicht fehlt seit Roddenberry einfach jemand, der mal auf den Tisch Haut und die alte utopische Sicht retten möchte.

Da kommen wir der Sache schon näher. Wenn es niemand will und sich dafür einsetzt, passiert's halt nicht.

[endar]

Da kommen wir der Sache schon näher. Wenn es niemand will und sich dafür einsetzt, passiert's halt nicht.

Als ob Roddenberry ein Heiliger gewesen wäre, der konsequent nur für einen gesellschaftlichen Fortschritt gestritten hätte. Man muss da auch nicht immer übertreiben.

[Mayan]

Als ob Roddenberry ein Heiliger gewesen wäre, der konsequent nur für einen gesellschaftlichen Fortschritt gestritten hätte. Man muss da auch nicht immer übertreiben.

Hab ich das gesagt? Ich meinte nur, daß man der Sache näher kommt, wenn man danach schaut, was den Produzenten wichtig ist und was offensichtlich nicht. Wie sich die Sache entwickelt hätte, wenn Roddenberry noch leben würde, weiß ich nicht. Aber die "Schuld" ist meiner Meinung nach eben in erster Linie bei den Produzenten zu suchen und nicht bei den Sendern, den Zuschauern oder sonstwem.

[endar]

Hab ich das gesagt? Ich meinte nur, daß man der Sache näher kommt, wenn man danach schaut, was den Produzenten wichtig ist und was offensichtlich nicht. Wie sich die Sache entwickelt hätte, wenn Roddenberry noch leben würde, weiß ich nicht. Aber die "Schuld" ist meiner Meinung nach eben in erster Linie bei den Produzenten zu suchen und nicht bei den Sendern, den Zuschauern oder sonstwem.

Naja, wenn Roddenberry als derjenige beschrieben wird, der "auf den Tisch haute", dann ist das schon ein bisschen verherrlichend. Paramount, wie gesagt, ist ein stinkenkonservativer Laden, in dem ein homosexueller Hauptcharakter nicht durchsetzbar gewesen wäre. Da muss man auch mal die Realitäten sehen.
Und die Produzenten sind auch keine Weltverbesserer, die eine Mission zu erfüllen hätten, sondern die haben ihren Job gemacht.

[Mr.Viola]

Weiß man eigentlich bei den heutigen Produzenten, wie sie zu dem Thema Homosexualität stehen? Ich denke mir halt, in den Staaten wird das ja immer noch als Sünde angesehen, vielleicht sind die Produzenten gar nicht daran interessiert, solch eine Message zu verbreiten. Sind wir mal ehrlich, die heutigen Produzenten suchen ja nur nach Möglichkeiten, um möglichst hohe Einschaltquoten zu haben, und folglich möglichst viel Kohle scheffeln.

Zum eigentlichen Thema, Homosexualität wird es sicher auch bei anderen ST-Völkern geben, und da diese eh schon weit entwickelt sind, wird es auch sicherlich in der Gesellschaft akzeptiert sein.

[newman]

Es kommt gar nicht darauf an ob das nun Roddenberry wäre. Der hat in TOS auch bei der Frau als erste Offizierin nachgegeben. Aber in den letzten zwei Serien hat man sich nichts wirklich mutiges mehr gewagt und das fällt eben doch auf. In TOS, TNG und DS9 waren da noch eher die Ansätze kritischer und mutiger auf Probleme aufmerksam zu machen. Danach werden gesellschaftskritische Folgen immer seltener und seltener und damit bleibt es eben auch bei dem Thema Homosexuelle bei jener einen bzw. mit Jadzia und dem Geliebten von Crusher, der den Körper wechselt, bei drei mikrigen Folgen, die das anschneiden.

[Mayan]

Naja, wenn Roddenberry als derjenige beschrieben wird, der "auf den Tisch haute", dann ist das schon ein bisschen verherrlichend.

Ich hab ihn so nicht beschrieben, wobei ich ihm z.B. Uhuras und Sulus Rolle schon zu Gute halten würde. Aber auch er hat nicht alles durchgesetzt, was er haben wollte, das ist klar.

Paramount, wie gesagt, ist ein stinkenkonservativer Laden, in dem ein homosexueller Hauptcharakter nicht durchsetzbar gewesen wäre. Da muss man auch mal die Realitäten sehen.
Und die Produzenten sind auch keine Weltverbesserer, die eine Mission zu erfüllen hätten, sondern die haben ihren Job gemacht.

Dann von mir aus noch die Studios. Der Punkt ist, daß es nicht nicht gemacht wird, weil es nicht geht, sondern weil man (wer auch immer) es nicht will.

[Starchild]

Weiß man eigentlich bei den heutigen Produzenten, wie sie zu dem Thema Homosexualität stehen? Ich denke mir halt, in den Staaten wird das ja immer noch als Sünde angesehen, vielleicht sind die Produzenten gar nicht daran interessiert, solch eine Message zu verbreiten. Sind wir mal ehrlich, die heutigen Produzenten suchen ja nur nach Möglichkeiten, um möglichst hohe Einschaltquoten zu haben, und folglich möglichst viel Kohle scheffeln.

...Siehe Darstellung der Quotenweibchen

Aber es stimmt schon, der Mut im Darstellen hat merklich nachgelassen - Auch wenn ich bei VOY + ENT ein Paar gute Ansätze gesehen habe, meines Empfindens nach haben die letzten Serien in der Tat eher auf Action, als auf Zaunpfahlwink abgeziehlt
Schade eigentlich...

[Mr.Viola]

Aber es stimmt schon, der Mut im Darstellen hat merklich nachgelassen - Auch wenn ich bei VOY + ENT ein Paar gute Ansätze gesehen habe, meines Empfindens nach haben die letzten Serien in der Tat eher auf Action, als auf Zaunpfahlwink abgeziehlt
Schade eigentlich...

Da hast du sicherlich recht, aber es ist wohl auch der starken Konkurrenz zu verdanken, dass ST in den letzten Jahren umstellen musste. Andere aufkommende SF-Serien haben nicht solch eine "glorreiche" Vergagenheit wie ST, und können sich voll auf das Zielpublikum konzentrieren.

Obwohl ich muss zugeben, mir hat die 3. Staffel von ENT auch sehr gut gefallen, dieser große Handlungsbogen, spannend wars schon.
Und auch die 4. Staffel war super, soviele gute Folgen, das hatte schon was.
Genauso DS9, ich mag die ganze Atmosphäre in dieser Serie so, und auch dem Konflikt mit dem Dominion war ich nicht abgeneigt.

[Wannabe]

Als ob Roddenberry ein Heiliger gewesen wäre, der konsequent nur für einen gesellschaftlichen Fortschritt gestritten hätte. Man muss da auch nicht immer übertreiben.

Sicher ist Roddenerry weit davon entfernt ein Heiliger zu sein, und unumstritten ist seine Sicht der "Sci-Fi-Dinge" auch nicht. Ehrlich gesagt finde ich seine Utopie in einigen Aspekten sogar etwas übertrieben (sofern das bei einer Utopie überhaupt geht)...

ABER

...er hat eindeutig etwas Neues gewagt, das gegen die sozialen und politischen Normen der entsprechenden Zeit ging, und so etwas bräuchte es heutzutage wieder.


Live long and prosper!