Warum produziert das deutsche Fernsehn (fast) keine SF-Serien? - SciFi-Forum

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Warum produziert das deutsche Fernsehn (fast) keine SF-Serien?

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    Ich denke das ist ganz einfach!" Das Deutsch fernsehen macht kein Sci-Fi, Serien, weil sie es einfach nicht KÖNNEN!" Und wenn man etwas nicht kann, dann ist es besser wenn man die Finger davon lässt!"

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      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Message von Avatar grob vereinfacht: Kapitalismus böse, Urwaldmaoismus gut, weil ja so umweltfreundlich.
      Taschenmogul hat die grundlegende Thematik von "Avatar" gerade sehr schön auf einen Punkt gebracht und das ist weit entfernt von solchen Simplifizierungen, wie du sie hier vornimmst. Ich hatte dazu ja auch schon einiges geschrieben. Nur gelesen hast du es wohl nicht.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Und ich bleibe bei meiner Behauptung, dass früher es verhältnismäßig genauso viel Schrott gab wie heute.
      Behaupten kann man so einiges, wenn der Tag lang ist.
      Und solange du das weiterhin mit so offensichtlichen Wissens- und Erfahrungsdefiziten tust, wie du es hier zur Schau stellst, wird es auch nie etwas anderes sein, als eben nur eine Behauptung, die sich durch keinerlei stichhaltige Argumente und Fakten belegen ließe.

      Die bisherigen Gegenargumente, die du ja leider nicht richtig gelesen hast, stehen da auf weitaus weniger wackeligen Füßen. Ich hoffe, dass du deinem schwarz-weißen Denkschema irgendwann einmal ein bisschen Farbe beimischst und feststellst, dass die Welt doch ein klein wenig komplexer ist, als du es dir einbildest. Nur müsstest du dich dazu dann schon mit den Dingen befassen, statt sie an ihrem Umschlag zu beurteilen. Dass das nicht funktioniert, hätte dir eigentlich spätestens bei der Diskussion über "Tom Sawyer, Detective" auffallen müssen.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Natürlich ist Hiphop in den Achtzigern entstanden, aber die breite Auffächerung hat es erst in den letzten 20 Jahren, so etwas wie HipsterHiphop von Akon und Nerdcore, gegeben, das gleiche gilt wohl für Techno, die sich in den Neunzigern sich entwickelten, auch wenn die Anfänge in den Achtzigern waren.
      Und was davon spricht nun speziell für den Innovationsgeist der 2000er? Wenn ich mir die Vielfalt des Fernsehprogramms der 1990er zurückwünsche, heißt es, ich würde behaupten, dass früher alles besser gewesen wäre. Unter diesen Umständen sind die Innovationen, von denen du nun im musikalischen Bereich sprichst, ebenfalls in diesem "Früher" entstanden. Wir sprechen aber doch von "Heute", oder?

      Beat, Progressive Rock, Elektronische Musik, Funk, Hip Hop, Punkrock, New Wave, Hard Rock, Heavy Metal, Grunge und sogar Techno sind alles Originäre Stilrichtungen des letzten Jahrhunderts. Sogar der Postrock hat seine Wurzeln noch in den 1990ern. Nenn mir mal eine stilprägende neue Musikrichtung der 2000er.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Artrock ist ja auch nicht in den Fünfzigern entstanden, Glamrock, Beatrock und so weiter auch nicht.
      Was für eine Binsenweisheit soll das denn sein?

      In den 1950ern entsteht erstmals eine wirklich eigenständige, jugendliche Popkultur, die sich maßgeblich von der Welt der Erwachsenen abgrenzt und versucht, neue Wege zu beschreiten. Der Rock'n'Roll hat seine Wurzeln in der schwarzen Musik, insbesondere im Blues. Von dieser Basis aus entwickeln sich im Lauf der Jahrzehnte unzählige neue Varianten und es kommen Einflüsse aus der Jazzmusik, dem Folk, der Klassik etc. hinzu. Darüber hinaus werden originäre Elemente moderner Zeit eingeflochten.

      Zwischen den 1950er und den 1990ern entwickelt sich eine enorme Bandbreite unterschiedlichster Stilrichtungen - am Stärksten zwischen den 1960ern und den 1980ern. Danach ebbt die Welle deutlich ab, weil der Aufbruchsgeist der 1960er immer mehr einer yuppieesken Spieß- und Spaßbürgerlichkeit weichen muss, die in der konformistischen Gleichmacherei unserer Tage ihren bisherigen Höhepunkt findet. Wir entwicklen uns geistig und kulturell offenbar wieder hinter die 1950er zurück. Ich finde das sehr bedauernswert, denn mir ist bunt nun einmal grundsätzlich lieber, als grau!

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Okay, ich mag R'N'B, besonders die Motownsachen.
      Moooooooooommmmmeeeeeennnnnnnnnnttt!
      Wenn ich von zeitgenössischem R'n'B spreche, dann rede ich nicht über großartige Musik, wie die von Marvin Gaye, Stevie Wonder, The Temptations, Rick James, Gladys Knight oder Michael Jackson, die alle bei Motown unter Vertrag waren, sondern von gruseligem Gejaule, wie R. Kelly, Alicia Keys, Xavier Naidoo, Sarah Conner, Yvonne Catterfeld, Usher und wie sie alle heißen. "Musiker", nach denen man mit alten Schuhen werfen würde, wenn sie Katzen wären!

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Nicht alles von heute ist gelungen, vieles aber doch. Ich mag auch einige deutsche, aktuelle deutsche Popstars. Übrigens ist jetzt in den Charts Elektro angesagt.
      Du brauchst mich nicht zu belehren, welche Musik gerade aktuell ist. Ich bin trotz meiner Ablehnung für so manches Gedudel durchaus auf dem Laufenden.

      Was die deutschen Popsongs angeht - sicher gibt es auch da gute Sachen, aber sobald etwas Gutes Erfolg hat, wird es auch gleich mehrfach in Schlecht kopiert. "Wir sind Helden" finde ich beispielsweise großartig, aber mit ihren Epigonen, wie "Juli" und "Silbermond" und wie sie alle heißen, kann man mich jagen. Die machen nur blöde Teenie - Schnulzen. Da bin ich einfach nicht mehr die richtige Zielgruppe. Von "Christina Stürmer" bekomme ich übrigens Ausschlag und bei "Revolverheld" ist es meistens Brechdurchfall. Und diese Pseudo-Gothics von "Unheilig" sorgen bei mir dann regelmäßig für Lachkrämpfe. Und gibt es eigentlich diese Kinderband "Tokio Hotel" noch, um die vor ein paar Jahren ein so großer Hype veranstaltet wurde? Davon hört man gar nichts mehr, oder?

      Aber, dass es ja auch einige deutsche Bands gibt, die gut sind, hatte ich ja - mittlerweile schon zweimal - erwähnt. Nur trifft man die eher selten in den Charts an.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Vielleicht fanden nicht alle den Star Trek-Film so schlecht wie du.
      Im Gegenteil - alle Welt findet diesen Schwachsinnsfilm total super. Nur ändert das eben nichts daran, dass seine Handlung und die Aktionen seiner Hauptfiguren so dämlich sind, dass man sich für die Drehbuchautoren eigentlich nur fremdschämen kann. Das Schlimme ist ja gerade, dass sich kaum jemand daran stört, dass dieser Film einzig und alleine mit seinen Effekten und Actionszenen punktet. Vor allem von diversen Kinokritikern wäre so etwas früher gnadenlos in der Luft zerrissen worden. Aber nicht mehr in Zeiten, wo man sich freiwillig sein Hirn mit viel zu schnellen Schnitten, überteuerten CGIs und Hauptdarstellern im Teenageralter zerblockbustern lässt.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Fans beurteilen wahrscheinlich einen Film immer kritischer als Nichtfans.
      Auch hier ist es gruseligerweise so, dass etliche Star Trek - Fans, die von der Serie ausgehend eigentlich durchaus einen gewissen Mindestanspruch mitbringen sollten, den Streifen ganz toll fanden und nun sogar rückwirkend behaupten, die Serie wäre bereits genauso dämlich gewesen, wie der Film und deshalb hätte der Film die automatische "Lizenz zum Dämlichsein". "Ich hätte gern eine große Cola, einen Eimer Popcorn und hier ist mein Gehirn, ich hole es später wieder ab - oder auch nicht."

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Um ehrlich zu sein, die ersten Star Trek-Filme fand ich eher langatmig als interessant.
      Um ehrlich zu sein, als 17jähriger habe ich das genauso gesehen. Aber man wird eben älter, lernt dazu und beginnt irgendwann, Filme auf eine andere Weise zu rezipieren und auch anders darüber nachzudenken. Und mittlerweile bin ich fast 20 Jahre älter und finde gerade den ersten ST-Film ziemlich gut.

      Das hängt allerdings auch ein bisschen mit der Zeitwahrnehmung zusammen. Wenn ein 17jähriger 10 Minuten auf den Bus warten muss, ist das für ihn eine halbe Ewigkeit. Ein 30jähriger empfindet die Wartezeit als wesentlich kürzer. Vor 20 Jahren habe ich es kaum geschafft ST - TMP an einem Stück durchzusehen. Heute rast der Film an mir vorbei.


      Zitat von Escribir Beitrag anzeigen
      Ich denke das ist ganz einfach!" Das Deutsch fernsehen macht kein Sci-Fi, Serien, weil sie es einfach nicht KÖNNEN!" Und wenn man etwas nicht kann, dann ist es besser wenn man die Finger davon lässt!"
      Diese Behauptung ist wohl auch nicht tot zu kriegen, oder?

      Doch, das deutsche Fernsehn kann sehr wohl und auch noch ziemlich gut!
      Sie wollen nicht. Da liegt das Problem.

      Raumpatrouille war stark, wurde aber nie fortgesetzt. Trotz des Erfolgs. Wieso nicht?

      Das Blaue Palais war super. Trotzdem war es nach ein paar Folgen vorbei.

      Fassbinders Welt am Draht war großartig, ebenso Operation Ganymed, Das Millionenspiel uvm..

      In letzter Zeit waren es die Agenda 2020 - Filme, die Aufstand der Alten/Jungen - Dreiteiler, Alpha 0.7 und Ijon Tichy, Raumpilot. Die konnten sich alle sehen lassen, nur werde eben niemals richtige Serien daraus. Statt dessen haben wir gleich mehrere SOKO-Ableger.

      Dass das deutsche TV keine SF-Serien produzieren KÖNNTE, ist schlicht und ergreifend NICHT WAHR! Sie können sehr wohl und wenn sie es mal machen, dann ist es auch meistens sehr gute SF. Es kommt lediglich zu selten vor. Das ist alles.
      Zuletzt geändert von Logan5; 13.05.2011, 13:00. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

      Kommentar


        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
        Taschenmogul hat die grundlegende Thematik von "Avatar" gerade sehr schön auf einen Punkt gebracht und das ist weit entfernt von solchen Simplifizierungen, wie du sie hier vornimmst. Ich hatte dazu ja auch schon einiges geschrieben. Nur gelesen hast du es wohl nicht.



        Behaupten kann man so einiges, wenn der Tag lang ist.
        Und solange du das weiterhin mit so offensichtlichen Wissens- und Erfahrungsdefiziten tust, wie du es hier zur Schau stellst, wird es auch nie etwas anderes sein, als eben nur eine Behauptung, die sich durch keinerlei stichhaltige Argumente und Fakten belegen ließe.

        Die bisherigen Gegenargumente, die du ja leider nicht richtig gelesen hast, stehen da auf weitaus weniger wackeligen Füßen. Ich hoffe, dass du deinem schwarz-weißen Denkschema irgendwann einmal ein bisschen Farbe beimischst und feststellst, dass die Welt doch ein klein wenig komplexer ist, als du es dir einbildest. Nur müsstest du dich dazu dann schon mit den Dingen befassen, statt sie an ihrem Umschlag zu beurteilen. Dass das nicht funktioniert, hätte dir eigentlich spätestens bei der Diskussion über "Tom Sawyer, Detective" auffallen müssen.



        Und was davon spricht nun speziell für den Innovationsgeist der 2000er? Wenn ich mir die Vielfalt des Fernsehprogramms der 1990er zurückwünsche, heißt es, ich würde behaupten, dass früher alles besser gewesen wäre. Unter diesen Umständen sind die Innovationen, von denen du nun im musikalischen Bereich sprichst, ebenfalls in diesem "Früher" entstanden. Wir sprechen aber doch von "Heute", oder?

        Beat, Progressive Rock, Elektronische Musik, Funk, Hip Hop, Punkrock, New Wave, Hard Rock, Heavy Metal, Grunge und sogar Techno sind alles Originäre Stilrichtungen des letzten Jahrhunderts. Sogar der Postrock hat seine Wurzeln noch in den 1990ern. Nenn mir mal eine stilprägende neue Musikrichtung der 2000er.



        Was für eine Binsenweisheit soll das denn sein?

        In den 1950ern entsteht erstmals eine wirklich eigenständige, jugendliche Popkultur, die sich maßgeblich von der Welt der Erwachsenen abgrenzt und versucht, neue Wege zu beschreiten. Der Rock'n'Roll hat seine Wurzeln in der schwarzen Musik, insbesondere im Blues. Von dieser Basis aus entwickeln sich im Lauf der Jahrzehnte unzählige neue Varianten und es kommen Einflüsse aus der Jazzmusik, dem Folk, der Klassik etc. hinzu. Darüber hinaus werden originäre Elemente moderner Zeit eingeflochten.

        Zwischen den 1950er und den 1990ern entwickelt sich eine enorme Bandbreite unterschiedlichster Stilrichtungen - am Stärksten zwischen den 1960ern und den 1980ern. Danach ebbt die Welle deutlich ab, weil der Aufbruchsgeist der 1960er immer mehr einer yuppieesken Spieß- und Spaßbürgerlichkeit weichen muss, die in der konformistischen Gleichmacherei unserer Tage ihren bisherigen Höhepunkt findet. Wir entwicklen uns geistig und kulturell offenbar wieder hinter die 1950er zurück. Ich finde das sehr bedauernswert, denn mir ist bunt nun einmal grundsätzlich lieber, als grau!



        Moooooooooommmmmeeeeeennnnnnnnnnttt!
        Wenn ich von zeitgenössischem R'n'B spreche, dann rede ich nicht über großartige Musik, wie die von Marvin Gaye, Stevie Wonder, The Temptations, Rick James, Gladys Knight oder Michael Jackson, die alle bei Motown unter Vertrag waren, sondern von gruseligem Gejaule, wie R. Kelly, Alicia Keys, Xavier Naidoo, Sarah Conner, Yvonne Catterfeld, Usher und wie sie alle heißen. "Musiker", nach denen man mit alten Schuhen werfen würde, wenn sie Katzen wären!



        Du brauchst mich nicht zu belehren, welche Musik gerade aktuell ist. Ich bin trotz meiner Ablehnung für so manches Gedudel durchaus auf dem Laufenden.

        Was die deutschen Popsongs angeht - sicher gibt es auch da gute Sachen, aber sobald etwas Gutes Erfolg hat, wird es auch gleich mehrfach in Schlecht kopiert. "Wir sind Helden" finde ich beispielsweise großartig, aber mit ihren Epigonen, wie "Juli" und "Silbermond" und wie sie alle heißen, kann man mich jagen. Die machen nur blöde Teenie - Schnulzen. Da bin ich einfach nicht mehr die richtige Zielgruppe. Von "Christina Stürmer" bekomme ich übrigens Ausschlag und bei "Revolverheld" ist es meistens Brechdurchfall. Und diese Pseudo-Gothics von "Unheilig" sorgen bei mir dann regelmäßig für Lachkrämpfe. Und gibt es eigentlich diese Kinderband "Tokio Hotel" noch, um die vor ein paar Jahren ein so großer Hype veranstaltet wurde? Davon hört man gar nichts mehr, oder?

        Aber, dass es ja auch einige deutsche Bands gibt, die gut sind, hatte ich ja - mittlerweile schon zweimal - erwähnt. Nur trifft man die eher selten in den Charts an.



        Im Gegenteil - alle Welt findet diesen Schwachsinnsfilm total super. Nur ändert das eben nichts daran, dass seine Handlung und die Aktionen seiner Hauptfiguren so dämlich sind, dass man sich für die Drehbuchautoren eigentlich nur fremdschämen kann. Das Schlimme ist ja gerade, dass sich kaum jemand daran stört, dass dieser Film einzig und alleine mit seinen Effekten und Actionszenen punktet. Vor allem von diversen Kinokritikern wäre so etwas früher gnadenlos in der Luft zerrissen worden. Aber nicht mehr in Zeiten, wo man sich freiwillig sein Hirn mit viel zu schnellen Schnitten, überteuerten CGIs und Hauptdarstellern im Teenageralter zerblockbustern lässt.



        Auch hier ist es gruseligerweise so, dass etliche Star Trek - Fans, die von der Serie ausgehend eigentlich durchaus einen gewissen Mindestanspruch mitbringen sollten, den Streifen ganz toll fanden und nun sogar rückwirkend behaupten, die Serie wäre bereits genauso dämlich gewesen, wie der Film und deshalb hätte der Film die automatische "Lizenz zum Dämlichsein". "Ich hätte gern eine große Cola, einen Eimer Popcorn und hier ist mein Gehirn, ich hole es später wieder ab - oder auch nicht."



        Um ehrlich zu sein, als 17jähriger habe ich das genauso gesehen. Aber man wird eben älter, lernt dazu und beginnt irgendwann, Filme auf eine andere Weise zu rezipieren und auch anders darüber nachzudenken. Und mittlerweile bin ich fast 20 Jahre älter und finde gerade den ersten ST-Film ziemlich gut.

        Das hängt allerdings auch ein bisschen mit der Zeitwahrnehmung zusammen. Wenn ein 17jähriger 10 Minuten auf den Bus warten muss, ist das für ihn eine halbe Ewigkeit. Ein 30jähriger empfindet die Wartezeit als wesentlich kürzer. Vor 20 Jahren habe ich es kaum geschafft ST - TMP an einem Stück durchzusehen. Heute rast der Film an mir vorbei.




        Diese Behauptung ist wohl auch nicht tot zu kriegen, oder?

        Doch, das deutsche Fernsehn kann sehr wohl und auch noch ziemlich gut!
        Sie wollen nicht. Da liegt das Problem.

        Raumpatrouille war stark, wurde aber nie fortgesetzt. Trotz des Erfolgs. Wieso nicht?

        Das Blaue Palais war super. Trotzdem war es nach ein paar Folgen vorbei.

        Fassbinders Welt am Draht war großartig, ebenso Operation Ganymed, Das Millionenspiel uvm..

        In letzter Zeit waren es die Agenda 2020 - Filme, die Aufstand der Alten/Jungen - Dreiteiler, Alpha 0.7 und Ijon Tichy, Raumpilot. Die konnten sich alle sehen lassen, nur werde eben niemals richtige Serien daraus. Statt dessen haben wir gleich mehrere SOKO-Ableger.

        Dass das deutsche TV keine SF-Serien produzieren KÖNNTE, ist schlicht und ergreifend NICHT WAHR! Sie können sehr wohl und wenn sie es mal machen, dann ist es auch meistens sehr gute SF. Es kommt lediglich zu selten vor. Das ist alles.
        Wenn ich ein Auto kaufen möchte gehe ich nach Deutschland und kaufe es in DeutschlandW wenn ich einen Film drehen möchte, dann gehe ich nach Hollywood in beiden fällen kann ich sicher sein das ich das beste bekomme was es auf erden gibt!" Meine Meinung... Grüße

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          Zitat von Escribir Beitrag anzeigen
          Wenn ich ein Auto kaufen möchte gehe ich nach Deutschland und kaufe es in DeutschlandW wenn ich einen Film drehen möchte, dann gehe ich nach Hollywood in beiden fällen kann ich sicher sein das ich das beste bekomme was es auf erden gibt!" Meine Meinung... Grüße
          Wenn ich eine wirklich gute Verfilmung von "Simulacron 3" sehen will, gucke ich mir "Welt am Draht" an und nicht "The 13th Floor". Man kann da also geteilter Meinung sein.

          Und was Fernsehserien angeht finde ich nicht, dass sich "Raumpatrouille" hinter "Star Trek" verstecken müsste. Von Letzterem gibt es eben einfach mehr. Die Konzepte waren ähnlich und wurden in beiden Fällen gut umgesetzt.

          Wo ist also das Problem? Ich sehe nicht, wo hier deutsche SF-Serien qualitativ minderwertig wären. Wie wäre es mit einer Begründung? Andernfalls könnte man den Eindruck bekommen, dass du vielleicht einfach kaum deutsche SF-Serien kennst und von der geringen Quantität automatisch auf die Qualität schließt, was ein ziemlicher Trugschluss wäre.

          Und "das Beste auf Erden" ist vielleicht doch ein wenig übertrieben, oder? Ich kenne etliche großartige Filme, die nicht aus Hollywood stammen. Und in Sachen Serien können die Amis den Briten das Wasser nicht reichen. Das ist meine Meinung.

          Du brauchst übrigens nicht meinen kompletten Text zu zitieren, wenn du nur etwas zum letzten Abschnitt schreiben möchtest.

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            Nun zum ersten sind es die Schauspieler an sich, ich kann mir keinen Deutschen oder Deutschsprachigen Mimen vorstellen der einer Sci-fi Serie ein Gesicht geben könnte. Es wäre das gleiche Desaster wie es schon in diversen Ärzte Serien versucht wurde. Und am aller wichtigsten kann ich mir nicht vorstellen das es etwas neues geben würde was denn Deutschen einfallen könnte um eine annehmbare Serie an denn Start zu bringen.

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              Ich empfinde aber so Avatar, wie sie die Geschichte gestrickt.

              Ich habe auch immer gute Argumente gebracht, wie du auch Argumente gebracht hast, die für mich vollkommen daneben sind und von keinerlei Ahnung zeugen. Eine schrecklich nette Familie kein Erfolg in Amerika. Wir haben heute keine Abenteuerserien (doch haben wir: Leverage), keine guten Procudals (Dr. House/ Monk). Wir haben von allen mehr, vom Guten und vom Schlechten.

              Es ist doch immer so, wenn eine Sache Erfolg hat, dass sie einige Nachfolge bekommt. In der Zeit der Neuen Deutschen Welle war es doch nicht anders, einer hatte Erfolg, andere Plattenfirmen gingen auch in diese Richtung. Eine Plattenfirma hatte mit Beatles Erfolg, also mussten die anderen Plattenfirmen auch den Liverpoolbeat haben. Bitte, das ist doch kein Phänomen von heute. Genau, wie es im Fernsehen, was du ja nicht zur Kenntnis nehmen willst, kein Phänomen von heute ist. Heute fällt es dir auf, weil die Welt sich weitergedreht hat.
              Akon, Kanye West, Clueso, Aloe Blacc (I need a dollar), Bruno Mars (The lazy Song), Adele und, und könnte man auch noch als gute R'N'B bewerten, auch manche Lieder von Xavier Naidoo gefallen mir, aber längst nicht alles, vieles ist längst zur Masche geworden, aber das ist normal bei einem Künstler. Bei Hiphop: The Street, Die Fanastischen Vier, Fettes Brot, Max Herre. Behind my wall von Tokio Hotel ist doch gar nicht so schlecht, man darf nur nicht sagen, dass es von Tokio Hotel ist. Bee Gees waren zu Beginn ihrer Karriere auch eine Kinderband, Beatles auch sehr jung.
              Mit Unheilig kann ich auch nichts anfangen, für mich ist das schlechter deutscher Schlager, von Juli und Silbermond mag ich einige Songs. Aber man darf Ich und Ich, Rosenstolz
              Heute gibt es Mash-up, Elektro und die Aufsplitterungen von Techno und Hiphop. Manches ist uns noch nicht bekannt. Und wie ich an den Beispielen wie Nerdcore oder Hipster-Hiphop erklärt habe, entwickelt sich die Szene unter der Beobachtungsgrenze auch weiter. Manches schafft es in den Mainstream.
              Und wollen wir mal ehrlich sein, die Explosion der Musikstile hat auch mit der Verbesserung der Technik zu tun.

              Ja, die Fünfziger wurde aus heutiger Sicht etwas positiver gesehen, weil sie doch politischer waren, als man es länger dachte. Übrigens darf man die Neunundachtziger nicht vergessen, die ja auch eine sehr politische Zeit gewesen sind.
              Und die Achtundsechziger hatten doch Erfolg, auch die Konservativen hat sie geprägt und verändert. Grün steht bei 25 % Wählerpotential in den Umfragen.
              Zuletzt geändert von Apeiron; 13.05.2011, 16:18.

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                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Und in Sachen Serien können die Amis den Briten das Wasser nicht reichen. Das ist meine Meinung.


                Zitat von Escribir Beitrag anzeigen
                Nun zum ersten sind es die Schauspieler an sich, ich kann mir keinen Deutschen oder Deutschsprachigen Mimen vorstellen der einer Sci-fi Serie ein Gesicht geben könnte. Es wäre das gleiche Desaster wie es schon in diversen Ärzte Serien versucht wurde.
                Die würde ich mal nicht unterschätzen, da sind durchaus taugliche Leute dabei und sind wir mal ehrlich, in den Star Trek Serien wimmelt es auch nicht gerade von hochkarätigen Schauspielern. Ein paar sind dabei, aber dass die meisten neben ST keine sonderlich große Karriere hingelegt haben, ist nicht gerade verwunderlich.

                Und am aller wichtigsten kann ich mir nicht vorstellen das es etwas neues geben würde was denn Deutschen einfallen könnte um eine annehmbare Serie an denn Start zu bringen.
                Als ob sich Hollywood in letzter Zeit durch besondere kreativität hervorgetan hätte. Können würden sie es, aber wollen tun sie es nicht.

                Ansonsten kann ich nur nochmal diese Doku empfehlen: Made in Hollywood - videos.arte.tv
                Zuletzt geändert von Leandertaler; 13.05.2011, 16:31.
                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                - George Lucas

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                  Zitat von Escribir Beitrag anzeigen
                  Nun zum ersten sind es die Schauspieler an sich, ich kann mir keinen Deutschen oder Deutschsprachigen Mimen vorstellen der einer Sci-fi Serie ein Gesicht geben könnte. Es wäre das gleiche Desaster wie es schon in diversen Ärzte Serien versucht wurde. Und am aller wichtigsten kann ich mir nicht vorstellen das es etwas neues geben würde was denn Deutschen einfallen könnte um eine annehmbare Serie an denn Start zu bringen.
                  Kommt es mir nur so vor oder konzentrierst du dich vor allem auf das deutsche "Unterprogramm", welches den Großteil der heutigen Serien ausmacht? Wir haben/hatten seit jeher gute Schauspieler. Nehmen wir mal als Beispiel den Film "Das Boot" von Wolfgang Petersen. Die meisten Hauptdarsteller haben was aus sich gemacht, bekannt sind hier vor allem Jürgen Prochnow (der wohl jedem ein Begriff sein müsste), Herbert Grönemeyer (bei dem man geteilter Meinung sein kann) und Uwe Ochsenknecht.
                  Auch bei den 2030 Filmen fand ich die Schauspieler jederzeit stimmig; Ijon Tichy kann ich mir garnicht anders vorstellen und Nora Tschirner ist sowieso eine bekannte Schauspielerin!
                  "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

                  Kommentar


                    Na ja, ich hab da auch meine Probleme viele deutsche bzw. deutschsprachige Schauspieler zusammen zu finden, welche ich mir gut in einer SciFi Serie vorstellen könnte. Um nur mal die drei oben genannten zu nehmen gehört Jürgen Prochnow natürlich ganz klar dazu, ist aber natürlich auch schon ... 70? Grönemeyer macht nur mehr Musik (die man mag oder nicht) und Uwe Ochsenknecht gehört eher zu denen, bei denen ich mir das nicht wirklich vorstellen kann.

                    Christoph Waltz hat ja aktuell ein Hoch, imo zurecht. Ich glaube, den könnte man auch noch mit Leichtigkeit unterbringen. Dann wird es bei mir aber schon eng. Insbesondere was den "Nachwuchs" angeht, denn fast alle wirklich guten deutschsprachigen Schauspieler (gut im Sinne von "der Name hat sich bei mir im Positiven festgesetzt") sind eben schon ziemlich alt (siehe Prochnow), und nur eine Serie aus 70-jährigen kann man wohl auch kaum drehen.

                    Das hat aber bei mir auch ganz klar definierte Gründe: Es gibt kaum "jüngere" deutsche Produktionen, welche mich wirklich interessieren. Entsprechend lerne ich auch nur wenig "jüngere" Schauspieler kennen. Man sieht ja fast nur Quatschfilme (Bully-Sachen etc.), Liebesschnulzen, Krimis und Heimatfilme, entsprechend setzt sich irgendwann die Meinung fest, dass die deutschen Schauspieler nur dieses können.

                    Dies ist imo ziemlich klarer Unsinn. Wenn man eine vernünftige SciFi Produktion mal wieder in Angriff nehmen würde, würden sich sicher auch sofort etliche Talente finden, welche es entsprechend rüberbringen können. Und es würde sicher auch den einen oder anderen bekannten Schauspieler geben, der den Zuschauer dann positiv überrascht, da man ihm so eine Rolle zuvor nicht zugetraut hätte. Das hat eben nix damit zu tun, dass sie es nicht können, sondern dass sie nur einfach nie die Gelegenheit dazu hatten.

                    Die Produktionsstudios müssten sich mal was trauen und mehr Vielfalt schaffen. Sofern man es nur halbwegs ernsthaft angeht, sehe ich da überhaupt kein Problem drin, dass es auch Erfolg haben könnte. Stattdessen produzieren jedoch alle nur den Kram, den es bereits auf allen anderen Sendern (und oft auch schon auf dem eigenen in 2-3 anderen Versionen) gibt. Na danke.

                    Kommentar


                      @Escribir: Jahaa, furchtbar, diese Deutschen, nicht wahr?
                      Die hamm´s echt nicht drauf, was Science Fiction angeht.
                      Ich mein, kein Wunder, in Forschung und Wissenschaft sind die echte Nulpen, ich mein - hat irgendjemand mal jemals von einem bekannten deutschen Wissenschaftler gehört?
                      Nee. Gibt´s nämlich nicht.

                      Entsprechend kein Wunder, daß die auch keine Ahnung von und keine Ideen für Science Fiction haben.
                      Ich würde drauf wetten, daß da bei den Deutschen entsprechend auch keiner SciFi überhaupt mag.
                      Ich mein, kann sich jemand vorstellen, daß man in Deutschland große Internetforen haben könnte, die nur von Science Fiction handeln, und wo die Leute hingehen um sich über dieses Thema auszutauschen?
                      Nee. Gibt´s nämlich nicht.


                      Bzg. Star Trek 11:


                      Uuuhhhh......
                      *schüttel*

                      Ja, ich hab ihn jetzt gesehen.
                      Wollte mir einfach tumbes Actionkino angucken, mein Anspruch war nicht hoch.
                      Der Film hat einige gute Eigenschaften; die grafische Qualität ist hübsch, ein paar der Schauspieler sind gut, ein paar der Ideen sind schön.
                      Aber ich muß Logan 5 leider recht geben.
                      Ich habe glaube ich noch nie einen so sinnentleerten Schrott gesehen, und das schreibe ich nicht gerne.
                      Der neue Star Trek war einer der extrem wenigen Filme, bei denen ich zwischendrin überlegt habe, einfach vorzuspulen oder ganz abzuschalten.
                      Er war einer der extrem extrem wenigen Filme, bei denen ich mich mehrfach geschämt habe für die dümmlich-blöde Dämlichkeit seines Scripts.
                      Ich steh ja, z.B., eigentlich auf absurden Humor, aber Chekov plötzlich zum Hampelmann zu degradieren, der mit seinem "dämlichen Akzent" nicht mal vom Schiffscomputer verstanden wird.... das war schon Kilometer unterhalb der Gürtellinie.
                      Das ist einfach platt.

                      Gott, es gibt soviele Dinge in diesem Film, die einfach nur blöd und primitiv sind.
                      Der Humor an sich zählt zum allergrößten Teil dazu, obwohl ich auch hin und wieder geschmunzelt habe.
                      Aber jetzt erst wird mir so wirklich klar, was Logan5 gemeint hatte mit Filmen ohne Substanz.
                      Glatter Lack aber innen drin faul.
                      Die Stories von Star Trek waren noch nie so ganz großes Kino, nie so wirklich perfekt durchdacht, immer gerne mal wieder etwas dürftig.
                      Aber Star Trek 11 toppt das echt alles ganz ganz locker.

                      Und das wirklich erschreckende, wie Logan schon geschrieben hat, ist die fast vollumfängliche Kritiklosigkeit der Zuschauer und Kritiker, alle lieben den Film. Ich versteh´s nicht.

                      Kommentar


                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Ich empfinde aber so Avatar, wie sie die Geschichte gestrickt.
                        Bisher konnte ich mir ja trotz weggelassener Wörter und gewöhnungsbedürftigem Satzbau meistens noch ganz gut zusammenreimen, was du mitteilen wolltest, aber an dieser Stelle muss ich echt das Handtuch werfen und auf das alte hessische Fragewort mit zwei Buchstaben zurückgreifen: HÄ?

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Ich habe auch immer gute Argumente gebracht, wie du auch Argumente gebracht hast, die für mich vollkommen daneben sind und von keinerlei Ahnung zeugen. Eine schrecklich nette Familie kein Erfolg in Amerika.
                        Wie jetzt? Weil ich mich einmal (!) getäuscht und meinen Irrtum zugegeben habe, zeugen meine Argumente von keinerlei Ahnung? Und das von jemandem, der über Bücher diskutiert, die er allenfalls von ihrem Umschlag her kennt?

                        Ich habe die Serienneustarts verschiedener Jahre gegenübergestellt und konkrete Fakten geliefert. Wo waren deine? Ich habe deine Argumente gelesen und mich damit auseinander gesetzt. Hättest du das auch gemacht, hätte ich dir wohl kaum dreimal hintereinander erklären müssen, dass Mark Twain aus Tom Sawyer KEINEN erwachsenen Detektiv gemacht hat. Wahrscheinlich hast du es immer noch nicht verstanden. Zumindest gibst du deine Irrtümer nicht zu, sondern lässt sie unter den Tisch fallen. Auch Erklärungen darüber, wieso Avatar eben KEINE platte Kapitalismuskritik ist, hast du gnadenlos ignoriert und beharrst weiterhin auf deiner Interpretation, die du mit keinerlei Beleg untermauerst. Von deinen defizitären Geschichtskenntnissen wollen wir mal gar nicht erst anfangen.

                        Sorry, aber deine Argumentation hat weder Hand noch Fuß und dreht sich permanent im Kreis, weil du alles ausblendest, was nicht in dein Schwarz-Weiß-Denken passt. Du bringst Argumente, die auf reinen Vermutungen basieren und belegst sie mit Beispielen, die hinten und vorne nicht zusammen passen. Aber ich habe keine Ahnung, wie?

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Wir haben heute keine Abenteuerserien (doch haben wir: Leverage), keine guten Procudals (Dr. House/ Monk). Wir haben von allen mehr, vom Guten und vom Schlechten.
                        Erstens läuft "Leverage" nicht im deutschen TV, zweitens hatte ich selbst bereits diverse aktuellere Abenteuer- und Westernserien erwähnt, die im deutschen Free-TV nicht zu sehen sind und drittens habe ich nicht die leiseste Ahnung, was ein Procudal sein soll. Monk ist ein Krimi. House eine Arztserie. Von beidem gibt es mehr als genug im TV. Und was darüber hinaus die Abenteuerserien angeht: der PLURAL ist das Entscheidende! Das habe ich mittlerweile auch schon 100 mal erklärt. Wo um alles in der Welt hast du eigentlich lesen gelernt?

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Es ist doch immer so, wenn eine Sache Erfolg hat, dass sie einige Nachfolge bekommt. In der Zeit der Neuen Deutschen Welle war es doch nicht anders, einer hatte Erfolg, andere Plattenfirmen gingen auch in diese Richtung. Eine Plattenfirma hatte mit Beatles Erfolg, also mussten die anderen Plattenfirmen auch den Liverpoolbeat haben. Bitte, das ist doch kein Phänomen von heute. Genau, wie es im Fernsehen, was du ja nicht zur Kenntnis nehmen willst, kein Phänomen von heute ist. Heute fällt es dir auf, weil die Welt sich weitergedreht hat.
                        Was du da schreibst ist eine klassische Halbwahrheit.
                        Natürlich hat es immer Trends gegeben. Allerdings ist das gezielte, künstliche Schaffen eines Trends durch diverse Castings und exakte Produzentenvorschriften, die per Marktforschung am vermeintlichen Mainstream ausgerichtet sind, ein relativ neues Phänomen.

                        Früher war die Formel: Aha, das hier ist der Trend. Was können wir diesem Trend Eigenes hinzufügen? Gehen wir auf die Suche nach einer Beatband, die wir promoten können.

                        Heute ist die Formel: Wir casten eine Band, machen einen riesen Hype darum und schicken dann noch ein paar Klone ins Rennen, die haargenau das Gleiche machen, genauso aussehen und genauso drauf sind.

                        Vielleicht siehst du den Unterschied ja wirklich nicht, aber es gibt einen.
                        Aber auch darüber hatten wir uns schon unterhalten, auch wenn es da um das Beispiel der Western-Serien ging.

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Bee Gees waren zu Beginn ihrer Karriere auch eine Kinderband, Beatles auch sehr jung.
                        Als die Beatles im Tokio Hotel - Alter waren, sind sie durch unzählige Clubs getourt und hatten einige Jahre Gelegenheit, musikalisch zu reifen. Die Gibb - Brüder sind in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen (und waren in ihrer Anfangszeit musikalisch nie mehr als Durchschnitt). Den späteren Erfolg, den diese Bands hatten, haben sie sich durch etliche Auftritte und Proben im Lauf der Zeit verdient!

                        Tokio Hotel waren eine Schülerband, die irgend ein cleverer Geschäftsmann entdeckt hat und um die ein Riesenhype veranstaltet wurde, als wären sie in ihrer musikalischen Virtuosität gewissermaßen Mozarts Erben. Sie waren aber eben nie mehr, als eine Kinderband, die urplötzlich mit einer schlichten Durchschnittsleistung berühmt wurde und für die sich mittlerweile kaum noch jemand interessiert!

                        Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht und wenn du es 1000 mal nicht sehen willst.

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Aber man darf Ich und Ich, Rosenstolz
                        ...nicht vergessen? Kann man aber! Völlig.

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Heute gibt es Mash-up, Elektro und die Aufsplitterungen von Techno und Hiphop. Manches ist uns noch nicht bekannt. Und wie ich an den Beispielen wie Nerdcore oder Hipster-Hiphop erklärt habe, entwickelt sich die Szene unter der Beobachtungsgrenze auch weiter. Manches schafft es in den Mainstream.
                        Das sind aber doch alles ziemlich schwach flackernde Flämmchen, die zu ziemlich großen Teilen noch von den Stilen früherer Jahrzehnte profitieren, auch wenn ich ihnen eine gewisse Innovation nicht absprechen will.

                        Aber auch hier machst du, was du die ganze Zeit schon tust: Man erzählt dir, dass in den 60ern - 80ern richtig neuartige Musikstile aufkamen und sich aus dem Mainstream heraus diverse Unterarten entwickelt haben, die zusammen mit der Undergroud-Avantgarde einen wirklich bunten, breit gefächerten Musikmarkt ergeben haben und deine Antwort ist, dass hier und da ja auch heute mal noch ein Farbtupfer auf der Leinwand erscheint.

                        Es behauptet doch niemand, dass es heute ganz und gar keine Innovation mehr gäbe. Die eigentliche These ist, dass es heute weit weniger davon gibt, immer weniger davon einer breiteren Bevölkerungsmasse bekannt wird und die Tendenz abnehmend zu sein scheint. Das zeigt sich u.a. darin, wieviele Chartsongs sich an vorgegebenen Schablonen orientieren, Samples aus alten Songs verwenden oder gleich Coversongs sind.

                        Besonders dämlich finde ich diesen ganzen Retro-Krempel. Wieso brauche ich eine moderne Band, die wie Led Zeppelin oder T.Rex klingt, wenn ich genauso gut gleich die Originale anhören kann? Im Prog - Bereich finde ich das besonders deutlich: Da gibt es Bands, die alles daran setzen, haargenau wie die alten Genesis, Yes oder ELP zu klingen. Ich finde das total langweilig. Auf der anderen Seite gibt es einige Bands, die sich zwar von den alten Genesis oder Pink Floyd inspiriert fühlen, die aber ihr ganz und gar eigenes Ding machen. Damit kann ich einfach mehr anfangen. Mit den Flower Kings oder Beardfish kann man mich eher jagen. Sowas wie The Mars Volta, Archive, Porcupine Tree oder auch Radiohead, Tool oder And you will know us by the trail of dead finde ich dagegen absolut geil.

                        Insgesamt ist es aber doch tatsächlich so, dass unsere derzeitige Kultur zu ziemlich großen Teilen darauf setzt, etwas Altes auf Neu zu bürsten. Wir leben gewissermaßen in einer Art Retrokultur. Im Kino und TV sind das Remakes, Reboots, Re-Imaginations, Prequels, Sequels und der typisch einheitliche Inszenierungsstil. In der Musik sind es dann eben Samples und Covers. Wie kreativ ist das bitte, eine neue Gesangslinie über eine altbekannte Melodie zu legen?

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Und wollen wir mal ehrlich sein, die Explosion der Musikstile hat auch mit der Verbesserung der Technik zu tun.
                        Wenn wir ehrlich wären, müssten wir zugeben, dass das Quatsch ist.
                        Natürlich ermöglichen neue Techniken der Klangerzeugung auch neue Musik, aber das allein ist nicht der Grund für besagte "Explosion der Musikstile". Auf den geschichtlichen Hintergrund der 1960er hatte ich ja schon hingewiesen und eigentlich sollte das wohl auch zur Allgemeinbildung gehören. Wenn du das ignorieren willst, damit es besser in dein Schablonendenken passt, kann ich dir nicht helfen. Das wird aber an der Geschichte nichts verändern.

                        Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                        Ja, die Fünfziger wurde aus heutiger Sicht etwas positiver gesehen, weil sie doch politischer waren, als man es länger dachte.
                        Übrigens darf man die Neunundachtziger nicht vergessen, die ja auch eine sehr politische Zeit gewesen sind.
                        Und die Achtundsechziger hatten doch Erfolg, auch die Konservativen hat sie geprägt und verändert. Grün steht bei 25 % Wählerpotential in den Umfragen.
                        Wie kommst du denn jetzt darauf?

                        Wirklich politisch war an den Rockabillies erstmal noch gar nichts. Die Politik kam eigentlich erst in der Jugendkultur der 1960er so richtig dazu und auf jeden Fall hat die Bewegung dieser Zeit für einige Veränderungen gesorgt, auch wenn ich die derzeitig hohe Bereitschaft, die Grünen zu wählen, eher den jüngsten Katastrophen zuschreiben würde, als den Hippie-Revoluzern.

                        Nur, richtige jugendliche Subkulturen, aus denen eine gewisse politische Kraft hervor gehen könnte, gibt es ja auch kaum noch oder gibt es da ein paar Neue, die man kennen sollte?


                        Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen


                        Bzg. Star Trek 11:


                        Uuuhhhh......
                        *schüttel*

                        ....

                        Und das wirklich erschreckende, wie Logan schon geschrieben hat, ist die fast vollumfängliche Kritiklosigkeit der Zuschauer und Kritiker, alle lieben den Film. Ich versteh´s nicht.
                        Das ist das wirklich Gruselige daran, oder?
                        Ehrlich, diese Story ist von vorn bis hinten total hirnrissig.

                        Ein Schwarzes Loch als "Gegenmittel" für eine Supernova! Frei nach dem Motto: Juhuuh, wir verbrennen nicht durch unsere Sonne, sondern erfrieren, weil wir keine Sonne mehr haben. Aber eigentlich hätten die Romulaner ja nur warten müssen, bis ihre spontan zur Supernova werdende Sonne von selbst zum Schwarzen Loch wird.

                        Aber damit fäng es ja erst an. Das Schwarze Loch ist ja auch Zeitreiseportal und Zerstörungswaffe in Einem! Mal dies und mal jenes. Wie es die Drehbuchautoren gerade brauchen. Nero und Spock verschlägt es in die Vergangenheit - Vulkan wird davon ausradiert. Oder reist der Planet jetzt auch 25 Jahre zurück? Man weiß es nicht!

                        Und Nero nicht zu vergessen. Der Typ, der so angepisst ist, dass er in 25 (!) Jahren nur an Rache denkt, statt auf die Idee kommt, seinen Heimatplaneten vor der Katastrophe zu warnen. Überhaupt kommt keiner seiner Crew auf diese Idee. "Ach Captain, wenn wir doch jetzt in der Vergangenheit sind, könnten wir doch mal zuhause bescheid sagen, oder?" "Nein! Wir warten hier auf Spock, damit wir ihm zeigen können, dass wir den längeren Bohrer haben!" "Alles klar, dann machen wir es eben so."

                        Und dann die Rote Materie, von der ein Tropfen ausreicht, um Vulcan einzuschlotzen und ein ganzer Bottich voll hat in etwa den selben Effekt. Und die Enterprise kann der Gravitation auch noch entkommen!

                        Nicht zu vergessen dieser Blödsinn mit dem Eisplaneten, den Monstern, dem zufälligen Zufallstreffen mit Spock in der Höhle und dem noch viel zufälliger zufälligen Zufallstreffen mit Scotty auf dem selben Planeten nur ein paar Meter neben der Höhle. Und dann diese zufällige, revolutionäre Zufallserfindung, auf ein mit Warp fliegendes Schiff zu beamen. Die Welt ist eben voller Zufälle, nicht wahr?

                        Und dann dieser Kindergartenhumor mit den angeschwollenen Gliedmaßen. Kennt hier jemand "Hitch, der Date-Doctor" mit Will Smith? Da gab es exakt den selben Gag und er war da schon nicht besser.

                        Und dann die Blitzbeförderung Kirks. Oder diese platten Persönlichkeitsprofile vom Mobbing-Opfer und dem aufmüpfigen Halbwaisen. Was für Klischees!

                        Mann, der Film ist so platt und so dämlich, dass es regelrecht weh tut. Ich habe Grundschulaufsätze gelesen, die besser waren als dieser unsagbare Blödsinn. Und das sind erstmal nur die neutralen Kritikpunkte. Da habe ich noch gar nicht angefangen, den Film aus Sicht eines Star Trek - Fans unter die Lupe zu nehmen. Damit fällt er dann nämlich gleich doppelt durch.

                        Trotzdem sind sich alle einig, dass der Film ein ganz großer Wurf ist.
                        Das ist echt gruselig!

                        Zitat von Kelshan Beitrag anzeigen
                        Das hat aber bei mir auch ganz klar definierte Gründe: Es gibt kaum "jüngere" deutsche Produktionen, welche mich wirklich interessieren. Entsprechend lerne ich auch nur wenig "jüngere" Schauspieler kennen. Man sieht ja fast nur Quatschfilme (Bully-Sachen etc.), Liebesschnulzen, Krimis und Heimatfilme, entsprechend setzt sich irgendwann die Meinung fest, dass die deutschen Schauspieler nur dieses können.

                        Dies ist imo ziemlich klarer Unsinn. Wenn man eine vernünftige SciFi Produktion mal wieder in Angriff nehmen würde, würden sich sicher auch sofort etliche Talente finden, welche es entsprechend rüberbringen können. Und es würde sicher auch den einen oder anderen bekannten Schauspieler geben, der den Zuschauer dann positiv überrascht, da man ihm so eine Rolle zuvor nicht zugetraut hätte. Das hat eben nix damit zu tun, dass sie es nicht können, sondern dass sie nur einfach nie die Gelegenheit dazu hatten.
                        Genau da liegt das Problem. So sehe ich das auch.
                        Wer z.B. Christian Quadflieg nur als Landarzt kennt, der wird kaum glauben, dass er mal eine Hauptrolle in einer SF-Serie gespielt hat, die noch dazu recht gut war. Und wer Wolfgang Völz von seinen anderen Rollen her kennt, hätte ihn sich vielleicht auch nicht an Bord der Orion vorstellen können. Auch Klaus Löwitsch war bereits in verschiedenen SF-Produktionen sehr gut besetzt.

                        Was heutige Schauspieler angeht - die findet man ja auch am Theater, oder? Es müssen ja nicht immer Benno Fürmann, Till Schweiger und Moritz Bleibtreu sein. Und wie gesagt, in den vergangene Produktionen der Öffis waren doch durchaus gute Schauspieler am Start.

                        Und an Ideen mangelt es ja nun auch mal nicht. Immerhin verkauft sich Perry Rhodan noch heute nicht nur in Deutschland relativ gut. Die Serie hat weltweit ihre Fans. Auch diverse SF-Hörspielserien sind spitze.

                        Wie gesagt: Es liegt nicht an mangelndem Talent, sondern am fehlenden Willen.


                        Die Produktionsstudios müssten sich mal was trauen und mehr Vielfalt schaffen. Sofern man es nur halbwegs ernsthaft angeht, sehe ich da überhaupt kein Problem drin, dass es auch Erfolg haben könnte. Stattdessen produzieren jedoch alle nur den Kram, den es bereits auf allen anderen Sendern (und oft auch schon auf dem eigenen in 2-3 anderen Versionen) gibt. Na danke.[/QUOTE]

                        Das sehe ich genauso.

                        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen


                        Ich werd' mir demnächst mal die Doku angucken. Klingt interessant.

                        Edit: So, jetzt habe ich die Doku gesehen. Sehr interessant. Könnte Apeirons Weltbild "erschüttern"

                        Schade, ich hatte einen kleinen Text dazu geschrieben, aber der ist jetzt leider weg und nochmal zu schreiben habe ich jetzt keine Lust mehr.
                        Zuletzt geändert von Logan5; 13.05.2011, 22:02. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                          Nur, richtige jugendliche Subkulturen, aus denen eine gewisse politische Kraft hervor gehen könnte, gibt es ja auch kaum noch oder gibt es da ein paar Neue, die man kennen sollte?
                          Naja, HipHop könnte man da schon zu zählen.
                          Es gibt wohl; ich habe da nur Ausschnitte von kennengelernt; eine ganze Menge richtig guten HipHop.
                          Das Problem ist nur hier wie auch bei den meisten anderen Musikrichtungen, daß ein Großteil des guten Zeugs vom durchschnittlichen Konsumenten gar nicht wahrgenommen wird, weil Mainstream-Müll einfach den Markt und eben auch die Aufmerksamkeit der Leute beherrscht.
                          Und 50cent und Co. ... sagen wir mal... lenkt die Aufmerksamkeit der Zuhörer eben auf vorwiegend irrelevantes Geprolle, und bindet damit gewissermaßen die Kraft, die sonst für persönliches Bemühen oder simple Reflektion oder fruchtbare Emotionalisierung zur Verfügung stehen könnte.

                          Es ist natürlich an sich schwer, überhaupt zu definieren, was denn bitte als "politische Kraft" gelten darf.
                          Jugendliche Subkulturen, wie sie z.B. bei "den 68ern" zu finden waren, waren ja auch eher Ausdruck einer (auch politisch wirkenden) Kraft, welche sich aber auf verschiedene Weisen manifestierte.
                          Vielleicht könnte man sagen, daß diese Jugendkultur es nur ermöglichte, lange fällige Forderungen endlich einmal schonungslos auszusprechen und zusätzlich noch zu zelebrieren.
                          Es ist ja nicht so, daß die gesamte Jugend dieser Zeit den politisch gerichteten Subkulturen angehörte, ich schätze eher, daß es auch dort nur ein vergleichsweise geringer Teil war.
                          Von den erstrittenen Rechten und der erzeugten Aufmerksamkeit für verschiedene Themen hingegen profitierten auch diejenigen, die sich diesen Subkulturen nicht direkt zugehörig gefühlt haben; und auch diese Menschen haben diese politische Kraft indirekt getragen.
                          Ohne eine grundlegende Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft kann m.E. eine Bewegung gleich welcher Art gar nicht Fuß fassen.

                          Wäre entsprechend die Frage, welche Art von Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft da ist, Forderungen an Politik und Gesellschaft zu stellen bzw. Überkommenes infrage zu stellen.
                          Und da sehe ich mittlerweile eher schwarz.
                          Klar, es gibt heute noch wie damals Leute, die sich einsetzen.
                          Und das muß ja erstmal auch gar nicht direkt politisch sein, es kann ja auch passiv sein, z.B. indem man einfach wählen geht.
                          Meinen Erfahrungen nach ist aber die Bereitschaft unter jungen Menschen recht gering, sich auch überhaupt nur mit den sie direkt und unmittelbar betreffenden Ereignissen auseinander zu setzen; oder irgendetwas zu tun, was nicht nur ihnen selbst oder ihrem "Klüngel" dient.
                          Wenn da z.B. massive Sparmaßnahmen für Universitäten angedroht werden, und von den zigtausend Studenten der Universität gerade wenige Hundert zur entsprechenden Demonstration gehen, dann ist das schon traurig.
                          O-Ton eines Kommilitonen "Was geht mich das an? Bis das Gesetz umgesetzt ist, bin ich schon mit meinem Studium fertig.".
                          Ja, und die anderen Studenten, seine Mitmenschen, sind ihm da natürlich scheißegal!
                          Nein, perfide ausgedrückt ist es für ihn sogar besser, wenn diese es schlechter haben, denn das lässt ihn relativ besser dastehen.
                          Tolle Gesellschaft, in so einer Welt möcht ich wirklich leben...
                          Ein Dozent meinte zu dem Thema, daß er nicht verstehe, wie die Studenten sowas einfach mit sich machen ließen - zu seiner Zeit sei man da selbstverständlich demonstrieren gegangen und hätte seine Forderungen durchgesetzt.
                          Hier hat also auch den Erfahrungen des Dozenten nach der Einsatz der Studenten für ihre eigenen Interessen stark abgenommen.

                          Letzten Endes würde ich hier sagen, daß das Problem eine umgreifende Perspektivlosigkeit ist, die zu teilnahmsloser Schicksalsergebenheit führt, und so eine breitere Sensibilisierung für politische oder gesellschaftliche oder einfach zwischenmenschliche Fragen gar nicht erst entstehen kann; während zur gleichen Zeit alternative Gedanken in Kultur und Medien stark unterrepräsentiert sind, und so gar nicht erst den Weg zu den Menschen finden.



                          Was ST11 angeht:

                          Also mal ganz ehrlich.
                          Die Optik ist schon echt schnieke.
                          Wenn JJ Abrams das mit den übertriebenen Blendeffekten mal in den Griff bekommt (es scheint ja fast schon pathologisch zu sein bei ihm), dann hat er mit dem Stil des Filmes alleine dem ST-Franchise schonmal einen Gefallen getan und ein schönes neues Gesicht verpasst.
                          Auch die Auswahl einiger Schauspieler... naja, also vor allem die Auswahl des Spock-Schauspielers (Zachary Quinto) ist schon schön.
                          Ich finde auch einige der Veränderungen an den Charakteren nicht komplett blöde; den Halbvulkanier auch wirklich mal als Halbvulkanier zu behandeln und ihm ausgelebte Gefühle anzudichten und sogar eine Liebesbeziehung, das ist m.E. durchaus mal eine angenehme weil aus dem bisherigen Rahmen fallende Veränderung.
                          Früher war der kühl logische Vulkanier eine interessante neue Figur, nach über 40 Jahren Star Trek hingegen ist dieses Konzept doch schon etwas abgegriffen; warum also nicht mal was neues.

                          Was aber eben die gesamte Story angeht, kann ich nur kotzen.
                          Du hast da schon ne ganze Menge Sachen aufgezählt, die ich genauso sehe.
                          Bei den logischen Löchern stört mich vor allem die gesamte Grundprämisse des Filmes - 2379 (in ST Nemesis) ist mit Romulus noch alles ok, aber keine 20 Jahre später mutiert dessen Sonne urplötzlich und völlig überraschend zur Supernova.
                          Einfach so.
                          Einfach so?
                          Was für ein Schwachsinn! Das ist doch hanebüchener Unfug! Eine Sonne wird nicht mal eben einfach so und völlig überraschend mit nur ein paar wenigen Tagen Vorwarnzeit zur Supernova!
                          Ich mein, ist Soran´s Geist aus ST 7 zurückgekehrt und hat einen Torpedo in die Sonne geschossen? Vermutlich nicht.
                          Da hätten sich die Schreiber doch mal die Mühe machen können, irgendeinen wenigstens oberflächlich stichhaltigen Grund zu finden, warum denn bitteschön die Sonne urplötzlich zur Supernova wird!
                          Zumal die Romulaner dort ja offenbar über kilometergroße Schiffe verfügen, auf denen man die Bevölkerung recht einfach zumindest zum Teil hätte evakuieren können.
                          Dieses "Mein ganzes Volk wurde ausgelöscht!" ist völlig unglaubwürdig.

                          Aber mal ganz ab von diesem logischen Supergau nervt mich vor allem der Humor.
                          Ich habe ein gutes Wort dafür gefunden, das eigentlich genau beschreibt, was für eine Art von Humor das ist - es ist Klamauk.
                          Es ist vom Niveau her in etwa "Die Nackte Kanon", bloß nicht witzig.

                          Und was mich eben ganz besonders daran ärgert ist, daß hier 150 Millionen Euro in die Hände eines Mannes gegeben wurden, der ganz unzweifelhaft die Befähigung hat, gute Filme und Serien zu machen - und dann so simple Fehler einfach übergangen werden, Fehler die zu korrigieren keine hundert Euro gekostet hätte.
                          Um die Story etwas logischer und wasserdichter zu bekommen, hätte es doch wirklich gereicht, eine studentische Hilfskraft für 10 Dollar die Stunde zu engagieren.
                          Das kann ich einfach nicht verstehen, warum bei solchen Banalitäten dann geschlampt wird.

                          Und, ja, die Reaktionen die ich so gelesen habe, fand ich wirklich erschreckend.
                          Der Film liegt bei RottenTomatoes sowohl bei Kritikern, als auch bei Zuschauern bei über 90%.
                          ÜBER NEUNZIG!
                          Über neunzig Prozent heißt bei RottenTomatoes, daß es sich um einen einzigartigen Ausnahmefilm handeln müsste!
                          Und das ist Star Trek 11 nunmal einfach nicht.
                          Ich kann da also nur Befangenheit seitens der Zuschauer und Kritiker annehmen.
                          Und das wird auch bestätigt, wenn man sich mal einige der wenigen negativen Rezensionen des Filmes anschaut - und vor allem die Kommentare zu diesen Rezensionen.
                          Da wird der Kritiker dann von den Kommentatoren dafür beleidigt und verächtlich gemacht, daß er es gewagt hat, den Film zu kritisieren.
                          Kann mir keiner Erzählen, daß diese Kommentatoren noch neutral urteilen würden.
                          Ja, auch ich würde mir ein Erstarken des Star Trek Franchise wünschen.
                          Ja, auch ich würde mir eine neue ST-Serie oder zumindest Film-Reihe wünschen.
                          Bei 400 Millionen Euro (Dollar?) Einspielergebnis, also 250 Millionen Gewinn ist damit auch ganz sicher zu rechnen.
                          Umso mehr würde ich mir aber wünschen, daß die Fehler der Vergangenheit dann nicht schon wieder wiederholt würden.
                          Ich meine, was bitteschön ist der Sinn eines Reboots mit alten Charakteren, wenn man gleich im allerersten Film schon so derbe anfängt, gleich wieder neue logische Fehler zu produzieren?
                          Ich bin ja eh schon kein Freund dieses Reboots, ich persönlich kann das nicht als wirkliches Star Trek durchgehen lassen, ich würde mir eher eine Fortschreibung der ST-Geschichte nach DS9 und Voyager wünschen.
                          Aber ich könnte so einen Reboot akzeptieren und vermutlich auch mögen, wenn er denn wenigstens gut gemacht wäre.
                          Und hier sehe ich einfach die Gefahr, daß genau das nicht der Fall sein wird.

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                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Es ist natürlich an sich schwer, überhaupt zu definieren, was denn bitte als "politische Kraft" gelten darf.
                            Jugendliche Subkulturen, wie sie z.B. bei "den 68ern" zu finden waren, waren ja auch eher Ausdruck einer (auch politisch wirkenden) Kraft, welche sich aber auf verschiedene Weisen manifestierte.
                            Vielleicht könnte man sagen, daß diese Jugendkultur es nur ermöglichte, lange fällige Forderungen endlich einmal schonungslos auszusprechen und zusätzlich noch zu zelebrieren.
                            Ja, so könnte man das sagen und das reicht doch auch erst einmal. Neben den sogenannten 68ern würden mir da spontan noch die Punks und eben tatsächlich auch die HipHopper einfallen. Die definieren sich alle u.a. durch ein gesellschaftskritsches - also irgendwo politisch aufgeladenes - Element, mit dem sie sich von der mitlaufenden Allgemeinheit abgrenzen. Dieses Abgrenzen und althergebrachte Dinge umdenken und ändern zu wollen, findet man auch in der Jugendkultur heute viel seltener, als eben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

                            Und die Hip Hop - Kultur hat sich in meinen Augen auch ziemlich gewandelt, ebenso wie die Punkbewegung. Vom ehemals rebellischen Geist dieser Subkulturen bekommt man heute nur noch sehr wenig mit. Das ist aber allen Subkulturen mehr oder weniger zu eigen, dass sie im Lauf der Zeit "zahmer" werden und deshalb sind ja auch immer wieder neue entstanden. Nur wo sind die heute, wie grenzen sie sich warum gegen was ab und über welche Musik finden sie ihren Zusammenhalt?

                            Gerade letzteres ist ja auch so eine Sache, die sich massiv gewandelt hat. Welchen Stellenwert hat denn Musik noch in unserer Kultur, wo man zwar 5000 Songs auf seiner Festplatte hat, aber die Hälfte davon gar nicht wirklich kennt, geschweige denn, dass einen etwas aufgrund der Texte, des besonderen Lebensgefühls wegen, das vermittelt wird oder gar aufgrund musikalischer Virtuosität begeistern würde. Musik ist doch leider zu großen Teilen genauso zum Fast Food geworden, wie TV und Kino auch. Und was macht man mit einer Kultur ohne Inhalte? Oder viel wichtiger - was macht eine solche Kultur letztendlich mit uns?

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Es ist ja nicht so, daß die gesamte Jugend dieser Zeit den politisch gerichteten Subkulturen angehörte, ich schätze eher, daß es auch dort nur ein vergleichsweise geringer Teil war.
                            Da hast du vollkommen recht. Subkulturen waren immer nur eine Art Minderheitenphänomen, aber durch ihre besondere Weise der Abgrenzung konnten sie der Gesellschaft immer ausreichend vor den Kopf stoßen, dass sie aufgefallen sind und ihre Meinungen publik zu machen.

                            Es gibt dann aber immer eine wesentlich größere Menge von Leuten, die mit solchen Subkulturen sympatisieren, die zwar nicht gleich eine andere Lebensweise übernehmen wollen, aber doch einiges daran für richtig halten. So geraten alternative Meinungen und Weltbilder unter die Leute und breiten sich aus. Daraus entsteht mentale Pluralität in einer Gesellschaft.

                            Später ist es dann meistens so, dass es populär wird, vorzugeben, einer solchen Subkultur anzugehören, ohne deren Geist oder wenigstens Teile davon zu übernehmen. Mit anderen Worten, die Gesellschaft macht sich das Phänomen zu eigen und schluckt die Bewegung. Dann hat die Gruppierung nichts mehr mitzuteilen und es wird Zeit für eine neue. Das war bei den Hippies nicht anders als bei den Punks.

                            Nur wenn sich gar keine mehr bilden, obwohl es immer noch genug gibt, wogegen man protestieren könnte, dann finde ich das beunruhigend. Eine Demokratie lebt gewissermaßen davon, dass es immer verschiedene Gruppen gibt, die dagegen sind (gegen was auch immer ), die etwas ändern wollen, die sich zusammenschließen, um etwas zu erreichen. Die Jugend ist dafür prädestiniert und besonders dazu in der Lage, Impulse zu setzen. Wenn bereits da die Stagnation beginnt, bleibt die Gesellschaft irgendwann stehen und tritt auf der Stelle. Eine Demokratie funktioniert aber nur, solange sie in Bewegung ist. Bleibt sie stehen, geht sie ein. Das würde ich sehr ungern miterleben.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Wäre entsprechend die Frage, welche Art von Bereitschaft innerhalb der Gesellschaft da ist, Forderungen an Politik und Gesellschaft zu stellen bzw. Überkommenes infrage zu stellen.
                            Und da sehe ich mittlerweile eher schwarz.
                            Genau das ist leider das Problem. Und eine andere Frage wäre doch, wieso diese Bereitschaft von einigen Jahren noch in ausreichendem Maße vorhanden war und warum das heute seltener der Fall ist. Woher kommt das? Meiner Meinung nach spielt die manipulative Macht der Medien da eine nicht zu unterschätzende Rolle.

                            Wo das Aufkommen alternativer Interessen, Weltanschauungen, Denkweisen und kreativer Ansätze, die vielleicht kein riesiges Massenpublikum ansprechen, gezielt unterdrückt wird, stagniert allmählich auch die Denkweise der Zuschauer.

                            Diese ewige Gleichmacherei der Medien mündet in genau dem, was ich hier kritisiere und wovor Ray Bradbury bereits in den 1950er-Jahren in "Fahrenheit 451" eindrücklich gewarnt hat - in purem Konformismus. Und genau dieser Konformismus setzt letztendlich die Souveränität aller Bürger aufs Spiel und wird freiwillig alle Macht in solche Hände geben, die sie missbrauchen werden.

                            Wenn man von irgend etwas behaupten kann: "Das war schon immer so!" , dann von genau diesem Mechanismus. Da braucht man eben nur mal einen näheren Blick in die Geschichtsbücher zu werfen.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Klar, es gibt heute noch wie damals Leute, die sich einsetzen.
                            Und das muß ja erstmal auch gar nicht direkt politisch sein, es kann ja auch passiv sein, z.B. indem man einfach wählen geht.
                            Meinen Erfahrungen nach ist aber die Bereitschaft unter jungen Menschen recht gering, sich auch überhaupt nur mit den sie direkt und unmittelbar betreffenden Ereignissen auseinander zu setzen; oder irgendetwas zu tun, was nicht nur ihnen selbst oder ihrem "Klüngel" dient.
                            Das ist die traurige Wahrheit und spricht man sie an, fühlen sich die Betroffenen gleich auf die Füße getreten und bilden sich ein, es nur mit einer resignierten "Früher-war-alles-besser-Mentalität" zu tun zu haben, ohne sich auch nur ansatzweise damit auszukennen, worin sich dieses dubiose "Früher" denn überhaupt vom "Heute" unterschieden hat.

                            Mangelhafte Geschichtskenntnisse und das fast völlige Desinteresse an allem, was vor der eigenen Lebenszeit lag, ist nämlich ein weiteres Übel unserer Zeit. Und dieses Phänomen hatte George Orwell bereits in 1984 sehr treffend analysiert: "Wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit. Und wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft."

                            Nur dass wir dafür nicht einmal ein Ministerium für Wahrheit brauchen, sondern uns unsere Geschichtsverfälschungen selbst stricken. Immer frei nach dem Motto: "Die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber."

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Wenn da z.B. massive Sparmaßnahmen für Universitäten angedroht werden, und von den zigtausend Studenten der Universität gerade wenige Hundert zur entsprechenden Demonstration gehen, dann ist das schon traurig.
                            O-Ton eines Kommilitonen "Was geht mich das an? Bis das Gesetz umgesetzt ist, bin ich schon mit meinem Studium fertig.".
                            Ja, und die anderen Studenten, seine Mitmenschen, sind ihm da natürlich scheißegal!
                            Nein, perfide ausgedrückt ist es für ihn sogar besser, wenn diese es schlechter haben, denn das lässt ihn relativ besser dastehen.
                            Tolle Gesellschaft, in so einer Welt möcht ich wirklich leben...
                            Ein Dozent meinte zu dem Thema, daß er nicht verstehe, wie die Studenten sowas einfach mit sich machen ließen - zu seiner Zeit sei man da selbstverständlich demonstrieren gegangen und hätte seine Forderungen durchgesetzt.
                            Hier hat also auch den Erfahrungen des Dozenten nach der Einsatz der Studenten für ihre eigenen Interessen stark abgenommen.
                            Das habe ich während meines Studiums auch intensiv beobachten können. Wir sind in Hessen 2003/2004 verstärkt auf die Straße gegangen, um uns gegen Studiengebühren (die damals ja angeblich nur für sogenannte "Langzeitstudenten" geplant waren - um den Fuß in die Tür zu bekommen) und den Abbau des Sozialstaates (die Koch-Regierung ließ z.B. etlichen sozialen Einrichtungen massiv die Mittel streichen, wollte der Stadt Frankfurt aber neue Designer-Mülleimer genehmigen und steckte Unsummen in eine neue Staatskanzlei) zu wehren.

                            Speziell aus den Studienbereichen Jura und BWL war es nahezu unmöglich, jemanden dazu zu bewegen, sich den Demonstrationen und Uni-Streiks anzuschließen und die wenigen, die sich uns angeschlossen hatten, wurde von ihren Mitstudenten z.T. wie Aussätzige behandelt. Aber auch im Bereich der Sozialwissenschaften - die im Verhältnis immer noch die Aktivsten waren - ließ die Teilnahme stark zu wünschen übrig.

                            Viele wollten damit einfach nichts zu tun haben, weil sie sich lieber um ihren eigenen Kram kümmern wollten, eher Angst um die eigenen Karriere hatten oder dank Mami und Papis Konto ohnehin nicht direkt betroffen waren. Solidarität mit denen, deren Weg ins Studium durch die Gebühren abgeschnitten wurde und der nachkommenden Studentengeneration musste man mit der Lupe suchen.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Letzten Endes würde ich hier sagen, daß das Problem eine umgreifende Perspektivlosigkeit ist, die zu teilnahmsloser Schicksalsergebenheit führt, und so eine breitere Sensibilisierung für politische oder gesellschaftliche oder einfach zwischenmenschliche Fragen gar nicht erst entstehen kann; während zur gleichen Zeit alternative Gedanken in Kultur und Medien stark unterrepräsentiert sind, und so gar nicht erst den Weg zu den Menschen finden.
                            Ja, so kann man es wohl ausdrücken. Dazu kommen noch unmenschliche Arbeitslosengesetze und die von den Medien geschürte Angst vor schnellem sozialem Abstieg und weitere unterstützende Faktoren, wie die verstärkte Medienzentriertheit unserer Gesellschaft überhaupt etc.. Manche resignieren vielleicht auch einfach, weil sie keinen Weg sehen, wir wir aus dieser Falle wieder heraus kommen sollen und ziehen sich eher zurück, statt aktiv zu versuchen, etwas zu unternehmen.


                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen

                            Was ST11 angeht:

                            Also mal ganz ehrlich.
                            Die Optik ist schon echt schnieke.
                            Naja, ich fand ja eher, dass die Enterprise aussah, wie ein klobiges Spielzeug von Fisher Price, aber da kann man natürlich geteilter Meinung sein.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Auch die Auswahl einiger Schauspieler... naja, also vor allem die Auswahl des Spock-Schauspielers (Zachary Quinto) ist schon schön.
                            Die Schauspieler waren schon OK. Sie haben ihre Vorbilder hübsch nachgespielt.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Ich finde auch einige der Veränderungen an den Charakteren nicht komplett blöde; den Halbvulkanier auch wirklich mal als Halbvulkanier zu behandeln und ihm ausgelebte Gefühle anzudichten und sogar eine Liebesbeziehung, das ist m.E. durchaus mal eine angenehme weil aus dem bisherigen Rahmen fallende Veränderung.
                            Früher war der kühl logische Vulkanier eine interessante neue Figur, nach über 40 Jahren Star Trek hingegen ist dieses Konzept doch schon etwas abgegriffen; warum also nicht mal was neues.
                            Ich halte das ehrlich gesagt für gar keine große Veränderung, denn die menschliche Seite Spocks kam auch in der Originalserie immer wieder zur Sprache. Allerdings war die Herangehensweise da etwas subtiler und nicht so aufdringlich. Ich denke da an Folgen wie Amok Time, This Side Of Paradise oder All Our Yesterdays.

                            In der Serie befand sich Spock immer in der Ambivalenz zwischen seinen beiden Seiten und versuchte, seine menschliche Seite durch seine Logik zu überspielen. Allerdings sah man Nimoys Schauspiel immer sehr gut an, dass Spock durchaus Emotionen hat. Im Film wird einem diese Sache ja quasi mit dem Baseballschläger übergezogen, damit auch der letzte Actionfan, der zu keinem Funken Empathie fähig ist, es unbedingt mitbekommt.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Was aber eben die gesamte Story angeht, kann ich nur kotzen.
                            Du hast da schon ne ganze Menge Sachen aufgezählt, die ich genauso sehe.
                            Bei den logischen Löchern stört mich vor allem die gesamte Grundprämisse des Filmes - 2379 (in ST Nemesis) ist mit Romulus noch alles ok, aber keine 20 Jahre später mutiert dessen Sonne urplötzlich und völlig überraschend zur Supernova.
                            Einfach so.
                            Einfach so?
                            Was für ein Schwachsinn! Das ist doch hanebüchener Unfug! Eine Sonne wird nicht mal eben einfach so und völlig überraschend mit nur ein paar wenigen Tagen Vorwarnzeit zur Supernova!
                            Ich mein, ist Soran´s Geist aus ST 7 zurückgekehrt und hat einen Torpedo in die Sonne geschossen? Vermutlich nicht.
                            Da hätten sich die Schreiber doch mal die Mühe machen können, irgendeinen wenigstens oberflächlich stichhaltigen Grund zu finden, warum denn bitteschön die Sonne urplötzlich zur Supernova wird!
                            Zumal die Romulaner dort ja offenbar über kilometergroße Schiffe verfügen, auf denen man die Bevölkerung recht einfach zumindest zum Teil hätte evakuieren können.
                            Dieses "Mein ganzes Volk wurde ausgelöscht!" ist völlig unglaubwürdig.
                            Das ist genau das Problem. Mal ehrlich, Star Trek war auch in der Serie nicht immer auf einer Spur mit den Naturwissenschaften. Das war da aber nur für Leute zu erkennen, die sich damit näher auskannten. Was eine Supernova ist und wie lange sie braucht, um zu einer solchen zu werden, gehört zur Allgemeinbildung. Auch über die Eigenschaften Schwarzer Löcher ist man sich im Klaren. Hier wird die Realität nicht nur ein kleines bisschen ausgeweitet oder einfach ignoriert, sondern man macht sich geradzu über sie lustig!

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Aber mal ganz ab von diesem logischen Supergau nervt mich vor allem der Humor.
                            Ich habe ein gutes Wort dafür gefunden, das eigentlich genau beschreibt, was für eine Art von Humor das ist - es ist Klamauk.
                            Es ist vom Niveau her in etwa "Die Nackte Kanon", bloß nicht witzig.
                            Ja, das stimmt leider. Deshalb habe ich teilweise schon überlegt, ob der Film vielleicht - auch der schablonenhaften Story wegen - ursprünglich als Parodie gedacht war und zuerst "Nicht noch ein Science-Fiction-Film" oder "Spacey Movie" heißen sollte.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Und, ja, die Reaktionen die ich so gelesen habe, fand ich wirklich erschreckend.
                            Der Film liegt bei RottenTomatoes sowohl bei Kritikern, als auch bei Zuschauern bei über 90%.
                            ÜBER NEUNZIG!
                            Über neunzig Prozent heißt bei RottenTomatoes, daß es sich um einen einzigartigen Ausnahmefilm handeln müsste!
                            Und nur mal so im Vergleich:

                            Damit würde der Film mit seinen 94% in einer Liga spielen mit Meilensteinen des SF-Films wie "Planet der Affen" (89%), "Blade - Runner" (92%) oder "Star Trek II - The Wrath of Khan" (90%), "Forbidden Planet" (97%) , "Alien" (96%) und "2001 - Odyssee im Weltraum" (96%)!

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Und das ist Star Trek 11 nunmal einfach nicht.
                            Ich kann da also nur Befangenheit seitens der Zuschauer und Kritiker annehmen.
                            Und das wird auch bestätigt, wenn man sich mal einige der wenigen negativen Rezensionen des Filmes anschaut - und vor allem die Kommentare zu diesen Rezensionen.
                            Da wird der Kritiker dann von den Kommentatoren dafür beleidigt und verächtlich gemacht, daß er es gewagt hat, den Film zu kritisieren.
                            Kann mir keiner Erzählen, daß diese Kommentatoren noch neutral urteilen würden.
                            So sehe ich das auch.

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Ja, auch ich würde mir ein Erstarken des Star Trek Franchise wünschen.
                            Ja, auch ich würde mir eine neue ST-Serie oder zumindest Film-Reihe wünschen.
                            Ich hatte ehrlich gesagt sogar wirklich gehofft, dass Star Trek mit diesem Film endlich vom zuletzt eingeschlagenen Ballerkurs abdrehen und wieder Geschichten mit Innovation und einer gewissen Relevanz erzählen würde. Immerhin wollte man ja beim Neustart die Fehler der Vergangenheit ausbügeln. Statt dessen bekommen wir ein mit teureren SFX aufpoliertes "Nemesis trifft Zorn des Khan für Sonderschulabbrecher" geboten und alle Welt findet es toll. Naja...

                            Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                            Aber ich könnte so einen Reboot akzeptieren und vermutlich auch mögen, wenn er denn wenigstens gut gemacht wäre.
                            Ich wäre ja 2009 nicht ins Kino gegangen, wenn ich nicht in der Lage wäre, mich auf ein gut gemachtes Reboot einzulassen. Ich konnte ja schon mit Voyager und Enterprise wenig anfangen, weil man sich zu oft selbst wiederholt hat und ich das Gefühl hatte, man versucht dieses permanente "Auf der Stelle - Treten" mit immer mehr Action und Sex zu kompensieren. Von daher hatte ich wirklich gehofft, der neue Film würde endlich wieder wirklich neue Wege einschlagen. Wer hätte gedacht, dass alles, was Star Trek gebraucht hat, um wieder auf die Füße zu kommen, eine jüngere Crew und teurere Effekte sind? Ich jedenfalls nicht.

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                              Hm, ich weiß nicht, ob man das überhaupt wirklich an Subkulturen festmachen kann.
                              Was ist z.B. mit "Wir sind Helden"?
                              Judith Holofernes hat schon in ihrer Zeit vor der Band gesellschaftskritische Lieder geschrieben und gesungen.
                              Einer kohärenten Subkultur kann man jedoch weder sie noch ihre jetzige Band zuordnen.
                              Bestenfalls sind die halt "alternativ", aber alternativ ist ja fast alles, was eben nicht genau mainstream ist.


                              Wo das Aufkommen alternativer Interessen, Weltanschauungen, Denkweisen und kreativer Ansätze, die vielleicht kein riesiges Massenpublikum ansprechen, gezielt unterdrückt wird, stagniert allmählich auch die Denkweise der Zuschauer.
                              Hm, da bin ich mir nicht so ganz sicher.
                              Wenn ich mich mal so umschaue, gibt es immer mehr Leute die wirklich unzufrieden sind.
                              Es ist meiner Erfahrung nach nicht so, daß die Leute an sich komplett unbedarft sind, sondern eben einfach so, daß sie so frustriert sind, daß sie sich nicht mehr einsetzen.
                              Der Unmut bleibt in ihnen aber erhalten - und bildet so natürlich auch potentiellen gesellschaftlichen Sprengstoff.

                              Manche resignieren vielleicht auch einfach, weil sie keinen Weg sehen, wir wir aus dieser Falle wieder heraus kommen sollen und ziehen sich eher zurück, statt aktiv zu versuchen, etwas zu unternehmen.
                              Eben genau so stelle ich mir das vor.


                              Im Film wird einem diese Sache ja quasi mit dem Baseballschläger übergezogen, damit auch der letzte Actionfan, der zu keinem Funken Empathie fähig ist, es unbedingt mitbekommt.
                              Hm, ich weiß nicht.
                              Ich denke, du bist hier etwas zu kritisch.
                              Die Beziehung der Vulkanier zu ihren Gefühlen war schon immer etwas seltsam.
                              Mal hatten sie welche, dann wieder nicht, mal ging es nur Halbvulkaniern so, dann aber auch allen Vulkaniern.
                              Ich fand das nie so wahnsinnig überzeugend.
                              Ich finde, daß man durchaus einen überzeugenden bzw. überzeugenderen Spock modellieren kann, wenn man ihm grundsätzlich Gefühle zubillig.
                              Dann kann man nämlich auch zeigen, daß es nicht so einfach ist, seine vulkanische Logik-Maske aufrecht zu erhalten.
                              Oder, anders gesagt, dann erst bekommt es doch einen Wert, wenn der Vulkanier sich auch kühl logisch verhält.
                              Auch wenn man dem Original-Spock ebenfalls Gemütsregungen zugestanden hat, so war er doch letztlich von seiner Funktion her nicht viel mehr als ein Roboter, und wurde in TNG auch durch einen solchen ersetzt.

                              Ich mein, wenn wir mal diesen Film analysieren wollen, dann könnte man auch sagen, daß der neue Spock ein Appell an die Zuschauer ist - "Wenn´s um Liebe geht oder um eure Familie, dann ist es ok, dann braucht ihr nicht logisch zu handeln. Aber ansonsten benutzt doch mal bitte euren Kopf, bemüht euch einfach mal, wacht auf!".
                              ;-)
                              Egal ob das jetzt die Botschaft sein mag oder nicht, durch das Zugeständnis offen empfundener Gefühle rückt Spock näher an den Zuschauer heran, und welche Botschaft auch immer transportiert werden sollen könnte würde hier leichter zu transportieren sein.


                              Hier wird die Realität nicht nur ein kleines bisschen ausgeweitet oder einfach ignoriert, sondern man macht sich geradzu über sie lustig!
                              Na, ich denke, die Macher werden einfach auf das bisherige Star Trek geschielt haben, und sich dann noch ein paar mehr Freiheiten genommen haben, weil man ja alles mainstreamiger, trendiger, consumerfreundlicher haben wollte. Sprich, weniger Wissenschaft, weniger Technobabble, weniger Nachdenken.
                              In Teilen ist das ja auch ganz ok gelungen.
                              Die "Rote Materie" z.B. ist eine kunstfertige Erfindung der Schreiber, sowohl optisch, als auch vom Namen her.
                              "Rote Materie" ist schon deshalb gut, weil hier gänzlich auf Technobabble verzichtet wird. Es ist also einerseits keinerlei Grundwissen erforderlich, andererseits kann aber auch nicht auf die Eigenschaften dieses Stoffes geschlossen werden, außer eben, daß er rot ist und es sich um Materie handelt.
                              Dieser Name klingt m.E. aber auch gut, alleine schon weil er den Anschein von Umgangssprache erweckt, was wiederum die Immersion fördert.
                              Rote Materie an sich ist m.E. also eine gelungene Sache, und umso mehr als sie gleich wieder aus dem neuen ST-Universum entfernt wurde und mit größerer Sicherheit keine Rolle mehr spielen wird (als Erfindung aus einer alternativen Zukunft).
                              Hier hat man sich also schon, das unterstelle ich einfach mal, Gedanken gemacht, einmal über die Reduzierung von Technobabble, einmal über die Reduzierung von Techno-Altlasten, welche ja beide einen guten Teil dazu beigetragen haben, daß das eigentliche Star Trek Universum mittlerweile so zugemüllt ist.

                              Warum dann aber eben gerade so lächerliche logische Fehler einfach ignoriert werden (oder sogar beabsichtigt sind?), das verstehe ich da umso weniger.

                              Wer hätte gedacht, dass alles, was Star Trek gebraucht hat, um wieder auf die Füße zu kommen, eine jüngere Crew und teurere Effekte sind? Ich jedenfalls nicht.
                              Ich auch nicht... Aber warten wir es mal ab.
                              Ich habe bisher noch nicht so ganz das Gefühl (oder bin vielleicht zu schlecht informiert?), daß mit JJ Abrams und der neuen Enterprise eine andauernde Fernsehserie geplant ist.
                              Hier wäre zumindest das optische Niveau des Filmes nicht zu halten, womit dem Reboot ein gut Teil seines Appeals abhanden kommen würde.
                              Und ohne eine andauernde Fernsehserie ist Star Trek einfach nicht so präsent, daß man von einem rundum erfolgreichen Reboot reden könnte.

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                                Zitat von Taschenmogul Beitrag anzeigen
                                Hm, ich weiß nicht, ob man das überhaupt wirklich an Subkulturen festmachen kann.
                                Insofern, dass die Existenz solcher Subkulturen eine gewisse Weltanschauungs- und Gedankenvielfalt repräsentiert schon, finde ich. Man kann es sicher nicht darauf reduzieren, aber ich denke schon, dass es da Zusammenhänge gibt.

                                Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                                Hm, da bin ich mir nicht so ganz sicher.
                                Wenn ich mich mal so umschaue, gibt es immer mehr Leute die wirklich unzufrieden sind.
                                Zum Glück gibt es diese Unzufriedenen noch, denn sonst wäre ohnehin längst alles zu spät. Und wenn es mehr werden, umso besser. Ich finde an dieser Stelle einfach wichtig, hervorzuheben, dass es Grund zur Unzufriedenheit gibt und man nicht alles kritiklos hinnehmen muss.

                                Und nun zu etwas völlig anderem .

                                Spock.
                                Spock hatte ja innerhalb der Serie immer mal irgend welche Gefühlsausbrüche, so wie in Amok Time, This Side of Paradise oder All our yesterdays. In Journey to Babel wurde er mit seinem Vater konfrontiert, mit dem er einen Disput hatte. Und hinter der Maske des Logikers konnte man bei Spock immer wieder den Menschen erkennen - gerade wenn es um die Freundschaft zu Kirk ging.

                                Das alles war in meinen Augen einfach etwas subtiler und weniger aufdringlich und plump, als ein herumknutschender Spock, der ausrastet, wenn jemand seine Mami beleidigt. Auch die Darstellung als armes Opfer von Rassismus und Diskriminierung war in meinen Augen so klischeeüberladen und unkreativ, dass ich es einfach nicht ernst nehmen konnte.

                                Hier war ja eher das Gegenteil von dem der Fall, was man aus der Serie von Spock kannte. Dort war er meist der kühle Logiker, hier war er eigentlich wieder viel zu emotional, um ihm den Vulkanier noch abzukaufen.

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