Zitat von Apeiron
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Ich habe vor knapp zwei Jahren meinen eigenen SciFi-Stammtisch gegründet, der regelmäßig auch von Frauen besucht wird. Außerdem besuche ich noch regelmäßig den Freiburger Star Trek Stammtisch, wo Frauen ungefähr die Hälfte (wenn nicht noch mehr) der Besucher ausmachen, und dessen beiden Organisatoren tatsächlich Organisatorinnen sind. Und ich habe bislang von ihnen noch nie sowas gehört wie "Es gibt zu wenig Liebschaften in der SciFi".
Dabei möchte ich mal auf das Trek Fandom hinweisen. Soweit ich das erkennen kann, waren weibliche Fans stark daran beteiligt, dass es überhaupt zu einem sogenannten "Fandom" kam. Ich habe ein Buch aus den 70ern, "Star Trek - The New Voyages", in welchem FanFiction einem breitem Publikum bekannt gemacht werden sollte (u.a. mit Vorworten der Serien-Stars). Die Autoren dieser FFs in dem Buch waren ausnahmslos weiblich.
ST hat also eine breite weibliche Fanbasis. Was meiner Beobachtung nach ebenfalls eine breite weibliche Fanbasis hat ist "Doctor Who" (hierzulande natürlich relativ).
Was haben nun ST und "Doctor Who" gemeinsam? Richtig, sie sind anspruchsvollere Geschichten, die mehr als nur Action im Weltraum darstellen. Es sind Geschichten mit Botschaft, mit ungewöhnlichen Grundkonzepten und (das will ich hier nicht leugnen, ist ja auch definitiv keine Schwäche) starken Charakteren. Und sowohl bei DW als auch bei ST (naja, zumindest bei TOS) ist der Spaßfaktor recht hoch, kommt aber hauptsächlich aus den Figuren heraus.
Eine SF-Serie, die Frauen gefallen soll, braucht keine übermäßigen Soap-Elemente. Natürlich braucht sie die zu einem gewissen Grad, weil dies den heutigen Sehgewohnheiten entspricht, aber nicht übermäßig. Stattdessen werden intelligente Geschichten mit interessanten Charakteren gebraucht. Und das sollte wohl hinzukriegen sein.
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