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Warum produziert das deutsche Fernsehn (fast) keine SF-Serien?

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    So wie die Macher Avatar die Geschichte erzählt haben, kann man die Parabel "Kapitalismus schlecht, Steinzeitmaoismus gut" doch ganz gut herauslesen. Bei den Na'Vis untereinander ist ja alles viel zu sehr eitel Sonnenschein. Für mich ist der Film stellenweise ganz großer Kitsch. Ich weiß nicht, ob der Film in seiner Machart jemand überzeugen kann, der nicht ohnehin überzeugt von der Botschaft ist.
    Wenn man den Baader-Meinhof-Komplex liest, sieht man auch die Schattenseiten dieser Politisierung der Achtsechziger, ebenso bei Lenin kam bis Lüdenscheid, großartiger Dokumentarfilm. Und wenn sich die Wahlergebnisse von damals in Erinnerung ruft, dann stand die CDU bei immer über 40 %, sie hatte fast die absolute Mehrheit errungen.

    Leverage lief auf Deutsch bei VOX. Ich habe sie nur eine Folge gesehen, doch sie lief da. Bei Monk und House dachte ich an die Nachfolgen von MacGyver und anderen Serien. An Monk mochte ich ja nicht das Krimielement, sondern der Umgang mit den vielen Phobien, und Dr. House ist eine Verneigung von Sherlock Holmes, also nicht die typischen Genreserien. MacGyver war ja auch kein reiner Science-Fiction.
    (Nebenbei: es kommt immer darauf, womit man etwas vergleicht. Ich finde das aktuelle Glee besser als das unsägliche 90210-Originalserie aus den Neunzigern, Verzweifelten Hausfrauen sind weitaus satirischer als Denver-Clan, für Nip-Tuck gilt das Gleiche. Ich sehe da keine Verschlimmerung. Manches davon ist weitaus politischer und subversiver, als man es bei einer Arzt- oder Teenieserie erwartet. House als bekennender Atheist)
    Und du hast ja drei Sci-Fi-Serien, die du regelmäßig verfolgst. Es ist doch eigentlich recht viel, dafür dass du dich auf ein Gebiet spezialisiert hast.

    Ich mag Ich und Ich und Rosenstolz ganz gern. Du musst sie nicht mögen. Der treibende Beat von Ne-Yo würde ich doch dem neuen Jahrzehnt zuordnen. In ihrer Musik sind die Rockibilies vielleicht nicht politisch gewesen, Liedermacher dürften es schon damals gewesen sein, trotzdem darf man die Proteste gegen die Wiederaufrüstung nicht vergessen. Die Fünfziger waren weitaus politischer.

    Rote Materie könnte auch ein Gag auf die dunkle Materie. Bei Amazon wimmelt es von schlechten Star Trek 11-Kritiken.

    Wenn man Untersuchungen glauben darf, deuten die Studienfächer auch auf die Gesinnung hin, Juristen und BWL eher konservativ, Sozialfächer eher links. Aber ich fürchte, bei BWL waren sie immer schon nicht so links. Was fehlt, sind Eisbrecher in beiderlei Richtungen. Aber heute gibt es auch Attac, bei dem sich viele engagieren.
    Und Land ist nicht gleich Kommune. In Hessen sind die Studiengebühren fürs Erststudium ja abgeschafft worden, das lag durchaus am Wahlergebnis der vorletzten Wahl in Hessen. Und mal ehrlich, welche Mülleimer sind denn nicht designt worden. Ich weiß nicht, ob es die überhaupt gebraucht hätte.
    Wenn man den Fiolm über das Waldsterben gestern in arte gesehen hat, gab es schon damals in Achtzigern ein Mainstream in der Presse, alle fürchteten sich vor dem Waldsterben: im Nachhinein etwas übertrieben. Wenn man zurückblickt, wird man immer solche Konsensthemen finden.
    Zuletzt geändert von Apeiron; 19.05.2011, 01:07.

    Kommentar


      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      So wie die Macher Avatar die Geschichte erzählt haben, kann man die Parabel "Kapitalismus schlecht, Steinzeitmaoismus gut" doch ganz gut herauslesen. Bei den Na'Vis untereinander ist ja alles viel zu sehr eitel Sonnenschein. Für mich ist der Film stellenweise ganz großer Kitsch.
      "We don't see things as they are, we see things as we are."
      Anais Nin
      US (French-born) author & diarist (1903 - 1977)

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Ich weiß nicht, ob der Film in seiner Machart jemand überzeugen kann, der nicht ohnehin überzeugt von der Botschaft ist.
      Und? Eine Bestätigung ist auch etwas wert, oder? Und mancher wusste vielleicht noch gar nicht, dass er davon überzeugt ist, bevor er den Film gesehen hat. Man darf nicht vergessen welche Symbolkraft die Kombination von Wort und Bild mit sich bringt und wie wirksam sich solche Symbole über Generationen hinweg halten können.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Leverage lief auf Deutsch bei VOX. Ich habe sie nur eine Folge gesehen, doch sie lief da.
      Tatsache, die lief wirklich mal bei VOX um 22:15 Uhr. Ist mir wohl entgangen. Trotzdem sprechen wir hier von einem Massenverhältnis und nicht davon, dass es damals ausschließlich tolle Serien und heute gar keine mehr geben würde. Es gab vor allem mehr Vielfalt und unterschiedliche Genre. Daran ändert sich auch nichts, wenn VOX mal hier 'ne interessante Serie hat und RTL2 mal dort und Tele 5 mal Babylon 5 wiederholt. Die Mengenverhältnisse haben sich geändert. Das ist besonders insofern interessant, dass es heute mehr Sender gibt und sich dementsprechend das Serienangebot hätte verbreitern, statt verengen müssen.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Und du hast ja drei Sci-Fi-Serien, die du regelmäßig verfolgst. Es ist doch eigentlich recht viel, dafür dass du dich auf ein Gebiet spezialisiert hast.
      Was heißt denn hier, ich hätte mich auf ein Gebiet spezialisiert? Und wieso sind drei Serien dann viel?

      Im Übrigen läuft die eine SF-Serie (Doctor Who), die ich regelmäßig sehe nicht im deutschen TV und wurde vom deutschen TV unglaublich dämlich behandelt. Die andere (Eureka) verfolge ich nur sporadisch, zumal die Wartezeiten zwischen den Ausstrahlungsterminen teilweise so lang waren, dass ich das Interesse daran, sie im TV zu verfolgen, irgendwann verloren habe. Bleibt also eigentlich nur eine Serie, nämlich "Primeval", von der ich ausgehe, dass sie eine SF-Serie ist, sofern sich das Ganze nicht am Ende - wie bei Lost - als irgend ein Fantasy-Bullshit heraus stellt.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      In ihrer Musik sind die Rockibilies vielleicht nicht politisch gewesen, Liedermacher dürften es schon damals gewesen sein, trotzdem darf man die Proteste gegen die Wiederaufrüstung nicht vergessen. Die Fünfziger waren weitaus politischer.
      Die Liedermacherbewegung tritt vor allem in den 1960ern auf den Plan und gewinnt an Bedeutung unter jungen Leuten - nicht in den 1950ern (auch wenn es dort bereits vereinzelte Vorreiter gegeben haben mag).

      Die Proteste gegen die Wiederbewaffnung von 1951 gingen aber nicht speziell von einer Jugendkultur aus und hatten ganz andere zeitgeschichtliche Hintergründe als das, worüber wir hier sprechen. Es ging darum, dass diverse jugendliche Subkulturen stets einen teils politisch geladenen, aber auf jeden Fall subversiven Anit-Konformismus gepflegt haben, den man heute - ebenso wie das Entstehen neuer Subkulturen selbst - seltener antrifft.

      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
      Bei Amazon wimmelt es von schlechten Star Trek 11-Kritiken.
      Ja, genau...

      284 Rezensionen
      5 Sterne:
      (143)
      4 Sterne:
      (34)
      3 Sterne:
      (32)
      2 Sterne:
      (25)
      1 Sterne:
      (50)
      ... 177 von 284 geben eine gute bis sehr gute Bewertung ab, während gerade einmal 75 Leute den Film für schlecht bis sehr schlecht befinden, aber es wimmelt von schlechten Kritiken.

      Es scheinen allerdings auch noch negative Kritiken hinzu zu kommen, von Leuten, die den Streifen offenbar erst später auf DVD gekauft haben, denn am Anfang war der Bewertungsstand noch bei 4,5 Sternen.

      Negative Pressekritiken sucht man besser mit der Lupe.

      Kommentar


        Wenn man sich auf der Amazon die ersten Kritiken vom Star Trek 11 durchliest, waren sie alle ziemlich negativ. Mehr als ein Viertel der Stimmen ist negativ, sogar sehr negativ, was bei anderen Filmen, Büchern nicht so der Fall ist. Natürlich hat auch einigen der Film gefallen.

        Es gab immer sowohl politische, als auch unpolitische Jugendkulturen. Neben der Rockern kam es auch viele, die Schlager toll fanden, sonst wäre es nicht zu so hohen Einschaltquoten bei Der Hitparade und Disco gekommen. Und wollen wir mal ehrlich sein, nicht jeder, der damals Rockmusik hörte, war automatisch politisch. Nicht jeder, der diesen Moving Beat von heute mag, ist unpolitisch. Zumal ja "Wir sind Helden" auch kommerziell ein Erfolg ist.
        In den Fünfzigern wurde die Jugendlichen erst langsam als Zielgruppe entdeckt. Man darf ja nie vergessen, wie teuer damals Schallplattenspieler noch waren, sie wurden erst allmählich billiger.
        In den Vierzigern waren wohl die Swing-Kids ja stellenweise auch sehr subversiv. Natürlich war es in einer Diktatur, gerade bei den Nazis, schwieriger, dieses als Trend durchzusetzen. Am Anfang des vorherigen Jahrhundert schockten die Wandervögel die Spießer, in den Zwanzigern die Bauhaus-Studenten. Heute sind es Attac-Aktivisten, Atomkraftgegner oder einige Blogger, die rebellieren.

        Kommentar


          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
          Wenn man sich auf der Amazon die ersten Kritiken vom Star Trek 11 durchliest, waren sie alle ziemlich negativ. Mehr als ein Viertel der Stimmen ist negativ, sogar sehr negativ, was bei anderen Filmen, Büchern nicht so der Fall ist. Natürlich hat auch einigen der Film gefallen.
          Die erste Kritik stammt vom 01.06.2009 und bewertet den Film mit einem Stern. Die folgenden sieben (!) Kritiken sind jeweils 5-Sterne-Wertungen, bis dann eine 2er-Wertung kommt, der sofort wieder 5 Sterne folgen. Danach sind es dann mal 3 Dreier bis zum nächsten 5er usw.. Wovon redest du also?

          Und mehr als ein Viertel ist meines Wissens immer noch ein recht kleiner Anteil gegenüber den anderen drei Vierteln, von denen mindestens 2 Viertel den Film supertoll finden. Damit finden mindestens doppelt soviele Leute den Film großartig, während ein Viertel ihn immerhin ganz gut fanden. Und wie gesagt – negative Stimmen in der Presse und im Internet sind ebenfalls in deutlicher Minderheit. Zu behaupten, der Film hätte „auch einigen“ gefallen ist die Untertreibung des Tages.

          Und wie gesagt, einen negativen Pressebericht kann man mit der Lupe suchen.

          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
          Es gab immer sowohl politische, als auch unpolitische Jugendkulturen.
          Es gab überhaupt noch nicht einmal immer irgendwelche Jugendkulturen. Schon der Begriff „Kindheit“, wie wir ihn verstehen ist eine „Erfindung“ des 18./19. Jahrhunderts. Richtige Jugendkulturen bilden sich erst ab dem beginnenden 20. Jahrhundert. Aber das nur am Rand.

          Wir sprechen hier ja eigentlich immer noch von der Kritik am gegenwärtigen Konformismus, im Zuge dessen die Sprache auf das zunehmende Fehlen jugendlicher Subkulturen kam, von denen eben sehr oft subversive und auch politische Impulse kamen – auf jeden Fall aber irgend eine Form des Andersdenkens! Darum ging es hier.

          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
          Neben der Rockern kam es auch viele, die Schlager toll fanden, sonst wäre es nicht zu so hohen Einschaltquoten bei Der Hitparade und Disco gekommen.
          Wer bestreitet das denn?

          Das war gewissermaßen der Mainstream, aber der Substream – wenn wir das mal so nennen wollen – war in den Medien nicht weniger präsent. Schließlich liefen ja auch Beat Club und Musikladen nicht ganz erfolglos.

          Du hast aber offenbar immer noch nicht verstanden, dass es hier um kein Entweder – Oder geht, sondern darum, dass es früher neben dem Mainstream noch genügend Luft für Individualität gab und der heutige Mainstream alles zu ersticken droht.

          Ich denke mir das übrigens nicht aus, sondern es gibt auch etliche Dokus und Interviews mit Beteiligten, die meine Aussagen bestätigen. Eine Doku über das moderne Blockbusterkino wurde ja hier bereits verlinkt. Ich verweise auch gerne hierauf: http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2522851

          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
          In den Fünfzigern wurde die Jugendlichen erst langsam als Zielgruppe entdeckt. Man darf ja nie vergessen, wie teuer damals Schallplattenspieler noch waren, sie wurden erst allmählich billiger.
          In den Vierzigern waren wohl die Swing-Kids ja stellenweise auch sehr subversiv. Natürlich war es in einer Diktatur, gerade bei den Nazis, schwieriger, dieses als Trend durchzusetzen. Am Anfang des vorherigen Jahrhundert schockten die Wandervögel die Spießer, in den Zwanzigern die Bauhaus-Studenten. Heute sind es Attac-Aktivisten, Atomkraftgegner oder einige Blogger, die rebellieren.
          Dazu möchte ich mal Wikipedia zitieren:

          Kommerzialisierung
          Oft werden jedoch die äußeren Merkmale einer solchen Kultur nach kurzer Zeit von einer breiten Masse aufgenommen, und innere Werte und kreative Aspekte bleiben auf der Strecke: Die Jugendkultur wird so zu einem Teil der Konsumgesellschaft. Diese Entwicklung hat seit Ende der 1980er Jahre stark zugenommen, als Jugendliche zunehmend zum Zielpublikum der Wirtschaft geworden sind. Immer schneller saugen die interessierten Industrien entstehende Jugendkulturen auf und nehmen ihnen so Inhalt und Authentizität. Dies geht bis zu Versuchen, allein durch Fernsehen und Werbung „Kulte“ zu kreieren, ohne dass zuvor eine Jugendbewegung da war und trägt wohl auch zu einem allgemeinen kulturellen Unbehagen sowie Bezugsverlusten innerhalb jüngster Generationen bei. Der „Kult“ dauert nur einen Moment und authentische Jugendkulturen entstehen nur noch sehr schwer.
          Hervorhebung von mir.

          Hier ist der Link: Jugendkultur ? Wikipedia

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            Was ist eine authentische Jugendkultur? Wann ist etwas gemacht? Ist Authenzität nicht auch nur ein Konstrukt, wo wir alle zwar wissen, was damit gemeint sein könnte, aber alle unterschiedliche Auffassungen davon haben? Ein Undergroundgeschichte muss nicht unbedingt besser sein als der Mainstream, umgekehrt ist es genauso. Warum müssen Künstler einen Bettlerkult anhängen, um für wahre Künstler gehalten zu werden? Wer entscheidet, wann ein Künstler sich anbiedert, wann nicht. Honoriert nicht das Publikum auch das Subversive? Johnny Depp hat bekanntlich viel Ärger für seinen Sparrow von Disneybossen erhalten. Ist Der goldene Kompass nicht auch gescheitert, weil sie zu sehr Konzessionen an die Klerikalen in den USA gemacht haben?
            Wird in einem Sequel zwangsläufig die gleiche Geschichte erzählt, oder sie nur fortgesetzt?

            Ich würde das nicht nur bis zu den Achtzigern zurückverfolgen. Wenn man das Buch über Groschenhefte gelesen hat, sieht man, dass man schon so früh, wie die Technik es hergab, auf Kultbildung gesetzt hatte. Wahrscheinlich könnte man es auch Reklametafeln für Schokolade, Postkarten, frühes Spielzeug sagen.
            Natürlich konnten sich die Jugendkulturen erst durchsetzen, als es die technischen, bildungsmäßigen, finanziellen, gesellschaftlichen und ernährungstechnischen Voraussetzungen dafür gab. Konnte sich Jugendkulturen erst breit durchsetzen, als man so finanziell gesichert war, dass man es nicht nur für Essen und Wohnung draufging?
            War der Kinderkreuzzug nicht auch Jugendbewegung?

            Bei "Tribute von Panem" gibt es mehr positive als bei Star Trek. Ich glaube, das wäre ein Buch, was dir gefallen könnte. Ein Viertel schlechter Kritiken halte ich schon für viel.

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              Das ist besonders insofern interessant, dass es heute mehr Sender gibt und sich dementsprechend das Serienangebot hätte verbreitern, statt verengen müssen.
              Das ist in der Tat auffällig.
              Und genau das ist einer der Gründe, warum ich die Situation so haarsträubend finde - früher hat man den Schund wenigstens halbwegs versteckt, oder wenigstens schön dekoriert, so daß er nicht ganz so aufgefallen ist.
              Man schien sich wenigstens noch bemüht zu haben, schien sich noch ein ganz klitzekleines bisschen zu schämen, Anstand zu haben sozusagen.
              Dann kam die Call-in TV Schwemme, und ich dachte mir "Die woll´n mich doch verarschen, oder?".
              Ok, ja, das wollten sie auch, aber vor allem war es die unverschämte Dreistigkeit, mit der das plötzlich geschah, die mich so verplex gemacht hat.

              Da wurde man nämlich plötzlich auf allen größeren Privatsendern mit dieser Scheisse zugebombt, blink-blink, tatütata, jetz-schnell-noch-anrufen-der-HotButton-leuchtet-schon!
              Daß da Sendezeit für drauf geht ist klar.
              Früher gab´s bei Vox z.B. um die Uhrzeit ein paar coole japanische Serien, Filme und Anime; ich wüsste nicht, wann das das letzte Mal so gewesen wäre, ich hab nichts in der Art mehr dort gesehen seit Jahren.
              Statt dessen laufen parallel teilweise drei oder vier Kriminalserien, von Crossing Jordan über CSI Bla, CSI Blabla, Navy CSI, etc., bis hin zu Medical Detectives.
              Diese Serien laufen in dieser Häufung jetzt schon seit mehreren Jahren, und es kann mir keiner erzählen, daß das wirklich dem gebündelten Zuschauerinteresse entsprechen würde.
              Ich hab mir den Mist anfangs auch noch angeguckt, aber nach 5+ Jahren AM STÜCK wird´s doch langsam etwas blöde.


              Im Übrigen läuft die eine SF-Serie (Doctor Who), die ich regelmäßig sehe nicht im deutschen TV und wurde vom deutschen TV unglaublich dämlich behandelt.
              Ja, so dämlich tatsächlich, daß ich mir bis vor wenigen Jahren nicht mal bewusst war, daß die Serie existiert.
              Und das, wo sie doch schon "ein paar Jahre" lange läuft...

              Was ist eine authentische Jugendkultur? Wann ist etwas gemacht?
              Ist Authenzität nicht auch nur ein Konstrukt, wo wir alle zwar wissen, was damit gemeint sein könnte, aber alle unterschiedliche Auffassungen davon haben?
              Ist nicht jedes Wort und jeder Begriff an sich auch nur ein Konstrukt, wo wir alle zwar wissen,... etc. ?
              Antwort: Ja.
              Jetzt betrachten wir das mal wie eine mathematische Gleichung.
              Wenn ALLE Begriffe nur Konstrukte sind, dann kann man dieses Argument also aus der Gleichung streichen.
              Und rumphilosophieren über die Bedeutung von Mainstream und Subkultur im Hinblick auf die Eignung, das Leben eines Menschen zu bereichern - das bringt uns der Antwort auf die Frage nach der mangelnden Authentizität kein Stück näher.

              Die Sache ist - JA, es ist wirklich so einfach!
              Ich kann wirklich eine Unterscheidung treffen zwischen authentisch und unauthentisch, zumindest in konkreten Fällen.
              Wenn eine Jugendkultur sich fast ausschließlich über äussere und oberflächliche Merkmale definiert, welche zudem noch von einer äusseren Instanz vorgegeben werden, dann ist sie für mich nicht (mehr) authentisch.
              Wenn sich z.B. die Identität moderner HipHopper darauf beschränkt, überteuerte vorkonfektionierte Markenklamotten aus dem Versandhauskatalog zu tragen, wahlweise Tüte oder Bong zu rauchen und sich zu überlegen, wie man möglichst billig möglichst viele Chickas in den Allerwertesten beglückt, dann ist das eine Jugendkultur, die ich nicht ernst nehmen kann.
              Sich zu fühlen und aufzuführen wie ein Gangster ist m.E. nicht die gesellschafliche Botschaft, die HipHop und Rap ursprünglich mal übermitteln wollten.
              Die Botschaft war ursprünglich wohl eher etwas in der Richtung "Uns geht´s beschissen, wir interessieren keine Sau, deshalb müssen wir kriminell werden und in ständiger Angst leben.".
              Was dann mainstreamtauglich dabei rausgeholt wurde war ein Lebensgefühl, daß diesen Mißstand verherrlichte, und die Leute dazu anspornte, genau nach dem zu streben (oder wenigstens so zu tun), was der HipHop ursprünglich angeprangert hatte.

              Und, ja klar, es gibt auch immer noch authentischen HipHop und authentische HipHop Fans.
              Den Unterschied kann ich aber ziehen.


              Was Avatar angeht:

              Ja, Avatar ist Kitsch und ist pathetisch, ich glaube das muß man einfach anerkennen.
              Avatar ist aber gut gemachter Kitsch, gut gemachter Pathos, denn Avatar benutzt diese Elemente ganz zielführend für die Übermittlung seines Inhaltes.

              Was Star Trek 11 angeht:

              Ja, ein Viertel vernichtender Kritiken ist schon nicht wenig.
              Es zeigt zumindest, daß der Film nicht unumstritten ist.
              Fakt bleibt jedoch offensichtlicherweise dennoch, daß er alles in allem positiv aufgenommen wurde.

              Kommentar


                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Nur, richtige jugendliche Subkulturen, aus denen eine gewisse politische Kraft hervor gehen könnte, gibt es ja auch kaum noch oder gibt es da ein paar Neue, die man kennen sollte?
                Vielleicht ist das auch der Gegeneffekt zu den "revolutionären" Eltern.
                Worin besteht die Möglichkeit zur Abgrenzung, wenn die Eltern als Teil z.B. der 68er bereits jede Grenze gesprengt haben? Richtig, in dem man das wird, gegen das die Eltern rebellierten.
                Ich denke da immer an die Werbung mit den Rockern, bei denen die Tochter einen "Snob" mit nach Hause bringt.

                Die 68er wurden ja erst durch die Eltern der 68er ermöglicht. Erst die Unfreiheit und Eingezwängtheit durch die vorhergehende Generation ermöglichte das Freiheitsstreben dieser Jugendgeneration.

                Denn nur ein sehr kleiner Teil dieser Jugendbewegungen wird schließlcih tatsächlich von Intellektuellen und Philosophie dominiert, der größte Teil dagegen ist Psychologie und Resultat der Entwicklung vom abhängigen Kind zum unabhängigen Erwachsenen, den Abnabelungsbestrebungen des Jugendlichen.

                Auch sind heutige Unfreiheiten subtiler und die Welt an sich komplexer als sie noch früheren Generationen erschien. Es ist heute schwerer ein einfaches Feindbild aufzubauen. Durch die gewonnene Freiheit ist alles sehr pluralistisch geworden, es gibt kaum noch etwas, mit dem man provozieren könnte - alles schon erlaubt und irgendwo gesehen -, und sogar politisch gehen wir den Weg von einer bi-polaren zu einer multi-polaren Welt. Da hat man es ungleich schwerer sich zurechtzufinden. Die heutige Generation ist imho von dem Gefühl unendlicher Verwirrung dominiert und der Angst den von den Eltern erklommenen Gipfel überschritten zu haben und wenn man sich nicht anpasst abzustürzen. Es gibt auch nichts so greifbares wie die Nazi-Eltern, das man angreifen könnte, alles verbliebene Schlechte ist anonym und gesichtslos. Man ist permanentem Leistungsdruck ausgesetzt, der einen zermalmt und nach Außen hin lähmt.


                Was Vielfalt und gute Serien angeht:
                Die gibt es, aber nicht durch irgendeine Bewegung in die Masse hinaus getragen sondern versteckt in einer Nische. Man schaue sich nur mal HBO an, exzellentes Niveau.

                Kommentar


                  Zitat von newman Beitrag anzeigen
                  Vielleicht ist das auch der Gegeneffekt zu den "revolutionären" Eltern.
                  Worin besteht die Möglichkeit zur Abgrenzung, wenn die Eltern als Teil z.B. der 68er bereits jede Grenze gesprengt haben? Richtig, in dem man das wird, gegen das die Eltern rebellierten.
                  Ich denke da immer an die Werbung mit den Rockern, bei denen die Tochter einen "Snob" mit nach Hause bringt.

                  Die 68er wurden ja erst durch die Eltern der 68er ermöglicht. Erst die Unfreiheit und Eingezwängtheit durch die vorhergehende Generation ermöglichte das Freiheitsstreben dieser Jugendgeneration.

                  Denn nur ein sehr kleiner Teil dieser Jugendbewegungen wird schließlcih tatsächlich von Intellektuellen und Philosophie dominiert, der größte Teil dagegen ist Psychologie und Resultat der Entwicklung vom abhängigen Kind zum unabhängigen Erwachsenen, den Abnabelungsbestrebungen des Jugendlichen.

                  Auch sind heutige Unfreiheiten subtiler und die Welt an sich komplexer als sie noch früheren Generationen erschien. Es ist heute schwerer ein einfaches Feindbild aufzubauen. Durch die gewonnene Freiheit ist alles sehr pluralistisch geworden, es gibt kaum noch etwas, mit dem man provozieren könnte - alles schon erlaubt und irgendwo gesehen -, und sogar politisch gehen wir den Weg von einer bi-polaren zu einer multi-polaren Welt. Da hat man es ungleich schwerer sich zurechtzufinden. Die heutige Generation ist imho von dem Gefühl unendlicher Verwirrung dominiert und der Angst den von den Eltern erklommenen Gipfel überschritten zu haben und wenn man sich nicht anpasst abzustürzen. Es gibt auch nichts so greifbares wie die Nazi-Eltern, das man angreifen könnte, alles verbliebene Schlechte ist anonym und gesichtslos. Man ist permanentem Leistungsdruck ausgesetzt, der einen zermalmt und nach Außen hin lähmt.
                  Das ist eine sehr gute Analyse, die sehr gut erklärt, warum die Dinge heute so sind, wie sind. Ich würde auch nicht so weit gehen, einer Generation vorzuwerfen, dass sie ist, wie die Gesellschaft sie geformt hat. Allerdings lässt sich meines Erachtens eben nicht von der Hand weisen, dass der daraus resultierende Konformismus, der heute recht weit verbreitet ist, eine potentielle Gefahr für die Demokratie bedeuten kann. Diese besteht in dieser Staatsform immer dann, wenn sich nichts mehr bewegt.

                  Zitat von newman Beitrag anzeigen
                  Was Vielfalt und gute Serien angeht:
                  Die gibt es, aber nicht durch irgendeine Bewegung in die Masse hinaus getragen sondern versteckt in einer Nische. Man schaue sich nur mal HBO an, exzellentes Niveau.
                  Dass es durchaus noch gute Serien gibt, streite ich ja gar nicht ab. Nur, wie du sagst, erreichen sie keine wirklich große Masse mehr.

                  Und HBO ist ein Pay-TV - Sender, oder? Die können sich natürlich Qualität leisten und wer sich wiederum HBO leisten kann, der bekommt diese selbstverständlich auch.

                  Was mich an der aktuellen Situation einfach dermaßen ärgert ist, dass man sämtliche weniger begüterten Mitglieder der Gesellschaft allmählich kategorisch von guter Unterhaltung ausschließt, weil die mittlerweile viel Geld kostet. Wer gewissermaßen auf das Fernsehn angewiesen ist, geht doch relativ leer aus.

                  Eine andere Sache ist, dass man eben jene Teile der Bevölkerung ja nicht nur von der Teilhabe an einer vielfältigen Unterhaltungskultur abschneidet, sondern ihnen damit auch Bildungspotentiale vorenthält.

                  Um mal ein ganz klischeehaftes Beispiel zu bringen: Angenommen ein 20jähriger mit Hauptschulabschluss und eher mittelmäßigen Lesefähigkeiten, der den ganzen Tag in Schichtarbeit die immergleichen Tätigkeiten ausübt sitzt in seiner Freizeit zu Hause vor dem Fernseher.

                  Er hat die Auswahl zwischen 5 Daily Soaps, 5 Gerichtsshows, 4 Kochsendungen, 7 Doku-Soaps über Inneneinrichtung, Schuldenberater, Supernannies und weiterem Unsinn auf Bild-Zeitungs-Niveau und ganz am Rand könnte er natürlich auch die Wiederholung von Star Trek - The Next Generation oder mit viel Glück mal einen alten Glenn Ford - Western ansehen. Einzig andere Alternative wäre irgendwelches viel zu hoch angesetztes, superanspruchsvolles Kunstzeug auf Arte.

                  Was wird er wohl gucken und wie viel weiter wird es ihn bringen?

                  Sieht man sich dagegen die Programmgestaltung früherer Jahrzehnte an, wo das Auswahlspektrum noch größer war und es weit weniger völligen Blödsinn im TV gab als heute, stellt man fest, dass sich für dieses Klischeebeispiel wesentlich mehr Bildungspotential eröffnen würde.

                  Unser Fernsehen macht die weniger Gebildeten systematisch dümmer und die jenigen, die einen höheren Bildungsabschluss haben, schaffen ihre Glotze einfach ab, weil sie auch ausreichend Geld haben für DVDs usw.. Unser Fernsehprogramm zielt meiner Ansicht nach mittlerweile direkt darauf ab, eine Zweiklassengesellschaft zu schaffen und gerade der ärmeren Bevölkerung damit ihr "Opium für das Volk" zu verpassen, indem man ihnen irgendwelche Superstar-Traum-Shows liefert.

                  So sehr man diese ganze Entwicklung auch von mehreren Seiten her nachvollziehen kann, so bedenklich finde ich sie trotzdem.

                  Kommentar


                    Ich glaube noch nicht mal, dass die Jugend so viel unpolitischer ist als in den Siebzigern, ich denke, sie ist nur etwas unideologischer. Manche Widerstände müssen sie auch nicht mehr einreißen, beispielsweise ist das Schlagen in der Schule verboten, Frauen müssen nicht erst den Mann fragen, wenn sie arbeiten wollen, Volljährigkeit mit 18.

                    Und jemand muss die Hiphop-Hosen auch für die Hiphoper mit dem realen Geist herstellen. Dass dann immer Leute dazukommen, die sich mit der Kleidung diese Identität kaufen wollen

                    Ich habe Avatar nicht als schlechten Film bezeichnet, nur als kein Film, bei dem es sich tiefgründig über die Probleme der Zeit diskutieren lassen könnte.

                    Was ist schlimm, wenn Menschen über Erziehung, Umgang mit Geld oder Inneneinrichtung aufgeklärt werden, was ja mit Geschichten besser geht, als wenn man nur die Fakten in einem Bericht aneinanderreiht. Natürlich baut das Interesse ab, deshalb wird die Super Nanny sicherlich bald abgesetzt. Ist es so schlimm, wenn man sich im Fernsehen Anregungen für das eigene Kochen holt. Am Zeitungskiosk gibt es ja auch unzählige Zeitschriften mit Rezepten, genau das Gleiche gilt für Inneneinrichtungsmagazine, die es ja auch haufenweise am Kiosk gibt. Und es regt sich niemand darüber auf, dass wir am Kiosk mit solchen Magazinen überhäuft werden und das sicherlich schon seit Jahrzehnten. (Noch viel grausamer sind die vielen Klatschpostillen mit Rätselteil, aber darüber regt sich niemand auf.)
                    Gerichtsshow gibt es nur noch 2 und werden sicherlich auch bald verschwinden, denn die Quoten sinkt und sinkt.
                    Wahrscheinlich hat der Hauptschüler auch die Auswahl zwischen einigen Science Fiction-Formaten auf Tele 5, auf Nachmittagsunterhaltung bei der Dritten und Castingshow, an die er besonders gern teilnimmt. Und wird es nicht eher Zeit, diese Sortiererei in der Schule aufhört?

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                      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                      Was ist schlimm, wenn Menschen über Erziehung, Umgang mit Geld oder Inneneinrichtung aufgeklärt werden, ...
                      Daran wäre im Prinzip gar nichts schlimm (auch wenn ich nicht wüsste, was man mir noch über den Umgang mit Inneneinrichtung beibringen sollte), aber darum geht es in diesen Sendungen gar nicht, sondern allein um den Krawall, der die Quote bringt. Das sind "Ratgeber" auf Bildzeitungsniveau. Mit Aufklärung hat das nicht das Mindeste zu tun!

                      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                      Am Zeitungskiosk gibt es ja auch unzählige Zeitschriften mit Rezepten, genau das Gleiche gilt für Inneneinrichtungsmagazine, die es ja auch haufenweise am Kiosk gibt. Und es regt sich niemand darüber auf, dass wir am Kiosk mit solchen Magazinen überhäuft werden und das sicherlich schon seit Jahrzehnten. (Noch viel grausamer sind die vielen Klatschpostillen mit Rätselteil, aber darüber regt sich niemand auf.)
                      Und genauso, wie ich solche Käseblättchen nicht kaufe, habe ich mittlerweile auch keinen Fernseher mehr, weil mich das Programm kaum noch anspricht. Trotzdem ist es irgendwie schade, weil ich mich noch ganz gut an ein TV-Programm erinnern kann, das abwechslungsreich und interessant war. Die Zeiten sind mittlerweile leider vorbei.

                      Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                      Wahrscheinlich hat der Hauptschüler auch die Auswahl zwischen einigen Science Fiction-Formaten auf Tele 5, auf Nachmittagsunterhaltung bei der Dritten und Castingshow, an die er besonders gern teilnimmt. Und wird es nicht eher Zeit, diese Sortiererei in der Schule aufhört?
                      Was nutzt es, wenn man diese Selektion in der Schule abschafft, während das viel wirkmächtigere TV sie fördert?

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                        Ich glaube, die Schule ist noch viel mächtiger. Wenn für mehr Geduld und Gewaltfreiheit bei der Kindererziehung geworben wird, einen überlegteren Umgang mit Geld nahegelegt wird, kann das meinetwegen auch auf Bildzeitungsniveau geschehen.

                        Man muss ja nicht Fernseher abschaffen, um den Käse zu entgehen. Ich meide ja den Zeitungskiosk ja auch nicht, weil ich die Käseblättchen meiden will, sondern ich meide die Käseblättchen.

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                          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                          Ich glaube, die Schule ist noch viel mächtiger.
                          Was du alles glaubst.
                          Ich arbeite in der Schule und weiß, wovon ich spreche.

                          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                          Wenn für mehr Geduld und Gewaltfreiheit bei der Kindererziehung geworben wird, einen überlegteren Umgang mit Geld nahegelegt wird, kann das meinetwegen auch auf Bildzeitungsniveau geschehen.
                          Sorry, aber ich habe selbst Jahre lang als Erzieher - im Kindergarten, im Hort und auch im Heimbereich - gearbeitet, habe als Lehrer immer noch täglich mit Kindern zu tun und kann dir sagen, dass diese Wuthöhlenpädagogik völliger Schwachsinn ist.

                          Man suggeriert unsicheren Eltern damit, ihre Erziehungs- und Familienprobleme ruckzuck in den Griff bekommen zu können, wenn sie sich von der klugscheißernden Saalfrank-Domina mal eben ein paar tolle Tricks zeigen lassen. Schließlich ist sie ja die Super-Duper-Zauber-Nanny, die alles richtet. Ein besseres Verständnis für Kinder lernt man jedenfalls in dieser Sendung ganz und gar sicher nicht!

                          Darüber hinaus ist mittlerweile allseits bekannt - spätestens nachdem es eine Monitor-Sendung gab, die diese Sendungsformate unter die Lupe genommen hat - dass diese Sendungen ein einziger Fake sind. Die Kinder werden dazu angestachelt, sich vor der Kamera besonders asozial zu verhalten, die Eltern müssen ebenfalls nach Script ihre Rolle spielen. Nichts davon ist echt. Kein Kind verhält sich unter normalen Umständen auf diese Weise. Die Verschuldeten, die bei Zwegat sitzen, trimmen ihre Wohnung auf asozial, in der Hoffnung, der Typ würde ihnen ernsthaft helfen, wenn sie sich an die Vorgaben der Sender halten etc..

                          Man sollte vielleicht nicht immer alles glauben, was man sieht. Schon gar nicht, wenn es im Fernsehn läuft.

                          Zitat von Apeiron Beitrag anzeigen
                          Man muss ja nicht Fernseher abschaffen, um den Käse zu entgehen. Ich meide ja den Zeitungskiosk ja auch nicht, weil ich die Käseblättchen meiden will, sondern ich meide die Käseblättchen.
                          Muss man nicht, kann man aber und ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass ich nicht das Mindeste vermisse. Wenn ich einen Film oder eine Serie sehen will, gehe ich in die Videothek um die Ecke, die mir eine riesige Auswahl alter und neuer Filme und Serien bietet. Zusätzlich kann man sich über diverse Internetportale bedienen. Für Nachrichten kaufe ich mir eine Zeitung oder suche meine Infos im Netz.

                          Für Telenovelas, Daily Soaps, den totalen Krimi- und Schnulzenoverkill und langweilige Shows zahle ich jedenfalls keine Gebühren und den Mist der Privaten muss ich mir auch nicht antun. So masochistisch bin ich nicht. Aber selbst wenn ich an 2013 dazu genötigt werde auch ohne TV-Gerät eine Abgabe zu zahlen, wird sich in meinem Zuschauerverhalten nichts mehr ändern.

                          Ich bin auch längst nicht der Einzige in meinem Umfeld, der sein Gerät mittlerweile abgeschafft hat. Ich höre ja auch schon seit Jahren kein Radio mehr. Was ich an Unterhaltung haben möchte, weiß ich mir auch ohne die Glotze zu beschaffen und seit ich nicht mehr gelangweilt durchs Programm zappe, in der Hoffnung, dass da doch irgendwo nochmal etwas Interessantes kommen müsste, habe ich vielmehr Zeit und lese wieder mehr. Es hat alles seine Vorteile.

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                            Die Super-Nanny hat sich auch geändert, sie sind weg von diesem australischen Model mit stiller Treppe hin zu einen Augenmerk auf die Eltern. Sie sind auch weg vom Dominaimage, anscheinend hat sich Frau Saalfrank da nicht sehr wohl gefühlt. Die stille Treppe war eine Übernahme aus dem britischen Format, aus deinem hochgelobten britischen Fernsehen.

                            In manchen Bundesländern sind die Menschen darauf angewiesen, dass jemand vom Fernsehen kommt, um die Schulden in den Griff zu bekommen, weil man die Finanzen für die Schuldnerberatungen gestrichen hat.

                            Die Monitorsendung habe ich nicht gesehen. Für Monitor, Panorama und Zapp würden sich die Gebühren für dich sicherlich lohnen.

                            Ich halte die Schule doch für sehr mächtig, wenn auch manchmal recht kontraproduktiv, gerade was den Literaturunterricht betrifft.

                            Aber wenn du nicht schaust, kannst du auch keine deutsche Science Fiction-Serie fördern. Ich kann mir vorstellen, dass dir Little Brother gut gefallen würden, auch wenn es ein neueres Buch wäre.

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                              Habe jetzt endlich auch mal die 2030-Filme gesehen.

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                              Aufstand der Jungen ebenso. Eigentlich ein uralter Hut, taugt aber wohl hierzulande jetzt aufgrund der aktuellen politischen Entwicklung zu einer Sci-Fi mit "pädagogisch wertvollem Gegenwartsbezug"
                              Die Aufmachung als Doku fand ich sehr gelungen, wenn auch mich der sogenannte "erhobene Zeigefinger" (eigentlich wieder mal typisch deutsch) ein wenig gestört hat.
                              Zumindest zeigen diese beiden Produktionen, daß es geht. Leider hat man auch zu deutlich gesehen, daß das deutsche Fernsehen eine "reine" Fiction nicht zu Zeigen sich traut. Es muß schon ein politischer Hintergrund da sein, den man auch dem Dümmsten begreiflich machen kann.
                              Besonders der Schlußsatz: "So könnte es kommen, wenn wir jetzt nicht Handeln" hat mE am Schluß alles zu einem Parteiwerbespot degradiert.
                              Reine Unterhaltung war das mitnichten.

                              Tja, sowas kommt dann wohl dabei heraus, wenn man auf Fördergelder angewiesen ist und sich an zig Vorgaben der Geldgeber halten muß. Mich hätten als Zusatzmaterial mal Statements des Autors und der Produktionscrew dazu interessiert. So etwas ist aber leider auf den DVDs nicht vorhanden.

                              Netter Versuch, aber "richtige" (neue) deutsche Sci-Fi wird es wohl noch lange nicht geben.

                              Nicht falsch verstehen. Die beiden Filme sind schon O.K., aber eben doch nicht das, was ich mir dabei erwarten würde. Es muß dabei keine effektüberladene Space-Opera sein.
                              Aber auch bitteschön keine "VerhindertdiedüstereZukunft" Propaganda.

                              Das ganze wirkte auf mich so als wollte man mich als eskapistischen Sci-Fi Nerd durch die Sci-Fi mäßige Aufmachung auf ein aktuelles politisches Problem aufmerksam machen. Als ob ich das sonst nicht mitkriegen würde in meiner "Traumwelt" in der ich ja bekanntlich lebe.
                              Umgekehrt würde da wohl eher ein Schuh draus.

                              Ja wo lebt Ihr denn eigentlich, Ihr verantwortlichen Programmgestalter ?
                              Zuletzt geändert von Galactus; 18.06.2011, 01:29. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
                              "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                                Warum muss denn alles Unterhaltung sein, warum kann man in der Unterhaltung nicht auch gesellschaftskritische Fragen stellen. Aber ich hatte auch mein Problem mit dem erhobenen Zeigefinger bei den 2030-Sachen, ich fand sie auch nicht sonderlich glaubwürdig. Übrigens liefen sie auf den Dokuplatz, waren eher Dokumentationen in Sci-Fi-Gewand.

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