Interstellar - Neuer Film von Christopher & Jonathan Nolan - SciFi-Forum

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Interstellar - Neuer Film von Christopher & Jonathan Nolan

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    #91
    Zitat von quest Beitrag anzeigen
    Da hast du wohl was verpasst Cooper sagt das einmal eindeutig. "Wir selbst in Millionen von Jahren" oder ähnliches sagt er dazu als er im Bücherregal ist zu TARS.
    Du hast offensichtlich Recht, Hab das grad auch im Wiki-Artikel nachgelesen. Ja, dann macht das in der Tat keinen Sinn.

    Außer es ist so, dass Cooper das nur für eine Möglichkeit hält und es in Wirklichkeit andere Wesen sind, die ebenfalls eine Kultur entwickelt haben. Vielleicht fanden die nie gleichgesinnte und retten nun die Menschheit, um so welche zu finden...
    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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      #92
      quest schreibt:
      Da hast du wohl was verpasst Cooper sagt das einmal eindeutig. "Wir selbst in Millionen von Jahren" oder ähnliches sagt er dazu als er im Bücherregal ist zu TARS.
      Da stellt sich dann nur die Frage wer war eher da, die Henne oder das Ei

      Ich glauibe ich habe es schon mal erwähnt, die gleiche Problematik ergibt sich bei den Klassikfilmen der "Planet der Affen" Reihe.
      Das Taylor wieder auf der Erde tausende Jahre später landet und dort die herschende Spezies von intelligenten Affen gebildet wird, war nur möglich weil ein Raumschiff aus der Zukunt in der Vergangenheit der Erde gelandet war. Dieses aber auch nur starten konnte, weil erst Menschen aus der Vergangenheit in der Zukunt gelandet sind.
      Gruß,
      Richard

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        #93
        Zitat von quest Beitrag anzeigen
        Ich muss sagen, da hapert es bei mir auch noch etwas im Verständnis. Für mich war das ebenfalls eher ein klassisches Zeitreise-Paradoxon. Denn die Zukunfts-Menschen holen Cooper, damit er die Menschheit rettet, sodass diese überhaupt erst zu den Zukunfts-Menschen werden können. Nur eigentlich müssten sie schon ohnehin gerettet sein, wenn sie überhaupt in der Zukunft existieren, um Cooper zu holen, um die Menschheit zu retten. Da beißt sich doch der Hund in den Schwanz? Das eine bedingt das andere und andersherum. Um Cooper zu holen, müssen sie existieren, aber sie existieren eigentlich nur, weil Cooper geholt wurde
        Sehe ich etwas anders:
        Die Zukunftsmenschen sind gerettet, WEIL Cooper diese Reise unternimmt. Die haben den Vorteil, dass sie die Geschichte kennen und wissen, WIE und WARUM Cooper die Reise antritt. Sie haben durch ihr Handeln lediglich dafür gesorgt, dass die Geschichte, so wie sie ist, auch tatsächlich stattfindet.

        In sich eine folgerichtige Geschichte, die sich linear, aus einer neutralen Warte, etwa so darstellt:

        - Cooper reist zum Wurmloch und unternimmt die Reise.
        - Später wird geschichtlich festgehalten was passiert ist.
        - Den Zukunftsmenschen ist klar, weshalb Cooper reisen MUSS und dass er seine Reise ohne ihr Zutun nicht antreten wird, also sorgen sie dafür.
        - Alles bleibt, wie es sein soll.
        Ich mag Menschen... wenn es nicht zu viele sind. Laut dürfen sie auch nicht sein. Kleine Friedhöfe sind schön.

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          #94
          Zitat von hawk644 Beitrag anzeigen
          - Den Zukunftsmenschen ist klar, weshalb Cooper reisen MUSS und dass er seine Reise ohne ihr Zutun nicht antreten wird, also sorgen sie dafür.

          Genau das ist aber doch der Knackpunkt. Ohne ihr Zutun wird er die Reise nicht antreten. Ihr Zutun kann aber nur geschehen, weil er die Reise angetreten hat.
          Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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            #95
            Zitat von Synti Beitrag anzeigen
            Ich hab nicht verstanden warum er zur Hathaway zurückfliegt.
            1. Weil die Menschheit immernoch einen neuen Planeten braucht. Die Raumstationen sind nur eine Notlösung die durch Murphs Entdeckung möglich gemacht wurden. Mit der neuen Technik ist es außerdem nun auch möglich die komplette Bevölkerung umzusiedeln. Plan A kann also Wirklichkeit werden.
            2. Weil Cooper nun weiß, dass Brent Recht hatte mit der Liebe als messbare Kraft im Universum. Das war ihre Begründung dafür dass der Planet ihres Lovers der Richtige sein müsse.

            Mir hat der Film gefallen, wobei ich aber Gravity besser finde. Auf jeden Fall tolle Bilder und Musik. Teilweise wirkten die Physikstunden etwas zu simplifiziert, aber das kann auch daran liegen, das ich, wie viele andere hier sicher auch schon all diese Vereinfachungsmodelle (Ameise auf Papier zbsp.) zigmal gesehen habe.

            Ein physikalischer Fehler ist mir aber besonders aufgestoßen. Das Innere des eines Schwarzen Lochs ist nicht schwarz. Man kann immernoch (nach unserem Wissensstand) die Sterne sehen, da das Licht zwar nicht raus kann, rein aber schon.
            Man hat sich für diesen Film dermaßen einen abgebrochen, ein Schwarzes Loch realistisch darzustellen, und dann unterläuft einem so ein banaler Fehler....

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              #96
              Habe ihn heute gesehen...
              Hat mich nicht umgehauen...

              Der einzige Grund warum ich ihn wieder sehen werde ist die Tatsache dass ich ihn auf Englisch gesehen habe.
              Eventuell habe ich ein paar Sachen nicht richtig verstanden.
              Aber so im Groben sehe ich auch keine "reale" Physik dahinter...

              Wäre der Film um 30-40 Minuten kürzer wäre er mMn viel viel besser!
              Am Ende ist es ein Familiendrama mit ein paar Bilder vom Weltraum!
              169 Minuten die nur aus Dialogen bestehen die sowieso nichts zu sagen haben...
              Wenn es ein Hörspiel gewesen wäre wäre es mehr Drama als Sci-Fi...
              Das einzig Gute darin...gute Musik und gefrorene Wolken!!!!

              Für mich ein sehr kostspieliger B Movie!
              Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

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                #97
                Zitat von quest Beitrag anzeigen
                Genau das ist aber doch der Knackpunkt. Ohne ihr Zutun wird er die Reise nicht antreten. Ihr Zutun kann aber nur geschehen, weil er die Reise angetreten hat.
                Rein logisch aufgedröselt geht das.
                Deine Verwirrung rührt daher, dass du glaubst, die Zukunftsmenschen würden diese Möglichkeit "rückwirkend" schaffen - was nach dem Verlauf der Zeitlinie objektiv nicht so ist, sondern nur aus einer subjektiven Warte.

                Wer sich gleichbleibend entlang der Zeitlinie bewegt, der würde den Eindruck gewinnen, dass sich alles hübsch nach der Reihe abspielt, was auch tatsächlich der Fall wäre. Dass hier die Ursache (scheinbar) vor der der Wirkung erfolgt verwirrt dabei verständlicherweise.

                Ich selbst schreibe in einer meiner Original-Fictions an einem ähnlichen Phänomen herum.
                Da begegnet der Kommandant der ersten interstellaren Mission der Terraner (nach einigen Verwicklungen) einer Frau, die zusammen mit ihren Ramschiffsbesatzungen mehr als 10.000 Jahre im Kälteschlaf zugebracht hat. Während er ihr zum ersten Mal begegnet kennt diese Frau ihn bereits.
                Erst 69 Jahre später wird ersichtlich warum, denn zu dieser Zeit verschlägt es den ehemaligen Kommandanten der ersten interstellaren Mission, beim Test eines neuartigen Antriebs, über 10.000 Jahre in die Vergangenheit, wo nun zwischen beiden Personen der umgekehrte Fall eintritt. Er kennt sie seit (relativen) 69 Jahren, während sie ihm zum ersten Mal begegnet.
                Der Gag an der Geschichte ist nun der, dass der Terraner, in dieser Zeit vor 10.000 Jahren, Handlungen vornimmt, die das, was für IHN nun bereits seit 69 Jahren Geschichte ist überhaupt erst so stattfinden kann.

                Unlogisch ist das deswegen nicht, denn würde man entlang der Zeitlinie wandern, so würde sich das etwa so darstellen: Vor mehr als 10.000 Jahren taucht plötzlich ein Unbekannter auf, nimmt Handlungen vor und verschwindet später spurlos.
                In einer Zeit um etwa 10.000 Jahre später wird ein Terraner geboren, der als Erwachsener genauso aussieht, der besagte Frau kennenlernt, der dann 69 später einen Zeitunfall hat, und aus diesem um einige Tage (Wochen, Monate) später wieder glücklich zurückkehrt.

                Sprich: Aus dieser neutralen Sicht wird nie etwas rückwirkend geschaffen, denn (um bei diesem Beispiel zu bleiben) es passieren alle Handlungen, die durch die Zeitreise erst ermöglicht werden, tatsächlich lange vor der Geburt des (hier unfreiwilligen) Zeitreisenden. Die Sache ist also von einer rein linearen Sichtweise aus längst passiert, bevor es zu dem Zeitunfall kommt. DAS ist der eigentliche Knackpunkt, der verstanden werden muss um einer Geschichte, wie der von Interstellar folgen zu können.
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                  #98
                  Antrieb

                  Ich habe mich hier extra angemeldet um einen Gedanken los zu werden, der mich seit gestern verfolgt und den ich bis jetzt nirgendwo kommuniziert gesehen habe.
                  Es wurden hier schon einige logische Fehler des Films aufgeführt, aber mich hat am meisten eine Sache beschäftigt.
                  Cooper fliegt mit einer Apollo ähnlichen Rakete von der Erde zu der Endurance, die sich seit ( ? ) Jahren im All befindet. Was auch immer dieses Raumschiff für einen Antrieb haben mag, es dauert jedenfalls 2 Jahre bis zum Saturn, die er im Kälteschlaf verbringt.
                  Nachdem er/ sie durch das Wurmloch sind, scheinen sie aber die drei Planeten in einem Art Spritztour durchs All in beliebig kurzer Zeit erreichen zu können.
                  Ok, man kann davon ausgehen, das sich die Planeten alle im selben Sonnensystem befinden, wobei das ja eher ein Schwarzes Loch System ist.
                  Trotzdem dürften sich die Entfernungen ja ziemlich strecken. Daher wundert es mich wie sie mit der konventionellen Antriebstechnik mal eben so von A nach B reisen, besonders, wenn man keinerlei Brennstofftanks an der Endurance sieht ?

                  Apropos Schwarzes Loch System, wie ensteht eigentlich die helle und warme Atmosphäre auf den Planeten, wen es keine Sonne gibt ?

                  Vielleicht kann mir ja bei meinem Gedankengang jemand helfen... ? :-)

                  Ps Mir fallen noch ca. 10 weitere Logikfehler ein, die mich aber nicht so drängen wie die oben genannten. :-)
                  Zuletzt geändert von Jefferson; 11.01.2015, 01:21.

                  Kommentar


                    #99
                    Willkommen im Forum, Jefferson

                    Nach Durchquerung des Wurmlochs wird gesagt, dass diese 3 Planeten "in Reichweite" seien. Näheres wird dazu leider nicht angegeben. Theoretisch ist das ja möglich, aber wie sieht es dann aus?

                    Die Planeten müssten ja relativ nahe bei einander liegen. Das kann ja durchaus möglich sein, wenn sie in einem System sind und sie nahe am Mittelpunkt des Systems liegen. Dann müssten aber auch ähnliche Verhältnisse herrschen, also entweder überall Zeitdilatation oder nirgends.

                    Bei hoher Dilatation müsste aber auch der Aufstieg entsprechend lange dauern, weil ja die Anziehungskraft des Zentralgestirns sehr hoch sein müsste. Ja, es ist wohl insgesamt nicht 100%ig gut durchdacht.

                    Wenn du an derlei Fragestellungen Interesse hast, dann kannst du auch gerne im Off-Topic Bereich unter Technik & Wissenschaft vorbeischauen. Wir freuen uns da immer über Leute, die gerne mitdiskutieren .
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                      Mit hat "Interstellar" gefallen. Zwar nicht der beste Nolan, aber auch bei Weitem nicht der Schlechteste.

                      Der Film bietet viel gutes SciFi (unendliche Weiten, ein cooler "Monolith-Bot", Aufwerfen existentieller Fragen) ebenso wie menschliches Drama, die Besetzung kann durch die Bank überzeugen, die Musik ist klasse.

                      Zum Thema wissenschaftliche Exaktheit: allein das Vorhandensein einer Diskussion über wissenschaftliche Exaktheit geht weit über das hinaus, was in Mainstream-Scifi-Filmen üblich ist (wenn Supernovae binnen Sekunden Galaxien zerstören, erübrigt sich jede Diskussion mit einem Verweis auf den Fantasy-Gehalt). Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, intelektuell beleidigt zu werden- und das reicht mir völlig aus.

                      Verbesserungswürdig war der Schnitt zwischen anderer Galaxie und Erde. Das kam nicht so elegant-zweckmäßig rüber wie in Inception. Etwas mehr Weltraum und etwas weniger Kornfeld wäre auch ok gewesen.
                      Am Ende hatte ich total vergessen, dass Hathaway noch auf dem Planeten hockt. Ein paar schöne Panoramaufnahmen von der neuen Weltraumkolonien wären mir da lieber gewesen. Und ja, man möchte einen Michael Caine nicht mit Maskenarbeit belästigen, aber ihn einfach so in einen Rollstuhl zu setzen und dann zu behaupten, jetzt ist er halt über 20 Jahre gealtert, war schon etwas faul.

                      5 von 6 Sternen

                      *****


                      Zitat von Comander1956 Beitrag anzeigen
                      Da stellt sich dann nur die Frage wer war eher da, die Henne oder das Ei
                      Der Hahn!
                      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                        Die Hühner- und Eiersache ist doch biologisch zumindest längst beantwortet

                        Was Nolan-Filme angeht, ja, da gibts Extreme in beide Richtungen, wobei normal die besser sind, an denen er die meiste Beteiligung hatte. Mein Lieblingsfilm von ihm ist Memento.
                        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                          Seit kurzem gibt es ein Bluray-Doppel-Feature mit "2001" und "Gravity". Das ist eine sehr merkwürdige Paarung, weil "Gravity" genau die entgegengesetzte Botschaft von "2001" transportiert: Der Weltraum ist eine Todesfalle und wer immer sich von Mutter Erde trennt tendenziell lebensmüde. "Interstellar" schmiegt sich thematisch hingegen sehr eng an die Weltraum-Odyssee an: Der Weltraum ist die Zukunft und Grundlage einer weiteren evolutionären Entwicklung der Menschheit. Und in beiden Filmen erlaubt man sich am Ende einen kleinen mystizistischen Ausflug (Space Baby vs. Liebe transzendiert Zeit und Raum).

                          Angesichts dessen, dass der Weltraum in den nächsten Kinojahren wieder in erster Linie als Hintergrund für Explosionen dienen wird, könnte man Nolan durchaus zurecht den Stanley Kubrick-Gedächtnispreis zuerkennen.
                          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                            Ich habe mir viel Zeit gelassen. Doch jetzt habe ich mich endlich durchgerungen, eine Besprechung zum Film zu verfassen. Vorab sei gesagt, dass ich den Film für ein Meisterwerk in der Tradition von 2001 halte und ihn in meiner Besprechung auch des öfteren mit ihm vergleiche. Ich poste hier einmal den größten Teil und stelle sie damit zur Diskussion:

                            Es ist lange her, dass ich über einen gesehenen Film so lange nachgedacht habe, wie über Interstellar. Die Bildgewaltigkeit, die Musik, das alles hat mich zutiefst beeindruckt. Mit seinen 169 Minuten mag die Spieldauer dem ein oder anderen vielleicht etwas lang erscheinen, für mich jedoch verging die Zeit im Flug. Von der ersten Sekunde folgte ich gebannt den Ereignissen. Das Thema des unaufhaltsamen Todes der Erde und die daraus resultierende Notwendigkeit, den Planeten für immer zu verlassen, ist natürlich nicht neu. Die Art und Weise, wie es Christopher und Jonathan Nolan präsentieren, ist hingegen anders und entfernt sich erfrischend vom Mainstream-Blockbuster-Weltzerstörungsszenario, das so gerne in Superhelden- oder anderen SciFi Filmen der letzten Jahre propagiert wird.

                            Der Regisseur entführt uns in ein Endzeitszenario, in dem entgegen der üblichen Ideen moderner Regisseure, das Militär seinen Nutzen verloren hat. Stattdessen werden Farmer benötigt. Der Grund liegt in einer unvorhergesehenen gravitatorischen Veränderung der Erde, die zu einer nie gekannten Verödung des Planeten führt. Die Nahrungs-Kulturpflanzen wie Kartoffeln, Okra, Weizen und Reis sind vom Mehltau dahingerafft worden. Nur Mais ist als letzte, jedoch bereits im aussterben befindliche, Alternative ist geblieben, obwohl bereits bis zu einem Drittel der weltweiten Jahresernten dem Mehltau und den Sandstürmen zum Opfer fallen. Unter solchen Vorzeichen ist selbstverständlich auch Tierhaltung nicht mehr denkbar, so dass die Menschheit vor ihrem unwiderruflichen Aus steht. Nolan fragt ganz unverhohlen, welchen Sinn die Existenz der weltweiten Waffenlobby unter solchen Umständen noch hätte. Philosophisch tiefsinnig weist der Regisseur darauf hin, dass in einer von Waffen und Gewalt regierten Welt ausreichende Ernährung und Bildung der Schlüssel zum wahren Frieden sind.

                            In diese Thematik führt uns die erste halbe Stunde des Films sanft und behutsam ein und stellt nebenbei die Protagonisten vor. Da ist zum Beispiel der Ingenieur Cooper, weltklasse von Matthew McConaughey gespielt, der einst Testpilot war und sich nun in einer Gegend als Maisfarmer verdingt, die , wie im Film eindrucksvoll dargestellt wird, bereits dem Untergang geweiht ist und die von immer Menschen verlassen wird. Seine technische Brillanz und die Leidenschaft dafür, hat Cooper jedoch nicht verloren. So hackt er sich in eine indische Drohne, die seit mindestens zehn Jahren führerlos den Luftraum der USA durchstreift. Was ihm Lebensinhalt und -liebe, ist den Lehrern seiner Kinder vollkommen gleichgültig.

                            Angesichts immer schlimmer werdender Hungersnöte hat man begonnen, technische Errungenschaften wie die Mondlandung von 1969 zu negieren und als Propagandalüge darzustellen... Vor allem Coopers Tochter, die zehnjährige Murphy, ist den Lehrern ein Dorn im Auge, liest sie doch „unkorrigierte“ (also unverfälschte) Geschichts- und Technikbücher, die in einer Welt des endenden Technologiezeitalters nicht mehr erwünscht sind. So ist die erste halbe Stunde nicht nur Einführung, sondern auch ein Statement für Frieden, Bildungsfreiheit und gegen den Hunger. Das ist wundervoll gelungen, sind diese politisch/moralischen Zwischentöne doch sanft ins Geschehen eingeflochten.

                            Hoffentlich ohne denjenigen unter Euch, die Interstellar noch nicht gesehen haben, allzu viel zu verraten, zieht uns Nolan mithilfe von Murphys Wissensdurst und Intelligenz unaufhaltsam tiefer ins Geschehen. „Ein Geist“ treibt im Bücherzimmer der Farm sein Unwesen, der dem zehnjährigen Mädchen offenbar etwas bedeutendes mitteilen will. Nach einem Sturm wird klar, worum es sich wirklich handelt und Vater und Tochter machen sich auf die Suche nach einem Satz Koordinaten, die das kluge Mädchen aus der merkwürdigen Botschaft herausgelesen hat. Von hier an führt uns der Weg zu den Resten der NASA, die an einem Programm zur Rettung der Menschheit arbeiten. Nolan, einer der letzten noch wirklich qualifizierten Piloten, soll ein Raumschiff namens „Endurance“ in die Nähe des Saturn fliegen, wo sich ein offenbar künstlich dort platziertes Wurmloch befindet, dass in eine andere Galaxie führt. Nach der Durchquerung stößt man auf ein altes Schwarzes Loch namens Gargantua, das von drei möglicherweise bewohnbaren Planeten umkreist wird.

                            Die Bilder und die Musik, die uns von nun an begleiten, sind so tief, dass ich für meinen Teil stets eine gewisse emotionale und intellektuelle Wachheit in mir spürte, ein Verlangen, dem Geschehen uneingeschränkt zu folgen, wie ich es schon lange nicht mehr empfunden habe. Was mir in dieser Hinsicht, um es einmal vorweg zu nehmen, persönlich ein wenig zu viel war, ist das lang gezogene Ende. Es erinnert in vielerlei Hinsicht zwar an das große Vorbild 2001 – Odyssee im Weltraum, vermag aber nicht so zu überzeugen, weil es sich nicht genauso nahtlos einfügt. Während im Klassiker von 1968 das Ende quasi die logische Konsequenz, die Quintessenz ist und das Thema der Geburt einer neuen Menschheit als Teil der kosmischen Gesellschaft zuende führt, wird dieser Zusammenhang in Interstellar nicht so deutlich und lässt einige Fragen offen, die einer Antwort bedurft hätten. Dies ist schade, tut dem Gesamteindruck aber nicht wirklich nicht viel Abbruch. Denn die bereits angesprochenen Themen geben auch so genug Stoff zum nachdenken. Sind die Ausgangsfragen vielleicht noch eher politischer Natur, tun sich im weiteren Verlauf philosophische Themen auf wie: wie belastbar ist der Mensch in Extremsituationen? Ab welchem Zeitpunkt ist eine Entscheidung moralisch fragwürdig? Was macht macht sie richtig, was falsch? Der Fragenkatalog entwickelt sich im Verlauf des Films stetig fort bis hin zur alles entscheidenen Frage, wieweit sich der Mensch als Entität einst entwickeln könnte. In diesem Kontext ist der Vergleich zum berühmten Vorbild von Stanley Kubrik sicherlich nicht zu weit hergeholt....

                            ...Die Motivation des Films, die Motive, die Technik, die schauspielerische Leistung: all das hebt Interstellar wohltuend vom Mainstream ab und macht den Film für mich zu einem der wichtigsten Science Fiction Filme der letzten Jahre. Interstellar zeigt, dass SciFi nicht nur actionorientiert sein muss, dass auch Fantasiewelten wie diese ernste Aussagen beinhalten dürfen, philosophisch tiefsinnig und optisch reizvoll zugleich sein können... (http://www.greatscifi.de/interstellar.html
                            Mehr als 3 Jahre Greatscifi, mehr als 370 Berichte online. Danke für Eure Besuche, danke für dieses Forum! http://www.greatscifi.de/.

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                              Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                              Die Zeitdilatation auf den Planeten ergibt keinen Sinn. Warum sollte nur der Planet dem unterliegen, nicht aber die Schiffe im Orbit? Überhaupt erscheinen die Planeten sehr unwirklich. Wie sollten Menschen, die auf der Erde nicht überleben können, das auf einem Eisplaneten schaffen?
                              Was mich da deutlich mehr gestört hat war die Unlogik. Man kann doch nicht ernsthaft einen Planeten in Betracht ziehen der um ein schwarzes Loch kreist, geschweige denn so nahe. Das keine Zivilisation dort überleben kann ist doch offensichtlich, nicht nur wegen der Gezeiten sondern auch wegen der Strahlung und all dem Zeug das angezogen wird.
                              Da irgendjemand hin zuschicken ist reine Ressourcenverschwendung und ihn dann noch holen zu wollen und dabei Jahrzehnte zu verschwenden erst recht.
                              Dann ist das Raumschiff über 20 Jahre verschollen und man schickt keine weiteren ?
                              Ressourcenknappheit hin oder her, wenn einem da schon von wem auch immer Wege auf andere Planeten geöffnet werden dann kratzt man doch alles zusammen was man noch hat und sendet so viele Schiffe wie nur irgend möglich aus.
                              Die Probleme auf der Erde habe ich auch nicht so ganz verstanden. Klar, man musste irgend ein glaubwürdiges Szenario konstruieren das die Menschen weg müssen, aber da wären irgendwelche Städte unter Glas oder meinetwegen unter der Erde doch einfacher gewesen als eine Umsiedelung.
                              So hatte man am Ende das Eindruck " Geil, einen Planeten haben wir schon kaputt gemacht, verbreiten wir uns mal weiter und hauen in anderen Galaxien alles zu Klump".

                              Trotzdem hat mir der Film insgesamt gut gefallen.
                              Ganz besonders das Thema Zeitverschiebung bei interstellaren Reisen wurde gut umgesetzt, das sieht man viel zu wenig, vor allem weil es ja in den meisten Filmen irgend eine Art von FTL Antrieb gibt.
                              Zuletzt geändert von prince; 23.03.2015, 16:15.
                              Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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                                Noch ein Nachtrag. Der Typ auf dem Wasserplaneten war doch der Einzige den man locker auch 30 Jahre hätte warten lassen können. Wären für ihn ja nur 4 Stunden mehr gewesen.
                                Dieser Beitrag wurde von einem Menschen erstellt.

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