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Interstellar - Neuer Film von Christopher & Jonathan Nolan

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    #76
    Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
    Der Stützmassendurchsatz (ausgestoßene Masse pro Zeiteinheit), der benötigt wird, um eine gegebenen Schub zu erzeugen, hängt von der Ausströmgeschwindigkeit ab. Je höher diese ist, desto geringer der erforderliche Massendurchsatz. Ein Nuklearantrieb könnte eine hohe Ausströmgeschwindigkeit gewährleisten, und auch den Massendurchsatz, der dann noch benötigt wird (anders als etwa ein Ionentriebwerk, das ebenfalls hohe Ausströmgeschwindigkeiten ermöglicht, aber Schwierigkeiten mit dem Massendurchsatz hat).
    Theoretisch ja. Praktisch nein. Aber ich rudere zurück von "physikalisch unmöglich" auf "ingenieurstechnisch unmöglich".

    Da wird offenbar ein chemischer Antrieb verwendet. Das könnte man damit erklären, dass man auf der Erde keinen Nuklearantrieb einsetzen will oder darf.
    Meine Vermutung ist eher, dass es zwei Drehbuchschreiber gab: Einen für die Geschichte bis zum Wurmloch, und einen für die Geschichte danach. Bis zum Wurmloch ist der Film nämlich angenehm realistisch, mit riesigen chemischen Raketen und jahrelangen Reisezeiten durchs Sonnensystem. Nach dem Wurmloch gibt's dann Wunder-Antriebe und Reisen zwischen den Planeten brauchen überhaupt keine Zeit mehr.

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      #77
      So, jetzt hab ichs auch mal geschafft, in den Film zu gehen.

      Ich muss sagen, der Film hat lider einige Längen, in denen viel unnötiges gezeigt wird, das man getrost hätte weglassen können, ohne dass der Film wichtige Informationen verliert. Die Jagd nach der Drohne beispielsweise bringt den Film nicht weiter. Gut, man sieht, er ist ein guter Ingenieur, weil er sich reinhacken kann, aber wo braucht er derlei noch mal im weiteren Verlauf? Die Aussage vom alten Brand, dass er einer der besten war, hätte dazu vollkommen gereicht.

      Auch die Auseinandersetzung der Kinder hätte es in der Ausführlichkeit nicht genraucht.
      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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        #78
        Hallo,
        das Drehbuch ist von Christopher Nolans Bruder Jonathan. Er soll es dann aber nochmal selbst bearbeitet haben. Auch habe ich gelesen die ursprüngliche Idee zur Reise durch ein Wurmloch stammt von Kip Thorne selbst.
        Allerdings weis ich nicht ob diese Aussage auf Wahrheit beruht.

        Jetzt nach über 2 Wochen fallen mir auch die eine oder andere Frage zum Film ein. Zum Beispiel das misslungene Andockmannöver des Rangers von Matt Damon. Hätte das tatsächlich so dramatische Folgen, das gleich der Ranger und Teile des Mutterschiff zerstört werden?
        Aber im Film eine echt gelungene Szene wo ich mich sogar instinktiv weggeduckt habe. Meiner Frau war diese spezielle Situation wieder zu laut. Eigentlich gibt es im All auch keine Schallübertragung.

        Mal abgesehen von der Familiengeschichte und der eher nebensächlichen Liebesgeschichte, beruht die Handlung auf das Prinzip Ei oder Henne.
        Denn wäre "MattCooper" nicht durch das Wurmloch geflogen, hätte es dieses auch garnicht gegeben. Weil er sozusagen wie "Dave Bowman" in 2001 das Bindeglied zur Zukunft der Menschheit ist.
        Denn wie im Film eindeutig festgestellt wird, stammt das Wurmloch von den Fünfdimensionalen Wesen (Menschen). Die scheinbar Raum und Zeit absolut beherrschen, aber dafür sorgen müssen, das ihre eigene Existenz überhaupt erst möglich wird.

        Ähnlich läuft es auch in der Klassik Serie Planet der Affen ab. Wäre "Taylor" nicht in der Zukunft der Erde gelandet, gäbe es keine Affenzivilisation. Denn ohne das Raumschiff (die Frage ist nur wie haben sie das aus dem See herausgeholt) wäre das Affenbaby Caesar niemals in den 1970iger Jahren gelandet.

        So war es auch vollkommen unmöglich das er sich durch die im schwarzen Loch gegebene Zeichen hätte davon abhalten können. Denn wie hätte er sonst den "Geist" spielen sollen.

        Was mich auch beschäftigt ist, wenn wir mal annehmen, die Menscheit würde sich in den nächsten Jahrtausenden oder eher Millonen von Jahren so weit entwickeln.

        Beten wir dann jetzt zu uns (besser unsere weit entfernrten Nachfahren) selber?
        Klingt zwar wie eine Gotteslästerung, wäre aber hypothetisch durchaus möglich.

        Das Matthew McConaughey am Ende wieder zu Anne Hathaway durch das Wurmloch zurückfliegt, ist durchaus logisch, weil er in den 129 Jahren (Erdenzeit) seiner Abwesenheit alles verloren hat, was ihm lieb und teuer war. Bis auf den kurzen Abschied von seiner sehr, sehr alten Tochter Murphy.
        Gruß,
        Riuchard

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          #79
          Zitat von Agent Scullie Beitrag anzeigen
          Der Stützmassendurchsatz (ausgestoßene Masse pro Zeiteinheit), der benötigt wird, um eine gegebenen Schub zu erzeugen, hängt von der Ausströmgeschwindigkeit ab. Je höher diese ist, desto geringer der erforderliche Massendurchsatz. Ein Nuklearantrieb könnte eine hohe Ausströmgeschwindigkeit gewährleisten, und auch den Massendurchsatz, der dann noch benötigt wird (anders als etwa ein Ionentriebwerk, das ebenfalls hohe Ausströmgeschwindigkeiten ermöglicht, aber Schwierigkeiten mit dem Massendurchsatz hat).

          Da wird offenbar ein chemischer Antrieb verwendet. Das könnte man damit erklären, dass man auf der Erde keinen Nuklearantrieb einsetzen will oder darf.
          Löst das Problem nicht.

          Die auch nur theoretisch in den nächsten 50-100 Jahren denkbaren nuklearen Antriebe sind nicht für den Start von einem Planeten geeignet auch braucht man riesige Radiatoren die wir im Film nicht gesehen haben.

          In den 60ern, 70ern wollte man als dritte Stufe einen Kernantrieb nutzen, wegen der nötigen Abschirmung, den großen Tanks für den Wasserstoff wäre der aber nur 30% besser gewesen als ein chemischer.

          Bei Atomar elektrischen würde man mit einem Kernreaktor einen Ionenantrieb mit Energie versorgen jedoch braucht man hier große Radiatoren um die Wärme des Kernreaktors los zu werden und ein Ionenantrieb hat wenig Schub.

          Es gibt noch einen dritten Typ den wohl das Raumschiff aus 2001 benutzt den Gaskern Reaktor, ob der für einen Start von einem Planeten geeignet ist kann ich nicht abschätzen, auf jeden Fall ist er extrem dreckig da man den Reaktorkern so heiss macht das er Gasförmig ist und mit dem Wasserstoff ausstösst.

          tp

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            #80
            Zitat von tepe Beitrag anzeigen
            Löst das Problem nicht.

            Die auch nur theoretisch in den nächsten 50-100 Jahren denkbaren nuklearen Antriebe sind nicht für den Start von einem Planeten geeignet auch braucht man riesige Radiatoren die wir im Film nicht gesehen haben.
            Es gäbe schon geeignete nukleare Antriebe, eine LOX-Augmented Nuclear Thermal Rocket wäre technisch innerhalb der nächsten 10-20 Jahre machbar. Damit käme man aber auch nur mit einem Raumschiff, dass "nur" zu 70% aus Treibstoff/Stützmasse besteht, in den Erdorbit. Zu dem im Film gezeigten Raumschiff passt das aber auch nicht, und mit viel weniger Stützmasse kriegt man es auch absehbar nicht hin - auch wenn es theoretisch nicht unmöglich ist.

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              #81
              Zitat von berg-ulme Beitrag anzeigen
              Doch jetzt zu den negativen Dingen:
              1) Leider hat dieser Film keine Charaktere, sondern lediglich Pathos-Vehikel.
              Was in anderen Nolan-Filmen schon auffiel, zeigt sich hier in seiner Reinform. Fast alle Dialoge bestehen aus einer philosophysichen Diskussion. So reden normale Menschen nicht. Nicht die ganze Zeit.
              Ich konnte noch nie nachvollziehen, warum man das überhaupt fordert, dass Filmcharaktere so reden wie normale Menschen. Denn unter dieser Prämisse muss man wohl oder übel die meisten Filme echt schlecht finden. Das beginnt allein schon bei Charakteren, die den ganzen Film über Standarddeutsch reden, ohne dabei einen Grammatikfehler zu machen, oder bei Dialogen, in denen sich die Leute kaum eine Sekunde mal anschweigen.

              Aber das führt jetzt zu einer viel weiteren Diskussion, die immer wieder in verschiedenen Threads durchscheint: Soll man bei Filmen überhaupt den Anspruch haben, dass sie die Realität abbilden?

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                #82
                Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                Aber das führt jetzt zu einer viel weiteren Diskussion, die immer wieder in verschiedenen Threads durchscheint: Soll man bei Filmen überhaupt den Anspruch haben, dass sie die Realität abbilden?
                Im Normalfall sollten sich Figuren dem dem Film zugrunde liegenden Szenario entsprechend verhalten, natürlich mit Abstrichen/Anpassungen hinsichtlich des Zielpublikums.

                Im Fall der Raumfahrergruppe um Cooper bei Interstellar dürfen sich die Wissenschaftler durchaus auch in Fachchinesisch unterhalten. Jedoch erfordert die Thematik des Films Physikkenntnisse (spez. Relativitätstheorie, Zeitdilatation, Gravitation etc.), die über allg. Wissen des durchschnittlichen Kinogängers hinausgehen. Nolan versucht diese Lücken zu stopfen indem er seinen Figuren nicht enden wollenden Expositionsdialog in den Mund legt und diese Erklärbärdialoge mit ein paar Worten von Dylan Thomas aufpeppt.

                Auch bei "Inception" hat er die erste Hälfte des Films großtenteils damit verbracht, mittels Expositionsdialog Ellen Page und damit dem Zuschauer die Grundregeln seines Gedankenkonstruktes beizubringen. In einem Medium, das von der Prämisse "Show, don't tell" lebt, kann man Nolans Vorgehensweise als suboptimal betrachten, zumal die Figuren, die Handlungsträger, der schieren Exposition oft untergeordnet werden und kaum über Funktionen im Plot, "Vehikel", hinauswachsen können. Sie sind lediglich da, damit die Handlung funktioniert oder erklärt wird. Die Identifikation des Zuschauers mit den Charakteren wird somit erschwert.
                Zuletzt geändert von Anvil; 01.12.2014, 13:39.

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                  #83
                  Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                  Im Normalfall sollten sich Figuren dem dem Film zugrunde liegenden Szenario entsprechend verhalten, natürlich mit Abstrichen/Anpassungen hinsichtlich des Zielpublikums.

                  Im Fall der Raumfahrergruppe um Cooper bei Interstellar dürfen sich die Wissenschaftler durchaus auch in Fachchinesisch unterhalten. Jedoch erfordert die Thematik des Films Physikkenntnisse (spez. Relativitätstheorie, Zeitdilatation, Gravitation etc.), die über allg. Wissen des durchschnittlichen Kinogängers hinausgehen. Nolan versucht diese Lücken zu stopfen indem er seinen Figuren nicht enden wollenden Expositionsdialog in den Mund legt und diese Erklärbärdialoge mit ein paar Worten von Dylan Thomas aufpeppt.

                  Auch bei "Inception" hat er die erste Hälfte des Films großtenteils damit verbracht, mittels Expositionsdialog Ellen Page und damit dem Zuschauer die Grundregeln seines Gedankenkonstruktes beizubringen. In einem Medium, das von der Prämisse "Show, don't tell" lebt, kann man Nolans Vorgehensweise als suboptimal betrachten, zumal die Figuren, die Handlungsträger, der schieren Exposition oft untergeordnet werden und kaum über Funktionen im Plot, "Vehikel", hinauswachsen können. Sie sind lediglich da, damit die Handlung funktioniert oder erklärt wird. Die Identifikation des Zuschauers mit den Charakteren wird somit erschwert.
                  Dem kann ich - bis auf den hier und da durchscheinenden bewertenden Subtext wie nicht enden wollende - so, wie es formuliert ist, durchaus zustimmen. Nicht alles davon hat aber für mich gleich mit der Art und Weise des Sprechens zu tun, auch wenn es jeweils eng verknüpft ist. Aber: Man kann auch einen Erklärbärdialog relativ natürlich klingen lassen, wie er im Alltag eben gegeben werden würde.

                  Besonders wichtig finde ich auch das von mir fett markierte kann. Gleichzeitig ist für mich eine Erschwerung der Identifikation mit den Charakteren nicht automatisch eine Verschlechterung. Je nach Konzept kann das wirksam sein. Tatsächlich finde ich es von Nolan sehr vorbildlich, dass er in Zeiten, in denen alle nach Charaktermomenten schreien, manche Figuren einfach auch mal Plotvehikel sein lässt. Das ist mir lieber als Charaktermomente, die mit der eigentlichen Geschichte nichts oder nur wenig zu tun haben.

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                    #84
                    Dass eine Figur eine Funktion im Plot erfüllt, ist das Mindestmaß, es sei denn der Film kann Charakterzeichnung durch andere Schwerpunkte kompensieren. Zu einer Figur, die lediglich ein Plotvehikel darstellt, kann ich nur schwer eine Beziehung aufbauen, insbesondere wenn Szenen mit dieser Figur emotionale Reaktionen bei mir, dem Zuschauer, hervorrufen sollen.

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                      #85
                      Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
                      Zu einer Figur, die lediglich ein Plotvehikel darstellt, kann ich nur schwer eine Beziehung aufbauen, insbesondere wenn Szenen mit dieser Figur emotionale Reaktionen bei mir, dem Zuschauer, hervorrufen sollen.
                      Erstens: Muss ich denn tatsächlich zu jeder Figur eine Beziehung aufbauen?

                      Zweitens: Reicht nicht auch einfach die dargestellte Situation, das dargestellte Dilemma, um emotionale Reaktionen hervorzurufen? Ich kann auch emotional auf die angesprochenen Themen reagieren, ohne dass ich emotional auf die Figuren reagiere.

                      Es ist ja durchaus richtig: Nolans Filme sind weniger Filme, die zum mitfühlen animieren. Dafür ist oftmals die Konstruktion des Films gar nicht vorgesehen. Nolan macht häufig Figuren eher zur Verkörperung einer bestimmten Idee denn zu tatsächlichen Personen, wie es sie auch in echt geben könnte. Als prägnantestes Beispiel sei hier der Joker zu nennen, denn bei diesem wird quasi auf nahezu jedes Element der Vermenschlichung verzichtet bzw. entsprechende Elemente ad absurdum geführt.

                      Beispiel Interception: Die Hauptperson ist eben Leonardo DiCaprios Figur, nicht die von Ellen Page. Ellen Pages Figur unterstützt vor allem die Geschichte von Leonardo di Caprio - das mit xy's Figur lasse ich mal aus rhetorischen Gründen raus -, indem sie zusammen mit dem Zuschauer die Welt entdeckt, in der Leonardo di Caprio agiert. Was ich dabei nicht mehr brauche, ist ein weiterer Hintergrund für Ellen Page. Das würde es nur verwässern und Subplots in den Film einbauen, nach welchen die Geschichte gar nicht verlangt. Man könnte jetzt nur hingehen und eben die Geschichte umformulieren, so dass auch Ellen Pages Gefühlsleben mehr Relevanz für sie erhält.

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                        #86
                        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                        Erstens: Muss ich denn tatsächlich zu jeder Figur eine Beziehung aufbauen?
                        Nein, nur zu denjenigen Figuren, die der Plot dafür vorsieht bzw. notwendig sind. Diese sollten dann aber - übertrieben formuliert - etwas mehr als Stichwortgeber sein.

                        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                        Zweitens: Reicht nicht auch einfach die dargestellte Situation, das dargestellte Dilemma, um emotionale Reaktionen hervorzurufen? Ich kann auch emotional auf die angesprochenen Themen reagieren, ohne dass ich emotional auf die Figuren reagiere.
                        Ob es ausreicht kommt ganz auf die Situation der Szene oder die Thematik des Films an und sicherlich jeden selbst an. Eine Beziehung zu der oder den Figuren schadet aber in den meisten Fällen ganz gewiss nicht. Ein Bösewicht den man hassen kann, wirkt stärker als einer, dessen Taten man lediglich vermerkt.

                        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                        Es ist ja durchaus richtig: Nolans Filme sind weniger Filme, die zum mitfühlen animieren. Dafür ist oftmals die Konstruktion des Films gar nicht vorgesehen. Nolan macht häufig Figuren eher zur Verkörperung einer bestimmten Idee denn zu tatsächlichen Personen, wie es sie auch in echt geben könnte. Als prägnantestes Beispiel sei hier der Joker zu nennen, denn bei diesem wird quasi auf nahezu jedes Element der Vermenschlichung verzichtet bzw. entsprechende Elemente ad absurdum geführt.
                        Ja, der Joker funktioniert besser als Symbol als als ein voll realisierter Charakter. Heath Ledgers Performance reißt da noch ein gutes Stück heraus.

                        Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
                        Beispiel Interception: Die Hauptperson ist eben Leonardo DiCaprios Figur, nicht die von Ellen Page. Ellen Pages Figur unterstützt vor allem die Geschichte von Leonardo di Caprio - das mit xy's Figur lasse ich mal aus rhetorischen Gründen raus -, indem sie zusammen mit dem Zuschauer die Welt entdeckt, in der Leonardo di Caprio agiert. Was ich dabei nicht mehr brauche, ist ein weiterer Hintergrund für Ellen Page. Das würde es nur verwässern und Subplots in den Film einbauen, nach welchen die Geschichte gar nicht verlangt. Man könnte jetzt nur hingehen und eben die Geschichte umformulieren, so dass auch Ellen Pages Gefühlsleben mehr Relevanz für sie erhält.
                        Für einen Film der derartig auf eine Figur (Leo) fixiert ist, bleibt der Charakter zumindest aus meiner Warte wenig greifbar, sein innerer Konflikt (Mal) zu einseitig als dass er den Film über die volle Laufzeit tragen könnte. Deswegen besteht die 2. Hälfte des Films für mich quasi aus einer sehr langgezogenen Actionsequenz. Anteilnahme an den Figuren hatte ich bei dem Film gar nicht. Deswegen bin ich wohl einer (der wenigen) Zuschauer, die bei dem Film ständig auf die Uhr schauen und hoffen, dass die Erklärbärstunde und anschließend die Schießstunde möglichst bald vorbei sind, obwohl ich die dem Film zugrunde liegende Idee wahnsinnig faszinierend finde.

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                          #87
                          Zitat von Comander1956 Beitrag anzeigen
                          Hallo,
                          das Drehbuch ist von Christopher Nolans Bruder Jonathan. Er soll es dann aber nochmal selbst bearbeitet haben. Auch habe ich gelesen die ursprüngliche Idee zur Reise durch ein Wurmloch stammt von Kip Thorne selbst.
                          Allerdings weis ich nicht ob diese Aussage auf Wahrheit beruht.
                          Er war auf jeden Fall maßgebend beteiligt. Ob auch die Idee von ihm stammt weiß ich nicht.

                          Jetzt nach über 2 Wochen fallen mir auch die eine oder andere Frage zum Film ein. Zum Beispiel das misslungene Andockmannöver des Rangers von Matt Damon. Hätte das tatsächlich so dramatische Folgen, das gleich der Ranger und Teile des Mutterschiff zerstört werden?
                          Man sieht ja, dass die Klemmen nicht greifen. Wenn nun also die Luke geöffnet wird, entsteht im Zwischenraum schlagartig ein gewaltiger Überdruck, dessen Ausbreitung vergleichbar mit einer Explosion ist.


                          Aber im Film eine echt gelungene Szene wo ich mich sogar instinktiv weggeduckt habe. Meiner Frau war diese spezielle Situation wieder zu laut. Eigentlich gibt es im All auch keine Schallübertragung.
                          Das wurde auch IIRC immer eingehalten. Abhängig vom Standort ist die Explosion aber auch zu hören, nämlich überall da, wo eine direkte Verbindung von Masse vorhanden ist, sei es durch die Station oder durch die Luft. Die ausströmende Luft nimmt den Knall natürlich auch so weit mit, bis sie dafür zu dünn geworden ist.

                          Mal abgesehen von der Familiengeschichte und der eher nebensächlichen Liebesgeschichte, beruht die Handlung auf das Prinzip Ei oder Henne.
                          Denn wäre "MattCooper" nicht durch das Wurmloch geflogen, hätte es dieses auch garnicht gegeben. Weil er sozusagen wie "Dave Bowman" in 2001 das Bindeglied zur Zukunft der Menschheit ist.
                          Denn wie im Film eindeutig festgestellt wird, stammt das Wurmloch von den Fünfdimensionalen Wesen (Menschen). Die scheinbar Raum und Zeit absolut beherrschen, aber dafür sorgen müssen, das ihre eigene Existenz überhaupt erst möglich wird.
                          Das ist etwas komplizierter, denn das Wurmloch wurde ja nicht gebaut, weil Cooper schon da war, sondern um ihn zu holen. Er hätte nur beinahe verhindert, dass er selbst die Reise unternimmt.

                          Ähnlich läuft es auch in der Klassik Serie Planet der Affen ab. Wäre "Taylor" nicht in der Zukunft der Erde gelandet, gäbe es keine Affenzivilisation. Denn ohne das Raumschiff (die Frage ist nur wie haben sie das aus dem See herausgeholt) wäre das Affenbaby Caesar niemals in den 1970iger Jahren gelandet.
                          Das war sicherlich nicht Taylors Raumschiff aus dem See, sondern das von Brent aus "Rückkehr zum Planet der Affen"

                          Was mich auch beschäftigt ist, wenn wir mal annehmen, die Menscheit würde sich in den nächsten Jahrtausenden oder eher Millonen von Jahren so weit entwickeln.

                          Beten wir dann jetzt zu uns (besser unsere weit entfernrten Nachfahren) selber?
                          Klingt zwar wie eine Gotteslästerung, wäre aber hypothetisch durchaus möglich.
                          Nein, wir können uns nicht (auf natürliche Weise) zu fünfdimensionalen Wesen entwickeln.

                          Und Gotteslästerung wurde in Deutschland als Straftatbestand abgeschafft, mach dir also keinen Kopf
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                          endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                            #88
                            Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                            Das ist etwas komplizierter, denn das Wurmloch wurde ja nicht gebaut, weil Cooper schon da war, sondern um ihn zu holen. Er hätte nur beinahe verhindert, dass er selbst die Reise unternimmt.
                            Ich muss sagen, da hapert es bei mir auch noch etwas im Verständnis. Für mich war das ebenfalls eher ein klassisches Zeitreise-Paradoxon. Denn die Zukunfts-Menschen holen Cooper, damit er die Menschheit rettet, sodass diese überhaupt erst zu den Zukunfts-Menschen werden können. Nur eigentlich müssten sie schon ohnehin gerettet sein, wenn sie überhaupt in der Zukunft existieren, um Cooper zu holen, um die Menschheit zu retten. Da beißt sich doch der Hund in den Schwanz? Das eine bedingt das andere und andersherum. Um Cooper zu holen, müssen sie existieren, aber sie existieren eigentlich nur, weil Cooper geholt wurde
                            Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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                              #89
                              Wo wurde denn gesagt, dass das Zukunftsmenschen seien? Das waren doch nichtmenschliche fünfdimensionale Wesen, oder hab ich was verpasst?
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                                #90
                                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                                Wo wurde denn gesagt, dass das Zukunftsmenschen seien? Das waren doch nichtmenschliche fünfdimensionale Wesen, oder hab ich was verpasst?
                                Da hast du wohl was verpasst Cooper sagt das einmal eindeutig. "Wir selbst in Millionen von Jahren" oder ähnliches sagt er dazu als er im Bücherregal ist zu TARS.
                                Fürchte Dich nicht vor dem langsamen Vorwährtsgehen, nur vor dem Stehenbleiben!

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