Prometheus - direkter Alien-Nachfolger von Ridley Scott

[Rhiannon]

@Mod

Kann man dem Thread mal eine Umfrage hinzufügen?

[MrWeyland]

Ich möchte nochmal meinen Gedanken von gestern aufgreifen hinsichtlich David und seine Motivation #422. Rhiannon zitiert in #424 ein wirklich denkwürdigen Spruch Davids. Mir ist noch ein David-Zitat eingefallen, das in die gleiche Richtung weist:

SPOILERAls er einen Tropfen schwarze Suppe auf seinem Finger hat, sagt er "Dass so große Dinge einen so kleinen Anfang haben!" oder so ähnlich. Was meint er damit? Nun, offensichtlich sieht er hier "große Dinge" voraus. Aber welche sollen das sein? Offenbar hat er relativ konkrete Vorstellungen von diesen "großen Dingen". Ich glaube nicht, dass er sich damit auf das bezieht, was im Film des Weiteren passiert. Ich glaube, er bezieht sich darauf, was er selbst plant, als ihm klar wird, welche Macht er hat 1) durch die schwarze Suppe 2) durch die Möglichkeit, alle Beteiligten inklusive des Engineers zu manipulieren, indem er Schriften und Sprache falsch übersetzt.

Falls das so ist, macht der Film mit einem Schlag Sinn. Falls die Fortsetzungen die Sache so oder ähnlich darstellen, werde ich meine Kritik sofort zurücknehmen und das Gegenteil behaupten!

Ich vermute David bezieht sich mit dem Zitat "Big Things have small beginnings" auf die Predigt bzw. das Gleichnis vom Senfkorn aus dem neuen Testament (Bibel, Markus 4 Vers?). Natürlich wieder ein religiöser Aspekt - aber mal ehrlich - das zieht sich doch durch den ganzen Film(?).

Nachdem ich mir nochmals die viral Trailers angeschaut habe, u.a. den Auftritt von Weyland als "junger Mann" bei TED mit den Nietzsche-Zitaten - ist es IMHO doch offensichtlich, dass es R.Scott um die große Frage aller Fragen ging - und die läßt sich ohne Glaubens- bzw- Religionsaspekte eben schlecht beantworten, oder? Angefangen beim Titel des Films...ich vermute sogar, dass Weyland sich letztlich in der Rolle des Prometheus gesehen hat.

Die Handlungen von David werden IMHO überinterpretiert - er handelt (genau wie Ash) schlicht nach den Vorgaben seiner Schöpfer - in diesem Fall Weyland.

Im übrigen wurde doch bereits festgestellt, was David dem Engineer gesagt hatte. Erst nachdem David diese "überhebliche" Botschaft verkündete, ist dieser "ausgetickt".

[Dr.McKay]

Warum hat David nun eigentlich die Sache mit der Substanz getan? Sprich den Wissenschaftler 'vergiftet'? Oder hat er erwartet das da nun ein Wunder geschieht?

[berg-ulme]

@ Dr.McKay
Gute Frage! Ich habe den Film gestern gesehen und mir erschien es, als hätte David bzw. Weyland Informationen, die alle andern nicht haben.

Die Annahme, dass David die schwarze Suppe einfach so verabreicht, scheint mir irgendwie komisch.

Durch den ganzen Film hindurch zog sich eine "unwissenschaftliche" bzw. grob fahrlässige Arbeitsweise. Ich dachte immer nur: "Selberschuld! Sel-Ber-Schuld!"
Von wegen für den Fortschritt muss man wagemutig sein... Man sieht ja vorhin das führt.

Was die Aussage des Films angeht... Wir sind so schlau, wie am Anfang?
SPOILEROkay, Wir Menschen haben eine Herkunft aus der Ferne. Okay, cool. Die Alien-Rasse wurde erschaffen, um die Menschen umzubringen. Aber warum? Wozu das ganze? Der ganze Film? Wir haben unseren Schöpfer gefunden, aber wer ist der Schöpfer unseres Schöpfers? Und wie passt der christliche Glaube darein? Was ist mit anderen Religionen?`
Soll der Film solche Fragen aufwerfen?

Ansonsten fand ich es schade, dass die Charaktere, die ich mochte alle starben.

[monochrom]

@Mod

Kann man dem Thread mal eine Umfrage hinzufügen?

das fände ich auch interessant.

Ich hab derzeit zu wenig Zeit um zu diesem Thema ausführlich zu schreiben.

Aber ich find schon mal sehr bemerkenswert wie kontrovers hier diskutiert wird.
Dachte ich mir schon...und war von Ridley bestimmt auch so geplant/gewünscht.

Ich werde mir den Film..denk ich...nochmal im Kino ansehen...haha...vielleicht war ja auch das gewünscht ;-)

[[OTG]Guy de Lusignan]

Dumme Akteure(3. klassige leistungen)
Unsinnige Handlung(billigprodukt)
Logiklöcher ohne ende(wie in nem hinterhoffilm)
(einfach ein beschissenes drehbuch)
ergo...

bin beim gucken tatsächlich vor langeweile im Kino immer wieder eingepennt. geldverschwendung. das Scott so nen mist verbricht, unglaublich.

[Regel1]

Warum hat David nun eigentlich die Sache mit der Substanz getan? Sprich den Wissenschaftler 'vergiftet'? Oder hat er erwartet das da nun ein Wunder geschieht?

Das Motiv ist für mich offensichtlich:

David: "How far would you go to get what you came all this way for ... your answers ... what would you be willing to do?"

Holloway: "Anything and everything."

Und David hat diese Antwort für seine Erforschungen der menschlichen Natur genutzt - und möglicherweise gedacht, dem frustrierten Holloway damit einen Gefallen zu tun. Immerhin hat selbst Weyland in seinem Hologramm zugegeben, dass David keine Seele besitzt. Der Androide kann also die Nuancen der menschlichen Gefühle sowie Ethik und Moral (die ohnehin schwer fassbar und unbefriedigend zu definieren sind) nur unzulänglich begreifen.

Ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen, behaupte ich einfach mal, dass sich die "Gegner" von Scotts Werk damit schwer tun, die Feinheiten des Films und dessen Symbolik herauszuhören/zu sehen und zu interpretieren. Es wird immer nur an der Oberfläche gekratzt und "offensichtliche"
Logiklöcher bekrittelt. Die einzige Unlogik für mich, die auch kaum zu relativieren ist, liegt im Verhalten des Biologen gegenüber der "Alienschlange". Ansonsten ist alles erklärbar.


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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Regel1 schrieb nach 27 Minuten und 46 Sekunden:

@ Dr.McKay

Was die Aussage des Films angeht... Wir sind so schlau, wie am Anfang?
SPOILEROkay, Wir Menschen haben eine Herkunft aus der Ferne. Okay, cool. Die Alien-Rasse wurde erschaffen, um die Menschen umzubringen. Aber warum? Wozu das ganze? Der ganze Film? Wir haben unseren Schöpfer gefunden, aber wer ist der Schöpfer unseres Schöpfers? Und wie passt der christliche Glaube darein? Was ist mit anderen Religionen?`
Soll der Film solche Fragen aufwerfen?

Auch hierbei kann der Dialog zwischen David und Holloway erhellend sein:

David: "Why do you think your people made me?"

Holloway: "We made you because we could."

Und ebenso könnten die Schöpfer/Konstrukteure ihre Kreationen wieder zerstören. Wer kennt sich mit der Logik der Engineers schon aus? Ihre Moral und Ethik und daraus resultierende Logik ist mit unserer wohl kaum vergleichbar. (Wie bereits oben angeschnitten, ist das ohnehin ein weites und komplexes Feld.)
Im Fall von "Prometheus" sind allerdings einige Kreaturen ihren Schöpfern zuvorgekommen. (Biologische Waffen killen Konstrukteure.)

[gazzman]

@Regel1

Sehr schön beschrieben, hätte ich auch nicht besser sagen können. Ich habe bei den Usern mit den sehr kritischen Meinungen fast schon den Eindruck, als hätten sie erwartet mit diesem Film gleich eine komplette Auflösung ihrer vielen Fragen zu bekommen. Das das nicht so kommen wird bei einer Trilogie versteht sich von selbst.
Das ist keine Kritik an ihrer Kritik. Aber ich denke jeder von uns hatte eigene Erwartungen an den Film. Bei einigen wurde sie erfüllt, bei anderen halt nicht. Auch wenn er nicht so scheint auf den ersten Blick, glaube ich das Prometheus ein viel intelligenterer Film ist, als einige hier vermuten.

[Leandertaler]

Es wurde tatsächlich mal darüber nachgedacht eine Erklärung für die geplante Vernichtung der Menschheit zu liefern, übrig geblieben sind davon aber nur noch die 2000 Jahre, vor denen die Entscheidung dazu gefallen ist.

Movies.com: You throw religion and spirituality into the equation for Prometheus, though, and it almost acts as a hand grenade. We had heard it was scripted that the Engineers were targeting our planet for destruction because we had crucified one of their representatives, and that Jesus Christ might have been an alien. Was that ever considered?

RS: We definitely did, and then we thought it was a little too on the nose. But if you look at it as an “our children are misbehaving down there” scenario, there are moments where it looks like we’ve gone out of control, running around with armor and skirts, which of course would be the Roman Empire. And they were given a long run. A thousand years before their disintegration actually started to happen. And you can say, “Lets’ send down one more of our emissaries to see if he can stop it. Guess what? They crucified him.

Dialogue: Sir Ridley Scott Explains 'Prometheus,' Explores Our Past, and Teases Future 'Alien' Stories | Movie News | Movies.com

[Rhiannon]

Sehr schön beschrieben, hätte ich auch nicht besser sagen können. Ich habe bei den Usern mit den sehr kritischen Meinungen fast schon den Eindruck, als hätten sie erwartet mit diesem Film gleich eine komplette Auflösung ihrer vielen Fragen zu bekommen. Das das nicht so kommen wird bei einer Trilogie versteht sich von selbst.
Das ist keine Kritik an ihrer Kritik. Aber ich denke jeder von uns hatte eigene Erwartungen an den Film. Bei einigen wurde sie erfüllt, bei anderen halt nicht. Auch wenn er nicht so scheint auf den ersten Blick, glaube ich das Prometheus ein viel intelligenterer Film ist, als einige hier vermuten.

Nein, ich denke nicht, dass sich das von selbst versteht. Es ist durchaus möglich, sogar wahrscheinlich, dass die Trilogie sich in eine wunderbare Gesamtstory verwandelt. Aber wir sprechen hier von einem Kinofilm mit Pilotfilmcharakter, wenn Du mit Deiner Annahme recht haben solltest. Ein Kollege von mir sagte auch mal, dass ich Episode I als einleitenden Pilotfilm sehen und nicht so viel darüber meckern sollte.
Aber nach einem Pilotfilm sehe ich im allgemeinen um die 20 Folgen, welche die Story innerhalb eines Jahres weiterspinnen. Nach drei Jahren sind es 60 Folgen. Und im Fall von PROMETHEUS sehen wir in zwei oder drei Jahren gerade mal die zweite Folge der Serie. Und das empfinde ich als äußerst unbefriedigend! Die Autoren hätten mehrere Mysterien aufbauen müssen von denen zumindest ein paar im ersten Film hätten gelüftet werden sollen, um den Zuschauer nicht zu frustrieren.

Außerdem habe ich nach all den dümmlichen Charakterszenen, welche mich so aufgeregt haben, den Film wirklich nicht mehr so aufmerksam gefolgt. Zu sehr habe ich mich über eine so oberflächliche Charakterzeichnung geärgert.

[gazzman]

Und im Fall von PROMETHEUS sehen wir in zwei oder drei Jahren gerade mal die zweite Folge der Serie. Und das empfinde ich als äußerst unbefriedigend!

Ok, das ist Ansichtssache. Klar würde ich auch am liebsten schön heute den zweiten Teil und morgen den voraussichtlichen dritten Teil sehen. Aber ist es nicht irgendwo auch schön etwas Geduld und evtl. Vorfreude an den Tag legen zu müssen?

[Rhiannon]

Ok, das ist Ansichtssache. Klar würde ich auch am liebsten schön heute den zweiten Teil und morgen den voraussichtlichen dritten Teil sehen. Aber ist es nicht irgendwo auch schön etwas Geduld und evtl. Vorfreude an den Tag legen zu müssen?

Etwas, ja. Zuviel... nein!

[roughman]

das bedeutet - nur weil es eine trilogie ist müssen uns die ersten 2 teile gefallen - auch wenn sie einiges zu wünschen übrig lassen - weil möglicherweise der endgeile superduper dritte teil uns dann erleuchten wird?
ich denke jeder film sollte für sich geschlossen sinn machen und nur der übergreifende große story-arc sollte rätsel aufwerfen.
sich auf einen schluss in weiter ferne auszureden ist ziemlich billig.
das wirkt, als wollte ridley scott mal schaun, was die fans so alles in ihren foren spekulieren, um dann daraus teil 2 und 3 zu basteln ^^

gesamt gesehen, hat mich der film jetzt nicht so wirklich vom hocker gerissen und mich zu sehr an eventhorizon oder lost in space erinnert. die charaktere waren typische weltraumschocker-opfer ohne viel tiefgang und die story hatte auch nicht wirklich wendungen, von denen ich mir gedacht habe - wow - das war nicht vorherzusehen.
außerdem trieften die charaktere nur so von klischees:
SPOILER
.)der reiche typ, der denkt sich unsterblichkeit kaufen zu können
.)vertrottelte wissenschaftler, die vor faszination alle gefahren vergessen
.)die vernachlässigte tochter, die ihren vater hasst und hin und her gerissen ist zwischen um seine aufmerksamkeit zu betteln oder ihn zu beerben. (da hätte ne bombe im schiff auch gereicht)
.)und zuletzt der quotenschwarze, der zunächst nur den harten markiert und sich dann opfern darf

alles in allem war ich doch enttäuscht von dem film.
irgendwie hatte der film den stargate-universe-effekt: nach den alien teilen wollte man offenbar einen tiefsinnigeren film machen, allerdings sollte man dann auch darauf gefasst sein, an diesen zielen gemessen zu werden.

michael fassbender hat allerdings gut gespielt und hatte auch die einzige interessante rolle

und ja, ER hat in vielen punkten recht:

http://www.juliansanchez.com/2012/06/11/whats-wrong-with-prometheus-a-partial-list/

[human8]

Komme gerade aus dem Kino, war das 2 mal drin
Musste einfach nochmal rein.
Diesmal habe sogar ich meinen Bruder mitgenommen und er war auch begeistert.

Der Film ist verdammt Genial und hat mich auch das zweite mal in seinen Bann gezogen.
Volle Punktzahl von mir ohne Wenn und Aber"

[Dr.McKay]

Das Motiv ist für mich offensichtlich:

David: "How far would you go to get what you came all this way for ... your answers ... what would you be willing to do?"

Holloway: "Anything and everything."

Und David hat diese Antwort für seine Erforschungen der menschlichen Natur genutzt - und möglicherweise gedacht, dem frustrierten Holloway damit einen Gefallen zu tun. Immerhin hat selbst Weyland in seinem Hologramm zugegeben, dass David keine Seele besitzt. Der Androide kann also die Nuancen der menschlichen Gefühle sowie Ethik und Moral (die ohnehin schwer fassbar und unbefriedigend zu definieren sind) nur unzulänglich begreifen.

kann man so hin nehmen oder sich als begründung heran ziehen: Wirklich 'Sinn' hatte die ganze Szene/Story hier nicht.

Ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen, behaupte ich einfach mal, dass sich die "Gegner" von Scotts Werk damit schwer tun, die Feinheiten des Films und dessen Symbolik herauszuhören/zu sehen und zu interpretieren. Es wird immer nur an der Oberfläche gekratzt und "offensichtliche"
Logiklöcher bekrittelt. Die einzige Unlogik für mich, die auch kaum zu relativieren ist, liegt im Verhalten des Biologen gegenüber der "Alienschlange". Ansonsten ist alles erklärbar.

Na ja, welche Feinheiten möchtest du denn hier erkannt haben? Wenn man dazu erst ein Studium absolvieren muss um sie zu finden, dann hat der Film aber eine sehr kleine Zielgruppe.
Ich bezeichne mich allerdings auch nicht als 'Gegner', wäre ich das, hätte ich gar nicht erst das Kino besucht. Nein, der Film war schlicht langatmig und hatte zuviele schlafenden Szenen. Kategorie - einmal gesehen reicht.